Oberbürgermeister zu aktuellen Themen

„Kaufhof-Immobilie soll Leuchtturm der Innenstadt werden“
Kaufhof Übergabe

Stadt Hanau übernimmt Kaufhaus / Planänderung: Langfristige Baustelle soll vermieden werden / Renommiertes Event-Unternehmen als Entwicklungs-Partner / Pressekonferenz in neuem „Gewächshaus der Ladenkonzepte“

Auf das Ende der fast 100-jährigen Kaufhaus-Geschichte folgt in Hessens kleinster Großstadt Hanau Aufbruch. Der Mietvertrag der Kaufhof-Immobilie am Marktplatz in der Innenstadt ist am 31. Januar 2024 ausgelaufen, die Stadt kauft das Gebäude und entwickelt es nun in Eigenregie. ...
„Die Stadtentwicklung an diesem zentralen Platz in Hanau nehmen wir selbst in die Hand“, sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky im Rahmen der heutigen Pressekonferenz „Kaufhof geht. Stadt kommt.“ im neu eingerichteten „Gewächshaus der Ladenkonzepte“ des Service-Center Hanau aufLADEN in der Nürnberger Straße 31-33.

„Wir glauben an die Zukunftsfähigkeit unserer Innenstadt. Seit Jahren unternehmen wir immense Anstrengungen, um Einkaufserlebnisse und die Aufenthaltsqualität zu steigern. Sowohl der große Stadtumbau, der für Bürgerinnen und Bürger, Handel, Gastronomie und Dienstleiterinnen und Dienstleister mit großen Mühen verbunden waren, und das unter Federführung unserer städtischen Hanau Marketing GmbH bundesweit beachtete Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN zeitigen Erfolge“, führt der OB aus. Von der vitalen Innenstadt profitiere die gesamte Stadt.

Mitte März 2023 hatte der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern die Schließung von mehr als 50 Filialen bekanntgegeben, darunter auch Hanau. Kaminsky hatte am gleichen Tag gesagt, dass die Stadt die Immobilie erwerben wolle, um an dieser zentralen Stelle in 1A-Lage der Stadt keine Brache entstehen zu lassen. „Das Haus ist für die Innenstadt von herausragender Bedeutung. Abzuwarten und tatenlos zuzusehen, was mit der Immobilie passiert, ist für uns keine Option. Jedes Jahr, das wir tatenlos verstreichen lassen, geht von diesem Quartier eine furchtbar traurige Nachricht aus“, gab der Oberbürgermeister die Marschrichtung vor.

Unter der Leitung von Stadtentwickler Martin Bieberle bereitete eine Experten-Runde aus internen und externen Fachleuten in wenigen Monaten die Antworten zu umfangreichen Fragen von Finanzierung über Bausubstanz, Denkmal- und Brandschutz und weiteren mehr auf. Am 16. Oktober 2023 beschloss die Hanauer Stadtverordnetenversammlung einstimmig über alle Parteigrenzen hinweg den Kauf der Immobilie. „Das unterstreicht nachdrücklich, dass die Innenstadt einen hohen Stellenwert für Hanau und die Stadtgesellschaft hat“, betont der Oberbürgermeister.

Die erste Planung sah vor, das Haus nach der Schlüsselübergabe am 1. Februar für eine baldige Zwischennutzung herzurichten und in dieser Zeit mögliche Nachnutzungen zu bewerten und zu planen. Das Haus sollte zwischen 2026 und 2028 geschlossen und umgebaut werden. „Wir haben uns bisherigen Planungen überarbeitet. Es bleibt dabei, dass wir das Haus schnellstmöglich beleben werden – und zwar noch in diesem Jahr. Neu ist, dass wir nach der Neueröffnung keine Großbaustelle haben werden, in denen das Gebäude nochmals für mehrere Monate komplett leer steht“, so Kaminsky.

Zu einer Startverzögerung kommt es aktuell durch die dritte Konzern-Insolvenz, da Galeria-Karstadt-Kaufhof das Haus nicht - wie Kauf-vertraglich festgehalten - „besenrein“ zum 1. Februar übergeben konnte. „Wir starten etwa in einem Monat mit den Arbeiten im Haus“, so Martin Bieberle, Geschäftsführer der städtischen BAUprojekt Hanau GmbH, die in einem strukturierten Verfahren mit Bürgerbeteiligung die Zwischen- undNachnutzung des Hauses erarbeitet. Die Schlüsselübergabe soll voraussichtlich am 1. März erfolgen.

Fassadengestaltung ab Frühjahr
„Bereits in wenigen Wochen, im März, spätestens April, werden die Bürgerinnen und Bürger erste Gestaltungselemente in den Schaufenstern und an der Fassade des Kaufhofs sehen. Wir werden das gesamte Gebäude sinnbildlich als Leuchtturm für unsere Stadt inszenieren – im Sinne der Transformationsfähigkeit des Gebäudes“, kündigt Kaminsky an.

„Die Innenstadt braucht Frequenz und neue Angebote, neue Nachbarn. Dabei ist die Kaufhof-Immobilie ganz grundsätzlich im Konzert mit anderen Leuchttürmen in der Stadt zu begreifen. Vom Congress Park Hanau CPH mit Tagungen und Großveranstaltungen und der Alten Kanzlei am Schlossplatz, in der wir urbane Kultur im öffentlichen Raum organisieren, über das Kulturforum, das für Allgemeinbildung und Lernen steht, und dem geplanten Zentrum für Demokratie und Vielfalt bis hin zum Service-Center Hanau aufLADEN bieten wir diese Angebote, die andere Anreize für einen Innenstadtbesuch setzen“, so Bieberle. Kaufhof müsse sich in dieses Bild einfügen. Bieberle: „Diese neuen Angebote sollen sich möglichst nicht gegenseitige Konkurrenz machen. Darauf werden wir achten.“

Für die Fassadengestaltung hat die Stadt die renommierte Firma satis&fy mit Sitz in Karben in der Wetterau gewonnen, die weltweit für außergewöhnliche Umsetzungen kleiner und großer Veranstaltungen wie etwa Olympische Spiele und Fußball-Weltmeisterschaften steht. „Hanau ist mutig und durchsetzungsstark. Die Türen stehen offen, die Diskussionen sind lebhaft und klug – das imponiert mir. Das Haus für die Stadt, für die Bürgerinnen und Bürger mit entwickeln zu können, ist eine spannende und große Aufgabe. Ja, dieses Gebäude wird ein Leuchtturm“, so Vorstandvorsitzender Nico Ubenauf. Die detaillierte Planung für Erdgeschoss, Schaufenster- und Fassadengestaltung soll im April vorliegen. Als erstes geht es darum, dass Erdgeschoss in einer Zwischenlösung für die Hanauerinnen und Hanauer und Gäste der Stadt zu öffnen. Und entgegen der bisherigen Planung könnte diese kreative Zwischennutzung auch länger dauern als zwei Jahre.

Der Preis für die Kaufhof-Immobile (16.000 Quadratmeter Grundfläche) beträgt 25 Millionen Euro, die Stadt rechnet mit etwa 40 Millionen Euro Umbaukosten. „Ich freue mich sehr, dass unser Nachtragshaushalt dieser Tage vom Regierungspräsidium Darmstadt bestätigt worden ist. Damit sind unserseits alle Voraussetzungen für den Übergang der Immobilie an die Stadt Hanau gestellt“, so Kaminsky. Am Montag dieser Woche hatte die Stadtverordnetenversammlung – erneut einstimmig – zudem die Ausschreibung für die Suche nach einem Generalplaner beschlossen. Dieser soll die Kernsanierung und alle damit zusammenhängenden Schritte steuern.
„Auch wenn wir erst im März in das Gebäude kommen, um über weitere Bestandsaufnahmen zur weiteren Planung zu sprechen, tut das unserer Freude keinen Abbruch. Bestärkt werden wir in unserer Haltung und unserer Entscheidung auch durch den Blick in andere Kaufhaus-Städte. Wir sind auf dem richtigen Weg“, so Oberbürgermeister Kaminsky. Zum Spannungsfeld zwischen „Mühe und Freude“ stehe Hanau nun vor „hochkomplexen Aufgaben“, zu seien etwa Brand- und Denkmalschutz sowie Tragwerkplanung. „Das 1957 gebaute Gebäude hat einen großen Maschinenraum mit imposanten Gerätschaften. Es ist eine gute Nachricht, dass wir Uwe Eisermann vom Kaufhof übernehmen konnten. Als Gebäudemanager, also Techniker des Hauses, kennt er jeden Winkel, jeden Lichtschalter, weiß wo Sicherungen sind. Der Betrieb des Gebäudes geht weiter - und eine der ersten Aufgaben, der wir uns gestellt haben, war die Bestellung von Heizöl. Das soll zeigen, dass wir als Stadt nun eine ganze Reihe von Aufgaben haben, an die vor ein paar Monaten noch niemand gedacht hat“, so der OB.

Sanierung und Nutzung Etage für Etage
Während die Stadt zunächst davon ausgegangen war, sich während der Phase der Zwischennutzung Gedanken über die Vollsanierung zu machen, die für den Zeitraum 2026 bis 2028 angedacht war, haben neue bauliche Erkenntnisse nun dazu geführt, dass die Zwischennutzung und die Teilsanierung zeitgleich realisiert werden können. „Wir werden in dieser Logik etagenweise in die Vollsanierung gehen. Es wird also keine Komplettsanierung geben, das läuft dann parallel. Als erstes geht es darum, das Erdgeschoss in einer Zwischenlösung für die Hanauerinnen und Hanauer und Gäste unserer Stadt zu öffnen.  Klar ist dabei, dass wir auch beim Thema Zwischennutzung Qualität vor Geschwindigkeit setzen.  Unser Anspruch ist, dass wir Gestaltungsqualität und Flexibilität für das Erdgeschoss kombinieren“, so Bieberle. Das Erdgeschoss soll im Herbst dieses Jahres öffnen. Es soll Raum für Menschen, die auf einer Agora - also einer Marktplatz-Fläche mit Bühne – öffentliche, städtische, gesellschaftliche Themen besprechen können, für Handel und mehr. Ganz im Sinne der klassischen Bedeutung eines Marktplatzes, soll dies ein Ort sein, an dem Austausch stattfindet, man zusammenkommen kann. Für die Zwischennutzung sucht die Hanau Marketing GmbH Ergänzungen, Spannendes und Neues - von der Kaffeerösterei über Pop-ups bis hin zu Manufakturen und größerflächigem Einzelhandel. Sie ist offen für große nationale und internationale Marken, aber auch für kleine, lokale Produzenten, offen für interessante Handelskonzepte, in kleinem Umfang auch für Gastronomie sowie für mutige Newcomer, die Geschäftsideen erproben wollen. Mehr als 250 Ideen sind inzwischen bei der HMG zusammengekommen – weitere können über die Internetseite www.hanauaufladen.jetzt/kaufhof gemeldet werden. Alle Ideen sind und werden gesichtet und besprochen, mit mehr als 40 Interessenten steht die Hanau Marketing GmbH im konkreten Austausch. Entwickelt wird die Gestaltung des Erdgeschosses gemeinsam mit satis&fy. Bieberle sagt: „‘satis&fy‘ wird dafür sorgen, dass das Erdgeschoss seine bisherige Kaufhaus-Anmutung verliert. Unser gemeinsames Zeil ist es, spannende, kreative Räume zu schaffen, die sich immer wieder verwandeln und deshalb unbedingt Wiederholungsbesuche erfordern.“

Für das erste Obergeschoss laufen die Planungen für eine Bildungsetage. Interesse bekundet hat etwa die Kathinka-Platzhoff-Stiftung zum Thema MINT, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Da die bisher gedachte Zwischennutzung als MINT-Erlebniswelt aufgrund baurechtlicher Aufgabenstellungen kurzfristig nicht realisierbar ist, soll nun ein Konzept für eine dauerhafte Nutzung entwickelt werden. Bieberle: „Wir arbeiten sehr eng und sehr vertrauensvoll mit der Stiftung zusammen. Die dort verantwortlichen Personen sind im Sinne unseres Stadtentwicklungsprogramms hervorragende ‚Komplizen‘. Und wir sind guter Dinge, dass wir gemeinsam zu einem guten Ergebnis kommen werden, das der gesamten Stadt, wenn nicht sogar der Region einen innovativen Mehrwert bieten wird.“ Deshalb unterstütze die Stadt die Stiftung auch dabei, dass sie schon in diesem Jahr mit einem ersten MINT-Angebot die Stadt bereichern kann, zurzeit werde nach einer passenden Fläche gesucht, um auszuprobieren und Erfahrungen für eine mögliche dauerhafte Etablierung im Kaufhof zu sammeln. „Wir sind für die Bildungsetage zudem in Gesprächen mit weiteren Partnern – von unserer BGBA, also der Brüder Grimm Berufs-Akademie bis hin zur VHS Hanau, die zu unserem Amt für Bildung gehört. Ich bin sicher, dass es uns gelingen wird, im Kaufhof ein ganz neues Bildungs-Angebot zu etablieren, von dem auch unsere Material-Technik-Unternehmen – von Heraeus über Evonik bis Umicore – profitieren werden“, so Kaminsky.

Das zweite Obergeschoss könnte sich nach Auffassung der Stadt Themen, die mit Gesundheit in allen Facetten zu tun haben, befassen - von Beratung bis Physiotherapie. Die Planungen hierzu stehen aber noch am Anfang. In das dritte Obergeschoss sollen Ende diesen Jahres die Hanau Marketing GmbH, die BauProjekt Hanau GmbH und das städtische Veranstaltungsbüro einziehen, die bisher im „Haus des Handwerks“ am Schlossplatz untergebracht sind. Dieses wird dem Erweiterungsbau der Karl-Rehbein-Schule weichen. „Der Umzug in den Kaufhof bietet sich hier an. Denn das sind die Akteure, die den Kaufhof und das neue Quartier entwickeln und bespielen werden – bald sind sie dann direkt vor Ort und beziehen im Kaufhof ihre Büros. Es wird dort oben aber auch öffentlichen Raum geben, direkt an der Dachterrasse, die einen grandiosen Blick über und auf unsere Stadt, ganz besonders den Marktplatz, bietet“, so der OB.

Für das Kaufhof-Untergeschoss sind die Überlegungen ebenfalls noch am Anfang. „Wir können uns dort sehr gut Angebote aus den Bereichen Jugendkultur und Sport vorstellen. Zumindest in der Zwischennutzung. Für die Dauernutzung gilt es aber auch zu klären, ob wir die Tiefgarage unter dem Marktplatz erweitern wollen, oder die Fläche einem alltagstauglichen Frequenzbringer wie etwa einem großen Supermarkt zur Verfügung stellen wollen. Probieren werden wir in jedem Fall experimentelle Nutzungen wie Sport, Club, Ausstellung. Auch hier sind wir mit satis&fy im Gespräch und planen eine Zwischennutzung ab 2025“, sagt Kaminsky. 

Namen und Nutzungsideen der Bürgerinnen und Bürger
Neben Ideen für mögliche Nutzungen sammelt die Hanau Marketing GmbH auch weiterhin Namensvorschläge für die Kauhof-Immobilie, ebenfalls auf der Internetseite www.hanauaufladen.jetzt/kaufhof. „Bis April werden wir dazu mehr sagen können, nachdem wir unsere Erkenntnisse im von mir gegründeten Kaufhof-Beirat vorgestellt und diskutiert haben“, so Kaminsky. Diesem „wachsenden“ Gremium gehören neben dem hauptamtlichen Magistrat um Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, Stadträtin Isabelle Hemsley, Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen, externe Experten, Bankenvertreter, die BeteiligungsHolding Hanau GmbH sowie Vertreterinnen und Vertretern städtischer Ämter und Gesellschaften an.

„Die Innenstädte, da macht Hanau keine Ausnahme, befinden sich im Schicksalsjahrzehnt. Dem stellen wir uns. Wir wissen, dass es ohne das entschlossene Zutun von Land und Bund nicht leistbar ist“, so Kaminsky, der die Förderungen lobt: Das Land Hessen hatte für betroffene Städte das Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ erweitert, nach Hanau fließen 625.000 Euro für das „Projekt Kaufhof“. Der Bund unterstützt die Stadt in vielfältiger Weise mit dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“, 1,25 Millionen Euro gibt es für die Kaufhof-Entwicklung, 3,75 Millionen Euro für die Innenstadt-Entwicklung. Dazu gehören das „Gewächshaus“ im Service-Center Hanau aufLADEN, Pop-up-Stores, Beratungsoffensive, die Rettung des Spielwaren-Traditionshaus „Brachmann“, das jetzt „Glücks Spielzeugkiste“ ist, und weitere Unterstützungen bei der Ansiedlung neuer Komplizen.

Im ersten Halbjahr ist in der Kaufhof-Immobilie ein „Wochenende der offenen Tür“ geplant. „Wir setzen den Bürgerdialog fort – persönlich vor Ort. Und auch die Internetseite und der Newsletter helfen, im Austausch zu bleiben. Weiterhin reflektieren wir unser Tun mit dem Beirat. Denn klar ist, dass es hier um Steuergelder geht. Deshalb dauern manche Prozesse vielleicht auch länger. Wir gehen tempohart, seriös und rechtssicher vor, das ist unsere Verpflichtung, auch wenn es dem einen oder anderen manchmal zu langsam gehen mag“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der abschließend sagt: „Die schlechte Nachricht des Kaufhof-Aus ist verdaut und wir blicken zuversichtlich in die Zukunft, die wir mutig und entschlossen gestalten.“

Eine Stadt, die wächst, braucht einen Ort, an dem Ideen wachsen. Das „Gewächshaus“ im Service-Center Hanau aufLADEN, Ort der heutigen Pressekonferenz, ist selbst ein weiterer Meilenstein der Weiterentwicklung der Hanauer Innenstadt. Das einzigartige Ansiedlungs-Modul soll die Hemmschwelle zur Neuansiedlung noch niedriger setzen, als bisher. Austausch, voneinander Lernen und das Knüpfen von Kooperationen sollen es mutigen und innovativen Konzepten ermöglichen, sich zu präsentieren und womöglich den nächsten Schritt zu gehen. In dem „Gewächshaus“, so die Idee, werden zukünftige Ladenbetreiberinnen und -betreiber, Pop-up-Aspiranten, Sortimente für bestehende Läden, Komplizen für und in Hanau „aufgezogen“. 13 verschiedene Konzepte präsentieren sich zurzeit dort. Die aktuellen „Pflänzchen“ deuten schon an, wie vielfältig die Ideen und Möglichkeiten sind, denn von Mode über Glas- und Keramikobjekte bis hin zu neuen Getränkesorten findet sich eine bunte Mischung an kreativen Neuheiten im Service-Center an der Nürnberger Straße 31-33.

Weitere Informationen zu den 13 Stadtgewächsen gibt es direkt im „Gewächshaus für Ladenkonzepte“ oder online über www.hanauaufladen.jetzt/projekte/stadtgewaechse.

Gewächshaus der Ladenkonzepte in Hanau: „Die Innenstadt von morgen haben wir ab sofort“
HanauaufLADEN Gewächshaus

Hanau setzt auf neuen Ansatz bei der Stadtentwicklung / Dreizehn kleine Labels, Start-ups und Manufakturen ziehen in den „Hanau aufLADEN“

„Das ist der nächste Meilenstein bei der Weiterentwicklung unserer Innenstadt. Er folgt dem gelebten Komplizen-Gedanken der mutigen Menschen, die bereits in Hanau Handel, Gastronomie und Dienstleistungen anbieten und damit Einkaufs- und Aufenthaltsqualität hochhalten und steigern“, begrüßt Oberbürgermeister Claus Kaminsky die Eröffnung des neuesten Innenstadt-Projekts: „Das Gewächshaus der Ladenkonzepte“ bietet Neuansiedlungen innovative Chancen. ...
Mit dem ganzheitlichen und bundesweit beachteten Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ fördert Hessens kleinste Großstadt seit Jahren mit verschiedenen Maßnahmen bestehenden Handel und Gastronomie. Darüber hinaus werden neue Geschäftsmodelle in den wenigen noch leerstehenden Ladenlokalen von Jung- und Neuunternehmerinnen und -Unternehmern erprobt, die meisten sind mittlerweile zur Dauermiete in Hanau. „Newcomer-Förderung, Vorkaufsrechtssatzung, ein intaktes Miteinander, Pop-up-Stores, Ansiedlungsmanagement mit der LeAn-Datenbank, persönliche Kontakte, ein bundesweit positives Medienecho und Kalt-Akquise unserer Headhunterin für neue Ladenkonzepte, Susanne Schmitz, sind Bausteine für die Attraktivierung des Handels- und Lebensstandortes Hanau“, sagen Martin Bieberle und Daniel Freimuth, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH (HMG), unter deren Federführung Hanau aufLADEN entwickelt wurde und weiterentwickelt wird. „Pop-up-Stores, leerstehende Läden, die von der Stadt gemietet und an neue, frische Konzepte zu einem kleinen, umsatzbezogenen Obolus weitervermietet werden sind ein erfolgreiches Modell, da die meisten Betreiber nach der Pop-up-Zeit von drei bis sechs Monaten als Hauptmieter in Hanau bleiben“, so Schmitz.

„Das nun gestartete ‚Gewächshaus der Ladenkonzepte‘ entstand aus der Fragestellung: Wie können wir weitere leichte und effiziente Möglichkeiten für Neuansiedlungen einrichten?“, sagt Susanne Schmitz, die die Idee entwickelt hat. „Wir bieten den sogenannten ‚Stadtgewächsen‘ einen Raum: unser Gewächshaus.“ Es befindet sich im neuen „Service-Center Hanau aufLADEN“ in der Nürnberger Straße 31-33, dem ehemaligen KunstKaufLADEN Tacheles in der Hanauer Innenstadt. „Auf 100 Quadratmetern bieten wir Platz für neue Ideen. Hier werden monatsweise Start-ups, Manufakturen, kleine Labels, Künstlerinnen und Künstler, Designerinnen und Designer sowie Menschen, die bisher ausschließlich im Onlinehandel tätig waren, ihre Waren und Dienstleistungen, bisher unbekannte oder für Hanau neue Produkte präsentieren. Dies inklusive Betreuung und Verkauf durch Fachpersonal, in einem einzigartigen Ambiente, mitten in der Hanauer Innenstadt“, so Schmitz.

Vom „Gewächshaus“ in den Hanauer Handel
 „Mit ‚Stadtgewächse‘ bietet die Hanau Marketing GmbH nun ein weiteres, einzigartiges Ansiedlungs-Modul an, das auch Hanau-interessierten Unternehmen  einen Experimentierraum bietet, die keine zusätzlichen Personal- oder Zeitkapazität haben, keinen ganzen Pop-up-Laden füllen können oder zu weit weg wohnen“, erklärt Daniel Freimuth, Geschäftsführer der HMG das neue Akquise-Tool. „Uns war es wichtig, die Hemmschwelle zur Neuansiedlung noch niedriger zu setzen als bisher.“ 
In dem „Gewächshaus“, so die Idee, werden zukünftige Ladenbetreiberinnen und -betreiber, Pop-up-Aspiranten, Sortimente für bestehende Läden, Komplizen für und in Hanau „aufgezogen“. „Die Logik entspringt der Natur: Wird aus einem Sämling, also einer Idee, eine wachsende Pflanze, kann sie in ein eigenes Ladenlokal umgetopft werden oder von einem Hanauer Geschäft ins Sortiment aufgenommen werden“, sagt Schmitz. Wir bieten damit im ‚Service-Center Hanau aufLADEN‘ eine ganz neue Komponente, in dem wir den Ort für Austausch, des voneinander Lernens und für das Knüpfen von Kooperationen zur Verfügung stellen. Es ist nicht nur eine Miniatur-Messe für mögliche Geschäftsgründungen, sondern die Produkte und Angebote kann man direkt vor Ort kaufen oder online bestellen“, so die Projektverantwortliche der HMG.

Anfang Dezember eröffnete das „Service-Center Hanau aufLADEN“: Es bietet Kundeninformationen, Gepäckaufbewahrung, dreimal wöchentlich Kinderbetreuung, Ravensburger Spielwelt, Geschenk-Einpackservice, Bollerwagen-Verleih oder kostenfreie Trinkwasserstation und ist Anlaufstelle für den Stadtgutschein Grimmscheck, der an mehr als 150 Akzeptanzstellen als Zahlungsmittel genutzt werden kann. „Handel, Gastronomie und Immobilienbesitzerinnen und -besitzer informieren wir zudem hier konkret über das Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN“, so die HMG-Geschäftsführer. Gefördert werden sowohl das „Service-Center Hanau aufLADEN“ als auch das „Gewächshaus“ mit Mitteln aus dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
„Es ist eine weitere starke Pionier-Story aus Hanau für Hanau. Dass wir als Kooperationspartner den Hessischen Handelsverband und die bundesweit vernetzte Innenstadt-Initiative ‚Die Stadtretter‘ gewinnen konnten, um sie auf den Weg zu bringen, hilft sicher allen Beteiligten. Der Handel braucht neue Nachbarn – im Gewächshaus können sie gedeihen“, freut sich HMG-Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Stamm. Er betont, dass die Konzepte im „Gewächshaus“ vor allem davon profitierten, dass sie kein eigenes Personal stellen müssen. Stamm: „Verkauf und Beratung erfolgen über das HMG-Personal des Servicecenters. Damit lösen wir eines der größten Probleme, das Jung-Unternehmen bei Eintritt in das stationäre Geschäft haben.“

 Größeninklusive Modelabels, German-Design-Award-Gewinner und Edelsteinwasserbar
Zum Auftakt ziehen am 1. Februar dreizehn Konzepte ins Gewächshaus ein: „Vidar Sport“ bietet natürliche Sportkleidung aus Holz- und Algenfasern. Die international agierende größeninklusive Mode-Expertin Michaela Leitz bietet exklusive Workshops für den aufgeschlossenen Mode-Einzelhandel an und ist verantwortlich für die Akquise drei junger Plus-Size-Labels, die sich in den kommenden drei Monaten im Gewächshaus präsentieren werden: Neben Christine Chlench, die sich mit ihrer selbstbewussten Slow-Fashion-Kollektion von den klassischen Größen verabschiedet und die Styles in den eigenen Größen 1-6 anbietet. Ebenso das junge Label „Call me Bina“, deren Designs flexibel geschnitten sind und für Kleidergrößen von 32 bis 56 in Hessen produziert werden. Designerin und Visionärin Tanja Ronaghi, die ihr Handwerk an der Hochschule für Gestaltung HfG in Offenbach gelernt hat, bringt ausdrucksstarke Mode, die sich durch viele Kombinationsmöglichkeitenauszeichnet, nach Hanau. Die Designerin hat mit Rapper Samy Deluxe Mode kreiert.

Ebenfalls im „Gewächshaus“ wird die Hanauer Marke „Cleverbelt“ zu finden sein, die mit dem Behinderten-Werk Main-Kinzig zusammenarbeitet und jüngst mit dem German Design Award 2024 ausgezeichnet wurde und hier das in Hanau handgefertigte Gürtelsystem zeigt und vertreibt. Andreas Gieck, der für Joop, Eduard Dressler, Mustang, MAC und andere Marken Produktdesigns entworfen hat, kommt mit nachhaltigen Taschen, die bisher nur auf Kreativ-Märkten zu finden waren. Schmuckdesignerin und Künstlerin Jennifer Sauer bietet mit „Anderswelten“ kreative Ringe und weitere, zum Teil mystische Schmuckstücke aus dem wilden Hunsrück an.
Die Zwillingsschwestern Kira und Sophie Bernauer freuen sich „Teil eines so einzigartigen Experiments zu sein“ und darauf, ihre extravaganten, handgefertigten Glas- und Keramikobjekte vorzustellen. Die beiden Offenbacherinnen, die wie Valerie Bender und Marvin Bernauer an der Hochschule für Gestaltung HfG Offenbach ausgebildet wurden, bringen als Quartett ihren selbstgemachten „offenbleiben Limoncello“ aus Offenbach mit. Er wird ohne Zusätze und künstliche Aromen, dafür nachhaltig und regional, hergestellt. Einen neuartigen Apfelwein-Aperitif bieten Philipp Mörschel und Christian Holzschuh, die sich aus gemeinsamen Hanauer Schulzeiten kennen, unter dem Label „Apfeltau“ an. Während der Corona-Zeit gründeten sie im Stadtteil Steinheim ein Start-up, das traditionelle Apfelweinkultur mit neuartiger Herstellungstechnik verbindet. „RS-Köstlichkeiten“ kommt mit selbstgemachten Leckereien aus dem Taunus, und „VitaJuwel“ bietet führt Edelsteinwasser in 14 verschiedenen Mischungen in der Brüder Grimm-Stadt an. Weitere Informationen zu den dreizehn Stadtgewächsen gibt es im „Gewächshaus für Ladenkonzepte“ und online unter https://hanauaufladen.jetzt/projekte/stadtgewaechse/. 

„Stadtentwicklung ist eine dauerhaft spannende Aufgabe. In den vergangenen Jahren haben Immobilien-Spekulationen, Corona-, Kaufhaus- und Energiekrise, Onlineboom und Inflation für Konsumflaute und Ladenleerstände gesorgt. Unsere Innenstädte stehen im Schicksalsjahrzehnt und erfordern mutiges und kreatives Handeln. Wir gehen das für die Bürgerinnen und Bürger an – und haben ab sofort die Innenstadt von morgen in Hanau“, sagt Oberbürgermeister Kaminsky und betont: „Ich bin mir sicher, dass die Bürgerinnen und Bürger und Gäste unserer Stadt sowie die Hanauer Händerinnen und Händler sehr aufmerksam die neuen Angebote unter die Lupe nehmen werden. Hanau bleibt spannend.“

Rede von Oberbürgermeister Kaminsky - Demo "Hanau gegen rechts"
30012024 Demo Gegen Rechts Moritz-göbel067

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Demokratinnen und Demokraten,
liebe Freundinnen und Freunde unseres Grundgesetzes,
liebe Anhänger des Artikel 1 – „die Würde des Menschen ist unantastbar“,
 
es ist gut, dass Sie alle heute hier sind.
Es ist aber auch erschütternd, dass wir alle heute hier sein müssen.
 
  ...
„Hanau steht zusammen“ – dieser Satz gehört zu unserer Stadt spätestens seit dem schrecklichen Ereignis im Februar 2020. Heute steht Hanau wieder zusammen.
Gegen die, die spalten.
Gegen die Feinde der Demokratie.
Gegen diejenigen, die unsere Freiheit, unseren Rechtsstaat bedrohen.
Wir stehen zusammen gegen diejenigen, die uns spalten wollen.
Gegen diejenigen, die aus der Geschichte nichts gelernt haben.

In diesen Tagen und Wochen gehen Hunderttausende in Deutschland auf die Straße, um gegen die Feinde der Demokratie zu demonstrieren.
Die Enthüllungen über das Treffen von Potsdam haben viele – zu Recht - endlich - aufgerüttelt. Die dort besprochenen Pläne zur Vertreibung von Millionen Menschen aus unserem Land, können niemanden unberührt lassen. Auf diese barbarischen Pläne kann es nur eine Antwort geben: „Nicht mit uns!“.
 
In Hanau leben Menschen aus 140 Nationen. Junge, Alte, Frauen, Männer, die hier leben, arbeiten, in die Schule gehen, die seit Jahren und Jahrzehnten zu Wohlstand und Wohlfahrt in dieser Stadt beitragen und deshalb auch hier eine klare und eindeutige Botschaft für diese Stadtgesellschaft: aus Hanau wird niemand vertrieben!
 
Hinter diesen Plänen steckt ein bekanntes Muster. Auf viele Probleme hat man eine einfache Antwort. Man sucht sich bestimmte Bevölkerungsgruppen als Sündenbock heraus und macht sie für alles verantwortlich. Die logische Folgerung dieser perversen Ideologie: Wenn man diese Gruppe aus dem Land entfernt – wie auch immer – sind alle Probleme gelöst.
 
Dieses Muster hat es in unserem Land schon einmal gegeben. Wir - gerade auch wir in Hanau – wissen, wohin das geführt hat. Vor 91 Jahren - am 30. Januar 1933 - wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt und dies hatte - über die Pogromnacht in Hanau am 10. November 1938, den Judendeportationen im Mai und September 1942, der Deportation der Hanauer Sinti am 23. März 1943 bis hin zum 19. März 1945 an dem mehr als 2.000 Menschen starben – infernale Auswirkungen auch hier in Hanau.
Und deshalb sagen wir ganz deutlich: Das darf nie wieder geschehen!
 
Machen wir uns nichts vor: Das sogenannte Geheimtreffen von Potsdam ist kein singuläres Ereignis. Ganz offen haben sich die Radikalen in den letzten Jahren weiter radikalisiert, wie man am Beispiel der AfD sehen kann.
 
Die Radikalen tragen ihren Hass auf Minderheiten, ihre menschenfeindlichen Ansichten, ihre Verachtung der Demokratie ganz offen vor sich her.
 
Sie zeigen offen ihre Sympathien für Diktatoren, Autokraten, Demagogen.
 
Sie wollen nicht die starke Demokratie, sondern den „starken Mann“.
 
Sie wollen nicht die Stärke des Rechts, sondern das Recht des Stärkeren.
 
Sie wollen nicht die Herrschaft des Volkes, sondern die Herrschaft über das Volk.
Und deshalb ist es so wichtig, dass das Volk deutlich sagt: Stopp! Nicht mit uns!
 
Dann lassen Sie mich auch eines ganz klar sagen:
Mein Verständnis von wehrhafter Demokratie - und ich danke dem Bundesverfassungsgericht für sein jüngstes Urteil - kann jedenfalls nicht sein, dass die Demokratie mit Steuermitteln ihre eigene Bekämpfung finanziert.
 
Die jüngsten Enthüllungen sollten vor allem denen zu denken geben, die AfD nicht wegen, sondern trotz der rechtsradikalen Tendenzen wählen. Die nicht wählen, sondern vor allem protestieren wollen. Die einen Politikwechsel fordern.
 
Um es deutlich zu sagen: Protest ist ebenso legitim, wie die Forderung nach einem Politikwechsel.
 
Das sind existenzielle Grundlagen einer Demokratie.
 
Allerdings sollte man sich genau überlegen, ob man eine Partei wählt, die einen Politikwechsel fordert, in Wahrheit aber einen Systemwechsel meint. Die statt einer Demokratie von einem autokratischen, teilweise sogar einem diktatorischen System träumt. Ein System, das wir nicht wollen. Nie wieder ist jetzt!
Die radikalen Kräfte haben sich mittlerweile in unseren Parlamenten breitgemacht, wollen die Demokratie von innen heraus zerstören.
 
Manche werden sagen: Aber sie sind doch demokratisch gewählt.
Ja, sicher.
Aber eine demokratische Wahl macht aus diesen Leuten nicht automatisch Demokraten.
Auch das hatten wir alles schon einmal, und das wollen wir nicht mehr.
Nie wieder ist jetzt!
 
Es gibt in einer Demokratie keine Rechtfertigung dafür, Feinde der Demokratie zu wählen. Es gibt keine Berechtigung eine Partei zu wählen, die offen Sympathien für Rechtsradikale zeigt. Eine Partei, die Rechtsradikale in ihren Reihen duldet oder sie sogar in Führungspositionen hebt.
 
Demonstrationen wie diese können aber nicht die einzige Antwort auf radikale Tendenzen, auf die Feinde der Demokratie und des Rechtstaates sein.
Und die Demokratie wird auch nicht nur bei Wahlen verteidigt. Sie muss jeden Tag verteidigt werden.
Auch in dem man sich offen gegen radikale Äußerungen stellt. Am Arbeitsplatz, in der Schule, auf dem Marktplatz, im Verein, im täglichen Leben.
 
Wir müssen uns offen gegen jene stellen, die unseren freiheitlichen Rechtsstaat verhöhnen.
 
Gegen jene, die die Grundwerte unserer Verfassung, missachten.
 
Gegen Extremismus, gegen Ausländerhass, Antisemitismus, Islamophobie, Rassismus, und gegen Diskriminierung von Minderheiten.
 
Also gegen alle, die den Artikel 1 unseres Grundgesetzes missachten: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.
 
So verteidigen wir unsere Demokratie.
 
Und so erfüllen wir die Forderung „Nie wieder ist jetzt“ mit Leben.
 
Und deshalb gilt weiterhin: „Hanau steht zusammen – auch gegen die Feinde der Demokratie!“

„Außergewöhnliches und vorbildliches Engagement“
Tgh Bürgerplakette


Lenkungsgruppe „Projekt Phönix“ um Tilo Grabowski erhält Bürgerplakette für den Neubau an der Jula-Hof-Sportanlage

In unregelmäßigen Abständen ehrt die Stadt Hanau besondere ehrenamtliche Leistungen mit der Hanauer Bürgerplakette. In dieser Woche wurden 16 Personen für ihre Mitarbeit am Projekt Phönix der Turngemeinde Hanau mit dieser besonderen Ehrung ausgezeichnet. Die Gruppe hatte unzählige Arbeitsstunden in Planung und Umsetzung des Neubaus an der Jula-Hof-Sportanlage investiert hatten. Oberbürgermeister Claus Kaminsky überreichte die Bürgerplaketten im Zuge der feierlichen Eröffnung des neuen „Sparkasse-Hanau-Sportcampus“. ...
„Sie alle haben sich durch außergewöhnliches und vorbildliches Engagement in besonderem Maße für die Brüder-Grimm-Stadt und ihre Bürgerschaft eingesetzt. Es ist vor allem Ihrer Arbeit zu verdanken, dass die TG Hanau über einen neuen, modernen Sportcampus verfügt, der dem mitgliederstärksten Mehrspartensportverein des gesamten Main-Kinzig-Kreises viele neue Möglichkeiten für Training und Bewegung eröffnet. Außerdem profitieren auch die Hanauer Schulen von der neu gebauten Halle, da sie diese für den Sportunterricht nutzen können“, betonte Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Rund 16 Millionen Euro flossen in das Projekt, 1,5 Millionen Euro steuerte die Stadt Hanau bei.

Im Rahmen der Realisierung des TGH-Projektes Phönix wurde zunächst eine Projektgruppe ins Leben gerufen, aus deren Mitte sich der sogenannte Bau- und Lenkungsausschuss als Überwachungs- und Entscheidungsgremium rekrutierte. Die Ausschüsse tagten seit September 2018 turnusmäßig. Dabei beraten die Mitglieder die einzelnen Projektthemen, deren Umsetzungsverlauf und treffen Entscheidungen, auch zu von der Planung abweichenden Maßnahmen, die im Bauverlauf anfallen.

Kaminsky hob während der Veranstaltung insbesondere das Engagement von Tilo Grabowski hervor. Der gelernte und im Ruhestand befindliche Architekt hatte seinen 34-jährigen Erfahrungsschatz in der Realisierung großer, insbesondere öffentlicher Bauvorhaben in das Projekt mit eingebracht. Dabei war Grabowski neben Vereinspräsident Rüdier Arlt eine der zentralen Figuren der Projektbetreuung. Grabowski leistete seit Beginn der Maßnahme ehrenamtlich mehr als 4000 Stunden. „In dieser Zeit haben Sie Ihr gesamtes Knowhow in Bezug auf Vergabe- und Vertragsordnungen für Bauleistungen sowie öffentlichen Vergabeverfahren eingebracht. Dadurch haben Sie den Verein bei äußerst komplexen Fachthemen umfassend unterstützt und waren damit eine extrem wichtige Hilfe auf dem Weg hin zum nun fertiggestellten Sportcampus“, lobte Kaminsky. Auf Basis einer eigens erstellen Datenbank kontrollierte Grabowski zudem das Bauausgabenbuch und damit auch die Arbeit der bauleitenden Architekten.

Eine Hanauer Bürgerplakette erhielten: Rüdiger Arlt, Tilo Grabowski, Dr. Ulrich Kipper, Dr. Achim Kipper, Michael Berger, Klaus Jacob, Torsten Schaffer, Stefan Gorselitz, Thomas Kracker, Stanko Kovac, Gunnar Simmich, Miriam Wolf, Thomas Hegermann, Thomas Ritter, Christine Hartmann und Tanja Finken.

„Künstlerisches Schaffen voller poetischer Sensibilität“
Katase - Der Entwurf

Kazuo Katase gestorben – Schöpfer der Skulptur am Kurt-Blaum-Platz

Hanau. Vor 15 Jahren wurde die Straßenkreuzung am Kurt-Blaum-Platz in einen Verkehrskreisel umgestaltet. Seither steht dort eines der prägnantesten Kunstwerke im öffentlichen Raum in Hanau: der „Entwurf“ von Kazuo Katase. Der 1947 in Shizuoka / Japan geborene und seit 1976 in Kassel lebende Künstler ist leider am 9. Januar verstorben. ...
Oberbürgermeister Claus Kaminsky kondolierte der Familie und erinnert an Katases bescheidenes Wesen wie seine bedeutenden ästhetischen Kunstwerke, auch im Bereich Installationen, Bühnenbild, Fotografie und Malerei.

„Mit großer Anerkennung und ehrlichem Respekt erinnern wir uns an das beeindruckende Erbe von Kazuo Katase, einem herausragenden Künstler, dessen Wirken die Grenzen der zeitgenössischen Kunst erweitert hat. Doch nicht nur durch seine künstlerische Vision, sondern auch mit seiner Persönlichkeit hat er einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“ Man werde sich an Katase als eine Persönlichkeit erinnern, die die Kraft der Kunst nutzte, um Brücken zwischen verschiedenen Zeiten und Kulturen zu schlagen. „Sein Beitrag zur zeitgenössischen Kunst wird weiterhin Menschen auf der ganzen Welt beflügeln und prägen.“

Wie der OB weiter ausführt, habe Katase als Lehrer und Mentor all jene inspiriert, die seine Leidenschaft für kreativen Ausdruck und kulturelle Verbindung teilten. Sein Engagement für die Förderung von Kunst und Kultur habe dazu beigetragen, eine nachhaltige und bedeutungsvolle Gemeinschaft von Künstlern zu schaffen.

Katases kreatives Schaffen erstreckte sich über verschiedene Medien, darunter Skulpturen, Installationen und Malerei. Seine Werke zeichnen sich durch eine faszinierende Synthese aus traditionellen japanischen Elementen und modernen Einflüssen aus. Dabei verstand Katase es meisterhaft, die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden und dabei eine zeitlose Ästhetik zu schaffen.

Besonders bekannt war er in der Welt der Kunst für seine einzigartigen Skulpturen, die oft eine tiefgreifende Reflexion über die menschliche Existenz und die Beziehung zur Natur darstellten. Sein Einsatz von Materialien und Formen spiegelte eine poetische Sensibilität wider, die den Betrachter dazu einlud, selbst in eine Welt der Sinnlichkeit und Spiritualität einzutauchen.

In Hanau ist Katases Werk „Der Entwurf“ aus Flachstahl zu sehen. Es wurde einst durch einen internationalen Kunstwettbewerb ausgewählt und 2008 realisiert. Im Volksmund „Tüte“ oder „Joint“ genannt, erinnert die 17 Meter hohe Skulptur an ein zusammengedrehtes Stück Papier, das eine Idee in sich trägt – einen „Entwurf“.
Katase wird der Konzeptkunst zugerechnet und wurde in Hanau lange Jahre von Galeristin Ursula König vertreten. „Er war ein oft gesehener Gast wie sehr geschätzter, humanistisch hoch gebildeter Gesprächspartner in Hanau“, schließt der OB die Würdigung des Künstlers.
 

„UFER 63 – Main Strandgarten“ geht im Sommer in Großauheim an den Start
Ufer63

In den vergangenen Jahren hat sich der Pop-up-Biergarten auf dem Festplatz am Großauheimer Mainufer zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Hanauerinnen und Hanauer, aber auch Gäste von außerhalb schätzen die attraktive Location im Grünen mit Blick auf den Fluss. Jetzt hat die Stadt einen neuen Betreiber für die Pop-Up-Gastronomie gefunden: „UFER 63 – Main Strandgarten“ geht im Sommer 2024 in Großauheim an den Start. ...
Mittels Interessenbekundung suchte die Stadt in den letzten Monaten nach einem zuverlässigen und fachlich leistungsstarken Partner, der einen überzeugenden Beitrag zur tou­ristischen und kulturellen Weiterentwicklung des Stadtteils Großauheim zu leisten vermag. Auf die Ausschreibung meldeten sich fünf Interessenten aus denen die Hanau Marketing GmbH und das Veranstaltungsbüro in Absprache mit der Stadtteilentwicklung und dem Ortsvorsteher von Großauheim und Wolfgang drei Kandidaten in die engere Auswahl nahmen. Nach ausführlicher Prüfung der Konzepte und Gesprächen mit den Bewerbern fiel die Wahl schließlich auf den das Konzept „UFER 63 – Main Strandgarten“.

„Wir freuen uns über die neuen Betreiber und sind sicher, dass dieser Platz auch im nächsten Sommer wieder zur beliebten Anlaufstelle und attraktiven Frequenzbringer für den Stadtteil wird“, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Der Pop-up Biergarten sei wichtig für die touristische Attraktivität des Mainufers, ist sich der OB sicher.
„Ufer 63“ ist eine neu gegründete Marke der Unternehmen „Expo-Outline Messebau & Event GmbH“ (Inhaber und Geschäftsführer Alexander Kayser), und „Leidl‘s Fried Chicken“ (Inhaber und Geschäftsführer Arash Hatami). Gemeinsam haben der Geschäftsmann und der Gastronom ein neues Gastro-Konzept für das Ufer 63 entwickelt und wollen einen einladenden und entspannten Ort am Mainufer zu schaffen. Mit dem Café, Bar & Event-Konzept soll ein attraktiver Ort für die Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtteils Groß-Auheim, aber auch für den Tourismus im Interesse der Stadt Hanau entstehen.

Auf dem Festplatz, einem asphaltierten Areal in den Mainauen, wird ein Gastrostand mit rund 70 Sitzgelegenheiten, ein Liegestuhlverleih mit rund 100 Liegestühle sowie Toilettenanlagen entstehen.  Am Nachmittag wird Kaffee und Kuchen angeboten. Am Abend wird mit ausgewählten Longdrinks, lokalen Weinen und leckeren Snacks eine passende Auswahl angeboten, um den Tagesausklang mit perfektem Sundowner am Main zu genießen. Für Spaziergängerinnen und Spaziergänger wird es einladende Sitzmöglichkeiten am „Ufer 63“ geben. Fahrradfahrende, die auf dem Main-Radweg unterwegs sind, haben die Möglichkeit die geplanten E-Ladestationen zu nutzen. Gemeinsam mit lokalen Unternehmen und Vereinen sollen zudem verschiedene Veranstaltungen, Workshops oder Projekte organisiert und umgesetzt werden.
Nachhaltigkeit ist den Betreibern besonders wichtig, das Speiseangebot soll saisonal ausgerichtet werden und beinhaltet daher die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern wie Konditoreien, Metzgereien oder Winzern. Bei der Konzeptumsetzung wird auf recycelte Container gesetzt, die in den nächsten Ausbaustufen auch mit integrierten Photovoltaik-Elementen ausgebaut werden können. Die Dekorationselemente bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen, beim ToGo-Geschäft werden attraktive Mehrwegalternativen für die Speisen- und Getränkeangebot verwendet.

Hatami und Kayser haben noch viel mehr Ideen: Von temporären Sport- und Freizeitangeboten für Familien mit Kindern - beispielsweise an Aktionstagen -  bis zu Trendsportarten, aber auch einem Ausbau der Container können sie sich vieles vorstellen. „Aufgrund der bestehenden Genehmigungslage ist vorläufig jedoch nur die Nutzung der asphaltierten Fläche geplant“, erläutert Konrad Kurjak vom städtischen Veranstaltungsbüro. Die Nutzung der Mainwiesen werde nur in enger Abstimmung mit den städtischen Ämtern, vor allem der Unteren Naturschutzbehörde, die für das Landschaftsschutzgebiet am Main zuständig ist, möglich sein. In den kommenden Wochen gehe es nun darum, das Konzept auf die zunächst nutzbare Fläche konkreter anzupassen, alle notwendigen Genehmigungen einzuholen und alle nötigen Vorbereitungen zu treffen. „Wenn alles gut geht, steht einer Saisoneröffnung im April nichts im Weg“, so Kurjak zuversichtlich. Unterstützt werden die Betreiber durch den Ortsbeirat aus dem Stadtteil heraus und als „Ermöglicher neuer Ideen“ durch die Hanau Marketing GmbH und das Programm „Hanau aufLADEN“.
 

Kaufhof-Revitalisierung: Hanau erhält 625.000 Euro Landesförderung
Immobilie Kaufhof

„Diese Förderung kommt im Herzen von Hanau an“, freut sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky über die Unterstützung des Landes Hessen in Höhe von 625.000 Euro.

Das Hessische Wirtschaftsministerium hatte für die sechs von Galeria-Karstadt-Kaufhof-Schließungen betroffenen Städten im Land, neben Hanau noch Offenbach, Limburg, Wiesbaden, Frankfurt und Darmstadt, im Rahmen des Förderprogramms „Zukunft Innenstadt“ ein Förderprogramm mit einem Gesamtvolumen von drei Millionen Euro aufgelegt. Außer Frankfurt hatten alle Städte Konzepte eingereicht, Darmstadt wird mit 500.000 Euro unterstützt, die anderen Städte bekommen jeweils 625.000 Euro. ...
Wirtschafts- und Wohnungsbauminister Tarek Al-Wazir sagte dazu: „Die Schließung der zentralen Galeria Karstadt-Kaufhof-Häuser stellt die betroffenen Städte vor große Herausforderungen. Aber: So schwierig die Situation ist, es steckt selbst darin auch eine Chance für eine neue Nutzung und damit eine größere Vielfalt in den Innenstädten. Genau das wollen wir mit unseren Landesmitteln anstoßen und ermöglichen, auch als Beispiel für andere Städte, die in Zukunft vor ähnlichen Problemen stehen.“

Hanaus Oberbürgermeister Kaminsky hatte unmittelbar, nachdem der Galeria-Konzern die Schließungen verkündet hatte, gesagt, dass die Stadt die Immobilie in dieser 1A-Lage erwerben will, „damit dort keine Brache entsteht, von der jeden Tag eine traurige Nachricht ausgeht“. Am 16. Oktober hatte die Hanauer Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen, das Gebäude am Marktplatz zu kaufen und das Quartier zu entwickeln. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke (Offenbach) und Limburgs Bürgermeister Dr. Marius Hahn hatte sich Kaminsky an Wirtschaftsminister Al-Wazir gewendet, der das Förderprogramm auflegte. Hanau erhält zudem aus dem Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ für die Jahre 2024 und 2025 eine Unterstützung in Höhe von circa 1,1 Millionen Euro.

„Hanau hat sich für Unterstützung eingesetzt und um die Förderung beworben. Das Geld aus dem hessischen Sondertopf werden wir dafür einsetzten, die Bereiche unmittelbar um die dann ehemalige Kaufhof-Immobilie attraktiv zu halten“, so der OB. Die Hanauer Innenstadt erfreut sich dank vieler Faktoren einer großen Beliebtheit: Laut einer aktuellen „CIMA“-Analyse sticht Hanau wegen höchster Umsatzsteigerung, Einwohnerzuwachs und Umsatzsteigerung als „Top-Performer im Rhein-Main-Gebiet“ heraus.

„Die Fördermittel werden wir im Sinne des Antrages für die weitere Attraktivierung unserer Innenstadt einsetzen – die Menschen sollen auch weiterhin gerne nach Hanau kommen. Mit Kultur- und Kunstprojekten, unserem Wochenmarkt, der Etablierung neuer Märkte haben wir in der Unternehmung Stadt Hanau, allen voran die Hanau Marketing GmbH mit dem Stadtentwicklungsprogramm ‚Hanau aufLADEN‘, bereits eine Menge geschafft. Der Weg bleibt weit und unser Kompass für Hanau klar“, so Claus Kaminsky abschließend.
 

 

Hanau als „Top-Performer“ in Rhein-Main
Ehemaliger Glas Clemens


Untersuchung bestätigt Erfolge der Innenstadtentwicklung – Neuer Mieter für Clemens-Fläche gefunden

„In Sachen Innenstadtentwicklung genießt Hanau inzwischen bundesweit eine Vorbildfunktion. Das ist auch dem engagierten Wirken aller Akteure zu verdanken.“ Das Fazit von Joachim Stamm, Aufsichtsratsvorsitzender der Hanau Marketing GmbH (HMG), passte perfekt zum Anlass des Abends: Rund 80 Vertreterinnen und Vertreter aus Handel, Gastronomie, Wirtschaft und aus der „Unternehmung Stadt Hanau“ hatten sich am Freitag in der Kanzlei-Kneipe am Schlossplatz eingefunden. ...
Dorthin hatte die HMG zum fünften Netzwerk-Treffen ihrer „Komplizen“ eingeladen. Mit dem Begriff bezeichnet die HMG ihre „Verbündeten“, mit denen sie gemeinsam an einer lebendigen und abwechslungsreichen Innenstadt arbeitet. Eingebettet war das „Komplizentreffen“ in die Eröffnung des „Wintergold“-Marktes, mit dem die HMG zusammen mit dem Gastronomie-Ehepaar Kannengießer in den kommenden Wochen den Fronhof bespielt.

Es gab aber nicht nur warme Worte und warme Getränke – die beiden Geschäftsführer der HMG, Martin Bieberle und Daniel Freimuth, hatten auch einige Neuigkeiten im Gepäck. Allen voran die Vermietung der ehemals von Porzellan Clemens genutzten Ladenfläche am Marktplatz. „Wir freuen uns überaus, dass wir einen unserer Komplizen dazu begeistern konnten, im Herzen der Stadt einen weiteren Standort zu eröffnen“, sagte Freimuth. Der Angesprochene, Gabriel Kämmerer, konnte sich sogleich über Szenenapplaus freuen. Das von ihm geführte Familienunternehmen „Tuttocafé“ ist auf Kaffeemaschinen spezialisiert und wird am Marktplatz im Frühjahr eine Dependance zum Hauptfirmensitz in Großauheim eröffnen. „Wir wollen dort ein Fachgeschäft eröffnen, das sich – ganz im Sinne unserer mehr als 100-jährigen Firmentradition – mit allen Facetten der Kaffeekultur beschäftigt“, so Kämmerer.

Noch vor ihm werden zwei weitere neue Konzepte die Innenstadt bereichern. Auf der anderen Seite des Neustädter Rathauses, im ehemaligen Märchencafé, laufen die Umbauarbeiten auf Hochtouren: Dort wird mit „Amelies Wohnzimmer“ ein neues Café-Konzept eröffnen, das die HMG erneut aus Frankfurt gewinnen konnte. Zudem kommt Nadine Bergel-Dunkel als neue „Komplizin“ in die Brüder-Grimm-Stadt: Sie zieht mit ihrer Boutique „Stilecht“ in die Rosenstraße und wird dort ab Januar den von der HMG angemieteten Pop-up-Laden nutzen, der bislang das Designer-Label „Ono Koon“ beherbergte.

„Die Maßnahmen aus unserem Stadtentwicklungsprogramm ‚Hanau aufLADEN‘ fruchten“, stellte HMG-Geschäftsführer Freimuth zufrieden fest und verwies dabei auch auf die jüngsten Ergebnisse der Untersuchung der CIMA Beratung und Management GmbH. Das auf die Entwicklung von Innenstädten spezialisierte Unternehmen hat in seiner aktuellen Analyse festgestellt, dass Hanau in den Kernlagen der Innenstadt eine außergewöhnlich niedrige Leerstandsquote habe. „In den Fußgängerzonen beläuft sich diese – Forum Hanau ausgeklammert -  auf 2,2 Prozent. Zudem zeigen alle weiteren Indikatoren wie Einzelhandelsumsatz und -zentralität deutlich nach oben“, so Freimuth. Die CIMA sei zu dem Ergebnis gelangt, dass Hanau in Rhein-Main der „Top-Performer“ sei: „Höchster Einwohnerzuwachs, beste Zentralitätsentwicklung, höchste Umsatzsteigerung“, zitierte der HMG-Geschäftsführer aus dem Bericht.

Dass die Aufgaben gleichwohl nicht kleiner werden, verdeutlichte Martin Bieberle. Die bevorstehende Schließung der Kaufhof-Filiale zum 31. Januar werde eine große Herausforderung, so der HMG-Geschäftsführer, der mit einem Team an den künftigen Nutzungen der Großimmobilie am Marktplatz arbeitet. „Die Nachrichten der letzten Wochen mit den Insolvenzen der Signa-Gruppe und der Aachener-Bekleidungskette zeigen nochmal ganz deutlich, dass es die absolut richtige Entscheidung gewesen ist, dass die Stadt Hanau das Kaufhof-Gebäude kauft und selber entwickelt“, so Bieberle. Nur unter städtischer Regie könne im Kaufhof ein „Leuchtturm-Projekt für Hanau“ entstehen, das einen Fingerzeig gebe, wohin sich Innenstädte entwickeln müssten: „Der Handel braucht neue Nachbarn. Und genau das werden wir im Kaufhof umsetzen“, so Bieberle, der zum Beispiel von „sehr fruchtbaren Gesprächen“ mit verschiedenen Bildungseinrichtungen wie der Kathinka-Platzhoff-Stiftung, die im Kaufhof eine MINT-Erlebniswelt für Kinder und Jugendliche etablieren möchte, berichtete.

Bieberle und Freimuth betonten, dass einer der großen Erfolgsfaktoren für das Gelingen der Innenstadtentwicklung in Hanau der Zusammenhalt sei. Innerhalb der Hanauer Politik, in der Verwaltung sowie bei den städtischen Gesellschaften und Eigenbetrieben gebe es einen außergewöhnlichen Konsens, dass eine lebendige Innenstadt von herausragender Bedeutung für die Stadt, ihre Gesellschaft und ihre Außenwirkung sei. „Deshalb gilt der Dank der Hanau Marketing GmbH auch allen Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Teilen der Stadt Hanau, die einen großen Anteil am Erfolg von ‚Hanau aufLADEN‘ haben“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Stamm.

 

Großes Interesse an der Zukunft der Kaufhof-Immobilie
Bürgerversammlung Kaufhof


Bürgerversammlung im Congress Park Hanau mit Experten und vielen Ideen

Der Kaufhof in Hanau wird bald schließen – und dann? Bei einer Bürgerversammlung informierte die Stadt darüber, welche Pläne sie mit der Immobilie hat und wie sich Interessierte in die Nutzung der Immobilie einbringen können. ...
Mehr als 300 Hanauerinnen und Hanauer waren der Einladung der Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck gefolgt. Im Congress Park Hanau verfolgten sie, was Expertinnen und Experten zur Bedeutung der Immobilie für die Stadtentwicklung sagten, lernten Ideen für die weitere Nutzung kennen und konnten Fragen stellen und Anregungen geben. „Ich freue mich sehr, dass das Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger an der Zukunft des Kaufhof-Areals so groß ist“, stellte die Gastgeberin zufrieden fest. Funck weiter: „Die Stimmung bei dieser Bürgerversammlung war sehr positiv, es lag deutlich zu spürender Aufbruch in der Luft und wir haben viel Zustimmung für unsere Pläne erhalten.“

Auch Oberbürgermeister Claus Kaminsky zog ein positives Fazit des Abends und verdeutlichte in seiner Grundsatzrede einmal mehr, dass „es sich Hanau nicht leisten kann, den Kaufhof nicht zu kaufen“. Die Auswirkungen einer leerstehenden Immobilie für die Innenstadt seien fatal, dies würde sich mittelfristig nicht nur in einem Imageverlust für die Stadt, sondern auch mit sinkenden Immobilienwerten und letztlich mit niedrigeren Steuereinnahmen niederschlagen.
Galeria Kaufhof wird die Filiale am Hanauer Marktplatz zum 31. Januar 2024 schließen. Die Stadtverordnetenversammlung hat einstimmig beschlossen, die Immobilie für 25 Millionen Euro kaufen, um längeren Leerstand in dieser prominenten Stadtlage zu vermeiden.

„Viele Städte trauen sich nicht, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen“, sagte Kaminsky. „Es herrscht vielfach eine Misserfolgsängstlichkeit, vor allem dann, wenn eine große Zahl auf dem Papier steht. Hanau hat diese Angst mit dem Stadtumbau und der Konversion abgelegt, und der Erfolg gibt uns Recht.“ Für die Zeit direkt nach dem Kauf bis zur Fertigstellung aller erforderlichen Baumaßnahmen und energetischen Ertüchtigungen ist eine Zwischennutzung geplant. Die Hanau Marketing GmbH (HMG), die auch für das Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN verantwortlich zeichnet, organisiert diesen Prozess. Ein finales Nutzungskonzept wird unter Federführung der BAUprojekt Hanau GmbH im Laufe des Jahres 2024 erarbeitet. Zielsetzung ist, das Gebäude auch weiterhin als starken Frequenzbringer für die Innenstadt zu positionieren.

Bei der Bürgerversammlung im CPH wurden nicht nur die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen vorgestellt, nach denen die Immobilie in einem guten Zustand ist und nach einer umfassenden Sanierung für weitere 50 bis 100 Jahre genutzt werden könne. Mit Selina Dufek und Thomas Eisermann schilderten zwei ehemalige Kaufhof-Mitarbeiter ihre Erlebnisse. Zudem diskutierten in einer Interviewrunde Erika Schulte (Geschäftsführerin der Hanau Wirtschaftsförderung GmbH), Gotthard Klassert (Optiker und Vorsitzender des IHK-Handelsausschusses), Architekt Rainer Krebs und Stefan Müller-Schleipen von der Initiative „Die Stadtretter“ über die Bedeutung des Kaufhofs für die Innenstadt. Müller-Schleipen, der mit seiner Initiative ähnliche Projekte aus anderen Städten kennt, lobte vor allem das Tempo, das Hanau angeschlagen hat: „Denn unsere Innenstädte haben keine Zeit.“

Beteiligungsmöglichkeit auf Website von Hanau aufLADEN
Die Bürgerinnen und Bürger konnten vor Ort auch ihre Ideen für den künftigen Namen des Kaufhofs sowie die Nutzung abgeben – am häufigsten genannt wurden eine Markthalle, ein Club sowie die Themen Bildung und Kultur. In die Planung für die Nutzung nach dem Kauf können sich alle interessierten Personen auch weiterhin einbringen, sei es mit Ideen oder mit konkreten Nutzungskonzepten nach Art der „Komplizen“ aus dem Programm Hanau aufLADEN. Ideen und Konzepte können Interessierte ab sofort online auf der Website www.hanauaufladen.jetzt/kaufhof einreichen. Zudem können Bürgerinnen und Bürger auf der Website Wünsche und Anregungen für die Nutzung des neuen Kaufhofs abgeben.

Mit dem neuen Newsletter „HU’sLetter“ auf dem Laufenden bleiben
Um über die Entwicklung rund um den Kaufhof zu informieren, hat die HMG einen Newsletter ins Leben gerufen, den HU‘sLetter. Anmelden können sich Interessierte ab sofort über folgenden Link: www.hanauaufladen.jetzt/newsletter. Über Neuigkeiten zum Kaufhof hinaus fasst dieser Newsletter zusammen, was rund um das Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN wichtig ist, von Veranstaltungshinweisen bis zu Terminen von IHK und Branchenverbänden, die vor allem für Gewerbetreibende relevant sind. Ein Fokus liegt zudem auf Informationen zu neuen Fördermöglichkeiten sowie zu Service- und Beratungsangeboten für etablierte Betriebe und Neugründungen.

August-Gaul-Plakette für Dr. Christianne Weber-Stöber
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Die August-Gaul-Plakette für außerordentliche Verdienste um das Kulturleben, verlieh Oberbürgermeister Claus Kaminsky, am Donnerstagabend, 30. November 2023, an Dr. Christianne Weber-Stöber, Geschäftsführerin bei der Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. und Leitung des Deutschen Goldschmiedehauses. ...
Die Verleihung war eine Überraschung für die Geehrte und fand im Rahmen einer Feierstunde mit vielen Gästen statt, die anlässlich der Verabschiedung von Weber-Stöber in den Ruhestand ins Deutsche Goldschmiedehaus gekommen waren.

„Sie haben Bemerkenswertes für die Gesellschaft und das Deutsche Goldschmiedehaus geleistet. Haben sehr Vieles vorangetrieben und realisiert“, sagte Kaminsky in seiner Laudatio. „Sie waren über Jahrzehnte das Gesicht, die Motorin und das kunstwissenschaftliches Rückgrat der beiden Institutionen - seit 1989 bzw. 2006. In unserer schnelllebigen Zeit – lange erfolgreiche, ausgefüllte und sicher erfüllende Jahre!“  Die von Weber-Stöber verantworteten Ausstellungen, Tagungen, Preisverleihungen, Publikationen und Vorträge, die Geschäftsführung wie Hausleitung, ihre Tätigkeiten als Jurorin und Lehrbeauftragte, hätten die Brüder-Grimm-Stadt Hanau als „Stadt des edlen Schmuckes“ lokal, regional, national und international glänzen lassen, beschrieb der Oberbürgermeister.

„Ihre Leistung ist bemerkenswert, herausragend, mit hohem Engagement, Wissen, stets konstruktiv-kritisch, befruchtend, überaus agil, mit Anspruch und Haltung“, sagte Kaminsky. Es sei ihm eine Ehre wie Freude zugleich Weber-Stöber für den Magistrat der Stadt Hanau die August-Gaul-Plakette zu überreichen.
Die Stadt Hanau verleiht die August-Gaul-Plakette nach § 5 der Ehrenordnung vom 16. August 1976, als höchste kulturelle Auszeichnung der Stadt, an Persönlichkeiten oder Institutionen, die sich in kultureller oder künstlerischer Hinsicht außerordentlich verdient gemacht haben. Mit Weber-Stöber sind es 45 Preisträgerinnen und Preisträger.
 
Hintergrund/Werdegang:
Dr. Christianne Weber-Stöber wurde am 9. Januar 1957 in Karlsruhe geboren. Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Baugeschichte und Geschichte an der TH Karlsruhe und der Magisterarbeit über einen Barockmaler wurde sie 1989 über „Schmuck der 1920er und 1930er Jahre in Deutschland“ promoviert. Im gleichen Jahr erfolgte die Berufung zur Geschäftsführerin der Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. und 2006 zur Leiterin des Deutschen Goldschmiedehauses, das in Trägerschaft der Stadt Hanau steht.

Dr. Weber-Stöber oblag die Förderung zeitgenössischer Gestaltung von Schmuck und Gerät, die Erhaltung traditioneller Gold- und Silberschmiedetechniken, beispielsweise durch Wettbewerbe wie der Silbertriennale und die Verleihung des Ehrenrings der Gesellschaft für Goldschmiedekunst, die Unterstützung und Förderung junger Gold- und Silberschmiedinnen und -schmiede sowie der Aufbau bzw. die Pflege eines Archivs samt Sammlung der Schmuckkunst und Gerätgestaltung des 20. und 21. Jahrhunderts.

In ihrer Dienstzeit als Hausleitung organisierte sie mehrere 100 Ausstellungen, Wettbewerbe, Tagungen und museumspädagogische Angebote. Das Stipendium Hanauer Stadtgoldschmiedin bzw. Hanauer Stadtgoldschmied wurde 2014 eingeführt. Darüber hinaus engagiert sich Dr. Weber-Stöber als Autorin, Jurorin und Gutachterin. Seit 2005 vermittelt sie als Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Idar-Oberstein Kunst- und Schmuckgeschichte. Ihr ist zu verdanken, dass die Gesellschaft für Goldschmiedekunst und das Deutsche Goldschmiedehaus heute internationale Strahlkraft besitzen.

Sie ist u. a. Mitglied des Hanauer Gesprächskreises Kultur und wurde 2020 zum „Maître de Secours“ der Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt e.V. ernannt, die sie mitgründete und wo sie einige Jahre Schatzmeisterin war.

 

„Gut ausgebildete Fachkräfte sind unverzichtbar“
Scheckübergabe BBZ

Stadt unterstützt Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft mit 12.000 Euro

Der Termin hat schon eine lange Tradition: Seit 1978 unterstützt die Stadt Hanau das Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) der Kreishandwerkerschaft Hanau mit einem jährlichen Zuschuss und fördert damit die überbetriebliche Ausbildung in dieser Einrichtung. Oberbürgermeister Claus Kaminsky hat dieser Tage einen Scheck über 12.000 Euro an Kreishandwerksmeister Martin Gutmann und Geschäftsführerin Nicole Laupus überreicht. ...
Die Bedeutung des BTZ reicht weit über die Stadtgrenzen hinaus. 1978 in Betrieb genommen, wurde die Ausbildungsstätte Anfang der neunziger Jahre in einem zweiten Bauabschnitt wesentlich erweitert und modernisiert. Die Schulungen werden angeboten in den Berufsfeldern Elektroniker, Kfz-Mechatroniker, Anlagenmechaniker, Friseure, Metallbauer, Maler und Lackierer. Im vergangenen Jahr wurden im BTZ Hanau 77 Grundausbildungslehrgänge (1. Ausbildungsjahr) 91 Anpassungslehrgänge (2. - 4. Ausbildungsjahr) durchgeführt. Es wurden insgesamt 1.802 Auszubildende aus dem Altkreis Hanau und dem gesamten Main-Kinzig-Kreis überbetrieblich geschult. Darüber hinaus wurden Meisterkurse im Handwerk angeboten sowie Projekte wie "Handwerk erleben" durchgeführt.

„Mit unserer Unterstützung tragen wir dazu bei, dass dieses erstklassige Angebot auf hohem Niveau erhalten werden kann. Dabei ist es hervorragend investiertes Geld, denn es kommt nicht nur der qualifizierten Ausbildung junger Menschen zugute, sondern sichert auch den Wirtschaftsstandort Hanau“, so der OB und ergänzt: „Gute Fachkräfte sind heutzutage Mangelware, daher nimmt die Aus- und Fortbildung durch das BTZ eine besondere Rolle ein." Die Nachwuchsgeneration festige mit einer fundierten Ausbildung ihre eigenen Chancen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft ebenso wie die der Betriebe.

Durch den immer stärker werdenden Einfluss technischer Neuerungen im Handwerk ist die Ausbildungsstätte in den vergangenen Jahren mehr und mehr zu einem Zentrum des Technologietransfers geworden. Nach den Worten von Kreishandwerksmeister Gutmann investiert das BTZ regelmäßig in eine zeitgemäße und modernsten Ansprüchen genügende Ausstattung, um eine intensive und praxisbezogene Schulung zu sicherzustellen. Da ein ausreichend großes Potential an qualifizierten Fachkräften gerade für die kleinen und mittleren Betriebe eine unverzichtbare Existenzgrundlage darstelle, komme der Aus- und Fortbildung durch das BTZ mit seinen sechs Werkstätten und acht Schulungsräumen eine besondere Bedeutung zu. Man sei sehr dankbar, so Gutmann, dass Stadt und Kreis die finanzielle Unterstützung für das BTZ nicht in Frage stellen würden. „Bei einer Kürzung dieser Zuschüsse müssten wir uns einschränken, was wiederum vor allem die Ausbildungsbetriebe treffen würde, die engagiert ausbilden.“

„Menschen wie Sie halten die Vereine am Leben!“
LEB Barbara Müller

OB Kaminsky überreicht Barbara Müller den Landesehrenbrief

Verdiente Würdigung einer engagierten Mitbürgerin: Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Hanauer Rathaus, überreichte Oberbürgermeister Claus Kaminsky am Mittwoch, 8. November, den Ehrenbrief des Landes Hessen an Barbara Müller aus Hanau-Mittelbuchen. ...
In seiner Ansprache würdigte der OB Barbara Müller als engagierte Frau, die sich ehrenamtlich seit 2010 als aktives Mitglied im Carnevalverein 1983 Mittelbuchen e. V. (MVC) auf vielfältige Art und Weise einbringt. „Aktiv im Vorstand tätig waren Sie, liebe Frau Müller, von April 2010 bis Mai 2019, zuerst als zweite und ab 2014 erste Vorsitzende bis in die Jahresmitte 2019.“  Trotz ihres Rückzugs aus der aktiven Vorstandsarbeit habe Barbara Müller sich auch in den Jahren danach im Verein weiter vorbildlich engagiert. „Man hat mir berichtet, dass Sie weiterhin das Bühnenbild und die Kostüme mitgestalten und nähen. Sie helfen bei der Organisation von Fremdauftritten, dem Kartenverkauf für Veranstaltungen und bei der Gestaltung vom Programm“, zählte Kaminsky in seiner Laudatio auf.  Nebst der Arbeit, die Müller in das Nähen aller Kostüme investierte, stehe sie seit ihrem Rückzug aus dem Vorstand diesem als Ratgeberin zur Seite und sei in den vergangenen zwei Perioden zudem noch als Kassenrevisorin tätig gewesen, wusste Kaminsky zu berichten. 

„Die Verleihung des Landesehrenbriefes nehme ich daher zum Anlass, das öffentliche Dankeschön zu überbringen, das ich bei dieser Gelegenheit stellvertretend für alle ausspreche, die von Ihrem Wirken profitieren konnten“, sagte der OB. „Es sind Menschen wie Sie, die durch ihren dauerhaften und verlässlichen ehrenamtlichen Einsatz die Vereine am Laufen und am Leben halten. Leider gibt es immer weniger von Ihrem Schlag, und das macht den Vereinen leider sehr zu schaffen!“
Der Einsatz von Barbara Müller, für den Verein, für die Gesellschaft und die Stadt sei ganz und gar nicht selbstverständlich, so OB Kaminsky: „Danke für die unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit, die Sie unserer Stadt schenken! Danke für Ihre Entschlossenheit und Ihre Ausdauer, Ihr Einfühlungsvermögen, für all Ihre Talente und Fähigkeiten, die Sie in Ihre freiwilligen Aufgaben einbringen.“

Auch Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck, die der Übergabe beiwohnte, gratulierte der Geehrten herzlich: "Der Landesehrenbrief ist hoch verdient, ich freue mich sehr für Sie!"

Bildung und Vermittlung eröffnet Kindern neue Welten
Kooperation mit Kathinka-Platzhoff-Stiftung

Kooperationsvereinbarung zwischen den Städtischen Museen Hanau und Kathinka-Platzhoff-Stiftung

Seit vielen Jahren arbeiten die Stadt Hanau und die Kathinka-Platzhoff-Stiftung in den verschiedensten Projekten erfolgreich zusammen. Nun wurde ein weiterer Baustein der Zusammenarbeit bekräftigt und vertraglich festgehalten: Eine museumspädagogische Fachkraft wird auch in den kommenden vier Jahren dem Museumteam zur Seite stehen und besondere kulturelle Angebote für Kinder in den Städtischen Museen entwickeln. ...
Die Personalkosten für die Vollzeitstelle trägt die Stiftung, Arbeitsplatz und Materialien werden von der Stadt zur Verfügung gestellt. Bei einem Treffen im Hanauer Rathaus unterzeichneten Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, Geschäftsführer Daniel von Hauff und Christoph Obladen, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, den Kooperationsvertrag.

„Die Kathinka-Platzhoff-Stiftung möchte dazu beitragen, das Erleben von Kindern in den Museen noch besser zu gestalten und ihnen mit Angeboten der Bildung und Vermittlung neue und spannende Welten zu eröffnen und ihr Interesse für Kultur und Geschichte zu wecken“, erläuterte Obladen. „Aus diesem Grund unterstützt die Stiftung die museumspädagogische Arbeit bereits seit vielen Jahren mit zusätzlichen personellen Ressourcen. Mit der vorliegenden Vereinbarung soll die bestehende Kooperation weiterentwickelt werden“, fügte von Hauff hinzu.

„Wir danken Ihnen herzlich im Namen der Städtischen Museen Hanau“, sagte Kaminsky. „Der museumspädagogische Zugang für junge Menschen ist sehr wichtig und die Kathinka-Platzhoff-Stiftung ist uns hier schon seit vielen Jahren an dieser Stelle eine verlässliche Partnerin und Unterstützerin. Es ist gut, diese Unterstützung auch für die kommenden Jahre gesichert zu wissen.“ Auch Bürgermeister Bieri dankte den Vertretern der Stiftung: „Wir sind gerade dabei die gute Zusammenarbeit mit der Kathinka-Platzhoff-Stiftung auf verschiedenen Ebenen zu intensivieren. Dieser Kooperationsvertrag ist stellvertretend für die gelungenen und fruchtbaren Kooperationen, die sich über die Jahre zwischen Stadt und Stiftung entwickelt haben!“

CyrusOne feiert den Spatenstich seines fünften Rechenzentrums in Hanau mit Vertretern der Stadt
Spatenstich Cyrus One


CyrusOne, ein weltweit führender Entwickler und Betreiber von Rechenzentren, der sich auf die Bereitstellung hochmoderner digitaler Infrastrukturlösungen spezialisiert hat, hat offiziell den ersten Spatenstich für sein fünftes Rechenzentrum im Rhein-Main-Gebiet (FRA5) gesetzt. Es liegt strategisch günstig in Hanau, 25 Kilometer östlich des Zentrums von Frankfurt, der europäischen Rechenzentrums-Hauptstadt. ...
CyrusOne gab im November 2021 bekannt, seine Präsenz in Deutschland mit dem Erwerb eines Grundstücks in Hanau für den Bau eines hochmodernen Rechenzentrums weiter auszubauen. Die neue Anlage wird aus zwei Gebäuden mit insgesamt 18.000 Quadratmetern technischer Fläche und einer IT-Kapazität von 54 Megawatt bestehen. Sie haucht einem historischen Teil der Stadt, der früher als Industriegebiet genutzt wurde, neues Leben ein.
Durch die enge Zusammenarbeit mit seinen Nachbarn und der Stadt Hanau erhielt CyrusOne im Juli 2023 die Baugenehmigung in einer feierlichen Zeremonie mit Vertretern der Stadt. Diesen Erfolg erlangte das Unternehmen insbesondere aufgrund seiner Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit und der Wiederverwendung hochwertiger Materialien im Zuge des Abrissprozesses.

Carsten Schneider, Managing Director von CyrusOne in Deutschland, hat im Beisein von Vertretern der Stadt und der Industrie den ersten Spatenstich gesetzt. Darunter waren Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Erika Schulte, Wirtschaftsförderin der Stadt Hanau, Staatssekretär Dr. Walter Fischedick in Vertretung von Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, und Peter Pohlschröder, Vize-Vorsitzender der German Data Center Association (GDA).
"Es ist ein großes Privileg für CyrusOne, diesen wichtigen Meilenstein und unsere fortlaufende Entwicklung und Expansion in Deutschland an der Seite von solch namhaften regionalen Vertretern zu feiern", sagte Carsten Schneider, Geschäftsführer von CyrusOne in Deutschland. "Wir sind sehr stolz, wofür diese Entwicklung steht: Nachhaltigkeit und Biodiversität stehen im Mittelpunkt des Designs und des Betriebs des Rechenzentrums. Dies und unser Engagement, die lokale Wirtschaft mit neuen Arbeitsplätzen zu stärken, sowie die Digitalisierung von Hanau werden für CyrusOne in Deutschland weiterhin Priorität haben."

Die hessische Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus teilte mit: "Rechenzentren sind eine besondere Stärke des digitalen Ökosystems in Hessen - sowohl in Bezug auf Umsatz und Beschäftigte als auch in Bezug auf die Kapazitäten. Fast ein Drittel aller deutschen Rechenzentrumskapazitäten befindet sich in Hessen, bei großen Rechenzentren liegt der Anteil sogar bei 50 Prozent. Mit dem Neubau in Hanau trägt CyrusOne zur Stärkung des digitalen Standorts bei und stellt weiterhin eine leistungsfähige und sichere digitale Infrastruktur zur Verfügung. Es ist wichtig, dass das Projekt auch nachhaltig ist, damit die Einsparungen von Energie und Treibhausgasen, die durch digitale Technologien erzielt werden, nicht durch den Energieverbrauch der Digitalisierung selbst kompensiert werden."

"Mit der Niederlassung von CyrusOne setzen wir einen weiteren Baustein unserer Rechenzentrumsstrategie um, mit dem Ziel, unseren Wirtschaftsstandort langfristig noch breiter aufzustellen, insbesondere bezogen auf eine größere Exportunabhängigkeit. Wir begrüßen die Aussicht auf einen nachhaltigen Bau des Rechenzentrums. Zudem gehen wir davon aus, dass CyrusOne seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird und seinen Beitrag dazu leisten wird, gemeinsam mit Goodyear und unseren Stadtwerken die Abwärme für den Standort nutzbar zu machen", sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky.

Die moderne Anlage wird sich durch energieeffiziente Betriebsabläufe und Maßnahmen zur Gewährleistung der Nachhaltigkeit auszeichnen, einschließlich des Betriebs mit einem extrem niedrigen PUE-Wert und der vollständigen Versorgung mit erneuerbarer Energie. Das Energiemanagementsystem (EMS) wird ISO50001-konform sein. Die Wärme wird zurückgewonnen und auf dem gesamten Campus wiederverwendet, um wichtige Ressourcen zu erhalten und zu nutzen. Das Rechenzentrum wird mindestens die BREEAM-Zertifizierung "Very Good" erhalten und den ESG-Zielen von CyrusOne und den Zielen des Climate Neutral Data Centre Pact (CNDCP) entsprechen.

Das Gebäude wird über 2.500 Quadratmeter begrünte Wände verfügen, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch für eine bessere Luftqualität sorgen, indem sie Schadstoffe filtern, Lärm reduzieren und die Artenvielfalt erhöhen, indem sie Lebensraum für Wildtiere bieten. Dies wird auch die Wärmeregulierung und Feuchtigkeitsregulierung unterstützen und die Energieeffizienz des Gebäudes erhöhen.
Info-Video: CyrusOne FRA5, Hanau (Deutsch) - YouTube
 
Über CyrusOne
CyrusOne ist ein führender globaler Entwickler und Betreiber von Rechenzentren, der sich auf die Bereitstellung modernster digitaler Infrastrukturlösungen auf der ganzen Welt spezialisiert hat. Mit mehr als 50 leistungsstarken, unternehmenskritischen Einrichtungen weltweit stellt das Unternehmen den kontinuierlichen Betrieb digitaler Infrastrukturen für über 1.000 Kunden sicher, darunter etwa 200 Fortune-1000-Unternehmen.

Die führende globale Plattform von CyrusOne für Hybrid-Cloud- und Multi-Cloud-Implementierungen bietet Kunden Colocation-, Hyperscale- und Build-to-Suit-Umgebungen. Diese verbessern die strategischen Verbindungen ihrer essenziellen Dateninfrastrukturen und unterstützen das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen. Die Rechenzentren von CyrusOne bieten erstklassige Flexibilität, die es den Kunden ermöglicht, zu modernisieren, zu vereinfachen und schnell auf veränderte Anforderungen zu reagieren. Durch die Kombination von außergewöhnlicher Finanzkraft, einer breiten globalen Präsenz und kontinuierlichen Investitionen in wichtige digitale Gateway-Märkte bietet CyrusOne den größten Unternehmen der Welt langfristige Stabilität und strategische Vorteile in großem Umfang. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte cyrusone.com.

Hanauer Parlament beschließt einstimmig den Erwerb der Kaufhof-Immobilie
Stavo Beschluss Erwerb Kaufhof


Bürgerversammlung am 30. Oktober / Naturwissenschaftliche „MINT“-Erlebniseinrichtung für Kinder und Jugendliche geplant

Bundesweit gibt es verschiedene Modelle, wie mit Schließungen von Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filialen umgegangen wird. Hessen kleinste Großstadt, Hanau, kauft die Immobilie am Marktplatz. Das beschloss die Hanauer Stadtverordnetenversammlung einstimmig. „Diese klare Entscheidung ist ein mehr als deutliches Zeichen, dass wir in Hanau an die Zukunftsfähigkeit der Innenstädte glauben. Und dass wir sie als Kommune aktiv mitgestalten werden“, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
Kaminsky hatte bereits am 13. März, als der Konzern das Ende von mehr als 50 Häusern verkündet hatte – darunter auch das des Kaufhofs in Hanau – die Marschroute ausgegeben: „Eine Brache in der Innenstadt lassen wir nicht zu.“ Die Immobilie schnellstmöglich zu erwerben, war der Plan. Unter Führung des Stadtentwicklers Martin Bieberle arbeitete ein Expertenteam an den Antworten auf Fragen nach Kaufpreis und Finanzierung, Bausubstanz, Statik, Brandschutz, Quartiersentwicklung und weiteren Themen. In den vergangenen Wochen wurden die Ergebnisse verschiedenen städtischen Gremien, auch öffentlich, vorgestellt; sowohl der Magistrat, der Umwelt- und Strukturausschuss sowie der Ortsbeirat Innenstadt empfahlen, dem Kauf der Immobilie (16.000 Quadratmeter Grundfläche, rund 12.000 Quadratmeter Nutzfläche) zuzustimmen.

Anfang der Woche brachte Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri die Vorlage ins Stadtparlament ein: „Über die Nachnutzung der Kaufhof-Immobilie zu diskutieren ist gut – aber bringt leider nichts, wie wir aus Zeiten der Konversion schon wissen: Nur, wem eine Liegenschaft gehört, kann Ideen auch wirklich umsetzen.“ Als eine mögliche Zwischen- oder Nachnutzungsmöglichkeit stellte Bürgermeister Dr. Bieri die Idee eines „MINT“-Zentrums vor, basierend auf der Idee einer Forschungseinrichtung für Schülerinnen und Schüler zur Breiten- und Begabtenförderung. So könnten Kinder und Jugendliche in Begleitung von Expertinnen und Experten spielerisch alters- und interessenbasiert zu den Themen Physik, Chemie, Mathematik, Technik, Informatik, Natur und Biologie entdeckend forschen. Mit der in Hanau ansässigen Kathinka-Platzhoff-Stiftung sind bereits erste Gespräche geführt worden.

Vor der Abstimmung sprachen sich Vertreterinnen und Vertreter der dem Parlament angehörigen Parteien für den Kauf der Immobilie aus, das Votum fiel einstimmig aus. Der Kaufpreis in Höhe von 25 Millionen Euro soll in den Nachtragshaushalt der Stadt eingestellt werden und muss noch vom Regierungspräsidium Südhessen genehmigt werden.

Während sich die städtische Hanau Marketing GmbH, die für das Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ verantwortlich zeichnet, bereits mit möglichen Zwischennutzungen befasst, wird die städtische BAUprojekt Hanau GmbH im kommenden Jahr ein Nachnutzungskonzept in einem strukturierten Verfahren erstellen, zu dem auch die Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern gehört. Eine Bürgerversammlung am 30. Oktober (19 Uhr; Congress Park Hanau), zu der Hanaus Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck eingeladen hat, steht unter dem Motto Kaufhof. Oberbürgermeister Claus Kaminsky wird den Kauf der Immobilie, der „eine große Chance für die Stadtentwicklung“ biete, einordnen. An dem Projekt beteiligte Expertinnen und Experten werden die verschiedenen Facetten der Bedeutung der Immobilie beleuchten. Die Bürgerinnen und Bürger können Nutzungsideen einbringen und Namen für das Gebäude vorschlagen.

Die Hanauer Kaufhof-Filiale wird zum 31. Januar 2024 schließen. Nach einer detaillierten Bestandsaufnahme sowie daraus möglicherweise folgenden Instandsetzungsmaßnahmen soll das Gebäude ab Sommer 2024 für unterschiedlichste Konzepte zwischengenutzt werden. Parallel soll ein langfristiges Nutzungskonzept erarbeitet werden, das voraussichtlich Anfang 2025 vorliegen soll. Auf der Grundlage soll das Gebäude dann grundhaft saniert und umgebaut werden. Diese Arbeiten sollen voraussichtlich 2026 beginnen, mit der Eröffnung des „neuen Kaufhofs“ wird für 2028 geplant.

 

Die Zukunft der globalen Energieversorgung wird auch in Hanau geplant - Oberbürgermeister Kaminsky und Wirtschaftsförderung besuchen Gauss Fusion
Gauss Fusion

Im Hanauer Hafengebiet wurde im vergangenen Jahr ein neues Unternehmen gegründet, das die globale Energieversorgung revolutionieren will: Gauss Fusion – ein sogenanntes Greentech Venture – plant die Technologieentwicklung und Forschung zur Fusionsenergie so voranzutreiben, dass in weniger als 20 Jahren die ersten Magnetfusionskraftwerke in Europa ans Netz gehen können. ...
Anders als andere Fusions-Unternehmen zeichnet sich Gauss Fusion durch die enge Verzahnung von europäischer Spitzenforschung und Green-Tech-Industrieexpertise aus. Gauss Fusion bietet eine in Europa einzigartige Kombination aus wissenschaftlichem Know-how und industriellem Fachwissen rund um die Fusionsenergie. Mit dieser breiten Wissensbasis will das Fusions-Unternehmen erneuerbare Fusionsenergie mit Hilfe effizienter Strukturen und öffentlich-privaten Partnerschaften mit hoher Geschwindigkeit zur Marktreife bringen.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Wirtschaftsförderin Erika Schulte besuchten Gauss Fusion vor kurzem und ließen sich ausführlich über Strategie und Ziele des Unternehmens informieren. Das Fusions-Unternehmen hat seinen Sitz in Hanau, wo Bruker EAS, Weltmarktführer für Supraleiter, auch ansässig ist.

„Bruker EAS im Hanauer Hafen ist eines der fünf Gründungsunternehmen von Gauss Fusion“, erläutert Klaus Schlenga, Geschäftsführer von Bruker EAS und auch Mitglied im „Strategic & Scientific Advisory Board“ (SSAB) von Gauss Fusion. Die weiteren Industriepartner von Gauss Fusion mit umfangreicher Expertise in Fusionstechnologie kommen aus Frankreich, Italien und Spanien. Darüber hinaus kooperiert Gauss Fusion mit den führenden europäischen Forschungsinstituten, wie CERN, Max-Planck-Institut für Plasmaphysik und Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Die besondere Kompetenz von Bruker EAS ist die Herstellung von Supraleitern, die wiederum in starken Elektromagneten stecken und so auch im europäischen Fusionsforschungsreaktor ITER in Marseille verbaut sind. Gemeinsam mit den europäischen Industrieunternehmen, die hinter Gauss Fusion stehen, wolle man die umweltfreundliche Fusion zur Energiegewinnung kommerzialisieren. Dabei spiele die Materialtechnik-Industrie in und um Hanau eine große Rolle. „Viele der Komponenten, die wir zum Bau eines Fusionskraftwerks benötigen, werden hier im „Material Valley“ entwickelt und hergestellt. Dadurch ergeben sich viele wichtige Synergien“, erläutert Schlenga.

„Die Fusionsenergie wird neben den anderen erneuerbaren Energien ein wichtiger Bestandteil der zukünftigen Energieversorgung sein und kann zu einem Gamechanger werden“, ist sich Schlenga sicher. Durch die hohe Energiedichte, die fast unerschöpfliche Verfügbarkeit des Brennstoffs und durch die Abwesenheit von Sicherheitsrisiken biete die Fusionsenergie die Chance, alle Energieprobleme global zu lösen. „Das wäre der größte Wandel im Energiebereich seit der industriellen Revolution. Es gibt zwar noch viele Herausforderungen zu bewältigen, aber wir sind auf einem sehr guten Weg“, schließt Schlenga.

Oberbürgermeister Kaminsky und Erika Schulte verfolgten die Pläne von Gauss Fusion mit großem Interesse: „Es freut mich zu hören, dass in Hanau mit Hochdruck an der europäischen Antwort auf die globale Frage der Energieversorgung der Zukunft gearbeitet wird!“, sagte der OB. „Wir brauchen dringend saubere Energiequellen und Hanau ist durch Gauss Fusion bei der Entwicklung dieser sauberen und gefahrlosen Zukunftstechnologie hier ganz vorne mit dabei!“, so Kaminsky. Die Weiterentwicklung und Kommerzialisierung von Fusionstechnologie sei ohne Zweifel ein ökologischer Segen für die ganze Welt.
https://gauss-fusion.com
  
Energie durch Magnetfusion
 Fusionsenergie kann als „Energie der Zukunft“ entscheidend dazu beitragen, die Energieprobleme auf der Welt zu lösen. Sie gilt als praktisch risikofreie und unerschöpfliche Energiequelle. In einem Fusionskraftwerk verschmelzen Atomkerne verschiedener Wassersstoffarten zu Helium. Dabei wird viel nutzbare Energie frei. Aus nur einem Gramm Brennstoff wird so viel Energie wie mit elf Tonnen Kohle gewonnen. Zudem gibt es kein Sicherheitsrisiko und es entsteht kein radioaktiver Abfall.

Fusion findet ständig im Inneren der Sonne und anderer Sterne statt. Die hohen Temperaturen, die dort herrschen, lassen sich zwar auch auf der Erde erzeugen, aber nicht der starke Druck. Daher wird seit vielen Jahren daran geforscht, wie eine kontrollierte Fusionsenergie auf der Erde realisiert werden kann. Zum Einsatz kommen dafür vor allem zwei Technologieansätze: die Magnetfusion wie sie Gauss Fusion verfolgt und die laserbasierte Fusionsenergie. Bei beiden Ansätzen laufen ähnliche Prozesse ab. Plasma aus den Wasserstoffisotopen Deuterium und Tritium werden so stark aufgeheizt, dass es zur Fusionsenergie kommt. Bei jedem Einzelprozess entstehen ein Heliumkern und ein freies Neutron, das die gewonnene Energie in Form von hoher Geschwindigkeit mitbekommt. Prallt es gegen die Wand des Reaktors, wird es abgebremst. Die Bewegungsenergie wird zu Wärme, wobei sich die Wand erhitzt. Die Wärme kann zur Stromgewinnung verwendet werden.
Bei der Magnetfusion halten starke Magnetfelder das Plasma zusammen, das sich sonst wieder verflüchtigen würde. Und sie verhindern gleichzeitig, dass das Plasma mit der Wand der Anlage in Kontakt kommt. Dadurch würde es wieder zu stark abkühlen und eine Fusionsenergie käme nicht zustande.
 
Bruker EAS GmbH:
Die Bruker EAS ist bei Supraleitern innovativer Weltmarktführer mit unverwechselbarem Alleinstellungsmerkmal und einzigartiger Vernetzung im Markt. Bruker EAS GmbH produziert als weltweit größte Supraleiterfabrik im Hanauer Hafengebiet jedes Jahr über 100.000 Kilometer hochfeine Hochleistungsdrähte aus den Metallen Niob, Titan, Zinn und Kupfer. Die hochkomplexen Supraleiter aus Hanau retten Leben, denn sie stecken in starken Elektromagneten für Medizintechnik, etwa in Magnetresonanztomographen (MRT) für die Diagnose von Krankheiten oder in hochempfindlichen Kernspinresonanzspektrometern (NMR) für die Forschung an neuen Medikamenten. Auch in Teilchenbeschleunigern (CERN) und zur klimaneutralen Energiegewinnung (Fusionsreaktor, Windkraft mit supraleitenden Magneten) werden sie eingesetzt.
 
 

160 Nachwuchskräfte und Praktikantinnen und Praktikanten starten bei der Unternehmung Stadt
Azubis 2023 Unternehmung Stadt

160 junge Menschen haben in diesem Jahr ihre Ausbildung oder ein Praktikum in verschiedenen Fachbereichen, Eigenbetrieben und Gesellschaften der Unternehmung Stadt Hanau begonnen: Auszubildende, Studierende sowie Praktikantinnen und Praktikanten der Stadtverwaltung Hanau, der Eigenbetriebe Hanau Infrastruktur Service (HIS) und Hanau Kindertagesbetreuung, der Stadtwerke Hanau GmbH, der Hanau Netz GmbH, der Hanauer Straßenbahn und der Baugesellschaft Hanau GmbH und des Klinikums Hanau. ...
Sie alle waren eingeladen zu einer offiziellen gemeinsamen Begrüßung der Nachwuchskräfte im Kinopolis Hanau. Diese übernahm Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck in Vertretung des kurzfristig erkrankten Oberbürgermeisters Claus Kaminsky.

"Wir haben Sie gemeinsam eingeladen, um Ihnen gleich zu Beginn unsere Grundüberzeugung vor Augen zu führen, dass alle städtischen Beschäftigten Teil eines großen Ganzen sind, unabhängig davon, in welcher Abteilung, Eigenbetrieb oder Gesellschaft sie tätig sind", erläuterte sie bei der Begrüßung. Der Bürgerschaft sei es nämlich egal, in welcher Gesellschaftsform die erwünschte Dienstleistung erbracht werde, so Funck.
"Die Stadt wächst und mit ihr wachsen die Aufgaben", sagte Funck. Die Auszubildenden seien aufgefordert, sich in den kommenden drei Jahren zu engagieren und so viel zu lernen wie möglich, dann würden sich den jungen Leuten beim größten Arbeitgeber Hanaus vielfältige Chancen auftun. "Sie sind der Nachwuchs auf dessen Schultern die Hoffnungen der Unternehmung Stadt ruhen", erinnerte sie.

Die hervorragende Qualität der Ausbildung stellt Markus Henrich, Leiter des Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service, in den Mittelpunkt seiner kurzen Ansprache. "Bleiben Sie wissbegierig und denken Sie daran, dass es keine dummen Fragen gibt. Es ist nur dumm, nicht zu fragen", empfahl er den Berufsanfängern, jede Gelegenheit zu nutzen, etwas dazuzulernen. Dass die Arbeit auch Spaß machen darf und soll, ist nach den Worten der Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau GmbH, Martina Butz, ebenso wichtig wie die Grundlagen für das künftige Berufsleben. "Bleiben Sie neugierig und offen für neue Erfahrungen, denn diese öffnen Ihnen neue Türen," ergänzte Butz.

Das Schlusswort hatten Ibrahim Inan, Aulona Musa und Magnus Kurzeknabe von der Jugend- und Auszubildendenvertretung, die ihre neuen Kolleginnen und Kollegen ermutigten, sich einzubringen und zu engagieren und sie aufforderten sich stets mit Problemen und Fragen an sie zu wenden.

Nach dem offiziellen Teil der Begrüßung waren alle Auszubildenden des Jahrgangs 2023, eingeladen hier - ausgestattet mit Popcorn und einem Softdrink - den Film "Enkel für Anfänger" anschauen.
 

„Hoch engagierte Akteure für den Naturschutz“ - OB Kaminsky überreicht den Landesehrenbrief an Günter Peter, Peter Schwarz und Norbert Weber
LEB Naturschutzbeirat


Verdiente Würdigung dreier engagierter Mitbürger: Im Rahmen der konstituierenden Sitzung des neuen Naturschutzbeirates im Neustädter Rathaus am Dienstag, 10. Oktober 2023 überreichte Oberbürgermeister Claus Kaminsky gleich drei Ehrenbriefe des Landes Hessen an langjährige Mitglieder des Gremiums: Günter Peter, Peter Schwarz und Norbert Weber wurden nach langem ehrenamtlichen Wirken im Naturschutzbeirat von Kaminsky geehrt und verabschiedet. ...
In seiner Ansprache würdigte der OB die drei Männer als „hoch engagierte Akteure für den Naturschutz“, die sich zum Teil seit mehreren Jahrzehnten ehrenamtlich im Beirat und anderen naturverbundenen Organisationen einbringen.  

„Günter Peter ist hier an vorderster Stelle zu nennen. Er war mehr als 40 Jahre lang als Vertreter des Wanderverbandes Hessen e.V. (Spessartbund Hanau) ein zuverlässiges Mitglied im Naturschutzbeirat“, berichtete der OB. Peter, der 1993 Stellvertretender Vorsitzender und 2010 dann Erster Vorsitzender des Beirats wurde, habe über vier Jahrzehnte viele Naturschutzthemen eng begleitet und beeinflusst. „Der Geehrte ist zudem ein langjähriges Mitglied der Jury des Jugendumweltpreises und später auch der Jury des Umweltpreises der Stadt Hanau“, wusste Kaminsky zu berichten.

Peter Schwarz sei als Vertreter des Verbandes hessischer Sportfischer im Umweltbeirat aktiv gewesen und dort seit 1987 stellvertretendes Mitglied, seit 1989 Mitglied und seit 2010 stellvertretender Vorsitzender. „Auch er war stets ein zuverlässiges Mitglied im Naturschutzbeirat auf dessen Engagement und Kompetenz wir viele Jahre zählen konnten“, so der OB.

Norbert Weber sei als Vertreter des Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) seit 2009 im Naturschutzbeirat vertreten gewesen. „Er ist langjähriger Vorsitzender des NABU Hanau Steinheim und aktuell Schriftführer beim NABU Kreisverband MKK“, wusste Kaminsky zu berichten. Als Kenner der heimischen Naturschutzarbeit sei Weber sehr gut vernetzt und daher ein zuverlässiger Ansprechpartner für die Untere Naturschutzbehörde, wenn es um naturschutzfachliche Auskünfte gehe. „Sein breites Fachwissen brachte er mit fundierten Beiträgen in den Naturschutzbeirat ein“, lobte der OB.

Der Naturschutzbeirat habe in den vergangenen drei Jahrzenten wichtige Themen aktiv begleitet, teilte Kaminsky mit: „Dazu zählten in den 90er Jahren die Begutachtungen von Naturdenkmalen, Pflegepläne für den Steinheimer Schlossgarten und Schloss Philippsruhe, die Beteiligung bei der Ausweisung geschützter Landschaftsbestandteile in Mittelbuchen und in Steinheim.“ Auch bei der Landesgartenschau im Jahr 2002 habe sich der Naturschutzbeirat auf vielfältige Weise eingebracht. „Seit den 2010er Jahren wurde der Beirat verstärkt auch bei Bebauungsplänen mit einbezogen. Zudem hat sich der Beirat über viele Jahre für den baufreien Erhalt der Mainauen eingesetzt“, führte Kaminsky in seiner Laudatio aus.  

"Sie mögen Ihr Engagement für die Gesellschaft und unsere Stadt für selbstverständlich halten", so OB Kaminsky, „doch das ist Ihr Einsatz ganz sicher nicht. „Die Verleihung des Landesehrenbriefes nehme ich daher zum Anlass, das öffentliche Dankeschön zu überbringen, das ich bei dieser Gelegenheit stellvertretend für alle ausspreche, die von Ihrem Wirken profitieren konnten.“

Er dankte den drei Mitgliedern des Naturschutzbeirats dafür, dass sie ihr Bürgersein nicht nur als Katalog von Rechten und Ansprüchen verstehen, sondern auch als Aufforderung gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und sich im Ehrenamt zu engagieren.
 
Der Naturschutzbeirat der Stadt Hanau ist ein beratendes Gremium von ehrenamtlich tätigen, orts- und sachkundigen Bürgerinnen und Bürgern zur Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde. Der Naturschutzbeirat berät die Untere Naturschutzbehörde um gemeinsam die Interessen des Natur- und Landschaftsschutzes nachhaltig zu vertreten. Der Beirat gibt wichtige Impulse für die kommunale Naturschutzarbeit und wirkt beim Schutz, der Pflege und der Entwicklung der Landschaft mit. Dazu macht er Vorschläge und gibt Anregungen. Der Beirat tritt regelmäßig – mindestens jedoch vierteljährlich - zu Sitzungen zusammen.
 

„Expo Real“ in München: „Hanau zeigt Mut und geht neue Wege“
Expo Real

„Vor allem in unsicheren Zeiten müssen wir für Stabilität und Verlässlichkeit sorgen. Hanau zeigt Mut und geht neue Wege“, gab Oberbürgermeister Claus Kaminsky die Leitlinien bei der internationalen Fachmesse für Immobilien und Investitionen „Expo Real“ vor. Mehr als 40.000 Besucherinnen und Besucher aus 70 Ländern informierten sich vom 4. bis 6. Oktober in München, führten Gespräche, diskutierten. ...

Mit einer Delegation war die Stadt Hanau auf dem wichtigen Branchentreff am Gemeinschaftstand der Metropolregion FrankfurtRheinMain vertreten. Zwei Podiumsdiskussionen mit Oberbürgermeister Kaminsky drehten sich um das Thema (Innen-)Stadtentwicklung. „Wir haben eine historische Chance, die Zukunft unserer Stadt durch den Kaufhof-Ankauf aktiv mitzugestalten. Diese Entwicklung geht weit über den reinen Erwerb hinaus, wir schaffen im Bestand ein neues innerstädtisches Quartier. Wir müssen jetzt weiter mutig und entschlossen anpacken, denn die Innenstädte befinden sich in einem Schicksalsjahrzehnt. Alle Städte ringen mit den gleichen Themen. Die Transformation und den Klimawandel müssen wir jetzt pragmatisch vor Ort gestalten. Wir haben uns damit richtigerweise frühzeitig auseinandergesetzt und mit dem Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN nachgefragte Antworten. Die Tempohärte unserer Stadtentwicklung erweist sich jetzt als segensreich“, so Kaminsky. Zur Delegation gehörten neben Stadträtin Isabelle Hemsley die Hanau Wirtschaftsförderung GmbH mit Geschäftsführerin Erika Schulte und Prokurist Matthias Mainka sowie die Hanau Marketing GmbH (HMG) mit den Geschäftsführern Martin Bieberle und Daniel Freimuth, die viele Gespräche zur Nachnutzung der Kaufhof-Immobilie in München geführt haben und das bundesweite Interesse als besonders hoch einstufen.

Weitere Messethemen waren unter anderem Energiewende, Baukosten, der anhaltende Ukraine-Krieg, um nur einige Einflussfaktoren zu nennen, die sich aktuell auch auf den deutschen Immobilienmarkt negativ auswirken. Zudem haben Zinsen und Inflation dazu geführt, dass Immobilieninvestoren sich weiterhin in einer Phase der Preisfindung bewegen, Projektstarts verzögern oder vereinzelt sogar ganz absagen müssen. Der Markt sortiert sich neu und diskutierte diese und weitere Entwicklungen auf dem diesjährigen Branchentreff.

Deutlich wurde unter anderem, dass sich insbesondere nachhaltige Investitionen im Bestand immer stärker zum neuen Treiber der Immobilienwirtschaft herauskristallisieren. Matthias Mainka, verantwortlich für den städtischen Messeauftritt, sagt: „Die Messegespräche haben gezeigt, dass Angebot und Nachfrage aktuell schwerlich zusammenfinden. Umso wichtiger ist es, mit Leuchtturmprojekten wie den Rechenzentrums-Ansiedlungen von Data4, CyrusOne und Google weiterhin für Aufmerksamkeit am Markt zu sorgen. Dies gilt auch für die innerstädtischen Maßnahmen, welche bundesweit auf großes Interesse stoßen.“

Gemeinsam stark: Hanau und Main-Kinzig-Kreis legen bei Gesundheitsbehörde weitere Zusammenarbeit fest
Haus Der Gesundheit

Main-Kinzig-Kreis. Zentrale Organisation, stärkere Präsenz in Hanau: Kreis bleibt zuständig für Gesundheit, Hanau bereitet neuem, gemeinsamem „Haus der Gesundheit“ den Weg.
Mit dem Status der Kreisfreiheit vom 1. Januar 2026 an ist für die Stadt Hanau von Gesetzes wegen die Übernahme zahlreicher Aufgaben verbunden, die bisher vom Main-Kinzig-Kreis für seine kreisangehörigen Kommunen erfüllt worden sind. So auch die Aufgabe, eine untere Gesundheitsbehörde, also ein „Gesundheitsamt“ zu betreiben. Nun haben sich Stadt und Kreis darauf verständigt, weiter und dauerhaft unter dem Dach eines vom Main-Kinzig-Kreis betriebenen Gesundheitsamts zusammenzuarbeiten. In Hanau soll allerdings ein zusätzliches „Haus der Gesundheit“ entstehen, in dem das Gesundheitsamt sowohl für die Brüder-Grimm-Stadt als auch die Kreiskommunen im Umland seinen Service analog zum Stammsitz in Gelnhausen vorhalten wird sowie darüber hinaus noch einige Zusatzangebote.  ...

 Die gemeinsamen Ziele haben Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadträtin Isabelle Hemsley für die Stadt Hanau sowie Landrat Thorsten Stolz und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler für den Main-Kinzig-Kreis gemeinsam mit Mitgliedern der Projektfachgruppe vorgestellt. Sie finden sich zudem festgehalten in einer Absichtserklärung, einem „Letter of Intent“, den beide Gebietskörperschaften unterschrieben haben.

„Für die Zukunft als kreisfreie Stadt haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Wir bauen einen zentralen Ort für die Gesundheit in Hanau und erhöhen somit die Servicequalität wie auch die Angebotsquantität in Hanau und der Region. Und wir sind uns einig, dass wir als starke Kooperationspartner das Zukunftsfeld Gesundheit, das sich in einem massiven Wandel befindet, gemeinsam bewirtschaften. Wir hatten von Anfang erklärt, dass wir Kooperationen mit dem Kreis dort eingehen, wo sie sinnvoll sind – hier ist sie hochgradig sinnvoll.“, erklärt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Eine gute wohnortnahe medizinische Versorgung, niedrigschwellig, ergänzend: Das soll ein Kennzeichen der Hanauer Lebensqualität bleiben.“

Landrat Thorsten Stolz sieht ein „richtungsweisendes Signal“ aus den Bereichen Gesundheit und Pflege. „Wir haben in und mit der Stadt Hanau eine gute Tradition der Zusammenarbeit bei Gesundheitsthemen. Erinnert sei an die gemeinsamen Projekte während der Impfkampagne gegen Corona, erinnert sei an den Pflegestützpunkt und jüngst die Gesundheitsstelle. Wir knüpfen an diese gute Arbeit an und werden bei der unteren Gesundheitsbehörde organisatorisch nicht getrennte Wege gehen. Gleichwohl werden wir mit dem ‚Haus der Gesundheit‘ in Hanau gemeinsam und somit an einem weiteren Standort Präsenz und Gesicht zeigen“, so Stolz.

Ursprünglich war sowohl von der Stadt Hanau als auch vom Main-Kinzig-Kreis beabsichtigt, für die jeweilige Bevölkerung je eine eigene Behörde herauszubilden und eher im Einzelfall zusammenzuarbeiten. Gerade die zwischenzeitlich erlebte Corona-Pandemie habe jedoch gezeigt, „dass der öffentliche Gesundheitsdienst dann am leistungsfähigsten ist, wenn eine gemeinsame Planung stattfindet, also übergeordnet, aber stets mit genauem Blick für die jeweils lokalen Besonderheiten“, erklärt Gesundheitsdezernentin und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. So bietet der Kreis bereits seit einiger Zeit in Räumlichkeiten in Hanau – zur Zeit in der Salzstraße – neben Corona-Impfungen auch Beratungen und Untersuchungen des amtsärztlichen Dienstes, des sozialpsychiatrischen, des zahnärztlichen, des kinder- und jugendärztlichen Dienstes und der Betreuungsbehörde an.

„Vor Ort präsent zu sein und niedrigschwellig Angebote zu machen ist wichtig. Das haben wir in den vergangenen Monaten und Jahren mit unseren befristeten Impf- und Gesundheitsstellen in Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern gesehen. Wir haben sie bewusst als Angebote mit so wenig Hürden wie möglich aufgebaut, das war der Erfolgsfaktor“, erläutert Susanne Simmler. „Wir sind von diesen Standorten aus in Wohnviertel und Quartiere gegangen, haben Obdachlose an ihren Schlafstellen aufgesucht und haben sprachliche und emotionale Barrieren überwunden. Das Gesundheitsamt kommt so seiner Verantwortung für alle Menschen nach, gerade auch für die, bei denen der Arztbesuch aus welchen Gründen auch immer schwierig ist. Das sind gute Erfahrungen aus einer zentralen Koordination und einer dezentral starken Präsenz, auf denen wir aufbauen. Das führen wir nun in und mit der Stadt Hanau auch vor der Kreisfreiheit weiter.“

Auch unter den besonderen Zeichen des Fachkräftemangels im amtsärztlichen Bereich ist es aus Sicht des Main-Kinzig-Kreises wie auch der Stadt Hanau sinnvoll, personelle Ressourcen räumlich und zeitlich gut und bedarfsgerecht geplant einzusetzen. Das gelinge besser, wenn die Planungsfläche beibehalten und nicht aufgeteilt werde, betonen Magistrat und Kreisausschuss. Deshalb wurde bereits seit vielen Monaten in Vorgesprächen zwischen den politisch Verantwortlichen die Strategie eines gemeinsamen, für den Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau zuständigen und vom Main-Kinzig-Kreis betriebenen Gesundheitsamts verfolgt, das zudem einen leistungsstarken Standort in Hanau betreibt, der den Bürgerinnen und Bürgern in und um Hanau zur Verfügung steht.

Das entspricht der Vorgehensweise, wie sie für den Rettungsdienst und die integrierte Leitstelle bereits von Beginn der Auskreisungsverhandlungen von der Stadt Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis favorisiert und vereinbart wurde. Im Main-Kinzig-Kreis sind die Aufgaben des Gesundheitsamts, des Rettungsdienstes, des Brand- und Katastrophenschutzes und der integrierten Leitstelle seit dem Jahre 2021 im Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr vereint.

Der Hanauer Standort dieses Amts soll dabei räumlich in ein „Haus der Gesundheit“ integriert sein, das über die behördlichen Aufgaben hinaus viele Angebote rund um das Thema Gesundheit und Gesundheitsvorsorge beinhalten soll, wie Stadträtin Isabelle Hemsley erläutert: „Das gemeinsame Ziel der Stadt Hanau wie auch des Main-Kinzig-Kreises ist es, für die Bürgerinnen und Bürger bedarfsgerechte, wohnortnahe und – nicht nur, aber auch – am öffentlichen Gesundheitsdienst orientierte Services und Prozesse für Hanau und  das umliegende Kreisgebiet anzubieten. Mit dem gemeinsamen Haus der Gesundheit wollen wir auch in Zukunft getreu dem Motto „Zwei starke Partner für die Region“ agieren.“

Die genannten Ziele haben der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung untermauert. Dieser „Letter Of Intent“ beinhaltet die Tätigkeit einer Projektgruppe von Fachleuten beider Vertragspartner, die die bereits jetzt erbrachten Leistungen des Gesundheitsamts erweitern und in ein räumlich attraktives, gut erreichbares und sinnvoll vernetztes Gesamtgefüge einbetten. Auf diesem längeren Weg sind Zwischenziele angelegt und sollen in bestimmten Zeitabständen erreicht werden.

Stadt und Kreis liegen im Zeitplan: Ein geeigneter Standort für eine Zwischenlösung für ein „Haus der Gesundheit“ wurde mit dem Triangle-Gebäude in der Willy-Brandt-Straße bereits gefunden. Die Räumlichkeiten sollen in naher Zukunft renoviert und barrierefrei umgestaltet werden, um auch optisch eine moderne und zukunftsfähige Umgebung für das Haus der Gesundheit zu schaffen. Hierfür sind laut Stadt Hanau geringe Umbaumaßnahmen notwendig.

“Bereits der Umzug des Gesundheitsstandorts in das zentral gelegene und gut angebundene Triangle-Gebäude wird für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viele Vorteile bringen“, erklärt Isabelle Hemsley.  
Weiterhin werde für das „Haus der Gesundheit“ innerhalb Hanaus nach einem Standort für die Zukunft gesucht, der allen genannten Anforderungen gerecht wird und über die späteren Grenzen der Stadt Hanau und des Main-Kinzig-Kreises hinaus wegweisend für eine moderne, bürgernahe und erfolgreiche Gesundheitsversorgung sein wird.

Inhaltlich soll das „Haus der Gesundheit“ über die bereits angebotenen Aufgaben hinaus weitere Aufgaben übernehmen und so unter einem Dach viele Dienstleistungen vereinen. „Wir wollen, dass das ‚Haus der Gesundheit‘ ein Vorbild für weitere Projekte wird, räumlich und inhaltlich. Mit dem Triangle-Gebäude bereiten wir diesem Gedanken an geeigneter Stelle den Weg“, so Isabelle Hemsley. In anderen Themenfeldern habe man mit dem Stützpunkt-Gedanken gute Erfahrungen gemacht, bekräftigt auch Susanne Simmler. „Wir wissen aus Bereichen wie der Pflege, dass dezentraler Service und zentrale Koordination keinen Widerspruch bedeuten, sondern im Sinne der Bürgerinnen und Bürger sind. Wichtig ist, dass die Menschen die Beratung und Versorgungsangebote auch in Anspruch nehmen. Da gehören kurze Wege und eine leichte Verfügbarkeit natürlich dazu, seien es der Gesundheitsdienst, der Pflegestützpunkt oder andere Stellen.“

Die gefundenen Lösungen bedeuten ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zu einer künftigen Beratungs- und Versorgungsstruktur im Bereich Gesundheit, wie der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau erklären. Die detaillierte Ausgestaltung der vereinbarten Punkte, etwa der Räumlichkeiten im Haus der Gesundheit und der genauen Serviceangebote oder der Personal- und Organisationsstruktur ab 2026, folge nun in den nächsten Arbeitsrunden der Projektgruppe. Aber wesentliche Pflöcke seien nun eingeschlagen. Und die Überschrift „gemeinsam stark“ stehe im Bereich der Gesundheitsbehörde über den weiteren Schritten.

OB Kaminsky begrüßt 16 neue Auszubildende der Stadt Hanau
Azubis 2023 Stadt Hanau


Im September 2023 haben elf Auszubildende in vier Ausbildungsberufen ihre Ausbildung bei der Stadt Hanau begonnen. Darunter acht Verwaltungsfachangestellte, ein Gärtner, ein Metallbauer und ein Kfz-Mechatroniker. Anfang Oktober folgen fünf dual Studierende aus den Bereichen „Public Administration“ und „Soziale Arbeit“. ...

Alle 16 Neuzugänge begrüßte Oberbürgermeister Claus Kaminsky persönlich im Hanauer Rathaus und nahm die Gelegenheit wahr, um sich mit den zukünftigen Nachwuchskräfte zu unterhalten und sie besser kennenzulernen: „Sie hätten den Zeitpunkt für den Beginn Ihrer Ausbildung nicht besser wählen können!“, sagte er: „Die Stadt wächst und zudem bewegen wir uns mit großen Schritten Richtung Kreisfreiheit. Dadurch tun sich viele Chancen und spannende neue Arbeitsfelder auf. Sie werden sich bei uns mit Sicherheit nicht langweilen“, versprach er und fügte hinzu: „Es liegt an Ihnen, Ihren Interessen und Ihrem Engagement, ob und wie Sie die Zukunft unserer Stadt aktiv mitgestalten!“

Google eröffnet erstes eigenes Cloud-Rechenzentrum in Deutschland
Google-hanau-opening


Google hat heute mit prominenten Gästen aus Wirtschaft und Politik sein erstes eigenes Cloud-Rechenzentrum in Deutschland eröffnet. Das neue Gebäude in Hanau erweitert die Google Cloud-Region Frankfurt/Main, über die Google seit 2017 für eine wachsende Zahl an Kunden in Deutschland Speicher- und Cloud-Dienste unter anderem für Künstliche Intelligenz bereitstellt. Die ersten Kundendaten werden in den kommenden Monaten hier gespeichert. ...


Effiziente Server und ein langfristiger Liefervertrag mit dem Energieversorger ENGIE stellen sicher, dass mindestens 80 Prozent des Energiebedarfs durch CO2-freie Energie (in der Jahresbilanz) abgedeckt werden. Das Rechenzentrum kombiniert luftbasierte Kühlung (“free cooling”) mit hocheffizienten luftgekühlten Kältemaschinen. Dies trägt dazu bei, den Wasserverbrauch zu minimieren und gleichzeitig eine hohe Effizienz bei der Stromnutzung sicherzustellen. Google, EnBW und die Unternehmen Evonik Industries und Umicore, die im benachbarten Industriepark Wolfgang angesiedelt sind, prüfen außerdem, ob die entstehende Abwärme zur Versorgung angrenzender Gebäude genutzt werden kann.

Statement Dr. Volker Wissing: „Germany goes digital: Rechenzentren bilden gemeinsam mit den Telekommunikationsnetzen das Nervensystem der Digitalisierung. Der Markt in Deutschland entwickelt sich erfreulicherweise sehr dynamisch und die Kapazitäten nehmen kontinuierlich zu. In Rechenzentren werden Daten gespeichert, verarbeitet und bereitgestellt. Sie sind notwendige Voraussetzung für alle digitalen Anwendungen und damit auch Treiber für digitale Innovationen. Nicht zuletzt stärkt jedes weitere Rechenzentrum in Deutschland unsere digitale Souveränität. Deshalb freue ich mich, dass mit der Ansiedlung eines Rechenzentrums in Hanau Deutschland als attraktiver Standort für Künstliche Intelligenz und Cloud-Dienste gestärkt wird. Die Bundesregierung investiert in dieser Legislaturperiode insgesamt mehr als 1,6 Milliarden Euro in die Umsetzung des KI-Aktionsplans, allein 2024 sind es fast 500 Millionen Euro. Zudem stärken wir KI-Innovationen „Made in Germany“ mit unserer „Nationalen Initiative zur KI-basierten Transformation in der Datenökonomie“ (NITD), die mein Haus mit 32 Millionen Euro fördert. Wirtschaft, Wissenschaft und Politik müssen an einem Strang ziehen und die digitale Transformation gemeinsam vorantreiben. In Hanau klappt das hervorragend. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement.“

Statement Claus Kaminsky: „Für Hanau ist das heute ein besonderer Tag: an einem Ort, an dem einmal ein Plutoniumbunker gestanden hat, eröffnet das erste Rechenzentrum, das wir im Rahmen unserer Rechenzentrumsstrategie positioniert haben. Zudem ist es das erste seiner Art in Deutschland, das sich im Eigentum des Betreibers Google befindet. Damit haben wir einen starken
Partner an unserer Seite, der sich in unsere Stadtgesellschaft auf vielfältige Weise einbringt: durch Unterstützung lokaler Einrichtungen sowie dem Ziel, mit der Abwärme das benachbarte Industriegebiet zu versorgen. Damit wird ein wichtiger Beitrag dazu geleistet, unseren Materialtechnikstandort langfristig zu transformieren und wettbewerbsfähig zu halten. Mittelfristig trägt die Gewerbesteuer des Unternehmens natürlich auch zum Ausbau der städtischen Infrastruktur bei.“

Statement Dr. Daniel Holz: „Für Google Deutschland und Google Cloud ist Hanau ein Meilenstein. Mit unserem ersten eigenen Cloud-Rechenzentrum können wir unseren deutschen Kunden künftig noch mehr Servicequalität bieten. Das bedeutet: Datensicherheit und Datensouveränität, maximale Geschwindigkeit, innovative Produkte dank künstlicher Intelligenz sowie Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Für all das steht die Google Cloud und das wird in Zeiten, in denen die Nachfrage nach intelligenten Diensten stetig weiter steigt, immer wichtiger.”

Wirtschaftsfaktor digitale Infrastruktur
Der Neubau in Hanau ist Teil des 2021 vorgestellten Investitionsprogramms von Google über eine Milliarde Euro in digitale Infrastruktur und saubere Energie in Deutschland. Im Rahmen des Programms hat das Unternehmen neben dem Standort Hanau auch eine neue Cloud-Region Berlin-Brandenburg sowie eine langfristige Kooperation zu grüner Energie mit ENGIE ins Leben gerufen. Zwischen 2017 – 2022 hat Google laut einer Studie von Implement Consult durch seine Investitionen bereits zur Schaffung von über 5.200 Arbeitsplätzen in Deutschland beigetragen. Die Jobs entstanden entweder direkt bei Google, bei Zulieferern oder anderen lokalen Unternehmen in der Nähe der Anlagen.

Fokus auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Das neue Cloud-Rechenzentrum in Hanau nutzt modernste Technologie zur Optimierung von Energieeffizienz und Umweltschutz. Im Rahmen der Partnerschaft mit ENGIE garantiert der Energieversorger, dass 80 Prozent oder mehr CO2-freie Energie (Jahresdurchschnitt) für die Infrastruktur von Google in Deutschland bereitgestellt werden. Dazu wird ein Mix aus CO2-freien Quellen, die sich alle in Deutschland befinden, eingesetzt. Im Jahr 2022 konnte Google damit sogar 96 Prozent CO2-freie Energie für seine deutsche Infrastruktur erreichen. Google hat sich zum Ziel gesetzt, seine eigene Infrastruktur bis 2030 zu 100 Prozent durch CO2-freie Energie zu betreiben. Darüber hinaus sind die Rechenzentren von Google 1,5-mal so energieeffizient wie typische Rechenzentren von Unternehmen.

Wasserverbrauch und Kühltechnik
Google verfolgt das Ziel, die Auswirkungen auf Klima und Umwelt nachhaltig zu minimieren. Bei der Kühlung von Rechenzentren werden deshalb verschiedene lokale Faktoren berücksichtigt, insbesondere die Verfügbarkeit von verantwortungsvoll gewonnenem Wasser und CO2-freier Energie. Dazu kombiniert das Hanauer Rechenzentrum luftbasierte Kühlung (“free cooling”) mit hocheffizienten luftgekühlten Kältemaschinen. Dies trägt dazu bei, den Wasserverbrauch zu minimieren und gleichzeitig eine hohe Effizienz bei der Stromnutzung sicherzustellen.

Google, EnBW, Evonik Industries und Umicore prüfen Möglichkeiten zur Nutzung der Abwärme
Gemeinsam mit seinen Partnern EnBW, Evonik Industries und Umicore prüft Google Möglichkeiten, die in der neuen Anlage entstehende Abwärme für die Versorgung angrenzender Gebäude im Industriepark Wolfgang und damit zur Energieeinsparung nutzbar zu machen.

Lokales Engagement
Google wird sich auch in der Region engagieren und soziale Organisationen in Hanau unterstützen. Dazu zählt Lichtblick, die eine Tafel und Unterstützung für benachteiligte Familien bietet. Für sie wird Google den Kauf neuer Geräte finanzieren. Ein zweiter Partner wird die Volkshochschule (VHS) sein, für die Google ein neues Lernzentrum für digitale Kompetenzen unterstützen wird. Der Zuschuss wird für Ausstattung wie Laptops, Smartboards und zugehörige technische Geräte verwendet. Weitere ähnliche Programme sind in Vorbereitung.

Über Google
Google hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Informationen der Welt zu organisieren und sie allgemein zugänglich und nutzbar zu machen. Mit Produkten wie der Google Suche, Maps, Gmail, Chrome, den Pixel Smartphones und Watches oder Plattformen wie YouTube spielt Google eine wichtige Rolle im täglichen Leben von Milliarden von Menschen. In Deutschland ist Google seit 2001 vertreten und beschäftigt mittlerweile mehr als 2.500 Mitarbeitende an den vier Standorten Hamburg, Berlin, München und Frankfurt. Gemeinsam mit lokalen Partnern arbeitet Google Deutschland an zahlreichen Digitalisierungsprojekten, etwa im Bereich Bildung, Handel, Infrastruktur, Klima- oder Datenschutz. Im Google Safety Engineering Center (GSEC) in München entwickelt Google Datenschutz-Anwendungen für die ganze Welt. Und mit Kommunikationslösungen sowie grünen Cloud-Regionen unterstützt Google Unternehmen in Deutschland bei ihrer digitalen Transformation. Google ist eine Tochtergesellschaft von Alphabet Inc.

Faschingsumzug durch die Hanauer Innenstadt fällt 2024 aus - Drei Umzüge in Stadtteilen / Vereine gründen Arbeitsgemeinschaft / Stadt unterstützt „Rathaussturm“
Faschingsumzug


Ernste Mienen bei denen, die für unbeschwerte Fröhlichkeit sorgen: Der Faschingsumzug durch die Innenstadt fällt im kommenden Jahr aus. „Karneval zu organisieren, ist keine städtische Aufgabe. Die Vereine zu unterstützen, allemal – und das werden wir in dieser schwierigen Phase noch intensiver tun“, sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky bei einem Treffen der Hanauer Faschingsvereine. ...

Weil sich der „Hanauer Carnevalszugverein HCV 1954 e.V.“, der den Innenstadt-Umzug über Jahrzehnte organisierte, aufgelöst hat, gab es zwei Treffen von Vertretern der Faschingsvereine und der Stadt. „Ausdrücklich bedanke ich mich für das langjährige Wirken des HCV, der die fünfte Jahreszeit in der Innenstadt bunter gemacht hat“, so Kaminsky. Aufgrund der Vorlaufzeit, den Lindwurm im kommenden Jahr zu organisieren, verständigte man sich bei dem Treffen, diesen Umzug im Jahr 2024 pausieren zu lassen. „Wir haben uns diese gemeinsam getroffene Entscheidung nicht leicht gemacht, aber die Aufgaben für die Organisation des Innenstadt-Umzugs sind so vielfältig, als dass sie die Vereine jetzt nicht stemmen können“, bilanzierte Kaminsky. Zumal die Vereine an ihren eigenen Faschingssitzungen und vielen weiteren Veranstaltungen arbeiten sowie die Karnevalsumzüge durch Steinheim, Klein-Auheim, Tümpelgarten und Großauheim auf die Beine stellen werden.

„Dass die Vereine nun eine Arbeitsgemeinschaft gegründet haben, ist eine sehr gute Entscheidung“, lobte der Oberbürgermeister. Gemeinsam mit Lucas Schobert, Leiter des städtischen Veranstaltungsbüros, dessen Team und Daniel Freimuth, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH (HMG), sagte er den Vereinen zu, sie bei den Planungen für den Innenstadt-Umzug 2025 zu unterstützen. Die Clubs haben sich verabredet, zeitnah Gespräche mit Gruppen und Vereinen aufzunehmen für eine Wiederbelebung des Zugs 2025 aufzunehmen. Zudem wurde vereinbart, dass der „Rathaussturm“ am 7. Januar 2024 mit einem neuen Konzept aufgewertet werden soll. Hier wird die Stadt mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ebenso wird von der Stadt geprüft, ob man den Karnevalssamstag (10. Februar 2024) in der Innenstadt mit Gastronomie-Kooperationen und musikalischer Begleitung feiern kann. „Fasching ist eine Tradition, die viele Hanauerinnen und Hanauer pflegen. Deren Engagement unterstützen wir gerne, weil sie damit den Menschen in der Brüder-Grimm-Stadt wunderbare Stunden bereiten“, so der Oberbürgermeister. Und auch die Freunde der Umzüge müssten sich nicht allzu sehr grämen. Kaminsky: „2024 heißt das Motto – ab in die Stadtteile. Denn im Tümpelgarten, in Klein-Auheim, Steinheim und Großauheim werden die Vereine wieder für bunte Züge sorgen.“

Stadt Hanau erwirbt Kaufhof-Immobilie
Immobilie Kaufhof

„Eine der besten Adressen in Hanau“ / „Große Chance für Stadtentwicklung“ / Kaufpreis 25 Mio. Euro / Finales Nutzungskonzept wird 2024 erstellt

„Der Kaufhof in Hanau ist nicht nur einfach ein Gebäude, sondern ein geschichtsträchtiges Symbol unserer Innenstadt. Deshalb können und werden wir nicht einfach zuschauen, was mit dem Gebäude nach der geplanten Schließung passiert. Wir nehmen unsere Verantwortung für die Innenstadt wahr, kaufen die Immobilie und werden dort einen Ort schaffen, an dem sich Menschen treffen und an dem sie etwas Besonderes erleben können“, so Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
Der klaren Ansage von Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, die Kaufhof-Immobilie in der Innenstadt zu erwerben, damit „keine Brache in 1A-Lage“ entsteht, folgten am Montag nun die nächsten wichtigen Schritte: Der Magistrat der Stadt Hanau stimmt dem Ankauf in seiner gestrigen Sitzung am Morgen zu, am Abend wurden die detaillierten Untersuchungen und Pläne der Öffentlichkeit im Struktur- und Umweltausschuss vorgestellt. Am kommenden Montag (2. Oktober) wird die entsprechende Nachtragssatzung für den städtischen Haushalt auf den Weg gebracht. Final entscheiden wird die Stadtverordnetenversammlung am 16. Oktober.
1929 wurde der Kaufhof in Hanau als Tietz AG gegründet, im Mai 1957 wurde am jetzigen Standort der Neubau begonnen, am 27. November 1957 eröffnete Kaufhof am Marktplatz. Am 13. März 2023 verkündete der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern die Schließung von mehr als 50 Häusern in Deutschland. Darunter auch die Filiale in Hanau. Direkt an dem Tag positionierte sich Hanau. Oberbürgermeister Kaminsky sagte den Beschäftigten zu, ihnen zur Seite zu stehen, traf sich zwei Tage später erstmals mit dem Hanauer Kaufhof-Betriebsrat.

Kaminsky kündigte zudem bereits am 13. März an, den Erwerb der Immobilie voranzutreiben: „Wichtig ist jetzt, dass wir die Verantwortung übernehmen, wir können die Immobilie nicht den freien Marktkräften überlassen. Hier muss die soziale Marktwirtschaft greifen. Der Plan heißt nun, das Haus in der Innenstadt zu übernehmen, ins Eigentum zu kommen.“ Er setzte eine Experten-Runde um Stadtentwickler Martin Bieberle ein, welche die Fragen nach Bausubstanz, Finanzierung, Brandschutz, Statik und weiteren Bausteinen klärte. Die Fachleute aus der Unternehmung Stadt Hanau und externen, teilweise bereits beim Stadtumbau involvierten Spezialisten, bewerteten auch die städtebaulichen Aspekte. Parallel wurden die Vertragsverhandlungen mit dem Eigentümer, dem Immobilienfonds KH Hanau S.C.S. Objektgesellschaft mit Sitz in Luxemburg, vorangetrieben.

„Der Kaufhof war und bleibt eine der besten Adressen der Stadt. Die Immobilie ist mit ihrer zentralen Lage von herausragender Bedeutung für unsere Innenstadt“, so Oberbürgermeister Kaminsky. Die Innenstädte befinden sich, so der OB, im „Schicksalsjahrzehnt“. Online-Boom, Immobilien-Spekulantentum, Kaufzurückhaltung – und nun die Kaufhaus-Krise. „Hanau stemmt sich seit Jahren erfolgreich dieser Abwärtsentwicklung entgegen“, so Kaminsky. Er versteht die Innenstadt als wandelbares Energiezentrum einer selbstbestimmten Stadt, widerstands- und lernfähig. Der Stadtführung war sofort klar, dass ein langanhaltender Leerstand an dieser exponierten Stelle erhebliche Auswirkungen auf die umliegenden Geschäfte und Gastronomien sowie den Wochenmarkt und die gesamte Innenstadt haben würde. Sinkende Frequenzen, Umsatzverluste bis hin zur Verödung von Straßenzügen als Folge von Still- und Leerstand hatte die Expertengruppe bei ihren Recherchen in anderen Städten festgestellt und gestern Abend vorgestellt. „Wir haben einen klaren Kompass für unsere Innenstadt, für unsere Stadt“, so Kaminsky.

Die Untersuchungen ergaben, dass sich das denkmalgeschützte Gebäude statisch in gutem Zustand befindet. Für die Zeit direkt nach dem Kauf ist eine Zwischennutzung geplant: Die Hanau Marketing GmbH (HMG) soll mit innovativen Konzepten dafür sorgen, den Leerstand zu überbrücken. „Um die Frequenz im und rund um das Gebäude zu erhalten, Magnetwirkung zu entfalten und unseren Wochenmarkt zu stärken. Wir werden auch ungewöhnlichen und neuen Ideen die Chance geben, sich auszuprobieren, für Start-ups risikoarme Konditionen ausrufen. Dabei wollen wir testen, ob die Konzepte auch langfristig in unserer Innenstadt funktionieren“, so HMG-Geschäftsführer Martin Bieberle. Die Bandbreite der Ideen reicht von Markthallen-Flair im Erdgeschoss bis hin zu Jugend- und Sportangeboten im Untergeschoss. „Wir wollen einen Ort schaffen, in denen unterschiedliche Nutzerinnen und Nutzer ihre Ideen aus den Bereichen Erleben, Treffen, Sport, Kultur, Bildung anbieten. Damit folgen wir der Logik, die wir beim Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN erfolgreich ausprobieren“, so Bieberle.

Für die Obergeschosse, die aufgrund der problematischen Erschließungsmöglichkeiten für größere (externe) Nutzungen in der Zwischennutzungsphase schwer möglich sind, gibt es verschiedene Optionen. Sie reichen von Räumen für Volkshochschule oder das Zentrum für Demokratie und Vielfalt, das dort Formate und Konzepte während des Umbaus am Kanaltorplatz ausprobieren könnte, bis hin zu Flächen für Sportangebote. Im dritten Obergeschoss könnte die HMG, die nach dem Abriss des „Haus des Handwerks“ am Schlossplatz neue Räume sucht, vorübergehend Büros beziehen. Die Dachterrasse könnte als Gastronomiefläche mit Möglichkeiten für Märkte, Urban Gardening, Kino und City-Beach dienen – als Vorbild dient hier der etablierte Fronhof am Schlossplatz. „Für die Zeit rund um die Schließung planen wir Veranstaltungen, die Lust auf den ‚neuen Kaufhof‘ machen“, so Bieberle.

Ein finales Nutzungskonzept soll unter Federführung der BAUprojekt Hanau GmbH im Laufe des Jahres 2024 erarbeitet werden. „Hierzu wird es ein strukturiertes Verfahren geben, das die Öffentlichkeit ausdrücklich mit einbezieht. Auch die mögliche Einbindung privatwirtschaftlicher Partner werden wir prüfen“, so Martin Bieberle. Nach einer geplanten Kernsanierung kann die Immobilie für viele Jahrzehnte in unterschiedlichen Formen genutzt werden. Die Umbaukosten sind mit etwa 39,5 Millionen Euro veranschlagt. Aus dem Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ liegt – vorbehaltlich des Ankaufs – für die Jahre 2024 und 2025 die Zusage für eine Unterstützung in Höhe von circa 1,1 Millionen Euro vor. Zudem legt das Hessische Wirtschaftsministerium für die sieben in Hessen betroffenen „Galeria-Karstadt-Kaufhof-Kommunen“ einen Sondertopf über drei Millionen auf, Hanau wird sich bewerben.

Die Zielsetzung ist, das Gebäude als starken Frequenzbringer für die Innenstadt zu positionieren. Es soll in seiner Grundform multifunktional organisiert sein, um auf wechselnde Bedürfnisse angepasst werden zu können. Neben der Ertüchtigung der Versorgung und der energetischen Situation, sind die Neuorganisation der Erschließung, vor allem der oberen Stockwerke sowie das Integrieren von Lichthöfen erforderlich.
„Diese hochwertige Innenstadtimmobilie eröffnet uns die Möglichkeit, das Quartier neu zu entwickeln. Das Projekt dient zu einer nachhaltigen Aufwertung des Stadtquartiers. Damit schiebt sich der Wert der Immobilie nach oben“, so Kaminsky. Die Stadt Hanau, so der Beschluss des Magistrats, erwirbt das Gebäude und das Erbbaurecht, das 1965 zwischen Stadt und der damaligen Kaufhof AG auf 99 Jahre vertraglich vereinbart wurde. Das Gebäude hat 16.000 Quadratmeter Gesamtfläche und etwa 11.000 Quadratmeter Nutzfläche. Die Immobilie wird zum 1. Februar 2024 durch die Stadt Hanau zu einem Kaufpreis in Höhe von 25 Millionen Euro erworben, so der Magistratsbeschluss, vorbehaltlich der Genehmigungen der nächsten Woche im Magistrat behandelten Nachtragssatzung sowie des Regierungspräsidiums Darmstadt.
Im Congress Park Hanau hatten Oberbürgermeister Kaminsky, Stadtentwickler Bieberle und das Expertenteam, zu dem unter anderem Rechtsanwalt Dr. Olaf Otting, Rainer Krebs („Der Kaufhof ist hervorragend in die vielfältigen innerstädtischen Nutzungen eingebunden“) für städtebauliche und architektonische Fragen, Thomas Müller (Terramag; „Die Chance zum städtischen Erwerb kann als einmalig betrachtet werden und ist zur Sicherung langfristiger städtebaulicher, kommunalwirtschaftlicher und qualitativer Ziele und Chancen ohne vergleichbare Alternative“), HMG-Geschäftsführer Daniel Freimuth gehören, am gestrigen Montagabend in einer gemeinsamen öffentlichen Sitzung des Struktur- und Umweltausschusses und des Ortsbeirates Innenstadt die Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt.

„Es geht um nichts weniger als die Zukunft unserer Stadt“, so Oberbürgermeister Kaminsky, der mit Verweis auf die Erfolge des Stadtumbaus und der Konversion folgerte: „Wir knüpfen an die Tugenden an, sind mutig, entschlossen, erfahren und mit Schlacht-erprobtem Selbstbewusstsein unterwegs.“ Groß-Immobilien stehen für die Transformation von Innenstädten: „Wenn wir jetzt nicht entscheiden, droht langer Leerstand und es folgt in ein paar Jahren die Erkenntnis, dass die Stadt eingreifen muss. Dem werden wir zuvorkommen – so wie man es aus Hanau kennt. Denn jedes Jahr, das wir verstreichen lassen, geht von diesem Quartier eine furchtbar traurige Nachricht aus. Und jedes Jahr, in dem wir arbeiten, Nutzungen ermöglichen und darüber sprechen, geht von diesem Quartier Zuversicht aus. Es macht keinen Sinn, Ideen für eine Liegenschaft zu sammeln, zu erarbeiten, zu diskutieren und zu kommunizieren, die einem nicht gehört.“

Am 31. Januar 2024 schließt der Kaufhof in Hanau. „Das Datum markiert das Ende einer Tradition und den Beginn einer neuen Zeitrechnung für die Innenstadt von Hanau. Wir nehmen die Entwicklung in unsere Hand und gehen mutig voran. Wir nutzen die historische Chance“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
 
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Haus des Jugendrechts eröffnet
Eröffnung Haus Des Jugendrechtes

Nachfolgend die Rede von Oberbürgermeister Claus Kaminsky anlässlich der Eröffnung des Hauses des Jugendrechts
Es gilt das gesprochene Wort ...
Sehr geehrter Herr Staatsminister Prof Dr. Poseck
Sehr geehrter Herr Landespolizeipräsident Schäfer
Sehr geehrter Herr Polizeipräsident Muth,
ich begrüße in Vertretung des Landrates Herrn Kreisbeigeordneten Ottmann,
Ein Willkommen an die Bundes- und Landtagsabgeordneten,
Für den Magistrat der Stadt Hanau begrüße ich Herrn Bürgermeister Dr. Bieri und Frau Stadträtin Hemsley,
für die Stadtverordneten die Vorsteherin Frau Funck,
sehr geehrte Damen und Herren,
 
wir übergeben heute das „Haus des Jugendrechts“ seiner Bestimmung. An einem Tag wie diesem ist man geneigt, die alte Volksweisheit „Was lange währt, wird endlich gut“ zu zitieren.
Auch wenn es nicht der „Hanauer Takt“ ist, denn wir sonst an den Tag legen, so gab es, objektiv betrachtet auch eine Reihe von Gründen für diese lange Bauphase. Wir kennen sie alle. Die Corona-Pandemie, Lieferengpässe, explodierende Baupreise, der Fachkräftemangel. Und natürlich gibt es auch einen Grund, der in der speziellen Struktur des Hauses liegt und die Planungen zwangsläufig verlangsamt.
Das Haus wird Nutzer beherbergen, die zwar ein gemeinsames Ziel eint, die aber doch in ihren Kernaufgaben, in ihren Behördenstrukturen und vor allem in ihren Bedürfnissen durchaus unterschiedlich sind. Dass dadurch mehr Diskussion, mehr Planungsarbeit notwendig ist als bei einem Einfamilienhaus liegt auf der Hand.
 
Und dennoch muss man sagen, dass alle Beteiligten konstruktiv daran mitgewirkt haben, dieses Projekt erfolgreich umzusetzen. Land, Kreis und Stadt, Polizei und Staatsanwaltschaft, die Hilfsorganisationen, Kooperationspartner und Unterstützer wie etwa die Berenbrok-Winterstein-Stiftung und natürlich auch die Baugesellschaft Hanau als Bauträgerin.
 
Hat sich diese aufwändige Planungs- und Bauarbeit gelohnt, trotz all der Hindernisse, die es zu überwinden galt?
Ich meine ja.
Denn bei allen unterschiedlichen Bedürfnissen eint alle Beteiligten ein gemeinsames Ziel. Nichts Geringeres, als jungen Menschen in der Stadt Hanau und im ganzen Main-Kinzig-Kreis ein Stück guter Zukunft zu ermöglichen. Jugendliche, die auf die schiefe Bahn geraten sind oder drohen, einen falschen Weg zu beschreiten, zur Umkehr zu bewegen.
Das „Haus des Jugendrechtes“ vereint dabei zwei grundsätzliche Anliegen, die nur scheinbar konträr zueinanderstehen. Es geht zum einen um die zeitnahe Sanktionierung strafbaren Verhaltens von Jugendlichen.
 
Das heißt nicht, dass quasi im Schnellverfahren ge- und verurteilt wird. Die gründliche Ermittlung und Aufklärung muss immer an erster Stelle stehen. Jedes Fehlverhalten ist individuell zu bewerten. Es mag die unterschiedlichsten Ursachen haben. Jugendlicher Übermut, falsche Freunde, das soziale Umfeld ein schwieriges Elternhaus. All diese Umstände zu beachten, ist wichtig. Und deshalb ist es hilfreich, wenn die Zusammenarbeit aller mit diesen Fragen beschäftigten Stellen durch eine Einrichtung wie das Haus des Jugendrechts gefördert wird.
 
Zeitnahe Sanktionierung heißt aber auch, dass Jugendliche einen klaren Bezug zwischen Tat und Sanktion erleben, weil auch dies ein Teil der Resozialisierung ist. Wer zeitnah erlebt, dass Straftaten nicht vergessen oder gar ungesühnt bleiben, wird sein Handeln überdenken. Auch hier bietet das Haus des Jugendrechtes durch die enger werdende Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Institutionen eine wichtige Voraussetzung.
Der zweite, aber ebenso wichtige Aspekt ist die Prävention. Es ist besser ein Abgleiten von vornherein zu verhindern, als es später zu sanktionieren. Auch hier bietet das Haus des Jugendrechtes den konstruktiven Rahmen für den Austausch von Wissen und Ideen.
 
Dies ermöglicht die zielgerichtete Umsetzung genereller sowie individuell zugeschnittenen Maßnahmen. Dabei gilt es, auch andere gesellschaftliche Akteure und Programme einzubeziehen und mit im Blick zu haben. Das reicht vom Präventionsrat über das Netzwerk Extremismusprävention bis zu vielen bürgerschaftlichen Initiativen um nur einige zu nennen.
 
Die Stadt Hanau und der Main-Kinzig-Kreis sind keine Inseln der Friedfertigen. Wir befinden uns in einer Gesellschaft, in der es Gute ebenso gibt wie Böse. Wobei letztere zum Glück eine sehr kleine Minderheit sind.
 
Stadt und Kreis liegen im - beziehungsweise nahe am - Ballungsraum Rhein-Main. Wo viele Menschen leben, steigt zwangsläufig auch die Zahl derjenigen, die sich nicht an Regeln und Gesetze halten.
 
Kriminalität einzudämmen und zu bekämpfen, ohne gleichzeitig die Grundwerte eines freien und liberalen Rechtsstaates einzuschränken, ist eine schwierige, aber wichtige Aufgabe. Eine Aufgabe staatlicher Institutionen, aber auch der gesamten Gesellschaft.
Freiheit ist ohne Sicherheit nicht denkbar.
Hier die richtige Balance einzuhalten, ist schwierig, aber unverzichtbar.
 
Deshalb kommt der Prävention und der Resozialisierung eine besondere Bedeutung zu. Gerade bei Jugendlichen, die ihren Weg erst finden müssen, kann nicht die Strafe, sondern soll die Hilfe zur Umkehr im Mittelpunkt stehen.
Wir müssen klare Grenzen aufzeigen und das Überschreiten dieser Grenzen auch sanktionieren. Aber zugleich müssen wir denen, die diese Grenzen überschritten haben, die helfende Hand zur Rückkehr reichen – je früher, desto besser.
 
Pestalozzi hat einmal gesagt, zur Erziehung von Kindern bedürfe es nur Liebe und Vorbild. Liebe ist eine individuelle Angelegenheit, Vorbild beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Elternhaus, sondern auf die gesamte Gesellschaft.
 
Und hier spielt der Respekt eine entscheidende Rolle.
Der Respekt vor dem Eigentum des anderen, seiner Unversehrtheit, vor dessen Meinung, dessen Kultur und Identität, vor seinen Grundrechten vor seiner Menschenwürde.
 
Wir müssen uns als Gesellschaft fragen, ob wir dieser Anforderung immer gerecht werden. Eine Zeit, in der Respekt immer mehr zu schwinden droht, in der Verächtlichmachung, Beleidigung ja Hass und Extremismus immer mehr Raum bekommen, sollte uns zum Nachdenken bewegen. Gerade wir hier in Hanau wissen, wohin Respektlosigkeit, die sich zu Hass entwickelt, führen kann.
 
Insofern sind wir alle, staatliche Institutionen ebenso wie Organisationen und jeder Einzelne von uns, aufgerufen, Vorbilder zu sein. Zu zeigen, dass der respektvolle und friedfertige Umgang miteinander die bessere und einzige Alternative zu Gesetzlosigkeit und Gewalt ist. Wo es in unserer Macht steht, werden wir diesen Umgang und diesen Respekt fördern und unterstützen. Ich erwähne hier nur als ein Beispiel von vielen das entstehende Zentrum für Demokratie und Vielfalt in Hanau.
 
Das Haus des Jugendrechtes ist ein wichtiger Baustein für ein friedliches und respektvolles Miteinander.
Es steht nicht am Rand der Stadt, sondern mitten in ihrem Herzen. Auch dies mag ein Symbol dafür sein, dass wir Jugendliche, die gestrauchelt sind, nicht an den Rand der Gesellschaft drängen oder gar ausgrenzen. Vielmehr geht es darum, sie wieder in die Mitte dieser Gesellschaft zurückzuholen.
Dies ist eine schwierige, aber äußerst lohnenswerte Aufgabe.
 
Ich danke allen Beteiligten, die an der Realisierung dieses Hauses mitgewirkt und alle Herausforderungen erfolgreich bestanden haben.
 
Und ich wünsche allen, die künftig in diesem Haus tätig sind, bei ihrer so wichtigen Arbeit eine glückliche Hand, Ausdauer und Mut. Auch wenn es manchmal Anlass zum Verzweifeln geben mag: Vergessen sie nie, dass jeder Jugendliche, den sie rechtzeitig vor einem Weg in die Isolation und in die dauerhafte Straffälligkeit bewahrt haben, all den Aufwand und all die Mühe wirklich lohnt.
 
Ich danke Ihnen.

„Die Zukunft der Stadt mitgestalten!“ - OB Kaminsky gratuliert frisch gebackenen städtischen Nachwuchskräften
Nachwuchskräfte 2023

Für acht junge Frauen und Männer des Ausbildungsjahrgangs 2020-2023 fand jetzt eine Feierstunde zum Ausbildungsende im Fronhof am Schlossplatz statt. Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Vertreter von Personalamt, Personalrat sowie Ausbilderinnen und Ausbilder gratulierten zum gelungenen Abschluss und beruflichen Einstieg in den verschiedensten Abteilungen. ...
"In den letzten drei Jahren Ihrer Ausbildungszeit haben Sie mehrere große Krisen erlebt, die man sich im Vorfeld nicht hätte ausmalen können!", sagte OB Kaminsky: " Erst das furchtbare Attentat vom 19. Februar 2020, dass unsere Stadt erschüttert hat, dann kam die Corona-Pandemie und stellte die ganze Welt auf den Kopf und schließlich folgte der schreckliche Angriffskrieg der Russen auf die Ukraine und die daraus resultierenden Flüchtlingsströme, die auch in Hanau ankamen und bewältigt werden mussten."

„All das hat Ihre Arbeit bei der Stadt und für die Stadt beeinflusst und wird es auch in Zukunft noch lange beeinflussen. Doch Sie haben diese Herausforderungen gemeistert und große Flexibilität und gezeigt", so der OB." Es sei beeindruckend, dass die Nachwuchskräfte trotz alldem eine so hervorragende Leistung im Rahmen ihre Ausbildung erbracht hätten, so Kaminsky. "Jetzt stehen Ihnen alle Türen offen, denn der Fachkräftemangel existiert in allen Bereichen!" Es sei jedoch wichtig, nicht stehen zu bleiben und sich ständig weiterzubilden und weiter zu lernen. "Es gibt – auch auf Grund der Digitalisierung – eine große Dynamik in der Arbeitswelt und es wird immer eine Herausforderung sein, hier Schritt zu halten", sagte Kaminsky. Bei der Stadt Hanau - der kleinsten Großstadt Hessens - stünden auf Grund der anstehenden Kreisfreiheit zum 1. Januar 2026 viele neue spannende Aufgaben an. "Hier können Sie sich aktiv einbringen und die Zukunft der Stadt mitgestalten!", sagte der Oberbürgermeister.
Ihre Ausbildung abgeschlossen haben die Verwaltungsfachangestellten Thomas Dreipelcher, Jana Haus, Alicia Kumlu und Leoni Schirmer. Studierende für den Bachelor of Arts in Public Administration (Abschluss am 30.09.2023) sind Johanna Horn, Aylin Kaya und Svenja Martius. Rohit Kapoor machte eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker, Fachrichtung Nutzfahrzeuge, die er bereits Anfang des Jahres abschloss.

Alle Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger haben von der Stadt das Angebot zur Weiterbeschäftigung erhalten. "In diesem Jahr schließen wieder hoch qualifizierte und motivierte junge Menschen ihre Ausbildung bei der Stadt ab und wir schätzen uns glücklich, dass wir weiter auf Sie zählen können!", sagte der OB. Er wünschte den neuen Kolleginnen und Kollegen viel Glück für die private und berufliche Zukunft hier bei der Stadt Hanau und bat sie, sich auch weiterhin engagiert um die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zu kümmern. „Bleiben Sie kritisch und hinterfragen Sie Arbeitsabläufe. Streiten Sie für eine bessere Arbeitswelt!“ forderte der OB sie auf. Im Anschluss überreichte Kaminsky gemeinsam mit Ausbildungsleiterin Nicole Wolf den Berufsanfängern Karten mit Grimmschecks als kleine Präsente. 

Das größte Infrastruktur-Bauprojekt in Hanau seit Jahrzehnten
Hauptbahnhofbrücke

Anfang Oktober dieses Jahres beginnen die Bauarbeiten für eine neue Brücke über das Gleisbett des Hanauer Hauptbahnhofs, die eine Querung zwischen Auheimer Straße und dem Kreisel an der Ehrensäule ermöglicht. Dabei werden zunächst vorbereitende Arbeiten vorgenommen, ehe im Dezember 2024 der tatsächliche Abbruch des ersten von zwei Teilabschnitten der Bestandsbrücke erfolgt. Insgesamt dreieinhalb Jahre wird es dauern, bis das neue Bauwerk fertiggestellt ist. Die neue Brücke wird breiter und höher sein als die Bestandsbrücke und damit dem aktuellen sowie dem zukünftigen Bedarf im Bereich Mobilität Rechnung tragen. ...
Bereits im Jahr 2018 war klar: Die Stadt Hanau benötigt auf lange Sicht einen Ersatzneubau für die Hauptbahnhofbrücke. „Bereits im Jahr 2019 haben wir auf politischer Ebene den Entschluss gefasst, am Hauptbahnhof einen Ersatz zu bauen“, sagt Stadträtin Isabelle Hemsley. Dass ein neues Bauwerk notwendig ist, liegt insbesondere an der Bauweise der Brücke: Die rund 120 Meter lange Straßenüberführung wurde im Entstehungsjahr 1958 mit Spannbeton-Hohlplatten gebaut – zu dieser Zeit eine Seltenheit in Deutschland. Die mangelnde Erfahrung mit diesem Baumaterial führte jedoch dazu, dass teils zu viel Beton in die Hohlräume floss. „Damit wurde die Straßenüberführung schwerer als geplant“, erklärt Markus Henrich, Betriebsleiter des Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS). 4525 Tonnen wiegt das aktuelle Bauwerk. Damit und aufgrund weiterer Schäden war sie in den vergangenen Jahren dem rasant gewachsenen Schwerlastverkehr nicht mehr gewachsen. Immer wieder wurden Anpassungen vorgenommen, um Last vom Bauwerk zu nehmen – etwa durch eine einspurige Verkehrsführung. Dennoch: Zu viel Eigengewicht, Abplatzungen an der Unterseite des Überbaus, Korrosion an tragenden Metallteilen und vereinzelt freiliegende Spannglied-Hüllrohre machen einen Brückenneubau unvermeidbar.

Der Bau der neuen Brücke wird für einige Verkehrsteilnehmende spürbare Veränderungen mit sich bringen. Während die Bestandsbrücke über den Verlauf der 120 Meter eine Kurve vollzieht, wird das neue, deutlich höhere Bauwerk geradlinig über die Bahngleise führen. Dadurch entfallen Stützen im Bereich der vorhandenen Gleisanlage – eine wichtige Anforderung der Deutschen Bahn.

Während der Bauzeit müssen Verkehrsteilnehmende einige Einschränkungen hinnehmen. Konkrete Details zu notwendigen Umleitungsstrecken wird die Stadt Hanau rechtzeitig kommunizieren. Vor Juli 2024 ist nicht mit einer Vollsperrung der Strecke zwischen Auheimer Straße und Ehrensäule zu rechnen. Die Fahrtrichtung Steinheim / Westerburgstraße ist von der Auheimer Straße aus kommend während der gesamten Bauphase befahrbar.
Die Bauarbeiten werden auch Auswirkungen auf den Bus- und Individualverkehr haben. Während der Vollsperrung wird der Verkehr umgeleitet. Auch für Bahnfahrende gibt es Änderungen. So wird der Park-and-Ride-Parkplatz P2, der sich zwischen den Gleisen 7 und 101 befindet, während der Bauarbeiten nicht zur Verfügung stehen.

Im Umkreis rund um den Hauptbahnhof gibt es zahlreiche Park-Möglichkeiten, auf welche während der Bauzeit ausgewichen werden kann:
Hanau Hbf P+R-Parkplatz Boschstraße
DB BahnPark Hauptbahnhof Vorplatz P1
DB BahnPark Hauptbahnhof Güterbahnhofstraße P3
DB BahnPark Hauptbahnhof Vorderseite rechts P4
DB BahnPark Hauptbahnhof Vorderseite links P5
Parkplatz Röderseestraße
Parkplatz am Steinheimer Tor Süd

Die Baumaßnahme wird zusätzlich dazu genutzt, auch unterhalb des Bauwerks Veränderungen vorzunehmen. „In den kommenden Jahren wird es einige zusätzliche ÖPNV-Angebote in der Region geben, dazu zählt etwa die Nordmainische S-Bahn oder die Ausbau- und Neubaustrecke Hanau-Gelnhausen-Fulda. Damit einher gehen steigende Anforderungen an unsere Infrastruktur. Diesen Anforderungen begegnen wir zum einen durch den Entfall vieler Stützen im Gleisbereich und zum anderen durch die deutliche Erhöhung des Brückenbauwerks“, so Hemsley abschließend.

Märchenhaft in Hanau: Rapunzel schmückt neuen Turm in der Brüder-Grimm-Stadt
Rapunzelturm

Diese 3D-Illusionsmalerei passt perfekt in die Geburtsstadt der Brüder Grimm: Von dem neuen Aufzugsturm am Gebäude Ameliastraße 5 im Teichwegareal im Hanauer Stadtteil Nordwest lächelt die Märchenfigur Rapunzel. ...
Im Teichwegareal werden zurzeit zehn Mehrfamilienhäuser mit 111 Wohnungen umfangreich modernisiert. Durch Dachgeschossaufstockungen entstehen 13 neue Wohnungen, außerdem wird ein Neubau mit zehn neuen Wohnungen errichtet. Neben den klassischen baulichen Maßnahmen legte die städtische Baugesellschaft Hanau GmbH im Zuge der Modernisierung einen Fokus auf eine moderne Energieversorgung, alternative Mobilitätsangebote und einer attraktiven Gestaltung des Wohnumfelds. Dazu gehört auch die nun enthüllte Fassadenkunst.

„Mehr Farbe in der Stadt steigert die Lebens- und Aufenthaltsqualität. Diese Aufwertungslinie verfolgen wir seit langer Zeit etwa mit der Bemalung der Salzstraße in der Innenstadt, der Fassadengestaltung des Parkhauses Am Forum und dem Haus der Baugesellschaft Hanau GmbH in der Hospitalstraße 23, um nur drei Beispiele zu nennen. Das märchenhafte Motiv in der Ameliastraße reiht sich sehr gut ein“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky.

„Eine Animation des Gebäudes mit neu angebautem Aufzugsturm lieferte uns die Inspiration zur Darstellung von Rapunzel. Bei unseren Recherchen stießen wir dann auf die Kunstwerke des 360art-Kreativkünstlers Marco Brzozowski. Schnell entstand die Idee, den Turm als altes Gemäuer darzustellen, aus dem Rapunzel ihr goldenes Haar hinunterlässt – natürlich einschließlich kletterndem Prinzen“, sagt Mirja Dorny, Geschäftsführerin der Baugesellschaft Hanau GmbH, die mit 4.233 Wohnungen zu einer der größten Wohnungsbaugesellschaften im Rhein-Main-Gebiet zählt.
Das Märchen Rapunzel der Brüdern Grimm ist seit Generationen ein fester Bestandteil der Weltliteratur und war zuletzt 2016 im Rahmen der Brüder-Grimm-Festspiele auf der Bühne im Amphitheater. In dem neu gestalteten, fast 15 Meter hohen Aufzugsturm, wird nun die Geschichte in einem Kunstwerk lebendig. „Die 3D-Elemente erwecken das Märchen zum Leben und haben eine beeindruckende visuelle Wirkung. Der Turm wirkt durch helle und dunkle Akzente, als wäre er gemauert – mit Fenstern und emporwachsenden Ranken“, so Mirja Dorny. Tatsächlich muss man mehrmals hinschauen, um zu sehen, dass es sich um eine Malerei handelt.

Der Künstler Marco Brzozowski brachte das Kunstwerk mit dem Titel „Ein Märchen wird wahr“ mit Sprühdosen und Fassadenfarben innerhalb von anderthalb Wochen auf die circa 130 Quadratmeter große Fläche. Marco Brzozowski, der deutschlandweit und in der Schweiz Gebäude gestaltet, berichtet von ersten Reaktionen der Bewohnerinnen und Bewohnern: „Bereits zu Beginn meiner Arbeit kam positive Resonanz. Insbesondere die im Wohnquartier lebenden Kinder waren begeistert und haben die Darstellung des Märchens Rapunzel sofort erkannt.“
Die Baugesellschaft Hanau plant auch deshalb die Fortsetzung der Kunst an Gebäuden. „Passend zur Stadt möchten wir auch Fassaden märchenhaft gestalten. In den nächsten Jahren wird es weitere Projekte geben“, kündigt Mirja Dorny an.

100 Tonnen Müll: Stadt Hanau hat am Kinzigheimer Weg aufgeräumt
Kinzigheimer Weg

Um die Wohnanlage zu sichern: Fast 1.000 Meter Bauzaun gestellt, Türen und Fenster vermauert

Um dem fortschreitenden Verfall der Wohnanlage Kinzigheimer Weg/Annastraße entgegenzutreten und sie vor illegalem Betreten zu sichern, hat die Stadt Hanau gehandelt und kräftig aufgeräumt. „Wir sind nicht Eigentümerin, sehen es aber als unsere Pflicht an, den Menschen dort zu helfen und das sehr schöne Gebiet zu schützen“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
„Dass die Entrümpelungs- und Aufräumarbeiten dringend nötig waren, beweisen die Zahlen“, sagt Markus Henrich, Betriebsleiter des städtischen Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS), der die Arbeiten koordiniert hat. In den vergangenen Wochen haben verschiedene Gesellschaften, Fachabteilungen der Unternehmung Stadt Hanau und externe Fachbetriebe das Ensemble, zu dem dreizehn zwei- bis dreigeschossige Mehrfamilienhäuser gehören, entrümpelt und „Verkehrssicher gemacht“. Die Funkraupe mit Forstmulcher war knapp 20 Stunden im Einsatz, Häcksler und Lkw sechs Tage, fünf Tage lang war der Hubarbeitsbühne vor Ort, für die Baumkontrolle stehen zwei Arbeitstage zu Buche. Insgesamt waren die Landschaftsbauer 336,5 Stunden im Einsatz. „25 von 61 Bäume mussten gefällt werden, weil sie drohten, umzustürzen. Viele Bäume wurden zurückgeschnitten, dazu Gestrüpp rund um die Häuser entfernt“, so Henrich. Die Untere Naturschutzbehörde sowie die Bauaufsicht waren beteiligt, auch Schädlingsbekämpfer.

Bevor die Entrümpelung und später das Vermauern der Eingänge sowie der Fenster im Keller- und Erdgeschoss der unbewohnten Häuser begann, wurden die Häuser von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtpolizei – unterstützt von der Landespolizei – begangenen und freigeben. Die Hanau Netz GmbH hat die Gebäude dann kontrolliert und unter anderem illegale Stromanschlüsse stillgelegt. Insgesamt wurden 101,85 Tonnen Restmüll entsorgt. Henrich: „Das entspricht dem Leergewicht von zwei Airbus A321-Flugzeugen.“ Etwa 50 Elektrogeräte, vom Kühlschrank bis zum Fernsehgerät, wurden entsorgt, auch 20 Autoreifen. Bereits zu Beginn der Aufräumungsarbeiten wurde Bauzaun gestellt, um das illegale Betreten zu verhindern. Abschließend wurden Türen und Fenster von unbewohnten Häusern zugemauert.

Immer weniger Menschen leben in der Wohnanlage, die sich im Eigentum eines mittlerweile insolventen privaten Investors befindet. Die Häuser mit 164 Wohnungen entstanden vor etwa 100 Jahren und liegen zwischen der Bundesstraße 43a und den Bahngleisen. 2015 trat eine Sanierungssatzung in Kraft, um auch in Zukunft Menschen mit geringen und mittleren Einkommen Wohnraum in der unter Denkmalschutz stehenden Wohnanlage zu bieten. Der jetzige Eigentümer hat die verbindliche Sanierung trotz mehrfacherer Aufforderungen nicht durchgeführt. Offensichtlich geriet die Immobilie zum Spekulationsobjekt. Daher hat die Stadt 2017 den preislich deutlich überhöhten Weiterverkauf an eine weitere Immobiliengesellschaft durch die Ausübung des Vorkaufsrechts verhindert und den Erwerb der Immobilie zum Verkehrswert verfügt. Ein dagegen seitens des Eigentümers eingelegtes Rechtsmittel ist bis heute bei der Baulandkammer des Landgerichts Darmstadt anhängig. 2020 meldete die Immobiliengesellschaft Insolvenz an. Das führt zur Unterbrechung des Prozesses. Zurzeit läuft das Insolvenzverfahren.

„Wir haben mit Ansage und geschützt durch einen Bescheid gehandelt und aufgeräumt. Diese Maßnahme wendet Gefahr von den Menschen ab, die dort wohnen und sie hilft auch, die Grundsubstanz der Anlange sanierungsfähig zu halten. Wir sind finanziell in Vorleistung getreten und werden uns das Geld wiederholen“, so Oberbürgermeister Kaminsky. 
 

Zwischenbericht der Wärme- und Klima-Kommission Hanau: „Anspruchsvolle Zeitplanung für kommunale Wärmeplanung steht“
Wärmeplanung

Stadt veröffentlicht erste Erkenntnisse der kommunalen Wärmeplanung bis Ende Februar 2024 / Bürgerinformationsveranstaltung in Vorbereitung

Das Hessische Energiegesetz schreibt vor, dass Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ab dem 29. November verpflichtet sind, eine kommunale Wärmeplanung zu entwickeln. Hanau hat bereits im Juli damit begonnen. ...
„Unsere Expertinnen und Spezialisten arbeiten an den Lösungen für die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen der Stadt, die dann straßen- und stadtteilgenau Aufschluss darüber geben, welche Energieversorgung in Zukunft sinnvoll ist“, so Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der im Juli die „Wärme- und Klima-Kommission Hanau“ eingesetzt hat und sie mit Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Stadträtin Isabelle Hemsley führt. Die Stadtwerke Hanau GmbH und das Amt für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, die die Federführung in der Kommission haben, haben nun vereinbarungsgemäß über den aktuellen Stand und ihre weiteren Planungen informiert. Zusammen mit Verantwortlichen der Hanau Netz GmbH, der städtischen Eigenbetriebe Hanau Infrastruktur Service (HIS) und Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM), von Stadtplanungsamt, BeteiligungsHolding Hanau GmbH, BauProjekt Hanau GmbH und Baugesellschaft Hanau GmbH wurden in einer außerplanmäßigen Dezernentenrunde die nächsten Schritte vereinbart.

„Die Wärmewende gelingt, wenn möglichst alle Beteiligten mitmachen. Dazu braucht es viele Informationen, die wir nun sammeln, erheben und bewerten“, so Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau. Sie gab einen Einblick in die aktuellen Schritte der Bestandsaufnahme und Potentialanalyse der Kernarbeitsgruppe: Zurzeit wird die vorhandene Wärmeinfrastruktur, einschließlich der Heizsysteme, Wärmenetze und Energiequelle, erfasst. Der Energieverbrauch und die Energieeffizienz in verschiedenen Sektoren, wie Wohngebäuden, bei Gewerbe und Industrie wird analysiert. „Dazu sprechen wir gemeinsam mit der Hanau Wirtschaftsförderung GmbH mit den lokalen Großunternehmen“, so Martina Butz; auch die Baugesellschaft Hanau GmbH und weitere Wohnungsbaugesellschaften werden einbezogen. Die Potenziale für die Nutzung erneuerbarer Energien, wie etwa Solarenergie, Biomasse oder Geothermie, werden identifiziert. „Zudem erstellen wir gemeinsam mit einem externen Partner einen digitalen Zwilling der Stadt“, sagt Martina Butz und führt weiter aus: „Dies alles dient dazu, den zeitlichen Rahmen abzustecken und die Ziele für die kommunale Wärmeplanung zu definieren – etwa die Reduzierung der CO2-Emissionen. Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien oder der Verbesserung der Energieeffizienz – unter Berücksichtigung sozialer, technischer und wirtschaftlicher Aspekte.“

Bereits Ende Februar 2024 will die Wärme- und Klima-Kommission Hanau die ersten Ergebnisse für die kommunale Wärmeplanung vorlegen. Ebenfalls ist dazu eine große Bürgerinformations-Veranstaltung geplant. „Die Bürgerinnen und Bürger haben Fragen zur Wärmewende, auch wegen des neuen Heizungsgesetzes. Die Fragen tragen wir zusammen und werden daraus Antworten und Lösungen erarbeiten. Die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig abzuholen, mitzunehmen, und in den kommunalen Wärmeplan einzubinden, ist uns wichtig“, so Dieter Zuth, Leiter des Amtes für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz.

„Der heutige Werkstattbericht verdeutlicht, dass unsere anspruchsvolle Zeitplanung steht. Wir brauchen Ergebnisse, die umsetzbar sind und verlässliche Informationen, wie die zukünftige Energieversorgung funktioniert und wie viel sie kostet“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky.

Haushaltswaren-Geschäft Lorey eröffnet mit „Lieblingsstücken“
Lorey

„Es hat 227 Jahre gedauert, bis wir den kurzen Weg von Frankfurt nach Hanau geschafft haben – nun sind wir endlich da“, freut sich Philipp Keller, der in siebter Generation das Haushaltswaren-Traditionsgeschäft Lorey führt. Ab Samstag (16. September, 10 Uhr) ist die Filiale in der Hammerstraße 3 geöffnet. „Ein Gewinn für Hanau“, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
„Wir kommen mit ordentlichem Schub für unsere Innenstadt aus der Sommerpause. Die Eröffnung von Lorey zeigt, dass Hanau weiterhin und immer mehr sowohl für neue Geschäftsideen als auch für etablierte Markenhäuser interessant ist. Lorey mit einem Angebot, das sehr gut in unseren Branchenmix passt – unweit der ehemaligen Häuser Sauerwein und Clemens“, so Kaminsky. Der OB hebt die konsequenten Anstrengungen der städtischen Hanau Marketing GmbH (HMG) hervor, die seit 2019 mit dem Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ neue Ladenkonzepte in die Stadt holt, sich um Bestandshandel und -Gastronomie kümmert und eine Reihe Aktivitäten auflegt, um die Aufenthaltsqualität weiter zu steigern.
Vor einem halben Jahr hatte die städtische BAUprojekt Hanau GmbH die gegenüberliegenden Immobilien in der Hammerstraße 2 und 3 gekauft. „Eine der Säulen von Hanau aufLADEN ist, dass wir mit dem Kauf von Immobilien Spekulantentum unterbinden und mutiges Handeln fördern“, so der OB. Susanne Schmitz, Headhunterin für neue Ladenkonzepte bei der HMG, und HMG-City-Manager Nobert Schalinsky hatten Philipp Keller angesprochen, der betont: „Hanau besitzt den Mut, auch außergewöhnliche Wege zu gehen.“ Konkret heißt das: Keller hat einen umsatzbezogenen Pop-up-Mietvertrag unterschrieben – mit der klaren Botschaft, sich dauerhaft in Hanau ansiedeln zu wollen. Ermöglicht wird dieser Weg auch dank der Fördergelder aus dem Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“.

Für zunächst zwei Jahre wird Lorey auf etwa 300 Quadratmetern eine Mischung aus hochwertigen Wohnaccessoires und umfangreichen Küchenutensilien anbieten und damit eine Sortimentslücke in Hanaus Zentrum schließen. „Dabei stehen Qualität und Funktionalität über allem, denn nur solche Artikel sind nachhaltig und damit gut für unsere Umwelt. Lorey bietet nur sorgfältig kuratierte Produkte an. Produkte, die Lorey liebt, anzubieten. Produkte, die die Kunden lieben werden. Produkte, die so praktisch, wie nützlich, wie besonders sind – daher auch der Werbeslogan ‚Lorey – nur Lieblingsstücke‘“, so Philipp Keller.  Trendartikel für die Küche und für ein dekoratives Zuhause, Geschenkideen und saisonale Artikel wie zum Beispiel für die Weihnachtszeit gehören zum Sortiment.

Das Verkaufsteam der Lorey-Filiale in der Hammerstraße besteht zunächst aus fünf Verkäuferinnen, „die aufgrund der Geschäftsschließungen von S. Oliver und Kaufhof ihren Arbeitsplatz verloren hatten und nun hochmotiviert bei Lorey eine neue berufliche Karriere starten. Sie kennen die Hanauerinnen und Hanauer sowie die viele Kundinnen und Kunden, die auch von weiter her in Hessens kleinste Großstadt kommen“, so Keller. „Für die Hanauerinnen, Hanauer und Gäste unserer Stadt sind wir ein attraktiver Einkaufsort. Und Wirtschaftstreibende weit über die Stadtgrenzen hinaus, bewerten die Brüder-Grimm-Stadt positiv“, so Oberbürgermeister Kaminsky, der dabei auch auf die „überaus erfreulichen Nachrichten“ aus dem Forum Hanau verweist: Im Einkaufscenter, das gerade seinen achten Geburtstag feiern konnte, wird in wenigen Wochen eine große Filiale von Intersport eröffnen Zudem wurde gerade bekannt, dass das Forum mit der renommierten Restaurant-Kette L’Osteria einen weiteren Ankermieter gewinnen konnte, der im Frühjahr 2024 in der ehemaligen Vapiano-Fläche eröffnen wird. Der Oberbürgermeister führt dies auf das Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“, insbesondere aber auch auf das rasante Einwohnerwachstum der Stadt zurück. Kaminsky: „Wir haben immer gesagt, dass uns der Sprung über die 100.000-Einwohner-Marke bei der Ansiedlung renommierter Marken helfen wird, denn eine Großstadt hat mehr Zugkraft.“

Neue Leitung für die Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. und das Deutsche Goldschmiedehaus Hanau
Neue Leitung Gfg

Malte Guttek übernimmt zum 1. Januar 2024
Er übernimmt zum neuen Jahr die Geschäftsführung der Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. und die Leitung des Deutschen Goldschmiedehauses Hanau. Hartwig Rohde, Präsident der Gesellschaft für Goldschmiedekunst, Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Mitglied des Präsidiums der Gesellschaft, und Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen der Stadt Hanau, trafen den 34jährigen Kunsthistoriker aus Köln zu einem ersten Arbeitstreffen. ...
Nach seinem Studium der Kunstgeschichte und Christlichen Archäologie in Bonn und Rom, promoviert Guttek über den Bildhauer Heinz Breloh. Im Rahmen der Aufarbeitung des Nachlasses von Breloh beschäftigt sich Guttek derzeit mit der Vorbereitung einer großen Retrospektive zum Werk des Künstlers in Neumünster 2024. Nach einem wissenschaftlichen Volontariat am Kolumba-Kunstmuseum des Erzbistums Köln arbeitet Guttek als freier Kurator für verschiedene Ausstellungsprojekte. Schwerpunkt ist die Auseinandersetzung mit Objekten der angewandten Kunst. Unter anderem kuratierte er im vergangenen Jahr eine Ausstellung der Keramikerin Young-Jae Lee in Köln.

„Ich bin überzeugt, dass die Gesellschaft für Goldschmiedekunst, die für die Stadt Hanau den Betrieb des Deutschen Goldschmiedehaus gewährleistet, einen versierten Wissenschaftler und Praktiker ausgewählt hat“, sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Ich bin zuversichtlich, dass er die Bedeutung des Goldschmiedehauses für die Stadt, die Region, national aber auch international weiter profilieren, wie auch spannende Ausstellungen und damit noch mehr interessiertes Publikum nach Hanau holen wird.“

„Die Gesellschaft für Goldschmiedekunst freut sich, dass das gut bestellte Haus in die Hände eines jungen Wissenschaftlers kommt, der der angewandten Kunst und somit auch der Schmuck- und Gerätgestaltung zugewandt ist und sich mit neuen Ideen zur weiteren Digitalisierung und Vernetzung der Mitglieder und Fortführung des Programms im Deutschen Goldschmiedehaus im Kontext mit anderen Museen einsetzt“, sagte Hartwig Rohde.

Guttek tritt die Nachfolge von Dr. Christianne Weber-Stöber an, die seit 1989 die Geschäfte der Gesellschaft für Goldschmiedekunst führte und seit 2006 auch das Deutsche Goldschmiedehaus leitete. Sie tritt zum Jahresende in den Ruhestand und arbeitet ihren Nachfolger ab 1. Oktober in seine neue Funktion ein. 

„Es ist mir eine spannende Herausforderung, die Leitung der Gesellschaft für Goldschmiedekunst und des Deutschen Goldschmiedehauses zu übernehmen“, sagte Guttek. Den Aufgaben sehe er mit großer Begeisterung entgegen. „Dabei freue ich mich, in den kommenden Monaten insbesondere die Renovierung der oberen Etagen des Hauses am Altstädter Markt weiter vorzubereiten und die Sammlung des Hauses kennenzulernen. Es ist mir ein Anliegen, das Deutsche Goldschmiedehaus national wie international weiter zu vernetzen sowie neue Denk- und Möglichkeitsräume in Hanau zu öffnen.“

Kaufhof-Entscheidung fällt im Oktober
Kaufhof

Hanauer Experten-Team bereitet Vorlage für Stadtverordnetenversammlung vor / Öffentliche Projektvorstellung am 25. September / Bundesbauministerium fördert Hanau / Hessens Wirtschaftsministerium unterstützt Kaufhof-Standorte

Der Kaufvertrag ist endverhandelt, der Zustand des Gebäudes ist durchleuchtet, die ersten Ideen für die Zukunft liegen vor: Die Stadt Hanau ist auf dem Weg, die Kaufhof-Immobilie am Marktplatz zu kaufen, weitere Schritte vorangekommen. „Ich werde den Hanauer Stadtverordneten in der Sitzung am 16. Oktober empfehlen, den Kauf zu beschließen“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
Anfang der Woche hatte er sich zusammen mit Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, Stadträtin Isabelle Hemsley sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus der Hanauer Politik und den involvierten städtischen Gesellschaften über den aktuellen Stand informieren lassen. Ein Expertenteam unter der Leitung von Stadtentwickler Martin Bieberle präsentierte die umfangreichen Erkenntnisse der Untersuchungen und Gespräche sowie Zeitpläne und erste Ideen für die künftige Nutzung des markanten und geschichtsträchtigen Gebäudes, das der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern zum 31. Januar 2024 verlassen wird.

„Die Kaufhof-Immobilie mit ihrer zentralen Lage am Marktplatz ist für unsere Innenstadt von herausragender Bedeutung. Abzuwarten und tatenlos zuzusehen, was mit der Immobilie passiert, ist für uns keine Option. Jedes Jahr, das wir verstreichen lassen, geht von diesem Quartier eine furchtbar traurige Nachricht aus. Jedes Jahr, in dem wir arbeiten, kommunizieren, Nutzungen ermöglichen, geht von diesem Quartier Zuversicht aus. Deshalb wollen wir jetzt Nägel mit Köpfen machen. Wir wollen die Chance ergreifen, die Immobilie und damit das gesamte Quartier selber gestalten zu können“, erklärt der Oberbürgermeister. Dass Hanau derartige Herausforderungen stemmen könne, habe die Stadt mit dem Innenstadt-Umbau und der Konversion bewiesen. Kaminsky: „Wir haben Erfahrungen mit Projekten solcher Größenordnung. Und wir haben das Selbstvertrauen. Es ist immer klüger, das eigene Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.“

Direkt nach der Verkündung des Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzerns am 13. März, mehr als 50 Filialen in Deutschland zu schließen – darunter auch die in Hanau –, hatte Oberbürgermeister Kaminsky zwei Linien deutlich gemacht: Die Mitarbeitenden zu unterstützen und das Haus in der Innenstadt zu übernehmen, um einen langen Leerstand zu vermeiden. „An meiner Einschätzung hat sich nichts geändert. Es geht um die Zukunft unserer Stadt“, so der OB.

In den vergangenen Wochen hat ein Expertenteam um Hanaus Stadtentwickler Martin Bieberle, das er aus Fachleuten der Unternehmung Stadt Hanau und externen, teilweise bereits beim Stadtumbau involvierten Spezialisten, zusammengesetzt hat, mit verschiedenen Aspekten beschäftigt. „Die Ergebnisse unserer Untersuchungen diskutieren wir nun in Gremien und stellen es in der öffentlichen Sitzung des Struktur- und Umweltausschusses am 25. September vor“, so Bieberle. Für den 30. Oktober ist zudem eine Bürgerversammlung geplant. Neben finanziellen und architektonischen Fragen hat das Gremium auch die städtebauliche Relevanz sowie die möglichen Nutzungen des 1957 erbauten Hauses am Marktplatz beleuchtet und Antworten erarbeitet. Die herausragende Bedeutung für die Innenstadt ist dabei von allen Seiten unterstrichen worden. Eine weitere wichtige Erkenntnis: Die Substanz des Gebäudes ist so gut, „dass es für 50 bis 100 Jahre erhalten bleiben kann und nach den erforderlichen Sanierungen und Umbauten wandelbar genug sein wird, den nachfolgenden Generationen alle Nutzungsoptionen zu ermöglichen“, so der Oberbürgermeister.

Klar ist aber auch: Nach dem geplanten Ankauf wird es grundlegende Erneuerungen geben müssen. Um unterschiedliche, voneinander unabhängige Nutzungen auf den Etagen zu ermöglichen, muss die Erschließung neu strukturiert werden, in die Mitte des Gebäudes könnten Lichthöfe gebrochen werden.  „Dieser Umbau wird Zeit erfordern. Und eine sorgfältige Planung“, erläutert der Oberbürgermeister. Ziel sei es dennoch, „dass wir rasch das Haus bespielen. Dies wird vorläufig sein, und wir werden diese Zwischennutzungs-Zeit nutzen, um in ein strukturiertes Verfahren zu einer nachhaltigen Transformation zu kommen. Tempohart – wie man es von uns kennt - und das Tempo dort rausnehmend, wo wir es tun sollten. Es geht darum, uns langfristig aufzustellen. Überdeutlich ist, dass es hier um eine Quartiersentwicklung geht. Diese hochwertige Innenstadtimmobilie denken wir als Motor für die nachhaltige Aufwertung der Innenstadt.“

Bei der Stadtentwicklung helfen auch Förderungen. Bereits vor zwei Jahren hat das „Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen“ das Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) aufgelegt. Von 2022 bis 2025 sollen pro Kommune maximal fünf Millionen Euro für die Revitalisierung der Innenstädte bereitgestellt werden. Hanau bekam den Zuschlag mit einem Fördervolumen in Höhe von 3,75 Millionen Euro für das Stadtentwicklungsprogram „Hanau aufLADEN“.

Als die Kaufhof-Schließungen bekannt wurden, hat das Ministerium schnell entschieden, den ZIZ-geförderten Kommunen nachträglich eine Aufstockung bis zur Maximalförderung von 5 Millionen Euro zu ermöglichen. Die Stadt Hanau beantragte auf dieser Grundlage weitere Fördermittel in Höhe von 1,1 Millionen Euro – und bekam nun die Zusage über die komplette Summe.

„Ich danke dem Ministerium und insbesondere Staatsministerin Klara Geywitz für die rasche Reaktion in Sachen Kaufhof. Wir hatten sehr schnell nach der Schließungsnachricht direkten Kontakt. Die Unterstützung ist wichtig und richtig, denn die Kommunen allein werden die Transformation der Innenstädte im Allgemeinen und der Kaufhof-Immobilien im Speziellen nicht stemmen können“, so Kaminsky.

Die zusätzlichen Fördermittel stehen – vorbehaltlich der Ankaufentscheidung – in den Jahren 2023 und 2024 zur Verfügung und sollen hauptsächlich für die Projektentwicklung, mit der die Stadt ihre Tochter BAUprojekt Hanau GmbH beauftragen will, sowie die Zwischennutzung, für die die Hanau Marketing GmbH verantwortlich zeichnen soll, verwendet werden. Für den Kaufpreis sowie die Sanierung können die Mittel des Bundes hingegen nicht verwendet werden.

Mit den Fördermitteln aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“, bei dem der langjährige städtische Partner Nassauische Heimstätte zielführend unterstützt, wurden durch die Hanau Marketing GmbH bereits viele Innenstadt-Projekte auf den Weg gebracht. Dazu zählen etwa die Rettung des Traditionsstandortes für Spielwaren in der Hanauer Innenstadt, die Ansiedlung des Haushaltswaren-Traditionsgeschäftes „Lorey“ in der Hammerstraße, das am 16. September öffnet, die vielbeachtete Gestaltung der Salzstraße, die Kampagnen „Hanau macht Lust“ sowie die Gastronomie-Kampagne „LOKALhelden“, die Implementierung eines City-Mangers und der Headhunterin für neue Ladenkonzepte sowie die gerade gestartete Beratungsoffensive und den neuen Hanauer Online-Marktplatz „eBay – Deine Stadt“. Weiterhin ist geplant, die Fördermittel für weitere Pop-up-Stores und die noch für dieses Jahr geplante Eröffnung des Innenstadt-Servicecenters zu verwenden.

„Generell sind wir froh darüber, dass die Bedeutung der Innenstädte inzwischen auch bei Bund und Land erkannt wird und, dass erhebliche Fördermittel zur Verfügung gestellt werden. Wir haben gezeigt, wie man diese schnell und zielgerichtet auf die Straße bringen kann. Hanau zeichnet das Machen aus – und angesichts der vielfältigen Herausforderungen für die Innenstädte ist Tempo gefragt“, so Kaminsky. Wichtig sei, dass die Förderprogramme für die Innenstädte verstetigt werden und es nicht bei Einmal-Aktionen bleibe. „Innenstädte zu erhalten, ist eine Daueraufgabe, deshalb braucht es auch langfristige Unterstützung“, so Kaminsky, der gemeinsam mit Offenbachs Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke und Limburgs Bürgermeister Dr. Marius Hahn auch einen Brief an den Hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir mit der Bitte um Unterstützung geschrieben hatte. Anfang der Woche fand deshalb nun ein gemeinsamer Termin in Wiesbaden statt. Ergebnis: Das Land legt ein Förderprogramm in Höhe von drei Millionen Euro auf, das von den sieben hessischen Städten in Anspruch genommen werden kann, die von Standortschließungen durch den Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern betroffen sind; neben Limburg, Offenbach und Hanau sind dies Wiesbaden, Darmstadt, Frankfurt und Viernheim.  „Wir sind sehr froh darüber, dass es auch vom Land Hessen weitere Mittel geben wird“, zeigt sich Hanaus OB mit dem Gespräch zufrieden.

Hanau bei eBay: Lokaler Online-Marktplatz mit deutschlandweit einzigartigem Service
Hanau auf Ebay

„Unsere Innenstadt bekommt durch die Zusammenarbeit mit eBay ein neues ‚Schaufenster‘. Gemeinsam mit Händlerinnen und Händlern bieten wir den Hanauerinnen, Hanauern und den Gästen unserer Stadt einen zusätzlichen Blick auf die vielfältigen Sortimente. Umsatz und Gewinn zu steigern sowie einen weiteren Impuls zu geben, in unsere Innenstadt zu kommen, sind die Ziele“, sagt Daniel Freimuth, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH (HMG). ...
In Zusammenarbeit mit der Stadt Hanau hat eBay Deutschland einen lokalen Online-Marktplatz für Hanau eingerichtet. Unter www.ebay-deine-stadt.de/hanau finden Käuferinnen und Käufer die Angebote von gewerblichen Händlerinnen und Händlern aus der Stadt – viele von ihnen mit stationärem Geschäft. So können die Hanauerinnen und Hanauer den lokalen Einzelhandel durch ihren Einkauf online gezielt unterstützen oder sich vor dem Einkauf im Ladengeschäft über die Angebote informieren.

Nutzerinnen und Nutzer finden auf der Plattform von Beginn an eine breite Auswahl von mehr als 250.000 Produkten des Hanauer Handels. Darüber hinaus verleiht der lokale Online-Marktplatz dem Handel aus der Nachbarschaft ein Gesicht: Käuferinnen und Käufer sehen durch eine Google-Maps-Integration nicht nur, wo sich ein Geschäft befindet, sondern auch die Öffnungszeiten, um direkt im Geschäft vorbeigehen zu können, sowie Informationen zum Unternehmen. Mit dem neuen lokalen Online-Marktplatz ist Hanau Teil eines deutschlandweiten Projekts zur Stärkung des lokalen Handels. Die Initiative www.eBay-deine-stadt.de, die der Handelsverband Deutschland (HDE) als Partner begleitet, ermöglicht es allen interessierten Städten und Kommunen, lokale Online-Marktplätze einzurichten. Neben Hanau sind bereits 40 weitere Städte und Regionen erfolgreich mit dem Projekt gestartet.

Auf den Marktplätzen finden Besucherinnen und Besucher mehr als 25 Millionen Artikel von tausenden teilnehmenden Händlerinnen und Händlern. Im Rahmen der Initiative meldeten sich mehr als 3.000 Händlerinnen und Händler im vergangenen Jahr bei eBay.de neu an oder reaktivierten ihren zwischenzeitlich inaktiven eBay-Shop.
Ein Vorteil der Initiative für den lokalen Handel ist, dass die Angebote nicht nur auf der lokalen Plattform „Hanau bei eBay“ verfügbar sind. Sie sind auch auf dem nationalen eBay-Marktplatz (www.ebay.de) zu finden. So können die Händlerinnen und Händler ihre Artikel über eBay auch an Millionen Menschen in ganz Deutschland und sogar darüber hinaus verkaufen. Jenen Händlerinnen und Händlern, die neu zu eBay kommen, wird durch das „eBay-Durchstarter”-Programm der Einstieg in den Onlinehandel erleichtert: Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger zahlen drei Monate keine Verkaufsprovision und profitieren von einer viermonatigen Intensivphase mit kostenlosem eBay-Premium-Kundenservice, Top-Shop und individueller Beratung. „Immer mehr Menschen nutzen die Möglichkeit, sich im Internet über Waren zu informieren und sie dort zu bestellen. Die Zusammenarbeit mit eBay nutzen wir, um auf unseren vielfältigen Handel hinzuweisen“, sagt Daniel Freimuth von der Hanau Marketing GmbH, die seit 2019 mit dem Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN eine Vielzahl von Instrumenten geschaffen hat, um Handel und Gastronomie zu stärken sowie die Aufenthaltsqualität in Hanau zu steigern. Ermöglicht wird das neue Projekt mit Fördermitteln aus dem Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Für die HMG ist „Hanau bei eBay“ ein weiterer Baustein der Hilfestellungen für den ansässigen Handel. „Sich mit digitalen Vertriebswegen, ist heutzutage unabdingbar. Und mit eBay haben wir einen starken Partner gefunden, der weltweit einen Namen hat“, so Freimuth.

Als Besonderheit in Hanau bieten eBay und HMG – erstmals und deutschlandweit bisher einzigartig – den Händlerinnen und Händlern in der Brüder-Grimm-Stadt einen direkten Ansprechpartner an: Daniel Löber von der Hanauer Werbeagentur „Innovationsraum“ steht als Digital-Experte persönlich zur Verfügung und ist von eBay gezielt geschult worden. „Digitale Sichtbarkeit für lokale Geschäfte ist unsere Mission. Daniel Löber hilft bei der Darstellung und dem Einstellen der Produkte und vielem mehr“, so Freimuth. „Es war uns extrem wichtig, dass die Interessierten einen direkten, persönlichen Ansprechpartner haben, der sie auf dem Weg begleitet und bei Problemen hilft.“

„Als Einzelhändlerin, die noch nicht lange vor Ort ist, erhoffe ich mir durch die Präsenz bei ‚eBay-Deine Stadt‘ eine größere Reichweite und Sichtbarkeit. Wie eine Art digitales Schaufenster, das potenzielle Kundinnen und Kunden entdecken können“, sagt Valerie Ramme von „Lotte im Glück“. Dabei sehe sie die eigene Präsenz auf ‚eBay-Deine‘ Stadt keineswegs als Konkurrenz zum stationären Geschäft, sondern als sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Vertriebskanälen.  Ramme: „In der Umsetzung sehe ich gerade die Unterstützung durch eine Vor-Ort-Betreuung als großen Vorteil. Die unkomplizierte Hilfe verbunden mit den risikoarmen Startbedingungen macht das Projekt aus meiner Sicht so einzigartig. Ich freue mich, ein Teil dieses Projekts zu sein.“

„Wir finden die Idee großartig. Wir erhoffen uns zusätzliche lokale Reichweite“, so Theresa und Till Pusch von „Wohnlust“. Das Unternehmer-Paar bietet bereits seit drei Jahren Einrichtungsaccessoires, Möbel und Einrichtungsartikel im eigenen Online-Shop an: „Unsere Kundinnen und Kunden kaufen deutschlandweit, sogar aus Österreich kommen Anfragen. Unser Ziel ist auch immer die Erhöhung unseres Website-Traffics.“
Andreas Häntsch, Senior Director Seller Engagement bei eBay Deutschland, erläutert: „Mit ‚Hanau bei eBay‘ möchten wir den Händlerinnen und Händlern in Hanau ein zusätzliches Schaufenster bieten und den Zugang zum Onlinehandel erleichtern. Dafür haben wir in den vergangenen Monaten eng mit der Stadt Hanau zusammengearbeitet und freuen uns nun sehr, die Hanauer Händlerinnen und Händler auf der Plattform begrüßen zu dürfen. Sie stellen den Besucherinnen und Besuchern der Seite von Beginn an ein großes und attraktives Angebot zur Verfügung.“
Hanau stemme sich mit vielen guten Ideen und beispielgebenden Maßnahmen erfolgreich gegen die Verödung der Innenstadt, so Freimuth. „Jetzt den Online-Marktplatz der Marke eBay zu nutzen, um besonders digital-affinen Menschen die Vorzüge der Innenstadt zugänglich zu machen, ist ein weiterer Baustein unserer Bemühungen“, sagt er.
 
Über eBay:
eBay Inc. (Nasdaq: EBAY) ist ein weltweit führendes Handelsunternehmen, das Menschen miteinander verbindet und Communitys aufbaut, um wirtschaftliche Möglichkeiten für alle zu schaffen. Unsere Technologie unterstützt Millionen von Käuferinnen und Käufern und Verkäuferinnen und Verkäufern in mehr als 190 Märkten weltweit und bietet jedem die Chance, vom gemeinsamen Handel zu profitieren. eBay wurde 1995 in San Jose, Kalifornien, gegründet und ist einer der größten und dynamischsten Marktplätze der Welt, auf dem man günstige Angebote und eine einzigartige Auswahl entdecken kann. Im Jahr 2022 ermöglichte eBay ein Bruttowarenvolumen von fast 74 Milliarden US-Dollar. Weitere Informationen über das Unternehmen und sein globales Portfolio an Online-Marken finden Sie unter https://www.ebayinc.com/.
 
HINTERGRUND: 
Hanau aufLADEN ist das Stadtentwicklungsprogramm der Stadt Hanau, das die Innenstadt und die Stadtteilzentren als Energiezentren und Mittelpunkte des öffentlichen Lebens erhalten soll. Es umfasst unter anderem eine Vorkaufsrechtsatzung, um Einfluss auf den Immobilienmarkt nehmen zu können, diverse Förderprogramme, die die Ansiedlung von Jung-Unternehmen und Start-ups unterstützen, und eine leidenschaftliche „Komplizenschaft“, die Menschen, die den Standort voranbringen wollen, in einem kreativen Netzwerk bündelt. Unter der Regie der Hanau Marketing GmbH (HMG) unterstützt Hanau aufLADEN die Akteure mit konkreten und unbürokratischen Maßnahmen. Ziel des Programms ist es, Leerstand zu füllen, den Besatz aufzuwerten, neue Funktionen für die Innenstadt zu definieren und zu ermöglichen sowie die Aufenthaltsqualität zu steigern. Das Spektrum reicht von Pop-up-Räumen zu risikoarmen Mietkonditionen über individuelle Beratung und finanzielle Förderung bis hin zu frequenzsteigernden Veranstaltungen. Unterstützt wird Hanau aufLADEN mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen („Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“) sowie des Landes Hessen („Zukunft Innenstadt“). Das Programm ist von der Initiative „Stadtimpulse“ als bundesweites Best-practice-Beispiel ausgezeichnet worden und wird unter anderem unterstützt von der IHK, Haus und Grund sowie der Initiative „Die Stadtretter“. Weitere Infos gibt es unter www.hanauaufladen.jetzt.

„In Hanau funktioniert das mutige Miteinander“ Neue Geschäfte eröffnen in der Innenstadt / „Hanau aufLADEN“-Komplizen unterstützen sich
Geschäftseröffnungen

„Es ist das Schicksals-Jahrzehnt für unsere Innenstädte. Wer sich wie wir innovativ, intensiv und individuell den Herausforderungen stellt, hat eine sehr große Chance auf Steigerung der Aufenthaltsqualität und Belebung der Innenstadt. Und in Hanau nehmen wir sehr deutlich einen weiteren positiven Effekt wahr: Unsere gewonnenen Komplizen unterstützen sich gegenseitig“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky anlässlich der jüngsten Eröffnungen von Geschäften in der Brüder-Grimm-Stadt. ...
„Hanau wird bei Bürgerschaft, Gastronomie und Handel immer beliebter“, so der OB. Seit mehr als zehn Jahren betreibt Anita Olszewska-Grimm mit ihrem Mann Klaus Grimm in Aschaffenburg und Seligenstadt Modegeschäfte. Als sie von Susanne Schmitz eine Einladung nach Hanau erhielt, um sich Ladengeschäfte anzuschauen, war sie zunächst skeptisch.

Schmitz, als Headhunterin für neue Ladenkonzepte bei der Hanau Marketing GmbH (HMG) wirksamer Teil des bundesweit beachteten Stadtentwicklungsprogramms Hanau aufLADEN, erläuterte ihr, wie sie durch kontinuierliche Neuansiedlung ungewöhnlicher Konzepte immer weniger Raum für Leerstand und Eintönigkeit in der Innenstadt zulasse.

Anita Olszewska-Grimms Eindruck nach dem gemeinsamen Rundgang durch die Hanauer Innenstadt: „Die Überraschung war groß, Hanau neu zu erleben. Vieles hat sich zum Positiven verändert: schöne Geschäfte, saubere und interessante Ecken zum Verweilen. Herzliche Menschen, die an tollen Events der Stadt Hanau teilnehmen. Das Leben pulsiert in Hanau.“

Nicht nur die Hanauer Vielfalt war der Grund, dass nun die Boutique „Anita“ in der Nürnberger Straße 37 erschwingliche, lebendige Damenmode nach dem Motto „Gutes muss nicht teuer sein“ anbietet. „Ein zweiter, wichtiger Grund sind die positiven Verhandlungen mit der Hauseigentümerfamilie gewesen“, so Susanne Schmitz. Denn das Ladenlokal stand leer, als Anita Olszewska-Grimm es besichtigte. Zwischen Dezember und Ostern hatte sich an dem Standort ein Spielzeuggeschäft ausprobiert und zog weiter.

Dem daraufhin gefassten Plan der Hausbesitzerin, einen langfristigen Mietvertrag mit einem Bäcker einzugehen, bereiteten den angrenzenden Betreibern aufgrund der vielen bereits bestehenden Bäcker Sorge. Die Vermieterin hatte ein offenes Ohr sowohl für die Überlegungen der Nachbarn als auch der strategischen Quartiers-Entwicklung der HMG. Als sich dann die Haubesitzerin und Olszewska-Grimm kennenlernten, wurde die Zusammenarbeit besiegelt. „Anita passt mit ihrer farbenfrohen Mode hervorragend nach Hanau“, so Susanne Schmitz.

„Dass Geschäftsideen aus den verschiedensten Gründen nicht verstetigt werden können, kommt immer mal wieder vor“, so HMG-Geschäftsführer Daniel Freimuth, „aber Hanau ist mittlerweile weit über die Grenzen der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main als attraktiver Einkaufs- und Erlebnisstandort bekannt. Viele Geschäftsleute aus Handel und Gastronomie interessieren sich für unsere Stadt, Hanau ist ‚in‘“. Dies belege neben der Neu-Eröffnung der Boutique „Anita“ auch die Ansiedlung des Pop-up-Stores „No. 8“ in der Lindenstraße 8. Mit „BOHO Upcycling-Design“ und „BLOMSKOL 3D-Druck-Interieur“ hat die Hanau Marketing GmbH hier zwei weitere außergewöhnliche Geschäftskonzepte im Rahmen ihres Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“ vermietet. In der Nürnberger Straße 29 ist das „B’Vina Café“ neu, in der Salzstraße 23 das Restaurant „Am Markt“. Oberbürgermeister Kaminsky begrüßte die Inhaberinnen und -Inhaber persönlich in ihren Geschäften.

„Zur Innenstadtbelebung gehört auch, dass sich die Menschen gerne in unserer Stadt aufhalten. Immer wieder binden wir dazu vor allem regionale Künstlerinnen und Künstler ein“; so Freimuth. So wurde vergangene Woche aus der Salzstraße ein Kunstwerk, Kreative aus dem Rhein-Main-Gebiet gestalteten das Straßenpflaster in bunten Farben mit graphischen Hanau-Motiven. Übergangsweise eröffnete zudem im ehemaligen „Porzellan Clemens wohnen & genießen“ Am Markt 14, neben dem Neustädter Rathaus, eine Fläche, auf der Hanauer Malerinnen und Künstler ihre Werke zeigen. Kennengelernt haben sich viele von ihnen im „KunstKaufLADEN Tacheles“, der nun privatwirtschaftlich im Atelier „Werkraum“ in der Salzstraße 20 weitergeführt wird.

Vorkaufsrechtsatzung statt Spekulantentum
Bereits 2019 hatte die Hanau Marketing GmbH das Programm Hanau aufLADEN entwickelt, das auch mit Fördermitteln vom Land Hessen und dem Bundesbauministerium unterstützt wird Eine tragende Säule ist die Vorkaufsrechtssatzung. „Immobilien sind der Schlüssel zum Erfolg“, so Oberbürgermeister Kaminsky. Um Fehlentwicklungen auf dem Immobilienmarkt frühzeitig entgegenzuwirken, beschloss die Stadtverordnetenversammlung im Dezember 2019 die Vorkaufsrechtssatzung. Mit dem Ziel, den Dialog mit Immobilien-Eigentümerinnen und Eigentümern zu verstärken. Als größte Erfolge sind der Verbleib eines Spielwarengeschäftes am Traditionsstandort Rosen-/Ecke Salzstraße zu werten – hier bieten seit annährend 180 Jahren Händler Spielzeuge an, auf „Brachmann“ folgte im vergangenen Herbst „Glücks Spielzeugkiste“. Hier war der Hausbesitzer im Wissen um die Satzung auf die Stadt zugegangen. Ebenso wie die Erbengemeinschaft, mit der der Ankauf einer zweiten Immobilie in der Hammerstraße gelang. Im September eröffnet das Frankfurter Traditionsgeschäft „Lorey“ eine Filiale für Haushaltswaren in der Hammerstraße 3.

„Mut zieht Mutige an, ist eine der Wahrheiten, die für Hanau gilt“, bewertet Oberbürgermeister Kaminsky den steten Zuzug von neuen Handel- und Gastronomie-Partnern in der Brüder-Grimm-Stadt. „Unser ‚Werkzeugkasten‘ ist mit unterstützenden Maßnahmen gut gefüllt. Mit Kontakten zu Ämtern und Behörden, Hilfestellungen bei Flächen und Förderungen, Schaufenster- und Online-Workshops stehen wir dabei nicht nur neuen Händlerinnen, Händlern und Gastronomen zur Seite, sondern auch denen, die schon lange Zeit in der Brüder-Grimm-Stadt dafür sorgen, dass die Menschen hier ‚genießen und erleben‘ können.“

„Alle, die mit Können und Kreativität, Herzblut und Mut, Überzeugung und Freude für ihr Hanau und ihr Geschäft in Hanau im besten Sinne ‚gemeinsame Sache machen‘, nennen wir Komplizen. Wer sich in der Beschreibung wiederfindet, kann Komplize werden, ein Bewerbungsformular gibt es nicht – aber viele gute Beispiele. Wir schaffen durch regelmäßige Veranstaltungen die Möglichkeit, dass sich unsere Komplizen kennenlernen und gemeinsam gute Sachen für Hanau auf die Beine stellen“, so Freimuth. So zog etwa „LEROY’s Kulinarisches & Schönes“ aus einem Pop-up-Store als Dauer-Shop-in-Shop ins Modehaus Müller-Ditschler, in der Lindenstraße organisierte Annika Borisov, Inhaberin des „Little Finnland“, mit weiteren Geschäftsleuten und Nachbarn das Johannisfest, in der Rosenstraße gibt es wieder das Straßenfest, weil nun neue Komplizen mit anpacken.

„Neue Geschäfte wie die Boutique ‚Anita‘ und die Bemalung der Salzstraße bringen im wahrsten Sinne frische Farbe nach Hanau. Und die steht sinnbildlich für das gute Miteinander und die Idee, unsere Innenstadt für die Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste positiv aufzuladen,“ so Oberbürgermeister Kaminsky.

Bau des Umspannwerks auf dem Gelände der Großauheim-Kaserne startet: Stärkung des Hanauer Netzes für Versorgungssicherheit und Beitrag zur Energiewende
Spatenstich Umspannwerk

Hanau. Auf dem Gelände der ehemaligen Großauheim-Kaserne hat die Hanau Netz GmbH, Tochtergesellschaft der Stadtwerke Hanau GmbH, mit dem Bau eines neuen Umspannwerks begonnen. Damit entsteht ein unverzichtbarer Knotenpunkt, um das geplante Großrechenzentrum an das Hanauer Stromnetz anzuschließen. ...
Gleichzeitig wird so eine Verbindung zwischen Rechenzentrum, dem ebenfalls im Bau befindlichen neuen Gemeinschaftskraftwerk der Stadtwerke Hanau und Mainova sowie dem geplanten Freiflächen-Photovoltaik-Park (PV-Park) geschaffen. Nicht zuletzt wird das neue Umspannwerk ein bedeutender Baustein für den weiteren Netzausbau und die Netzstabilität in Hanau sein.

„Mit dem Bau des Umspannwerks starten wir das mit Abstand größte Infrastrukturprojekt in der Geschichte unseres Unternehmens. Wir setzen viele Großmaßnahmen für die Anbindung unserer Kunden um und tragen mit zahlreichen Projekten zur Gestaltung der Energiewende bei. Aber dies ist eines unserer absoluten Leuchtturmprojekte, mit dem wir die Versorgungssicherheit in unserer Stadt auf ein ganz neues Level heben“, erklärt Hanau Netz-Geschäftsführer Adrián Szabó. Denn um den Betrieb der künftigen Server, Speichersysteme und Kühlungsinfrastruktur sicherzustellen, muss eine elektrische Leistung von 180 Megawatt bereitgestellt werden. Zum Vergleich: Die heutige Anschlusskapazität summiert sich im gesamten Netzgebiet auf 100 Megawatt, verteilt auf drei Umspannwerke. In Großauheim entsteht nun das vierte – mit einer größeren Anschlussleistung als alle drei bestehenden zusammengenommen.

Das Umspannwerk wird aus einer 110-Kilovolt (kV)-Schaltanlage, fünf 110/20-kV-Transformatoren mit einer Leistung von 50/63 Megavoltampere und einem Betriebsgebäude mit einer 20-kV-Schaltanlage bestehen. Hanau Netz investiert dafür einen mittleren achtstelligen Betrag.

Eine wichtige Investition in Hanaus Zukunft, wie Claus Kaminsky, Oberbürgermeister von Hanau und Aufsichtsratsvorsitzender der Hanau Netz, betont: „Mit diesem zukunftsweisenden Großprojekt stärken wir den Wirtschaftsstandort Hanau und erhöhen gleichzeitig die Versorgungssicherheit. Denn das neue Umspannwerk wird es auch ermöglichen, die großen Energiemengen, die in unserer wachsenden Stadt fließen, effektiver zu steuern“. Kaminsky bezieht sich damit auf eine zirka fünf Kilometer lange Verbindungstrasse zum Umspannwerk Ost im Kinzigheimer Weg, die gleichzeitig gebaut wird. Über diese können künftig bei Bedarf rund 30 Megawatt Strom über die Stadt verteilt werden.

Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau, sieht in dem Großprojekt daneben auch einen wichtigen Baustein für die Energie- und Wärmewende: „Der Bau des Umspannwerks bildet in Verbindung mit dem Gemeinschaftskraftwerk zur autarken und energieeffizienten Wärmeversorgung in der Zeit nach Staudinger und mit dem angrenzenden PV-Park eine moderne und ökologisch sinnvolle Symbiose. In dieser Konstellation gelingt es uns, einen weiteren wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität 2040 zu leisten“.

Zusätzlich zu dem bestehenden Netz wird auch der Stadtteil Großauheim an das Umspannwerk angebunden. Dazu werden umfangreiche Arbeiten auch im öffentlichen Bereich der Depotstraße/Waldsiedlung aufgenommen. „So schaffen wir nochmals höhere Redundanzen für die Versorgung der Stadt und erhalten mehr Flexibilität, um auf künftige Entwicklungen zu reagieren“, so Hanau Netz-Geschäftsführer Adrián Szabó abschließend.
 
Zeitlicher Rahmen
Die Planungen für das Bauvorhaben wurden 2022 von der Fachabteilung aufgenommen. Der Baubeginn startet nun im August, bis Ende 2024 ist die Fertigstellung vorgesehen. Verzögerungen zeichnen sich aktuell bei der Anbindung des Umspannwerks an das deutsche Übertragungsnetz ab, die von Avacon Netz und Tennet realisiert wird. Diese könnte tendenziell erst 2026 erfolgen.

Geballte Unterstützung für Handel und Gastronomie: Hanau Marketing GmbH startet Beratungsoffensive
Beratungsoffensive HMG



Hanau. Der Einzelhandel steht aktuell vor großen Herausforderungen, erfolgreiches Wirtschaften wird immer schwieriger. Gleichzeitig ist der Einzelhandel der Schlüssel zu einer attraktiven, lebendigen Innenstadt. Um Betriebe aus dem Einzelhandel, der Gastronomie und der Dienstleistungs-Branche aktiv zu unterstützen, hat die Hanau Marketing GmbH (HMG) jetzt als Teil ihres Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“ eine Beratungsoffensive ins Leben gerufen. ...

„Wir lassen den Einzelhandel in stürmischen Zeiten nicht alleine und wollen ihm dabei helfen, sich fit zu machen für die Zukunft“, sagt Joachim Stamm, Aufsichtsratsvorsitzender der HMG. „Wir brauchen die Vielfalt an Läden und Gastronomie und werden alles daransetzen, bestehende Konzepte zu erhalten. Mit der Beratungsoffensive stehen wir Handel und Gastronomie mit umsetzungsstarker Unterstützung zur Seite.“

Das neue Programm, das mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen finanziert wird, erstreckt sich von einer Beratung zu konkreten verkaufsfördernden Maßnahmen über die Analyse der Schaufenster- und Ladengestaltung bis hin zur Überprüfung der Online-Auftritte – alles verbunden mit konkreten Verbesserungsvorschlägen. Hinzu kommt ein umfangreiches Workshop-Programm mit Expertinnen und Experten.

Ziel der Beratungsoffensive ist es, Hanaus Einzelhändlern konkrete, erprobte und neue „Werkzeuge" an die Hand zu geben, um bestehende Erfolge zu festigen und sich bietende Möglichkeiten zu erkennen und auszuschöpfen. In Store-Checks und 1:1-Beratungen werden Stärken und Schwächen herausgearbeitet, um anschließend individuell angepasste Maßnahmen für stabile Erfolge anzugehen. Die Botschaft ist laut HMG-Geschäftsführer Daniel Freimuth klar: „Wir kümmern uns mit ‚Hanau aufLADEN‘ nicht nur um die Ansiedlung neuer Konzepte, sondern wollen den Bestand stärken und bei der Weiterentwicklung unterstützen.“

Den Store-Check, eine Analyse des Ist-Zustandes eines Geschäfts, bietet die HMG gemeinsam mit der CIMA Beratung und Management GmbH an. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Stadtentwicklung und besonders auf den Einzelhandel. Nachdem die CIMA-Experten den Online-Auftritts eines Betriebs vorab geprüft haben, nehmen sie die Fassaden- und Schaufenstergestaltung, die Warenpräsentation und das Sortiment unter die Lupe. Im Anschluss besprechen sie mögliche Optimierungsansätze.

Um dann auf der Grundlage der CIMA-Analyse „ins Tun“ zu kommen, hat die HMG weitere Fachleute gewinnen können, die in ihren jeweiligen Spezialgebieten dann in einer 1:1-Beratung sehr konkret mit dem Unternehmen an der Optimierung arbeiten. Die Gestalterin und Expertin für Warenpräsentation Karin Wahl ist spezialisiert auf Schaufenstergestaltung und Warenpräsentation. Die Interior-Designerin Sanaz Ghorbani liefert Inspiration und Praxisbeispiele für eine gelungene Ladengestaltung. Für eine Verbesserung der digitalen Sichtbarkeit steht Daniel Löber von der Hanauer Werbeagentur Innovationsraum zur Verfügung. Mit den vielen Facetten des Themas Nachhaltigkeit im Handel kennt sich Lukas Glöckner von der „Lust auf besser leben GmbH“ bestens aus. Mike Aßmann, Berater für Persönlichkeits- und Mitarbeiterentwicklung, bietet einen zweitägigen Intensiv-Workshop „Mitarbeiter- und Verkaufsschulung“ an. Für die Gastronomie hat die HMG die Agentur F&B Heroes ins Boot geholt; sie prüft in Einzelberatungen die Zukunftsfähigkeit von Gastronomiebetrieben und gibt strategische Empfehlungen.

Die 1:1-Beratungen sind für Mitglieder des Hanau Marketing Vereins (HMV) kostenfrei, Nicht-Mitglieder zahlen 99 Euro pro Modul. Der 1:1-Beratung in den Fachthemen wird in der Regel der Store-Check der CIMA vorgeschaltet, der ebenfalls für HMV-Mitglieder kostenfrei ist und für Nicht-Mitglieder 99 Euro kostet. Anmeldungen sind über die Homepage www.hanauaufladen.jetzt möglich. Dort finden sich auch alle Informationen zur Beratungsoffensive sowie zu Termine und Infos zu den offenen Workshops, zu denen sich alle Interessierten anmelden können und zu denen auch weitere Expertinnen und Experten eingeladen werden. So wird es zum offiziellen Start der Beratungsoffensive am Dienstag, 12. September, in Kooperation mit dem Handelsverband Hessen einen Vortrag zum brandaktuellen Thema „Künstliche Intelligenz im Handel“ geben. Die Teilnahme an den Workshops ist kostenfrei.

HINTERGRUND:
Hanau aufLADEN ist das Stadtentwicklungsprogramm der Stadt Hanau, das die Innenstadt und die Stadtteilzentren als Energiezentren und Mittelpunkte des öffentlichen Lebens erhalten soll. Es umfasst unter anderem eine Vorkaufsrechtsatzung, um Einfluss auf den Immobilienmarkt nehmen zu können, diverse Förderprogramme, die die Ansiedlung von Jung-Unternehmen und Start-ups unterstützen, und eine leidenschaftliche „Komplizenschaft“, die Menschen, die den Standort voranbringen wollen, in einem kreativen Netzwerk bündelt. Unter der Regie der Hanau Marketing GmbH (HMG) unterstützt Hanau aufLADEN die Akteure mit konkreten und unbürokratischen Maßnahmen. Ziel des Programms ist es, Leerstand zu füllen, den Besatz aufzuwerten, neue Funktionen für die Innenstadt zu definieren und zu ermöglichen sowie die Aufenthaltsqualität zu steigern. Das Spektrum reicht von Pop-up-Räumen zu risikoarmen Mietkonditionen über individuelle Beratung und finanzielle Förderung bis hin zu frequenzsteigernden Veranstaltungen. Unterstützt wird Hanau aufLADEN mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen („Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“) sowie des Landes Hessen („Zukunft Innenstadt“). Das Programm ist von der Initiative „Stadtimpulse“ als bundesweites Best-practice-Beispiel ausgezeichnet worden und wird unter anderem unterstützt von der IHK, Haus und Grund sowie der Initiative „Die Stadtretter“. Weitere Infos gibt es unter www.hanauaufladen.jetzt.

Kunstwerk in Hanau geht um die Welt: 1000 Stunden Straßencomic
Salzstraße



Hanau. „Das ist ein weiterer wunderbarer Mosaikstein bei unserer Innenstadtbelebung“, lobt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky das gerade fertiggestellte Kunstwerk auf 208 Metern in der Salzstraße am zentral gelegenen Marktplatz. Die Idee der Hanau Marketing GmbH (HMG) hatten in den vergangenen Tagen mehr als 20 Künstlerinnen und Künstler umgesetzt. ...

„Die Innenstadt verstehen wir als Energiezentrum, als Ort, an dem sich Menschen treffen. Zum Einkaufen, Genießen und Erleben. Dazu gehört, dass man sich im öffentlichen Raum gerne aufhält“, sagt Martin Bieberle, Geschäftsführer der HMG, die 2019 das Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN aufsetzte. Dank vieler unbürokratisch umgesetzter Ideen ist das Programm bundesweit beachtet. „Es gibt großes Interesse aus der ganzen Republik, wir bekommen regelmäßig Besuch verschiedener Gruppen“, so Bieberle. In der Brüder-Grimm-Stadt zeigen die HMG-Mitarbeitenden angesiedelte Pop-up-Stores, von denen mittlerweile viele zu Dauermietern in der Innenstadt geworden sind, erklären Urban Gardening, berichten – auch auf Vorträgen in vielen Städten und auf Kongressen – von dem intensiven Dialog mit Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern, der durch die Hanauer Vorkaufsrechtsatzung „enorm positiven Schub“ bekommen hat, so Bieberle.

„Für die wenigsten Ideen, die wir in Hanau umsetzen, gibt es ein Vorbild; aber einen klaren Kompass, das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, um die Lebens- und Aufenthaltsqualität in unserer Innenstadt zu steigern“, so OB Kaminsky. Auch für das jüngste Projekt – die Bemalung der Salzstraße – gibt es keine Blaupause. „Es ist ein einmaliges Kunstwerk. So etwas gibt es weder in New York noch in Mailand noch in Tokio, so etwas finden die Menschen nur in der Innenstadt von Hanau“, kommentierte Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, als er bei der Erschaffung des Kunstwerks selbst zur Malerroller griff. „Ein solches Projekt kann nur funktionieren, wenn alle Bereiche zusammenwirken, damit so etwas Tolles wie dieses Kunstwerk, entstehen kann“, freut sich auch Stadträtin Isabelle Hemsley. Neben der federführenden Hanau Marketing GmbH waren dies etwa das Ordnungsamt und der städtische Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS).

1000 Stunden Arbeit stecken in dem Kunstprojekt: „In Absprache mit HMG und der Stadt haben wir das Motiv entworfen“, erklärt Florian Joeckel von der Frankfurter Agentur guilty76 street guerilla. Er ist vielen Millionen Fans des Radklassikers „Tour de France“ durch seine Straßenmalereien auf der Strecke bekannt. Gemeinsam mit Amin Baghi von der ebenfalls in Frankfurt ansässigen Agentur „esistfreitag“ sowie Michaela Kessler und Achim Richter von „desres design studio“ hat er „HANAU – a modern street art comic strip. a playground. the hanau urban intervention” kreiert. So nennen die Kreativkünstler das Werk, das in der Formsprache grafisch und abstrakt ist. Die Inhalte haben sie auf Hanau zugeschnitten, den Schriftzug der Stadt sowie die Farben des Stadtwappens gemalt, dazu Elemente aus der Welt der Brüder Grimm aufs Straßenpflaster gebannt. Ein König wird durch seine dreieckige Krone symbolisiert, Schnee von Frau Holle rieselt aus einem Fenster, man sieht einen zackigen Drachen mit spitzen Zähnen. „Da darf man nicht bescheiden sein: Es ist wirklich etwas Besonderes für die Stadt Hanau. Ich habe schon viel gemacht, aber so etwas noch nie“, sagt Joeckel. „Viele, viele Städte haben sich seit dem Start der Aktion schon nach dem Projekt erkundigt – nicht nur aus Deutschland“, so Amin Baghi, der ergänzt: „Besonders wichtig und schön ist, dass die Hanauerinnen und Hanauer, Passanten und vor allem Ladenbesitzerinnen und Ladenbesitzer in der Salzstraße superpositiv auf das Projekt reagiert haben.“ Etwa 500 Liter Farbe und Versiegelung haben die Kreativen für das Werk eingesetzt, das mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ gefördert worden ist.
„Hanau aufLADEN ist wesentlich mehr als das Bemühen um Handel und Gastronomie. Die Innenstadt von heute und morgen braucht Aufenthaltsqualität und aufmerksamkeitsstarke Aktionen. Darauf zahlt das Kunstprojekt mitten in der Stadt ein. Es ist mehr als Blickfang und Farbtupfer. Die visuelle Ausgestaltung des öffentlichen Raumes auf so einzigartige Weise, wird Nachahmerinnen und Nachahmer finden“, urteilt Hanaus Oberbürgermeister. Mindestens ein Jahr, so Florian Joeckel, wird die Straßenkunst auf dem Pflaster halten. „Hanau ist seit jeher eine Stadt mit einem großen Kunst- und Kultur-Angebot – davon zeugen unsere vielbesuchten Museen, die mehr als 1000 Veranstaltungen im Jahr und der Transfer, Kunst auch im öffentlichen Raum zu zeigen, wie wir es im vergangenen Jahr beispielsweise schon bei der großflächigen Gestaltung der Parkhaus-Fassade am Frankfurter Tor gezeigt haben. Mitten in der Innenstadt nun über ein Werk gehen zu können, ist sicher außergewöhnlich. Nun kann jeder sagen: ‚Ich stehe auf Kunst‘“, so Oberbürgermeister Kaminsky. 

HINTERGRUND: 
Hanau aufLADEN ist das Stadtentwicklungsprogramm der Stadt Hanau, das die Innenstadt und die Stadtteilzentren als Energiezentren und Mittelpunkte des öffentlichen Lebens erhalten soll. Es umfasst unter anderem eine Vorkaufsrechtsatzung, um Einfluss auf den Immobilienmarkt nehmen zu können, diverse Förderprogramme, die die Ansiedlung von Jung-Unternehmen und Start-ups unterstützen, und eine leidenschaftliche „Komplizenschaft“, die Menschen, die den Standort voranbringen wollen, in einem kreativen Netzwerk bündelt. Unter der Regie der Hanau Marketing GmbH (HMG) unterstützt Hanau aufLADEN die Akteure mit konkreten und unbürokratischen Maßnahmen. Ziel des Programms ist es, Leerstand zu füllen, den Besatz aufzuwerten, neue Funktionen für die Innenstadt zu definieren und zu ermöglichen sowie die Aufenthaltsqualität zu steigern. Das Spektrum reicht von Pop-up-Räumen zu risikoarmen Mietkonditionen über individuelle Beratung und finanzielle Förderung bis hin zu frequenzsteigernden Veranstaltungen. Unterstützt wird Hanau aufLADEN mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen („Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“) sowie des Landes Hessen („Zukunft Innenstadt“). Das Programm ist von der Initiative „Stadtimpulse“ als bundesweites Best-practice-Beispiel ausgezeichnet worden und wird unter anderem unterstützt von der IHK, Haus und Grund sowie der Initiative „Die Stadtretter“. Weitere Infos gibt es unter www.hanauaufladen.jetzt.

Anna Baar erhält Brüder Grimm-Preis für Literatur der Stadt Hanau 2023
Anna Baar


Preisverleihung findet im November im Kulturforum Hanau statt
Hanau. Mit dem Brüder Grimm-Preis für Literatur der Stadt Hanau 2023 wird die Autorin Anna Baar für ihr Buch „Divân mit Schonbezug" ausgezeichnet. Es ist ein Band mit „Geschichten über das Fremde und gleichzeitig Schöne, über das Heranwachsen zwischen den Kulturen, Heimat und Sehnsucht“, heißt es in der Beschreibung des Verlags Wallstein. ...

Die Jury mit Prof. Dr. Heiner Boehncke (Literaturprofessor), Valerie Fritsch (vorangegangene Preisträgerin), John Kannamkulam (Politikwissenschaftler), Beate Tröger (Literaturkritikerin FAZ) votierte Anfang Juli 2023 - nach eingehender Diskussion der eingereichten Veröffentlichungen - einstimmig für das Werk. Prof. Dr. Ernst Osterkamp (Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung) reichte einen Buchvorschlag ein, konnte an Abstimmung jedoch nicht teilnehmen.

Der Magistrat bestätigte in seiner letzten Sitzung den Jury-Entscheid zur Verleihung des Preises, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Die öffentliche Preisverleihung durch Oberbürgermeister Claus Kaminsky wird am Freitag, 24. November 2023, um 20 Uhr in einem feierlichen Festakt im Kulturforum Hanau erfolgen.

Die in „Divân mit Schonbezug“ versammelten Erzählungen und Fortschreibungen politischer Reden und Essays aus vergangenen Jahren zeigen Anna Baar als Forschungsreisende zwischen ihren Welten, deren Besucherführungen in den eigenen Erzählkosmos eher verwegenen Roadtrips gleichen als beschaulichen Sightseeing-Touren. Selbst in zwei Kulturen aufgewachsen erkennt sie die Entschleierung des unter den „Schonbezügen" der Idyllen Verborgenen als zwingende Grundbedingung für ein friedliches und gerechtes Miteinander. Einmal wütend, dann wieder zärtlich und heiter schreibt sie gegen die eigene Sprachlosigkeit an und erzählt in witzigen Anekdoten von der Skurrilität des Seins.
 
Zur Autorin:
Anna Baar, geb. 1973 in Zagreb (ehem. Jugoslawien). Kindheit und Jugend in Wien, Klagenfurt und auf der dalmatinischen Insel Brac. Ihr Debütroman „Die Farbe des Granatapfels" stand drei Monate auf der ORF-Bestenliste, ihr neuester Roman „Nil" auf der Shortlist des österreichischen Buchpreises 2021. Für den Roman „Als ob sie träumend gingen" wurde sie mit dem Theodor-Körner-Preis ausgezeichnet. Anna Baar lebt in Klagenfurt und Wien.
 
Hintergrund:
Der Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau ist in erster Linie ein Literaturpreis für ein herausragendes Werk in deutscher Sprache aus dem Gebiet der Prosa, Lyrik oder Dramatik (einschließlich Kinder-und Jugendliteratur) und wird alle drei Jahre vergeben. Dem wissenschaftlichen Anliegen Jacob und Wilhelm Grimms entsprechend kann aber auch ein herausragendes Werk in deutscher Sprache, das sich außerdem durch hohe sprachliche Qualität und Verständlichkeit auszeichnen muss, aus dem Gebiet der Sprachforschung oder der Volkskunde prämiert werden.
Der Preis dient gleichermaßen der Auszeichnung wie der Förderung. Prämiert wird ein in den beiden vorangegangenen Kalenderjahren bei einem deutschen oder außerdeutschen Verlag erschienenes Werk.

CyrusOne baut am Rechenzentrumsstandort Hanau
Cyrus One

Technologie und Nachhaltigkeit vereint im neuesten deutschen Rechenzentrum von CyrusOne

Hanau. CyrusOne, ein führender globaler Entwickler und Betreiber von Rechenzentren, der sich auf die Bereitstellung modernster digitaler Infrastrukturlösungen spezialisiert hat, bestätigte die Pläne für den Bau seines nächsten deutschen Rechenzentrums namens FRA5 in Hanau. Jetzt wurde die Baugenehmigung offiziell von Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky übergeben. ...

Hanau ist ein strategisch wichtiger Standort für dieses bevorstehende Bauvorhaben, da es nur 25 Kilometer weit vom deutschen Rechenzentrumshauptstadt Frankfurt liegt. Der Campus in Hanau wird zwei Gebäude mit insgesamt 18.000 Quadratmeter technischer Fläche umfassen und eine IT-Kapazität von 54 Megawatt bieten. Dadurch wird ein historischer Teil der Stadt, in dem sich früher ein Industriegebiet befand, mit neuem Leben erfüllt.

In Anlehnung an das bestehende Portfolio von CyrusOne in Frankfurt und darüber hinaus in ganz Europa werden Nachhaltigkeit und biologische Vielfalt eine zentrale Rolle in dem Datacenter spielen. Die moderne Anlage wird sich durch energieeffiziente Betriebsabläufe und Maßnahmen zur Sicherung der Nachhaltigkeit auszeichnen. So wird sie mit einem PUE-Wert von 1,27 betrieben und vollständig mit erneuerbarem Strom versorgt. Das Energiemanagementsystem (EMS) wird der Norm ISO50001 entsprechen. Mit einem geschlossenen Wasserkühlkreislauf und der Rückgewinnung und Wiederverwendung von Abwärme auf dem gesamten Campus werden wichtige Ressourcen geschont und genutzt. Das Rechenzentrum wird die BREEAM-Zertifizierung "Very Good" erhalten und sich an den ESG-Zielen von CyrusOne und den Zielen des Climate Neutral Data Centre Pact (CNDCP) orientieren.

Das Gebäude wird über 2.500 Quadratmeter begrünte Wände verfügen, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch für eine bessere Luftqualität sorgen, indem sie Schadstoffe filtern. Die Artenvielfalt wird ebenfalls erhöht, indem sie Lebensraum für Wildtiere bietet. Zusätzlich reduziert sich auch Lärm. Darüber hinaus werden auch die Wärme- und Feuchtigkeitsregulierung unterstützt und die Energieeffizienz des Gebäudes verbessert.

Durch die Zusammenarbeit mit einem lokalen Abbruch- und Recyclingunternehmen in Hanau konnte CyrusOne außerdem 94 Prozent des gesamten Abbruchmaterials wiederverwerten, ohne es auf einer Deponie entsorgen zu müssen. Alle 18 Materialien, darunter Holz-, Mauerwerks-, Beton-, Glas-, Asphalt- und Dämmungsabfälle, werden vor Ort sortiert und an Verarbeitungsbetriebe in Frankfurt und in ganz Deutschland geliefert. Schätzungsweise 33.119 Tonnen Material wurden für die Wiederverwendung aufbereitet, und etwa 19 Kubikmeter Holzbalken wurden geborgen und für die Außenbeschilderung und Sitzgelegenheiten wiederverwendet.
„Wir haben die digitale Transformation als Chance identifiziert und nun mit CyrusOne einen weiteren starken Partner, der Hanau auf der europäischen Rechenzentrums-Landkarte noch präsenter macht“, freut sich Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Er betont: „Wir haben früh erkannt, dass uns die Ansiedlung von Rechenzentren dabei hilft, die Zukunft unserer Stadt nachhaltig wirtschaftlich erfolgreich aufzustellen, um Wohlfahrt und Wohlstand für die Bürgerinnen und Bürger langfristig zu gewährleisten. Dabei agieren wir mit neuen Partnerinnen und Partner ebenso vertrauensvoll auf Augenhöhe, wie wir es mit Traditionsunternehmen am Standort Hanau seit Jahren tun. Zudem konnte durch diese Nachnutzung die freiwerdenden Goodyear-Industriefläche neu geordnet werden. So wurde es dem Hanauer Traditionsunternehmen ermöglicht, in der Brüder-Grimm-Stadt in neue Geschäftsfelder zu investieren und den Standort zukunftssicher aufzustellen.“

„Die Ansiedlung des Rechenzentrums von CyrusOne in Hanau ist ein weiterer Meilenstein im Rahmen der Umsetzung unserer zukunftsgerichteten Wirtschaftsstrategie unseren erfolgreichen Standort exportunabhängiger zu machen. Nachhaltigkeit ist dabei enorm wichtig, und dabei spielt die Abwärmenutzung von Rechenzentren eine zentrale Rolle. CyrusOne ist hierzu bereits intensiv in Gesprächen mit unseren Stadtwerken und der Hanau Netz GmbH“, so Hanaus Wirtschaftsförderin Erika Schulte.

„Wir freuen uns, mit der Stadt Hanau einen engagierten und visionären Partner gefunden zu haben, um den Bau unseres fünften Rechenzentrums in der Region umzusetzen“, erklärt Matt Pullen, Executive Vice President and Managing Director für Europa. „Es ist uns ein Anliegen, zusammen mit der Stadt Hanau einen Rechenzentrumcampus zu bauen, der nicht nur die Wirtschaft fördert, sondern auch wertvolle natürliche Ressourcen schont und Chancen für die Menschen in der Region mit sich bringt.“

Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im September dieses Jahres beginnen, begleitet von einer traditionellen Spatenstichzeremonie. Das erste Gebäude wird im ersten Quartal 2025 betriebsbereit sein.
Mit mehr als 50 Hochleistungs-Rechenzentren auf der ganzen Welt bietet CyrusOne seinen Kunden die Möglichkeit, ihr eigenes IT-Wachstum weiter voranzutreiben und dabei ihren Zielen in Bezug auf Individualität und Skalierbarkeit treu zu bleiben. Das europäische Portfolio des Unternehmens umfasst über 270 MW IT-Kapazität in Frankfurt, London, Amsterdam, Madrid, Paris und Dublin, einschließlich aller in Betrieb befindlichen Rechenzentren und aktiven Entwicklungen.

Über CyrusOne
CyrusOne ist ein führender globaler Entwickler und Betreiber von Rechenzentren, der sich auf die Bereitstellung modernster digitaler Infrastrukturlösungen auf der ganzen Welt spezialisiert hat. Mit mehr als 50 leistungsstarken, unternehmenskritischen Einrichtungen weltweit stellt das Unternehmen den kontinuierlichen Betrieb digitaler Infrastrukturen für fast 800 Kunden sicher, darunter etwa 200 Fortune-1000-Unternehmen.
Die führende globale Plattform von CyrusOne für Hybrid-Cloud- und Multi-Cloud-Implementierungen bietet Kunden Colocation-, Hyperscale- und Build-to-Suit-Umgebungen. Diese verbessern die strategischen Verbindungen ihrer essenziellen Dateninfrastrukturen und unterstützen das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen. Die Rechenzentren von CyrusOne bieten erstklassige Flexibilität, die es den Kunden ermöglicht, zu modernisieren, zu vereinfachen und schnell auf veränderte Anforderungen zu reagieren. Durch die Kombination von außergewöhnlicher Finanzkraft, einer breiten globalen Präsenz und kontinuierlichen Investitionen in wichtige digitale Gateway-Märkte bietet CyrusOne den größten Unternehmen der Welt langfristige Stabilität und strategische Vorteile in großem Umfang. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte cyrusone.com.

Bau des Gemeinschaftskraftwerks Hanau für künftige Fernwärmeversorgung der Stadt startet
Gemeinschaftskraftwerk

Hanau. Auf dem Gelände der ehemaligen Großauheim-Kaserne in Hanau hat der Bau eines hocheffizienten Blockheizkraftwerks (BHKW) begonnen.

Das Gemeinschaftskraftwerk (GKH) der Stadtwerke Hanau und Mainova gewährleistet die künftige Versorgung der Stadt mit umweltschonender Fernwärme. Nach dem frühen Kohleausstieg in Hanau ersetzt es den Steinkohleblock 5 des Kraftwerks Staudinger. Die Inbetriebnahme soll in der Winterperiode 2024/25 erfolgen. Zusammen mit Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky stellten Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau, sowie die Mainova-Vorstände Dr. Constantin H. Alsheimer und Martin Giehl, das Projekt heute vor. ...
Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Hanau ist, sagte: „Das Gemeinschaftskraftwerk der Stadtwerke Hanau und Mainova stellt eine zukunftsweisende Lösung für die umweltschonende Versorgung unserer Stadt mit Fernwärme für mehr als 19.000 Haushalte und Industriebetriebe dar. Denn dass wir unsere Bürgerinnen und Bürger auch langfristig zuverlässig mit Wärme versorgen können, hat für uns absolute Priorität. Doch das neue BHKW punktet auch in Sachen Klimaschutz: So spart es im Vergleich zur bisherigen Wärmeversorgung aus dem Steinkohlekraftwerk Staudinger rund 40 Prozent CO2 im Jahr. Ein Quantensprung für die Erreichung unseres Ziels, Hanau bis 2040 in die Klimaneutralität zu führen.“

Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau, betonte: „Das Vertragsende bot Hanau die Chance zur Neuausrichtung der Fernwärmeversorgung und den Kohleausstieg in Hanau. Mit dem Gemeinschaftskraftwerk zusammen mit Mainova haben wir gemeinsam eine kurzfristig umsetzbare Lösung erarbeitet, die eine sichere Versorgung der Kundinnen und Kunden mit Wärme weiterhin gewährleistet. Damit haben wir die Wärmeversorgung in Hanau in der Hand und können die Dekarbonisierung der Wärmenetze selbst steuern. Dass wir auf unsere Bestandsnetze zugreifen und diese ausbauen können, ermöglicht es uns, die Versorgung in Hanau zu diversifizieren: Die Nutzung von Abwärme und strombasierter Wärme sowie eine Umstellung auf grüne Gase – sobald verfügbar – können wir eigenständig lenken.“

Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, ergänzte: „Das Gemeinschaftskraftwerk ist ein weiterer Meilenstein unserer erfolgreichen Partnerschaft mit den Stadtwerken Hanau für eine nachhaltige Energieversorgung der Stadt. Für die Energiewende im Wärmemarkt kommt der Fernwärme eine Schlüsselrolle zu. Denn sie eignet sich hervorragend zur Dekarbonisierung. Durch die geplante Abwärmenutzung des in unmittelbarer Nähe entstehenden Rechenzentrums reduzieren wir neben der CO2-Ersparnis im Vergleich zu der Versorgung aus dem Kraftwerk Staudinger noch einmal zusätzliche Emissionen.“
Mainova-Vorstand Martin Giehl führte aus: „Die hochmodernen Gasmotoren des Gemeinschaftskraftwerks Hanau werden grundsätzlich in der Lage sein, abhängig von der künftigen Verfügbarkeit, bis zu 100 Prozent Wasserstoff einzusetzen. Das schnell regulierbare Gaskraftwerk ist darüber hinaus ein wichtiger Baustein der Energiewende, denn es gleicht das zunehmend volatile Stromaufkommen aus Wind- und Sonnenenergie flexibel aus. Somit leistet diese BHKW-Anlage einen wertvollen Beitrag zu Versorgungssicherheit und Klimaschutz.“

Das GKH besteht aus drei wasserstofffähigen Gasmotoren mit einer thermischen sowie einer elektrischen Gesamtleistung von jeweils 30 Megawatt zur gleichzeitigen Erzeugung von Wärme und Strom mittels hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung. Zum Bau und Betrieb des gemeinsamen Kraftwerks wurde 2021 die Gemeinschaftskraftwerk Hanau GmbH & Co. KG gegründet, an der Mainova zu 50,1 Prozent sowie die Stadtwerke Hanau zu 49,9 Prozent beteiligt sind.

Technische Daten
Das GKH besteht aus:
3 BHKW à ca. 10 MW Leistung = ca. 30 MWel/th
2 Heißwasserkesseln mit je 8 MW Leistung (als Reserve)
2 Pufferspeicher (Druckwärmespeicher), ca. 40 MWth
3 Fernwärmepumpen

Über die Fernwärme in Hanau
Das 72 Kilometer lange Hanauer Fernwärmenetz versorgt Haushalte und Unternehmen über rund 1.300 Anschlüsse mit rund 160 Gigawattstunden (GWh) Wärme im Jahr. Fernwärme entsteht durch das besonders umweltschonende Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei werden Wärme und Strom parallel erzeugt. Konventionelle Kraftwerke erzielen einen Wirkungsgrad von etwa 40 Prozent, damit gehen 60 Prozent des Energieträgers ungenutzt verloren. Bei der Kraft-Wärme-Kopplung hingegen wird der Energieträger zu mehr als 80 Prozent genutzt. Dadurch werden klimaschädliche CO2-Emissionen deutlich reduziert.
 

Zustimmung zu wegweisender Entscheidung
Kreisfreiheit Abstimmung Mkk

OB Kaminsky dankt Kreisausschuss und Kreistag des Main-Kinzig-Kreises

„Mit Ihrer Zustimmung zum Grenzänderungsvertrag haben wir wieder ein wichtiges Etappenziel auf unserem gemeinsamen Weg zur Kreisfreiheit der Stadt Hanau erreicht“, bedankt sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky bei Landrat Thorsten Stolz, Erster Kreisbeigeordneten Susanne Simmler und Kreisbeigeordnetem Winfried Ottmann sowie den Mitgliedern des Kreisausschusses für deren Votum, das am Freitagmorgen auch von der Mehrheit des Kreistages bestätigt wurde. ...
Mit 55 Stimmen von 73 wurde dort das umfangreiche Vertragswerk gebilligt, das eine wesentliche Voraussetzung ist, um den nächsten Schritt des durchaus ambitionierten Zeitplans zu ermöglichen.

„Damit hat sich die bisherige konstruktive Zusammenarbeit und die intensive Vorarbeit der vergangenen Monate zur Klärung aller offenen Fragen ausgezahlt“, freut sich Hanaus OB, dass es in der Mehrheit des Kreistages keine Widerstände mehr gegen den Hanauer Weg in die Autonomie gibt.
Hanaus OB ist davon überzeugt, dass alle Menschen – auch die im Kreistag vertretenen – die heute mit einer gewissen Skepsis auf die Kreisfreiheit Hanaus blicken, eines nicht allzu fernen Tages feststellen werden, dass mit dieser Entscheidung die östliche Rhein-Main-Region mit zwei starken, unabhängigen und zugleich partnerschaftlichen Stimmen ihre Interessen vertreten wird.

Gleichzeitig betont er einmal mehr, dass der Wunsch nach Eigenständigkeit keine Entscheidung gegen einen gemeinsamen Weg mit dem Kreis sei. „Wo immer es in der Vergangenheit bereits gute Kooperationen gegeben hat, werden wir diese, sofern es sinnvoll ist, natürlich fortsetzen“, so der Hanauer OB.

Mit der Zustimmung im Kreistag kann jetzt das Gesetzgebungsverfahren im Hessischen Landtag starten, an dessen Ende die Kreisfreiheit Hanaus stehen wird. Denn die Landesregierung hatte von Anfang signalisiert, dass eine Einigung zwischen Stadt und Kreis Voraussetzung für den weiteren Prozess ist, dass man aber keine weiteren Hürden aufbauen will. So wurde im März 2020 bei der Neufassung der Hessischen Gemeindeordnung eine ausdrückliche Ausnahmeregel bezüglich der angestrebten Kreisfreiheit der Brüder-Grimm-Stadt aufgenommen. Danach müssen künftig Städte zur Erlangung der Kreisfreiheit mindestens 100.000 Einwohner haben, die Stadt Hanau war davon jedoch explizit ausgenommen worden, da sie das Verfahren bereits 2018 auf den Weg gebracht hatte. „Inzwischen liegen wir mit rund 104.000 Einwohnerinnen und Einwohnern auch über der Grenze, doch das war 2020 in dieser Deutlichkeit noch nicht absehbar.“ Dass man in Wiesbaden ganz offensichtlich den Bestrebungen der Stadt keine Steine in den Weg legen wollte, lasse darauf hoffen, dass das jetzt notwendige Gesetzgebungsverfahren zügig beginnen werde, um den anvisierten Termin der Kreisfreiheit zum 1. Januar 2026 halten zu können.

Bürgerplakette der Stadt Hanau für ‚Lego-Oma‘ Rita Ebel
Bürgerplakette Rita Ebel

Stadt würdigt langjährigen Einsatz für Barrierefreiheit

Fast jeder kennt die bunten Rampen aus Legosteinen, die überall im Hanauer Stadtbild präsent sind. Sie liegen vor Geschäften, die eine Stufe im Eingangsbereich haben, und erleichtern Menschen, die im Rollstuhl sitzen, einen Rollator nutzen oder auch einen Kinderwagen schieben, den Zugang. Gebaut wurden die auffälligen Rampen von Rita Ebel – auch bekannt als Lego-Oma – und ihrem Team von freiwilligen Helfern. Träger des Projekts ‚Lego Oma‘ ist seit Oktober 2021 die AWO, Stadtverband Hanau e.V. ...
Für ihren außergewöhnlichen Einsatz für die Barriere-Freiheit in Hanau, ehrte die Stadt Hanau Rita Ebel am Montag, 10. Juli, mit der Bürgerplakette. Oberbürgermeister Claus Kaminsky übergab die Plakette im Rahmen einer kleinen Feierstunde mit geladenen Gästen im Rathaus just am 66. Geburtstag der ‚Lego-Oma‘, die mit ihrem jugendlichen und energetischen Auftreten, so gar nicht dem gängigen Klischee einer ‚Oma‘ entspricht. „Die Stadt Hanau ehrt mit der Bürgerplakette Bürgerinnen und Bürger, die sich durch außergewöhnliches und vorbildliches Engagement in besonderem Maße für die Brüder-Grimm-Stadt und ihre Bürgerschaft einsetzen“, erläuterte Kaminsky, und fuhr fort: „Sie, liebe Frau Ebel, haben sich diese Auszeichnung durch Ihr überaus aktives und verdienstvolles Wirken redlich verdient!“

Rita Ebel, geboren 1957, ist seit einem Autounfall im Jahre 1994 querschnittsgelähmt. Die vormals sehr sportliche Frau und leidenschaftliche Tänzerin, nahm ihr Schicksal an und hat ihre Fröhlichkeit nicht verloren. 2019 wurde sie durch eine Fachzeitschrift für Querschnittsgelähmte inspiriert, in der eine Lego-Rampe abgebildet war. Sie setzte sich mit der Bielefelder Rampenbauerin in Verbindung und perfektionierte die Bauanleitung. Mehr als 100 Rampen hat Ebel – mit Unterstützung ihres Teams von Ehrenamtlichen – in den vergangenen vier Jahren angefertigt. Die ein- und zweispurigen Rampen liegen vor Läden, Cafés, Stadtbüros und Versicherungsagenturen. Hanau hat inzwischen 28 Rampen. Die Bauanleitung für die Rampen ließ Ebel in neun Sprachen übersetzen und hat sie inzwischen mehr als 800mal in die ganze Welt verschickt.
Für Rita Ebel sei der Bau der Rampen eine Herzensangelegenheit, berichtete Kaminsky, denn „Inklusion funktioniert nicht ohne Barrierefreiheit. Denn wo Orte, Räume oder Kommunikationsmittel nicht barrierefrei sind, bleibt Teilhabe am kulturellen und politischen Leben, an der Arbeitswelt und in der Freizeit verwehrt“, sagte der Oberbürgermeister. „All das weiß Rita Ebel auch durch persönliche Erfahrung, die sie als Mensch im Rollstuhl machen musste“, so der OB. Durch ihre kreative Lösung mit den Lego-Rampen habe Ebel vielen Menschen in Hanau, Deutschland und darüber hinaus, die Teilhabe und den Zugang zu zahlreichen Angeboten ermöglicht.

Die von Ebel verwendeten Legosteine sind alle gespendet. Für eine Rampe werden in einer Arbeitszeit von circa 30 Stunden rund 16 bis 18 Kilogramm Legosteine verbaut, die sorgfältig miteinander verklebt werden, um Stabilität zu gewährleisten. Die Legorampen werden nach Fertigstellung an die Geschäfte verschenkt. „Dies alles leisten Rita Ebel und ihr inzwischen siebenköpfiges Team ehrenamtlich und unentgeltlich in ihrer Freizeit“, betonte Kaminsky.

Auch die Medien sind inzwischen auf die Rita Ebel und ihre Legorampen aufmerksam gewonnen: Zahlreiche deutsche Fernsehsender, Zeitschriften und Zeitungen berichteten und in über 50 Ländern erschienen Online-Reportagen über die Aktionen der Lego-Oma. Außerdem ist die Lego-Oma Rita Ebel in dem von der UNESCO mit Unterstützung der Mahatma-Gandhi-Stiftung erschienenen Buches "Kindness Matters" unter 50 Personen aus aller Welt mit einem Bericht vertreten. Ihr Instagram-Auftritt hat inzwischen mehr als 10.000 Follower.

„Wir werden solange Rampen bauen wie wir Steine aus der Bevölkerung gespendet bekommen. Und der schöne Nebeneffekt ist, dass wir Menschen die sich bisher keine Gedanken über Barrierefreiheit gemacht haben, durch unsere bunten fröhlichen Hingucker für das Thema sensibilisieren“, sagte Ebel, die sich über die Auszeichnung durch die Bürgerplakette sehr freute. 

„Kollektive Unverantwortlichkeit: Bund und Land nehmen ungeordnetes Kliniksterben in Kauf“
Klinikum Hanau

Stadt Hanau sichert 13 Millionen Euro mit „Finanz-Operation“ zu / Oberbürgermeister Kaminsky: „Wir stellen uns diesem politischen Dauer-Fiasko entgegen“

Seit Monaten ringen Bundesgesundheitsminister und die Bundesländer um eine Krankenhausreform. „Das einzige Ergebnis ist, dass es kein Ergebnis gibt. Bund und Länder bringen nichts zustande, außer ihren Streit zu kultivieren, während die Verunsicherung bei den Beschäftigten in den Kliniken und bei den Patienten wächst. Das ist kollektive Unverantwortlichkeit“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der für das Hanauer Haus Unterstützung der Stadt zusagt. ...

„Die Krankenhäuser zu entökonomisieren, das heißt mehr über Vorhaltespauschalen und weniger über Fallpauschalen zu finanzieren, ist richtig. Damit würde auch unser Haus ein gutes Stück von einem bisweilen irrationalen wirtschaftlichen Druck befreit. Was die Krankenhäuser in Deutschland und eben auch jetzt in Hanau brauchen, ist eine Soforthilfe, die uns weiter unsere täglichen Herausforderungen meistern und finanzieren lässt. Es müsste doch möglich sein, jenseits der Diskussionen über das ein oder andere, sich darauf – wenn man schon so viel Zeit braucht – kurzfristig zu verständigen“, so Kaminsky, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Klinikum Hanau GmbH ist, eine von zwanzig Gesellschaften der städtischen BeteiligungsHolding Hanau GmbH (BHG).

„Mitunter stellt sich vor Ort der Eindruck ein, dass dieses unorganisierte Kliniksterben politisch gewollte sein könnte. Die ohnehin unter chronischer Unterfinanzierung leidenden Kommunen haben mit der Finanzierung von Kitas, Schulen, dem öffentlichen Personennahverkehr, den Bädern und vielem anderen mehr, schon genügend finanzielle Herausforderungen zu bewältigen. Die kommunale Finanzausstattung ist weder für die Rettung noch für die Dauerfinanzierung von Kliniken gebaut“, sagt Kaminsky. Verschärft wird die Lage seit Monaten durch steigende Preise – etwa für Medikamente, Medizintechnik, Personal, Lebensmittel, Energie – und den Kräfte- und Fachkräftemangel.

„Aus Berlin und Wiesbaden kommen keine politischen Signale, wir stecken in einer abstrusen Situation“, mahnt Kaminsky. Das Problem ist nicht lokal, bundesweit stehen Krankenhäuser vor massiven finanziellen Problemen. So hat etwa die Stadt Frankfurt in der vergangenen Woche eine Unterstützung in Höhe von 47 Millionen Euro für das Klinikum Höchst beschlossen.

„Der hauptamtliche Magistrat ist sich einig, dass wir dieses Fiasko, das wir nicht selbst verursacht haben, überstehen werden. Wir lassen nicht zu, dass unser Klinikum verschwindet“, so Oberbürgermeister Kaminsky, der sich am Wochenende zu einer Klausur mit dem neuem Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, der neuen Stadträtin Isabelle Hemsley und BHG-Geschäftsführer Markus Menzen zurückgezogen hatte. „Der Kurs ist klar: Unser Klinikum bleibt“, gibt Kaminsky die gemeinsame Linie wieder.

„Wir haben vereinbart, dem Klinikum die notwendige Liquidität tagesgenau bis zu 13 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen“, sagt Kaminsky. Diese Vereinbarung gelte zunächst bis zum 30. Juni 2024. „Wir gehen davon aus, dass dann endlich Entscheidungen vorliegen, die uns auch in Hanau in die Lage versetzen, die Zukunft verlässlich anpacken zu lassen“, so der Oberbürgermeister.

Ausdrücklich loben Kaminsky, Bieri, Hemsley und Menzen die 2000 Beschäftigen des Klinikum Hanau: „Für die jährlich mehr als 90.000 Patienten wird hier Hervorragendes geleistet.“ Kaminsky abschließend: „Die Stadt Hanau nimmt ihre Aufgabe, Daseinsvorsorge und Gemeinwohl zu gewährleisten, ernst und wahr. Die Rolle, die Bund und Land spielen, ist unverantwortlich.“

Auheimer Mainbrücke ab sofort gesperrt: „Sicherheit hat oberste Priorität“
Auheim Brücke

Bei Brückenhauptprüfung Schäden festgestellt / Hanauer Straßenverkehrsbehörde schildert Umleitungen für Rad- und Fußverkehr zwischen Großauheim und Klein-Auheim aus

Die 1882 erbaute, denkmalgeschützte Auheimer Brücke, die die Hanauer Stadtteile Großauheim und Klein-Auheim verbindet, ist ab sofort für den Rad- und Fußverkehr gesperrt. „Diese Sofortmaßnahme haben wir ergriffen, als wir über das Ergebnis der turnusmäßigen Brückenprüfung informiert worden sind“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. ...
„Die Sicherheit der Menschen, die die Mainbrücke, welche die Stadtteile Großauheim und Klein-Auheim verbindet, nutzen, hat oberste Priorität. Zur Sperrung gibt es keine Alternative.
Über die Umleitungsmöglichkeiten informieren wir die Bürgerinnen und Bürger auf verschiedenen Kanälen, ebenso haben wir die Wasser- und Schifffahrtsbehörde und unseren Hanauer Hafen sofort informiert. Der Verkehr auf dem Main ist nicht gefährdet“, so Stadträtin Isabelle Hemsley. Turnusmäßig alle drei Jahre werden die Ingenieurbauwerke in Hanau geprüft, abwechselnd gibt es einfache und umfassende Prüfungen. „Bei der aktuellen Brückenhauptprüfung,“ so Markus Henrich, Leiter des städtischen Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service, „stellte das von uns beauftragte Ingenieurbüro fest, dass erhebliche Schäden bestehen.“ Der schriftliche Prüfbericht liegt noch nicht vor. Ein zweites Gutachten wurde umgehend in Auftrag gegeben: „Um eine objektbezogene Schadensanalyse zu bekommen, haben wir einen Tragwerkplaner hinzugezogen“, so Henrich.

Das Haupttragwerk der 243 Meter langen Brücke, die den Main und die angrenzenden Überflutungsgebiete überqueren, besteht aus Stahl, die Fachwerkkonstruktion ist genietet, Fahrbahnplatte und Kappe sind aus Stahlbeton hergestellt. Die Fuß- und Radwegbrücke besteht aus fünf Feldern á 46 Metern. Parallel zu dieser Brücke verläuft eine Bahnbrücke, die nicht betroffen ist. Bereits vor drei Jahren wurden Schäden festgestellt, wie etwa starke Betonabplatzungen, durchgefeuchtete Betonteile, Kiesnester und Hohlstellen. Undichte Fugen im Asphalt und im Bereich der Entwässerungsrohre, die auf einen hohen Chloridgehalt schließen lässt, der korrosionsgefährdend ist, wurde 2012 festgestellt. Seit 1988 ist die ursprüngliche Straßenbrücke aufgrund geringer zulässiger Lasten nur noch für den Rad- und Fußverkehr zugelassen.

„Als Umleitungen über den Main stehen die Limesbrücke und die Hellentalbrücke zur Verfügung“, so Stadträtin Hemsley, die auch auf das Angebot der Hanauer Straßenbahn GmbH (HSB) hinweist, den „Mainer“, den Shuttle, der den öffentlichen Nahverkehr unterstützt.
 

Hanau Marketing GmbH stellt sich für die Zukunft neu auf
Hmg

BeteiligungsHolding Hanau GmbH übernimmt die gesamten Anteile / Daniel Freimuth rückt in die Geschäftsführung auf
Die für das City- und Standortmarketing 2004 gegründete Hanau Marketing GmbH (HMG) wird zur 100-prozentigen Tochter der BeteiligungsHolding Hanau GmbH (BHG) und erweitert ihre Geschäftsführung.

Dass die BHG die restlichen 51 Prozent der Geschäftsanteile übernimmt, beschloss am heutigen Montag der Magistrat der Stadt Hanau auf Empfehlung des Aufsichtsrates der HMG und der vorbehaltlichen Zustimmungen der anstehenden Gesellschafterversammlungen der BHG und der HMG. Die neue Geschäftsführung bilden Martin Bieberle und Daniel Freimuth. ...
Die BeteiligungsHolding Hanau GmbH, Mutter der 20 städtischen Gesellschaften in der Brüder-Grimm-Stadt, hält bisher 49 Prozent der Anteile an der HMG und übernimmt die restlichen 51 Prozent vom Handelsverband Hessen-Süd e.V.. „Um Synergieeffekte im Konzern der BeteiligungsHolding Hanau zu erzielen und interne Prozesse zu optimieren sowie die Vergabefähigkeit innerhalb der Unternehmung Stadt Hanau zu gewährleisten, sollte die Gesellschaft zu 100 Prozent der BHG gehören“, erläutert BHG-Geschäftsführer Markus Menzen. Der Handelsverband stimmte diesem Vorgehen zu, wird seine Expertise aber weiterhin im Aufsichtsrat und in der Projektarbeit einbringen. Der Kaufpreis entspricht dem Buchwert der Anteile in Höhe von rund 14.000 Euro. Der Handelsverband stellt die Summe der HMG für zukünftige Projektförderungen zur Verfügung.

„Die Hanau Marketing GmbH stärkt durch die konsequente Umsetzung auch außergewöhnlicher Ideen seit annähernd 20 Jahren die Aufenthaltsqualität in der Stadt Hanau. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter prägen in enger Abstimmung mit allen Bereichen der Unternehmung Stadt Hanau sowie Komplizinnen und Komplizen aus Handel und Gastronomie, Wirtschaft und Bürgerschaft das Stadtbild für die Bürgerinnen und Bürger. Die HMG entwickelt das positive Bild unserer Stadt in Hessen und weit darüber hinaus“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky.

Seit mehr als sechs Jahren arbeitet Daniel Freimuth bei der Hanau Marketing GmbH, seit Oktober 2019 in Führungsfunktion als operativer Leiter. Zum 1. Juli 2023 hat ihn der HMG-Aufsichtsrat in die Geschäftsführung berufen, die er künftig gemeinsam mit dem bisherigen Geschäftsführer Martin Bieberle übernimmt. „Dass wir Daniel Freimuth nun als neuen, zweiten Geschäftsführer für die Hanau Marketing GmbH gewinnen können, freut mich sehr. Mit großer Expertise und enormem Herzblut für seine längst zur Heimat gewordenen Stadt Hanau, bringt sich Daniel Freimuth für die Stadt ein, hat immer den Blick für neue Ideen und setzt sich mit großer Durchsetzungskraft für die Belange der in und für unsere Stadt handelnden Menschen ein“, so der OB, der vor allem das bundesweit beachtete Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ herausstellt.
Der in Bremen geborene Daniel Freimuth (46) arbeitete in Norddeutschland als Journalist und war zwischen 1999 und 2015 für den Hanauer Anzeiger tätig, zuletzt als Redaktionsleiter, bevor der Vater zweier in Hanau geborener Kinder, zunächst als Flüchtlingskoordinator, zur Stadt Hanau wechselte. „Den großen Stadtumbau ab 2008 habe ich noch als Journalist und Bürger beobachtet und begleitet. Jetzt aktiv an der Zukunft der Stadt mitwirken zu können, ist großartig“, sagt Freimuth. Unter seiner Regie hat sich die HMG in den letzten Jahren von der reinen Stadtmarketing- hin zu einer Stadtentwicklungsgesellschaft gewandelt. „Transformation ist eines der ganz großen Themen unserer Zeit. Die Welt verändert sich rasant. Darauf für Hanau passende Antworten zu finden und zu entwickeln, ist eine Aufgabe, der ich mich mit großer Freude stelle“, so der 46-Jährige, der sich für das große Vertrauen der verantwortlichen Akteure bedankt. Gleichzeitig betont er: „Die Erfolge und das bundesweite Renommee, das wir mit ‚Hanau aufLADEN‘ erlangt haben, ist ein Gemeinschaftswerk. Ohne die fantastischen Kolleginnen und Kollegen der HMG sowie die Unterstützung der anderen städtischen Einheiten wäre das alles nicht möglich gewesen.“

„In der Riege der Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer unserer Gesellschaften ist Daniel Freimuth neu. In Hanau ist er aber seit Jahren fest verwurzelt. Durch sein Engagement und sein starkes Netzwerk ist er ein wichtiger und sehr guter Komplize für unsere Stadt“, freut sich Markus Menzen auf die noch intensivere Zusammenarbeit.

Zudem hat der Aufsichtsrat der HMG in  gleicher Sitzung Martin Bieberlezum Vorsitzenden der Geschäftsführung bestellt wurde. Martin Bieberle hat seit der Gründung der HMG 2004 als Geschäftsführer die Gesellschaft zu einer wichtigen Säule für den Standort entwickelt und verantwortet bundesweit beachtete Stadtmarketingmaßnahmen maßgeblich. Das Ziel, Hanau für Bürgerinnen, Bürger, Gäste und Gewerbetreibende nachhaltig attraktiver zu gestalten, ist unter Bieberles Führung durch verschiedene Aktionen und das Zusammenführen unterschiedlicher Akteure geprägt. Als Meilensteine stehen der große Stadtumbau („Wettbewerblicher Dialog“), die Konzeptionierung und Umsetzung der Kampagne „Hanau erleben“, das Programm „Hanau aufLADEN“ sowie etwa der seit 2006 gemeinsam mit dem Hessischen Industrie- und Handelskammertag e.V. und dem Handelsverband Hessen-Süd e.V. durchgeführten Hessischen Stadtmarketingtag für das Wirken der HMG. „Mit Blick auf die anspruchsvollen weiteren Funktionen von Martin Bieberle im Kontext Stadtentwicklung ist die Erweiterung der Geschäftsführung auch ein wichtiger Schritt, das aktuelle Tempo und die Qualität sowie die Innovationsfähigkeit der HMG weiter auszubauen.  Diese wohlüberlegten und gemeinsam vorbereiteten Personalien beweisen, dass wir nicht nur auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurückblicken, sondern den Kompass Richtung Zukunft gestellt haben. Die mit dem Handelsverband Hessen in großer Einmütigkeit getroffene Entscheidung, die Geschäftsanteile komplett in der BHG zu vereinen, ist ebenfalls ein starkes Signal“, so Joachim Stamm, Aufsichtsratsvorsitzender der Hanau Marketing GmbH: „Die HMG ist eine wichtige Säule für die Entwicklung unserer Stadt, sie ist und bleibt in guten Händen.“

Auszeichnung für „Hanau erleben“ - „German Brand Award“ für Kommunikationskanäle
German Brand Award

„Über Social-Media-Kanäle mit den Bürgerinnen und Bürgern zu kommunizieren, ist für Städte inzwischen unerlässlich. Wir arbeiten hier seit Jahren sehr eng mit der Hanauer Agentur ‚digitalnaturals*‘ von Lutz Hanus zusammen. Und wir freuen uns sehr, dass diese hervorragende Zusammenarbeit nun auch von fachkundigen Experten anerkannt und ausgezeichnet wird“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Die Stadt Hanau und ‚digitalnaturals*‘ sind in der vergangenen Woche für ihre kreative Zusammenarbeit bei der Entwicklung einer erfolgreichen Markenstrategie und der effektiven Nutzung sozialer Medien mit dem renommierten „German Brand Award“ in Berlin ausgezeichnet worden – gemeinsam mit Unternehmen wie BMW, Bosch, Krombacher oder Eintracht Frankfurt. ...
Mit dem „German Brand Award“ werden jährlich Unternehmen und Institutionen für ihre Markenkommunikation und -führung ausgezeichnet. Die verantwortliche Stiftung „German Brand Institute“ wurde gemeinsam vom Rat für Formgebung und der GMK-Markenberatung ins Leben gerufen, über die Preisvergabe entscheidet eine hochkarätig besetzte Jury. Für die Stadt Hanau war es bereits eine Auszeichnung, von der Jury für diesen Preis nominiert worden zu sein – üblicherweise melden sich die Unternehmen für den Wettbewerb an. Lutz Hanus, Gründer und Inhaber von „digitalnaturals*“, konnte in Berlin nun aber auch noch eine Urkunde in Empfang nehmen, als „Winner - Brand Communication – Social Media" in der Kategorie „Excellence in Brand Strategy and Creation“.

Nominiert worden war die Marke „Hanau erleben“, mit der die Stadt Hanau seit Jahren auf vielen Social-Media-Kanälen kommuniziert, und die von Lutz Hanus und seinem Team betreut werden. Der Jury besonders aufgefallen war „Hanau erleben“ in der Corona-Krise. Sie zeigte sich angetan von der Aufklärungsarbeit, die in den Jahren 2020 und 2021 geleistet wurde, honorierte aber vor allem, dass die Stadt Hanau in dieser Zeit eigene Formate und Aktionen kreiert hat, die den Menschen in den Zeiten des Lockdowns Kurzweil gebracht hätten. Vor allem die Aktionen unter dem Titel „Hanau Daheim“ - Live-Konzerte, Kurse oder Stadtführungen, die gestreamt wurden – trugen zu einem neuen Verständnis der Marke „Hanau erleben“ bei, was nun mit dem „German Brand Award“ gewürdigt wurde.

„Hanau erleben“ war aus jenen Kanälen hervorgegangen, mit denen die Stadt Hanau unter dem Titel „Hanau baut um“ Anfang der 2010er-Jahre umfassend über den Innenstadtumbau informiert hatte. „Schon damals stand uns Lutz Hanus mit seinen Ideen und seinem Engagement zur Seite“, blickt der Oberbürgermeister auf die Anfänge der Zusammenarbeit mit „digitalnaturals*“ zurück. Aus „Hanau baut um“ wurde „Hanau neu erleben“, später dann „Hanau erleben“. Die Marke der Stadt Hanau ist bei Facebook, Instagram, Youtube und seit kurzem auch bei TikTok zu finden. Annähernd 50.000 Menschen folgen den Kanälen insgesamt, die Reichweiten der Beiträge liegen bei weit über 3,5 erreichte Personen Millionen pro Jahr. „Das ist allerbeste Standortwerbung für Hanau“, meint Kaminsky.

digitalnaturals* wurde 2011 in Hanau gegründet. Die Agentur ist auf digitale Kommunikation spezialisiert, angefangen bei der Strategie bis hin zur Content Creation, hat seit 2022 ein eigenes Podcast-Studio samt dazugehörigem Podcast und betreut mit seinem derzeit achtköpfigen Team verschiedenste Kunden aus der DACH-Region. Geschäftsführer Lutz Hanus freut sich über die langjährige Zusammenarbeit mit der Stadt Hanau und sagt: „Wir sind stolz darauf, Teil dieser erfolgreichen Partnerschaft zu sein. Die Stadt Hanau hat uns die Möglichkeit gegeben, unsere Expertise in der Markenstrategie und -kommunikation einzubringen, um ihre Botschaften erfolgreich zu vermitteln. Diese Auszeichnung ist eine Anerkennung für die gemeinsame Arbeit und das Vertrauen, das uns entgegengebracht wurde. Vor allem ist es natürlich auch eine besondere Auszeichnung und Anerkennung der hervorragenden Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen, für die ich mich von Herzen bedanken möchte.“

Frankfurter Traditionsgeschäft Lorey kommt nach Hanau
Lorey

„So ein Traditionshaus ist ein großer Gewinn für Hanau“, freut sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky über die neueste Geschäftsansiedlung in der Hanauer Innenstadt. In die vor kurzem durch die städtische Bauprojekt Hanau GmbH erworbene Immobilie in der Hammerstraße 3 zieht das Frankfurter Haushaltswarengeschäft Lorey ein. ...
In der siebten Generation führt Philipp Keller als Geschäftsführer das vor 227 Jahren in Frankfurt gegründete Traditionsgeschäft Lorey. „Ich war lange Zeit nicht in Hanau, die Stadt hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt. Sie hat Hessens schönsten Wochenmarkt und mit Hanau aufLADEN ein starkes Stadtentwicklungsprogramm“, sagt Keller. Begeistert sei er vor allem von dem Komplizen-Gedanken, der hier gelebt werde. Jeder helfe in Hanau jedem und versuche, den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt und der Umgebung etwas zu bieten. Keller: „Ich hoffe, dass das die Menschen in der Region honorieren. Die Hanauer Innenstadt dient nicht nur dem Einkauf, sondern ist auch ein ‚Dritter Ort‘, die Menschen halten sich hier gerne auf, treffen sich.“

Die Ansiedlung von Lorey ist ein weiteres Ergebnis des Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“, das unter Regie der Hanau Marketing GmbH Ende 2019 gestartet wurde und inzwischen bundesweit Beachtung und Anerkennung erfährt. „Durch Online-Boom, Immobilien-Spekulantentum, Pandemie und auch die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine sind die Innenstädte gehörig unter Druck. Für Hanau war und ist schon seit dem großen Stadtumbau klar, dass wir Handeln wollen und müssen“, so Stadtentwickler Martin Bieberle, der gleichzeitig Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH und der Bauprojekt Hanau GmbH ist.

Eine Säule von „Hanau aufLADEN“ ist die Ansiedlung von neuen Geschäften über das Pop-up-Programm; mit Susanne Schmitz als „Headhunterin für neue Ladenkonzepte“ und Norbert Schalinsky als City-Manager als Dreh- und Angelpunkt. „Susanne Schmitz und Norbert Schalinsky haben mich angesprochen und mir diesen tollen Laden in der Hammerstraße vorgestellt, die Stadt gezeigt und die Entwicklung vorgestellt“, berichtet Philipp Keller, der im Frankfurter Shoppingcenter „My Zeil“ sein Stammhaus betreibt. Beide hätten in überzeugender Art und Weise um ihn und sein Unternehmen geworben. Keller: „Da leistet Hanau wirklich Außergewöhnliches. Und Hanau besitzt den Mut, auch ungewöhnliche Wege zu gehen.“

Keller spielt damit auf die Konditionen seines Pop-up-Mietvertrags an. Er habe sich immer umsatzbezogene Mieten gewünscht, aber nicht daran geglaubt, dass der Markt schon so weit sei – bis Susanne Schmitz und Hanau auf ihn zukamen. Die Hanau Marketing GmbH, die im Rahmen ihres Pop-up-Modells für die Fläche in der Hammerstraße als Vermieterin agieren wird, setzt seit Jahren auf möglichst risikoarme Konditionen für Unternehmen, die neu nach Hanau kommen oder sich erstmals im stationären Handel ausprobieren wollen. Sie nutzt dafür Mittel aus dem Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesbauministeriums. „Diese helfen uns ganz maßgeblich dabei, solche tollen Konzepte wie Lorey nach Hanau zu holen“, erklärt Bieberle.

Im März hatte die Bauprojekt Hanau GmbH die gegenüberliegenden Immobilien Hammerstraße 2 und 3, die zentral in der Innenstadt liegen, erworben. „Zum vorausschauenden Handeln für unsere Innenstadt gehört auch der Ankauf von Liegenschaften“, so Oberbürgermeister Kaminsky: „Der Kauf dient dazu, Spekulationen zu unterbinden, Vermögen für die Stadt und kommende Generation aufzubauen und uns eine Einflussmöglichkeit auf die Nutzungen zu sichern. Ohne diese hätten wir das Traditionsunternehmen Lorey wohl nicht für Hanau gewinnen können.“ In den jeweiligen Dachgeschossen der Häuser an der Hammerstraße können Wohnungen für Studierende der „Brüder Grimm Berufsakademie“ (BGBA, „University of Cooperative Education“) zur Verfügung gestellt werden. Ebenfalls entstehen können dort innerstädtische Schulungsräume für die Volkshochschule (VHS Hanau); neben Maßnahmen zur Arbeitsmarktförderung sollen dort Deutsch- und Integrationskurse angeboten werden. Die Erdgeschoss-Flächen in der Hammerstraße 2 sind vermietet, in der Hammerstraße 3 war bis Samstag das Bekleidungsgeschäft „s.Oliver“ beheimatet. „Es ist in Zeiten wie diesen keineswegs selbstverständlich, dass wir für diese fast 400 Quadratmeter große Fläche nun unmittelbar einen Nachnutzer gefunden haben“, so Bieberle. Philipp Keller und sein Team gestalten die Fläche nun um, die Eröffnung ist noch in diesem Jahr für Anfang Oktober geplant.

Philipp Keller will Mitarbeiterinnen des s.Oliver-Geschäfts übernehmen, auch mit Fachpersonal vom Kaufhof spricht er derzeit. „Das ist genau das, was wir unter Komplizenschaft verstehen“, lobt der Oberbürgermeister.
„Der Zusammenhalt bei Handel und Gastronomie und vielen weiteren privaten Komplizen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Unternehmung Stadt Hanau ist vorbildlich. Alle eint das Ziel, attraktive Angebote in unserer Stadt zu machen. Dass Mut Mutige anzieht und sich Handeln lohnt, ist durch diese Neu-Ansiedlung erneut unter Beweis gestellt“, so Kaminsky.

Mit Lorey wird – unweit des ehemaligen Hanauer Traditionsgeschäftes Sauerwein – eine Versorgung mit Haushaltswaren in der Hanauer Innenstadt sichergestellt. „Das Traditionshaus Lorey ist geprägt durch seine Erfahrung und seine Leidenschaft für alle Produkte rund um Tisch, Küche und Wohnen Wir verkaufen nur Lieblingsstücke. Ausschließlich die jeweils besten Produkte in ihren jeweiligen Kategorien schaffen es ins Sortiment, um unseren Kundinnen und Kunden ein erstklassiges, überzeugendes Angebot mit sehr guter Fachberatung zu bieten. Den Schwerpunkt legen wir in Hanau auf Haushaltswaren, also alles, was mit Küche zu tun hat, von Pfannen über Messer bis Backformen.“, erklärt Keller. Zudem wird Lorey in Hanau auch Gläser, Teller, Bestecke und trendige Wohnaccessoires, die sich bestens zum Verschenken eigen, anbieten. Der stationäre Einzelhandel lade heutzutage zum Entdecken und Stöbern ein und er biete eine persönliche Beratung. Das könne das Internet nicht.

„Unsere Innenstadt wird durch diesen neuen Komplizen enorm bereichert. Lorey schließt nach der Geschäftsaufgabe von Porzellan Clemens am Marktplatz in Hanau eine Lücke. Auch die Aufgabe des Kaufhof-Standorts am Marktplatz Ende Januar 2024 wird anderen und neuen Geschäften in der Brüder-Grimm-Stadt Chancen ermöglichen. Diese neue Ansiedlung zeigt, wie attraktiv der Standort Hanau ist“, betont Joachim Stamm, Aufsichtsratsvorsitzender der Hanau Marketing GmbH.

200 Euro für Kultur: Der KulturPass für 18jährige ist da!
Kulturpass

Der KulturPass ist gestartet. Der KulturPass ist ein Angebot der Bundesregierung für alle, die 2023 ihren 18. Geburtstag feiern. Sie können mit einem Budget von 200 Euro auf kulturelle Entdeckungstour gehen. Die App steht jetzt zum Download bereit. ...
Konkret heißt das: Alle zwischen dem 1. Januar und 31. Dezember 2005 Geborenen, unabhängig von ihrer Nationalität (ca. 750.000 junge Menschen), erhalten mit der KulturPass-App ein virtuelles Budget von 200 Euro, das sie für vielfältige lokale Kulturangebote, z.B. für Eintrittskarten, Bücher, CDs, Platten einsetzen können.

„Ich freue mich sehr, dass die Bundesregierung sich zur Einführung eines bundesweiten KulturPasses für 18-Jährige entschieden hat, denn kulturelle Teilhabe ist für junge Menschen sehr wichtig. Sie übernimmt eine Schlüsselrolle in den Bereichen Bildung und soziales Miteinander“, kommentiert Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Aus diesem Grund habe die Stadt Hanau bereits im letzten Sommer ein deutliches Signal für mehr kulturelle Bildung für die jüngere Generation gesetzt und beschlossen, Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre freien Eintritt in die Städtischen Museen zu gewähren. Der Kulturpass setze nun an dieser Stelle an und ermögliche 18-Jährigen den Besuch von Konzerten, Kino-, Museums- und Theaterbesuche oder den Kauf von Büchern, Platten und Musikinstrumenten“.  

Der OB weist darauf hin, dass über die KulturPass-App auch zahlreiche Veranstaltungen der Stadt Hanau (beispielsweise im Amphitheater von Schloss Philippsruhe über Anbieter EVENTIM.de) buchbar sind. „Ich hoffe die jungen Erwachsenen in Hanau nutzen diese Chance und nehmen das Angebot der Bundesregierung an“, so Kaminsky.

Zur Teilnahme können sich alle Kulturbetriebe sowie Buch- und Musikgeschäfte auf der Kulturpass-Plattform registrieren und so ein Teil des Projekts werden. „Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele entsprechende Anbieter das Angebot nutzen. Davon profitieren dann nicht nur die 18jährigen, sondern auch die Kulturbetriebe und Geschäfte selbst“, so der OB abschließend.
 
Info:
Der KulturPass ist eine App, die ab sofort für iOS und Android zum Download bereitsteht und ein Kultur-Budget von 200 Euro bereitstellt. Er richtet sich an alle Jugendlichen mit Wohnsitz in Deutschland, die 2023 18 Jahre alt werden (Jahrgang 2005), unabhängig von ihrer Nationalität.

Um den KulturPass - und die PIN zu erhalten, wird ein elektronischer Personalausweis (Online-Ausweis), eine eID-Karte (für EU-BürgerInnen) oder ein elektronischer Aufenthaltstitel falls, die 18-jährige Person aus einem Drittstaat kommt, benötigt. Damit kann man sich dann direkt in der App registrieren und das Budget von 200 Euro freischalten. Informationen dazu, wie das genau funktioniert, gibt es auf www.kulturpass.de.
Um die Online-Funktion für den jeweiligen Ausweis nutzen zu können, sollten 18-Jährige entweder vom Bürgeramt oder von der Ausländerbehörde eine PIN erhalten haben. Weitere Informationen hierzu gibt es auf www.personalausweisportal.de.

Wer sich beim KulturPass registriert hat, kann das Budget über die KulturPass-App innerhalb von zwei Jahren einlösen. Das Ticket oder den ausgewählten Artikel kann man vor Ort bei den Kulturanbietern abholen.

„Das Bürgerbegehren wird zurückgewiesen“ - OB Kaminsky: Gesetzliche Voraussetzungen sind nicht erfüllt
Brüder Grimm Denkmal

„Das Bürgerbegehren erfüllt aufgrund des unzureichenden Kostendeckungsvorschlages und der unzutreffenden Begründung die Voraussetzungen des § 8b Hessische Gemeindeordnung (HGO) nicht.“ Zu diesem unmissverständlichen Ergebnis ist der Hanauer Magistrat in seiner Sitzung am Montag gekommen und empfiehlt deshalb auch der Stadtverordnetenversammlung, die am 19. Juni über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens "Hanau braucht das Grimm-Haus" zu entscheiden hat, dieses als unzulässig zurückzuweisen. ...
Wie Oberbürgermeister Claus Kaminsky erläutert, stützt sich das Gremium dabei auf die Bewertung der städtischen Rechtsabteilung und ein darüber hinaus angefertigtes Rechtsgutachten des Hessischen Städtetags. „Ich halte das Ansinnen des Vereins aber auch unabhängig von der rechtlichen Zulässigkeit unter finanzpolitischen und städtebaulichen Gesichtspunkten für falsch,“ macht der OB deutlich, dass er die in dem Bürgerbegehren formulierte Forderung nach einem historisierenden Gebäude in der Langstraße grundsätzlich ablehnt, und macht darauf aufmerksam, dass das Geburtshaus der Brüder Grimm gar nicht dort zu finden, sondern am Paradeplatz / Freiheitsplatz beheimatet war. In der Langstraße habe das Wohnhaus der Grimms und Geburtshaus von Ludwig Emil Grimm 1790 gestanden.

„Es erschließt sich mir nicht, warum wir in der Innenstadt ein weiteres Grimm-Museum bauen und dann auch betreiben sollen, nachdem wir im Schloss Philippsruhe nach langjährigen Konzeptentwicklungen das sehr erfolgreich laufende GrimmsMärchenReich realisiert haben“, so Kaminsky. Dort werde im ersten Raum über Leben und Werk der Familie Grimms informiert und im weiteren dann in dem außergewöhnlichen Mitmachmuseum zum sinnhaften Erleben der Grimm´schen Märchenwelt eingeladen.

Am 10. Februar 2023 war beim Magistrat das Bürgerbegehren „Hanau braucht das Grimm-Haus“ eingereicht worden. Dabei zielt die Forderung auf den Wiederaufbau und einen museumsartigen Betrieb des Brüder-Grimm Wohnhauses in der Langstraße 56 in Hanau. Die Stadt hat für diese Fläche ganz andere Pläne. Dort entsteht in den nächsten Wochen Aufenthalts- und Verweilbereich, der eine Ruhezone in der Hektik der Innenstadt bilden soll. Sitzmöbel und Grün werden durch kleine Spielmöglichkeiten für Kinder ergänzt. Zur Hinführung werden auch sogenannte Parkletts (Sitzmöbel mit Grünelementen) in den alten Parkbuchten entlang der Langstraße installiert. In einem ersten Schritt ist bereits eine öffentliche, barrierefrei zugängliche WC-Anlage errichtet worden, die demnächst in Betrieb gehen wird.
Ob die Frage „Hanau braucht ein Grimm-Haus“ der Hanauer Bürgerschaft zur Entscheidung vorgelegt werden darf, entscheidet die Stadtverordnetenversammlung anhand eindeutiger Kriterien, die in der HGO geregelt sind. Allerdings sehen sowohl die städtische Rechtsabteilung als auch ein Rechtsgutachten des Hessischen Städtetages die gesetzlichen Voraussetzungen für das Bürgerbegehren in zwei wichtigen Punkten nur teilweise erfüllt und damit als nicht zulässig.

Zum einen muss die Begründung eines Bürgerbegehrens die Unterzeichnenden über den Sachverhalt und die Argumente der Initiatoren aufklären und genaue Informationen darüber geben, worüber abgestimmt werden soll. In der vorliegenden Begründung wird jedoch die Behauptung aufgestellt, dass sich das Grimm-Haus städtebaulich in die bestehende Häuserzeile einfügt, was aus Sicht der Stadtplanung nicht der Fall ist. Danach würde sich ein historisierender Neubau des Wohnhauses eben nicht sinnvoll in die benachbarte Nachkriegsbebauung integrieren, sondern als isolierter Fremdkörper wirken. Darüber hinaus enthält die Begründung auch unzutreffende Angaben über die unvollständige Errichtung der Häuserzeile in typisch Neustädter Bauart, da in der Innenstadt keine Reste historischer Bebauung vorhanden sind. „Das bedeutet, dass entscheidungserhebliche Tatsachen unzutreffend wiedergegeben werden“, fasst Hanaus OB Kaminsky zusammen.

Daneben weist auch der für die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens erforderliche Kostendeckungsvorschlag erhebliche Mängel auf. „Der Kostendeckungsvorschlag soll den Menschen in der Stadt die finanzielle Tragweite und Konsequenzen der vorgeschlagenen Maßnahme verdeutlichen“, so der OB und ergänzt: „Da ein Bürgerentscheid die gleiche bindende Wirkung wie die eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung hat und nur eingeschränkt abänderbar ist, muss der Kostendeckungsvorschlag den Bürgerinnen und Bürgern die wirtschaftlichen Auswirkungen auf das Gemeindevermögen klarmachen.“ Der vorliegende Kostendeckungsvorschlag lege jedoch keine ausreichende Finanzierung für das Projekt dar und enthalte lediglich ungenaue Angaben zu Förderprogrammen und Folgekosten. „Beispielsweise sprechen die Initiatoren von möglichen Umschichtungen im Kulturetat und verschweigen, dass solche Verschiebungen von Geldern immer zulasten bestehender Projekte gehen müssen.“

Die Baukosten für das Grimm-Haus werden in dem Antrag auf 660.000 Euro geschätzt, hinzu kommen 340.000 Euro für ein Nebengebäude, insgesamt also 1.000.000 Euro. Es wird vorgeschlagen, bis zu 500.000 Euro durch Zuschüsse aus dem Förderprogramm „Lebendige Zentren“ oder einem ähnlichen Städtebauförderungsprogramm zu beantragen, was in dieser Form für einen Kostendeckungsvorschlag jedoch nicht konkret genug ist. Auch für die verbleibenden Investitionskosten wird lediglich eine langfristige Finanzierung aus dem Investitionshaushalt des Produktbereichs Kultur und Wissenschaft vorgeschlagen, ohne dabei genaue Angaben zu den betroffenen Positionen zu machen. Es wird auch auf weitere Förderprogramme verwiesen, ohne jedoch konkrete Informationen über die Bewilligung und Höhe der Mittel zu liefern. „Die ungenauen Angaben im Kostendeckungsvorschlag erfüllen nicht die Anforderungen an eine transparente und realistische Darstellung der Finanzierungsmöglichkeiten und sind daher nicht ausreichend“, unterstreicht der OB, dass aufgrund dieser gravierenden Mängel das Bürgerbegehren nicht die rechtlichen Voraussetzungen gemäß § 8b HGO erfüllt und aus Sicht des Magistrats als unzulässig abzulehnen ist.

Wir werden rasch entscheiden und handeln
Galeria Kaufhof Hanau

Oberbürgermeister Kaminsky will städtischen Gremien den Kauf der Kaufhof-Immobilie vorschlagen / Entscheidung nach der Sommerpause im September diesen Jahres

Hinter verschlossenen Türen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Der Galeria-Kaufhof-Karstadt-Konzern hatte am 13. März verkündet, mehrere Kaufhäuser in Deutschland zu schließen, für die Kaufhof-Filiale soll am 31. Januar 2024 Schluss sein.

Sofort hatte sich Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky klar positioniert: „Der Plan der Stadt Hanau heißt nun, das Haus in der Innenstadt zu übernehmen, ins Eigentum zu kommen. Einen langen Leerstand können und werden wir an dieser Stelle nicht akzeptieren.“ In den vergangenen Wochen hatte sich ein in Hanau bewährtes Experten-Team unter Führung von Stadtentwickler Martin Bieberle intensiv mit allen relevanten Themen auseinandergesetzt und in dieser Woche die Stadtspitze informiert. „Mit gewohnter Seriosität und Hanauer Tempohärte, einer gesunden Mischung aus Fachleuten der Unternehmung Stadt Hanau sowie externen Spezialisten, die nicht nur unsere Stadt sehr gut kennen, sind wir große Schritte weiter und grundsätzlich entscheidungsreif“, so Kaminsky. ...
Geprüft wurde unter anderem der technische Status des Gebäudes. Die gute Nachricht ist, dass die denkmalgeschützte Immobilie, die ab 1957 gebaut und am 27. November 1957 eröffnet wurde, grundsätzlich sanierungsfähig ist. Statik und Brandschutz, als harte Faktoren, werden als „in Ordnung“ bewertet, grundsätzlicher Sanierungsbedarf bestehe, insbesondere unter energetischen Gesichtspunkten. Die Fachgruppe kommt zu der Bewertung, dass die Immobilie am Marktplatz von ihrer Grundstruktur und offenen Gestaltung nach einer Sanierung Optionen für unterschiedlichste Nutzungen bietet. Von Büro bis Wohnen, Gastronomie bis Fitnessstudio, Gesundheitszentrum und anderen gewerbliche Nutzungen. Das Erdgeschoss soll, so die Empfehlung, auf jeden Fall für frequenzorientierte Nutzungen zur Verfügung stehen, etwa Handel. Das Untergeschoss mit seiner direkten Anbindung an die Tiefgarage „Am Markt“ sei ebenfalls multifunktional nutzbar, von Club über weitere Kulturangebote bis hin zum Supermarkt und einer möglichen Erweiterung der Tiefgarage wäre es auf vielfältige Weise nutzbar. „Wir werden alles erwägen. Diese Immobilie kann alles“, so Oberbürgermeister Kaminsky.

Rainer Krebs, der im Auftrag der Stadt das Kompetenzteam bei städtebaulichen und architektonischen Themen begleitet, vergleicht die Kaufhof-Immobile von ihrer Transformationsfähigkeit mit der „Berliner Altbauwohnung“. Er folgert, dass mit dem Gebäude alles möglich sei, dass es für die kommenden 100 Jahre an die jeweils sich verändernden Anforderungen anpassbar sei.

Neben architektonischen Fragen wurden durch Rechtsanwalt Dr. Olaf Otting die juristischen Themen aufbereitet. „Die Stadt Hanau hat durch das Vorkaufsrecht und die Möglichkeiten des besonderen Städtebaurechts grundsätzlich eine starke Position für ein Abwehrspiel. Niemand kann ohne unser Zutun kaufen oder die Immobilie mit von der Stadt nicht gewollten Nutzungen füllen“, so der Oberbürgermeister. „Unser Ziel ist natürlich eine zeitnahe Entwicklung der Immobilie.“
Aufgrund vieler verschiedener Einflüsse – von boomendem Online-Handel über Corona bis hin zu Preisanstiegen für Energie und inflationsbedingter Kaufzurückhaltung – sind viele Innenstädte unter Druck. „Wir stecken mitten im Schicksalsjahr der Innenstädte“, so der OB. Hanau hat in den vergangenen Jahren durch konsequente und stetige Anstrengungen – vom Stadtumbau bis zum Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN bundesweit beachtete Erfolge vorzuweisen. „Dies war nur möglich, weil wir mit breitem politischem Konsens und natürlich auch viel Aufwand immer mutig und innovativ gehandelt haben. Mut zieht Mutige an – diese Formel greift in Hanau“, so Kaminsky. Die weitere Perspektive der Kaufhof-Immobilie, die mit 16.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche nach dem „Forum Hanau“ die zweitgrößte Immobile in der Innenstadt ist, ist in diesem Kontext von strategischer Bedeutung. „Ein langer Leerstand würde unsere Anstrengungen konterkarieren. Umgekehrt bietet das Kaufhof-Gebäude die historische Chance, das Ringen um eine lebenswerte Innenstadt nachhaltig zu befördern“, so Kaminsky.

Das Fachteam beschäftigte sich in den vergangenen Wochen ebenfalls mit anderen Städten, insbesondere mit Standorten, die Kaufhäuser des Essener Galeria-Konzerns hatten oder noch haben. Die Entwicklungen in anderen Städten zeigen, dass Leerstand von Schlüsselimmobilien im Herzen der Stadt das gesamte Umfeld kaum mehr rückholbar nach unten ziehe. Das kann man auch in anderen Städten quer durch die Republik sehen. „In Bremen beispielsweise ist in vormals gut frequentierten innerstädtischen Einkaufspassagen erheblicher Leerstand zu beobachten. Auch der vor Jahren noch florierende Wochenmarkt nur noch ein Schatten seiner selbst“, so Daniel Freimuth, operative Leitung der Hanau Marketing GmbH. Die Gruppe setzte und setzt sich mit aktuellen Angeboten von privaten Anbietern auseinander, die in anderen Städten Immobilien des Galeria-Konzerns übernehmen oder übernehmen wollen. Dabei fällt kein Konzept auf, das nicht zu einem Ergebnis führt, dass das Problem auch langfristig löst. Studien, unter anderem des Bundeswirtschaftsministeriums, zeigen auf, dass ohne städtisches Zutun die Liegenschaften zehn Jahre und mehr leer standen oder minder genutzt wurden. Der Druck wachse so an, dass am Ende doch erworben werden muss.

„Wir sind entschlossen, die Chance für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung zu nutzen und für die nächsten Generationen eine lebenswerte Innenstadt zu gestalten“, so Kaminsky. Die möglichen Nachnutzungen sollen multifunktional sein, das Füllen von 11.000 Quadratmetern Fläche mit reinem Handel funktioniert heute nicht mehr. Mischungen aus Handel, Gastro, Gewerbe, Kultur und öffentlichen Nutzungen sind die Regel, so die Bewertung.

Eine weitere Bewertungsgrundlage ist die finanzielle. „Alles im Leben hat seinen Preis. Folglich haben wir uns intensiv, mit Unterstützung unter anderem von Thomas Müller, Terramag, mit einem möglichen Kaufpreis plus der anstehenden Sanierungskosten und möglicher Finanzierungen der Immobilie beschäftigt“, so Martin Bieberle. Der in Rede stehende Kaufpreis könne unter Berücksichtigung möglicher, einzupreisender Fördermittel, etwa für die energetische Sanierung, für die Stadt beziehungsweise für eine städtische Gesellschaft plausibilisiert werden.
Auswertungen von Kaufpreisen anderer Warenhaus-Immobilien zeigen auf, dass auf der einen Seite in den vergangenen Jahren über große Paketverkäufe an internationale Investoren überhöhte Preise realisiert wurden und gleichzeitig die aktuelle Marktlage einen zeitnahen Erwerb einer einzelnen Immobilie durch einen seriösen Investor unwahrscheinlich erscheinen lässt, bewertet das Fachteam. Die Herausforderung ist nun, mit dem Eigentümer einen zeitnahen Einzelverkauf der Immobilie an die Stadt zu erreichen und dies zu einem Kaufpreis, der wirtschaftlich vertretbar ist. Den bisherigen Verhandlungsstand macht Kaminsky zuversichtlich, dass dies erreichbar ist.

„Unser Ziel ist, die Immobilie zu erwerben und dann in einem strukturierten Verfahren mit privaten Partnern die Immobilie zu entwickeln. Sei es als Mieter und Nutzer oder als Mitinvestoren. Der wettbewerbliche Dialog und die bisherige Konversionsentwicklung, etwa im Pioneer Park, sind hier die Blaupause. Daneben prüfen wir nun weiter, welche aktuellen und zukünftigen städtischen Nutzungen hier funktional und wirtschaftlich sinnvoll platzierbar wären. Wir werden rasch entscheiden und handeln“, so Kaminsky abschließend.

Tag der Städtebauförderung 2023: Hanau präsentiert attraktives Programm im sanierten Neustädter Rathaus
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„Wir im Quartier“ – so lautet das Motto des Tags der Städtebauförderung 2023. Kommunen in ganz Deutschland werden am Samstag, 13. Mai, mit interessanten Programmen auf all jene Projekte aufmerksam machen, die mit Mittel aus der Städtebauförderung umgesetzt wurden. Auch die Stadt Hanau beteiligt sich in diesem Jahr wieder und wird dabei das nach jahrelangen umfangreichen Sanierungsarbeiten 2022 wieder eröffnete Neustädter Rathaus ins Zentrum des Geschehens rücken. ...
„Das Rathaus ist dabei ein prominentes Beispiel für Maßnahmen, die mit Hilfe der Städtebauförderungen umgesetzt werden konnten“, betont Oberbürgermeister Claus Kaminsky. So war das Neustädter Rathaus seit dem Wiederaufbau im Jahr 1964 die zentrale Wirkstätte der Hanauer Demokratie. Aufgrund gravierender baulicher Mängel musste in 2012 jedoch eine Nutzungseinschränkung für die Obergeschosse ausgesprochen werden. Damit war diese Funktion nicht mehr gegeben und über Jahre hinweg mussten die Stadtverordneten/ Fraktionen andere Räumlichkeiten nutzen. „Eine solche Sanierung ist immer mit hohen Kosten verbunden. Häufig waren andere Themen in der Stadt dringlicher und wichtiger, also wurde das Neustädter Rathaus immer wieder hintenangestellt“, so Kaminsky weiter. Erst 2018 beschloss die Stadtverordnetenversammlung die Sanierung und es dauerte bis September 2022, ehe die Arbeiten abgeschlossen werden konnten.

In diesen vier Jahren galt es, diverse, teilweise erhebliche bauliche Herausforderungen zu bewältigen. Jetzt erstrahlt das Wahrzeichen mit seiner historischen Fassade außen und innen in neuem Glanz und bietet mit der nun erzielten Barrierefreiheit allen Menschen die Möglichkeit zur Teilhabe. „Die Sanierungskosten beliefen sich am Ende auf rund elf Millionen Euro, wobei rund zwei Millionen Euro durch Fördermittel des Landes Hessen aus dem Städtebauförderprogramm Aktive Kernbereiche in Hessen abgedeckt wurden“, sagt der Oberbürgermeister. Darüber hinaus gab es objektbezogene Zuschüsse des Landesdenkmalamts für die Restaurierung des Balkongeländers sowie der Stiftung der Sparkasse Hanau für das Glockenspiel.

Nun also liegt der Fokus des diesjährigen Tags der Städtebauförderung auf dem Neustädter Rathaus. Neben den vielen Informationen zum Rathaus selbst, werden auch noch einmal weiteren Maßnahmen in der Innenstadt gezeigt, die ohne die Städtebaufördermittel nur schwerlich denkbar wären. Zudem findet im neu gestalteten Foyer auch eine Kunstausstellung statt: Anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens zeigt die Gemeinschaft Steinheimer Kunstschaffender aktuelle Werke ihrer Künstlerinnen und Künstler sowie eine Rückschau auf ihre 50-jährige Historie. Eine solche Ausstellung sollte bereits im Jahr 2021 stattfinden, dies war jedoch aufgrund von Einschränkungen durch die Corona-Pandemie nicht möglich.
Im Elisabeth-Selbert-Saal des Rathauses finden sich fortlaufende Multimediapräsentationen. Unter dem Titel „Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft. Zuversicht“ wird eine Tafel-Ausstellung und Bilderschau zur Renovierung und Wiedereinweihung des Neustädter Rathauses angeboten.  In einer zweiten Präsentation mit dem Titel „Die lokale Demokratie“ wird kurzweilig erklärt, wie Hanauerinnen und Hanauer Einfluss auf die Politik für ihre Stadt nehmen können.

Im 1. Obergeschoss des Rathauses informiert die BAUprojekt Hanau GmbH über die verschiedenen Städtebauförderprojekte in Hanau und wird dabei insbesondere auch ein Fokus auf das Projekt der Sanierung des Neustädter Rathauses legen. Jeweils um 10, 12, 14 und 16 Uhr können interessierte Bürgerinnen und Bürger an einer Führung durch das gesamte Rathaus teilnehmen. Dabei werden Geschichte, Bedeutung und Renovierung des Gebäudes in den Blick genommen. Der Treffpunkt für diese Führungen ist im Foyer.

Als weitere besondere Aktivität des Tages gibt es um 11 Uhr einen Rundgang durch die Hanauer Innenstadt. Mit dem Fokus „City-Konjunktur-Programm“, welches im Rahmen der „Aktive Kernbereiche“ in Hanau in Gang gesetzt wurde, erhalten Teilnehmende einen Eindruck davon, welche Projekte und Maßnahmen dank dieser Förderung in der Innenstadt umgesetzt wurden und welche weiteren Projekte noch in Planung sind. Interessierte für diese Führung treffen sich vor dem Neustädter Rathaus.

Das Bund- Land Förderprogramm “Aktive Kernbereiche“ unterstützt die Kommunen dabei, städtebaulich erforderliche Aufgaben in Angriff zu nehmen und umzusetzen. Ziel ist es, insbesondere die Innenstädte nachhaltig und lebenswert zu gestalten und deren Attraktivität zu erhalten bzw. zu steigern. Gefördert werden unter anderem Projekte im Bereich Barrierefreiheit, Umgestaltung des öffentlichen Raums, Fassadengestaltung, Begrünungen, Sanierung von Schaufensteranlagen sowie Themen wie Klimaschutz, Digitalisierung oder Strukturveränderungen in Handel und Gewerbe. Der Tag der Städtebauförderung soll diese Projekte vor Ort erlebbar machen und gleichzeitig über Planungen und Erfolge informieren.

Baustelle an der Römerstraße: Tiefgarage Marktplatz ist weiterhin geöffnet
Umleitung Tiefgarage Marktplatz

Am Dienstag begannen die Arbeiten anlässlich der umfassenden Neugestaltung der Römerstraße in der Hanauer Innenstadt. Damit einher geht auch eine veränderte Verkehrsführung, da während des ersten Bauabschnitts im Bereich zwischen Lindenstraße und Steinheimer Straße gearbeitet wird. Die Tiefgarage am Marktplatz steht auch weiterhin für Verkehrsteilnehmende zur Verfügung. ...
Um zur Tiefgarage zu gelangen, müssen Autofahrende entsprechend die ausgeschilderten Umleitungen nutzen. Von der Straße Am Steinheimer Tor aus kommend führt diese Umleitung zunächst über die Friedrich-Ebert-Anlage, anschließend über die Stresemannstraße, die Schützenstraße und die Kölnische Straße, ehe am Ende die Zufahrt an der Nürnberger Straße erreicht wird. Aus der Fahrtrichtung Kurt-Blaum-Platz hingegen führt die Umleitung zunächst über die Nürnberger Straße, anschließend über Gärtnerstraße, Schützenstraße und Kölnische Straße, an deren Ende wieder die Nürnberger Straße und damit auch die Zufahrt zur Tiefgarage erreicht wird.

Zeitgleich weist die Stadt Hanau darauf hin, dass im umliegenden Stadtgebiet auch alternative und attraktive Parkangebote zur Verfügung stehen. Die Tiefgarage Forum beispielsweise liegt zu Fuß nur 350 Meter entfernt vom Marktplatz. Dieselbe Distanz ist vom Parkhaus Nürnberger Straße sowie dem Parkhaus Am Forum zurückzulegen. Überdies sind auch die Parkhäuser Kinopolis und Kinopolis 2 nahe am Marktplatz sowie der Fußgängerzone gelegen. Zwischen 600 und 700 Meter Fußweg sind von dort aus zurückzulegen, ehe die Straße Am Markt erreicht wird.

Mehr Sicherheit, mehr Grün - Am 11. April beginnt der erste Bauabschnitt zur Umgestaltung der Römerstraße
Römerstraße

Eine umfassende Neugestaltung der Römerstraße im Innenstadtgebiet steht kurz bevor. Nachdem die Ausschreibung für Ausführungsplanung und Bauüberwachung bereits im Oktober 2021 weitgehend abgeschlossen war, beginnt am 11. April der erste von drei Bauabschnitten. Mit einer Fertigstellung des dritten und letzten Bauabschnitts ist Ende Februar 2024 zu rechnen. ...
Neben einer Erneuerung der Fahrbahnoberfläche wird die Römerstraße um einige Elemente erweitert. So ist beispielsweise zwischen Steinheimer Straße und der Einfahrt zur Marktplatz-Tiefgarage eine Busspur vorgesehen, die in der Mitte der Fahrbahn liegt. Außerdem werden an der Marktplatz-Südseite vier versenkbare Poller installiert, ähnlich denen, die bereits in der Langstraße existieren. „Damit soll das illegale Befahren der Fußgängerzone auf der Achse Marktplatz Südseite – Nürnberger Straße unterbunden werden“, führt Stadtrat Thomas Morlock aus.

Der erste Bauabschnitt beginnt am 11. April und wird voraussichtlich Ende Juli abgeschlossen sein. Dabei wird zunächst im Bereich zwischen Lindenstraße und Steinheimer Straße gearbeitet. Der darauffolgende zweite Bauabschnitt zwischen Steinheimer Straße und Heumarkt, bei dem auch auf Höhe der Paradiesgasse die vier versenkbaren Poller eingebaut werden, soll laut Planung bis Ende Oktober andauern. In einem finalen dritten Bauabschnitt werden die Straßenausbauarbeiten im Bereich zwischen dem Kanaltorplatz und der Glockenstraße ausgeführt. Ende Februar 2024 sollen dann alle Arbeiten abgeschlossen sein.

Die grundhafte Erneuerung wird deshalb notwendig, da die Römerstraße verschiedene Defizite aufweist und sich in einem schlechten Zustand befindet. „Die Fahrbahn ist stark mitgenommen aufgrund jahrzehntelanger Belastung, nicht zuletzt auch durch den Busverkehr“, erklärt Stadtrat Thomas Morlock. Entsprechend besteht Handlungsbedarf für die Stadt Hanau.

Daher hat sich die Stadt Hanau letztlich nicht für eine reine Sanierung der Fahrbahn entschieden. Stattdessen hat der Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) auf Basis des beschlossenen Mobilitätsbildes und in Absprache mit dem Ortsbeirat Innenstadt sowie dem Struktur- und Umweltausschuss eine umfassende Neugestaltung ausgearbeitet. Die Planung für die Römerstraße sieht insbesondere mehr Platz für den Bus-, Fuß- und Radverkehr vor. Doch noch ein weiteres Detail der rund 2,2 Millionen Euro teuren Erneuerungs- und Umbaumaßnahme ist bemerkenswert: „Zwischen Fischerstraße und Marktplatz ist künftig mehr Straßengrün statt -grau zu erwarten. So werden insgesamt 25 neue Bäume im Straßenprofil gepflanzt. Wir wollen allen Verkehrsträgern gerecht werden und insbesondere den Umweltverbund aus Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV stärken“, erklärt Morlock.

Die Planung sieht vor, dass Fußgängerinnen und Fußgänger die Römerstraße im Bereich des Marktplatzes künftig besser queren können. Im Abschnitt zwischen Fischerstraße und Heumarkt werden die Flächen zugunsten des Fußverkehrs neu aufgeteilt. Auch die Führung des Radverkehrs wurde in der Planung überarbeitet: Zwischen Fischer- und Glockenstraße sollen die vorhandenen sechs Parkplätze auf der Südseite verschwinden. Dadurch verringert sich die Unfallgefahr für den Radverkehr deutlich, da sogenannte Dooring-Unfälle vermieden werden. Dabei handelt es sich um Kollisionen, bei denen Radfahrende mit unachtsam geöffneten Autotüren zusammenprallen.

Zudem wird durch mehr Breite Platz für eine zusätzliche Baumreihe in der Fahrbahnmitte gewonnen. An den Kreuzungen mit der Glockenstraße und dem Heumarkt sowie mit der Steinheimer Straße entstehen zusätzlich Querungshilfen für den Fußverkehr.

Die Gestaltung orientiert sich dabei an der Nürnberger Straße. „Dort wurden sogenannte linienhafte Querungshilfen in Form eines Mittelstreifens angebracht. Dies hat sich in der Praxis bewährt und wurde zudem in Fachkreisen sehr wohlwollend aufgenommen", sagt HIS-Leiter Markus Henrich. Zwischen der Steinheimer Straße und der Einfahrt zur Marktplatz-Tiefgarage soll diese Mittelspur vor allem dem Busverkehr vorbehalten bleiben. Auch Radfahrende dürfen den Streifen in West-Ost-Richtung nutzen. „Dadurch erhoffen wir uns an dieser Stelle ein zügigeres Durchkommen für den ÖPNV. Auch ist davon auszugehen, dass Radfahrende an Markttagen nicht durch die Warteschlange vor der Tiefgarageneinfahrt behindert werden“, schließt Morlock ab.

Während der Bauzeit wird es mitunter notwendig sein, alternative Routen und Haltestellen für die Buslinien 5, 10 und 12 einzurichten (siehe Planänderung der Hanauer Straßenbahn GmbH, HSB, unten).
Während der gesamten Bauzeit wird die Befahrbarkeit der Tiefgarage Am Markt gewährleistet sein. Entsprechende Umleitungstrecken zur Erschließung werden jeweils vor Ort ausgewiesen. Vom Osten kommend führt die Umleitung über die Gärtnerstraße und Schützenstraße in die Kölnische Straße und weiter am Markt entlang zur Tiefgarage. Vom Südwesten kommend führt die Umleitung von der Friedrich-Ebert-Anlage über die Stresemannstraße weiter in die Schützenstraße, Kölnische Straße und weiter bis zum Marktplatz.

Ausgenommen ist die Zeit der Neugestaltung des Zufahrtsbereiches mittels Betonpflaster, was ungefähr eine Woche in Anspruch nehmen wird und voraussichtlich im September sein wird.
Alles Informationen im Detail: www.hanau.de/aktuelles/umbauroemerstrasse/index.html
 
Bauarbeiten in der Römerstraße: HSB ändert Linienführung ab 11. April
Ab Dienstag, 11.04.2023 wird die Römerstraße für mehrere Monate wegen Bauarbeiten gesperrt. Daher müssen die Linien 5, 10 und 12 der Hanau Straßenbahn GmbH (HSB) umgeleitet werden und es entfallen Haltestellen.
Die Linie 5 wird über Steinheimer Tor und Friedrich-Ebert-Anlage umgeleitet. Die Haltestellen „Heumarkt“, „Marktplatz“ und „Leimenstraße“ müssen entfallen. Auf der Umleitungsstrecke werden die Halte „Steinheimer Tor/Kino“ und „Friedrich-Ebert-Anlage“ bedient. Für Fahrgäste aus Kesselstadt/Weststadt bestehen am Westbahnhof Umsteigemöglichkeiten zu den Linien 4, 12 und MKK-23 zum Busbahnhof Freiheitsplatz. Alternativ kann die Linie 10 genutzt werden, die von Kesselstadt aus weiterhin direkt zum Freiheitsplatz fährt.
Die Linien 10 und 12 werden über die Nussallee umgeleitet. Die Haltestellen „Heumarkt“ und „Marktplatz“ können nicht bedient werden. Alternativ werden die Haltestellen „Nussallee“ und „Hospitalstraße“ angefahren.
Am Westbahnhof halten die Linien 5 und 10 in Fahrtrichtung Kesselstadt am Bussteig F, die Linie 12 nach Steinheim am Bussteig E (jeweils an der Postcarré-Seite), die Linie 5 zum Hauptbahnhof hält am Bussteig C, die Linien 10 und 12 in Fahrtrichtung Freiheitsplatz am Steig D (jeweils an der Grünanlage).
Alle Informationen finden Sie auch auf www.hsb.de

Sportliches Angebot für Kinder und Jugendliche an den Brückentagen - Hanauer Sportvereine THC, TGH, TVK und HSG stellen Sportarten vor
Sport an Brückentagen

An den beiden schulfreien Brückentagen, am 19. Mai und 9. Juni 2023, bieten Hanauer Sportvereine wieder ein Betreuungsangebot für Kindern und Jugendliche im Alter von 6 bis 14 Jahren an. Von 8.30 bis 16 Uhr können die Schülerinnen und Schüler viele unterschiedliche Sportarten kennen lernen.

Foto: von links nach rechts: Imran Uyar (TGH), Hannes Geist (HSG), Natascha Rohde (Lokales Bündnis für Familie Hanau), Gabriele Stenger (THC), Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Henrik Statz (THC), Cornelia Gasche (Kommunale Frauenbeauftragte/ Geschäftsführung Lokales Bündnis für Familie Hanau) ...
Das Besondere in diesem Jahr: Die vier beteiligten Hanauer Sportvereine, der 1. Hanauer Tennis- und Hockeyclub (THC), die Turngemeinde 1837 Hanau a. V. (TGH), der Turnverein Kesselstadt (TVK) und die Handballsportgemeinschaft Hanau (HSG) veranstalten die beiden Tage jeweils gemeinsam in der Main-Kinzig-Halle, in der Eberhardstraße in Hanau. Der Eigenbeitrag je Kind liegt bei 15 Euro, darin inbegriffen sind Getränke, Snacks und ein Mittagessen. Mit einem Geschwisterkind zahlt man nur 27 Euro und das dritte Geschwisterkind ist kostenfrei.

Finanziell und ideell wird das Angebot vom Lokalen Bündnis für Familien in Hanau unterstützt. Die dort zusammen geschlossenen Betriebe und Organisationen bewerben das stadtweite Angebot auch in ihrer Belegschaft und fördern es durch einen finanziellen Beitrag. „Mit diesem gemeinsamen Angebot,“ so Oberbürgermeister Claus Kaminsky in seinem Dank an die Vereine und deren Teams, „machen sie dem Label „SportVerein(t)“ alle Ehre.  Es ist schön, dass die Kooperation zwischen den Sportvereinen und dem Hanauer Familienbündnis seit Jahren so gut klappt und jährlich ein kleines aber feines Angebot an Familien in Hanau eröffnet werden kann, deren Kinder an den Brückentagen, wegen der Berufstätigkeit der Eltern, eine Betreuung benötigen.“

„In vielen Betrieben, aber vor allem auch in den Krankenhäusern, den Altenhilfeeinrichtungen, im Einzelhandel und unseren eigenen Kindertagesstätten arbeiten Mütter und Väter, die den Dienst auch an diesen Tagen sicherstellen müssen,“ berichtet die Hanauer Frauenbeauftragte Cornelia Gasche. „Hanau hat für diese Tage ein vielfältiges Angebot, der Sporttag von THC, TGH, TVK und HSG ist eine tolle Ergänzung,“ unterstreicht Natascha Rohde, die stellvertretend für das Lokale Bündnis für Familien ein herzliches Dankeschön überbrachte. „Wir leisten hierzu gerne einen finanziellen Beitrag,“ so Rohde.  

Da auch die Kosten der Vereine nicht stehen geblieben sind, ist diese erstmalige gemeinsame Veranstaltung auch für die Vereine ein Pilot-Projekt mit einem Format für die Zukunft und einem klaren gemeinsamen Mehrwert. „Wir haben uns schon länger überlegt, wie wir die Marke „SportVerein(t)“ weiter profilieren können“, unterstreicht Imran Uyar, der Assistent des Präsidenten der TGH, Rüdiger Arlt, der damals Initiator dieser Idee für den Hanauer Sport war.

„Hier haben wir nun ein gutes Beispiel, was für uns zu SportVerein(t) dazu gehört,“ betont Hannes Geist, Geschäftsführer der HSG und Erfolgstrainer des Handballmeisters in der 3. Liga 2022/2023, der die zündende Idee für dieses erstmals gemeinsame Angebot an einem Standort hatte.

Henrik Statz, Leiter Öffentlichkeitsarbeit, und Gabriele Stenger, Abteilungsleiterin Tennis, beim Tennis- und Hockey-Club, sind dafür ebenfalls sehr dankbar und unterstützen das gemeinsame Brückentagangebot aus Überzeugung: „Auch wir als THC, können in der Main-Kinzig-Halle unsere Sportarten Tennis und Hockeysport vorstellen und haben damit im Fall von schlechtem Wetter keine Probleme, anders als auf unserer eigenen Außenanlage, hier müssten wir dann kurzfristig in die Halle ausweichen.“ Anette Müller-Mickler, die Vorsitzende des TV Kesselstadt, ist sicher, dass es viele begeisterte Eltern und hoffentlich noch mehr begeisterte Kinder und Jugendliche geben wird, die mit diesem Angebot angesprochen werden können. „Das gemeinsame Modell eröffnet den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, an einem Tag ganz unterschiedliche Sportarten kennen zu lernen,“ sind sich alle Beteiligten einig.

Anmeldungen sind ganz einfach digital möglich, jeweils je Kind und je Brückentag getrennt. Auf den Seiten der Vereine und auf SocialMedia wird das Angebot bekannt gemacht. Mitzubringen sind Hallen-Turnschuhe, geeignete Sportkleidung, auch zum Wechseln und auch ein Handtuch, falls es dann doch mal schweißtreibend werden sollte. Die Platzzahl ist begrenzt.

Hier der Link zur Online-Anmeldung https://forms.office.com/r/Rd08x6tUTP

Segensreiches Wirken für die Stadt Hanau - 175. Geburtstag des Hanauer Ehrenbürgers Fritz Canthal
Fritz Canthal

Am 9. April 1848, vor 175 Jahren, wurde Fritz Canthal geboren. An das segensreiche Wirken des Ehrenbürgers der Stadt Hanau erinnern Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck und Oberbürgermeister Claus Kaminsky: „Er war eine ganz große Konstante der Hanauer Kommunalpolitik, Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte.“ ...
Friedrich Canthal wurde 1848 in der Schlossstraße geboren, übernahm 1863 die Spirituosenfirma seiner Eltern und baute sie zu einem der bedeutendsten Unternehmen in Südwestdeutschland aus. Canthal engagierte sich von 1876 in der Handwerkskammer und war 1891-1918 deren Präsident, von 1898 bis 1908 Stadtverordnetenvorsteher und danach bis 1916 Mitglied des Provinziallandtags.

Er förderte unter anderem den Bau des Mainhafens und die Zeichenakademie. Bereits 1904 erhielt er von Kaiser Wilhelm II. den Titel Kommerzienrat, 1918 den des Geheimen Kommerzienrats und 1916 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Hanau. Canthal war der erste jüdische Bürger der Brüder-Grimm-Stadt, der eine solch anerkannte berufliche wie gesellschaftliche Stellung erreichte. Er starb 1922 und wurde auf dem Hanauer Hauptfriedhof beigesetzt. Die Canthalstraße im Hafengebiet trägt seinen Namen.

In der 2021 neu eingerichteten Abteilung Moderne Zeiten im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe, die den Zeitraum 1848 bis 1946 zum Thema hat, erinnern gleich zwei Schlüsselexponate an ihn: Ein lebensgroßes Ölporträt von Friedrich Prölßs 1908 und eine silberne Schreibzeugkassette, die mit Deckelreliefs aus Elfenbein maßgeblich von Zeichen-Akademieprofessor Hugo Leven gestaltet und dem Geehrten 1911 anlässlich seines 20-jährigen IHK-Jubiläums als Präsident überreicht wurde. „Beide herausragend bedeutenden Stücke wurden den städtischen Museen dankenswerterweise von den Erben geschenkt und halten die Erinnerung an den bedeutenden Hanauer in der Dauerausstellung des Schlosses wach“, so Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur der Stadt Hanau. In der digitalen Reihe „Objekt der Woche“ auf www.museen-hanau.de wurde Fritz Canthal bereits zweimal mit den Nummern 31 und 136 gewürdigt.  

Hanau feiert das Erbe der Brüder Grimm Märchenaktionswochen, Rahmenprogramm und Gala-Konzert begleiten 39. Festspiel-Saison
Gala Brüder Grimm Festspiele

Hanau feiert in diesem Jahr das Erbe der Brüder Grimm mit einem besonders umfangreichen Programm. Die märchenhafte Saison, die sonst mit der ersten Premiere der Brüder Grimm Festspiele beginnt, startet in diesem Jahr schon zwei Wochen früher. Vom 1. bis 22. Mai sorgen Märchenaktionswochen in der gesamten Hanauer Innenstadt für magische Momente. Ihr krönender Abschluss ist die Brüder-Grimm-Konzert-Gala als gemeinsamer Event der Festspiele und der Neuen Philharmonie Frankfurt. ...
Oberbürgermeister Claus Kaminsky erinnerte bei der Vorstellung des Begleitprogramms daran, dass 2023 die erste Spielzeit ohne Einschränkungen durch die Pandemie ist und deshalb von vielen mit erwartungsvoller Ungeduld herbeigesehnt wird. „Dass diese Vorfreude nicht nur bei uns und den Akteuren der Festspiele sehr groß ist, sondern auch das Publikum dem Start der 39. Saison entgegenfiebert, zeigen nicht zuletzt die guten Vorverkaufszahlen. Inzwischen haben wir schon mehr als 30.000 Karten verkauft und liegen damit auf etwa dem Niveau von 2019 – eine höchst erfreuliche Entwicklung.“

Doch die Wartezeit bis zum Start der Festspiele wird erstmals von den „Hanauer Märchenwochen“ verkürzt. Vom 1. bis zum 22. Mai wird überall in der Stadt ein umfangreiches Programm für Groß und Klein geboten. Vom 2. bis 6. Mai sind zahlreiche Kindertheater-Aufführungen im Neustädter Rathaus zu sehen. Am 6. Mai findet ein märchenhafter Aktionstag in der ganzen Hanauer Innenstadt statt, mit Stelzenläufer und Figuren der Brüder Grimm, Mal- und Bastelaktionen im KunstKaufLADEN Tacheles sowie verschiedenen Aktionen im Einzelhandel.

Die Märchen werden jedoch nicht nur in der Innenstadt gefeiert, sondern auch online: Vom 2. bis 14. Mai findet erstmals eine “Scavenger Hunt“ statt, bei der die Teilnehmenden online und in der Stadt eine Schnitzeljagd absolvieren und viele märchenhafte Aufgaben lösen können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen so die Stadt Hanau und die Märchentradition der Brüder Grimm völlig neu kennen und haben die Chance, tolle Preise zu gewinnen. Etwa hundert Aufgaben stehen bereit, um sowohl online als auch offline gemeistert zu werden. Die Bandbreite ist so vielseitig wie das Thema selbst. Das Ensemble der Festspiele wird sicherlich eine der Aufgaben besonders genießen, bei der es darum geht, einen märchenhaften Kuchen zu backen und ihn bei den Festspielen abzugeben. Die Schauspielerinnen und Schauspieler werden den Kuchen probieren und bewerten. Auch das Forum Hanau ist als Sponsor beteiligt und belohnt erfolgreich gelöste Aufgaben mit kleinen Sofortpreisen. Am Ende erhält das siegreiche Team der Schnitzeljagd ein attraktives Incentive-Paket der Festspiele als Preis.

Mehr Informationen über die Hanauer Märchenwoche sind auf der Webseite von Hanau Erleben zu finden: https://www.hanau-erleben.de/tourismus.de/ausgehen/155239/index.html

Brüder-Grimm-Gala-Konzert
Krönender Abschluss der Märchen-Aktionswochen ist ein Brüder-Grimm-Gala-Konzert am Montag, 22. Mai im Amphitheater, bei dem die Brüder Grimm Festspiele auf die Neue Frankfurter Philharmonie treffen. Wie Dirk Eisermann, Geschäftsführer des Orchesters, erläutert, wurde dieses Konzert dank der Unterstützung durch die Initiative Musik, Neustart Kultur und dem Bundeskulturministerium möglich. „Gemeinsam werden hier die zwei kulturellen Leuchttürme der Stadt ein exklusives Abendprogramm mit Musical- und Festspielhits und symphonischer Musik darbieten“, verspricht er und unterstreicht, dass auf diese Weise ein gelungener Bogen zwischen Festspielen und Konzertsommer im Amphitheater geschlagen wird.

Für den Hanauer OB dokumentiert die Tatsache, dass es den Organisatoren gelungen ist, den bekannten Sänger Laith Al-Deen für die Moderation zu verpflichten, eindrucksvoll, dass sich das Publikum auf eine hochkarätige Veranstaltung freuen darf, die ihresgleichen sucht. „Es wäre schön, wenn sich daraus eine neue Tradition entwickeln würde“, verbindet Kaminsky seinen Dank an Eisermann für dessen Initiative mit der Hoffnung, dass es nicht bei einer einmaligen Veranstaltung bleibt.

Wie Eisermann zum Programm ausführte, haben Jens Troester, künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Orchesters und Frank Lorenz Engel, Intendant der Festspiele, eine unterhaltsame Auswahl zusammengestellt, in dem Highlights aus der aktuellen Produktion und aus vergangenen Spielzeiten ebenso zu hören sind wie tolle klassische Orchesterwerke.
Auch Frank-Lorenz Engel ist von der Zusammenarbeit begeistert: „Mich freut es ungeheuer, dass die Solisten der Festspiele zusammen mit der Neuen Philharmonie Frankfurt musizieren und so eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Orchester entsteht.“

Vom Vorspiel zu “Hänsel und Gretel“ aus Engelbert Humperdincks gleichnamiger Oper oder dem “Blumenwalzer“ aus Peter Tschaikowskys berühmtem Nussknacker-Ballett geht die Reise über Disneys schwungvolle “Beauty and the Beast“- Ouvertüre und Klassikern wie “Cabaret“ und “Les Miserables“ hin zu den Hits aus den Produktionen der Festspiele – “Vom Fischer und seiner Frau“, “Das tapfere Schneiderlein“ oder “Brüderchen und Schwesterchen“, und einen großen Medley aus dem brandneuen Musical “Aschenputtel“.
Mit von der Partie sind folgende Solisten aus dem Ensemble der Brüder Grimm Festspiele: Barbara Bach, Sophia Euskirchen, Myriam Akhoundov, Kevin Arand und Soufjan Ibrahim. Das Ganze wird moderiert von Laith Al-Deen, der dem Hanauer Konzertsommer seit Jahren eng verbunden ist, und der auch eigene Songs singen wird, darunter “Bilder von Dir“ und “Dein Lied“. Die Neue Philharmonie Frankfurt spielt alle Songs in exklusiv für diese Gala entstandenen Arrangements für Sinfonieorchester und Band. (Tickets & Infos: www.shooter.de)

Abwechslungsreiches Programm der Brüder Grimm Festspiele
Die märchenhaften Aktivitäten enden jedoch nicht am 22. Mai. Die Brüder Grimm Festspiele beleben bis zum 30. Juli das Amphitheater mit Aufführungen von “Aschenputtel“, “Hase und Igel“, “Hans im Glück“ und “Tartuffe“.

Am 12. Mai 2023 eröffnen die Festspiele mit dem Musical “Aschenputtel“ unter der Regie von Bart De Clerq. Der renommierte Choreograf präsentiert eine Neuinszenierung der 2014 uraufgeführten Produktion mit Live-Musik und einer komplett neuen Besetzung und Choreographie.

Am 3. Juni 2023 wird das Familienstück mit Musik “Hase und Igel“ Premiere feiern. Der stellvertretende künstlerische Leiter der Festspiele, Jan Radermacher, hat den Stoff des Märchens völlig neu interpretiert und aktualisiert. Die zentrale Thematik dieser Fassung ist die Herausforderung, wie man sich selbst treu bleiben kann, während man gleichzeitig seine Schwächen und Stärken akzeptiert.
Das dritte Märchen der Saison ist “Hans im Glück“, das am 10. Juni 2023 uraufgeführt wird. Die Regie führt Nina Pichler und das Buch stammt von Stephan Lack. Das Stück erzählt die Geschichte des Müllersjungen Hans und dessen Reise, bei der er lernt, dass wahres Glück nicht von materiellen Dingen abhängt.

In der Reihe "Grimm Zeitgenossen" wird dieses Jahr Molières “Tartuffe“ aufgeführt, in der Regie von Intendant Frank-Lorenz Engel. In der Komödie gibt Tartuffe sich als spiritistischer Guru, der es geschafft hat, den naiven Familienvater Orgon um den Finger zu wickeln und Orgons Frau und Vermögen begehrt.

In der Wallonischen Ruine in der Hanauer Innenstadt wird in der Reihe “Junge Talente“ die Inszenierung “Das kunstseidene Mädchen“ in der Regie von Leonie Rebentisch wiederaufgenommen.
Außerdem bieten die Festspiele in diesem Jahr ein umfangreiches Rahmenprogramm an. Einerseits gibt es die bekannte und beliebte Formate “Einblicke auf die Probenbühne“ am 3. Mai im Kulturforum Hanau und die Benefizveranstaltung “Open Stage“ am 3. Juli im Amphitheater. Außerdem bieten die Festspiele im Rahmenprogramm zwei Konzerte und einen Kabarettabend an, sowie auch den beliebte Vortrag “Einblicke hinter die Dornenhecke“ statt am 25. Juni und die Lesung “Kalle Komet“ für Kinder ab 4 Jahren mit Autorin Susanne Glanzner an.

Festspiele setzen weiter auf Inklusion
Die Brüder Grimm Festspiele haben seit 2018 ein inklusives Angebot auf ihrem Spielplan. Letztes Jahr boten sie als erste Festspiele in Deutschland eine Vorstellung mit Audiodeskription für Menschen mit Sehbehinderung an. Dabei wird das Bühnengeschehen unmittelbar beschrieben, damit die Handlung live erlebbar ist. Blinde und Sehbehinderte können sowohl das hörbare Geschehen auf der Bühne als auch die Sprecher-Kommentare verfolgen, die per Funkverbindung und Kopfhörer übermittelt werden.

Das Angebot wurde in der letzten Spielzeit gut angenommen und wird weiterhin angeboten. Am Sonntag, den 9. Juli um 14 Uhr wird das Stück "Hans im Glück" mit Simultanübersetzung in Gebärdensprache aufgeführt. Am Sonntag, den 23. Juli um 14 Uhr können Blinde und Sehbehinderte "Hans im Glück" mit Audiodeskription im Amphitheater erleben.
Das inklusive Angebot wird durch eine Förderung der Aktion Mensch und großzügiger Spende des Tankstellenbetreibers MTV Förster und des Logistikunternehmens Gebrüder Thomaidis ermöglicht.
Karten für alle Vorstellungen der Brüder Grimm Festspiele sind online bei Frankfurt Ticket, im Hanau Laden sowie bei anderen Vorverkaufsstellen erhältlich. Weitere Informationen und der detaillierte Spielplan sind auf www.festspiele-hanau.de verfügbar.

Begegnung steht im Fokus Stadt Hanau sucht Freiwillige für das „Host Town“-Projekt anlässlich der Special Olympics
Logo Special Olympics World Games Berlin 2023


Inklusion zu leben gelingt in Begegnungen zwischen Menschen. Das Host Town-Programm von Special Olympics bietet dafür viele Gelegenheiten. Die Stadt Hanau ist vom 12. bis 15. Juni Gastgeberin für eine Delegation aus Macau, die an den Weltspielen für Sportlerinnen und Sportler mit geistiger und mehrfacher Behinderung vom 17. bis 25. Juni in Berlin teilnimmt. ...
„Das Komitee der Special Olympics hat uns Macau zugeteilt und wir freuen uns schon darauf, die Delegation im Juni in Hanau begrüßen zu dürfen. Wir wollen den 65 Gästen eine unvergessliche Zeit in Hanau bescheren. Dafür wünschen wir uns Unterstützung durch Freiwillige, die Lust auf interkulturelle Begegnungen haben“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky

„Werden Sie Volunteers“, ruft Oberbürgermeister Kaminsky Menschen ab 16 Jahren zum Mitmachen auf.  „Seid dabei, wenn wir der Delegation Stadt, Land, Natur und Kultur zeigen.“   Auf dem Programm stehen unter anderem ein Ausflug in den Wildpark Alte Fasanerie sowie der Besuch einer Aufführung der Brüder-Grimm-Festspiele. Im Fokus stehen Begegnungen mit den Menschen aus Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis, mit dem die Stadt kooperiert. Mit einer großen Abschlussparty wird der Besuch aus Fernost enden.

„Inklusion und Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen, verstehen wir als einen Auftrag an uns alle“, betont der Oberbürgermeister. „Durch das Host Town-Programm können wir dies einer breiten Öffentlichkeit näherbringen.“ Dass Menschen aus der ganzen Welt nach Berlin kommen und sich vorher deutschlandweit in Kommunen und Landkreisen auf die Spiele einstimmen, zeige den Stellenwert des Host Town-Programms von Special Olympics.

Special Olympics ist die weltweit größte, vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) offiziell anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Ziel von Special Olympics ist die sportliche Betätigung von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung auf der Basis aktueller Entwicklungen der UN-Behindertenrechtskonvention und der Idee und Philosophie der Special Olympics-Bewegung zu fördern. Hierzu zählt vor allem die Verbesserung der Zugangs- und Wahlmöglichkeiten zur Teilhabe an Sportangeboten und dadurch am gesellschaftlichen Leben. In diesem Jahr findet die Veranstaltung erstmals in Deutschland statt.

Wer die Special Olympics-Mannschaft aus Macau in Hanau zusammen mit dem Organisationsteam des Amts für Demokratie, Vielfalt und Sport begleiten möchte, muss keine besonderen Sprachkenntnisse mitbringen. „Wichtig ist uns Offenheit für andere Menschen“, sagt Amtsleiter Andreas Jäger. „Kommunikation funktioniert auch mit Händen und Füßen.“ Die freiwilligen Helferinnen und Helfer sollten neben der Motivation für die Aufgabe auch die Bereitschaft mitbringen, an einer Einführungsveranstaltung vor den Einsatztagen teilzunehmen. Interessierte können sich bis Freitag, 28. April, mit ihren Kontaktdaten per E-Mail an sport@hanau.de wenden.  Nähere Informationen zu den Special Olympics und dem Host Town Programm finden Sie auch auf www.hanau.de unter dem Suchbegriff: Special Olympics.

Kaufhof-Angestellte bedanken sich bei Hanauern Stadt geht „ungewöhnliche strategische Partnerschaft mit Beschäftigen von Kaufhof“ ein / Erstes Gespräch von Hanauer Kaufhof-Betriebsrat mit Oberbürgermeister Kaminsky
Galeria Kaufhof


„Von der Hanauer Bevölkerung wird uns, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Kaufhof, viel Wertschätzung entgegengebracht. Für die Welle der Sympathie und Solidarität bedanken wir uns von Herzen“, brachten es die sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hanauer Kaufhof-Filiale am Mittwochabend im Rathaus auf den Punkt. ...
Die Betriebsrats-Mitglieder waren der Gesprächs-Einladung von Oberbürgermeister Claus Kaminsky gefolgt. Am Montagnachmittag hatte der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern die Schließung von bundesweit 52 Warenhäusern bekanntgegeben, der Kaufhof in Hanau schließt demnach am 31. Januar 2024.

„Wie können wir den Kaufhof-Beschäftigen helfen? Das ist die Überschrift für die ungewöhnliche strategische Partnerschaft zwischen Stadt und den Kaufhof-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so Oberbürgermeister Kaminsky. In einer ersten Stellungnahme hatte der OB am Montagnachmittag die „Solidarität der Stadt und städtischen Organe“ zugesagt. „Dass unser Traditionshaus am Marktplatz schließt, ist und bleibt eine Horrornachricht. Trauer und Wut leiten uns nicht, unser Ansporn ist, dass sich die Beschäftigten nicht auf eine lange Arbeitslosigkeit einstellen. Dass die Hanauerinnen und Hanauer den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in dieser schweren Zeit Trost spenden, Hoffnung signalisieren und konkrete Angebote machen, erfüllt mich mit Stolz. Hanau steht zusammen “, ordnet der OB ein. Bereits in den ersten Stunden und Tagen nach Bekanntwerden der Schließung hatten sich beim Oberbürgermeister direkt und über soziale Medien Unternehmen mit freien Stellen gemeldet.

„Wir prüfen nun konkret, wo wir zwischen Hanauer Unternehmen und den Kaufhof-Beschäftigen vermitteln können, etwa über das Komplizen-Netzwerk unserer Stadtentwicklungsprogramms Hanau aufLADEN. Dazu prüfen wir, wo wir als Stadt Job-Angebote machen können, in Verwaltung, Eigenbetrieben und städtischen Gesellschaften“, sagte Kaminsky den Kaufhof-Mitarbeitern im Rathaus. Der Oberbürgermeister und Martin Bieberle, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH, berichteten dem Betriebsrat, dass die Stadt den Erwerb der Immobilie anstrebt. Dabei gelte ein ambitionierter Zeitplan, „denn die Stadt wird alles unternehmen, um einen längerfristigen Leerstand zu verhindern“, so der OB. Schon im Mai sollen die Planungen so weit fortgeschritten sein, dass die städtischen Gremien entscheidungsreife Vorlagen bekommen.

Die Betriebsratsmitglieder bedankten sich im Gespräch: „Wir sind als Beschäftige eine große Familie, die nun auseinandergerissen wird. Mit Überzeugung können wir sagen, dass wir an anderen Stellen mit großem Engagement arbeiten werden, wir wissen, dass Menschen mit Herzblut gesucht werden. Wir halten hier zusammen, seit Bekanntwerden hat sich niemand krankgemeldet“, so die Kaufhof-Mitarbeitenden, die betonten: „Bei uns arbeiten auch viele junge Menschen und viele, die nicht nur Einzelhandels-Kompetenzen haben.“

Die Runde vereinbarte weitere Gespräche in den nächsten Wochen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kaufhof und ich sind mit der klaren Verabredung auseinandergegangenen, dass wir im engen Kontakt bleiben“, so der OB abschließend.

Horrornachricht für die Angestellten – große Aufgabe für die Stadt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky positioniert sich nach angekündigter Schließung des Kaufhofs zum 31. Januar 2024
Galeria Kaufhof

„Die nach langem Bangen verkündete Schließung des Galeria-Kaufhauses in Hanau trifft uns hart. Vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das eine Horrornachricht“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern hat am Montag angekündigt, mehr als 50 seiner bisherigen Filialen schließen zu wollen; darunter auch jene am Marktplatz in Hanau. ...
In dieser sollen zum 31. Januar 2024 die Lichter ausgehen. Kaminsky spricht von einer „großen Aufgabe“, die Hanau nun zu bewältigen habe: „Aber Hanau ist bekannt dafür, dass wir den Kopf nicht in den Sand stecken und uns auch großen Herausforderungen selbstbewusst stellen.“ Die Stadt strebt an, schnellstmöglich in den Besitz der Immobilie zu kommen. Entsprechende Gespräche mit der Eigentümergesellschaft liefen bereits, so der OB.

Seine Gedanken gelten im Moment aber in erster Linie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die nach monatelanger Hängepartie nun die traurige Gewissheit hätten, dass ihr Arbeitsplatz wegfällt. „Ihnen gilt die Solidarität der Stadt und der städtischen Organe. Ich stehe im Kontakt zum Betriebsrat. Und wir werden jetzt zeitnah weitere Gespräche führen und unsere Hilfe anbieten“, so der Oberbürgermeister: „Meine klare Botschaft an die Beschäftigten: Wir lassen Sie nicht alleine!“ Er sei seit Bekanntwerden der Galeria-Schieflage im Gespräch mit dem Betriebsrat und habe auch mehrfach versucht, mit der Konzernleitung in Essen ins Gespräch zu kommen. Kaminsky: „Unser Gesprächsangebot ist in der Chefetage allerdings ungehört verhallt. Weder den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch der Stadt Hanau wurde Wertschätzung entgegengebracht, es fand keinerlei Austausch statt. Dieses vordemokratische Gebaren des Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzerns und ihrer Eigentümer, der SIGNA-Holding, ist inakzeptabel, auch gegenüber allen anderen Kommunen, die nun von Schließungen betroffen sind.“

Dessen ungeachtet habe die Stadt Hanau aber selbstverständlich bereits ihre Hausaufgaben gemacht, hinter den Kulissen liefen die Überlegungen für die Nachnutzung des Gebäudes bereits seit Wochen. „Der Plan der Stadt Hanau heißt nun, das Haus in der Innenstadt zu übernehmen, ins Eigentum zu kommen. Der Eigentümer der Immobilie und der Betreiber des Warenhauses sind rechtlich und wirtschaftlich völlig unterschiedliche Einheiten. Wir stehen in Kontakt zum Eigentümer der Immobilie. Denn wir sehen es als unsere Pflicht an, für die weitere Entwicklung unserer Innenstadt aktiv und vorausschauend zu agieren“, unterstreicht der Oberbürgermeister. Priorität habe für die Stadt nun, so schnell wie möglich Verfügungsgewalt über die Immobilie zu bekommen. Kaminsky: „Auf keinen Fall wollen wir eine lange Hängepartie zu Lasten der Entwicklungschancen unserer Stadt zulassen. Wir prüfen folglich auch den Erwerb über eine städtische Gesellschaft mit privaten Partnern oder gegebenenfalls auch allein.“

Dass Überlegungen wie diese nicht utopisch sind, verdeutlichen Beispiele aus anderen Kommunen – so hat zum Beispiel die Hansestadt Lübeck vor wenigen Wochen eine ehemalige Karstadt-Sports-Fläche angekauft. „Wir haben mit unserem Stadtentwicklungsprogramm ‚Hanau aufLADEN‘, das bundesweit als Vorbild gelobt wird, zudem bereits mehrfach unter Beweis gestellt, dass wir mutig und offen für neue Ideen sind“, erklärt Martin Bieberle, Stadtentwickler und Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH. Er verweist hier unter anderem auf die Causa „Spielwaren Brachmann“: Auch hier hat die Stadt über eine ihrer Tochtergesellschaften eine strategisch wichtige Innenstadtimmobilie erworben und konnte mit weiteren intelligenten Instrumenten so die mehr als 170-jährige Tradition des Spielwarenverkaufs an der Stelle erhalten. „Wir haben mit unserer Vorkaufsrechtsatzung und den anderen Bausteinen von ‚Hanau aufLADEN‘ in den letzten Monaten bereits mehrfach gezeigt, dass die Stadt Hanau handlungsfähig und willens ist, im Sinne der Stadtgesellschaft zu gestalten.“

Das Kaufhof-Gebäude sei eine der wichtigsten und größten Flächen in der Innenstadt und von hoher strategischer Bedeutung. Und der Kaufhof hat eine lange Tradition, wodurch die weitere Entwicklung auch für das Stadtgefühl von immenser Bedeutung sei, so Bieberle. Die historische Bedeutung der Architektur komme auch darin zum Ausdruck, dass das Gebäude wegen seiner besonderen Fassade unter Denkmalschutz steht.
Der mögliche Erwerb der Immobilie bedeutet nicht, dass die Stadt darin selbst Einzelhandel betreiben wird. „Wir haben bereits Ideen gesammelt, wie so eine Fläche künftig genutzt werden könnte. Beispiele aus anderen Städten geben uns da gute Hinweise“, erklärt Bieberle. Mit den Erfolgen des Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“ habe die Stadt gezeigt, dass sie in der Lage sei, mit „unserem vielfältigen privatwirtschaftlichen Netzwerk kreative und gute Lösungen zu finden“, so Bieberle weiter. Diese würden sicherlich immer auch Handel in dieser 1A-Lage beinhalten. „Darüber hinaus gibt es für eine Stadt auf Wachstumskurs auch viele öffentliche Bedarfe, die dort ebenfalls im Herzen unserer Stadt ihren Platz finden könnten. Wichtig ist jetzt, dass wir als Stadt Hanau die Verantwortung übernehmen, dass keine Brache in 1A-Lage entsteht. Langfristiger Leerstand an dieser exponierten Stelle in der Innenstadt würde eine bleierne Wirkung mit sich bringen – und die werden wir verhindern“, bekräftigt der Oberbürgermeister: „Einen langen Leerstand können und werden wir an dieser Stelle nicht akzeptieren.“

Vor 15 Jahren hatte Hanau eine vergleichbare Herausforderung zu lösen, als das Karstadt-Kaufhaus am Freiheitsplatz aufgegeben wurde – knapp 80 Jahre hatte dort ein Warenhaus gestanden. „Die folgenden Monate des Leerstands haben gezeigt, dass sie das Einkaufserlebnis in einer Innenstadt massiv beeinträchtigen“, blickt Kaminsky zurück. Damals hatte sich HBB nach Abschluss des Wettbewerblichen Dialogs dazu entschieden, die Fläche zu erwerben und in das Forum Hanau zu integrieren. „Wir wollen und werden verhindern, dass die erreichten Erfolge unserer Innenstadtentwicklung durch das Gebaren des Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzerns in Gefahr geraten. Wir müssen jetzt handeln, und wir werden jetzt handeln. Denn es ist uns wichtig, was in unserer Stadt passiert – und die historische Chance, zu gestalten, nehmen wir wahr“, erklärt der Oberbürgermeister abschließend.

„Anreize schaffen für den Nachwuchs“ - Ehrenbürger Rudi Völler und Stadt Hanau fördern den Jugendfußball in der Stadt mit 6.600 Euro
OB Kaminsky, Rudi Völler


Dem Amateur- und Jugendfußball fehlt der Nachwuchs. Eine Erkenntnis, die für viele Städten in Deutschland und eben auch für Hanau gilt. Hanaus Ehrenbürger Rudi Völler ist davon überzeugt, dass es in modernen Zeiten notwendig ist, neue Anreize zu schaffen, um junge Menschen für den Sport zu begeistern. Gemeinsam mit der Stadt Hanau spendete er daher im Zuge der Preisverleihung „HANAUER Sportler des Jahres 2022“ des Hanauer Anzeiger 6.600 Euro an elf Fußballvereine der Stadt. ...
Die Geldsumme stammt aus dem Geburtstagsgeschenk, das die Stadt Hanau ihrem Ehrenbürger zu dessen 60. Geburtstag machte: Für jedes Lebensjahr erhielt Völler einen Hundert-Euro-Schein. Die insgesamt 6.000 Euro sollten anschließend einem wohltätigen Zweck zukommen. Völler entschied sich dazu, die Summe seiner Geburtsstadt zukommen zu lassen und entsprechend den Hanauer Fußballvereinen zuzuführen. Da es sich um elf Vereine handelt, hatte die Stadt Hanau den Geldbetrag noch einmal um 600 Euro aufgestockt, damit alle Vereine denselben Betrag erhalten. „Rudi Völler ist in seiner neuen Funktion als DFB-Direktor der Fußballnationalmannschaft eine verbindende Säule des deutschen Fußballs. Er vergisst nie, woher er kommt und er hat ein Herz für den Nachwuchs – wir freuen uns als Stadt Hanau, dass er unser Geburtstagsgeschenk so wertvoll einsetzt. Es bräuchte mehr Rudi Völlers – aber es gibt eben nur ein‘ Rudi Völler“, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky.

Das Geld erhielten: FC Mittelbuchen, FC Alemannia Klein-Auheim 1916 e.V., Hanauer Sportclub 1960 e.V., FC Rot-Weiß Großauheim 1975 e.V., Sportverein Wolfgang 1930 e.V., FC Türk Gücü 1979 e.V., VFR Kesselstadt 1925 e.V., FC Hanau 93, Hilalspor Hanau Rasensportverein, Sportverein 1910 Germania Steinheim e.V. und VFB Großauheim.

„Im Breiten- und im Profisport fehlt es an jungen, talentierten und engagierten Menschen, die auch in Zukunft die Fahne für ihre Vereine und Clubs hochhalten. Um diese Situation nachhaltig zu ändern, muss man junge Menschen animieren und wieder stärker vom Mannschaftssport überzeugen. Dafür gibt es sicherlich nicht den einen Weg, der überall funktioniert. Die Spende an die Hanauer Fußballvereine soll aber zumindest ein wenig darin unterstützen, Trainingszeiten, Sonderprogramme oder auch Trikots zu finanzieren“, so Rudi Völler.

Es geht um Zusammenhalt und Respekt
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Sehr geehrte Frau Stadtverordnetenvorsteherin,
werte Kolleginnen und Kollegen,
meine Damen und Herren,
 
vor zwei Wochen haben wir auf zahlreichen Veranstaltungen des schrecklichen Attentats vom 19. Februar 2020 gedacht. Viele Bürgerinnen und Bürger der Stadt haben die Möglichkeit wahrgenommen, an die Opfer dieses rassistischen Anschlages zu erinnern. Und sie haben damit ein klares Bekenntnis für ein friedliches Miteinander, für Toleranz sowie gegen Hass und Rassismus abgelegt.
 
Im Nachgang zum Gedenktag hat es einige Diskussionen gegeben wegen mancher Vorwürfe, die Einzelne und Vertreter von Initiativen öffentlich gegen die Stadt, die Stadtgesellschaft sowie verschiedene Institutionen erhoben haben. Vorwürfe, etwa die eines angeblichen strukturellen Rassismus, die viele unserer Bürgerinnen und Bürger –als ungerechtfertigt und überzogen empfunden haben. Ich sehe dies genauso und sage deshalb hier in aller Deutlichkeit: Ich weise die pauschalen Vorwürfe eines strukturellen Rassismus in unserer Stadt und einer intoleranten Gesellschaft entschieden zurück! ...
Mir ist sehr daran gelegen, einen Streit in der Stadtgesellschaft zu vermeiden und deutlich zu machen, wo wir stehen und für was wir stehen. Schuldzuweisungen und Pauschalurteile werden dem Andenken an die Opfer nicht gerecht und helfen auch nicht, ein friedliches Miteinander in dieser Stadt zu befördern.
 
Kritik an Andersdenkenden, Kritik an staatlichen und kommunalen Stellen ist zulässig. Der offene Diskurs ist das Lebenselixier unserer Gesellschaft. Selbst wenn Kritik objektiv unbegründet ist. Das hält unsere Demokratie nicht nur aus; das ist ein Wesensmerkmal unserer Demokratie.
 
Nicht tolerabel ist Kritik aber dann, wenn sie in Schmähungen, Beleidigungen und Verleumdungen ausartet. Wenn sie den Andern diskriminiert und herabsetzt. Wenn sie die Würde des Anderen verletzt.
 
Wer für sich selbst Mitmenschlichkeit und Respekt einfordert – zu Recht einfordert – der muss diese Mitmenschlichkeit und diesen Respekt auch gegenüber anderen walten lassen.
 
Wir in Hanau wissen, welche Folgen Hass und Rassismus haben können.
In wenigen Tagen werden wir der Zerstörung unserer Stadt am 19. März 1945 und der Opfer des Krieges gedenken.
 
Auch wenn der 19. März und der 19. Februar nicht vergleichbar sind, so haben sie doch die gleichen Wurzeln. Es ist der Hass, der zu Leid und Elend führt. Wir Hanauer und Hanauerinnen haben die Lehren aus unserer Geschichte gezogen und Tausende beweisen hier jeden Tag, das ein friedliches Miteinander unterschiedlichster Menschen möglich ist.
 
Ja, es gibt auch bei uns - wie überall im Land, wie überall auf diesem Globus – Fälle von Rassismus, Alltagsrassismus und Diskriminierung. Dem müssen wir uns entgegenstellen. Aber diese Fälle berechtigen nicht dazu, eine komplette Gesellschaft pauschal zu verurteilen und so ebenfalls zu diskriminieren. Das führt nicht zu einem besseren Verständnis untereinander, sondern schadet im Gegenteil einem friedlichen Miteinander. Insofern haben diejenigen und die Teile der Angehörigen, die den Gedenktag zu Schmähungen und Beleidigungen missbraucht haben, diesem Miteinander mehr geschadet als genutzt.
 
Ich will aber auch ausdrücklich an dieser Stelle nochmals betonen, dass ich all denen widerspreche, die sagen „es muss jetzt auch mal gut sein“.
 
Gegenüber den Angehörigen und ihrer Trauer ist dies eine Anmaßung und für unsere Gesellschaft im Allgemeinen und unsere Stadtgesellschaft im Besonderen wäre es schlichtweg falsch.
 
Der 19. Februar muss neben dem Gedenken an die Ermordeten ein dauerhafter Tag der Reflexion, der Prüfung, der Selbstvergewisserung sein.
 
Wir müssen uns vergewissern, wie weit wir in der Bekämpfung von Rassismus, Extremismus, ja in der Bekämpfung der Feinde unserer Werte und unserer Verfassung gekommen sind.
 
Meine Damen und Herren,
in Hanau hat es nach dem 19. Februar 2020 zahlreiche Initiativen und Aktionen gegeben, die dieses Miteinander, den Zusammenhalt befördern sollen. Das sind keine Eintagsfliegen, sondern nachhaltige Maßnahmen, von denen Ihre Entscheidung zur Schaffung eines Zentrums für Demokratie und Vielfalt nur ein Beispiel von vielen ist.
 
Ausdrücklich erwähne ich in diesem Zusammenhang auch die Schulen unserer Stadt, die sich vorbildlich dieses Themas angenommen haben – auch schon vor dem 19. Februar.
 
Unsere Schulen vermitteln nicht nur puren Lehrstoff, sondern sie vermitteln auch die Grundwerte unserer Gesellschaft, den Geist unseres Grundgesetzes, dessen Kern die Menschenrechte sind.
 
Natürlich kann man unterschiedlicher Meinung sein, ob eine Schule den Infostand einer Initiative, die aus dem 19. Februar entstanden ist, genehmigen soll oder nicht. Der berühmte „Beutelsbacher Konsens“ aus den 70er Jahren fordert dazu auf, Schüler in die Lage zu versetzen, „politische Situationen und Interessenlagen zu analysieren“ und auch kontroverse Positionen zu beachten. Aber bewerten und entscheiden müssen die Schulen nun einmal selbst, wie sie diesen Konsens umsetzen.
 
Man kann die Entscheidung der Karl-Rehbein-Schule für falsch halten, der „Bildungsinitiative Fervat Unvar“ im Gegensatz zu vielen anderen Schulen den Infostand nicht zu genehmigen.
 
Aber daraus abzuleiten, die Karl-Rehbein-Schule hänge rassistischem Gedankengut nach, ist inakzeptabel und deshalb weise ich dies entschieden zurück.
 
Gerade die Karl-Rehbein-Schule engagiert sich seit Jahren im sozialen Bereich, hat viele internationale Kontakte und Partnerschaften geknüpft und ihren Schülerinnen und Schülern so den Respekt vor anderen Menschen und Kulturen in vorbildlicher Weise vermittelt.
 
Serpil Unvar hat in ihrem offenen Brief den Wunsch geäußert, diese Kontroverse mit der KRS auszuräumen und wieder aufeinander zuzugehen. Ich unterstütze dies ausdrücklich.
 
Ich habe unseren ehemaligen Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Scheuermann, den ich als Mann des Ausgleichs und des Zusammenführens kennengelernt habe, um die Moderation solcher Gespräche gebeten. Ich bin sehr dankbar, dass er sich gestern telefonisch bei mir dazu bereit erklärt hat. Offene Gespräche und konstruktive Diskussionen sind immer noch das beste Mittel, Kontroversen zu lösen.
 
Meine Damen und Herren,
zur Demokratie gehört aber auch, dass sich manche Kontroversen nicht lösen lassen und am Ende eine demokratische Entscheidung steht, die von allen respektiert werden muss. Einer dieser Punkte ist der Standort für das Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des Attentats.
Auch dies war Thema bei den Gedenkveranstaltungen und ebenfalls verbunden mit massiven Vorwürfen gegen diejenigen, die den Marktplatz als Standort ablehnen.
 
Es ist das gute demokratische und zu respektierende Recht von Angehörigen und Bürgerinnen und Bürgern, den Marktplatz als den richtigen Standort für das Mahnmal anzusehen.
 
Es ist aber auch das gute demokratische und ebenfalls zu respektierende Recht einer – wie ich es empfinde: großen Mehrheit der Stadtgesellschaft, der Stadtverordnetenversammlung als obersten Organ unserer Kommunalverfassung, des Magistrats, aber auch von mir persönlich, den Marktplatz als ungeeignet anzusehen.
 
Dem Zusammenhalt in einer freiheitlichen Demokratie dient nur, wer die Toleranz aufbringt, die andere Auffassung zu respektieren. Toleranz heißt im Übrigen, die Auffassung der Andersdenkenden zu ertragen.
 
Diese Ablehnung des Marktplatzes als Standort für das Mahnmal hat nichts mit Rassismus zu tun oder dem vermeintlichen Wunsch, das Attentat aus dem Stadtgedächtnis zu verbannen.
 
Es gibt nicht nur viele sachliche und fachliche Gründe, die gegen den Marktplatz sprechen. Es ist auch der Wunsch der überwiegenden Mehrheit unserer Bürgerinnen und Bürger, den Marktplatz als zentralen Platz den Brüdern Grimm vorzubehalten.
 
Sie stehen für die Hoffnung, dass am Ende das Gute siegt, sie stehen für den Mut gegenüber Autokraten und für das Recht aller Menschen, ein Leben in Freiheit zu führen. Und deshalb steht ihr Denkmal auch als Solitär im Herzen unserer Stadt.
 
Ich habe - wie viele andere - für den Standort des Mahnmals an einem neu gestalteten Kanaltorplatz plädiert, vor dem entstehenden Zentrum für Demokratie und Vielfalt. Hier, direkt am Weg, den der Attentäter zwischen den beiden Tatorten zurückgelegt hat, erinnert das Mahnmal nicht nur an die Opfer.
 
Es erinnert zugleich auch diejenigen, die im Zentrum arbeiten oder Veranstaltungen besuchen, stets daran, weshalb sie sich hier engagieren und weshalb ihr Engagement so wichtig für unser Land ist.
 
In diesem Zusammenhang weise ich auch noch auf eine in den vergangenen Tagen erneut verbreitete Behauptung hin:
Ich habe nie versprochen, dass das Mahnmal auf dem Marktplatz aufgestellt werden kann.
 
Und auch wenn auch ich gerade Zielscheibe von heftiger Kritik, ja bisweilen Schmähkritik von einigen Angehörigen war – oder gerade deshalb - fühle ich mich aufgefordert, um Milde für derlei Äußerungen zu bitten.
 
Lassen Sie mich zwei Anmerkungen dazu machen:
1.            Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der damalige Ministerpräsident Bouffier und ich haben am Abend des 20. Februar 2020 im persönlichen Gespräch und Miteinander die grenzenlose Trauer und die Fassungslosigkeit der Angehörigen erlebt. Das dieses Erlebnis für mich bei allen nüchtern und sachlich vorzunehmenden Abwägungen und Beurteilungen eine Rolle spielt, wird man verstehen.
2.            Keiner der Angehörigen wurde auf diese öffentliche Rolle, die ihnen durch die rassistische Mordtat zugewiesen wurde, vorbereitet. Es ist deshalb angebracht, nicht jede Äußerung persönlich zu nehmen. Wo erforderlich, muss man sie klarstellen. Grundsätzlich gilt es auch weiterhin, die Hand zu reichen.
 
Nur dieses Verständnis, liebe Kolleginnen und Kollegen fördert den Zusammenhalt.
 
Manche Beobachtung bei der Gedenkveranstaltung, aber auch was mir von der Demonstration vermittelt wurde, bringt mich dazu, Folgendes zu sagen:
 
Aus diesem Verständnis und aus Sorge um den Zusammenhalt, erwächst auch meine Mahnung an die Angehörigen:
lassen Sie sich nicht von Kräften instrumentalisieren, die eine ganz eigene Agenda verfolgen, die nicht mit den Werten unseres Grundgesetzes im Einklang steht.
Um es ganz klar zu sagen: wir wollen und müssen an den Schwächen unserer Demokratie, unserer staatlichen Institutionen und Behörden arbeiten. Wir wollen aber keinen anderen Staat.
Es ist der freiheitlichste und demokratischste, den wir jemals in Deutschland hatten.
 
Ich bitte darüber hinaus eindringlich alle, sich nicht von denen verführen zu lassen, die ein falsches Bild von unserem Land und unserer Stadt zeichnen. Folgen Sie nicht denen - aus welcher politischen Ecke sie auch immer kommen mögen - die letztlich nur Hass und Zwietracht säen, um ihre eigene politische Agenda zu befördern.
 
Hanau ist eine Heimat für alle Menschen, die guten Willens sind. Egal wo sie herkommen, welchen Glauben sie haben, wer ihre Eltern sind. Es ist unsere Heimat. Und wir werden sie auch in Zukunft gegen die verteidigen, die uns spalten, die Hass sähen wollen.
 
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
unsere Stadt wird nur eine gute Zukunft haben, wenn die Menschen, die in unserer Brüder-Grimm-Stadt zu Hause sind, friedlich und respektvoll zusammenleben.
 
Dazu brauchen wir den Zusammenhalt aller Gutwilligen. Und ich weiß, dass dieser Zusammenhalt kein frommer Wunsch ist, sondern täglich an vielen Stellen und bei vielen Begegnungen in unserer Stadt gelebt wird.
 
 

Der 19. Februar 2023.
Fasching Am 19.februar

In den vergangenen Tagen bin ich oft auf den Faschingssonntag angesprochen worden. Es ist in diesem Jahr der 19. Februar. Es ist das Datum des schlimmsten Tages, den Hanau in Friedenszeiten erlebt hat.
Kann, darf, soll man an diesem Tag Fasching feiern? ...
Ich persönlich werde am Faschingssamstag am Innenstadtumzug teilnehmen, am Sonntag werde ich an den verschiedenen Veranstaltungen im Rahmen des Gedenkens an die Opfer des 19. Februar 2020 teilnehmen. Ein Wechsel zwischen Terminen des Gedenkens und Faschingsumzügen würde mich zugegebenermaßen emotional überfordern, deshalb nehme ich am Sonntag an keiner Faschingsveranstaltung teil. Doch als Stadt ermöglichen wir – und ich sage „ausdrücklich“ –, dass es in den Stadtteilen Lamboy-Tümpelgarten, Steinheim und Klein-Auheim am Faschingssonntag die traditionellen Umzüge geben wird.

Fasching ist ein hohes Kulturgut, das für fröhliches und buntes Feiern steht – und auch für Botschaften. Aus Hanau teile ich dazu mit Ihnen zwei aktuelle Begebenheiten: Das Motto des Faschingsumzuges am Samstag, dem 18. Februar, lautet „Stärker. Bunter. Hanau.“ Es signalisiert neben dem Zusammengehörigkeitsgefühl auch das Wissen um die gelebte Vielfalt, für die unsere Stadt steht. Und: für den Innenstadt-Zug am Samstag haben wir die Route geändert – sie führt nicht am Heumarkt, dem ersten Tatort vom 19. Februar 2020 vorbei. Ein „fröhliches Helau“ hielte ich dort für völlig unangebracht.

Weiterhin ist mir das das Zeichen der Karnevalisten beim sogenannten „Rathaussturm“ am vergangenen Wochenende positiv aufgefallen: Es wurde ohne die in der Zeit vor Corona üblichen Donner-, Böller- und Salutschüsse begangen, stattdessen wurden Hupen und Trillerpfeifen eingesetzt. Ein akustisches und sinnbildliches Zeichen vor allem für die vielen aus der Ukraine geflüchteten Menschen, die nach Hanau gekommen sind – und auch ein friedvolles Zeichen, wie ich finde. Den „Faschingsrummel“ wird es sicher an dem Wochenende nicht auf dem Marktplatz geben, bisher ist er auch noch nicht beantragt. Genehmigen würde ich ihn für den Freiheitsplatz, allerdings mit Ausnahme des Sonntags. Diese Bilder passen nicht zusammen.

Menschen tragen Trauer und Gedenken in sich, Freude und Frohsinn – und ich bin mir sicher, dass dies auch für die Gesellschaft im Allgemeinen und unsere Stadtgesellschaft im Besonderen gilt.
Dass wir im Jahr 2020 keinen Fasching in Hanau gefeiert und kurzfristig die Züge abgesagt haben, ordne ich heute noch als richtig ein. Über die Umzüge in diesem Jahr habe ich bereits im Oktober mit den Angehörigen der Opfer gesprochen. Es gab gemischte Reaktionen, aber keine einhellige Empörung. Auch mit den Faschingsvereinen habe ich mich abgestimmt. Ich denke, dass wir eine Balance finden müssen und können zwischen dem würdigen Gedenken an die Getöteten und der Freude am Leben. Dazu gehört auch, dass die Umzüge in den Stadtteilen am Sonntag erst starten, wenn die Gedenkveranstaltung auf dem Marktplatz beendet ist.
Am 19. Februar 2023 werden wir Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov, den Opfern des rassistischen Anschlags, gedenken. In kleinem Kreis in aller Stille auf dem Hauptfriedhof und am Vormittag auf dem Marktplatz mit der Hanauer Stadtgesellschaft.

Freude und Unbeschwertheit, Trauer und Erinnerung liegen nah beieinander und wir tragen sie in uns. „Hanau steht zusammen“ gilt heute umso mehr in der vielfältigen Brüder-Grimm-Stadt.
 
 

Alles dafür tun, dass Notunterkünfte in Hallen enden
Ende Notunterkünfte

Grundlage für Ende der Hallenbelegung: Vereinbarung zwischen Stadt Hanau und Kreis über Nutzung von Underwood-Kasernenfläche schafft zusätzliche Notunterkunftsplätze
Für die Schulen und Vereine in Birstein, Hanau-Mittelbuchen, Langenselbold und Wächtersbach ist das Ergebnis der geplanten Kooperation zwischen dem Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau eine gute Nachricht:
Durch eine Vereinbarung zwischen Kreis und der Brüder-Grimm-Stadt zum Kasernengelände Underwood sollen die Turn- und Mehrzweckhallen möglichst bald nicht mehr für die Unterbringung von Asylsuchenden und Geflüchteten herangezogen werden. Das sieht auch die Unterbringungsstrategie des Main-Kinzig-Kreises vor. ...
„Seit März mussten viele hundert Schülerinnen und Schüler auf andere Hallen ausweichen, ebenso Dutzende Vereine. Jetzt sind wir so weit, dass wir auch zeitlich klare Perspektiven geben können, wann dieser Zustand endet“, erklärt Landrat Thorsten Stolz. „Die Hallen können spätestens im Frühjahr wieder so genutzt werden wie vor dem russischen Angriffskrieg.“ Oberbürgermeister Claus Kaminsky ergänzt: „Stadt und Kreis haben gemeinsam einen Weg erarbeitet, wie wir das Gelände der Underwood-Kaserne bestmöglich nutzen können. Gleichzeitig werden wir damit unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht und tragen den berechtigten Anliegen von Schulen und Vereinen Rechnung. So wird beispielswiese die belegte Mehrzweckhalle in Hanau-Mittelbuchen wieder frei, was mich für die Vereinslandschaft dort freut. Wir wissen alle, dass eine Mehrzweckhalle wie in Mittelbuchen der zentrale Treffpunkt für Kultur, Feiern und die ehrenamtliche Arbeit ist.“

Möglich wird der kurzfristige Ausstieg aus den Turnhallen-Unterkünften zum einen, weil der Kreis mit Unterstützung von Städten und Gemeinden seit Monaten an anderen Stellen Unterkünfte aufbaut beziehungsweise schon betreibt. Zum anderen wird dies dadurch beschleunigt, dass auf einem angemieteten Grundstück der Hanauer Underwood-Kaserne bis Ende Februar 2023 Notunterkünfte entstehen können. Damit wird der Kreis zwischen Dezember und Ende Februar ähnlich viele Plätze zur Erstunterkunft und -betreuung neu geschaffen haben, wie sie in den derzeit belegten Hallen noch genutzt werden.

„Wir haben in den Notunterkünften in den drei Schulturnhallen und in der Halle in Mittelbuchen Schlafplätze für zirka 500 Menschen. In den neuen Unterkünften in Underwood und den Notunterkünften in Gelnhausen und Bad Soden-Salmünster werden wir diese Gesamtzahl in Kürze ebenfalls erreichen. Damit können wir die Hallen zurückbauen und den Schulen und Vereinen ein Stück Normalität zurückgeben“, so Landrat Thorsten Stolz. „Was wir also bereits unternehmen und insbesondere auf Underwood fortsetzen, wirkt sich direkt auf die Hallen-Öffnungen in Birstein, Hanau-Mittelbuchen, Langenselbold und Wächtersbach aus.“

„Große und tragende Einrichtungen vorbereitet und aufgebaut“
Susanne Simmler, Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernentin, hat die Unterbringungsstrategie des Kreises in den vergangenen Monaten an die veränderte Fluchtdynamik angepasst und den Aufbau neuer Unterkünfte koordiniert. „Für die Ehrenamtlichen, für die Vereine, für die Sportmannschaften hätten wir den Notunterkunftsbetrieb in den Turnhallen gerne schon früher beendet, weil dies für alle Seiten eigentlich keine gute Möglichkeit der Unterbringung bietet. Das war aber aufgrund des aktuellen Flucht- und Zuweisungsgeschehens des Landes Hessen in den vergangenen Wochen nicht möglich. Wo es geht, hat der Main-Kinzig-Kreis den Aufbau von Alternativstandorten vom Umfang her vergrößert und von der Umsetzung her beschleunigt“, so Simmler.

Die kommunale Ebene, also Landkreis und Kommunen, haben nun nach Einschätzung von Susanne Simmler mehrere große und tragende Einrichtungen im Kreisgebiet vorbereitet und aufgebaut. „Dadurch können wir fürs Frühjahr den Rückbau der Turnhallen-Unterkünfte wieder forcieren. Oberste Priorität hat, die Menschen gut und sicher unterzubringen. Aber klar ist auch: Die Aufgabe und die wechselnde Dynamik bringen die Landkreise und die Kommunen im Moment an ihre Grenzen“, sagt die Erste Kreisbeigeordnete und erneuert die Forderung des Main-Kinzig-Kreises an die Bundes- und Landesregierung, selbst mehr zu tun für eine Milderung der Situation für die kommunale Familie.

Unterstützung erhält die Erste Kreisbeigeordnete dabei von Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Der Landkreis, die Städte und Gemeinden und insbesondere wir in Hanau bekennen uns zu unserer Verpflichtung nach dem Grundgesetz. Dafür erwarten wir aber deutlich mehr Unterstützung insbesondere durch das Land Hessen, sowohl inhaltlich als auch finanziell“, macht der Oberbürgermeister deutlich.

Der Main-Kinzig-Kreis setzt bereits an der Kreisrealschule in Gelnhausen auf eine Notunterkunfts-Lösung mittels Leichtbauhalle. Zwei weitere solcher Hallen sollen in Kürze auf dem Gelände der Hanauer Underwood-Kaserne aufgebaut werden. Der Kreisausschuss hat sich am Dienstag (20.12.) mit einem entsprechenden Antrag befasst und diesen beschlossen. Demnach mietet der Main-Kinzig-Kreis zwei Leichtbauhallen von der städtischen BAUprojekt Hanau GmbH an. Sie sollen für ein Jahr – mit der Option zur Verlängerung – rund 300 Menschen eine erste Unterkunft bieten. Die Betreuung der Liegenschaft übernimmt ebenfalls die BAUprojekt Hanau in Zusammenarbeit mit einem Dienstleister. Senden die politischen Gremien sowohl im Kreis als auch in der Stadt grünes Licht und halten die beteiligten Firmen ihren veranschlagten Zeitrahmen ein, sollen die Hallen bis Ende Februar stehen.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky sieht in dem Vorhaben einen richtungsweisenden Schritt für das Kasernengelände. „Hanau hat im Bestand von Underwood eine Reihe von Gebäuden, die wir als Stadt für die Unterbringung von uns zugewiesenen Geflüchteten nutzen werden. Das ist für das nächste Jahr auch unser Ziel. Dafür brauchen wir aber ordentlich Vorlaufzeit, denn die Mannschaftsunterkünfte müssen erst mit einigem Aufwand bezugsfähig gemacht und baulich angepasst werden“, erklärt der Oberbürgermeister. Die Vorbereitung der Underwood-Kasernengebäude für ein dauerhaftes Wohnen von Geflüchteten wird im kommenden Jahr somit parallel laufen zum Betrieb der Notunterkunft. 

Das Gelände der ehemaligen Underwood-Kaserne in Hanau-Großauheim befindet sich im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Auf Beschluss des Flüchtlingsgipfels zwischen Bund und Ländern im Oktober dieses Jahres wurde die Fläche zur Unterbringung von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern seitens der Bima an die BAUprojekt Hanau  vermietet. Die Stadt Hanau wird über die BAUprojekt GmbH die auf dem Kasernengelände befindlichen Mannschaftsunterkünfte sanieren. Mittelfristig sollen dort die durch den Main-Kinzig-Kreis zugewiesenen Geflüchteten und Asylbewerberinnen und Asylbewerber einziehen. Da formal nur die Stadt Hanau Underwood nutzen kann, tritt der Main-Kinzig-Kreis mit der BAUprojekt Hanau GmbH in eine Mietpartnerschaft ein.

In konstruktiven Gesprächen zwischen dem Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau hatten beide Seiten in den vergangenen Wochen die Möglichkeit geprüft worden, auf einer Freifläche des Kasernengeländes von Underwood Gemeinschaftsunterkünfte in Form von Leichtbauhallen für die Belegung durch den Main-Kinzig-Kreis zu errichten und zu betreiben. Dies mündete, vor dem Hintergrund der rechtlichen Rahmenbedingungen, in nun gefundenen Kooperationslösung.

Landrat Thorsten Stolz richtet Worte des Dankes an die Brüder-Grimm-Stadt. „Landkreis und Stadt Hanau stehen in dieser sehr herausfordernden Situation zusammen und machen sehr deutlich: Wir sind als Kommunalpolitiker bereit, gemeinsam die Lage zu meistern. Die Zusammenarbeit funktioniert herausragend gut, das zeigt auch die Lösung für eine größere Notunterkunft“, so Stolz.
Auch Mittelbuchener Halle soll wieder freiwerden

Der Schuldezernent des Main-Kinzig-Kreises, Winfried Ottmann, skizziert das weitere Vorgehen: Wenn die Hallen nicht mehr belegt seien, erfolge im ersten Schritt der Rückbau, also der Abbau der Kabinen und das Wegräumen und Einlagern des Equipments, vor allem der Betten. Im zweiten Schritt würden notwendige Reparaturen durch den Main-Kinzig-Kreis beauftragt, um die Hallen in den Ursprungszustand zurückzuversetzen. Wie umfangreich diese Reparaturen würden, werde sich bei der Begutachtung der Räumlichkeiten zeigen, die im kommenden Jahr stattfinden. In Birstein schließt sich nach dem Rückbau eine umfassende Sanierung an, die ohnehin vorgesehen war.

Bürgermeister Axel Weiss-Thiel freut sich für die Mittelbuchener Vereinslandschaft. „Die Stadt und der Kreis haben zwar jetzt über mehrere Monate bei der Suche nach Übergangslösungen geholfen und Erleichterungen geschaffen, wo es ging. Aber nichts geht über das angestammte Domizil. Diese Perspektive ist daher ungemein wichtig“, so Weiss-Thiel.

Im Jahr 2022 sind bisher über 9.000 Asylsuchende und Geflüchtete in den Main-Kinzig-Kreis gekommen (2021: 772 Personen). Rund 7.600 befinden sich immer noch im Kreisgebiet. Mit bis zu 160 Menschen pro Woche nimmt der Main-Kinzig-Kreis derzeit hessenweit, in absoluter Zahl, die meisten Geflüchteten auf. Wie viele das Land Hessen dem Main-Kinzig-Kreis im ersten Quartal des neuen Jahres wöchentlich zuteilen wird, hat die Landesregierung bisher nicht bekanntgegeben. Der Main-Kinzig-Kreis und seine Städte und Gemeinden stellen sich auf eine ähnliche Größenordnung wie im laufenden Jahr ein und dafür werden derzeit die Vorbereitungen getroffen.

„Die Gesamtzahl der aufgenommenen Personen zeigt mehr als deutlich die große Kraftanstrengung für die kommunale Ebene“, erklärt Landrat Thorsten Stolz. „Meinen Appell richte ich daher im Namen aller hauptamtlichen Kräfte an die Bürgerinnen und Bürger: Haben Sie bitte Verständnis und Geduld in dieser Situation, die sich weder der Landkreis noch die Kommunen ausgesucht haben.“

"Hanau fordert von Ihnen persönlich klare Zeichen"
Galeria Kaufhof

In einem offenen Brief fordert Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky heute Miguel Müllenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH, auf, Klarheit zu schaffen, wie es um die Zukunft der Galeria-Filiale in Hanau steht. ...
Sehr geehrter Herr Müllenbach,
heute, vier Tage vor Heiligabend, wende ich mich mit dem dringenden Appell direkt an Sie: Im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Galeria-Filiale im Herzen der Hanauer Innenstadt, im Namen der Bürgerinnen und Bürger, im Namen der Brüder-Grimm-Stadt und ganz persönlich fordere ich Sie auf, noch in dieser Woche Klarheit zu schaffen, wie es um die Zukunft unseres Warenhauses steht, für das Sie Verantwortung tragen.

Ein klares Zeichen gebe ich Ihnen aus Hanau: Krise können wir. Nicht nur theoretisch, sondern sehr praktisch.

Dass die Innenstädte in Deutschland mitten im Schicksalsjahrzehnt stecken, bildet das fatale Fundament, nicht nur für unsere Stadt. Online-Boom, Immobilien-Spekulantentum, Pandemie, seit Februar der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der mindestens die Energiekrise mit sich bringt. Hanau verarbeitet zudem gemeinsam mit der Stadtgesellschaft das rassistische Attentat vom 19. Februar 2020. Die Ausgangssituation ist alles andere als einfach – aber wir in Hanau stellen uns. Unsere Haltung dabei ist, optimistisch, mutig, kraftvoll und offen anzupacken. Diese Transparenz, sehr geehrter Herr Müllenbach, vermisse ich von Ihnen.
Wir in Hanau wissen, dass die Innenstadt seit Jahrhunderten eine Marktplatz-Funktion hat. Die Agora ändert sich immer wieder in Aussehen und Ausprägung, gleich ist, dass Menschen sich treffen. Um zu handeln, zu erleben, zu genießen, zu leben, zu arbeiten. Gleich ist, dass nur Menschen für Veränderungen sorgen können. Mit dem großen Stadtumbau haben wir unserer Innenstadt ein neues Gesicht gegeben, der vielbesprochenen Aufenthaltsqualität Orte und Inhalte gegeben – und kurz vor Beginn der Pandemie, im Herbst 2019, die nächste Weiche auf „Zukunft Hanau“ gestellt. Gemeinsam mit Komplizen aus Handel und Gastronomie, mit Bürgerinnen und Bürgern haben wir unter Federführung unserer städtischen Hanau Marketing GmbH das mittlerweile in Deutschland vielbeachtete, gelobte und mit Millionenbeträgen von Bund und Land Hessen geförderte Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ aufgesetzt und ausgerollt. Und tun es noch.

Die Aufgabe, den Einkaufs- und Erlebnisort Innenstadt mit Emotionen weiter attraktiv zu halten, bleibt im Schicksalsjahrzehnt eine Herkulesaufgabe, die nur gemeinsam zu stemmen ist. Dafür müssen wir im Gespräch bleiben, ins Gespräch kommen. Das tun wir mit bestehenden Partnerinnen und neuen Partnern. Der Laden-Leerstand in Hanau geht gegen Null, mutige Händlerinnen und Händler bieten neue Konzepte an, bei unseren Pop-Up-Stores ist Musik drin – die Menschen danken es mit dem Besuch und Einkauf in der Hanauer Innenstadt – auch in Ihrer Galeria-Filiale, die als Ankerpunkt direkt am Marktplatz seit Jahrzehnten beheimatet ist, für Frequenz sorgt und von der neuen Frequenz partizipiert.

Wir arbeiten mit Ihrer örtlichen Geschäftsleitung sehr eng und vertrauensvoll zusammen. Denn wir wissen: Ein Kaufhaus funktioniert ohne vitale und agile Stadt nicht. Wir sind so selbstbewusst, festzuhalten: Hanau ist nicht irgendein Standort in Ihrem Konzern. In Hanau haben und hätten Sie die Chance, gemeinsam mit der Stadt, gemeinsamen mit den Akteuren der Innenstadt und gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Galeria zu zeigen, wie das Kaufhaus der Zukunft funktioniert.

Wir reden nicht nur, wir handeln. Sehr geehrter Herr Müllenbach, von Ihnen haben die Menschen, die seit vielen Jahren treu an Ihrem Standort Hanau arbeiten, noch nichts gehört. Es sind Existenzfragen, die für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht geklärt sind. Wird 2022 zum traurigsten Weihnachtsfest für sie? Die Wünsche fürs neue Jahr Luftblasen? Vier Tage vor Weihnachten bitten wir Sie, Ihre Intransparenz, die die Nerven der Betroffenen zum Zerreißen spannt, aufzugeben. Dass Weihnachtsgeschäft „mitzunehmen“ und danach die Schließung zu verkünden, wäre der traurige Höhepunkt der andauernden Hängepartie. So weit darf es nicht kommen.

Ich fordere von Ihnen Klarheit – und gehe gerne in Vorleistung: Hanau steht zum Hause Galeria-Karstadt-Kaufhof. Wir stehen solidarisch zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ich biete Ihnen an, direkt und sofort mit Ihnen ins Gespräch zu gehen, wie wir Sie als Stadt Hanau unterstützen können, Ihr und unser Kaufhaus in der Hanauer Innenstadt zu erhalten. Denn ich bin sicher, dass das Kaufhaus in seiner Grundausprägung eine wichtige Ankerfunktion im sicheren Hafen Hanau hat.

Im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Galeria Hanau und im Namen der Stadt Hanau stehe zu einem Gespräch mit Ihnen bereit.

Mit freundlichen Grüßen
Claus Kaminsky

Weihnachtsgruß und ein gutes neues Jahr
Weihnachtsmotiv 2022

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das ereignisreiche Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu, wir sehnen uns alle nach ein paar Tagen rund um den Weihnachtsbaum. Um innehalten zu können und uns zu besinnen. Leider werden wir die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine mit ins neue Jahr nehmen. Und auch Corona nötigt uns weiterhin besonnenes Handeln ab. Aber es gibt gerade für uns in Hanau bei der Rückschau auf 2022 auch viele positive Momente, die uns gütig zurück- und optimistisch nach vorne blicken lassen. ...
Die Weltkulisse stellt uns zurzeit vor besondere Aufgaben. Diese sind längst nicht mehr weit weg, sondern wirken sich direkt auf unsere Lebenswirklichkeit aus. Den Kopf in den Sand stecken ist nicht die Art für uns Hanauerinnen und Hanauer damit umzugehen. Mutig und optimistisch, mit kühlem Kopf und klarem Kompass – das passt zum Hanauer Weg.

Was wir in Hanau anpacken, und zum Besseren ändern können, gehen wir an. Ganz aktuell gilt mein persönlicher Dank denen, die anderen zur Seite stehen, die weniger haben oder sogar alles verloren haben. Ja, Sparen ist das Gebot der Stunde – aber eben auch Teilen und gemeinschaftliches Handeln.

Auch das konkrete Kümmern um unsere Innenstadt mit dem bundesweit beachteten Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ macht Mut. Dabei geht es nicht nur darum, neuen „Komplizinnen und Komplizen“ Räume für ihr Tun anzubieten, sondern frische Konzepte für ein zukunftsfähiges Miteinander anzubieten und gemeinsam zu entwickeln.

Auch in diesem Jahr werden zu Weihnachten in Hanau wieder Lichter leuchten. Sie stehen für Hoffnung, Harmonie und Herzenswärme. Daran sparen wir nicht, auch wenn wir die Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr an weniger Tagen und ausschließlich in den Abendstunden glänzen lassen. Sie stehen symbolisch für das, was ich Ihnen wünsche: besinnliche Stunden mit Ihren Liebsten, in denen wir uns darüber freuen, was wir haben. Aber auch eine Zeit, in der wir an die denken, denen es zurzeit nicht gut geht.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben in diesen außergewöhnlichen Zeiten ein besinnliches, friedvolles und hoffnungsvolles Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr.

Herzliche Grüße
Claus Kaminsky
Oberbürgermeister der Brüder-Grimm-Stadt Hanau

„Es ist uns Ehre und Ansporn gleichermaßen“ - Rahmenvertrag für Special Olympics Landesspiele 2025 unterzeichnet
Special Olympics Vertragsunterzeichnung

„Inklusion ist für Hanau ein definiertes Leuchtturm-Projekt der Stadtentwicklung. Ich freue mich daher schon sehr auf die Ausrichtung der Special Olympics Landesspiele, für die wir 2025 Gastgeber sein dürfen“, macht Oberbürgermeister Claus Kaminsky deutlich, dass dies Ehre und Ansporn gleichermaßen ist. „Gleichzeitig ist es auch eine Bestätigung dafür, dass wir in Sachen Inklusion grundsätzlich auf dem richtigen Weg sind.“ ...
Für gleich zwei inklusive Sportprogramme hatte sich die Stadt Hanau im vergangenen Jahr erfolgreich beworben. Zum einen wird die Stadt eine sogenannte „Host Town“, also eine inklusive Gastgeberstadt für die Special Olympics in Berlin 2023. Zum anderen hat die Brüder-Grimm-Stadt den Zuschlag als Austragungsort für die Landesspiele 2025 bekommen. Dieser Tage unterzeichneten Oberbürgermeister Claus Kaminsky und die Präsidentin von Special Olympics Hessen, Sylvia Ruppel, sowie der Vizepräsident Mark Behrend den Rahmenvertrag für die Ausrichtung. Besonders erfreulich nach den Worten von Ruppel war dabei die Tatsache, dass auch der Athletenrat als Gremium von Special Olympics Hessen an diesem Moment im Elisabeth-Selbert-Saal im Neustädter Rathaus teilhaben konnte.

OB Kaminsky versprach, dass sich die Stadt als guter Gastgeber präsentieren werde. Einen ersten Eindruck habe er sich bei den letzten Landesspielen in Darmstadt verschaffen können. „Aus sportlicher und auch aus gesellschaftlicher Sicht ist das eine tolle Chance für Hanau. Insbesondere auch für den Sport-Nachwuchs in den Hanauer Vereinen und Schulen wird solch eine Veranstaltung in der Stadt eine großartige Erfahrung sein.“

Wie er weiter erklärte, ist die Stadt hochmotiviert, weithin sichtbare Signale zu senden, welche Bedeutung das Thema Inklusion hat. „Wir wissen, dass es, um das Ziel von Inklusion im Sport zu verwirklichen, spannende Ideen, Herzblut, Förderung und die Vernetzung relevanter Akteure braucht.“ Indem sich in Hanau alle dafür engagieren, gemeinsam tolle Landesspiele für alle zu bieten, setze die Stadt ein wichtiges Zeichen für gelebte Inklusion. „Damit tragen wir auch dazu bei, das Bewusstsein in unserer Gesellschaft für Menschen mit Beeinträchtigungen zu stärken.“

Bei Special Olympics handelt es sich um die weltweit größte, vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung. Dass die Landesspiele in Darmstadt nun erst im Mai 2022 ausgetragen werden konnten, ist darauf zurückzuführen, dass der ursprünglich anberaumte Wettbewerbszeitraum coronabedingt verschoben werden musste. In diesem Jahr traten rund 400 Athletinnen und Athleten unter anderem in den Disziplinen Basketball, Badminton, Fußball, Leichtathletik und Schwimmen gegeneinander an.

2025 werden die Landesspiele dann in Hanau stattfinden. In der Vorbereitung wird das Amt für Demokratie, Vielfalt und Sport in enger Absprache mit dem Verein Special Olympics Deutschland in Hessen im ersten Schritt die Sportstätten auswählen, die sich für die Wettkämpfe am besten eignen. Größe und Ausprägung der jeweiligen Hallen und Sportplätze bestimmen am Ende, welche Disziplinen für die Athletinnen und Athleten angeboten werden können.

Blitz-Vermietung als bundesweite Premiere Hanau aufLADEN: Neue Komplizin eröffnet mit Spielwaren aus Manufakturen / Ansiedlungsplattform LeAn greift erstmals
Blitz-vermietung

„Diese Geschichte ist so gut, die kann man sich gar nicht besser ausdenken“, freut sich Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky über die schnelle Vermietung einer kurzzeitig leerstehenden Ladenfläche in der Innenstadt.
Kaminsky führt sie auf zwei Effekte zurück: Zum einen auf das im Rahmen des Stadtentwicklungs-Programms Hanau aufLADEN initiierte Komplizen-Netzwerk, in dem sich kreative Menschen vereinen, die die Brüder-Grimm-Stadt voranbringen wollen, und zum anderen auf die im Rahmen des bundesweiten Pilotprojekts „Stadtlabore für Deutschland“ neu entwickelte Datenbank LeAn. Mit dem Instrumentarium ist nun eine Blitz-Vermietung mit deutschlandweitem Pilotcharakter gelungen, in deren Rahmen an der Nürnberger Straße der neue Spielwaren-Laden „Wünsch Dir was“ von Armara Yeromian eröffnet hat. ...
„Die Innenstädte stehen mitten in einem Schicksalsjahrzehnt. Boomender Online-Handel, Inflation, Pandemie, Immobilien-Spekulanten und Energiekrise sind Faktoren, unter denen Innenstädte leiden. Wir stemmen und stellen uns in Hanau mit anderen und neuen Instrumenten wie etwa der Vorkaufsrechtsatzung dagegen“, erläutert Hanaus Oberbürgermeister. Dazu passt: Die Stadt Hanau ist eine von bundesweit 14 Modellstädten, die am vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ unter Regie des IFH KÖLN teilnehmen. Dort ist mit LeAn eine innovative Plattform entstanden, die Leerstand verhindern und die Ansiedlung neuer Betriebe professionalisieren soll. „LeAn ist die perfekte Ergänzung für den Instrumentenkasten von Hanau aufLADEN, in dem sich viele Bausteine zur Attraktivierung unserer Innenstadt befinden“, so Kaminsky. Die neue Vermietung ist der erste Erfolg, der bundesweit mit der neuen Ansiedlungsplattform erzielt worden ist.

Die jüngste Erfolgsgeschichte von Hanau aufLADEN ist dabei eine Blitz-Vermietung – im wahrsten Sinne des Wortes. Gerade mal eine Woche lagen zwischen Erstkontakt, Besichtigung, Gespräch mit dem bisherigen Ladenbetreiber, Mietvertrag und der Eröffnung. Neu in der Innenstadt, konkret in der Nürnberger Straße 37, befindet sich nun das Geschäft „Wünsch Dir was“. Hier vertreibt Besitzerin Armara Yeromian besondere Spielwaren, die in Manufakturen hergestellt werden und „nachhaltig und pädagogisch besonders wertvoll sowie langlebig sind“. Yeromian ist seit 2006 in der Spielzeugbranche, führt die erste von nun zwei „Wünsch Dir was“-Filialen in Bad Homburg. „Dort habe ich von Hanau aufLADEN gehört. Dass in Hanau ein besonders vitales Netzwerk aus agilen Menschen nicht nur überlegt, sondern direkt anpackt, hat mich sofort begeistert, als ich davon in der Zeitung gelesen habe.“

Über Petra Leroy, die mit „LEROYS’s Kulinarisches & Schönes“ im Modehaus Müller-Ditschler ebenfalls Komplizin des Stadtentwicklungs-Programms ist, bekam Yeromian Kontakt zur Hanau Marketing GmbH (HMG), die unter anderem mit dem Programm Hanau aufLADEN das City- und Standortmarketing für Bürgerinnen und Bürger, Besucherinnen und Besucher sowie Gewerbetreibende neugestaltet. HMG-„Headhunterin“ Susanne Schmitz und City-Manager Norbert Schalinksy nahmen sich Armara Yeromian an und zeigten ihr die Stadt. Anschließend luden sie sie spontan zum Komplizentreffen anlässlich der Eröffnung des Wintergold-Weihnachtsmarkts in die Kanzlei ein. „Ich habe dort mit anderen Händlerinnen und Händlern sowie Gastronominnen und Gastronomen gesprochen – also mit den Komplizen. Der enorme Entdecker- und Macher-Geist war dort mehr als spürbar. In Hanau wird das Wohl der Stadt nicht irgendwem überlassen, sondern gemeinsam angepackt“, so Yeromian.

Am nächsten Tag wurden die Anforderungen der Bad Homburgerin an ihre potenzielle neue Ladenfläche in LeAn, das erst wenige Tage zuvor offiziell vorgestellt worden war, eingegeben. Auf der digitalen Plattform, die unter Regie des IFH KÖLN von den bundesweit 14 Kommunen in monatelanger Detailarbeit entwickelt wurde, werden leerstehende Ladenlokale mit den Bedürfnissen potenzieller Mieter abgeglichen – im Fall von Yeromian passten Flächen- und Standortanforderungen sofort. Für LeAn, das umgangssprachlich auch „Immobilien-Tinder“ getauft wurde, ist das eine Premiere: Die Plattform, die künftig von allen Kommunen in Deutschland genutzt werden kann, feiert seine erste Ansiedlung in der Brüder-Grimm-Stadt Hanau.

Nach dem „Match“ ging es für Armara Yeromian dann Schlag auf Schlag. Am Montag das Gespräch mit dem bisherigen Mieter der Fläche, Dienstag die Unterschrift unter den Mietvertrag, Mittwoch der Einzug, Freitag die Eröffnung. „Ein leerstehendes Geschäft vom ersten Gespräch bis zur Eröffnung innerhalb von nur einer Woche zu vermieten, ist gerade in dieser Zeit atemberaubend schnell“, resümiert Kaminsky: „Mit Armara Yeromian hat unser Stadtentwicklungs-Programm eine neue Komplizin gewonnen, von der wir uns in Sachen Umsetzungsgeschwindigkeit noch eine Scheibe abschneiden können.“

Weitere Informationen: www.stadtlabore-deutschland.de www.hanauaufladen.jetzt

Hintergrund zur neuen Plattform: LeAn ist das Werkzeug für Kommunen zur Gestaltung von vitalen Innenstädten und Zentren. Als datenschutzkonforme Webanwendung ermöglicht die Plattform digitales Leerstands- und vorausschauendes Ansiedlungsmanagement – unter Federführung der Kommune und mit Beteiligung aller Nutzergruppen. Mithilfe von LeAn werden Immobilien und Nachnutzungskonzepte passgenau gematcht und eine nachhaltige Quartiersaufwertung sichergestellt. Entstanden im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekts „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ mit einer Laufzeit bis Dezember 2022 liefert LeAn die datenbasierte Grundlage für einen Dialog auf Augenhöhe aller Innenstadtakteurinnen und Akteuren und standardisierte Prozesse für eine zukunftsgewandte Gestaltung vitaler Zentren. Zu den beteiligten Modellstädten der „Stadtlabore für Deutschland“ zählen: Bremen, Erfurt, Hanau, Karlsruhe, Köln, Langenfeld, Leipzig, Lübeck, Lüneburg, Mönchengladbach, Nürnberg, Rostock, Saarbrücken und Würzburg.

Die Wilhelmsbader Sommernacht zieht an den Main
Hanauer Sommernacht

„Mit den Mainwiesen unterhalb von Schloss Philippsruhe haben wir einen perfekten neuen Standort gefunden, um die Sommernacht auch zukünftig in einem angemessenen Ambiente durchführen zu können,“ ist Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky sicher, dass sich der besondere Charme der beliebten Veranstaltung auch in der veränderten Umgebung entfalten wird. „Es wird anders, aber es wird genauso schön,“ macht er deutlich, dass der Wechsel letzten Endes unumgänglich war, um den einzigartigen Landschaftspark in Wilhelmsbad zu schützen. „Wenn wir es auf den Punkt bringen, ist der Wechsel des Standorts der „Sommernacht“ letztlich den für uns alle spürbaren klimatischen Veränderungen geschuldet.“ Aber ohne Zweifel werde die Neue Philharmonie Frankfurt die Vorteile des künftigen Areals voll ausschöpfen, um den besonderen Zauber des Konzerts auch in der Nachbarschaft zu Schloss und Main zu wecken. Und auch ein weiterer charakteristischer Aspekt der Sommernacht ist nach den Worten von Kaminsky unverändert: „Der Eintritt bleibt frei.“ ...
Die unmittelbar an den Schlosspark angrenzenden Mainwiesen sind nach Ansicht aller Beteiligter in vielerlei Hinsicht hervorragend geeignet, quasi die Nachfolge des Staatsparks anzutreten. Nicht nur, dass der dort vorhandene Baumbestand entlang des Radweges in einem erheblich besseren Vitalitätszustand ist, gibt es bereits einen guten Erfahrungsschatz für die Fläche, da hier auch seit 1988 das Hanauer Bürgerfest stattfindet. Das bedeutet, dass sowohl die nötige Infrastruktur als auch eine bewährte Logistik bereits vorhanden sind. Für das Publikum bedeutet der neue Standort, dass die Bühne, anders als in Wilhelmsbad, ohne Sichtbehinderung von allen Plätzen aus zu sehen ist. „Damit das auch so bleibt, sind mitgebrachte Pavillons nur entlang der Baumreihe am Mainufer zugelassen“, erläutert Bernd Michel vom Veranstaltungsbüro der Stadt Hanau, der die Pläne für die neue „Hanauer Sommernacht“ maßgeblich mitgestaltet hat.

Dass die Nachricht vom Umzug der traditionsreichen Wilhelmsbader Sommernacht an den Main sicher von einer gewissen Skepsis begleitet werde, könne er nachvollziehen. Doch alle Beteiligten waren sich einig, dass ein Fortführen unter den bisherigen Bedingungen keine Option war. Wie der OB ausführte, mussten nach den heißen, wasserarmen Sommern im Staatspark Wilhelmsbad in den letzten beiden Jahren rund 300, vor allem alte Bäume gefällt werden.

Neben den klimatischen Umständen, die besorgniserregende Bedingungen für den Park mit sich bringen, trägt jedoch auch die Sommernacht mit rund 7.000 bis 8.000 Besucherinnen und Besuchern zu einer unerwünschten Verdichtung des Bodens bei, die dazu führt, dass Regenwasser nicht mehr Boden versickert, sondern oberflächlich abläuft. „Selbst das Aufstellen von rund 1.000 Metern Absperrgitter hat es nicht geschafft, das gefährdete Wurzelwerk nachhaltig zu schützen, weil zu viele Menschen sich trotz der Hinweise in diesen Bereichen niedergelassen hatten.“

Nachdem geklärt war, dass die Wilhelmsbader Sommernacht ein neues Domizil benötigt, ist die Stadt gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service auf die Suche gegangen. Dabei wurde nach den Worten von OB Kaminsky auch der Schlosspark von Philippsruhe in Betracht gezogen. Nach einem Ortstermin musste „die durchaus charmante Idee“ wieder verworfen werden, denn auch der Schlosspark präsentiert sich in einem ähnlichen Stress-Zustand. „Die gesamte Vegetation im Park hat durch die extrem heißen und trocknen Sommer der vergangenen Jahre erheblichen Schaden genommen. Die parkprägenden alten Bäume zeigen einen erheblichen Vitalitätsverlust, was auch zum Absterben von bisher 91 Altbäumen geführt hat.“ Daneben sei auch hier bei den verbleibenden Bäumen eine erhöhte Totholzbildung zu beobachten. Die Stadt als Veranstalter eines solchen Großereignisses, wie es die Sommernacht dank gleichbleibendes Beliebtheit beim Publikum sei, trage darüber hinaus nicht nur Verantwortung für die Parkanlagen, sondern müsse auch den Schutz der Besucherinnen und Besucher im Blick behalten. „Von herabfallenden Ästen kranker Bäume kann ein unkalkulierbares Risiko ausgehen,“ zählt Kaminsky ein weiteres Argument gegen den Schlosspark auf.

Einen festen neuen Platz hat die Hanauer Sommernacht auch im Kalender gefunden: sie wird künftig immer am 1. Samstag im August stattfinden. „Die Verschiebung um eine Woche sorgt dafür, dass es keine Überschneidungen mit den Brüder Grimm Festspielen geben wird und das Amphitheater damit als Backstage-Raum für die Neue Philharmonie Frankfurt zur Verfügung steht“, begründet Bernd Michel das neue Datum. Das bedeutet, dass die Sommernacht am 5. August 2023 ihre Premiere auf dem neuen Gelände feiern wird. Unter dem Motto „SCHNELLER HÖHER HEITER!“ präsentiert das Orchester beeindruckende Rock-Rekorde. Das neue „sportliche“ Klassik-Crossover-Programm der Neuen Philharmonie Frankfurt bringt viele große bekannte und großartige Rock-Titel mit packender Klassik auf die Bühne am Main.

Auch wenn der Eintritt zur großen Abschlussverstaltung des Kultoursommers frei bleibt, wird es doch auch am Main den Service für jene Fans geben, die es gern ein wenig bequemer und komfortabler hätten: für eine Reservierungsgebühr in Höhe von 15 bis 19 Euro steht ein Stuhl im Bereich unmittelbar vor der Bühne bereit. Reservierungen sind vom 2. Dezember an unter www.frankfurt-ticket.de oder direkt im Hanau Laden möglich.
 

„Zentrum für Demokratie und Vielfalt“ ist „Nationales Projekt des Städtebaus“
Zentrum Für Demokratie

„Zentrum für Demokratie und Vielfalt“ ist „Nationales Projekt des Städtebaus“
Bundesbauministerin Geywitz übergibt Förderurkunde an Oberbürgermeister Kaminsky

Mit 75 Millionen Euro aus Bundesmitteln werden 18 „Vordenker“-Projekte in Deutschland gefördert. Aus 79 Bewerbungen wurde auch das „Zentrum für Demokratie und Vielfalt“ ausgewählt, die Förderurkunde als „Nationales Projekt des Städtebaus 2022“ mit dem Bescheid über 3,4 Millionen Euro übergab Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, nun in Berlin an Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Niemals vergessen wir in Hanau den 19. Februar 2020. Die Verteidigung unserer Demokratie nehmen wir hier in die Hand, geben Menschen und Ideen Raum und Räume, um sich um die wahren Werte, um Zusammenhalt und unsere friedliche Zukunft aktiv einzusetzen. Über die Förderung freue ich mich für meine Heimatstadt sehr“, so Kaminsky. ...
„Nicht erst die Corona-Pandemie zeigt uns, wie wichtig es ist, unsere Städte resilient und widerstandsfähig zu machen. Dazu gehören städtebaulich und baukulturell bedeutsame Ensembles und Gebäude, aber auch neue soziale Infrastrukturen und öffentliche Räume als Orte der Begegnung, des gemeinsamen Erlebens und des Zusammenseins. Gerade bei den Nationalen Projekten des Städtebaus werden Flächen und Bestandsgebäude so aufgewertet, dass in und mit ihnen neues gesellschaftliches Zusammenleben entstehen kann und neue Impulse für die Stadtgesellschaft gesetzt werden“, so Ministerin Geywitz. Seit 2014 wurden insgesamt 211 Projekte in das Programm aufgenommen und mit Bundesmitteln in Höhe von rund 670 Millionen Euro unterstützt. Eine Jury aus Fachjurorinnen und -juroren sowie Mitgliedern des Deutschen Bundestags, unter Vorsitz des Parlamentarischen Staatssekretärs Sören Bartol, hat die aktuelle Projektauswahl getroffen.

Ganz besonders hob Ministerin Geywitz Hanau hervor: „Mit dem Zentrum für Demokratie und Vielfalt in Hanau will man an die grausamen, rechtsextremen Morde im Jahr 2020 erinnern. Nicht Bitterkeit und Angst sollen die Stadt prägen, sondern Gemeinschaft und Hoffnung.“ Bei dem rassistischen Anschlag wurden am Abend des 19. Februar 2020 Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kenan Kurtovic, Vili Viorel Paun, Fatih Saracoglu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov ermordet.

Andreas Jäger, Leiter des Amtes für Demokratie, Vielfalt und Sport, ordnet ein: „Das Zentrum für Demokratie und Vielfalt soll ein politisches Zeichen für die Demokratie, des Zusammenhalts und gegen gesellschaftliche Spaltung sein. Vor allem soll es Platz bieten für Austausch, Beratung, Bildung, Dienstleistung und Vernetzung. Miteinander zu reden ist besser als übereinander.“ Das Zentrum wird am Kanaltorplatz Ecke Herrnstraße entstehen, zurzeit ist dort noch eine Corona-Impfstelle untergebracht. „Durch die Förderung durch den Bund haben wir jetzt auch konzeptionell neue Möglichkeiten. Deswegen werden wir den angefangenen Prozess neu aufstellen. Ein breiter Beteiligungsprozess ist dafür entscheidend. Es wird sicher eine große Herausforderung, alle Interessierten Gruppen, Institutionen und Bürgerinnen und Bürger einzubinden und zu beteiligen, ist aber für die Qualität und die Akzeptanz des Hauses alternativlos.“ Und Jäger weiter: „Auf dem Weg begleiten uns viele Partner sehr eng – an dieser Stelle bedanke ich mich ausdrücklich für die Zusammenarbeit mit der ,Projektstadt’ der Nassauischen Heimstätte, die uns bei dem Förderantrag exzellent unterstützt hat."

Zur Urkundenübergabe wurden Kaminsky und Jäger vom Hanauer Bundestagsabgeordneten Lennard Oehl (SPD) begleitet: „Wir haben es geschafft, dass das Zentrum für Demokratie und Vielfalt als Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vom Bund und auf Empfehlung einer unabhängigen Jury in die Förderung aufgenommen wird. Schon in meiner ersten Bundestagsrede habe ich mich dafür ausgesprochen, dass dieses Projekt als Antwort auf den furchtbaren rechtsextremen Anschlag in Hanau 2020 auch mit Bundesmitteln gefördert werden muss. Es freut mich, dass dieser Einsatz sich ausgezahlt hat, und ich werde die Umsetzung des Projektes weiter mit hohem Interesse verfolgen.“

In den vergangenen Monaten war es um die Pläne des Zentrums ruhiger geworden. „Wir verfolgen unsere Ziele nicht immer sofort öffentlich. Klar ist und bleibt, dass in Hanau kein Platz für Rassismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit ist“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky abschließend: „Wir stehen gemeinsam für Respekt, Toleranz und die Stärkung unserer Demokratie ein. Das ist eine Jahrhundertaufgabe.“

„Deutschland und ihre Heimatstadt Hanau fantastisch vertreten!“
Loreen Bender

„Deutschland und ihre Heimatstadt Hanau fantastisch vertreten!“
OB Kaminsky gratuliert Fußballerin Loreen Bender zum „Goldenen Schuh“

Die 17-jährige Hanauerin Loreen Bender wurde jüngst in Indien von der Fifa mit dem „Goldenen Schuh“ als beste WM-Torschützenkönigin in einer U-17-Nationalmannschaft ausgezeichnet. Oberbürgermeister Claus Kaminsky gratuliert herzlich zu der großartigen Leistung der Otto-Hahn-Schülerin. ...
„Fußball Weltmeisterschaft, Indien, 10.200 Zuschauer, WM-Halbfinale gegen Spanien… Nein, das ist kein Traum, sondern für Sie vor einigen Tagen Realität gewesen“, schreibt der OB. Trotz des unglücklich verlorenen Spiels um den 3. Platz können Bender und ihre Teamkameradinnen unglaublich stolz auf ihre Leistung sein, so der OB und betont: „Sie haben nicht nur Deutschland, sondern auch Ihre Heimatstadt Hanau fantastisch vertreten!  Mit Fug und Recht kann man behaupten, dass Sie mit Ihren vier Toren maßgeblich dazu beigetragen haben, dass das Team das Halbfinale überhaupt erst erreichen konnte (…) eine unglaubliche Leistung, zu der ich Ihnen herzlich gratuliere!“

Es freue ihn zudem umso mehr, dass Bender zudem bei seinem Lieblingsverein Eintracht Frankfurt die Fußballschuhe schnüre“, schrieb Kaminsky und wünscht der jungen Sportlerin „eine verletzungsfreie Zukunft“, denn dann stehe einer großen Karriere sicherlich nichts mehr im Wege. „Ich werde diese jedenfalls genau verfolgen“, verspricht der OB.

Weihnachtsmarkt mit neuen Attraktionen
Weihnachtsmarkt

Weihnachtsmarkt mit neuen Attraktionen
Erstmals doppelstöckiges Karussell auf dem Marktplatz – Marie-Luise Marjan eröffnet Rathaus-Adventskalender – Viele weitere märchenhafte Erlebnisse

Der Hanauer Weihnachtsmarkt, der am Montag, 21. November, eröffnet und bis einschließlich Donnerstag, 22. Dezember, laufen wird, wartet in diesem Jahr mit einem Novum auf: „Erstmals wird inmitten des Budenzaubers auf dem Marktplatz ein doppelstöckiges Karussell als besondere Attraktion aufgebaut“, kündigt Oberbürgermeister Claus Kaminsky an. Er freut sich außerdem, dass nach abgeschlossener Umbauphase des Neustädter Rathauses hinter den 24 Fenstern des historischen Gebäudes wieder Hessens größter Adventskalender erstrahlen wird und im Erdgeschoss der Künstlerweihnachtsmarkt stattfinden kann. ...
„Mit dem Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz und vielen weiteren Veranstaltungen wird Hanau wieder eine besondere und besinnliche Atmosphäre in der Vorweihnachtszeit bieten, sie aber angesichts der vielfältigen Krisen mit Augenmaß ausgestalten“, sagt der Oberbürgermeister. Zum Augenmaß gehört für Kaminsky, die ohnehin schon sparsame, weil im Vorjahr komplett auf energieeffiziente LED-Technik umgestellte Beleuchtung mit Märchenmotiven in diesem Jahr auf den Zeitraum von 16 bis 22 Uhr zu beschränken und bereits am 6. Januar wieder abzubauen. Auf eine Eisbahn werde die Stadt, wie von ihm schon angekündigt, angesichts der Energiekrise verzichten. „Wir wollen nach den zwei schweren Corona-Jahren und im Angesicht der aktuellen Krisen aber soweit es geht ein Stück weit Normalität ermöglichen, deshalb haben wir uns für maßvolle Einschränkungen entschieden“, ordnet Kaminsky das Festhalten an einem stimmungsvollen Ambiente ein. Unterstützt wird das (vor-)weihnachtliche Programm von der Sparkasse Hanau und den Stadtwerken Hanau.

Der Weihnachtsmarkt wird am Montag, 21. November, eröffnet und täglich bis einschließlich Donnerstag, 22. Dezember, von 11 bis 21 Uhr zum Budenzauber einladen – Corona-Beschränkungen wie im vergangenen Jahr sind zunächst nicht vorgesehen, die Stadt ist aber darauf vorbereitet, auf mögliche Auflagen auch kurzfristig reagieren zu können. Auf der Weihnachtsmarktbühne gibt es an allen Tagen Auftritte von zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern, von Bands, Musikvereinen und Chören.

Ebenfalls vom 21. November bis zum 22. Dezember findet im neu gestalteten Foyer des Neustädter Rathauses wieder der Künstlerweihnachtsmarkt statt. Montags bis freitags haben die Stände von 13 bis 20 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
Der Wochenmarkt zieht zum Aufbau des Weihnachtsmarktes bereits am Samstag, 12. November, ans Forum Hanau auf den Freiheitsplatz und wird dann nach Weihnachten ab Mittwoch, 28. Dezember, wieder auf den Marktplatz zurückkehren.

Zum 25-jährigen Bestehen des Rathaus-Adventskalenders stellt die Brüder-Grimm-Stadt das Thema Festspiele in den Mittelpunkt. Der Adventskalender zeigt in diesem Jahr Motivkunstwerke zu den drei Hauptstücken der bevorstehenden Brüder-Grimm-Festspiel-Saison, nämlich aus den Märchen „Hase & Igel“, „Hans im Glück“ und „Aschenputtel“. Zur Öffnung des ersten Fensters im Rathaus-Adventskalender wird am Donnerstag, 1. Dezember, 18 Uhr, Hanaus Märchenbotschafterin Marie-Luise Marjan ebenso wie Festspielintendant Franz Lorenz Engel zu Gast sein.

Die Besucherinnen und Besucher der Innenstadt dürfen sich neben dem Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz auch wieder auf die im Vorjahr erfolgreich in der Altstadt erprobte Veranstaltung „Wintergold“ freuen. Im Fronhof heißt es an den verlängerten Adventswochenenden vom 24. November bis 22. Dezember donnerstags bis sonntags und darüber hinaus wieder: Kunst, Musik und Genuss. An mehreren Ständen werden Kunsthandwerk und Leckereien angeboten, dazu gibt es ein umfangreiches Live-Musik-Angebot im Fronhof und der dort beheimateten Pop-up-Gastronomie „Wirtschaft im Hof“. Die Öffnungszeiten sind donnerstags und freitags von 15 bis 21 Uhr, samstags von 11 bis 21 Uhr und sonntags von 11 bis 19 Uhr. Ein Novum ist das Winter-Open-Air-Kino im Hof, das an drei Mittwochabenden mit Klassikern des Musikfilms für After-Work-Unterhaltung beim „3. Hanauer Frischluft-Festival“ sorgen wird. Gezeigt werden „Elvis“ (30. November, 19 Uhr), die Musikdoku „Stop making sense – Talking Heads“ (7. Dezember, 19 Uhr) und „Bohemian Rhapsody“ (14. Dezember, 19 Uhr). Zum Abschluss des Winter-Kinos und von „Wintergold“ gibt es dann am Donnerstag, 22. Dezember, als „Closing Special“ „Die Feuerzangenbowle“ (21 Uhr).

Darüber hinaus ist für das Wochenende von Freitag, 16. Dezember, bis einschließlich Sonntag, 18. Dezember, in Zusammenarbeit mit Hanauer Gastronomen auch auf dem Altstädter Markt vor dem Deutschen Goldschmiedehaus eine vorweihnachtliche Veranstaltung geplant.
Auch in den Hanauer Stadtteilen wird es an allen Adventswochenenden wieder kleine, aber feine Weihnachtsmärkte geben – und am RadWerk in Klein-Auheim eine Premiere, die sich am „Wintergold“ im Fronhof orientiert. Vom 9. bis 12. Dezember findet dort der erste „Drahtesel-Lounge“-Adventsmarkt auf dem Gelände der „Kulturstätte am Main“, Gutenbergstraße 7, statt. Über 15 Stände mit Kunsthandwerk, künstlerischen Produkten und Speisen bieten dort über drei Tage Produkte und Köstlichkeiten an. Für ein attraktives Rahmenprogramm für Groß und Klein ist, unter anderem auch mit Live-Musik und einer Nikolausparty gesorgt. Geöffnet ist am Freitag von 16 bis 21 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 12 bis 22 Uhr.

Den Auftakt der traditionellen Stadtteilweihnachtsmärkte macht am ersten Adventswochenende von Freitagabend, 25. November, bis Sonntag, 27. November, im Schlosshof der Weihnachtsmarkt in Steinheim. Zudem findet am Sonntag, 27. November, ab 14 Uhr der Weihnachtsmarkt im Tümpelgarten statt. Im Staatspark Hanau-Wilhelmsbad wird von einem privaten Veranstalter von Freitag bis Sonntag, 2. bis 4. Dezember, täglich von 11 bis 21 Uhr zur „Wilhelmsbader Weihnacht“ geladen.  Am Sonntag, 11. Dezember, lädt von 13 bis 20 Uhr die Interessengemeinschaft Großauheimer Vereine und Verbände zum Großauheimer Weihnachtsmarkt auf dem Hans-Gruber-Platz ein. Der Weihnachtsmarkt im kleinsten Stadtteil Mittelbuchen öffnet dann am Samstag, 17. Dezember, von 16 bis 22 Uhr zwischen Dorfplatz und Obertor seine Pforten.
In der Vorweihnachtszeit haben die Hanau Marketing GmbH (HMG) und die im Hanau Marketing Verein (HMV) zusammengeschlossenen Handelstreibenden, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe zudem wieder zahlreiche Aktionen vorbereitet. So wird am Freitag und Samstag, 25. und 26. November, zur Schnäppchenjagd beim Black-Weekend-Shopping eingeladen. Und wer sich beim passenden Geschenk für die Lieben nicht recht entscheiden kann, dem empfehlen HMG und HMV den neuen Grimmscheck (www.grimmscheck-hanau.de), den stadtweit einlösbaren Einkaufsgutschein.

Erster hessischer Zukunftskongress: 15 Millionen Euro Fördergeld in Hanau vergeben
Zukunftskongress

Erster hessischer Zukunftskongress: 15 Millionen Euro Fördergeld in Hanau vergeben
Bürgerpark Weststadt und Klima-Pioneer-Quartier mit einer Million Euro gefördert

„Die Stadt der Zukunft ist grün und lebenswert“ lautete das Motto des ersten „Zukunftskongresses Hessen“, der in Hanau stattgefunden hat. In Vorträgen und einer Podiumsdiskussion standen Klimaschutz und nachhaltige Stadtentwicklung im Fokus. Dazu bot das Land Hessen in Kooperation mit der städtischen BAUprojekt Hanau GmbH und der Hanau Marketing GmbH Exkursionen und eine Abschlussveranstaltung in der „Wirtschaft im Fronhof“ am Schlossplatz gegenüber des Tagungsortes Congress Park Hanau an. „Dass Hanau als Auftaktort für den Zukunftskongress vom Land Hessen gewählt worden ist und Menschen aus dem ganzen Land bei und mit uns über Stadtentwicklung diskutieren und sich unsere Ideen und Umsetzungen des Stadtentwicklungsprogramms Hanau aufLADEN sowie des Pioneer Parks anschauen und diskutieren, freut uns sehr“, ordnet Oberbürgermeister Claus Kaminsky ein. ...

In diesem Jahr fördert das Land Hessen erstmals mit dem „Klimakontingent“ „vorbildliche Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen“, so Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir in Hanau. 15 Millionen Euro aus Bund-Länder-Mitteln innerhalb des Städtebauförderungsprogrammes „Lebendige Zentren“ wurden im Rahmen des Kongresses an 23 hessische Städte und Gemeinden vergeben, 28 Maßnahmen werden gefördert. Al-Wazir übergab Kaminsky die Förderurkunde für die „Klimaanpassung im Grünen Bogen“ im Klima-Pioneer-Quartier in Höhe von 372.000 Euro, um die Grün- und Freiraumgestaltung etwa durch Pflanzung klimaresilienter Bäume und Versickerungsmulden sowie heller Wegdecken, um die Rückstrahlung zu senken, zu bezuschussen. Für die barrierearme Gestaltung und Begrünung sowie Beschattung im Bürgerpark in der Weststadt wurden weitere 640.000 Euro Fördergeld übergeben. Tarek Al-Wazir betonte, dass Städte und Gemeinden mit der „klimagerechten Umgestaltung von Freiflächen sowie der Begrünung und Energieeffizienz viel für ihre Attraktivität und Lebensqualität tun“ können: „Dabei werden wir die Kommunen auch weiterhin unterstützen.“

Zu den 270 Gästen des Zukunftskongresses zählten vor allem Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie Stadtentwicklern und Stadtentwicklerinnen aus ganz Hessen. Im Anschluss an Vorträge und Podiumsdiskussion nutzen viele von ihnen die Chance, an den drei angebotenen Themen-Exkursionen teilzunehmen: In Bruchköbel wurde das Programm „Stadtplatzgrün“, bei dem eine neue grüne Mitte entstanden ist, gezeigt. Im Pioneer Park gab es unter anderem Vorträge zum städtebaulichen Strukturkonzept, zur Grünflächenentwicklung und zur Kita, und bei einem Rundgang durch die Hanauer Innenstadt wurden die innovativen Konzepte des Programms Hanau aufLADEN vorgestellt. „Wir glauben an unsere Leute hier vor Ort und stehen ihnen zur Seite. Ich bin überzeugt, dass wir selbst mit Haltung und Überzeugung unsere Stadt weiterentwickeln können“, so Kaminsky abschließend, der das Land Hessen für das Förderprogramm lobte: „Zukunftsfähigkeit braucht Komplizen und Mut.“

„So etwas darf nie wieder passieren!“ - Nach brutalem Angriff auf Stadtpolizisten große Solidarität aus Bürgerschaft und Politik
Stadtpolizei

„So etwas darf nie wieder passieren!“
Nach brutalem Angriff auf Stadtpolizisten große Solidarität aus Bürgerschaft und Politik

Vor wenigen Wochen sorgte ein brutaler Angriff auf einen Hanauer Stadtpolizisten für Entsetzten in der gesamten Stadtgesellschaft. Der 37-jährige Mann, der ausnahmsweise allein in seinem Dienstwagen unterwegs war, wurde in der Hanauer Innenstadt aus dem Wagen gelockt und dann beschimpft, beleidigt und zusammengeschlagen. Die Verletzungen waren so schwer, der Stadtpolizist ins Krankenhaus eingeliefert wurde und dort mehrere Tage bleiben musste. Polizeiliche Ermittlungen gegen drei Verdächtige laufen seither. ...
Oberbürgermeister Claus Kaminsky zeigte sich beim Treffen mit den Hanauer Stadtpolizistinnen und Stadtpolizisten, Stadtrat Thomas Morlock und dem Leiter des Ordnungsamts, Thorsten Wünschmann, bestürzt und geschockt über den schrecklichen Vorfall: „Das ist absolut inakzeptabel und darf in unserer Stadt nie wieder passieren!“, bekräftige er und sicherte den Mitarbeitenden der Stadtpolizei seine volle Unterstützung zu. Gemeinsam mit Ordnungsamtsleiter Wünschmann habe man neue Maßnahmen beschlossen, die zukünftig für eine bessere Sicherheit der Stadtpolizisten sorgen sollen, berichtete Kaminsky: „Die Kolleginnen und Kollegen sollen keine Streifengänge mehr alleine erledigen und Einsatzbezogen nur noch mindestens als Doppelstreife eingesetzt werden“, kündigte er an. In absehbarer Zeit würden den Stadtpolizisten zudem auch Diensthunde zur Seite gestellt, die ebenfalls zum Schutz dienen sollen.

Kaminsky dankte den Bürgerinnen und Bürgern, die nach dem schockierenden Vorfall, auf verschiedenen Wegen ihre Anteilnahme und Bestürzung kundgetan und ihre Solidarität gegenüber dem verletzten Stadtpolizisten zum Ausdruck gebracht haben: „Die Kolleginnen und Kollegen der Stadtpolizei und ich wissen Ihre Unterstützung und Solidarität sehr zu schätzen. Es ist wichtig, dass viele zivilisierte und friedliebende Menschen ihre Stimme erheben und den brutalen Übergriff verurteilen. Wir werden nicht zulassen, dass einige wenige gewaltbereite Individuen den Frieden in unserer Stadt stören!“

9. Stadtgoldschmiedin Isabelle Enders trägt sich ins Goldene Buch ein
Stadtgoldschmiedin

9. Stadtgoldschmiedin Isabelle Enders trägt sich ins Goldene Buch ein

Die 9. Hanauer Stadtgoldschmiedin Isabelle Enders (*1979) aus Nürnberg nimmt in diesen Tagen die Gelegenheit wahr, ihren Aufenthalt in Hanau an der Staatlichen Zeichenakademie fortzusetzen. Die Künstlerin freut sich über die Möglichkeit, 20 Jahre nach ihrer eigenen Ausbildung zur Silberschmiedin Einblick in andere Techniken zu bekommen und wieder lernen zu dürfen. Sie will sich auch intensiv mit der Literatur beschäftigen, die die einmalige Fachbibliothek der Schule zu bieten hat. Im Juli leitete Enders für Schülerinnen und Schüler der Zeichenakademie einen Workshop unter dem Motto „food function“, es ging um die Erforschung neuer Nahrungsmittel und den Entwurf eines (Ess-) Bestecks oder Geräts, das speziell für ein neues Nahrungsmittel geeignet sein sollte. ...
Im Rahmen Ihres Aufenthaltes durfte die Stadtgoldschmiedin sich nun in Anwesenheit von Oberbürgermeister Claus Kaminsky und der Geschäftsführerin der Gesellschaft für Goldschmiedekunst, Dr. Christianne Weber-Stöber, ins Goldene Buch der Stadt Hanau eingetragen. Diese Ehre wurde regelmäßig allen Stadtgoldschmiedinnen und –goldschmieden zu Teil. Leider war es bislang nicht möglich diesen historischen Akt wie üblich im Rahmen der Ausstellungseröffnung zu begehen, da die Ausstellung aufgrund der Pandemie verschoben werden musste. Um nun nicht noch länger zu warten, wurde der Eintrag nun im gerade erst frisch renovierten Magistratssitzungszimmer des Neustädter Rathauses vorgenommen.
Isabelle Enders arbeitet seit 2015 als freischaffende Künstlerin und Lehrbeauftragte an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, bereits über zwanzig Jahre ist sie mit ihren Arbeiten in nationalen und internationalen Ausstellungsprojekten präsent. In diesem Winter wird es in der Zeichenakademie noch einen öffentlichen Vortrag der 9. Stadtgoldschmiedin geben.

Ihre zweite Einzelausstellung wird Isabelle Enders im März/April 2023 in der Kunstgalerie Fürth zeigen, 2024 ist eine Ausstellung im Deutschen Goldschmiedehaus Hanau geplant.

Für ihre ausgefallenen Ideen zum Thema Produktgestaltung wurde Isabelle Enders unter anderem mit dem Bayerischen Staatspreis (2013), dem Danner Preis (2014) und dem Grassipreis (2018) ausgezeichnet. Die Hanauer Stadtgoldschmiedin hat sich als gelernte Silberschmiedin dem funktionalen Gerät verschrieben, ihre ganz besondere Vorliebe gilt der Pfeffer- und Salzmühle, einem klassischen Alltagsgerät, das sie gerne auch als Kunstobjekt im Einsatz sieht. Sie möchte dem Thema Essen und Trinken mit neuen Ritualen begegnen.

„Ein wunderbares Ergebnis“ - Brüder Grimm Festspiele gewinnen in 2 Kategorien des Musical Preises
Musicalpreis Festspiele

„Ein wunderbares Ergebnis“
Brüder Grimm Festspiele gewinnen in 2 Kategorien des Musical Preises

Strahlende Gesichter in Hamburg beim Deutschen Musical Theater Preis 2022: Sowohl in der Kategorie „Bestes Kostüm- und Maskenbild“ als auch in der Kategorie „Beste Darstellerin in einer Nebenrolle“ konnten sich die Brüder Grimm Festspiele gegen die beachtliche Konkurrenz aus dem gesamten deutschsprachigen Raum durchsetzen. Erstmals seit fünf Jahren ist den Hanauern damit wieder der Sprung aufs Siegertreppchen gelungen. ...
Anke Küper, Kerstin Laackmann und Wiebke Quenzel knüpfen mit dieser Auszeichnung gleich in ihrem ersten Jahr als Team an die früheren Erfolge von Kostümbildnerin Ulla Röhrs an. Die drei erhielten die begehrte Trophäe für ihre Entwürfe für das Muscical „Drosselbart!“ einzuheimsen. Kira Primke, die im Stück „Brüderchen und Schwesterchen“ als Mutter brillierte, gewann in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“.

„Das ist ein wunderbares Ergebnis“, freut sich Intendant Frank-Lorenz Engel, der die Preisverleihung persönlich vor Ort verfolgte. „Ich bin unglaublich glücklich, dass die Arbeit der Brüder Grimm Festspiele wieder einmal so umfassend gewürdigt wurde.“ Es sei für Anke Küper, Kerstin Laackmann und Wiebke Quenzel ein besonderer Ansporn und Herausforderung für die Zukunft zugleich, schon in ihrem ersten Jahr solch ein Ausrufezeichen setzen zu können. Als sehr zugewandt und freundschaftlich hat der Intendant den besonderen Dank von Kira Primke an ihre ebenfalls nominierte Theatertochter und Konkurrentin Johanna Haas bezeichnet. „Kira betonte, dass die eigene Leistung nur volle Kraft entfalten kann, wenn das Gegenüber seinen Teil dazu beiträgt.“

„Schon die Tatsache, dass wir wieder in sieben Kategorien und mit zwei Stücken nominiert waren, unterstreicht eindrucksvoll die beachtliche Qualität und das Niveau der Inszenierungen, die meist als Uraufführungen für Furore sorgen“, unterstreicht Oberbürgermeister Claus Kaminsky, dass die Festspiele jedes Jahr aufs Neue eine enorme Strahlkraft weit in die Region entwickeln. „Wir können uns kaum besseren Botschafter für uns als Brüder-Grimm-Stadt wünschen als die Schauspielerinnen und Schauspieler, die während jeder neuen Spielzeit die Märchenwelt auf der Bühne lebendig werden lassen und dabei aufzeigen, dass die überlieferten Wahrheiten bis heute Bestand haben.“

Beim diesjährigen Musical Theater Preis war das Musical „Drosselbart!“ in den fünf Kategorien Beste Regie (Christoph Drewitz), Beste Liedtexte (Peter Lund), Beste Komposition (Wolfgang Böhmer), Bestes musikalisches Arrangement (Wolfgang Böhmer) sowie Bestes Kostüm- und Maskenbild nominiert. Geschafft hatte es darüber hinaus auch das Stück „Brüderchen und Schwesterchen“, das mit der zweifachen Nominierung für die Kategorie „Beste Nebendarstellerin“ zwei Konkurrentinnen aus dem gleichen Ensemble stellte.

Einen herzlichen Glückwünsch übermittelte Intendant Frank-Lorenz Engel an Bart Le Clerq, der seit vielen Jahren auch zum Ensemble der Festspiele gehört. Der Choreograph konnte sich in diesem Jahr mit seiner für die Freilichtspiele Tecklenburg (Der Besuch der alten Dame) in der Kategorie „Beste Choreographie“ durchsetzen.

Der Deutsche Musical Theater Preis wird seit 2014 verliehen. Ziel des Preises ist es, herausragende künstlerische Leistungen im Genre Musical zu würdigen und diesen eine größere öffentliche Aufmerksamkeit zu geben. Die Deutsche Musical Akademie lobt diesen Preis für die Musicalbranche jährlich aus. Es handelt sich um den einzigen Musical-Preis im deutschsprachigen Raum, der von Musicalprofis an Musicalprofis verliehen wird.
Die Musicals der Brüder Grimm Festspiele werden nicht nur regelmäßig für den Preis nominiert, sondern konnten ihn in der Vergangenheit auch schon mehrfach gewinnen: 2016 für das beste Kostüm- und Maskenbild („Rapunzel“/Ulla Röhrs und Wiebke Quenzel), sowie 2017 für die besten Liedtexte („Vom Fischer und seiner Frau“/Kevin Schroeder) und die beste Darstellerin in einer Hauptrolle („Vom Fischer und seiner Frau“/Anna Montanaro).

„Hanau unverwechselbarer gestalten“
Kunst Im öffentlichen Raum

„Hanau unverwechselbarer gestalten“
Zwei vom Land geförderte öffentliche Kunstwerke vollendet

Kunst in der Innenstadt und Kunst am Bau erfüllen wichtige Funktionen in einer Innenstadt. Erstmals hat das Land Hessen in diesem Jahr den Gestaltungs-Wettbewerb „Alles nur Fassade?“ ausgeschrieben. Zwei der drei Förderungen gingen an Projekte in Hanau. Beide Werke sind nun vollendet und die Gerüste abgebaut: Die Blicke auf das bunte Parkhaus „Am Forum“ und die in Schwarz-Weiß gehaltene Wand an der Hospitalstraße sind frei. ...
„Innenstadtbelebung ist mehr, als neue Einkaufserlebnisse zu schaffen. Die Kundinnen und Kunden wollen sich in der Innenstadt auch wohlfühlen. Deshalb ist es uns ein wichtiges Anliegen, Freiräume und Plätze aufzuwerten“, sagte Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, als Ende Juli im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“ 60.000 Euro Förderung von den hessischen Ministern für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, und Wirtschaft, Tarek Al-Wazir, übergeben wurden. Nach gut sieben Wochen ist die Fassade des 1972/73 erbauten Parkhauses „Am Forum“ (506 Parkplätze; 24 Stunden geöffnet) frei. „Schon der Entwurf des Hanauer Künstlers Engin Dogan hat uns überzeugt. Das Kunstwerk ist jetzt in ganzer Pracht zu sehen – und es macht große Freude“, so Markus Henrich, Geschäftsführer der städtischen Parkhaus Hanau GmbH.

Engin Dogan, der das Parkhaus-Kunstwerk mit mehr als 1.000 Sprühdosen und teils selbstgebauten Werkzeugen erschuf: „Es ist auf jeden Fall der farbenfroheste Ort, den man zurzeit in Hanau finden kann. Die Basis meines Schaffens ist die Linie an sich. Ich zeige grafische Formen auf dem Parkhaus.“ Benannt hat der Mural-Künstler sein Werk „Qualitäts-Kontrast“ und sagt: „Es ist der Farbkreis mal zwei, weil ich es möglichst farbenfroh möchte. Es löst einfach das Positivste im menschlichen Gehirn aus.“ „Es ist ein Blickfang, ein Hingucker im wahrsten Sinne des Wortes. Wir wollen die Stadt unverwechselbarer machen, attraktiver und origineller. Wir bringen Grün und Natur in die Stadt und auch Farbe. Das ist hier beispielhaft gelungen“, ordnet Stadtrat Thomas Morlock ein.

Mit 40.000 Euro wurde die Parkhaus-Gestaltung vom Land Hessen gefördert, 20.000 Euro Preisgeld gab es für die Fassade des Gebäudes in der Hospitalstraße, ins Rennen geschickt von der städtischen Baugesellschaft Hanau GmbH, die mit 4.200 Wohnungen zu den größten Wohnungsbaugesellschaften im Rhein-Main-Gebiet zählt. Baugesellschaft-Geschäftsführerin Mirja Dorny über das von der Hamburger Künstlerin Larissa Bertonasco produzierte Werk mit dem Namen „Communicationnation“: „Ich freue mich, dass sie sich für unsere Fläche entschieden hat. Ihr Werk passt hervorragend zu unserer Stadt.“ Stadtrat Morlock abschließend: „Beide Kunstwerke sind Bereicherungen für Hanau.“

„Herausragend und wegweisend für zukünftige Kitas“
Kita Pioneer

„Herausragend und wegweisend für zukünftige Kitas“
Kita Pioneer in Wolfgang mit vielen Gästen feierlich eröffnet

Die ersten 20 Kinder sind bereits vor wenigen Tagen in die neue Kita Pioneer am Alfred-Nobel Bogen in Wolfgang eingezogen. 120 weitere Kinder sollen im Laufe der Zeit noch folgen. Die insgesamt achtgruppige Kindertagesstätte wird zukünftig Kinder im Alter von null bis sechs Jahren beherbergen und zum Frühjahr 2023 zusätzlich noch eine Waldgruppe eröffnen. ...
Zur feierlichen Eröffnung mit Schlüsselübergabe am Freitag, 7. Oktober, sprach Oberbürgermeister Claus Kaminsky zu zahlreichen Gästen aus Politik und Gesellschaft. Diese waren gekommen, um das zukunftsweisende Kita-Projekt in Augenschein zu nehmen, das jetzt - nach fast genau zwei Jahren Bauzeit - vollendet wurde.

„In die Bildung von Kindern zu investieren ist wichtig und richtig. Es kann aber nicht nur unsere Aufgabe hier vor Ort sein, sondern muss als eine nationale Zukunftsausgabe verstanden werden, denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine verlässliche Betreuung für unsere Kinder sind unabdingbar für den Wohlstand unseres Landes“, betonte Kaminsky. Eine gute frühkindliche Bildung lege die entscheidenden Grundlagen für einen erfolgreichen Lebensweg. Frühe Bildung sei somit ein Schlüssel zur Chancengerechtigkeit.

Die Kita Pioneer, Hanaus 31ste Kindertagesstätte, sei gleich aus mehreren Gründen „herausragend und wegweisend“, fuhr der OB fort: Da sei zum einen die außergewöhnliche Architektur des Büros Behnisch Architekten aus Stuttgart, die sofort ins Auge falle und den Kindern und Betreuungspersonen vielfältige Möglichkeiten biete; des Weiteren die Lage im wegweisenden Wohngebiet der Zukunft „Pioneer Park Hanau“ die Konzeption, die sich dem ausgewiesenen Klima-Pionier-Quartier und der Nähe des Waldes anpasse sowie das pädagogische Konzept mit seinem Fokus auf Sprache, digitale Medien und Umwelt. „Hervorzuheben ist zudem, dass der Primärenergiebedarf des Gebäudes die Vorgaben der zurzeit gültigen Energieeinsparverordnung um 13 Prozent unterschreitet!“, betont Kaminsky. Da sowohl der Strom über die HEMG als auch die Nahwärme über das Blockheizkraftwerk des Pionierwerks Hanau CO2-neutral gestellt seien, lägen die CO2- Emissionen für das neue Gebäude zudem bei null.
Bezüglich der Kosten für die neue Kita teilte der OB mit: „Der Bau von Kita und Außenanlage wurde im Juni 2020 ursprünglich mit Kosten von 5,6 Millionen Euro veranschlagt. Auf Grund der leider seit einiger Zeit astronomisch steigenden Preise für Baumaterial und Dienstleistungen ist derzeit absehbar, dass die Gesamtkosten am Ende bei voraussichtlich rund 6.400.000 Euro liegen werden.“ Die Baumaßnahme werde jedoch großzügig mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ von Bund und dem Land Hessen mit insgesamt 3.974.800 Euro gefördert. „Wir sind sehr dankbar für diese beachtliche Unterstützung, die es möglich gemacht hat, eine wegweisende Konzeption zu realisieren, die dem innovativen Geist des Quartiers angemessen ist.“ Die Beantragung dieser Einzelmaßnahme war möglich, da sich die neue Kita innerhalb des Fördergebiets „Klima-Pionier-Quartier“ im Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ befindet“, erläuterte Kaminsky.

Bürgermeister Weiss-Thiel gab einen Einblick in die konzeptionelle Ausrichtung in der neuen Einrichtung: „Wir haben von Anfang an konsequent den Ansatz eines „inklusiven Zentrums für Bildung und Betreuung von 0-10 Jahren verfolgt: Schon in der Entwicklungsplanung für das Quartier wurden Kita, künftige Grundschule und Sporthalle auf einem Areal verortet und in der baulichen Umsetzung als eine Einheit betrachtet.“ Die Wissenschaft habe eindeutig belegt, dass in der Entwicklungsphase von Geburt bis zum Ende der Grundschulzeit die wichtigsten Grundlagen für den späteren Bildungs- und Berufserfolg gelegt werden. Deshalb sollten Erziehungs- und Bildungsansätze vielfältig, anregend, aufeinander abgestimmt und die Übergänge von der Kita in die Grundschule mit Ganztagsbetreuung möglichst fließend sein. „Die baulichen Voraussetzungen für die künftige inklusive Zusammenarbeit von Kita und Ganztags-Grundschule werden an dieser Stelle vorbildlich gelegt“, so der Bürgermeister.

In der Kita Pioneer sollen vor allem sprachliche Kompetenzen und pädagogische Inhalte zur kulturellen Vielfalt auf der Grundlage eines gemeinsamen Wertekataloges vermittelt werden“ Auch der Medienkompetenz durch die bewusste Nutzung digitaler Medien im Kita-Alltag wird ein besonderer Stellenwert zugewiesen. Weiterer Schwerpunkt der inhaltlichen Ausrichtung ist die Natur- und Umweltpädagogik. Gartenbau, Walderfahrung, eventuell auch mit tiergestützter Pädagogik, sollen die Sinneserfahrungen der Kinder anregen und fördern. "In der Einrichtung soll Kindern eine Erfahrungswelt angeboten werden, die die eigene Lernmotivation durch vielfältiges Erleben unterstützt und so kleine ‚Pioniere‘ bei ihrem Start in die Gesellschaft begleitet", meinte der Bürgermeister in Anlehnung an den Standort "Pioneer Park Hanau". Die Kita sei eine der ersten fest etablierten städtischen Einrichtungen in diesem Gebiet und sehe sich vor allem in ihrer Vernetzung mit vielen Akteuren im Stadtteil in einer besonderen Verantwortung“, so Weiss-Thiel.

„Wir haben hier – auch dank der beträchtlichen Fördermittel von Land und Bund - wirklich etwas ganz Besonderes geschaffen, dasnicht nur der Ausrichtung des modernen Quartiers Pioneer Park Hanau Rechnung trägt, sondern auch für zukünftige Kita-Neubauten und deren Gestaltung in Hanau wegweisend sein wird“, sind sich Oberbürgermeister Kaminsky und Bürgermeister Weiss-Thiel einig. Sie dankten den vielen beteiligten Parteien für ihren Einsatz – allen voran dem Eigenbetrieb Hanau Kindertagesbetreuung für die Konzeption und dem Eigenbetrieb Hanau-Immobilien und Baumanagement für die professionelle Projektleitung und Umsetzung.
Beim gemeinsamen Gang durch die Kindertagesstätte konnten sich die Gäste von der besonderen Architektur der Kita Pioneer selbst überzeugen: Das zweigeschossige klimaneutrale Gebäude -  nach dem Entwurf von Behnisch Architekten aus Stuttgart - besticht in der Fassade durch vertikale Lärchenholz-Lamellen, auskragende Decken, trapezförmige Terrassen und Dächer, die zukünftig begrünt werden sollen. „Der Entwurf, bestehend aus einzelnen in sich verschachtelnden organischen Baukörpern mit dazwischenliegenden Balkonen und Terrassen, ist inspiriert von der unmittelbaren Nähe zum Wald auch bei der Material- und Farbauswahl", erläutert Sibylle Jesgarz, vom Eigenbetrieb Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM), der als Bauherr agierte und für die Projektleitung zuständig war.

Das Erdgeschoss wird erschlossen über einen offenen großzügigen Eingangs- und Empfangsbereich mit angrenzendem Mehrzweckraum. Mit dem Aufzug kann das Obergeschoss barrierefrei erreicht werden. Die auf beiden Stockwerken befindlichen Gruppenräume für Kinder ermöglichen nicht nur einen direkten Ausgang nach außen, sondern auch einen schönen Ausblick ins Grüne. Die Waldgruppe im östlichen Bereich des Gebäudes verfügt über eine separate Außentreppe mit direktem Zugang zu Garten und Wald.

Im Obergeschoss sind trapezförmige Terrassen als Außenspielfläche angeordnet, die sowohl direkt vom Flurbereich als auch von den Gruppenräumen zugänglich sind. Mittels zweier Außentreppen wird über die Terrassen ein direkter Zugang zum Garten geschaffen, der auch den Fluchtweg der einzelnen Gruppen bildet. Auch das Zusammenspiel mit der gerade entstehenden Grundschule samt Einfeldturnhalle bietet zukünftig eine optimale Betreuung für Kinder von 0-10 Jahre für das neue Stadtquartier. 

Unter der Leitung von Brigitte Allmannsdörfer und ihrer Stellvertreterin Laura Schulz werden 19 Mitarbeitende an der Kita tätig sein. Der Aufbau einer neuen Kita in einem neuentstehenden Wohngebiet mit Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus hat großes Interesse hervorgerufen. Sowohl intern wie auch extern gibt es Fachkräfte, die sich voller Engagement dieser Aufgabe stellen. In den nächsten Wochen kommen weitere Erzieherinnen und Erzieher hinzu.“Es gehen nach wie vor Bewerbungen für diesen Standort ein“, berichtet Astrid Weiermann, Leiterin des Eigenbetriebs Hanau Kindertagesbetreuung. „Das Gebäude ist Garant für gute Rahmenbedingungen bei der Betreuungsqualität, weil sie kleinere Gruppengrößen und gezielte Förderung ermöglichen“, erklärt Weiermann abschließend.

Aktuell sind keine Betreuungsplätze in der Kita Pioneer mehr frei. Die Planungen sind bereits bis Mitte 2023 abgeschlossen. Eine Voranmeldung für das darauffolgende Kitajahr muss über das Kita Portal Hanau unter kita-portal.hanau.de erfolgen.
 

Das Hessische Statistische Landesamt bestätigt: Hanau ist Hessens kleinste Großstadt!
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Das Hessische Statistische Landesamt bestätigt: Hanau ist Hessens kleinste Großstadt!

Bereits Anfang Juni hatten Zahlen des Kommunalen Gebietsrechenzentrums darauf hingewiesen, nun hat es das Hessische Statistische Landesamt (HSL) noch einmal bestätigt: Hanau hat offiziell die Marke der 100.000 Einwohner geknackt. Damit bewahrheitet sich zugleich der Status der Brüder-Grimm-Stadt: Nachdem Hanau zunächst Hessens größte Kleinstadt war, ist die Kommune nun Hessens kleineste Großstadt. ...
Die Zeit des Spekulierens und der Rechenspiele ist damit vorbei. „Zuletzt lagen noch die Stichzahlen des 31. Dezember 2021 vor, laut denen das HSL uns eine Einwohnerzahl von 98.502 Personen bescheinigte. Nun liegen auf Basis des aktuellen Zensus neue Daten vor. Hier bestätigt das HSL, was wir bereits aus den bei uns gelisteten Einwohnermeldezahlen entnehmen konnten: Wir haben die magische Grenze von 100.000 Hanauerinnen und Hanauern überschritten“, freut sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Als Bevölkerungszahl für die Stadt gibt das HSL 100.307 Menschen an.

Die Entwicklung zeigt auf, dass Hanau schon vor etlichen Jahren die richtigen Entscheidungen getroffen und einen positiv wahrgenommenen Stadtumbau in die Wege geleitet hat. „Die Verschönerung der Innenstadt, moderne und bedarfsgerechte Baugebiete sowie die Bewältigung der Konversionsaufgaben waren wichtige Faktoren, um unsere Stadt noch attraktiver zu machen. Der Zuzug zeigt uns, dass wir hier genau auf dem richtigen Weg sind und Hanau eine äußerst lebens- und liebenswerte Kommune ist“, betont Kaminsky. „Mein Dank gilt allen, die dazu beigetragen haben, den Weg von Hessens größter Kleinstadt hin zu Hessens kleinster Großstadt zu gehen. Zu nennen sind allen voran die ehrenamtlich Tätigen in Ortsbeirat, Stadtverordnetenversammlung und Magistrat, die mit ihren politischen Entscheidungen den Weg geebnet haben. Danke sage ich aber auch allen Vereinen, Einrichtungen und Unternehmen, die uns auf diesem Weg unterstützt haben. Und nicht zuletzt bedanke ich mich bei allen Einwohnerinnen und Einwohnern, sowohl denen, die schon lange hier leben, als auch denen, die wir neu in unserer Mitte begrüßen durften.“

Für die Hanauerinnen und Hanauer werden sich durch den Schritt in Richtung Großstadt nur wenige Veränderungen ergeben. Wesentlich spürbarer ist hingegen der positive Effekt auf Hanau als Wirtschaftsstandort: „In der überregionalen Wahrnehmung rücken wir immer mehr in den Fokus von ansiedlungswilligen Unternehmen. Dies wird letztlich auch für die Bürgerinnen und Bürger viele positive Aspekte mit sich bringen, auf dem Arbeitsmarkt aber auch für den Wareneinkauf“, betont der OB.  So investieren viele Filialisten im Einzelhandel ausschließlich in Kommunen mit über 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Auch mit Blick auf die weitere Entwicklung von Kommunen ist die deutlich erhöhte Bevölkerungszahl ein positiver Fingerzeig: „Regionen, in denen Städte und Gemeinden schrumpfen, spüren dies immer auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Dort schrumpft in der Regel gleichzeitig auch das Angebot an Arbeitsplätzen, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten. Entsprechend tragen wir aktiv dazu bei, eine solche Entwicklung zu verhindern“, sagt Kaminsky.

Stadt Hanau und Main-Kinzig-Kreis verhandeln Bedingungen der Kreisfreiheit Hanaus
Einigung Kreisfreiheit

Weg zur gleichberechtigten Partnerschaft vorbereitet
Wichtige Voraussetzung für Hanaus Kreisfreiheit geschaffen - Zufriedenheit über einvernehmliche Lösung
 
Der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau haben in diesen Tagen einen entscheidenden Schritt zur Auskreisung und damit zur Kreisfreiheit der Brüder-Grimm-Stadt gemacht. Wie Landrat Thorsten Stolz und Oberbürgermeister Claus Kaminsky in einer gemeinsamen Pressekonferenz am Mittwoch (22. Juni) mitteilten, sind alle wesentlichen Punkte für die vertragliche Einigung geklärt und können in den kommenden Wochen und Monaten zur endgültigen Beschlussfassung in die jeweiligen Parlamente auf den Weg gebracht werden.
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Die Verhandlungskommission hatte in den vergangenen Monaten nach der coronabedingten Zwangspause die letzten offenen Themen mit besonderem Einsatz behandelt und die Optionen einer einvernehmlichen und rechtskonformen Lösung intensiv erörtert. Dabei ging es vornehmlich um die Bereiche der Abfallentsorgung, die Regelung zu Fragen der Personalwirtschaft  sowie die Zukunftssicherung der kreiseigenen Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (AQA). Hier konnten sich beide Seiten auf die Höhe der erforderlichen Ausgleichszahlungen, fortgesetzte Kooperationen sowie die entsprechenden Laufzeiten verbindlich verständigen.

„Es ist uns gelungen, für die sensiblen und komplexen Fragen ehrliche und verlässliche Antworten zu finden. Damit haben wir gezeigt, was zwei gleichberechtigte Partner im konstruktiven Dialog erreichen können. Vor allem wurde für bislang offene Themen die erforderliche Klarheit und Verbindlichkeit geschaffen“, zeigen sich Landrat Thorsten Stolz und Oberbürgermeister Claus Kaminsky mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Gemeinsam danken sie den Mitgliedern der Verhandlungskommission, den beteiligten Fachleuten aus beiden Verwaltungen sowie der Unterstützung aus dem Regierungspräsidium und dem Hessischen Innenministerium. Dort gab es Anfang Mai ein gemeinsames Gespräch, bei dem wesentliche Meilensteine festgelegt und rechtliche Einschätzungen geklärt werden konnten.

Vertragliche Einigung als Voraussetzung für angestrebte Grenzänderung
Auf dieser Basis sei auch der Fahrplan für die kommenden dreieinhalb Jahre aus Sicht der Stadt sowie des Landkreises festgeschrieben und der neue Status als kreisfreie Stadt für Hanau zum 1. Januar 2026 in verbindliche Nähe gerückt. Die Hessische Landesregierung hatte die vertragliche Einigung der beiden Partner Main-Kinzig-Kreis und Stadt Hanau als zentrale Voraussetzung formuliert, um die angestrebte Grenzänderung überhaupt vollziehen zu können.

„Mit unserem Anspruch, künftig als völlig eigenständige und kreisfreie Stadt agieren zu können, haben wir ein bisher in Hessen nicht erprobtes Verfahren angestoßen“, macht Oberbürgermeister Claus Kaminsky deutlich. Für diesen Prozess gab es keine Blaupause und kein Patenrezept, schildert er die Rahmenbedingungen. „Wir sind im Sommer 2018 auf die Zielgerade eingebogen und haben trotz zum Teil schwieriger Umstände, wie etwa die Corona-Pandemie die nötige Ausdauer bewiesen“, sagt Kaminsky.

Trotz unterschiedlicher Ausgangspositionen sei der Main-Kinzig-Kreis dabei ein verlässlicher und konstruktiver Verhandlungspartner gewesen. Gemeinsam habe man sich darauf verständigt, dass dieses Anliegen der Stadt Hanau eine faire Chance verdient und für die weiterhin gute Entwicklung der Region ein wichtiger Impuls sein kann. Dieser gemeinsame Geist finde sich auch in den jetzt getroffenen Regelungen zur künftigen Aufgabenverteilung.

„Wir streben die Kreisfreiheit nicht nur an, weil wir es wollen. Wir streben sie vor allem an, weil wir es können und weil wir es deshalb sollen. Das entspricht dem Grundgesetz und der Hessischen Gemeindeordnung, nach der die Kommunen alle Dinge, die sie selbst regeln können, auch vor Ort selbst regeln sollen“, so Claus Kaminsky. Und der Hanauer Oberbürgermeister blickt dabei zuversichtlich nach vorn: „Zwei ist mehr als eins. Künftig werden zwei kräftige Stimmen die Interessen des östlichen Rhein-Main-Gebietes im Ballungsraum und im Land vertreten.“

„Es ging hier nicht um eine Trennung um jeden Preis, sondern um eine neue Form des partnerschaftlichen Miteinanders zum Wohl der hier lebenden Menschen. Seitens des Kreises wurden die Verhandlungen dahingehend geführt, dass eine Auskreisung der Stadt Hanau nicht zum Nachteil der anderen 28 Städte und Gemeinden erfolgt“, beschreibt Landrat Thorsten Stolz den erzielten Konsens. Auch wenn der Main-Kinzig-Kreis durch diesen Schritt auf dem Papier kleiner werde, so sei das lediglich ein statistischer Wert. Für die Wirtschaftskraft, das Leistungsvermögen und die Attraktivität der Region sieht der Landrat eine ganz andere Tendenz: „Wir gehen ab dem Jahr 2026 auf zwei Wegen in die gleiche Richtung. Hanau übernimmt für sich und seine Bürgerinnen und Bürger mehr Verantwortung, und das wird der Stadt gut gelingen. Der Main-Kinzig-Kreis bleibt weiterhin der starke und verlässliche Partner der rund 323.000 Menschen in den 28 Städten und Gemeinden, der er seit fast 50 Jahren ist.“

„Ein klares Bekenntnis, dass wir für die Region gemeinsam eintreten.“
Zudem sieht Landrat Thorsten Stolz den Main-Kinzig-Kreis auch künftig an der Seite der Stadt Hanau: „Unsere Wege werden sich davor wie danach natürlich auch kreuzen. Wo wir uns gegenseitig unterstützen und in gemeinsamer Sache auftreten können, werden wir das tun. So wie wir dies beispielsweise bei der Zusammenarbeit im wichtigen Bereich der Schulen unter Beweis stellen“ Mit dem Ergebnis der „zum Teil herausfordernden Gespräche“ zeigt er sich absolut zufrieden. „Von der Einigung geht das Bekenntnis aus, dass wir für die Region gemeinsam eintreten. Für die weiteren Städte und Gemeinden haben wir zudem klare Vereinbarungen festgehalten: Keine Belastungen durch die Auskreisung und mehr statt weniger Bürgernähe“, fasst er das Resultat zusammen.

Ein erstes Ergebnis der neuen Partnerschaft ist ein gemeinsamer Zukunftsfonds, der in den kommenden Jahren wegweisende Projekte fördern und finanzieren soll. Der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau werden dafür mittelfristig mehrere Millionen Euro zur Verfügung stellen, kündigen Landrat Thorsten Stolz und Oberbürgermeister Claus Kaminsky an. Im Vordergrund stehen dabei die Förderung der Transformation der Wirtschafts- und Arbeitswelt sowie Investitionen in  erneuerbare Energien sowie weitere Maßnahmen im Sinne des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit. „Das werden die Schwerpunkte sein unseres gemeinsamen Zukunftsfonds, mit dem wir zusätzliche Impulse in der Region setzen“, kündigen Landrat und Oberbürgermeister an.

Doch zunächst geht es mit hoher Priorität darum, die getroffenen Regelungen mit allen Details in das finale Vertragswerk zu setzen. Dieses Papier soll bereits Ende des Monats (Juni) vorliegen, erforderliche Anlagen werden teilweise nachgereicht. Die Unterlagen gehen dann zur Vorprüfung an das Regierungspräsidium Darmstadt und zum Innenministerium in Wiesbaden. Der abgestimmte Vertrag soll dann voraussichtlich im Dezember im Kreistag und in der Stadtverordnetenversammlung behandelt werden. Nach entsprechender Beschlussfassung kann schließlich ab Mitte kommenden Jahres das Gesetzgebungsverfahren in Wiesbaden eingeleitet werden. Voraussichtlich 2025 wird dann die Übertragung der ersten Aufgaben an die Stadt Hanau beginnen, so dass zum 1. Januar 2026 der neue Status einer kreisfreien Stadt für Hanau wirksam wird.

„Dieser straffe Zeitplan und die enge Abstimmung der weiteren Schritte sind ein klares Signal, dass die Neuordnung nun bald Realität wird“, blicken Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Landrat Thorsten Stolz voraus. Auch wenn für alle Beteiligten noch einige Aufgaben zu erledigen sind, so ist das gemeinsame Ziel nun klar definiert. Zudem sei deutlich geworden, dass sich die Anstrengungen der vergangenen Monate gelohnt haben.

Stadt will Bildungscampus im Pioneer Park Hanau kaufen
Bildungscampus

Stadt will Bildungscampus im Pioneer Park Hanau kaufen
Neuer Raum für Weiterbildung, Integration, Zusammenkunft, Kommunikation und Freizeit

Der geplante Bildungscampus auf dem Gelände des Pioneer Park Hanau soll städtisches Eigentum werden. Dies besagt eine Vorlage an die Stadtverordnetenversammlung, der der Magistrat der Stadt Hanau in seiner letzten Sitzung zustimmte. Die Stadtverordnetenversammlung wird am 13. Juni 2022 abschließend über das Vorhaben entscheiden.
Wie Oberbürgermeister Claus Kaminsky in der letzten Magistratssitzung erläuterte, verfolgt die Stadt Hanau seit 2017 das Ziel, im Pioneer Park Hanau einen Bildungscampus zu errichten. Die Umsetzung soll bis 2026 erfolgen. Hier soll der neue Standort der Brüder Grimm Berufsakademie Hanau (BGBA) entstehen. Zudem wird in dem Gebäude eine Dependance der Volkshochschule Hanau (VHS) sowie ein Quartierstreff, ein „Dritter Ort“ beheimatet sein.
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„Der neue Bildungscampus im Pioneer Park Hanau wird eine absolute Vorzeigeadresse in Hanau!“, versicherte der OB. Der Bildungscampus solle ein zentraler Ort für Lehre, Weiterbildung, Integration, Zusammenkunft, Kommunikation und Freizeit werden. Er bestehe aus Funktions- und Schulungsräumen sowie Räumen für Ausstellungen und Vorträge. Aufenthaltsqualität innerhalb und außerhalb des Gebäudes solle geschaffen werden und Raum für Begegnung und Austausch im Quartier und im Stadtteil Wolfgang entstehen.

"Insbesondere in Bezug auf die Brüder Grimm Berufsakademie ist der Bildungscampus ein sehr wichtiger strategischer Vorwärtsschritt", erklärte Kaminsky. „Die Wettbewerbssituation auf dem Studienmarkt hat sich deutlich verschärft. Ein eigener Campus für die BGBA ist unerlässlich um weiter wahrnehmbar und attraktiv für Studieninteressierte zu sein und zu bleiben!“

Der Bildungscampus ist eine Maßnahme, die mit Mitteln des Städtebauförderprogramms „Nachhaltige Erneuerung“ im „Klima-Pionier-Quartier“ umgesetzt werden soll. Geplant ist, dass die Stadt Hanau den „Bruder 3“ aus dem historischen Gebäudeensemble der fünf westlichen Brüder mit einem Grundstück von rund 5050 Quadratmetern zu einem Kaufpreis von 250.000 Euro von der LEG Hessen-Hanau GmbH erwirbt und für die genannten Nutzungen herrichtet. Zu den Kosten erläuterte Martin Bieberle, Chef der Stadtentwicklung: „Für den Erwerb des Bildungscampus hat der Fördermittelgeber bereits förderfähige Gesamtkosten von 260.000 Euro bewilligt.“ Ebenso sei die Notwendigkeit einer Modernisierung und Instandsetzung des Bruders 3 für die zukünftige Nutzung als Bildungscampus vom Fördermittelgeber grundsätzlich anerkannt. Hierfür wurden bereits Fördermittel für Gesamtkosten von 7,8 Millionen Euro bewilligt. Nachdem sich im Laufe des Jahres 2021 die Nutzungen und die hierfür erforderlichen Umbaumaßnahmen konkretisierten, habe die Stadt Hanau mit dem Förderantrag 2022 weitere Kosten von 7,2 Millionen Euro zur Förderung angemeldet, der Zuwendungsbescheid werde im Herbst 2022 erwartet, so Bieberle. „Die Kosten für die Sanierung und den energetischen Umbau des Gebäudes und der klimaangepassten Anlage des Außengeländes von zur Zeit geschätzt circa 16 Millionen Euro werden somit zu rund zwei Drittel durch Fördermittel von Bund und Land getragen.“

Der Hauptnutzer des Bildungscampus, die Brüder Grimm Berufsakademie, bietet mit ihren ausbildungsintegrierten dualen Studiengängen Produktgestaltung, Designmanagement sowie und Innovationsmanagement und Marketing ein deutschlandweit einzigartiges Konzept. Sie ist aktuell noch in den Räumlichkeiten der Staatlichen Zeichenakademie Hanau untergebracht und bildet rund 100 Studierende aus. „Damit bleibt die BGBA weit hinter ihren Möglichkeiten zurück“, erklärte Geschäftsführerin Elke Hohmann. Eine weitere Entwicklung sei am aktuellen Standort jedoch aufgrund mehrerer Faktoren nicht möglich: „Zum einen wird die BGBA durch die räumliche Situation kaum wahrgenommen, was einen mangelnden Bekanntheitsgrad zur Folge hat und ihre Wettbewerbssituation beeinträchtigt. Zum anderen sind geringe Entfaltungsmöglichkeiten, mangelnde räumliche Kapazitäten und institutionelle Einschränkungen - bedingt durch das Untermieterverhältnis an einer Schule - begrenzende Faktoren und hemmen ebenfalls eine nachhaltige und erfolgreiche Weiterentwicklung der Akademie“, erläuterte Hohmann. Der für das Jahr 2026 angestrebte Umzug auf den Bildungscampus Pioneer Park sei für die weitere positive Entwicklung der Berufsakademie daher elementar. Die strategische Kooperation mit der Staatlichen Zeichenakademie bleibe auch in der Zukunft ein elementarer Bestandteil des Studiengangkonzepts der BGBA, betont Hohmann.

Zusätzlich soll im Pioneer Park Hanau eine Dependance der Volkshochschule Hanau (VHS) als kommunale Dienstleistungseinrichtung für Weiterbildung und Qualifizierung eingerichtet werden, damit diese ihr Angebot weiter ausbauen kann. „Insbesondere notwendig wird das durch den Zuzug von rund 5.000 Menschen allein auf dem Areal der ehemaligen Pioneer Kaserne aber auch durch die Entwicklungen in den ehemaligen Konversionsgebieten in Hanau-Wolfgang, die inzwischen zu den neuen Wohngebieten Lehrhöfer Park und Argonner Park geworden sind und dadurch bereits zu beträchtlichen Bevölkerungszuwächsen geführt haben“, erläuterte Kaminsky. Darüber hinaus solle in räumlicher Nähe zu „Sportsfield" für die dort lebenden Geflüchteten ein entsprechendes Angebot etabliert werden. „Volksbildung auch als wichtiger Bestandteil einer sich stark verändernden Gesellschaft, muss als kommunale Aufgabe einen Platz und einen Ort dort haben, wo die Menschen leben und direkt miteinander in Kontakt kommen“, bekräftigte der OB.

Auch aus diesem Grund soll neben den beiden Bildungseinrichtungen im Bildungscampus ein Quartierstreff als „Dritter Ort" entstehen, der neben dem „Ersten Ort" (Arbeitsstätte/ Schule) und dem „Zweiten Ort" (Familienleben) als Treffpunkt für die nachbarschaftliche Gemeinschaft genutzt werden kann. „Das Ziel besteht darin, einen kommunalen Kommunikations-, Kultur- und Lernort zu schaffen, an dem kulturelle und soziale Teilhabe gemeinwohlorientiert, generationenübergreifend und ohne jedwede Hürden möglich gemacht wird“, so Kaminsky. Dieser Treffpunkt solle barrierefrei zugänglich und für alle Bürgerinnen und Bürger nutzbar sein.
Im Außenbereich des „Bruders 3" ist nach jetzigem Planungsstand unter anderem eine Aktionsfläche in Form eines Amphitheaters vorgesehen, weiß der OB zu berichten. Sie biete nicht nur Raum für kleine Veranstaltungen, Aufführungen und Konzerte, sondern diene gleichzeitig als Lichthof und weiterer Zugang ins Gartengeschoss zum Quartierstreff, dem „Dritten Ort". Die Außenflächen sollen von allen Einrichtungen gemeinsam genutzt werden können und ein Lern-, Treff- und Kommunikationsort mit hoher Aufenthaltsqualität sein. „Die Gestaltung der Grünflächen wird die Erholungsbedarfe der Menschen ebenso berücksichtigen wie die Aspekte der Klimaanpassung. Hinzu kommen Flächen zum Parken, eine kleine Ladestation für E-Autos und E-Bikes, großzügige Fahrradabstellplätze mit Gründächern sowie eine gute Wegeführung in und mit der Umgebung“, erklärte Kaminsky. Der Außenbereich sie zudem für gelegentliche gastronomische Nutzungen im Kontext Campus und selbstorganisierte Campus- und Quartiersfeste geeignet.

Synergieeffekte mit den Entwicklungen im unmittelbaren Umfeld seien zu erwarten, berichtete der OB: Dazu zähle insbesondere der im „Bruder 5" ansässige Makerspace ,,PioneerMakers“, der Start-ups und Menschen ein Forum für neue Lebens­ und Arbeitskonzepte bietet. „PioneerMakers" offeriere neben der Möglichkeit des Co-Workings auch ein New Work-Trainingsgelände für Teams aus Unternehmen und funktioniere als Testumgebung für neue Geschäftsideen und Arbeitskonzepte. „Die räumliche Konzentration dieser innovativen Lern- und Arbeitsumgebungen ist ein sehr guter Nährboden, um neues Wissen generieren und transferieren zu können“, so Kaminsky.
In räumlicher Nähe zum Bildungscampus soll in der ehemaligen Kantine der US­ Army, dem denkmalgeschützten „Kasino", ein Ort für betreutes Wohnen entstehen. „Das Angebot im Bildungscampus ermöglicht es den Seniorinnen und Senioren ohne große Umstände und lange Wege am sozialen Leben teilzunehmen. Gleichzeitig bildet diese Nutzergruppe auch Potential für erweiterte Angebote der VHS und darüber hinaus für generationenübergreifende Aktionen, gegenseitige Bereicherung und Erfahrungsaustausch für alle Menschen im Quartier“, erläuterte Kaminsky

Die Bewohnerinnen und Bewohner im östlichen Teil von Sportsfield Housing leben in Wohnungen, die nach dem Abzug der US-Army zur Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden und nur durch die Aschaffenburger Straße räumlich vom Pioneer Park getrennt sind. „Auch sie werden von den Entwicklungen im Bildungscampus profitieren“, ist sich der OB sicher. Der Quartierstreff als „Dritter Ort" werde einen wesentlichen Beitrag zur sozialen und kulturellen Integration leisten. Aufgrund des angespannten Wohnungsmarkts in der Region sowie der weiterhin zu erwartenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sei absehbar, dass diese Wohnungen auf Sportsfield Housing perspektivisch noch über Jahre zur Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden müssen. „Es ist unsere erklärte Absicht, die Bedürfnisse der dort lebenden Menschen bei den im Stadtteil Wolfgang und auf Pioneer entstehenden sozialen Einrichtungen zu berücksichtigen“, so der OB.

Im westlichen Teil von Sportsfield, dem Gelände der ehemaligen Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen, wird ein Aus- und Fortbildungsstandort der Zollverwaltung Einzug halten. Mittelfristig werden hier rund 300 junge Menschen lernen und arbeiten. Auch die Einrichtung von Unterkünften ist in diesem Zusammenhang vorgesehen. Auch hier sind Synergieeffekte mit dem Bildungscampus zu erwarten.
„Der Bildungscampus im Pioneer Park Hanau wird unsere Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger um auf vielfältige Art und Weise bereichern und ist ein großer Schritt in die richtige Richtung“, so Kaminsky abschließend.

Ausstellung "Three Doors" kommt nach Hanau
Three Doors


Ausstellung "Three Doors" kommt nach Hanau
Vom 03.06. - 11.09-2022 ist die Ausstellung "Three Doors" in den Räumen des Frankfurter Kunstvereins zu sehen.
In der Ausstellung werden drei neue Arbeiten von Forensic Architecture/Forensis präsentiert, die rassistisch motivierte Vorfälle in Deutschland untersuchen. In jedem der drei Fälle wird eine Tür zu einem Sinnbild für die anhaltende und alarmierende Verwicklung staatlicher Behörden in rassistische Gewalt.

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Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dem rassistischen Attentats des 19. Februar in Hanau
Ich habe deshalb mit der Leiterin des Frankfurter Kunstvereins und Kuratorin der Ausstellung Franziska Nori besprochen, dass wir die Ausstellung anschließend auch nach Hanau holen.
Die Hanauerinnen und Hanauer sollen sich ein eigenes Bild von den Ergebnissen, zu denen Forensic Architecture/Forensis gekommen ist, machen können.
Ich persönlich werde mir die Ausstellung nächste Woche in Frankfurt ansehen.
Mehr zur Ausstellung erfahren Sie unter: https://www.fkv.de/…/three-doors-forensic-architecture-ini…/
 

Hessische Landesspiele von Special Olympics kommen 2025 nach Hanau
Special Olympics Landesspiele 2025

OB Kaminsky erhielt die offizielle Fahne / Während der World Games 2023 ist Hanau Gastgeber für Macau

Für gleich zwei inklusive Sportprogramme hat sich die Stadt Hanau im Spätsommer 2021 erfolgreich beworben. Zum einen wird die Stadt eine sogenannte „Host Town“, also eine inklusive Gastgeberstadt für die Special Olympics in Berlin 2023, zum anderen Austragungsort für die Landesspiele 2025 sein. Bei der Abschlussveranstaltung der diesjährigen Landesspiele in Darmstadt nahm Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky die Fahne der Landesspiele entgegen. Diese wird traditionell immer zu Beginn der Sportveranstaltung gehisst und zum Abschluss an die nächste, ausrichtende Stadt übergeben.
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„Auch wenn ich erst heute die Chance hatte, mir die Veranstaltung vor Ort anzusehen, muss ich dennoch sagen, dass ich beeindruckt bin – von der Leistung aller Athletinnen und Athleten, von der guten Organisation hier vor Ort und natürlich von dem Ehrgeiz und der Euphorie aller Beteiligter“, sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky bei der Fahnenübergabe.

Bei Special Olympics handelt es sich um die weltweit größte, vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung. Dass die Landesspiele in Darmstadt nun erst im Mai 2022 ausgetragen werden konnten, ist darauf zurückzuführen, dass der ursprünglich anberaumte Wettkampfzeitraum coronabedingt verschoben werden musste. In diesem Jahr traten rund 400 Athletinnen und Athleten unter anderem in den Disziplinen Basketball, Badminton, Fußball, Leichtathletik und Schwimmen gegeneinander an.
2025 werden die Landesspiele dann in Hanau stattfinden. In der Vorbereitung wird das Amt für Demokratie, Vielfalt und Sport in enger Absprache mit dem Verein Special Olympics Deutschland in Hessen im ersten Schritt die Sportstätten auswählen, die sich für die Wettkämpfe am besten eignen. Gerade Größe und Ausprägung der jeweiligen Hallen und Sportplätze bestimmen am Ende, welche Disziplinen für die Athletinnen und Athleten angeboten werden können.

In seiner Rede betonte Kaminsky, wie hoch die gesellschaftliche Bedeutung des Olympischen Eids einzuschätzen ist, den die Sportler zu Beginn leisteten. „Ihr Leitsatz lautet: „Ich will gewinnen, doch wenn ich nicht gewinnen kann, will ich mutig mein Bestes geben.“ Ich bin der Meinung, dass dieser Eid auf alle Ebenen des täglichen Lebens übertragen werden kann – und dass sich viele Menschen hiervon eine Scheibe abschneiden könnten. Unsere Gesellschaft würde immens davon profitieren, wenn wir alle täglich immer unser Bestes geben.“

Während bis zur Ausrichtung der Landesspiele in Hanau noch etwas Zeit bleibt, ist die Stadt Hanau bereits im kommenden Jahr Teil eines besonderen, inklusiven Sportevents. Als Host Town empfängt die Stadt mehr als 70 Sportlerinnen und Sportler der Gastdelegation Macau. Die Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China liegt etwa 50 Kilometer westlich von Hongkong. Im Vorfeld der weltweiten Special Olympics in Berlin werden die internationalen Gäste vom 12. bis 15. Juni 2023 in Hanau zu Gast sein.

Das Host-Town-Programm soll den Athletinnen und Athleten die Möglichkeit zum interkulturellen Austausch ermöglichen. Neben Training und sportlichen Aktivitäten wird ihnen daher auch der Austausch mit den Menschen vor Ort, ein kulturelles Rahmenprogramm sowie die Teilnahme an verschiedenen Freizeitaktivitäten ermöglicht. Der Main-Kinzig-Kreis wird als Kooperationspartner auftreten und die Stadt Hanau bei der Gestaltung des Programms tatkräftig unterstützen.

Insgesamt nehmen 190 Delegationen aus der ganzen Welt an den Special Olympics und dem damit verbundenen Host-Town-Programm teil, das von 216 Host Towns ausgerichtet wird. Somit ist die Stadt Hanau Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik. Für die Stadt Hanau ist es eine Ehre, an beiden Projekten teilnehmen zu können, wie Kaminsky betonte.

Stadtbibliothek Hanau erhält den Hessischen Bibliothekspreis 2022 - Ausgezeichnet als „Dritter Ort“ von hoher Qualität
Hessischer Bibliothekspreis

Der Hessische Bibliothekspreis 2022 geht an die Stadtbibliothek Hanau. Oberbürgermeister Claus Kaminsky nahm die Mitteilung während des Hessischen Bibliothekstages am 9. Mai 2022, der unter dem Motto des „Aufbruch in die Veränderung“ – Bibliotheken als Orte der Zukunft“ stand, virtuell entgegen. Ausgezeichnet wurde die Stadtbibliothek insbesondere für ihre Qualität als „Dritter Ort“. „Dritte Orte“ sind niedrigschwellige und identitätsstiftende Treffpunkte für die Mitglieder einer lokalen Community neben dem Zuhause („Erster Ort“) und dem „Arbeitsplatz“ („Zweiter Ort“). ...
Neben dem Dank für die Auszeichnung würdigte Kaminsky das gesamte Team des Kulturforums samt Leiterin Beate Schwartz-Simon, ohne deren immensen Einsatz der Erfolg der Bibliothek insgesamt und die hohe Auszeichnung nicht möglich wäre. „Mit dem Kulturforum Hanau wollten wir einen zentralen Ort des Wissens, Lernens, der Kreativität und des Austauschs in Hanau schaffen, an dem Menschen sich gerne aufhalten. Ich denke das ist uns gelungen. Unsere Stadtbibliothek und das gesamte Kulturforum sind zukunftsweisend und werden von den Menschen sehr gut angenommen“, so der OB. Die Stadtbibliothek habe ihre Arbeit und ihre Angebote mit dem Umzug in das Kulturforum Hanau konzeptionell neu ausgerichtet und den Transformationsprozess zum sogenannten „Dritten Ort“ bereits sehr erfolgreich beschritten, sagte Kaminsky.

„Auch für das Team der Stadtbibliothek Hanau war die Neuausrichtung zum Dritten Ort ein Lern‐ und Entwicklungsprozess, denn das Managen von Raum und Aktivitäten erfordert andere Kompetenzen als das Managen von Bibliotheksbeständen“, so deren Leiterin Beate Schwartz-Simon. Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur, ergänzt: „Die Besucher‐ und Nutzungszahlen der Stadtbibliothek zeigen eindrucksvoll, dass die Bibliothek ein zentraler Ort der Hanauer Stadtgesellschaft geworden ist. Rund 440.000 Besucherinnen und Besucher im Jahr zählte die Stadtbibliothek vor der Corona-Pandemie.“

Veranstalter des Bibliothekstages ist der Landesverband Hessen im Deutschen Bibliotheksverband (dbv). Die Auszeichnung wird seit 1998 von der Sparkassen‐Kulturstiftung Hessen‐Thüringen gemeinsam mit dem Landesverband Hessen im dbv für innovative Bibliotheksarbeit in öffentlichen Bibliotheken verliehen.

Am Samstag, 14. Mai 2022, wird der 24. Hessische Bibliothekspreis , der mit 10.000 Euro dotiert ist, durch Matthias Haupt, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, und Sylvia Beiser, Landesverband Hessen im Deutschen Bibliotheksverband im Kulturforum übergeben.

Hintergrund:
Bibliotheken schaffen Wissen, indem sie Informationen und Menschen verbinden – sie sind Orte der Kommunikation, der Vernetzung und der Kreativität. Der amerikanische Soziologe Ray Oldenburg bezeichnet solche Orte als „Dritte Orte“, da sie neben dem Zuhause („Erster Ort“) und dem „Arbeitsplatz“ („Zweiter Ort“) niedrigschwellige und identitätsstiftende Treffpunkte für die Mitglieder einer lokalen Community sind.

„Bibliotheken sind schon lange keine reinen „Ausleihstationen“ mehr, sondern entwickeln sich zu Orten mit einem breiten Informations‐ und Bildungsangebot und einer hohen Aufenthaltsqualität“, betonte der Landrat des Kreises Bergstraße und Vorsitzender des Landesverbandes Hessen im deutschen Bibliotheksverband, Christian Engelhardt, anlässlich des Hessischen Bibliothekstages. „Deshalb erleben Bibliotheken seit vielen Jahren einen Transformationsprozess.“

Digitale Medien, Dienste und Kompetenzen seien aus dem Serviceangebot wissenschaftlicher und öffentlicher Bibliotheken nicht mehr wegzudenken, aber auch Auftrag und Selbstverständnis der Bibliotheken haben sich verändert. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen dabei die unterschiedlichen Menschen, die die Bibliothek und ihre Angebote benutzen. Die Bibliothek versteht sich als offener, neutraler, zentral gelegener Ort ohne Konsumzwang, der gemeinsam mit unterschiedlichen kulturellen Akteuren und der Stadtgesellschaft Medien‐ und Veranstaltungsangebote sowie Lern‐, Kommunikations‐ und Kreativräume entwickelt und anbietet.
 

Heiko Hünnerkopf gewinnt Wettbewerb zum Mahnmal 19. Februar
Mahnmal Hünnerkopf

Die Opferangehörigen vom 19. Februar 2020 und die Fraktionsvorsitzenden der in der Hanauer Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien kamen dieser Tage zur Entscheidungssitzung über das geplante Mahnmal zusammen. Unter Leitung von Oberbürgermeister Claus Kaminsky wurde nach eingehender Diskussion einstimmig das Modell von Heiko Hünnerkopf als Gewinner des Wettbewerbs gekürt. Der Künstler aus Wertheim schlägt ein aus Stahl gearbeitetes Halbrund mit den Namen der Opfer des rassistischen Anschlags vor (siehe Abbildung). Susanne Lorenz aus Berlin erlangte den 2. Platz. Es gab insgesamt 118 zum Teil internationale Einreichungen. ...
Über den Standort wurde noch keine Einigkeit erzielt. Favorisieren die Familien den Standort Marktplatz, wollen die Vertretungen aus Magistrat und Stadtverordnetenversammlung die Alternativvorschläge Freiheitsplatz und Kanaltorplatz weiter in Diskussion behalten. Am Kanaltorplatz wird das Zentrum für Demokratie und Vielfalt entstehen. Oberbürgermeister Claus Kaminsky informierte, dass für die Einrichtung des Zentrums und die Neugestaltung des Straßenumfeldes erhebliche Bundesmittel beantragt wurden. Entsprechende Visualisierungen, wie sich das Denkmal dort einpassen könnte, sollten abgewartet werden.

Aus dem Kreis der Angehörigen wurde betont, dass, wenn der Markplatz als Standort nicht mehrheitsfähig sei, das Mahnmal besser nicht realisiert werden sollte. Die politischen Vertreter warben dafür, dass das Mahnmal bei den Angehörigen sowie den Bürgerinnen und Bürgern Anklang finden muss. Eine Ablehnung des Mahnmals durch die Stadtgesellschaft, so einhellige Meinung aller Beteiligten, müsse vermieden werden.

Beschluss im Magistrat: Plangebiet für Freiflächen-Photovoltaikanlage in Großauheim leicht abgeändert
Photovoltaik Freifläche

„Das ist ein großer Schritt zur Versorgung mit klimaschonender Energie, der wir mit der Freiflächen-Photovoltaikanlage auf dem Gelände der Großauheim-Kaserne näherkommen.“ So ordnet Oberbürgermeister Claus Kaminsky den ergänzenden Aufstellungs-, Entwurfs- und Offenlagebeschluss zur entsprechenden Bauleitplanung ein. Der Magistrat hat der Vorlage des Stadtplanungsamts bereits zugestimmt, weitere Gremien inklusive der Stadtverordnetenversammlung befassen sich noch damit. Die Ergänzung ist nötig geworden, weil auf dem insgesamt 9,2 Hektar großen Plangebiet eine Gasabriegelungsstation mit einer Fläche von rund 0,15 Hektar zu bauen ist, welche zur Sicherstellung und Regelung der Versorgung der benachbarten Gebiete mit Erdgas benötigt wird. ...
Davon nicht beeinträchtigt ist die Größe der rund 7 Hektar messenden Photovoltaik (PV)-Anlage. „Sie wird rund 7,5 Megawatt Leistung erzeugen können. Damit lassen sich beispielsweise mehr als 2000 Haushalte in Hanau mit Strom aus Sonnenkraft versorgen“, erläutert Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau.

Die Stadtwerke und das Unternehmen AHS Solar aus Biebergemünd werden die Fläche zunächst über 20 Jahre pachten, wobei eine Verlängerung auf 30 Jahre möglich ist. Eigentümerin des Geländes des Vorhaben- und Erschließungsplans ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).
Die gewonnene Energie der PV-Module wird in  noch zu errichtende Trafostationen geleitet. Die Trafostationen werden entlang der Grundstücksgrenze aufgestellt und mit dem Netz der Hanau Netz GmbH verbunden.

Die Solarmodule sollen auf einer Unterkonstruktion befestigt werden. „Damit ist der tatsächliche Flächenversiegelungsgrad relativ gering“, betont OB Kaminsky. Um den Eingriff in den Naturhaushalt so weit wie möglich zu mindern, sei im Laufe der Planung auch die Zahl der zu erhaltenden Bäume auf rund 50 erhöht worden; insgesamt stehen rund 118 Bäume auf dem Gelände.

„Mit der Unteren Wasserschutzbehörde wurde gemeinsam eine tragfähige Lösung erarbeitet, die eine Installation der Solarmodule im Wasserschutzgebiet ermöglicht und  dauerhaft das Grundwasservorkommen sichert“, führt der Oberbürgermeister weiter aus. Im Süden des Planbereichs bleibe ein „großzügiger Grünstreifen“ erhalten, der dem Erhalt von Vegetation und dem Tierschutz dienen und Lebensraum für Eidechsen und Vögel sichern soll.

Zum weiteren Planungsablauf erklärt Kaminsky, dass der Durchführungsvertrag mit Stadtwerken und AHS Solar in einem Entwurf vorliege. Darin werden über den Bebauungsplan hinausgehende Inhalte des Vorhabens geregelt, dass beispielsweise der Umsetzungszeitraum beginnend mit dem künftigen Stellen des Bauantrags und dem Fertigstellungstermin rund vier Jahre umfassen darf. Weitere Details sind darin geregelt wie zum Umsetzen artenschutzrechtlicher Maßnahmen, zum Bodendenkmalschutz und zur ökologischen Baubegleitung geregelt; ebenso Vertragsstrafen, falls sich der Bau verzögert oder Unterlassungen seitens des Vorhabenträgers entstünden.

Die Erschließung des Plangebiets erfolgt über die Adalbert-Eisenhuth-Straße und Teilflächen des Bebauungsplanes für das künftig benachbarte Rechenzentrum P3, das nördlich der PV-Anlage im Freien liegen wird. Sie herzustellen, hat die Stadt Hanau mit den Betreibern des Rechenzentrums abgesichert.

Die Firma AHS Solar hat in Hanau und Umgebung bereits zahlreiche öffentliche und private Solar-Projekte umgesetzt.  Dazu zählen PV-Module auf den Dächern der August-Schärttner-Halle und der Hohen Landesschule.
 

„Ein echter Gewinn für Hanau“ Marie-Luise Marjan wieder Märchenbotschafterin der Brüder-Grimm-Stadt
Märchenbotschafterin

Marie-Luise Marjan, eine der bekanntesten Schauspielerinnen Deutschlands, wird auch in diesem Jahr wieder als „Märchenbotschafterin“ die Brüder-Grimm-Stadt Hanau repräsentieren. Gerade in so bewegenden und erschütternden Zeiten wie diesen könnten Märchen ein Zeichen der Hoffnung setzen, so die Schauspielerin erfreut über ihre Aufgabe. ...
„Wir freuen uns riesig, dass Marie-Luise Marjan wieder unsere Märchenbotschafterin ist“, kommentiert Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Die Schauspielerin habe sich durch ihre offene, unkomplizierte und den Menschen zugewandte Art sofort die Herzen der Hanauerinnen und Hanauer erobert. Zudem engagiere sie sich in vielen Hilfsprojekten für Kinder, so als Unicef-Botschafterin und beim Kinderhilfswerk Plan international. „Marie-Luise Marjan ist ein echter Gewinn für Hanau“, so der Oberbürgermeister.

Marjan hat bereits in den vergangenen Jahren als „Märchenbotschafterin“ die Stadt, in der die weltberühmten Märchensammler und Sprachforscher Jacob und Wilhelm Grimm geboren wurden, bei verschiedenen Anlässen vertreten. „Ich freue mich besonders, dass auch die Brüder Grimm Festspiele nach dem pandemiebedingten Ausfall und den Einschränkungen im vergangenen Jahr wieder im gewohnten Rahmen stattfinden“, so Marjan. Gerade in diesen Zeiten, in denen die schrecklichen Bilder aus der Ukraine die Menschen bewegen, sei es wichtig, an eine andere, eine bessere Welt zu erinnern. „Märchen vermitteln Werte und geben uns die Hoffnung, dass am Ende das Gute siegt“, so das Credo der Schauspielerin, die vor allem als „Mutter Beimer“ in der TV-Dauerserie „Lindenstraße“ bundesweit bekannt wurde.

Sie freue sich auf die Eröffnung der Festspiele mit dem Musical „Drosselbart!“ am 13. Mai. Auf dem Programm der Festspiele, die bis zum 31. Juli stattfinden, stehen außerdem die Geschichte von „Brüderchen und Schwesterchen“, als internationales Märchen „Aladin und die Wunderlampe“, in der Klassikreihe der „Sommernachtstraum“ sowie in der Reihe „Junge Talente“ das Stück „Das kunstseidene Mädchen“. Hinzu kommen verschiedene Veranstaltungen im Rahmenprogramm, darunter Theater-Workshops für Kinder.

Marjan, die als Theaterschauspielerin auf verschiedenen Bühnen und in Filmen mit bekannten Regisseuren wie Wolfgang Petersen, Rainer Werner Fassbinder und Claus Peymann gearbeitet hat, freut sich insbesondere auf die verschiedenen Inszenierungen. Bei den Inszenierungen der Brüder Grimm Festspiele handelt es sich immer um „Uraufführungen“, da die Originaltexte neu interpretiert und die Drehbücher extra für die Festspiele geschrieben werden. „Die Ideen der oftmals jungen Autoren, das tolle Ensemble, das beeindruckende Bühnenbild im Hanauer Amphitheater und vor allem auch die fantasievollen Kostüme begeistern mich immer wieder aufs Neue“, so Marjan. Durch die Neu-Interpretationen und die vielen beeindruckenden Details seien die Festspiele nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei Erwachsenen so beliebt, wie die Besucherzahlen und das gemischte Publikum quer durch alle Altersklassen immer wieder zeigen, meint die Schauspielerin.

Marie-Luise Marjan wird die „Märchenstadt“ nicht nur bei den Festspielen, sondern auch bei anderen Gelegenheiten repräsentieren. So ist eine Lesung anlässlich der Eröffnung des diesjährigen Weihnachtsmarktes geplant. Dabei wird auch nach Jahren der Sanierung das historische Rathaus erstmals wieder zu einem der größten Adventskalender Deutschlands umgestaltet. „Hanau tut viel, um das Andenken an seine größten Söhne zu ehren“, lobt Marjan und erinnert unter anderem an den künstlerischen „Märchenpfad“, der durch die Stadt führt, und an „GrimmsMärchenReich“, das erste Märchen-Mitmachmuseum für Kinder.
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Hintergrund:
Mit den Brüder Grimm Festspielen ehrt die Stadt Hanau die deutschen Märchensammler und Sprachforscher Jacob und Wilhelm Grimm, die in Hanau geboren wurden. Jedes Jahr locken die preisgekrönten Festspiele rund 80.000 Besucher an. In diesem Jahr finden die Festspiele im Hanauer Amphitheater vom 13. Mai bis 31. Juli statt. Aufgeführt werden „Drosselbart!“ (Musical/Premiere am 13. Mai), „Aladin und die Wunderlampe“ (Premiere am 21. Mai), „Brüderchen und Schwesterchen“ (Premiere am 4. Juni), sowie das Klassikstück „Ein Sommernachtstraum“ (Premiere am 11. Juni). In der Reihe „Junge Talente“ wird das Stück „Das kunstseidene Mädchen“ gegeben (Premiere am 15. Juli). Traditionell finden die Aufführungen dieser Reihe jeweils in der Ruine der Niederländisch-Wallonischen Kirche statt. Weitere Informationen über die Brüder Grimm Festspiele gibt es unter www.festspiele-hanau.de im Internet. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Internet unter www.frankfurt-ticket.de oder auch unter der Telefonnummer 069 / 13 40 400.

Bund öffnet Sportsfield Housing für Geflüchtete
Sportsfield Flüchtlinge

Das ging wirklich schnell: Vor wenigen Tagen hatten Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und die Erste Kreisbeigeordnete des
Main-Kinzig-Kreises, Susanne Simmler, den Bund gebeten, seinen leerstehenden Teil von Sportsfield Housing an der Aschaffenburger Straße
für Ukraine-Flüchtlinge zu öffnen. Jetzt liegt ein entsprechender Überlassungsvertrag der zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
(BIMA) vor. Damit können Stadt und Kreis kurzfristig auch in diesen Gebäuden der ehemaligen Wohnanlage der US-Army an der Aschaffenburger Straße Kriegsflüchtlinge unterbringen. ...
Bekanntlich nutzte und nutzt die Stadt mehrere Gebäude zur Aufnahme von Geflüchteten aus verschiedenen Krisengebieten. Die andere Hälfte steht
leer, nachdem das Land die dort 2015 eingerichtete Erstaufnahme im Jahr 2019 geschlossen hatte. Die sieben zusätzlichen Mehrfamilienhäuser mit
einer Gesamtnutzfläche von mehr als 15.000 Quadratmetern stehen nunmehr der Stadt und dem Main-Kinzig-Kreis zur Verfügung. „Wir sind
dankbar, dass die zuständige Bundesanstalt hier sehr schnell entschieden hat,“ so Claus Kaminsky. Dies sei eine große Hilfe für die Unterbringung der Menschen, die vor dem Krieg flüchten, erklärt Susanne Simmler in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Stadt und Kreis.
In den letzten Tagen war auch in Stadt und Kreis die Zahl der Geflüchteten stetig angestiegen. Die sofort aktivierten Unterbringungsmöglichkeiten sind jedoch endlich. So hat die Stadt Hanau freie Kapazitäten in ihrer Erstaufnahmeeinrichtung sowie bei der Baugesellschaft genutzt. Der Main-Kinzig-Kreis hat unter anderem das Jugendzentrum Ronneburg zur Verfügung gestellt,  Hotel-Kapazitäten genutzt und richtet derzeit die  erste Turnhalle in Birstein für eine Erstaufnahme ein. In Hanau soll kurzfristig die Mehrzweckhalle Mittelbuchen als Aufnahmestelle genutzt werden.
Außerdem haben Stadt und Kreis kurzfristig Kontakt- und Informationsstellen und über die Hilfsorganisationen zentrale Sammelstellen für Hilfsgüter
eingerichtet.

„Die Menschen, die vor dem schrecklichen Krieg fliehen, brauchen jetzt unsere konkrete Hilfe“, unterstreicht Susanne Simmler. Dafür würden der
Kreis sowie die Städte und Gemeinden alles aktivieren, was möglich sei. Beeindruckend sei zudem die großartige und breite Unterstützung der
Bürgerinnen und Bürger, aus Unternehmen, Organisationen und Institutionen, aus Handel, Handwerk und Gewerbe sowie den Vereinen.
Inzwischen sind bereits mehrere Konvois mit Hilfsgütern aus dem Kreisgebiet Richtung Ukraine abgegangen, oftmals organisiert von privaten Initiativen.
Dies zeige die große Solidarität mit den Menschen, die in der Ukraine unter dem Terror von Putins Truppen leiden und auch mit den Geflüchteten, die hier Schutz suchen.
Die Überlassung des leerstehenden Teils von Sportfields Housing durch die BIMA sei ein wichtiger Baustein für die akzeptable Unterbringung der
Geflüchteten, so Claus Kaminsky. Die offizielle Schlüsselübergabe an die Stadt soll in den nächsten Tagen erfolgen, berichtet Hanaus Oberbürgermeister. Bereits im Vorfeld hatte die BIMA der Stadt eine Begehung der Anlage ermöglicht. Man arbeite jetzt mit Hochdruck daran, die
Gebäude bewohnbar zu machen, berichtet dazu Sven Holzschuh, Leiter der Koordinierungsstelle Ukraine-Flüchtlinge. Strom, Gas und Wasser müssen wieder angeschlossen werden, baulicher Zustand und zum Beispiel der Brandschutz überprüft werden. Hier sei man bereits in engem Kontakt mit den Stadtwerken Hanau und zuständigen Handwerkern, so Holzschuh.
Genaue Zahlen kann man noch nicht nennen, aber die Stadt geht davon aus, dass bis zu 700 Geflüchtete in diesem Teil von Sportsfield Housing
untergebracht werden können. Das hänge auch von der Größe der ankommenden Familien ab. Ein entscheidender Vorteil sei aber die räumliche Nähe zur städtischen Erstaufnahme-Einrichtung, wo die entsprechende behördliche Infrastruktur vorhanden sei und auch Fragen wie Kinderbetreuung, ärztliche Versorgung und andere Dinge geregelt werden können. Die Stadt hat hier auch allgemeine Sprechstunden mit Dolmetschern eingerichtet.
Die Stadt weist in diesem Zusammenhang noch auf die Registrierungsmöglichkeit hin. Diese wird auch Geflüchteten empfohlen, die privat Unterkunft gefunden haben. Zwar gibt es wegen des besonderen Status´ der Menschen aus der Ukraine keine Pflicht, allerdings ermöglicht die offizielle Registrierung unter anderem den Zugang zu staatlicher Unterstützung und medizinischer Versorgung. Die Meldung kann formlos bei der Ausländerbehörde der Stadt Hanau unter Angabe der Daten aus den biometrischen Pässen oder Ausweisen erfolgen, zum Beispiel unter auslaenderbehörde@hanau.de per Mail. Der Main-Kinzig-Kreis bietet Informationen gebündelt auf seiner Internetseite unter www.mkk.de an, ebenso wie die Stadt auf der wieder aktivierten Homepage www.hanau-engagiert.de

Neue Heimstatt für 200 Geflüchtete Oberbürgermeister informiert sich vor Ort in der Mehrzweckhalle Mittelbuchen
Mzh Mittelbuchen Flüchtlinge

Die Stadt Hanau hat in dieser Woche zusätzliche Plätze für rund 200 Geflüchtete aus der Ukraine zur Verfügung gestellt. Dazu hat die Stadt dem Main-Kinzig-Kreis die Mehrzweckhalle Mittelbuchen überlassen. Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky informierte sich jetzt vor Ort über die Einrichtung und lobte den schnellen und professionellen Einsatz der Organisation. ...
Mit der Ausrichtung und dem Betrieb der Unterkunft hat der Main-Kinzig-Kreis einen ehemaligen Hanauer und seine Firma beauftragt: Khosrau „Rocky“ Musleh, früher bekannter Gastronom und Eventveranstalter in der Region, hat mit seiner neu gegründeten Firma „planet care“ parallel auch die Flüchtlings-Unterkunft des Kreises in Birstein eingerichtet. Der Unternehmer hatte nach dem Gastronomie-Lockdown erfolgreich zahlreiche Corona-Testzentren im Bundesgebiet aufgebaut und hilft nun mit seiner Firma „planet care“ Kommunen in Krisensituationen bei der Unterbringung von Geflüchteten. Musleh weiß aus eigener Erfahrung, was Flüchtlinge am meisten brauchen. „Wir wollen jetzt das anbieten, was es vor 25 Jahren so noch nicht gab, als unsere Familie aus Afghanistan nach Deutschland flüchtete“, so Musleh über seine Motivation.

Die mehrfach aufgestellte Forderung von Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, die Kriegsflüchtlinge müssten in der Stadt menschenwürdig untergebracht werden, sollen auch in der Mehrzweckhalle erfüllt werden – soweit es die Umstände eben erlauben. So wurden mit Trennwänden insgesamt 50 Wohnbereiche erstellt, die den Familien eine gewisse Privatsphäre ermöglichen. Alle Bereiche sind vollmöbliert, mit Stromanschlüssen versehen und mit allem Notwendigen ausgestattet. Musleh nutzt dabei sein bundesweites Netzwerk und hat hier viel Unterstützung erfahren. Bei der Einrichtung der Räume half ein großes Messebauunternehmen. Großspenden eines Elektrounternehmens in Form von Föns und elektrischen Zahnbürsten gehören ebenso dazu, wie Spielzeug für die oftmals traumatisierten Kinder. Eingerichtet wurden zudem Kinderspielecken, Wickelräume, ein Waschraum mit Waschmaschine und Trockner. Catering, Pflanzen und Lesecken gehören ebenfalls zur Ausstattung und vor allem ein W-LAN-Netz, dass für die Kommunikation mit den Daheimgebliebenen, vor allem den kämpfenden Männern und Vätern, besonders wichtig ist.
Geplant wird zudem ein hoher Personalaufwand, berichtete Musleh dem Oberbürgermeister. Zwei Unterkunftsleitungen stehen zur Verfügung, Sicherheitskräfte, Sozialarbeiter und Kinderbetreuer, Hauswirtschaftshilfen und geschulte Mitarbeiter aus seinem Unternehmen für die Hygienestation samt Testzentrum und Maskenausgabe. Zudem versuche er mit den Nachbarn und Hilfsorganisationen Kontakt aufzunehmen, um ein ehrenamtliches Netzwerk aufzubauen, dass vor allem für die Kinder zum Beispiel sportliche Angebote organisiert und ihnen hilft, die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.

Zwar wohne er nicht mehr in Hanau, habe aber weiterhin enge Verbindungen in die Stadt und besonders auch nach Mittelbuchen, wo sein Sohn den Kindergarten besucht hat, so Musleh. Ein Mitarbeiter habe sein Engagement mit dem Satz „Einmal Hanauer, immer Hanauer!“ kommentiert, und das stimme wohl auch, so der Unternehmer schmunzelnd.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky zeigte sich beeindruckt von der Professionalität und der Effizienz, mit der die Unterkunft innerhalb kürzester Zeit eingerichtet wurde. Hanau habe eine große und lange Tradition bei der Aufnahme von Flüchtlingen, so Kaminsky, und werde seinem Anspruch auch hier gerecht. Es werde weiterhin großer Anstrengungen bedürfen, um den Menschen zu helfen, die vor dem Terror in ihrer Heimat fliehen. „Aber wir werden uns mit aller Kraft für diejenigen einsetzen, die unserer Hilfe bedürfen“, so der OB abschließend.
 

Kreis und Stadt Hanau bekräftigen Solidarität mit Ukraine und bereiten Hilfe für Geflüchtete vor
Solidarität Mit Der Ukraine

Kreisspitze und Stadt Hanau verurteilen russischen Angriffskrieg und bereiten  konkrete Unterstützung durch Wohnraum vor / Solidaritätskundgebung geplant

PM des Main-Kinzig-Kreis. – Mit großer Bestürzung, Fassungslosigkeit und Sorge haben Kreisspitze und Stadt Hanau auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine reagiert. In einer gemeinsamen Stellungnahme verurteilen Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann sowie Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Bürgermeister Axel Weiss-Thiel und Stadtrat Thomas Morlock den vom russischen Machthaber Putin befohlenen Überfall auf die Ukraine und bekräftigen ihre Anteilnahme und Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung. Stadt und Kreis bereiten neben der konkreten Unterstützung für geflüchtete Menschen aus der Ukraine auch eine Solidaritätskundgebung vor. Über den genauen Termin und auch darüber, wie Bürgerinnen und Bürger Unterbringungsmöglichkeiten melden können, wird zeitnah informiert. ...
„Der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau verurteilen die Invasion Russlands auf die Ukraine  aufs Schärfste. Dieser klare Völkerrechtsbruch bringt Tod und großes Leid über die Menschen. Deshalb ist es für uns im Main-Kinzig-Kreis eine Selbstverständlichkeit, dass wir das Land Hessen bei der Aufnahme von Menschen unterstützen, die durch den russischen Überfall zur Flucht gezwungen werden“, erklären Landrat Thorsten Stolz und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky in einer gemeinsamen Erklärung.

Ein aktives, militärisches Einschreiten der NATO und der Europäischen Union seien keine Optionen, denn das würde die Welt an den Rand eines Weltkrieg führen mit unabsehbaren Folgen. Gleichwohl müsse jetzt alles dafür getan werden, um harte und wirkungsvolle Sanktionen auf den Weg zu bringen, die Russland als Aggressor schmerzhaft treffen und zur Rückkehr an den Verhandlungstisch zwingen. Vor allem gehe es hier auch um finanzielle Sanktionen, die das direkte Umfeld des russischen Präsidenten und die Kreise treffen, die ihn und seine Politik stützen. „Das gilt auch dann, wenn uns diese Sanktionen in Europa oder in Deutschland selbst an der ein und anderen Stelle härter treffen und auch wehtun werden“, erklären Thorsten Stolz und Claus Kaminsky. „Die Menschen im Main-Kinzig-Kreis müssen sich darauf einstellen, dass sie die Auswirkungen dieses ungerechtfertigten Krieges auch hierzulande deutlich zu spüren bekommen“, betonen Claus Kaminsky und Thorsten Stolz.

„Nach dem ersten Schock über den Einfall russischer Truppen in der Ukraine heißt es nun, sich auf das zu konzentrieren, was uns hier im Main-Kinzig-Kreis an Unterstützung möglich ist. Das heißt, wir richten uns auf die Ankunft von Menschen ein, die auf der Flucht vor Krieg und Zerstörung ihre Familien und Freunde, all ihr Hab und Gut zurücklassen mussten, die nicht wissen, ob sie diese Menschen jemals wiedersehen werden. Das ist jetzt unsere dringlichste Aufgabe“, erklären Landrat Stolz und Oberbürgermeister Kaminsky. „Die ersten Vorbereitungen hierfür sind bereits angelaufen, Stadt und Kreis stehen seit Freitag in engem Kontakt, um so schnell es geht, Wohnraum und andere dringend benötigte Hilfsgüter für die Unterbringung zur Verfügung stellen zu können“, erklärt Thorsten Stolz. „Allein mit Solidaritätsbekundungen ist es nicht getan, deshalb wird die Stadt Hanau gemeinsam mit dem Main-Kinzig-Kreis die nächsten Schritte vorantreiben, um den flüchtenden Menschen eine sichere Unterkunft anbieten zu können. Wir werden deshalb zentral Wohnungsangebote und Unterbringungsmöglichkeiten sammeln“, unterstreicht Claus Kaminsky.

Thorsten Stolz, Susanne Simmler, Winfried Ottmann sowie Claus Kaminsky, Axel Weiss-Thiel und Thomas Morlock verurteilen das Mittel eines Krieges zur Lösung von Konflikten im 21. Jahrhundert aufs Schärfste: „Frieden ist das, was die Menschen in der Ukraine, in Europa und auf der ganzen Welt brauchen. Daran gilt es mit aller Kraft festzuhalten. Deshalb erklären wir uns solidarisch mit der Ukraine, die entgegen der Behauptungen aus dem Kreml diesen Krieg nicht provoziert hat. Die russische Invasion ist nicht nur ein Angriff auf ein direktes Nachbarland, in dem Familie und Freunde leben, sondern sie ist auch ein direkter Angriff auf die Demokratie, die Wahrheit und die Freiheit.“
 

Aufbruch in eine neue Service-Ära: BürgerservicePLUS+ startet am 1. März
Buergerserviceplus

Die Tage, in denen man noch im „Amt“ Schlange stehen musste, um Unterlagen zu beantragen sind zum Glück vorbei. Viele Anliegen können Bürgerinnen und Bürger inzwischen online oder auch telefonisch erledigen. Für alle anderen gibt es eine Terminvergabe, die die Wartezeit vor Ort auf ein Minimum reduziert.

Mit dem neuen BürgerservicePLUS+ erweitert die Stadt Hanau ab dem 1. März 2022 ihr Servicekonzept für Menschen, die hilfebedürftig oder mobilitätseingeschränkt sind und/oder keinen Zugang zu digitalen Medien haben und setzt sich damit an die Spitze derartiger Angebote für Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. „Wir bieten mit dem BürgerservicePLUS+ ein bedarfsgerechtes Hilfsangebot mit individuellen unbürokratischen Lösungen. Zusammen mit dem zentralen Bürgerservice vor Ort und der Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen wird es den Hanauer Bürgerservice effizient und effektiv voranbringen und das Servicekonzept auf lange Sicht ergänzen“, erläutert Oberbürgermeister Claus Kaminsky.  ...
Durch die Pandemie und den daraus folgenden Lockdowns seien die vier Stadtteilbüros seit nunmehr zwei Jahren geschlossen. „Wir haben unsere Kräfte zusammengezogen und im neuen modernen Bürgerservice am Kurt-Blaum-Platz 8 in der Innenstadt zentralisiert. Zum Glück hatten wir den Prozess der Digitalisierung schon lange vorher eingeleitet, sodass der Aufbruch in diese neue Service-Ära dadurch deutlich erleichtert wurde“, so der OB. Es mache keinen Sinn diese Entwicklung wieder rückgängig zu machen und eine Wiedereröffnung der Stadtteilbüros anzustreben. „Perspektivisch ist ein zentrales ‚Digitales Rathaus‘ das Ziel, das allen Menschen rund um die Uhr Zugang zu unseren Dienstleistungen bietet. Hier sind wir auf einem sehr guten Weg und ergänzen unser Online-Angebot ständig“, erläutert Kaminsky, „klar ist aber auch, dass wir die Menschen, die mit den digitalen Medien nicht vertraut oder nicht mobil sind nicht im Stich lassen – ob in den Stadtteilen oder der Kernstadt. Genau an diese Menschen richtet sich unser neuer BürgerservicePLUS+, der in allen Situationen unbürokratische und individuell maßgeschneiderte Hilfe leistet.

Wie Stadtrat Thomas Morlock, in dessen Zuständigkeitsbereich der Bürgerservice in Hanau fällt, erläutert, sind die BürgerservicePLUS+-Mitarbeitenden unter einer eigenen Service-Nummer und E-Mail zu erreichen. „Sie sind geschult, für alle hilfebedürftigen Menschen, die ein Anliegen haben, zufriedenstellende Lösungen zu finden: Wer sich online nicht zurechtfindet, erhält Unterstützung per Telefon oder Unterlagen per E-Mail. Wer keinen Computer oder Internetzugang hat, der bekommt Unterlagen per Post mit frankiertem Rückantwort-Umschlag. Wer persönlich vorsprechen muss – beispielsweise bei der Beantragung von Ausweispapieren – und nicht mobil ist oder keine Unterstützung hat, der bekommt ein Taxi geschickt. Notfalls bringen wir - oder Mitarbeitende der Hilfezentrale - Ausweispapiere, für die wir eine Unterschrift benötigen, sogar persönlich vorbei“, zählt er auf. Zu den weiteren Service-Angeboten zählten auch kurzfristige Sondertermine - auch außerhalb der regulären Servicezeiten – sodass sich der Gang zum Bürgerservice eventuell auch mit einem anderen Termin in der Innenstadt oder dem Terminkalender einer Begleitperson abstimmen ließe. „Wir kommen den Bürgerinnen und Bürgern hier auf allen möglichen Wegen entgegen und versuchen sie zu unterstützen so gut es geht, um ihnen die Erledigung ihres Anliegens zu erleichtern“, fasst Stadtrat Morlock zusammen.

Manuela Pfirrmann, stellvertretende Leiterin des Bürgerservice, stellte das neue Konzept BürgerservicePLUS+ jüngst im Seniorenbeirat der Stadt Hanau vor, wo es ebenfalls sehr positiv aufgenommen wurde: „Das ist auch für ältere Menschen in Hanau und den Stadtteilen eine sehr gute Perspektive“, war man sich im Seniorenrat einig.

„Die Welt verändert sich und wird digitaler und zentraler. Das macht Vieles leichter, doch insbesondere für die ältere Generation ist dieser Prozess manchmal schwierig zu bewältigen“, stellt Oberbürgermeister Kaminsky fest und verspricht: „Wir lassen niemanden zurück und verlieren niemanden aus den Augen! Der Bürgerservice ist für alle da. Diese Botschaft verkünden wir mit unserem neue Angebot BürgerservicePLUS+ laut und deutlich!“, so der OB abschließend.
 
Wer kann BürgerservicePLUS+ nutzen?
Das Angebot richtet sich an alle Hanauer Bürgerinnen und Bürger aus dem gesamten Stadtgebiet

  • mit körperlichen Einschränkungen aufgrund von Alter, Behinderung oder Krankheit
  • die keine Familienangehörigen, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Betreuer für eine Hilfestellung beim Behördengang haben
  • die keine Möglichkeit zur elektronischen Kontaktaufnahme mit der Bürgerservicestelle haben
  • die den öffentlichen Nahverkehr nicht oder nur mit erheblichem Aufwand nutzen können oder kein eigenes Fahrzeug besitzen
  • denen das Aufsuchen der Bürgerservicestelle Innenstadt aufgrund dessen Schwierigkeiten bereitet
 
Erreichbarkeit
Kontaktaufnahme für Beratung und konkrete Absprachen:
E-Mail: buergerserviceplus@hanau.de 
Telefon: 06181 67660-2035
Erreichbarkeit: Montag bis Freitag von 9:00 – 13:00 Uhr (ausgenommen Feiertage)
 
Unter www.hanau-digital.de oder www.hanau.de sind alle Antragsformulare, oder Informationen und Online-Services bereitgestellt.
 
Anschrift
Bürgerservice Hanau
Kurt-Blaum-Platz 8
63450 Hanau
 

Stadt übernimmt das Traditionshaus Brachmann BauPro erwirbt Gebäude, HMG führt Spielwaren-Laden fort – „Stadtwicklungsprogramm ‚Hanau aufLADEN‘ wirkt“
Spielwaren Brachmann

Die Stadt Hanau will die erfolgserprobten Instrumente ihres Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“ anwenden, um das ansonsten drohende Aus für das Traditionsgeschäft Spielwaren Brachmann zu verhindern. Hintergrund ist, dass die Inhaber keinen Nachfolger finden konnten und die Immobilie zum Verkauf anbieten wollten. Für das Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Rosen-/Salzstraße sollen Leerstand und ungewollte Nutzung abgewendet, eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der Stadt eingeleitet, die Kündigung der betroffenen Mitarbeiter vermieden und eine Tradition fortgeführt werden, kündigt Oberbürgermeister Claus Kaminsky an. Es ist geplant, den Gebäudekomplex über die städtische BauProjekt GmbH zu erwerben und das seit 176 Jahren bestehende Geschäft samt Personal und Waren durch die Hanau Marketing GmbH (HMG) zu übernehmen, um es von ihr mit einem neuen Konzept weiter zu betreiben. Die Stadtverordnetenversammlung muss der dafür erforderlichen Bürgschaft zum Immobilienerwerb durch die BauProjekt noch zustimmen, der Magistrat hat bereits zugestimmt. ...
„Wir stehen in besonderer Verantwortung, nicht nur eine zukunftsfähige Innenstadt für morgen zu gestalten, sondern auch dafür, Spekulantentum abzuwenden“, betont Kaminsky, der die Mechanismen des Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“ auch in diesem Fall „bestens und rechtzeitig greifen“ sieht. Dabei gehe es auch darum, ein Stück „Hanauer Kulturgut“ mit dem über 175 Jahre bestehenden Spielwarenladen an dieser prominenten Lage in der Innenstadt zu erhalten, sagt der Oberbürgermeister. „Nahezu jedes Kind und jeder Erwachsene in Hanau kennt dieses Traditionsgeschäft, das genauso wie das Hessische Puppenmuseum mit der Stadt verwachsen ist, und das dort aufgrund seiner langen Geschichte ganze Vitrinen mit kulturhistorischen Spielzeugen füllen könnte.“

Ausgelöst durch die Vorkaufsrechtssatzung, einem wesentlichen Instrument des Stadtentwicklungsprogramms, das die Stadt Hanau Ende 2019 erlassen hat, war der Immobilieneigentümer proaktiv in Verhandlungen mit der Stadt eingetreten. „Ein großartiges Beispiel, welche Wirkungen das Vorkaufsrecht hat, schon bevor es überhaupt ausgeübt wird. Unser Ziel war und ist es, über dieses Instrument frühzeitig in den Dialog mit Verkäufern und Käufern zu kommen, um gemeinsam Zukunftsideen zu finden. Das hat bei der Immobilie Brachmann ganz herausragend funktioniert“, sagt Kaminsky, der der Familie Lülow für „die vorbildliche Vorgehensweise im Sinne der Entwicklung unserer Innenstadt“ dankt. Kaminsky: „Damit beweist Edgar Lülow einmal mehr, dass ihm Hanau und die Innenstadt sehr am Herzen liegen – eine Eigenschaft, die ihn schon als Vorsitzender der einstigen Citywerbung, Initiator des Hanau Marketing Vereins und als langjähriger Sprecher des Einzelhandelsverbands ausgezeichnet hat.“

Mit dem bundesweit beachteten und prämierten Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ steuert Hanau angesichts wachsender Probleme für den stationären Einzelhandel allgemeinen Trading-down-Effekten entgegen. Neben der zunehmenden Konkurrenz durch große Online-Anbieter gibt es für viele inhabergeführte Geschäfte das zusätzliche Problem, keine Nachfolger zu finden. Wenn sie ausbleiben, droht den betroffenen Lagen Leerstand oder angesichts steigender Immobilienpreise eine Nachnutzung, die nicht im Sinne einer lebendigen und nachhaltigen Einkaufsstadt sind. Durch Anmietung oder Kauf entsprechender Einzelhandelsimmobilien seitens der Stadt soll im Rahmen des umfassenden Programms ein insgesamt attraktiver Mix aus inhabergeführtem Handel und Filialisten, aus Gastronomie, kulturellen Veranstaltungen, Märkten und neuen Konzepten wie Pop-up-Läden geschaffen beziehungsweise erhalten werden.

„Die Immobilien sind dabei der Schlüssel zur Stadtentwicklung, denn überlassen wir sie allein dem Markt, treten Entwicklungen entgegen unserer städtebaulichen Ziele ein, und dem Spekulantentum werden Tür und Tor geöffnet“, erläutert Kaminsky. Er betont ausdrücklich, dass die Stadt mit dem Erwerb der Brachmann-Immobilie kein finanzielles Abenteuer eingeht: „Die Kostenkalkulation zeigt, dass bei einer Gegenüberstellung der Finanzierungskosten zu den Bestandsmieten ein Liquiditätsüberschuss erzielt wird.“ Es handele sich also um „eine Win-Win-Situation“, bei der Leerstand vermieden, Spekulation unterbunden und ein traditionsreiches Angebot in der Stadt erhalten und erneuert werde, stellt der Oberbürgermeister fest. Gleichwohl werde es sicherlich nicht der Regelfall sein können, dass sich eine städtische Gesellschaft als Einzelhändler betätige.

Marina und Edgar Lülow, Geschäftsführer und Inhaber der Heinrich Brachmann GmbH, werden den Spielzeugladen noch bis Ende Juni betreiben. Geplant ist, dass die Hanau Marketing GmbH die Namensrechte und damit die Firmierung Spielwaren Brachmann übernimmt, ab 1. Juli das 300 Quadratmeter große Ladengeschäft bei der städtischen Baupro GmbH anmietet und unter neuem Konzept weiter betreibt. Dafür wird die HMG einen Storemanager einsetzen und auch Personal der Heinrich Brachmann GmbH übernehmen. „Uns kommt dabei die Erfahrung mit dem äußerst erfolgreichen KunstKaufLADEN Tacheles zugute, der - als bislang einziger von der Hanau Marketing GmbH selbst betriebener Laden - einen echten Akzent zur Innenstadtbelebung gesetzt hat“, sagt HMG-Geschäftsführer Martin Bieberle. Ziel sei es, durch moderne Konzepte und Ideen das Geschäft anzukurbeln und dabei die große Tradition von Brachmann aufzugreifen und zu erhalten. Das Spielwaren-Geschäft soll auf die heutigen Anforderungen der Kunden ausgerichtet und die Marke damit zukunftsfähig gemacht werden.

Das Traditionshaus ist im Jahr 1846 von der Familie Brachmann in Hanau gegründet worden und bringt seitdem mit seinem Spielwaren-Angebot ganze Generationen von Kinderaugen zum Leuchten. Das Gebäude an der Rosenstraße war wie der überwiegende Teil der Stadt beim Bombenangriff vom 19. März 1945 zerstört worden. Sieben Jahre nach dem 1954 abgeschlossenen Wiederaufbau verkaufte Gertrud Brachmann, die letzte Inhaberin der Familie in fünfter Generation, das Geschäft. Von den damaligen Erwerbern Gisela und Karl Huster übernahm 1992 das Ehepaar Marina und Edgar Lülow den Spielwarenladen. „Jetzt sind wir auch ins Rentenalter gekommen. Angesichts der Corona-Auswirkungen und verschärfter Bankenrichtlinien bei Firmenübernahmen war es nicht möglich, einen Nachfolger zu finden. Deshalb sind wir froh, dass wir mit der Stadt eine Lösung gefunden haben, dass das Traditionshaus Brachmann weiterbestehen kann“, freuen sich Marina und Edgar Lülow, die Spielwaren Brachmann Ende Juni an die HMG übergeben werden.

Inklusion als Leuchtturm-Projekt der Stadtentwicklung - Hanau wird Host Town im Gastgeberprogramm der Special Olympics World Games 2023
Special Olympics Hosttown

Hanaus Engagement in Sachen Inklusion wird belohnt: Die Brüder-Grimm-Stadt wurde zur Host Town, also zur inklusiven Gastgeberstadt, bei den Sommerspielen der Special Olympics World Games 2023 ernannt. Das Organisationskomitee der größten inklusiven Sportveranstaltung der Welt, die dann in Berlin stattfinden wird, hat Hanau als eine von 216 deutschen Kommunen ausgewählt, die die Teams aus den teilnehmenden Nationen mit einem großen Willkommensprogramm in Deutschland empfangen werden. „Inklusion ist für Hanau ein definiertes Leuchtturm-Projekt der Stadtentwicklung. Ich freue mich daher sehr, dass unsere Bewerbung um die Teilnahme am Host-Town-Programm der Special Olympics erfolgreich war“, stellt Oberbürgermeister Claus Kaminsky fest. „Das ist eine sehr große Ehre. Zugleich ist es die Bestätigung dafür, dass wir in Sachen Inklusion auf dem richtigen Weg sind.“ ...
Das Organisationskomitee hat seine Entscheidung für Hanau als Gastgeberstadt heute bei einer öffentlichen, virtuellen Veranstaltung bekanntgegeben. „Das Komitee hat uns wissen lassen, dass wir eine der besten Bewerbungen eingereicht haben. Dieses positive Feedback macht uns natürlich stolz und zeigt uns gleichzeitig, dass wir die Aufgabe ‚Inklusion im Sport‘ offensichtlich gut verstanden haben“, erklärt Hanaus Sportamtsleiter Andreas Jäger. Als Host Town wird Hanau vom 12.06.2023 bis 15.06.2023 die Sportlerinnen und Sportler einer Gastdelegation mit einem großen Sport- und Kulturprogramm willkommen heißen. Anfang Mai 2022 wird bekannt gegeben, aus welchem Land die Delegation anreisen wird. Bis dahin finden noch Gespräche zwischen dem Organisationskomitee und den Host Towns statt, um für alle Nationen den bestmöglichen Gastgeber zu finden.

„Sehr dankbar sind wir, dass uns der Main-Kinzig-Kreis dabei unterstützen wird. Mit dem Kreis als Kooperationspartner war es uns auch möglich, auf die Anfrage des Organisationskomitees die Zahl der zu beherbergenden Delegationsmitglieder von 30 auf 80 zu erhöhen“, berichtet Jäger. Auch Oberbürgermeister Kaminsky freut sich über die Unterstützung vom Main-Kinzig-Kreis: „Gemeinsam setzen wir ein wichtiges Zeichen für gelebte Inklusion und tragen dazu bei, anlässlich eines großen Sport- und Kulturereignisses das Bewusstsein in unserer Gesellschaft für Menschen mit Beeinträchtigungen zu stärken.“
Für Kaminsky ist die Ernennung auch der Startschuss für weitere Vorhaben, mit denen Hanau Inklusion stärken wird. „Wir legen jetzt mit dem Aufbau eines Netzwerks los und werden es mit Hochdruck kontinuierlich intensivieren“, so der OB. „Der Ernennung zur Host Town folgt hoffentlich zeitnah die Bestätigung, dass Hanau Ausrichterstadt für die Special Olympics Hessen 2025 wird.“
 
Das Host Town Program der Special Olympics World Games Berlin 2023
216 Host Towns, 216 kommunale Projekte werden eine offene, vielfältige Gesellschaft prägen. Das größte kommunale Inklusionsprojekt in der Geschichte der Bundesrepublik stiftet ein neues Miteinander und öffnet den Raum für Begegnungen weit über die Special Olympics World Games Berlin 2023 (17. bis 25. Juni 2023) hinaus.

Mit den Special Olympics World Games Berlin 2023, dem weltweit größten inklusiven Sportevent, wird Inklusion (be-)greifbarer. Menschen mit geistiger Behinderung werden sichtbar, Begegnungen einfacher, Austausch selbstverständlicher. Im Berliner Olympiastadion, auf dem Alexanderplatz – und dank des Programms auch bundesweit in den 216 Host Towns.

Die Host Towns bereiten den Empfang für die internationalen Delegationen. Über vier Tage, vom 12. und 15. Juni 2023, sind sie Gastgeber für die Athletinnen und Athleten und deren Angehörige vor Beginn der Wettbewerbe in Berlin. Die Delegationen lernen Land und Leute kennen. Aus der Nähe erfahren sie die regionalen Besonderheiten und Einzigartigkeiten in allen Bundesländern. So werden die Kommunen- Städte, Landkreise und Gemeinden- das Bild Deutschlands in der Welt formen. Inklusion wird zur Inspiration – 216 Host Towns sind in Vielfältigkeit vereint.

„Das Programm ist ein Baustein der Special Olympics World Games Berlin 2023 für eine nachhaltig inklusive Gesellschaft. Umso größer ist unsere Freude über die riesige Resonanz, die es bundesweit in Städten, Gemeinden und Landkreisen gefunden hat“, sagt Christiane Krajewski, Präsidentin von Special Olympics Deutschland (SOD). „Das Programm zielt auf die Etablierung inklusiver Strukturen und auf selbstbestimmte Teilhabe vor Ort. Damit ist es Ausdruck unserer ganzheitlichen Strategie, über den Sport hinaus die Lebenswelten von Menschen mit geistiger Behinderung und deren Wahrnehmung in der Gesellschaft im Blick zu haben. Die 216 Host Towns gehen mit dem Programm einen großen Schritt in Richtung Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und senden einen starken Impuls für eine bundesweite Bewusstseinsbildung.“

„Ein großartiger Tag für unsere Stadt“ Hanau siegt im Kampf gegen neues atomares Zwischenlager
PM Urteil NCS

„Das ist ein großartiger Tag für die zukünftige Entwicklung unserer Stadt“, kommentiert Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky die heutige Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig zugunsten der Stadt Hanau und gegen die Firma Orano NCS GmbH (ehemals Daher Nuclear Technologies (DNT) GmbH), die als Nachfolge-Unternehmen von Nuclear Cargo Service (NCS) im Technologiepark Wolfgang ein weiteres Zwischenlager für radioaktive Abfälle errichten will. Die Stadt Hanau hat die dafür notwendige Baugenehmigung bisher mit dem Hinweis auf die Unverträglichkeit mit der städtebaulichen Ordnung und Entwicklungsperspektive versagt. ...
Das Unternehmen bemüht sich seither, die Baugenehmigung auf juristischem Weg zu erstreiten. Nachdem im Februar 2018 das Verwaltungsgericht Frankfurt der Klage stattgegeben hatte, konnte sich die Stadt beim Verwaltungsgerichtshof in Kassel im Februar 2020 mit ihrer Argumentation durchsetzen. Der Bundesverwaltungsgerichtshof schloss sich am Dienstag (25.1.) der vorinstanzlichen Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs an und wies die Revision ab. „"Unsere Rechtsauffassung wurde mit dieser Entscheidung in vollem Umfang bestätigt," freut sich Hanaus OB, dass die juristische Auseinandersetzung nun endlich ein Ende hat.

Im Mittelpunkt des langjährigen Rechtsstreits, der mit der Entscheidung des BVG zu Ende geht, steht die Forderung des Unternehmens nach einer Baugenehmigung für ein weiteres atomares Zwischenlager im Technologiepark Wolfgang. Bereits in den Jahren zwischen 2005 und 2009 hatte das DNT-Vorgängerunternehmen NCS versucht, auf juristischem Wege zu erstreiten, eine Lagermöglichkeit für radioaktive Abfälle aus dem gesamten Bundesgebiet bauen zu dürfen. Im Mai 2009 hatte schließlich das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig abschließend zugunsten der Stadt Hanau entschieden.

2011 wurde erneut ein Bauantrag für das angestrebte atomare Zwischenlager gestellt, den die Stadt wieder ablehnte. Dabei bezog man sich auf die Unverträglichkeit der Pläne mit der städtebaulichen Ordnung und Entwicklungsperspektive. Nachdem im Februar 2018 das Verwaltungsgericht Frankfurt in erster Instanz zunächst der Klage des Unternehmens stattgegeben hatte, konnte sich die Stadt in der Berufungsverhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof mit ihrer Argumentation durchsetzen, wonach das Zwischenlager für radioaktive Abfälle aus dem gesamten Bundesgebiet der Festsetzung des Gewerbegebietes widerspricht. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Rechtsfrage hatte der VGH jedoch gleichzeitig die Revision beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zugelassen. DNT hat daraufhin die Möglichkeit genutzt, Rechtsmittel einzulegen.

„Unser Ziel war und ist es, unsere Bedeutung als High-Tech-Standort im Rhein-Main-Gebiet auszubauen“, freut sich Hanaus OB jetzt darüber, dass die Gefahr für die weitere positive Entwicklung des Stadtteils gebannt ist und erinnert daran, dass dieser Erfolg „viele Mütter und Väter hat, deren Einsatz es zu würdigen gilt.“ Allen voran sei hier Elmar Diez zu danken, der sich bereits in dem ersten Verfahren mit viel Engagement und Sachkenntnis eingebracht habe. Daneben gelte sein ausdrücklicher Dank allen Beteiligten innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung, die dazu beigetragen haben, dass dieses juristische Tauziehen ein gutes Ende genommen habe. „Angefangen beim Technologiepark über den Industriepark bis hin zu den Konversionsflächen, die bedeutenden Unternehmen der Materialwirtschaft Expansions- und Ansiedlungsmöglichkeiten geboten haben, ist uns der angestrebte Imagewandel in den letzten Jahren erfolgreich geglückt und wir können jetzt diesen Kurs weitergehen“, so Kaminsky und ergänzt: „Dieser Sieg löst bei mir das gleiche Gefühl aus, wie 2018 das 3:1 von Mijat Gaćinović im Pokal-Endspiel Eintracht Frankfurt gegen Bayern München – beides zeigt, dass man auch als David gegen Goliath gewinnen kann.“

„Jede und jeder kann Gesicht zeigen“ - OB Kaminsky wirbt in Bürgerschaft und Politik für Zustimmung
Erklärung Für Toleranz Respekt Und Solidarität

Unter dem Titel „Wir zeigen Gesicht für Offenheit, Respekt und Solidarität“ steht eine Erklärung, die von einem breiten Bündnis aus Politik und Zivilgesellschaft getragen wird. Die Unterzeichnenden warnen darin vor einer Verharmlosung der auch im Main-Kinzig-Kreis zunehmend zu beobachtenden sogenannten „Spaziergänge“ und rufen zu einer kritischen Distanz gegenüber den nichtangemeldeten Demonstrationen und Aufmärschen sowie gegenüber der Querdenkerbewegung auf. Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der gemeinsam den politisch Verantwortlichen des Kreises und der kreisangehörigen Kommunen zu den Erstunterzeichnern der Erklärung gehört, wirbt jetzt in der Hanauer Bürgerschaft dafür, die Erklärung digital ebenfalls zu unterschreiben. „Jede und jeder kann so eindrucksvoll dokumentieren, dass es sich bei den demokratiefeindlichen Akteuren um eine Minderheit handelt.“ ...
Wie der OB erläutert, wird deutschlandweit vermehrt zu sogenannten „Spaziergängen“ aufgerufen, um sich unangemeldet zu versammeln und gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Die daran teilnehmenden Menschen geben dabei vor, mit guten Absichten und im Sinne des Freiheitsgedankens zu agieren, missachten dabei jedoch eklatant das Grundgesetz und das Versammlungsrecht. Was vordergründig als harmlose Kritik an der Corona-Politik deklariert wird, führe zudem vielerorts zu gewalttätigen Übergriffen, verbalen Attacken und sonstigen Angriffen vor allem gegenüber Ordnungskräften. „Wir unterstellen den Teilnehmenden an den sogenannten ‚Spaziergängen‘ nicht pauschal rechtswidrige oder verletzende Absichten, doch wer sich dieser Gruppe anschließt, solidarisiert sich mit der verbalen und körperlichen Gewalt, die nachweislich in diesem Umfeld propagiert wird,“ macht Hanaus OB deutlich, warum es so wichtig ist, jetzt nicht länger tatenlos zuzuschauen. Aus diesem Grund wird auf seine Initiative hin am Montag im Magistrat eine Vorlage behandelt, die dem Gremium ebenso wie der Hanauer Stadtverordnetenversammlung die Gelegenheit gibt, der Erklärung geschlossen zuzustimmen.
Denn vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung, die auch vor Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis nicht Halt macht, ist es nach Kaminsky Überzeugung zwingend notwendig, jetzt die verantwortlichen Personen, die demokratisch-rechtstaatlich handeln und in Bezug auf Corona-Themen wissenschaftlich fundiert entscheiden, zu unterstützen. Gleichzeitig soll ein Zeichen der Solidarität mit allen Privatpersonen und Initiativen in der Region gesetzt werden, die sich gegen die demokratiefeindlichen Bestrebungen richten.
 
Die Erklärung im Wortlaut ist hier zu finden: https://www.mkk.de/aktuelles/themen_1/erklerung_offenheit/erklaerung.html
Direkt zur Unterzeichnung geht es hier: https://www.mkk.de/aktuelles/themen_1/erklerung_offenheit/erklaerung_offenheit_1.html

Eine Vergewaltigung ist kein Grund, sich zu schämen
733 Plakataktion Soforthilfe Nach Vergewaltigung

„Gehen Sie zum Arzt – und nicht zum Alltag über“, so die Botschaft einer öffentlichen Plakataktion für von Vergewaltigung betroffene Menschen, die in den nächsten Tagen im Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau beginnt. Ziel der Plakataktion, die vom Hessischen Sozialministerium in Kooperation mit dem Frauennotruf Frankfurt finanziert wird, ist es, Betroffene niedrigschwellig aufmerksam zu machen und zu ermutigen, Hilfe in der Notlage anzunehmen. ...
Die meisten Vergewaltigungen werden nicht angezeigt. Es ist traurige Realität, dass Opfer aus Angst vor einer Anzeige häufig keine notwendige medizinische Versorgung und psychologische Nachbetreuung suchen, da sie das traumatische Ereignis für sich behalten. „Wir stellen die medizinische Versorgung und Unterstützung zur Bewältigung der Tat in den Vordergrund“, erklären Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Jede und jeder soll sich ernst genommen fühlen, und zwar in der individuellen Lage, auf Wunsch anonym, ohne Angst vor einer zwingenden Anzeige.“ Dafür sind die örtlichen Krankenhäuser – die Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen, das Klinikum Hanau und das St. Vincenz Krankenhaus Hanau rund um die Uhr erste Anlaufstelle.

„Das Projekt ,Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung‘ existiert bereits erfolgreich seit 2015 in unserer Region, dank der Beratungsstelle Frauennotruf in Frankfurt. Dort hat das Projekt seine Wurzeln und wir durften von den Erfahrungen profitieren sowie die Materialien übernehmen“, erläutern Simmler und Kaminsky.

Sexuelle Übergriffe durch Partner, Bekanntschaften oder im Familienumfeld erschweren vielen Frauen in besonderem Maße, sich anderen anzuvertrauen. Nicht selten wird gerade hier die Situation verharmlost oder falsch eingeschätzt. Ungefähr 90 Prozent der Täter kommen aus dem direkten Umfeld der Betroffenen.

Die Einschätzung, dass es sich tatsächlich um eine „Vergewaltigung“ handelt, wird von den Opfern nicht immer als solche wahrgenommen, so die Erfahrungen der Fachleute in Beratungsstellen. Nach Übergriffen mit K.O.-Tropfen wissen manche Frauen gar nicht, ob eine Vergewaltigung stattgefunden hat. Auch hier sollten sie immer an die entsprechende vertrauliche Spurensicherung und Möglichkeit, sich ärztlich versorgen zu lassen denken.

„Vertraulich“ bedeutet: Eine Anzeige erfolgt nicht, weder durch ein Krankenhaus, noch durch eine Praxis oder die Polizei. Darüber entscheidet ganz allein die betroffene Person, auch zu einem späteren Zeitpunkt. Im Vordergrund stehen eine sofortige sensible medizinische Versorgung, auf Wunsch auch anonym, das Angebot einer vorsorglichen Beweissicherung und der Zugang zu örtlichen Beratungsstellen für die weitere psychologische Begleitung. Somit besteht für Betroffene die Möglichkeit, ganz in Ruhe über weitere Schritte zu entscheiden, erläutern Grit Ciani und Cornelia Gasche, die Koordinatorinnen des Referates für Frauenfragen und Chancengleichheit beim Main-Kinzig-Kreis und des Frauenbüros der Stadt Hanau.

Besonders in der gegenwärtig angespannten Lage durch die Corona-Pandemie sei anzunehmen, dass Opfer größere Scheu haben, eine Notaufnahme aufzusuchen, was aber unbegründet ist. Die zentralen Notaufnahmen, Pflegekräfte und gynäkologischen Fachabteilungen sind gut geschult.

Die Informationskampagne auf großen Plakatwänden im öffentlichen Raum soll das Thema in den nächsten Wochen erneut in den Blick rücken. Bereits im Sommer dieses Jahres gab es eine solche Kampagne in Bussen des öffentlichen Nahverkehrs.

Nähere Informationen und Tipps für betroffene Frauen und Männer, Angehörige und Fachkräfte gibt es unter www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de 
Fragen rund um das Projekt beantworten:

Das Referat für Frauenfragen und Chancengleichheit, www.mkk.de
Telefon (06051) 8512316 frauenbuero@mkk.de

Das Frauenbüro Hanau www.hanau.de 
Telefon (06181) 295-467 frauenbuero@hanau.de

An folgende Kliniken können sich Betroffene wenden:

Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen
Organisationsbüro Telefon (06051) 87 2353 oder auf Station B 3.1: Telefon (06051) 872383 Danach in der Ambulanz der Frauenklinik melden bzw. nach 17 Uhr und am Wochenende in der Station B3.1, beides im Gebäude B, 3. Stock

Klinikum Hanau
Gynäkologischen Ambulanz, Telefon (06181) 296-2632 Dort ist auch abends/nachts und am Wochenende durch die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe eine vollständige gynäkologische Notfallversorgung gewährleistet.

St. Vinzenz Krankenhaus
Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und Freitag von 8 bis 13 Uhr können sich die Frauen im Sekretariat Gynäkologie, Telefon (06181) 272-371 melden oder zu allen anderen Zeiten über die Zentrale Notaufnahme, Telefon (06181) 272-340 oder -315 Kontakt aufnehmen.

Rechenzentrumsprojekt auf Großauheim-Kaserne nimmt Gestalt an - Magistrat stimmt Bebauungsplan für Gewerbegebiet in Großauheim zu
Großauheim Kaserne


Der Magistrat der Stadt Hanau stimmte kürzlich dem Bebauungsplan für das „Gewerbegebiet Großauheim-Kaserne“ zu. Die Stadtverordnetenversammlung wird am 13. Dezember final über die Vorlage entscheiden.
Wie Oberbürgermeister Claus Kaminsky erläuterte, soll auf einer Fläche von rund 24 Hektar auf dem Gelände der ehemaligen Großauheim-Kaserne ein Gewerbegebiet festgesetzt werden. Vorgesehen sei dort die Errichtung von mehreren Rechenzentrumsgebäuden, sowie eines Umspannwerks für deren Stromversorgung. ...
„Die Stadtwerke und Mainova werden auf einer Teilfläche ein Blockheizkraftwerk errichten. Nach Auslauf der Verträge mit Uniper/ Kraftwerk Staudinger 2024 wird die Fernwärmeversorgung der Stadt dort modern und klimafreundlich bereitgestellt“, erläuterte der OB. Südlich angrenzend werde auf einer Teilfläche des Kasernengeländes parallel ein weiterer Plan für eine Freiflächenphotovoltaikanlage aufgestellt, doch dieser stehe jetzt noch nicht zur Beschlussfassung an, so Kaminsky. Durch die ortsnahe Erzeugung von Wärme und Strom entstehe die Möglichkeit von Synergieeffekten, beispielsweise durch die mögliche Einspeisung des geernteten Solarstroms in die Energieversorgung der Rechenzentren.

„Rechenzentren sind eine erforderliche Infrastruktur der Daseinsvorsorge, um die rasch fortschreitende Digitalisierung von Wirtschaft, Arbeitswelt, Mobilität und Bildungswesen zu ermöglichen“, betonte Kaminsky. "Die Stadt Hanau ist Teil einer Region, in der aufgrund der Nähe zum in Frankfurt beheimateten Internetknoten DE-CIX eine besondere Standortgunst für die räumliche Konzentration von Rechenzentren besteht. Wenn die Stadt auf ihrer eigenen Gemarkung sich gegen ein solches Großprojekt wenden würde, so entstünden in Kommunen im näheren Umfeld zahlreiche Anlagen, deren Auswirkungen auf Hanau ausstrahlen", erläuterte der Oberbürgermeister. Die Stadt wäre von Wirkungen betroffen und könnten keinerlei Einfluss darauf nehmen und das auch noch ohne an den oben dargestellten Chancen zu partizipieren. „Daher haben wir städtischerseits ein Konzept für das gesamte Stadtgebiet hinsichtlich der Eignung für die Ansiedlung von Rechenzentren erarbeitet, das von der Stadtverordnetenversammlung am 8. November 2021 beschlossen wurde“, erinnerte der OB. Aufgrund der städtebaulichen Zielsetzungen, der eingeschränkten Eignung des Gebiets für verkehrserzeugende Nutzungen sowie der Realisierbarkeit der Stromversorgung sei das Plangebiet ganz klar einer von drei für Rechenzentren geeigneten und mittelfristig im Stadtgebiet realisierbaren Standorten.
„Die für die Großauheim-Kaserne vorgesehene Nutzung hat eine Dimension, die selbst im europäischen Kontext beachtlich ist“, betonte Kaminsky.  Für den Standort Großauheim-Kaserne plant der Projektentwickler P3 Gebäude für die Ansiedlung von Rechenzentren mit einer Anschlussleistung im Endausbau von 180 MW (https://www.p3parks.com/de). Dies entspricht etwa der doppelten Jahresleistung der Stadt Hanau inklusive der Großindustrie der letzten Jahre. Diese Dimension ist in der bundesweiten Gesamtschau der Entwicklung von Rechenzentren als Großprojekt ("Hyperscale Data Center") einzustufen.
Die Stadt Hanau hat mit dem Investor messbare Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele und ein regelmäßiges Monitoring für das Projekt im städtebaulichen Vertrag verankert. „Der partnerschaftlich ausgehandelte Vertragsentwurf ist richtungsweisen und hat nach Meinung von Branchenkennern Modellcharakter“, hob der Oberbürgermeister hervor.

„Wir machen damit auch einen ersten Aufschlag, um mit benachbarten Kommunen und regionalen Institutionen über gemeinsam abgestimmte Leitlinien und Qualitätsanforderungen für zukünftige Ansiedlungen von Rechenzentren im Rhein-Main-Gebiet zu diskutieren", betonte Kaminsky. "Insbesondere die Frage der Stromversorgung, der Beanspruchung von Ressourcen wie Fläche und Trinkwasser sowie die Emissionen, die nicht vor Gemeindegrenzen haltmachen, zeigten, dass es sich bei der Standortnachfrage von Rechenzentren mindestens um ein Thema mit einer regionalen Dimension handele, erklärte der OB.
„Rechenzentren bieten für Hanau große Chancen, sind aber auch mit Herausforderungen verbunden – wir sind der Überzeugung, dass es uns mit diesem Bebauungsplan und insbesondre dem städtebaulichen Vertrag gelungen ist, diese in Einklang zu bringen und im Interesse aller zu gestalten!“, so Kaminsky abschließend. 

Bereits im Mai hatten sich die städtischen Gremien mit der Planung auseinandergesetzt und die Offenlage des Planentwurfs beschlossen. Vom 09.06.2021 bis zum 16.07.2021 fand die öffentliche Auslegung sowie die Beteiligung der Behörden statt. Stellungnahmen zum Planentwurf gab es in erster Linie von anderen Behörden zu verkehrlichen Themen oder zu Boden- und Grundwasserverunreinigungen. Alle darin aufgeworfenen Fragen konnten zügig geklärt werden. Aus der Öffentlichkeit gab es eine einzige Anregung, die sich auf die Gestaltung und das Erscheinungsbild der zukünftigen Gebäude bezog.

Eine geringfügige Abänderung der Planzeichnung war noch erforderlich, um für eventuelle zukünftige Ausbaupläne der Deutschen Bahn vorsorglich einen schmalen Geländestreifen entlang der Gleisanlagen als Fläche für Bahnbetriebszwecke zu kennzeichnen. Die von dieser Änderung berührten Fachstellen haben in einer zweiten beschränkten Offenlage dem Plan zugestimmt, sodass er nun von den Stadtverordneten als Satzung beschlossen werden kann.

„Klaus Remer Foyer“ im Congress Park Hanau feierlich eingeweiht - Benannt nach früherem Kulturdezernenten und Kulturbeauftragten
Einweihung Klaus-Remer-Foyer CPH


Zum fünften Todestag des früheren Hanauer Kulturdezernenten und ehrenamtlichen Kulturbeauftragten der Stadt, Klaus Remer (27.6.1939 - 25.11.2016), wurde das Südfoyer im Congress Park Hanau in „Klaus Remer Foyer“ umbenannt. ...
„Kultur in all ihren Facetten ist in Hanau untrennbar mit dem Namen Klaus Remer verbunden. Er hat sich mehr als 30 Jahre für ein reichhaltiges kulturelles Leben in unserer Stadt engagiert. Mit der Umwidmung des Südfoyers im Congress Park Hanau würdigen wir das Engagement dieses großartigen Hanauers und rücken sein vielfältiges Wirken zum Wohle seiner Heimatstadt in die öffentliche Wahrnehmung“, erklärte Oberbürgermeister Claus Kaminsky anlässlich der Umbenennung im kleinen, Corona-bedingt, nichtöffentlichen Rahmen.
Anschließend enthüllte er eine Stele mit Remers Portrait und Informationen zu seinem Wirken in Hanau.

Das Südfoyer, in dem seit 2004 die wechselnden Ausstellungen der Reihe „Kunst im CPH“ zu sehen sind, sei – so der OB - geradezu prädestiniert den Namen des Kulturförderers Remer zu tragen. Der Name Remer sei darüber hinaus von Anbeginn mit dem CPH verknüpft. „Auch Remers Initiative ist die Gründung des  Fördervereins ‚Hanauer Theater- und Kulturzentrum‘ zu verdanken“, führte Kaminsky aus. Klaus Remer war darüber hinaus dem CPH ab 2011 als Mitglied des Kuratoriums für die künstlerische Gestaltung des Hauses verbunden.

Ausführliche Informationen zum vielfältigen Wirken Remers finden sich ab sofort auf der Website cphhanau.de, wo Klaus Remer als einer der Namensgeber der Räume im Congress Park Hanau geführt wird.

Übergabe Baugenehmigung für Gewerbepark von HubOne Auf dem ehemaligen Goodyear-Firmengelände entsteht ein zukunftsweisendes Projekt
Baugenehmigungsübergabe HubOne


Die HubOne Real Estate GmbH, eine Gesellschaft der Unternehmensgruppe Fäth, hat einen Teilbereich des Firmengeländes von Goodyear in Hanau erworben. Hier plant das Unternehmen einen zukunftsweisenden Gewerbepark zu errichten. Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Wirtschaftsförderin Erika Schulte übergaben vor Ort die Baugenehmigung für das ehrgeizige Projekt. ...
„Das Konzept ist derzeit einzigartig“, so Firmengründer Frank Fäth: „Der Gewerbepark wird – unter anderem durch Solarzellen - mehr Energie produzieren als verbrauchen. Er wird eine DGNB Gold-Zertifizierung erhalten. Planung, Betrieb und Drittnutzung sind nachhaltig und ganzheitlich. Selbst nach Nutzungsende des Parks ist ein nachhaltiges Recycling schon eingeplant.“ Heiko Sattler, Geschäftsführer von HubOne, ergänzt: „Neben den umweltfreundlichen Aspekten wie emissionsfreie Energieerzeugung und eine Infrastruktur für E-Mobilität sind für uns höchstmögliche Flexibilität der Nutzung, Gestaltung der Fläche und Architektur der Gebäude wichtig. Wir orientieren uns bei der Designintelligenz an Tesla und Apple.“
Der erste Bauabschnitt des Gewerbeparks mit circa 12.600 Quadratmetern wird im ersten Quartal 2023 stehen. „Der erste Mieter mit 8.000 Quadratmetern hat schon unterschrieben: Der Getränkelieferant ‚Flaschenpost‘ zieht ein“, berichtet Geschäftsführer Sattler. Bei der Suche nach Nutzern sei den Projektentwicklern von HubOne wichtig, dass hier vor allem viele Arbeitsplätze statt reine Lagerkapazität geschaffen werden. „Wenn alles nach Plan läuft, werden im Jahr 2023 rund 300 Menschen im Park einen neuen Arbeitsplatz in Voll- oder Teilzeit haben“, verspricht Sattler. Für ein bis zwei weitere Gewerbeansiedlungen sei derzeit noch Platz.

„Das sind sehr erfreuliche Aussichten für Hanau und die Region“, sagte Oberbürgermeister Kaminsky. „Arbeitsplätze sind immer herzlich willkommen und ein finanziell gut aufgestelltes Dienstleistungsunternehmen wie Flaschenpost natürlich auch. Von der schnellen Getränkelieferung bis zur Wohnungstür können in Zukunft Bürgerinnen und Bürger in der ganzen Region profitieren!“. Beeindruckt zeigte sich Kaminsky zudem über die nachhaltige Planung und angestrebte DGNB Gold-Zertifizierung des Gewerbeparks. „Das hört sich wirklich sehr zukunftsweisend an. Es freut mich, dass Sie hier mit gutem Beispiel vorangehen.“

Die Projektentwickler haben bereits zahlreiche erfolgreiche Gewerbeparks in der Region gebaut, zum Beispiel in Steinheim, Büttelborn und Neu-Isenburg, die allesamt neue Maßstäbe gesetzt haben. „Wir wissen aus Erfahrung, dass Projekte wie der Gewerbepark in Hanau gerade für Kommunen eine Herausforderung sind. Darum möchten wir uns für die exzellente Zusammenarbeit mit der Stadt Hanau bedanken. Unsere Vorstellung, einen Gewerbepark zu schaffen, der seiner Zeit voraus ist, stieß von Anfang an auf offene Ohren. Unser Dank gilt unserem Nachbarn Goodyear, der Stadt Hanau – hier insbesondere dem Bauamt, dem Umweltamt und der Wirtschaftsförderung ­– sowie dem Regierungspräsidium Darmstadt“, so Frank Fäth.

Auch Goodyear sieht die Entwicklung sehr positiv. Der Reifenhersteller verkaufte die bereits seit längerer Zeit nicht mehr genutzten Grundstücke im Rahmen der Weiterentwicklung des Nutzungskonzeptes für das Firmengelände am Standort Hanau. Der Verkauf war zudem Teil eines bereits vor zwei Jahren angekündigten, langfristig angelegten Investitions- und Maßnahmenplanes, der die Modernisierung und Neustrukturierung des Goodyear-Produktionsstandortes in Hanau zum Ziel hat. „In den vergangenen beiden Jahren haben wir erfolgreich in die automatisierte Produktion von Premium-Reifen investiert und auch zahlreiche Veränderungen am Layout des Werkes vorgenommen. Diese Maßnahmen haben zu erheblichen Effizienzsteigerungen und damit zur Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit geführt“, so Marco Schmidt, Produktionsdirektor des Goodyear-Werkes in Hanau. „Der Verkauf der von uns nicht produktiv genutzten Flächen wird hier einen weiteren positiven Beitrag leisten“, so Schmidt weiter. Daher freue man sich, mit HubOne einen Käufer gefunden zu haben, der die Grundstücke nunmehr auch wieder einer gewerblichen Nutzung zuführen werde.

„Erheblicher Schub für Hanaus Innenstadt“ Bund fördert Stadtentwicklung mit 3,75 Millionen Euro
Tacheles KunstKaufLaden


„Das ist eine klare Bestätigung für unser konzentriertes Handeln für unsere Stadt, das ist ein Schub für unsere Innenstadt, ein Schub für Hanau“, freut sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky über die jetzt zugesagte Förderung aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“: „Unsere Stadt bekommt bis zu 3,75 Millionen Euro, um das Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN fortzuführen. Diese Summe wird uns dabei helfen, bereits laufende Maßnahmen und Projekte zu verstetigen und die Herausforderungen einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung zu anzupacken.“ ...
Das Programm des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) fördert bundesweit Projektvorschläge für innovative Konzepte und Handlungsstrategien, die eine Innenstadt resilienter gegen Krisen machen und dazu beitragen soll, den anhaltenden Strukturwandel vor allem im Einzelhandel aufzuhalten. Die Brüder-Grimm-Stadt hat unter Federführung der Hanau Marketing GmbH dafür bereits 2019 das Programm „Hanau aufLADEN“ gestartet. Das für Hanau avisierte Fördervolumen sei „außergewöhnlich hoch“, stellt Kaminsky fest. Maximal fünf Millionen Euro konnten an Zuschüssen beantragt werden, nur eine Handvoll der insgesamt 238 geförderten Kommunen bekomme mehr Fördergeld als Hanau. „Wir spielen dabei in einer Liga mit Hamburg, Leipzig oder Frankfurt“, freut sich Kaminsky.

Wie geht es mit den Innenstädten nach der Corona-Krise weiter? Der auch pandemiebedingt boomende Online-Handels sowie bestehende und drohende Ladenleerstände erschweren es, landauf landab Innenstädte sowohl für Gewerbetreibende als auch Besucherinnen und Besucher attraktiv zu halten. „Eine zukunftsfähige Stadtentwicklung kommt niemals zum Stillstand“, stellt Kaminsky fest. „Wir müssen uns den Trends in den Innenstädten entschlossen entgegenstellen. Der Innenstadtumbau, das Förderprogramm Aktive Kerne und städtische Programme wie ‚Hanau aufLADEN‘ haben unsere Stadt bereits in außergewöhnlicher Weise weiterentwickelt und gestärkt.“ Die zugesagte Fördersumme bringe Hanau nun enorm weiter dabei, neue, wichtige Impulse zu setzen und weitere Komplizen zu gewinnen, die von Hanau überzeugt seien. Kaminsky. „Wir bieten ihnen dazu den Rahmen. Dass wir die Förderung bekommen, stärkt unsere Überzeugung, auf dem richtigen Weg zu sein. Unsere bisher bewiesene Tatkraft können wir jetzt mit den nötigen finanziellen Mitteln beherzt weiter an den Tag legen.“

Mit den bis zu 3,75 Millionen Euro will die Stadt zentrale Vorhaben und Maßnahmen verstetigen beziehungsweise neue anstoßen. Das erfolgreiche Konzept der Pop-up-Stores und -Gastronomien soll ausgeweitet und gefestigt werden. „Weitere Pop-up-Läden werden das Angebot in der Innenstadt bereichern, Leerstände revitalisieren und neue Möglichkeiten für Existenzgründerinnen und -gründer entfalten“, erklärt der OB. Auch der über den KunstKaufLADEN Tacheles überaus erfolgreich verlaufene Test, dass die Stadt an strategisch wichtigen Stellen selber die Betreiberschaft eines Ladengeschäfts übernimmt, könne nun – bei Bedarf - ausgebaut werden. Geplant ist zudem die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Handel, Immobilien und Digitalisierung als zentrale Anlaufstelle für die Innenstadtentwicklung mit einem breiten Beratungsspektrum und vielfältigen neuartigen Unterstützungsangeboten.

Um proaktiv auf abzusehende größere Leerstände reagieren zu können, soll auch in eine Machbarkeitsstudie zum möglichen Erwerb von großen Immobilien und zur Entwicklung von Nachnutzungspotentialen Geld fließen. Gutachten und Erhebungen sollen Erwartungshaltungen ermitteln und Entscheidungen auf fundierte Füße stellen. Darüber hinaus sollen Belebungsmaßnahmen und Kampagnen für die Innenstadt ausgebaut werden, auch das Förderprogramm „Newcomer-Starterhilfe“ soll fortgeführt werden. Auch in bauliche Maßnahmen könne nun gezielt investiert werden, um den öffentlichen Raum attraktiver machen: „So wie wir es mit modularen Möblierungen im Fronhof und neuen Lichtkonzepten in der Altstadt schon probiert haben“, so Kaminsky.

„Zusammen mit den Fördergeldern, die wir bereits vom Land Hessen zugesagt bekommen haben, verfügen wir nun über eine sehr gute Basis, um die Hanauer Innenstadt weiterzuentwickeln“, stellt der Oberbürgermeister fest, verdeutlicht aber zugleich: „Diese Fördermaßnahmen dürfen nicht nur einmalig erfolgen, sie müssen verstetigt werden. Die Innenstädte stehen vor einem Schicksals-Jahrzehnt, das europäische Kulturgut ist in akuter Gefahr. Die Kommunen alleine werden sie nicht retten können.“

Eine erhebliche Beeinträchtigung unserer Entwicklungschancen“ Stadt Hanau wehrt sich gegen neues atomares Zwischenlager

Die juristische Auseinandersetzung zwischen der Stadt Hanau und der Firma Daher Nuclear Technologies (DNT) GmbH als Nachfolge-Unternehmen von Nuclear Cargo Service (NCS) geht in die nächste Runde. Das Bundesverwaltungsgericht hat die mündliche Verhandlung für den 25. Januar 2022 terminiert. "Nachdem unsere Rechtsauffassung vom Verwaltungsgerichtshof bereits in vollem Umfang bestätigt worden ist, hoffen wir darauf, dass wir auch dieses Mal in höchster Instanz obsiegen", erinnert Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, dass sich die Stadt bereits einmal erfolgreich gegen die Pläne von DNT zur Wehr setzen konnte.
 
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Im Mittelpunkt des langjährigen Rechtsstreits steht die Forderung des Unternehmens nach einer Baugenehmigung für ein weiteres atomares Zwischenlager im Technologiepark Wolfgang. Bereits in den Jahren zwischen 2005 und 2009 hatte das DNT-Vorgängerunternehmen NCS versucht, auf juristischem Wege zu erstreiten, eine Lagermöglichkeit für radioaktive Abfälle aus dem gesamten Bundesgebiet bauen zu dürfen. Im Mai 2009 hatte schließlich das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig abschließend zugunsten der Stadt Hanau entschieden.
 
2011 wurde erneut ein Bauantrag für das angestrebte atomare Zwischenlager gestellt, den die Stadt wieder ablehnte. Dabei bezog man sich auf die Unverträglichkeit der Pläne mit der städtebaulichen Ordnung und Entwicklungsperspektive. Nachdem im Februar 2018 das Verwaltungsgericht Frankfurt in erster Instanz zunächst der Klage des Unternehmens stattgegeben hatte, konnte sich die Stadt in der Berufungsverhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof mit ihrer Argumentation durchsetzen, wonach das Zwischenlager für radioaktive Abfälle aus dem gesamten Bundesgebiet der Festsetzung des Gewerbegebietes widerspricht. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Rechtsfrage hatte der VGH jedoch gleichzeitig die Revision beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zugelassen. DNT hat daraufhin die Möglichkeit genutzt, Rechtsmittel einzulegen.
 
"Unser Ziel war und bleibt es, unsere Bedeutung als High-Tech-Standort im Rhein-Main-Gebiet auszubauen", sieht Hanaus OB eine Gefahr für die positive Entwicklung des gesamten Stadtteils, sollten die Pläne von DNT doch realisiert werden. Angefangen beim Technologiepark über den Industriepark bis hin zu den Konversionsflächen, die bedeutenden Unternehmen der Materialwirtschaft Expansions- und Ansiedlungsmöglichkeiten geboten haben, sei der angestrebte Imagewandel in den letzten Jahren offensichtlich geglückt, so Kaminsky und ergänzt: "Die Errichtung eines Zwischenlagers für radioaktive Abfälle an dieser Stelle wäre eine erhebliche Beeinträchtigung unserer weiteren Entwicklungschancen. Auch der VGH hat schon ausgeführt, dass das Zwischenlager für radioaktive Abfälle gebietsunverträglich ist und seine Ansiedlung den Gebietscharakter gefährdet."

Offener Brief - Ihr Filmprojekt „HANAU“

Sehr geehrter Herr Dr. Boll,
mit fassungslosem Entsetzen haben wir die Berichterstattung in der BILD Zeitung zu Ihrem jüngsten Filmprojekt über das Attentat in Hanau aufgenommen. Wir alle – die Familien der Opfer, der Magistrat sowie die Stadtverordnetenvorsteherin und die Fraktionen – fordern Sie mit Nachdruck auf, die Vorbereitungen sofort einzustellen und auf die Dreharbeiten zur Realisierung dieses Films zu verzichten. Die pseudodokumentarische Ausrichtung kann nicht davon ablenken, dass es Ihnen hier allein darum geht, einen persönlichen Nutzen aus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu ziehen, die das schreckliche Attentat in unserer Stadt nach wie vor erhält. Unter dem Deckmäntelchen der Aufklärung und Kunst nutzen Sie das unbeschreibliche Leid der Opfer und ihrer Angehörigen, um Ihren Wunsch nach Publicity und die blutrünstige Sensationsgier Ihres Publikums zu befriedigen.
Das Attentat des 19. Februars 2020 hat viele Wunden gerissen – in den betroffenen Familien, in der ganzen Stadtgesellschaft. Die Stadt ist seither nicht mehr dieselbe und wir alle tun unser Bestes, um die Ereignisse angemessen zu verarbeiten. Es übersteigt unsere Vorstellungskraft, welche Geisteshaltung notwendig ist, um den gewaltsamen Tod von neun Mitmenschen in einer Art und Weise filmisch umzusetzen, die nach Ihren eigenen Worten zu hart für die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ist. Die Unverfrorenheit Ihres Vorgehens zeigt sich auch darin, dass Sie im Vorfeld keinen Kontakt zu den betroffenen Familien gesucht haben. Diese haben von Ihren Plänen ebenso wie die Opfervereine und wir aus der Presse erfahren. Die dabei veröffentlichten Szenenbilder sind für die Angehörigen der Ermordeten unerträglich und verunglimpfen die Toten mit einer kaum zu überbietenden Respektlosigkeit. Wir appellieren noch einmal alle gemeinsam an Sie, den dringenden Wunsch der Angehörigen anzuerkennen und auf die sensationslüsterne filmische Aufarbeitung des Attentats zu verzichten.

Sollten Sie sich über das große Entsetzen und die Trauer der Familien hinwegsetzen und den Film dennoch drehen, so fordern wir Sie dringend auf, die Persönlichkeitsrechte der Angehörigen, deren Pietätsempfinden und die fortwirkende Menschenwürde der Verstorbenen zu beachten. Andernfalls werden wir umgehend Strafanzeige erstatten und Unterlassungsklage erheben.
Gleiches gilt für unwahre Tatsachenbehauptungen: In der Presse werden Sie mit den Worten „Das Ordnungsamt Hanau versagte jahrelang“ zitiert. Da die Stadt Hanau nicht zuständige Waffenbehörde ist, fordern wir Sie auf, diese Aussage zu unterlassen. Auch hier müssen Sie sonst mit juristischen Schritten rechnen.

Sehr geehrter Herr Dr. Boll, seien Sie versichert: Wir werden gemeinsam alle Hebel in Bewegung setzen, um dieser Verzerrung der schrecklichen Ereignisse vom 19. Februar 2020 entgegenzutreten.

Hochachtungsvoll

Claus Kaminsky                                                                    
Oberbürgermeister

Beate Funck
Stadtverordnetenvorsteherin
                                                                     
W.-Axel Weiss-Thiel
Bürgermeister

Thomas Morlock
Stadtrat

Für die Parteien in der Stadtverordnetenversammlung
                                

Dr. Max Bieri
SPD-Fraktion

Isabelle Hemsley
CDU-Fraktion

Stefan Weiß
Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen
                            
Bert-Rüdiger Förster
Fraktion Die Republikaner

Oliver Rehbein
Fraktion Bürger für Hanau

Holger B. Vogt
FDP-Fraktion

Robert Erkan
Fraktionslos
 
Die Familien der Opfer

Gültekin, Gürbüz, Hashemi, Kierpacz, Kurtović, Păun, Saraçoğlu, Unvar, Velkov
 
Hanau Steht Zusammen Logo
Liebe Hanauerinnen und Hanauer,

das rassistische Attentat des 19. Februar 2020 hat Hanau nachhaltig geprägt. Das Schicksal der neun Menschen, die dem rassistischen Anschlag zum Opfer gefallen sind, wird auf alle Zeiten im kollektiven Gedächtnis der Stadtgesellschaft verankert bleiben. Wir alle müssen mit der Erinnerung an diesen dunkelsten Tag in der Geschichte Hanaus in Friedenszeiten weiterleben.
Wir werden den Tag und diese Gräueltaten niemals vergessen. Der 19. Februar wird als Gedenktag uns und die Stadtgesellschaft fortan immer daran erinnern, dass die Hanauerinnen und Hanauer für ein friedliches Miteinander zusammenstehen. Die stadtweite Trauerbeflaggung wird ein unübersehbares Zeichen dafür sein, dass wir in unserem Gedenken an der Seite der Angehörigen stehen.
Zum ersten Jahrestag des Anschlags werden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Hanaus Ehrenbürger Rudi Völler gemeinsam mit den Angehörigen und mir in einer Gedenkfeier des Landes Hessen und der Stadt Hanau, die im Congress Park Hanau stattfindet, an die neun Opfer der Tat erinnern.
Die Pandemie prägt leider die Rahmung des Gedenktages. Die Corona-Auflagen unterbinden manches, was denkbar und wünschenswert gewesen wäre. Dennoch finden eine Vielzahl von Aktivitäten statt, mit denen die Hanauer Stadtgesellschaft den Opfern des rassistischen Attentats gedenkt und zeigt, dass wir eine weltoffene Stadt sind.
Als Stadt werden wir am ersten Jahrestag des Attentats auf der Internetseite www.hanau-steht-zusammen.de ein Digitales Denkmal eröffnen. Zum Gedenken an die Opfer, die keine Fremden waren. Und als Mahnung, dass so eine Tat nie wieder geschehen darf. Daneben liefert die Internetseite viele Anregungen, sich mit dem Anschlag auseinanderzusetzen. Nachrufe zu den Opfern sind dort ebenso zu lesen wie Interviews, in denen Familienangehörige ihre Empfindungen und Einschätzungen schildern. Das Kondolenzbuch zeigt auf bewegende Weise, dass die Tat Menschen auf der ganzen Welt erschüttert hat. Die Seite bietet Raum zum Erinnern und Nachvorneschauen, zum stillen Gedenken und setzt gleichzeitig ein Ausrufezeichen dafür, wie die Stadt gegen Rassismus und Extremismus sowie für Demokratie und Vielfalt kämpft.
Ich lade Sie ein, sich einzureihen in das gemeinsame Gedenken: aus dem CPH überträgt der Hessische Rundfunk ab 17.45 Uhr. Auf der Internetseite www.hanau-steht-zusammen.de gibt es eine Sondersendung, die bereits um 17.30 Uhr beginnt.
Mit einem Glockenläuten der Hanauer Kirchen um 19.02 Uhr werden die Menschen unserer Stadt aufgerufen, innezuhalten und sich der stadtweiten Gedenkminute anzuschließen.

Lassen Sie uns gemeinsam gedenken und die Erinnerung wachhalten.
Ihr Claus Kaminsky
Claus Kaminsky 2020
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Was für ein Weihnachtsfest, was für ein Jahr! Die Stadt Hanau, unsere Stadt, war und ist doppelt herausgefordert. Neben dem Ausbruch der Pandemie steht das Entsetzen und die Trauer über den Terroranschlag vom 19. Februar. Beides wird uns auch weit über den Jahreswechsel hinaus bewegen.
Aber ich bin mir sicher: Wir werden diese Herausforderungen bestehen, weil der Satz „Hanau steht zusammen“ nicht einfach nur ein Wunsch, sondern gelebte Realität ist. Wir werden Tendenzen zum Hass oder Versuchen zu spalten keinen Raum geben. Wir werden bestehende Brücken stärken. Und aus den Steinen, die man uns in den Weg legt, werden wir neue Brücken bauen. Dass die Hanauerinnen und Hanauer die Kraft dazu haben, hat sich gerade auch in diesem Krisenjahr gezeigt - mit vielen privaten Initiativen oder auch durch den städtischen Beschluss zur Schaffung eines „Zentrums für Demokratie und Vielfalt“.
Und wir werden auch im neuen Jahr kraftvoll alle anderen Aufgaben weiter angehen. Die Herausforderungen, die sich ökonomisch, ökologisch, sozial, kulturell und in Fragen der inneren Sicherheit stellen, sind immens. Hier gilt schon jetzt mein Dank allen, die an der Bewältigung in 2021 mitarbeiten. Und ein besonderer Dank gilt denen, die besonders gefordert waren und sind, für die ich stellvertretend Sicherheitskräfte und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheits- und Pflegewesens nenne.
Das vor uns liegende Weihnachtsfest wird anders sein als das, was wir bisher gekannt haben. Wir werden auf manches verzichten müssen. Aber wir haben im Vergleich zu anderen Menschen auf der Welt immer noch sehr viel. Wir sollten die in diesem Jahr besonders stille Zeit nützen, um nicht an das zu denken, was wir nicht haben, sondern uns über das freuen, was uns bleibt. Frieden, trotz manchem Hass. Freiheit, trotz vorübergehender Beschränkungen. Eine Gemeinschaft, die bei aller Individualität immer noch zur Solidarität, zum Miteinander fähig ist.
Vor allem eint die Hoffnung, dass es uns gelingen wird, alle Herausforderungen zu bestehen. Hoffnung ist schließlich auch eine Kernbotschaft der Weihnachtstage.
Solange uns die Menschlichkeit miteinander verbindet, ist egal, was uns trennt. Ich finde dieser Satz von Ernst Ferstl trifft es gut.
Ich wünsche Ihnen trotz dieser ungewöhnlichen Zeiten ein besinnliches, hoffnungsvolles und friedliches Weihnachtsfest sowie ein gutes, ein besseres neues Jahr.

Ihr
Claus Kaminsky

Zur Videobotschaft
Der Weg zur Großstadt, das schreckliche Attentat am 19. Februar, die Corona-Krise und ihre Konsequenzen – im Interview mit Peter Nickel geht Oberbürgermeister Claus Kaminsky auf die aktuellen Fragen ein, die die Stadt zur Zeit bewegen. Daneben gibt er im Entscheidertalk auf RheinMain TV auch kleine Einblicke in seinen Alltag: wie er den Tag beginnt, was ihn antreibt und warum Politik auch immer ein wenig an Kampfsport erinnert.
Der Entscheidertalk ist ein Format, das Peter Nickel entwickelt hat und das regelmäßig auf RheinMain TV gesendet wird. OB Kaminsky war am 19. Juli zu Gast.
Das ist ein großartiger Tag für uns und eine der besten Nachrichten, die es in diesem Jahr für Hanau geben kann. Ich freue mich sehr über das Urteil des Verwaltungsgerichtshofes (VGH) in Kassel, der zugunsten der Stadt Hanau entschieden hat. Mit dieser Entscheidung wurde unsere Rechtsauffassung im vollem Umfang bestätigt.
 
Die Firma Daher Nuclear Technologies (DNT) GmbH als Nachfolge-Unternehmen von Nuclear Cargo Service (NCS) hat keinen Anspruch auf die geforderte Baugenehmigung für ein weiteres atomares Zwischenlager im Technologiepark Wolfgang.
 
Die Richter des VGH haben mit ihrer Entscheidung das entgegengesetzte Urteil des Verwaltungsgerichts Frankfurt von Februar 2018 aufgehoben und die Klage des Unternehmens abgewiesen.
 
Bisher haben wir die Baugenehmigung für das geplante Zwischenlager für radioaktive Abfälle mit dem Hinweis auf die Unverträglichkeit mit der städtebaulichen Ordnung und Entwicklungsperspektive versagt. Das Unternehmen bemühte sich seither, die Baugenehmigung auf juristischem Weg zu erstreiten.
Nachdem im Februar 2018 das Verwaltungsgericht Frankfurt bereits der Klage stattgegeben hatte, konnten wir uns nun in der Berufungsverhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof mit den vorgebrachten Argumentationen durchsetzen.
 
Das Verwaltungsgericht Frankfurt bewertete den Sachverhalt im Februar 2018 anders und hatte ausgeführt, dass es ein Zwischenlager für radioaktive Abfälle trotz der Festsetzungen des Bebauungsplans für zulässig und in einem Gewerbegebiet für verträglich hält.
 
Dass der VGH zu einer anderen Einschätzung und Bewertung gekommen ist, dürfte auch eine gewisse Erleichterung bei bisher nicht betroffenen Kommunen führen. Dass in einem Gewerbegebiet, in dem nach Paragraph 8 Baunutzungsverordnung vorwiegend nicht erheblich belästigende Gewerbebetriebe zulässig sind, keine Zwischenlager für radioaktive Abfälle errichtet werden dürften, ist eine grundsätzliche Entscheidung, die alle Kommunen in Deutschland betrifft. Vor allem vor dem Hintergrund, dass in den nächsten Jahren weitere Kernkraftwerke stillgelegt werden und in erheblichem Umfang radioaktive Abfälle anfallen.
 
Ich danke allen, die mit großen Engagement das Verfahren begleitet und so den Erfolg des heutigen Tages erst möglich gemacht haben.
 
Allerdings können wir heute noch nicht aufatmen, denn der VGH hat wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Rechtsfrage die Revision beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bereits zugelassen. Es bleibt also abzuwarten, ob DNT Rechtsmittel gegen die Entscheidung des VGH einlegen wird.
Der Innenausschuss des Hessischen Landtags Wiesbaden hat mir die Gelegenheit gegeben, Stellung zur beabsichtigen Neufassung der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) zu beziehen.
 
Der Innenausschuss beschäftigte sich mit dem Gesetzentwurf zur Änderung der HGO, der unter anderem erstmals klare Kriterien für die Anerkennung einer Stadt als "kreisfreie Stadt" und "Sonderstatus – Stadt" festgeschrieben werden. Unter anderem sieht der Entwurf vor, dass künftig Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern auf Antrag durch Gesetz zur kreisfreien Stadt erklärt werden können.
 
Hanau hat sich als erste Stadt Hessens bereits 2018 auf den Weg in die Kreisfreiheit gemacht.
Die Novelle der HGO dokumentiert eindrucksvoll, dass die Stadt Hanau einen zukunftsorientierten Kurs eingeschlagen hat.
 
Da am 1. April 2021 die neue Wahlzeit beginnen wird, hatten wir ursprünglich diesen Termin als Abschluss des Auskreisungs-Prozesses gewählt. Hanauer Wahlberechtigte hätten dann auch einen Kreistag nicht mehr mitwählen müssen. Es hat sich zwischenzeitlich aber herausgestellt, dass eine Jahresregelung in vielen Bereichen sinnvoller und zweckmäßiger ist. Deshalb streben wir die Kreisfreiheit nunmehr zum 01.01.2022 an.
 
In meinen Ausführungen habe ich deutlich gemacht, dass ich die Neuregelung ausdrücklich begrüße, da sie für die Zukunft Rechtssicherheit schafft. Allerdings kann dies nur für Verfahren gelten, die nach Inkrafttreten des Gesetzes auf den Weg gebracht werden.
Die Stadt Hanau hat ihren Weg zur Kreisfreiheit bereits durch Beschluss und Antragstellung vom 20. August 2018 begonnen, so dass die neue gesetzliche Regelung auf Hanau keine Anwendung finden kann. Nach der damaligen und heutigen Rechtslage ist der Status einer kreisfreien Stadt nicht an eine bestimmte Einwohnerzahl geknüpft, sondern an das öffentliche Wohl und den verfassungsrechtlichen Anspruch aus Artikel 28 Abs. 2 Grundgesetz und Artikel 137 Hessische Verfassung.
 
Ungeachtet dessen wird die Brüder-Grimm-Stadt wohl noch im Jahr 2020 die Einwohnerzahl von 100.000 überschreiten. Nach einer von uns in Auftrag gegebenen Prognose wird sich Hanaus Einwohnerzahl bis zum Jahr 2035 bis auf 114.000 erhöhen. Schon heute weist das städtische Melderegister zum 31. Januar diesen Jahres 98.858 Einwohner aus. Dies stellt gegenüber Januar 2010 einen Zuwachs von 10.910 Einwohnern dar. Uns ist bewusst, dass die maßgeblichen Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamtes (HSL) davon abweichen. Doch wir werden in absehbarer Zeit auch nach den Zahlen des HSL die 100.000-Einwohner-Marke überschreiten. Ich bin der Meinung, dass die Differenz zwischen Melderegister und HSL deshalb auf den laufenden Prozess keinen Einfluss haben kann.
 
Ich habe im Innenausschuss daran erinnert, dass der partei-, fraktions- und gremienübergreifende Antrag auf Auskreisung im August 2018 einstimmig ohne Gegenstimmen  von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde. Noch am gleichen Tag ist dieser Beschluss dem hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier übersandt worden, mit der Bitte, ein Gesetz zur Auskreisung der Stadt Hanau zu veranlassen. Das daraufhin von der Landesregierung geforderte Konzept zur Kreisfreiheit wurde zeitnah erstellt. Darin hat die Stadt ihre Leistungsfähigkeit nachgewiesen und nachvollziehbar dargestellt, wie sie zusätzliche Aufgaben wahrnehmen wird.
 
Der Entwurf eines Auseinandersetzungsvertrages wurde erstellt und dem Kreis im Oktober 2019 übersandt. Im November hat schließlich auch der Kreistag des Main-Kinzig-Kreises beschlossen, Verhandlungen mit Hanau zur Auskreisung zu führen. Nach einem ersten Treffen der Verhandlungskommission werde jetzt auf Arbeitsebene nach Lösungen für offene Fragen in Sachen Personal, Finanzen, Gesundheit, aber auch mit Blick auf das künftige Zusammenarbeiten gesucht. An dieser Stelle danke ich ausdrücklich Landrat Thorsten Stolz stellvertretend für allen seitens des Main-Kinzig-Kreises Beteiligten für die  - unter Wahrung der jeweiligen Interessen - konstruktive Zusammenarbeit und das Engagement. Am Ende des Prozesses werden sich zwei gleichberechtigte Gebietskörperschaften gemeinsam mit starker Stimme im Osten des Rhein-Main-Gebiets für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger einsetzen. Ich bin überzeugt davon, dass der eingeschlagene Weg auch für den Main-Kinzig-Kreis Vorteile bringen und am Ende die gesamte Region von dieser epochalen Entscheidung profitieren wird.
Einen offensiveren Kurs will die Stadt Hanau einschlagen, um in der Innenstadt und der Altstadt flexibler und schneller auf städtebauliche Missstände und Fehlentwicklungen insbesondere im Einzelhandel reagieren zu können. Gleichzeitig will sie ihre Einflussmöglichkeiten bei der Neuansiedlung von Ladenkonzepten zugunsten einer inhaltlichen Steuerung vergrößern. Der Magistrat ist am Montag dem Vorschlag von Oberbürgermeister Claus Kaminsky gefolgt und hat sowohl der Einleitung städtebaulicher Maßnahmen als auch zwei Vorkaufsrechtssatzungen zugestimmt. Die Stadtverordneten werden sich mit beiden Vorlagen in der Dezember-Sitzung beschäftigen. OB Kaminsky: "Hinter vielen Immobilienverkäufen steckt keine Idee, unsere Stadt schöner oder besser zu machen. Wir müssen mit aller Kraft gegen einen Trend arbeiten, der vom Ergebnis her zu einem neuen Trading Down Effekt führt."
 
Wie der OB weiter erläutert, ist es Hanau in den letzten Jahren gelungen, die Innenstadt zu stärken und einem Abzug von Kaufkraft entgegenzuwirken. Angefangen beim Wettbewerblichen Dialog mit der Entwicklung des Forums und dem City-Konjunkturprogramm über die Neugestaltung der wichtigsten öffentlichen Plätze bis hin zu laufenden Sanierung des Neustädter Rathauses und der Konzeptvergabe für das Schlossplatz-Areal hat die Stadt wichtige Impulse gegeben. Durch den Einsatz von zeitgemäßen Instrumenten zur Innenentwicklung, die über die vergangenen 18 Jahre zu einer stetigen Verbesserung der Lebens-, Wohn- und Einkaufssituation im Innenstadtbereich Hanaus geführt haben, ist eine nachhaltige Aufwertung des Zentrums gelungen.
 
"Auf diesen unbestrittenen Erfolgen dürfen und wollen wir uns aber nicht ausruhen", bringt es Martin Bieberle, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung und gleichzeitig Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH, auf den Punkt. Rein am maximalen Verkaufserlös orientierte Immobilienverkäufe, die nicht nur dem Hanauer Einzelhandel das Überleben erschweren, führen nach seinen Worten dazu, dass sich in Teilen der Innenstadt bereits erste gegenläufige Tendenzen abzeichnen. "Diese Effekte bringen den typischen Rückgang des Angebotes mit zunehmenden Leerständen inklusive ausbleibender Kundschaft mit sich. "Wir werden in der Innenstadt höhere Bedeutung auf Handels- und auch Gastronomie-Konzepte legen müssen, die im Sinne einer Nachvermietung eine strategische Bedeutung für die Stadt haben. Hier wollen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, die das Baurecht bietet", sagt Bieberle.
 
Den unerwünschten Entwicklungen will die Stadt jetzt aktiv entgegentreten, indem sie für den Innenstadtbereich städtebauliche Maßnahmen anstößt, um Gewerbe- und Einzelhandel zu unterstützen. "Wir wollen alles daransetzen, die Erfolge und Fortschritte der letzten Jahre, die unter anderem durch der Förderprogramme Aktive Kerne (Hanau Innenstadt) und Soziale Stadt (Hanau Südliche Innenstadt, Freigerichtviertel) geschaffen wurden, langfristig und nachhaltig zu sichern," so Bieberle.
 
Die Brüder-Grimm-Stadt nutzt für diese neue Strategie die Möglichkeiten, die das Baugesetzbuch (BauGB) bietet, um eine geordnete städtebauliche Entwicklung zu steuern und zu sichern. Kurzfristig soll unter der Federführung der stadteigenen Bauprojekt Hanau GmbH geprüft werden, für welche Teilbereiche der Innenstadt welche konkreten Instrumente zielführend sind. Im Rahmen einer dafür notwendigen Voruntersuchung sollen die sozialen, strukturellen und städtebaulichen Verhältnisse sowie die Zusammenhänge und Ziele dokumentiert werden. Als Ergebnis dieser Untersuchungen werden Vorschläge für konkrete städtebauliche Maßnahmen für die Innenstadt wie die Aufstellung qualifizierter Bebauungspläne, Erhaltungs- oder Sanierungssatzungen stehen. Folgt die Stadtverordnetenversammlung dem Beschluss des Magistrats, wird die Bauprojekt diese städtebauliche Voruntersuchung bis zum 31. Dezember 2020 abschließen.
 
Zur Sicherung künftiger städtebaulicher Maßnahmen ist zweiter wesentlicher Baustein schon jetzt die Abwendung negativer Entwicklungen der Nutzer- und Eigentümerstruktur, die den Zielen der künftigen Maßnahmen zuwiderlaufen würde. "So können wir uns Handlungsspielräume schaffen, um schneller auf die Problemlagen zu reagieren," erläutert OB Kaminsky den Hintergrund für zwei Satzungen, die der Stadt künftig im Gebiet der Innenstadt und für das "Urbane Gebiet Altstadt Hanau" ein Vorkaufsrecht sichern sollen. "Das Baugesetzbuch (BauGB) räumt Kommunen in Gebieten, in denen sie städtebauliche Maßnahmen in Betracht ziehen, dass Recht ein, per Satzung zur Sicherung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung ein Vorkaufsrecht festzuschreiben." Dabei ist die wesentliche Zielsetzung immer die Sicherung der Versorgungsfunktion und Weiterentwicklung der Stadtmitte.
 
Die Stadt Hanau sieht nach den Worten des OB für die vorgestellten Vorkaufsrechtssatzungen eine dringende Notwendigkeit, weil die aktuelle Entwicklung zeigt, dass durch Grundstückstransaktionen in der Innenstadt und daraus resultierende Nutzungsänderungen die Umsetzung der städtebaulichen Ziele gefährdet werden könnten. "Im Einzelfall wollen wir durch die Ausübung unseres Vorkaufsrechts eine Änderung der Eigentümerstruktur unterbinden, um so eine weitere städtebaulich problematische Verwendung innerstädtischer Immobilien zu verhindern.
 
Der Beschluss der Vorkaufsrechtssatzung ist ein Teil eines ganzen Maßnahmenbündels, welches die Hanau Marketing GmbH zur Zeit mit Vertretern des Einzelhandels, des Hanau Marketing Vereins, der IHK, Haus und Grund und weiteren Akteuren erarbeitet und diskutiert. Dieses Bündel beschäftigt sich auch mit der Frage, wie zukünftig gute Einzelhandelskonzepte im Bestand erhalten und neue Konzepte angesiedelt werden können. Das Gesamtpaket soll Anfang des nächsten Jahres im Struktur- und Umweltausschuss ausführlich vorgestellt werden.
„Landrat Thorsten Stolz hat mit seinen Worten zum Prognos-Gutachten die Tür aufgemacht und wir ergreifen die Gelegenheit, um durchzugehen“, fasst Oberbürgermeister Claus Kaminsky die nächsten Schritte Hanaus in Sachen Kreisfreiheit zusammen, nachdem der Main-Kinzig-Kreis dieser Tage das von ihm in Auftrag gegebene Gutachten vorgestellt hat.
Auch wenn die Stadt die Wertungen des Gutachtens zur angestrebten Auskreisung Hanaus in einigen Punkten nicht teile, wolle man sich nicht in Details verzetteln, sondern darauf konzentrieren, die offenen Fragen zu klären. „Ich habe dem Landrat heute unseren Entwurf für einen Auseinandersetzungsvertrag zukommen lassen, in dem wir zu allen Punkten, angefangen von der Finanzierung der Hessenkasse und den Rekultivierungskosten der Deponien über die Pensionsverpflichtungen bis hin zur Zukunft der Mitarbeiterschaft von AQA konkret ausgearbeitete Vorschläge unterbreiten.“ Auf dieser Basis sollen nach dem Willen von Hanaus OB jetzt die Gespräche geführt werden. Er sei sich aber sicher, so Kaminsky weiter, dass mit den von Hanau vorgelegten Lösungsvorschlägen die Bedenken im Kreis ausgeräumt werden können. „Wir sind dem Main-Kinzig-Kreis in hohem Maße entgegengekommen“, beschreibt er den Grundtenor des Vertrags, ohne weiter ins Details zu gehen.
Der OB und seine Magistratskollegen sind zuversichtlich, dass auf Basis des Auseinander-setzungsvertrags und den darin getroffenen Regelungen in Kürze auch die notwendigen politischen Entscheidungen gefällt werden können, damit der Kreisfreiheit nichts mehr im Wege steht. „Wir hoffen, dass dann auch die Landesregierung schnell nachzieht und auf der Basis der Verständigung vor Ort das Gesetzgebungsverfahren zügig auf den Weg bringt.“
Schließlich werde die von Hanau angestrebte Kreisfreiheit auch Vorteile für den Main-Kinzig-Kreis bringen. „Eine schärfere Profilierung des Kreises einerseits und die klare Positionierung einer kreisfreien Stadt Hanau auf der anderen Seite werden dazu führen, dass künftig zwei starke Stimmen im Osten der Rhein-Main-Region für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu hören sein werden,“ ist OB Kaminsky zuversichtlich, dass am Ende die gesamte Region von zwei gleichberechtigten und starken Gebietskörperschaften profitieren wird.
Am Schlossplatz sollen die städtische Baugesellschaft und das private Hanauer Planungsbüro Terramag das Kanzleigebäude sanieren und an Stelle des benachbarten Hauses des Handwerks einen Neubau errichten. So empfahl es der hauptamtliche Magistrat dem Ortsbeirat Innenstadt sowie dem Struktur- und Umweltausschuss der Stadtverordneten am gestrigen Donnerstag in nicht öffentlicher Sitzung. Den Schlossplatz entwickelt die Stadt Hanau parkplatzfrei. Er soll steinern bleiben, während der Fronhof zwischen Kanzleigebäude und Nachbarbebauung viel Grün erhalten soll. Sowohl das Lamboyfest auf dem Platz als auch Kulturveranstaltungen im Fronhof sind möglich wie eh und je. Die Bauarbeiten sollen im Sommer 2020 beginnen.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky sieht in dem seit rund einem Jahr währenden Verfahren einen "deutlichen Beleg für die intensive fachliche wie inhaltliche Auseinandersetzung". Die Entwürfe von der Bietergemeinschaft Baugesellschaft/Terramag, KCI und 3W hätten es verdient, sie bis ins Detail auszuleuchten. Alle Drei hätten sich auch dank der öffentlichen Debatte beim Bürgerwochenende im vorigen März "deutlich weiterentwickelt".
Die Konzeptvergabe fußt auf den Grundgedanken des Wettbewerblichen Dialogs und des Innenstadtumbaus im Verkauf der letzten Jahre. Dazu gehöre die Erkenntnis, dass Hanau mit seiner Abfolge von fünf Plätzen vom Areal am Kanzleigebäude bis zu dem derzeit im Umbau befindlichen an der Wallonisch-Niederländischen Kirche über einen "städtebaulich besonderen Schatz" verfüge, so Kaminsky weiter. Den gelte es gebührend zu pflegen. Die Stadtverordneten hätten mit ihrem Beschluss vom Juni 2018 der Konzeptvergabe bewusst den Vorrang vor einem Bieterverfahrung für die Gestaltung der Schlossplatz-Westseite. Denn es gehe nicht darum, den Höchstpreis beim Grundstücksverkauf zu erzielen. Vielmehr seien von Anfang an Kriterien für den Zuschlagsvorschlag vorgegeben gewesen.   Unter den Bewertungskriterien, welche die Bieter zu beachten haben, wiegt das Nutzungskonzept mit 30 Prozent, städtebauliches Konzept und Architekturkonzept/Denkmalschutz mit je 15 Prozent sowie mit je fünf Prozent für Freiflächenkonzept, Verkehrskonzept und Mobilität, Ökologie und Klimaschutz, zehn Prozent für den Realisierungszeitraum und 15 Prozent für die Vertragsstruktur. Bei der Beratung über städtebauliche Gewichtung und Architektur unterstützte der Hanauer Architekt Rainer Krebs die Stadt. Er und Stadtentwickler Martin Bieberle sagte, dass für die Beurteilung des Schlossplatzes die Zäsur der Kriegszerstörung 1945 entscheidend sei und nicht der städtebauliche und architektonische Zustand zuvor. Mittlerweile sei die Hanauer Altstadt als Ensemble denkmalgeschützt. Mit dem 2003 eröffneten Congress Park Hanau habe sich der östliche Schlossplatz "modern weiterentwickelt", nun gehe es auf der Westseite entsprechend weiter.
Als "leitende Idee" bei der Konzeptvergabe stellt Oberbürgermeister Kaminsky die Mischung aus Wohnen, Arbeiten und kultureller Nutzung in den Vordergrund. Das sei der Bietergemeinschaft Baugesellschaft/Terramag "besonders überzeugend gelungen" mit Wohnungen, dem neuen geplanten Dienstsitz des Planungsbüros, Ausschöpfen von Wohnraum und der Tanzschule Berné als "Frequenzringer für den Schlossplatz". Die beiden Mitbewerber KCI und 3W hätten ebenfalls gute Entwürfe geliefert, wobei 3W die Debatte über ein nötiges neues Hotel in Hanau wieder auf die Agenda gebracht habe. "Aber der Feind des Guten ist das Bessere", bewertet der OB den Ausschlag für Baugesellschaft und Terramag. Die Stadtverordnetenvorlage sieht einen jährlichen Erbbauzins für das 1497 Quadratmeter messende städtische Grundstück des Kanzleigebäudes von 19.800 Euro vor. Das insgesamt 2352 Quadratmeer große Areal des Hauses des Handwerks will die Stadt für 470.000 Euro verkaufen und hat dafür zuvor die Bewertung des Gutachterausschusses für den Main-Kinzig-Kreis eingeholt.
Die Vorlage steht am 2. September auf der Tagesordnung des Magistrats und am 5. September auf einer gemeinsamen Sitzung von Ortsbeirat Innenstadt sowie Struktur- und Umweltausschuss, ehe die Stadtverordneten am 23. September entscheiden. OB Kaminsky freut sich nun über den weiteren öffentlichen Diskurs über dieses Stück Stadtentwicklung. Nun gehe es um den "letzten großen Baustein des Stadtumbaus, der die Altstadt weiter aufwertet". Dafür sorgten neben der Umgestaltung auf der Schlossplatz-Westseite auch das Haus des Jugendrechts mit Gastronomie auf der Südseite und das Umwidmen der Graf-Philipp-Ludwig-Straße dort als Fußgängerzone bis zum Altstädter Markt.
Schlossplatz 1
 
„400 Wohnungen auf Sportsfield Housing dürfen nicht abgerissen werden!“
Hanau strebt Änderung im Baurecht an, um neuen Wohnraum zu schaffen
Bezahlbarer Wohnraum werden in der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main immer knapper. Mieten und Immobilienpreise steigen stetig an.
Auf dem Gelände der ehemaligen Sportsfield Housing Area im Hanauer Stadtteil Wolfgang stehen 22 guterhaltene Wohnblocks mit rund 400 Wohneinheiten, die jahrzehntelang als Unterkünfte für US-Soldaten und ihre Familien dienten. In den vergangenen Jahren wurden sie zudem teilweise als Flüchtlingsunterkünfte genutzt. Sie befinden sich aktuell im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).
Mit der Nutzung der vorhandenen Wohnungen könnte kurzfristig das Angebot an bezahlbarem Wohnraum in Hanau deutlich erhöht werden. Doch dem stehen rechtliche Hindernisse entgegen, die mit der Nähe zum Industriebetrieb Goodyear Dunlop GmbH zu tun haben. Die Ausweisung eines Wohngebietes ist hier nach geltendem Baurechte derzeit nicht möglich, da es Lärm- und Geruchsimmissionen seitens des angrenzenden Betriebs geben könnte, die die zulässigen Werte überschreiten.
Gleichwohl hat die Stadt Hanau vor kurzem ihren Erstzugriff auf das Areal erklärt und damit ihren Willen bekundet, dass Areal zu entwickeln. „Es kann nicht sein, dass wir bei all der Wohnungsknappheit gut erhaltene Wohngebäude abreißen müssen!“, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky und fordert eine tabulose Inventur der bau- und immissionsschutzrechtlichen Regelwerke. „Wir brauchen mehr Planungshoheit. Die Städte im Ballungsraum müssen in der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt selbst entscheiden können, an welchen Stellen eine Wohngebietsentwicklung als sinnvoll erachtet wird!“, so Kaminsky.
In einer vielbeachteten Pressekonferenz auf dem Sportsfield-Gelände präsentierte OB Kaminsky mehrere Thesen, die als Anregung für eine Änderung des Baurechts dienen sollen. Unterstützt wurde er dabei von Martin Bieberle, Fachbereichsleiter Planen, Bauen & Umwelt, Dr. Michael Denkel und Dipl.-Ing. Lutz Krämer-Heid von Albert Speer und Partner (AS+P) und Dr. Olaf Otting, Fachanwalt für Verwaltungsrecht bei Allen & Overy LLP.
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