Vortrag "Hinaus aus dem Schatten! – Anton Wilhelm Tischbein als Hofmaler und Akademielehrer"

Referentin: Prof. Dr. Martina Sitt, Universität Kassel
Roter Saal, Schloss Philippsruhe

Foto: Städtische Museen Hanau, David Seeger

18.09.2025 - 18.09.2025

Wochentag: Donnerstag

Uhrzeit: 18:00 - 19:30

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Als der jüngste in der erfolgreichen ersten Generation der Malerfamilie Tischbein hatte Anton Wilhelm Tischbein es nicht immer ganz einfach. Anfangs war er „einfach“ mit dabei, wenn die erfolgreichen Brüder durch Holland reisten, am landgräflichen Hof in Kassel reüssierten oder von bedeutenden Sammlern beauftragt wurden. Dennoch machte er beharrlich seinen Weg, was eine ganze Reihe von Archivalien erkennen lässt und seine Gemälde bestätigen. Er lässt stellenweise einen ganz eigenen Stil erkennen, der wie das Beispiel eines Familienporträts aus Genf vor Augen führt, und manchmal die Akzente ein wenig anders setzt als seine Brüder. Dies zeigt sich dann in mehreren Gattungen und Tätigkeiten: als Porträtmaler, Historienmaler, Hofmaler und Akademielehrer.

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Veranstalter und Kontakt


Anton Wilhelm Tischbein wurde am 1. März 1730 in Haina geboren. Seine künstlerische Ausbildung begann unter der Anleitung seines älteren Bruders Johann Valentin Tischbein, ergänzt u.a. auch durch die Lehren seines Onkels Johann Heinrich Tischbein.
1753 schrieb er sich an der renommierten Akademie in Den Haag ein. Fünf Jahre später, 1758, trat Anton Wilhelm in den Dienst des Grafen Christian August von Solms-Laubach als Sekretär ein. 1769 wechselte er nach Hanau, wo er als Hofmaler des Erbprinzen Wilhelm von Hessen-Kassel tätig wurde. Ab 1772 spielte er eine entscheidende Rolle beim Aufbau der Staatlichen Zeichenakademie Hanau, sowohl als Mitglied als auch als Lehrer.
Der „Hanauer Tischbein“ wurde berühmt für seine Porträts, die nicht nur die Mitglieder des fürstlichen Hauses von Hessen-Kassel, sondern auch wohlhabende Patrizier aus der Reichsstadt Frankfurt abbildeten, darunter auch Persönlichkeiten wie Johann Christian Senckenberg und die Familien Brentano. Neben Porträts widmete er sich auch mythologischen und biblischen Themen. Anton Wilhelm Tischbein verstarb am 1. November 1804 in Hanau.


Martina Sitt, geboren 1963, promovierte 1992 in Freiburg mit einer Arbeit über Jacob Burckhardts Ästhetik. Sie arbeitete an der Residenzgalerie Salzburg, dem Kunsthistorischen Museum Wien und dem Institut für Kunstgeschichte der TU Wien zur niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Von 1992 bis 1999 leitete sie die Gemäldegalerie am Kunstmuseum Düsseldorf und war Lehrbeauftragte an der Heinrich-Heine-Universität.
Von 2000 bis 2010 war sie für die Galerie Alter Meister der Hamburger Kunsthalle verantwortlich und Stellvertreterin des Direktors. Nach ihrer Habilitation 2001 lehrte sie an mehreren Universitäten in Deutschland und im Ausland.
Prof. Dr. Martina Sitt erhielt zahlreiche Forschungsstipendien, darunter das Getty Curatorial Fellowship und veröffentlichte über 120 Werke, darunter 9 Bücher und 12 Ausstellungskataloge zu Themen der niederländischen und deutschen Malerei.

Eine Veranstaltung der Freunde und Förderer Historisches Museum Hanau Schloss Philippsruhe e.V. in Kooperation mit Städtischen Museen Hanau und dem Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V.

Teilnahmebedingung ist die telefonische oder schriftliche Anmeldung unter:
Telefon: 06181- 2950 2148 (Verwaltung Mo-Fr) oder 06181-2950 8724 (Museumskasse Di-So)
Web-Anmeldeformular oder per E-Mail: museen@hanau.de

Der Vortrag ist kostenfrei und findet im Roten Saal von Schloss Philippsruhe (1. OG) statt.