Biologische Vielfalt

Tiere, Pflanzen, Artenschutz
Artenschutz in Hanau
Zauneidechse
Der Artenschutz dient dem Schutz und der Pflege der wildwachsenden Pflanzen und wildlebenden Tiere und ihrer Lebensräume als Teil des Naturhaushaltes.
Zahlreiche internationale Vereinbarungen und Rechtsvorschriftern wurden geschlossen, um den Artenrückgang zu verhindern oder abzumildern.
Hessen hat eine Biodiversitätsstrategie verabschiedet.
 
Interessante Informationen zu Tierarten in Hanau
In warmen Sommern mit ausgedehnten Regenfällen steht in und rund um Hanau viel Wasser in den Wiesen und Wäldern. Diese feuchten Stellen bieten leider auch gute Entwicklungsmöglichkeiten für Mücken, die dann als echte Plagegeister auftreten können.

Welche Mückenarten gibt es in Hanau?
Hanau ist umgeben von Wasserflächen und naturnahen Feuchtgebieten wie Erlenbruchwälder, Auwiesen und Auwälder. Mücken gab es hier schon immer – aber bedingt durch die vielen Starkregen in den letzten Wochen, steht nun viel Wasser in den Wäldern und Wiesen. Hier können sich Mücken gut vermehren und in den Wohnbereichen als echte Plagegeister auftreten.
Die Stadt Hanau hat die Mückenbrutgebiete in Hanau kartiert und wird auch weiterhin beobachten, wie sich die "Mückenzentren" entwickeln. Durch gezielte Aktionen und aktives Wassermanagement wird die Mückenpopulation direkt in den Mückenzentren eingedämmt, um erst gar keine Plage aufkommen zu lassen.

Eine Stechmückenart, die Hausmücke (Culex spec.) vermehrt sich speziell im engeren Wohnbereich und in Gärten. Sie kann besonders während der Abendzeit und Nachtruhe empfindlich belästigen.
Hier sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen, denn die Brutstätten der Hausmücken befinden sich im Gegensatz zu denen der Überschwemmungsmücken und Waldmücken meist in unmittelbarer Nähe Ihrer Wohnungen – z.B. in Wasserfässern, Blumenübertöpfen, Gullys.

Der Mückenkreislauf
Auf stehenden Wasseroberflächen legen die Hausmückenweibchen ihre Eischiffchen (ca. 200 bis 400 Eier pro Gelege) ab. Je nach Temperatur entwickelt sich die Brut nach vier Larvenstadien und einem Puppenstadium zu den uns bekannten Fluginsekten. Die Weibchen fliegen nach erfolgter Begattung sofort zu einer neuen Quelle für eine Blutmahlzeit (Säugetiere, Vögel oder auch Sie) und dringen dabei auch in Häuser ein. Sie orientieren sich an dem Kohlendioxid der Atemluft oder Schweißbestandteile, weniger am Licht. Die Mückenweibchen benötigen nur eine einzige Blutmahlzeit und legen wenige Tage später ein neues Eischiffchen auf eine Wasseroberfläche ab, womit der Kreislauf geschlossen ist. Bei warmen Temperaturen und vielen Wasserflächen führt dieser Kreislauf zu einem raschen Anstieg der Population. Die Mücken werden zur Plage. Hausmücken überwintern in Kellern oder anderen frostgeschützten Räumen.

Asiatische Tigermücken
In den letzten Jahren mit der Klimaerwär­mung treten im Rhein-Main-Gebiet vereinzelt asiatische Tigermücken auf. Diese eingeschleppten Mücken haben eine auf­fällige weiße Musterung am Körper und den Beinen.
Sie können bei einem Stich verschiedene Krankheitserreger übertragen.
Die Mücken brüten wie die Hausmücken in kleinen stehenden Wasserbehäl­tern, wie Blumentöpfen oder Wasserschalen. Teiche und Gewässer werden eher nicht besiedelt.
Sie können die Verbreitung der Tigermüc­ken durch die unten genannten Maßnah­men verhindern oder zumindest eindämmen!
 
Sollten Sie den Verdacht haben, eine Tiger-mücke in Ihrem Garten zu haben, so informieren Sie bitte das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP) unter klima@hlfgp.hessen.de. Am besten, Sie schicken ein Foto der Mücke. Falls sich der Verdacht bestätigt, wird das HLfGP weitere Untersuchungen veranlassen.

Was also tun gegen die Mücken?
Unterbrechen Sie den Mückenkreislauf! Es bieten sich folgende Möglichkeiten an:
  • Beseitigen Sie alle unnötigen Wasserbehälter.
  • Decken Sie Wasserbehälter ab (z.B. Regenfässer), damit die Stechmücken ihre Eigelege nicht auf die Wasseroberfläche legen können.
  • Leeren Sie Regentonnen und andere Wasserbehälter (z.B. Vogeltränken, Blumenuntersetzer) regelmäßig restlos aus, damit die Mückenbrut auf das Trockene fällt (alle 10 Tage).
  • Ab und an hilft ein (!) Tropfen Spülmittel. Dieser setzt die Oberflächenspannung des Wassers in der Regentonne herab, so dass die Mückenlarven, die unter der Oberfläche sitzen untergehen.
  • Besetzen Sie Ihre Gartenteiche mit Fischen. Diese vertilgen die Mückenbrut am besten. Gartenteiche werden nach und nach von den natürlichen Fressfeinden der Stechmückenlarven besiedelt. Sie sind daher üblicherweise keine Massenbrutstätten der Hausmücken. Neuangelegte Teiche sollten Sie jedoch auf Larvenbesatz überprüfen. Dazu nehmen Sie am besten in einem weißen Gefäß eine Schöpfprobe. Die Mückenlarven sind gut zu erkennen.

Können die genannten Maßnahmen nicht vorgenommen werden, dann empfiehlt sich eine Bekämpfung der Wasserflächen mit umweltverträglichen Präparaten auf biologischer Basis. Im Baumarkt oder Gartenmärkten können Sie Tabs mit einem biologischen Wirkstoff erhalten. Diese Bti-Tabs können Sie in Ihren neuangelegten Teich oder andere Wasserflächen geben. Die Mückenlarven fressen das beigemischte Protein und sterben ab. Allerdings ist ein Neubefall möglich! Hinweise, dass das Präparat in üblicher Dosierung giftig für Fische ist, gibt es derzeit nicht.

Diese Tabs enthalten ein Protein eines Bakteriums (Bacillus thuringensis israelensis). Das Protein ist ein Fraßgift und wirkt nur, wenn die Mückenlarven das Mittel im Wasser fressen. Die Anwendung ist für Regentonnen oder Gartenteiche gedacht, die keine Fische enthalten.
Ein Versprühen in der Luft, Auftragen auf die Haut oder sogar selbst einnehmen hilft nicht, sondern kann sogar gesundheitsschädigend sein!
Das Mittel können sie in jedem Baumarkt oder Gartenmarkt für wenige Euro erhalten.
Bürger und Bürgerinnen von Hanau erhalten im Stadtladen geringe Mengen der Bti-Tabs kostenlos.
Einwohner von umliegenden Gemeinden wenden sich bitte an die eigene Gemeindeverwaltung oder an Geschäfte.

Mückenbroschüre 2023
 
Wespen Loeffel

Wespen auf einem Kaffeelöffel

Das Wespenjahr
Wespenstaaten bestehen nur für ein Jahr. Im Frühling fliegt eine Jungkönigin aus ihrem Winterversteck, beginnt aus zerkautem Holz ein Nest zu errichten und Eier abzulegen. Vorjahresnester werden nicht wieder besiedelt, wohl aber der gleiche Standort.

Bis zum Spätsommer wachsen die Völker heran. Dabei können die Deutsche und die Gemeine Wespe Völker bis zu 10.000 Tiere entwickeln. Sie jagen Fliegen und Mücken, um ihre Larven mit Protein zu versorgen und lecken Zucker. Finden sie dies in der Natur nicht in ausreichender Menge, so bedienen sie sich gern bei unseren Kuchentafeln oder Grillpartys.
Im Herbst sterben das Volk und die Königin ab, nur die Jungköniginnen überwintern in Verstecken.
Wespen und Hornissen im Garten reduzieren die Fliegen- und Mückenmenge erheblich!

Was tun, wenn Wespen lästig werden?
Vor allem ruhig bleiben! Wespen stechen nur, wenn sie sich oder ihr Nest in Gefahr sehen. Hektische Bewegungen, Anfassen oder Einquetschen in Kleidung, Armbeuge o.ä. werten Wespen als Angriff und stechen ihrerseits zu. Daher:
  • Speisen und Abfall gut abdecken
  • Kinder sollten Getränke im Freien nur mit Strohhalm trinken
  • Wischen Sie Eisreste u.ä. um Kindermünder ab
  • Laufen Sie nicht barfuß auf Wiesen mit Fallobst
  • Halten Sie sich vom Nest fern
Was tun bei einem Wespennest im Haus oder Garten?
Wespennester sollten möglichst bleiben wo sie sind.
Die Deutsche und die Gemeine Wespe bauen Ihre Nester gern in Verstecken. In Ermangelung von geeigneten Erdlöchern oder hohlen Baumstämmen nisten sie auch gern hinter Verschalungen oder in Dächern unserer Häuser. Auch Rolladenkästen bleiben gelegentlich nicht verschont.

Wo immer es möglich ist, sollte das Nest bleiben wo es ist. Stattdessen sollte man versuchen, sich mit den Wespen zu arrangieren. Bei friedlichem Umgang mit den Wespen ist ein Zusammenleben gut möglich.
Insektenschutzgitter vor den Fenstern verhindern z.B. dass Wespen ins Haus fliegen. Ein Brett, schräg vor das Einflugloch gestellt, kann die Flugbahn der Insekten abändern.
Auf gar keinen Fall sollten Sie ein Nest am Haus einfach zukleben: Wespen entwickeln dann eine hohe Nagetätigkeit und fressen sich sogar durch Spanplatten oder Rigipswände!

Grundsätzlich stehen alle Wespen-, Hummel- und Bienenarten als Wildtiere unter Schutz und dürfen nicht “mutwillig beunruhigt, ohne vernünftigen Grund gefangen, verletzt oder getötet werden”. Hornissen sind sogar besonders geschützt, da sie in ihrem Bestand gefährdet sind.

Muss ein Nest wegen besonderer Gründe beseitigt werden, sollten Sie sich Rat bei einem Experten für Umsiedlung oder der Unteren Naturschutzbehörde holen. Eine Umsiedelung oder Beseitigung von Hornissennestern muss bei der UNB beantragt werden.
Die entsprechenden Formulare finden Sie unten.
Firmen im Hanauer Raum, die mit einer Umsiedelung oder Beseitigung vertraut sind:

Fa. Peter Tauchert Wespenberater
Rodgau Tel. 0172-9659198

Fa. Wespen-Bauer, Groß-Umstadt
06078/9316230 oder 0152 09857316

Anticimex, Hanau
0800 589 450630 oder 06181/4902173

Fa. Kleinlogel
Handy: 0171/2642128
Filiale Bruchköbel 06181/1804040
Internet: www.kleinlogel-gmbh.de

Fa. Sommer
63500 Seligenstadt
Tel.: 06182/67785, 0172-9532803
Internet: www.sommer-schaedlingskontrolle.de

Anträge:
Hornissen oder Wespennest (Umsiedlung)
Hornissen oder Wespennest (Abtötung)
Mauereidechse Ruhrstrasse

Mauereidechse in der Ruhrstraße in Hanau

Zaun- oder Mauereidechsen gehören zu den streng geschützten Tierarten. Töten, verletzen oder Entnahme der Tiere aus ihrem Lebensraum, auch das Zerstören von Quartieren oder Gelegeplätzen ist streng verboten und wird strafrechtlich verfolgt.
In Hanau finden viele dieser flinken kleinen Tiere gute Lebensbedingungen. Vor allem die Bereiche entlang der Bahntrassen und die ausgedehnten sandigen Böden in Steinheim und Klein-Auheim bieten den Eidechsen alles was sie benötigen: Sonnenplätze auf Steinen oder Totholz, Eiablageplätze im Sand oder lockeren Boden und Insekten als Nahrung.
Die erfreuliche Zunahme der kleinen Echsen führt aber gelegentlich zu Konflikten, wenn z.B. durch ein Bauvorhaben in einen Eidechsenlebensraum eingegriffen werden muss. Im Zweifelsfall müssen Eidechsen umgesiedelt werden in ein geeignetes, evtl. auch neu angelegtes Habitat.
Falls Sie dazu Fragen haben, können Sie sich gern an die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Hanau wenden.

Als Beispiel für eine der ersten großen Umsiedelungsaktionen in Hessen stellen wir Ihnen hier eine erfolgreiche Umsiedlung von Mauereidechsen aus einem ehemaligen Bahngelände in ein Naturschutzgebiet vor:

Umzug von Mauereidechsen aus der Stadt aufs Land
Vom Kinzigbogen in der Brüder-Grimm-Stadt in die ehemaligen Steinbrüche nach Mühlheim-Dietesheim: Podarcis muralis, gemeinhin besser als Mauereidechse bekannt, musste umziehen. In den Jahren 2008 und 2011 wurden knapp 3000 der besonders geschützten Tiere auf dem Gelände des ehemaligen Gleisbauhofes gefangen und in den Steinbrüchen wieder ausgesetzt.

Die Mauereidechse - ein Portrait:
Das wärmeliebende kleine Reptil ist in Deutschland als bestandsgefährdete Rarität eingestuft und kommt normalerweise nur in besonders warmen Weinbaugegenden vor, wie etwa im Kaiserstuhl, am Pfälzer Wald und den berühmten Weinlagen an Mosel, Nahe und Mittelrhein.
In Hanau und dem Umland kam die Mauereidechse früher nicht vor. Sie breitet sich aber seit Anfang der 90er Jahre entlang von Bahntrassen aus. Das trockene und heiße Kleinklima der Schotterbetten der Bahndämme in Zusammenhang mit den steigenden Temperaturen in den Sommermonaten ist für die ursprünglich mediterrane Art sehr förderlich.
Mauereidechsen sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz und dem Anhang IV der europäischen Fauna-Flora-Habitat Richtlinie (FFH-Richtlinie) streng geschützt.
Weil der ehemalige Gleisbauhof zum Gewerbegebiet "Kinzigbogen" entwickelt wurde, war es zwingend erforderlich die Tiere vor Baubeginn in einen geeigneten Lebensraum umzusiedeln.

Was passierte mit den Mauereidechsen?
Neue Heimat wurde das Gelände der alten Basaltsteinbrüche in Mühlheim-Dietesheim. Diese bieten sich in idealer Weise für das Umsiedlungsvorhaben an, weisen doch die stillgelegten Steinbrüche warme, sonnenenbeschienene Steilfelsen auf, die ein perfektes neues Eidechsen-Quartier abgeben. Im Frühjahr 2008 wurde durch ein Biologenteam in aufwändigen und spannenden Fangaktionen knapp 2000 Eidechsen gefangen. Haushaltsschwämme oder Angeln mit Fangschlingen und viel Geduld waren wichtige Helfer beim verletzungsfreien Eidechsenfang. Die Tiere wurden an mehreren Stellen in den ehemaligen Balsaltsteinbrüchen ausgesetzt. Weitere Tiere wurden in 2011, vor Beginn der Bauarbeiten eingefangen.
Somit wurde durch die Hanauer Naturschutzbehörde sichergestellt, dass bei den Bauarbeiten keine Echsen „unter die Räder“ kamen und eine wirklich lebensfähige, große Startpopulation in den Steinbrüchen Fuß fassen konnte.
Beobachtungen zeigten schon im Sommer 2008, unmittelbar nach den ersten Umsetzungen, dass sich die flinken Tiere gut in ihrer neuen Heimat, den Dietesheimer Steinbrüchen eingelebt hatten und sich gut vermehrten. Spaziergänger können die Eidechsen heute an ihren Sonnenplätzen in den Steilwänden des Steinbruchs bei geeigneten Wetterbedingungen beim Sonnenbaden beobachten.

Mauereidechsen erobern Hanau:
Einige Mauereidechsen des Gleisbauhofes sind dem Umzug zuvorgekommen. Beobachtungen im August 2008 zeigten, dass sich die Mauereidechsen entlang der Schienentrassen im Hanauer Stadtgebiet ausbreiteten.
So scheint sich das Hanauer Stadtgebiet mit seinem milden Klima zu einem gut geeigneten Lebensraum für eine besonders geschützte Tierart zu entwickeln.
Auf dem verbliebenen Gleisbauhof der Bahn wurden spezielle Schotter-Drahtkörbe aufgestellt, um auch hier die Vermehrung der verbliebenen Tiere zu unterstützen.
Storchenpaar

Storchenpaar - Foto von M. Schroth

Die Störche sind zurück in Hanau.
Die wenigsten Menschen in Hanau werden sich erinnern können, denn Störche gab es in Hanau bereits seit den 60er Jahren nicht mehr. Augenzeugen berichten, dass in Mittelbuchen zuletzt in 1953 ein Storch gesichtet wurde.

Im April 2014 hat ein Storchenpaar sein Nest in Hanau Mittelbuchen gebaut und Mitte Mai sind drei Jungstörche geschlüpft. Aufmerksame Spaziergänger konnten die Aufzucht, erste Flugversuche und Nahrungssuche der Jungstörche beobachten, bevor sich diese im Spätsommer auf den Weg nach Süden machten.
Seitdem wird das Nest jährlich bebrütet. Die Wiederansiedlung von Störchen rund um Hanau ist durchaus eine Erfolgsgeschichte und zeigt, wie unter geeigneten Bedingungen auch größere Tiere wieder heimisch werden. Der Rückgang von Dioxinen und DDT in die Umwelt, Wiederherstellung von Feuchtwiesen, und Aufstellen Nisthilfen helfen dem Storch bei seiner Ausbreitung.

Das Feuchtgebiet in Mittelbuchen und die Fallbach Auen:
Mit der Anlage eines neuen Wohngebietes in Mittelbuchen wurde es für die Stadt notwendig, Raum für das abfließende Regenwasser zu schaffen. Durch die Versiegelung von Flächen kann Regenwasser nicht mehr versickern, sondern braucht neue Räume: entweder - als teure Lösung - betonierte Regenrückhaltebecken oder besser und günstiger die Anlage von Wasserspeichern in der Natur. Auf der städtischen Wiese wurden daher im September 2007 mehrere Mulden und Gräben durch Hanau Infrastrukturservice (HIS) ausgebaggert, die sich auch gleich mit Wasser füllten. Bei starkem Regen kann nun das Zuviel an Wasser aus dem städtischen Kanal kurzzeitig in diese Wasserspeicher abfließen.
Die Feuchtwiese bietet einen idealen Lebensraum für Störche: weite Wiesen, ungestört am Rande einer Besiedelung. Daher ließen die Untere Naturschutzbehörde und die Stadtwerke bereits im Jahr 2008 in umliegenden Wiesen zwei 12 m hohen Masten mit 2 m breiten Nestunterlagen errichten.
Jahrelang hatten die Störche die Wiesen zwar begutachtet, aber zur Brut auf den Nestern hatte sich erst in 2014 ein Brutpaar niedergelassen.

Diese Hoffnung hat auch der Ortsbeirat Nordwest, der in den Fallbach-Auen Anfang März 2015 ein Storchennest aufstellen ließ. Die Fallbach-Auen wurden in 2012 als Ausgleich zum Bau des Kinzigbogens renaturiert. Seit dem finden hier Störche wieder Nahrung und tummeln sich auf den Wiesen. .

Störche in Hessen:
Heute kann man an vielen Stellen in Hessen beobachten, dass hinter Traktoren mehrere Störche schreiten und nach aufgescheuchten Mäusen oder Fröschen picken, so wie vor den 70er Jahren. Aber seit Mitte der 80er Jahre gab es in Hessen keine Störche mehr - in Hanau schon seit den 60er Jahren. Grund war das Zurückdrängen von Lebensraum, starke Zersiedelung der Landschaft, evtl. auch das Anreichern von Pestiziden in den Lebensräumen.
Mit dem gezielten Anlegen von Feuchtbiotopen, Nistgelegenheiten und Nahrungsteichen kamen nach und nach die Störche zurück. Nach Angaben des Naturschutzbundes Hessen (NABU) beobachtet man seit diesem Jahrtausend einen kontinuerlichen Anstieg der Brutpaare. In Hessen gab es in 2019 mehr als 750 Brutpaare mit mehr als 1400 Jungen.
Artenschutz und Pflanzen
Erschreckend sehen Sie ja schon aus, die mächtigen Kastanienbäume, die schon im Sommer ihr verbräuntes Laub verlieren. Schuld daran ist eine kleine Motte, deren Larven sich durch die Blätter fressen.

Gefrässige Mottenlarven:
Die Miniermotte (Cameraria ohridella) ist ein Kleinschmetterling, der sich seit Anfang der 90er Jahre von Südost Europa bis mittlerweile Dänemark und England verbreitet hat.
Die Miniermotte legt ihre Eier auf die Blätter der weißblühenden Rosskastanie. Nach etwa 2 - 3 Wochen schlüpfen winzige Larven, bohren sich in das Blattgewebe und beginnen dort ihr Zerstörungswerk indem sie Gänge (Minen) in das Blattgewebe fressen. Nach einer kurzen Pause als Puppen schlüpfen die ca. 5 mm großen Falter wieder aus und der nächste Zyklus beginnt. Je nach Witterung entstehen 3 - 4 Mottengenerationen im Jahr.

Die Gefräßigkeit der Larven führt zum Austrocknen der Kastanienblätter, die schon im Sommer verbräunen und abgeworfen werden. Verstärkt wird das Schadbild oft durch den Befall mit dem Blattbräunepilz (Guignardia aesculi). Als Folge findet man schon im Spätsommer kahle Kastanien, was besonders in Baumalleen und Biergärten erschreckend auffällt.

Zwar scheinen die Kastanien auch durch starken Befall nicht abzusterben, geschwächt werden sie trotzdem und könnten somit anfälliger sein für andere Krankheitserreger.
Die Miniermotte ist ein Einwanderer aus Südosteuropa. Sie ist sie somit ein Neozoon (neue Art), das sich ohne natürliche Feinde sehr schnell vermehren und ausbreiten kann. Diese ungehinderte Vermehrung sorgt auch für das massenhafte Auftreten und somit die starke Schädigung der Bäume.

Was kann man tun?
Leider sind die Puppen der Motten auch recht resistent gegenüber der Winterkälte, so dass sie im Laub überwintern können, um im nächsten Frühjahr die Kastanien sofort erneut zu befallen.
Die beste Methode, den Neubefall zu verhindern, ist, das Laub unter den Kastanien ganzjährig und besonders im Herbst komplett zu entfernen und zu entsorgen. Eine Kompostierung im eigenen Garten reicht nicht aus. Kompostierungsanlagen scheinen jedoch aufgrund der höheren Temperaturen die Mottenpuppen zu vernichten. Hat man die Mottenpuppen entfernt, so kann man den Befall stark eindämmen.
Chemische Bekämpfung ist zwar erlaubt, aber aufgrund der Größe der Bäume praktisch nur schwer möglich.

Tipp: Pflanzen Sie rosablühende Kastanien. Diese werden nicht durch die Miniermotte befallen
Apfel

reife Äpfel auf Hanauer Streuobstwiesen

Blühende Obstbäume, Apfelernte und der Äppelwoi gehören zu unserer Kulturlandschaft. Doch Streuobstwiesen können nur erhalten werden mit entsprechender Neupflanzung und Pflege von Obstbäumen.

Kulturlandschaft Streuobstwiesen

In Hanau-Steinheim beginnt die Hessische Apfelweinstraße, die über Hochstadt bis nach Sachsenhausen reicht. Steinheim war einst ein bedeutendes Streuobst-Anbaugebiet. Die Obstbäume prägten die Landschaft, und aus den Früchten wurde der beliebte Apfelwein hergestellt. Diese alte Kulturlandschaft hat auch einen hohen Stellenwert für den Naturschutz, denn Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Biotopen in Europa.
Durch veränderte Landwirtschaft, Ausweisung von Baugebieten und Aufgabe der Nutzung sind diese Kulturlandschaften bedroht. Sie können nur durch intensive Pflege und Neupflanzungen erhalten werden, sonst wuchern die Wiesen zu und die Obstbäume verfallen.
Die Stadt will den Erhalt und die Pflege von Streuobstwiesen unterstützen.

Streuobstwiesen sind wichtig für den Artenschutz
Auf Streuobstwiesen stehen hochstämmige Obstbäume meist unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Arten und Sorten, die umweltverträglich bewirtschaftet werden. Sie gehören zu den artenreichsten Biotopen von Europa und bieten vielen Tieren und Pflanzen Lebensraum.
Sowohl die Bäume als auch die Krautschicht bieten vielfältigen Lebensraum.

Obstbaumbestellaktion
Die Stadt Hanau beteiligte sich 2023 bereits zum 8. Mal an der Obstbaumbestellaktion des Landschaftspflegeverbandes Main-Kinzig. Dieser bietet verschiedene Obsthochstämme zu vergünstigten Preisen an. Pflanzpfähle, Anbindeseil und Verbissschutz sind im Preis mit drin. Ein Wühlmauskorb kann dazu gekauft werden.

Obsthochstämme alter Kultursorten wie Roter Boskop, Ontario, Goldrenette, Kaiser Wilhelm und viele andere, die sich im Streuobstanbau jahrzehntelang bewährt haben waren im Angebot. Bestellbar waren auch Pflaumen-, Zwetschgen-, Mirabellen- und Birnbäume. Erstmals waren dieses Jahr auch Wildobstsorten, wie die Wildbirne, Wildapfel, Speierling, Maulbeere oder Vogelbeere im Angebot.

Die Untere Naturschutzbehörde beteiligt sich seit 2016 an der Obstbaumbestellaktion des Landschaftspflegeverbandes Main-Kinzig und hat bisher mehr als 1200 Obstbäume vermittelt. Die Stadt will damit die Nachpflanzung von Obstbäumen und die Neuanlage von Streuobstwiesen unterstützen.

Die Obstbaumbestellungen für 2023 sind beendet. Falls Sie informiert werden wollen, wenn die Obstbaumbestellungen für 2024 starten, melden Sie sich bitte bei der Untere Naturschutzbeörde der Stadt Hanau unter der Telefonnummer 06181-295-785 oder der E-Mail Adresse umweltamt@hanau.de. 
Leinenzwang
Hundeleinenzwang Innenstadt Lamby

Anleinpflicht für Hunde in der Innenstadt

Leinenzwang nach Gefahrenabwehrverordnung
Satzungstext Leinenzwang nach der Gefahrenabwehrverordnung

Diese Verordnung dient dem Schutz der Bevölkerung und gilt ganzjährig:
In der hessischen Gefahrenabwehrverordnung über das Halten und Führen von Hunden ist geregelt, dass Hunde u.a. bei öffentlichen Versammlungen, Aufzügen, Märkten, Messen, in Gaststätten und öffentlichen Verkehrsmitteln an der Leine zu führen sind. In Ergänzung hat die Stadt stark frequentierte Fußgängerbereiche sowie Parkanlagen und Grünzüge im Stadtbereich ausgewiesen in denen ebenfalls die Hunde ganzjährig anzuleinen sind.

Achtung: Gefährliche Hunde ohne positive Wesensprüfung sind generell anzuleinen!

Die Verordnung gilt in folgenden Gebieten, die im Bürger-GIS "Hanau Map" unter dem Menüpunkt Stadtrecht als Karte zu sehen sind.
Innenstadt: alle Fußgängerzonen sowie Grünflächen und Parkanlagen
Lamboy - Tümpelgarten: Grünanlagen und Parkanlagen
Steinheim: Schlossgarten, Burggarten, Kneipp-Anlage und weitere Grünflächen
Klein-Auheim: Rosengarten und Grünfläche Feldstraße/ Weiskircher Straße Großauheim: Parks, Grünflächen und Teile des Mainufers
Wolfgang: Grünzug „Vor der Pulvermühle"
Kesselstadt / Weststadt: Hochgericht, Schlosspark, Mainwiesen, Grünflächen und Grünanlagen
Nordwest: Grünfläche entlang des Salisbaches

Mehr Informationen über das Halten von Hunden, Gefährliche Hunde und Leinenzwang erhalten Sie beim Ordnungsamt und Bürgerservice 06181/295-455.
Brut- und Setzzeit Hund Verbot Außenbereich

Leinenzwang für Hunde während der Brut- und Setzzeit

Leinenzwang auf Wiesen und Wäldern während der Brut- und Setzzeit
Satzungstext Leinenzwang im Außenbereich in der Brut- und Setzzteit

Hundehalter sind während der Brut- und Setzzeit vom 1. März bis 30. Juni jeden Jahres verpflichtet, in den Außenbereichen von Hanau, ihre Hunde anzuleinen. Das Gebiet deckt sich meist mit dem Landschaftsschutzgebiet Hanau Stadt. Die Anleinpflicht gilt in allen Wäldern und den meisten Wiesen rund um Hanau, z.B. nördlich von Hanau im Hirzwald und rund um Wilhelmsbad. Südwestlich von Steinheim und Klein-Auheim, im Hellenwald, am Hellenbach, rund um die Fasanerie. Östlich von Hanau in der gesamten Bulau.
Der Grund dafür ist, dass freilaufende Hunde Vögel und andere Tiere aufschrecken und ggbf. von Nestern wegscheuchen. Vögel, die permanent gestört werden, geben ihr Gelege auf und die Eier vertrocknen. Der Hund "meint das natürlich nicht böse", aber durch das freie Laufen und Schnüffeln an jedem Gebüsch und Unterholz bleibt das Aufschrecken bodenbrütender Vögel nicht aus. z.B. sind die wiesenbrütenden Kiebitze seit Ende der 90er Jahre in Hanau verschwunden. Auch die einstmals sehr häufigen, bodenbrütenden Lerchen sind drastisch im Bestand zurückgegangen.

Einige Hunde mit starkem Jagdtrieb erschrecken andere Tiere nicht nur, sondern jagen sie, so dass Jungtiere gelegentlich gerissen werden.

 Zum Schutz der brütenden Vögel und zum Schutz von Jungtieren sind Hunde in dieser Zeit anzuleinen. Aber auch, wenn in einem Gebiet keine gesetzliche Verpflichtung zum Anleinen besteht, so sollte aus Respekt vor den brütenden Tieren trotzdem der Hund angeleint werden.

Verstöße können mit Bußgeldern bis zu 100 € geahndet werden.
Mehr Informationen über Naturschutz und Leinenzwang erhalten Sie bei der Unteren Naturschutzbehörde unter der Telefonnummer 06181/295– 785.

Die Gebiete mit Leinenpflicht können Sie sich im Bürger-GIS "Hanau Map" ansehen.

Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Broschüre zum Thema Leinenzwang während der Brut- und Setzzeit.

Hundehaufen - kein Kavaliersdelikt

Noch eine Bitte:
denken Sie daran, dass Hundekot auf der Straße, in Grünanlagen und auch auf der Wiese (Viehfutter!) stets ein Ärgernis ist. Nehmen Sie die Hundehäufchen in Plastiktüten auf und entsorgen Sie diese im Hausmüll! Weggeworfene Hundebeutelchen in Gebüschen sind mehr als ärgerlich.