Naturdenkmale

Wolfgang-sog. Tausendjährige Eiche

Wolfgang-sog. Tausendjährige Eiche

Im Hanauer Stadtgebiet sind derzeit 38 Einzelbäume oder Baumgruppen als Naturdenkmale anerkannt.

Naturdenkmäler sind laut Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) rechtsverbindlich festgesetzte Einzelschöpfungen der Natur oder entsprechende Flächen bis 5 ha, deren besonderer Schutz erforderlich ist. Im Hanauer Stadtgebiet sind mit der Verordnung vom 17.11.1986 45 Einzelbäume oder Baumgruppen als Naturdenkmale anerkannt worden. Einige fielen im Laufe der vergangenen Jahre Stürmen zum Opfer oder mussten wegen starkem Pilzbefall gefällt werden, so dass nach der letzten Änderung der Naturdenkmalliste am 12.3.2007 nun 38 Einzelbäume oder Baumgruppen unter Schutz stehen. Zuständig für Pflege und Verkehrssicherungsmaßnahmen ist die Untere Naturschutzbehörde der Stadt.

Auf dieser Seite stellen wir Ihnen die Naturdenkmale und - soweit uns bekannt - auch ihre besondere Geschichte vor. Falls Sie selbst weitere Informationen über Hanauer Naturdenkmale oder Hanauer Bäume haben, so freuen wir uns über Nachricht.
Naturdenkmale im Stadtgebiet Hanau

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Im Innenstadtbereich und Lamboy finden sich neun Naturdenkmale. Eine Pyramideneiche im Schlossgarten dürfte noch aus der Zeit der Anlage des Ensembles um 1823 stammen. Neben einer zweiten Pyramideneiche steht dort noch eine riesige Platane unter Schutz.
Besonders markant sind die 4 mächtigen Stieleichen im neuen Wohnpark am Kinzigbogen. Durch die Umgestaltung des Geländes kommt ihre wuchtige Größe voll zur Geltung.
Anfang des Jahres 2014 musste eine Pyramideneiche auf einer Verkehrsinsel an der Eugen-Kaiser-Straße gefällt werden. Ein Befall mit dem über die Wurzel eindringenden Riesenporling hatte die Eiche stark geschwächt, so dass bereits in den vergangenen Jahren umfangreiche Rückschnitte erforderlich waren. Trotz der Rücknahme des Hauptstammes, war die Verkehrssicherheit auf der stark befahrenen Eugen-Kaiser-Straße nicht mehr zu gewährleisten, so dass der Baum gefällt wurde. Als Ersatz wurden insgesamt 3 Pyramideneichen auf der Verkehrsinsel gepflanzt.
  • (3.) 1 Pyramideneiche - Eugen-Kaiser-Straße -120 Jahre (gefällt)
  • (6.) 2 Pyramideneichen - Schlossgarten 170-190 Jahre
  • (12.) 1 Stieleiche - südlich der "Krummen Kinzig" - 320 Jahre
  • (15.) 1 Stieleiche - Parkplatz Heinrich-Fischer-Bad -270 Jahre
  • (16.) 1 Platane - Schlossgarten - 140 Jahre
  • (18.) 1 Stieleiche - Kaufmännische Schulen - 300 Jahre
  • (21.) 1 Kaukasische Flügelnuss - Albert-Schweizer-Kinderdorf - 160 Jahre
  • (31.) 1 Pyramideneiche - Sandeldamm - 140 Jahre
  • (32.) 4 Stieleichen - Schwarzenbergstraße - 320-370 Jahre
Im Bereich Kesselstadt und Nordweststadt finden sich gleich zwölf Naturdenkmale. Sieben geschützte Bäume und Baumgruppen bereichern die Parkanlage Wilhelmsbad. Hierbei finden sich nicht nur Stieleichen, sondern auch eine weitere Pyramideneiche, rotgefärbte Blutbuchen, Tulpenbäume oder Platanen.
Einen berühmten Namensgeber hat das ND 26, die Tischbeineiche, die auf Bildern des Malers Anton Wilhelm Tischbein abgebildet ist.
  • (1.)1 Stieleiche, 7 Rotbuchen - Kesselstadt, ehem. Gemeindewald - 200 Jahre
  • (2.) Fächerblattbaum - Kesselstadt, Philippsruher Allee - 120 Jahre
  • (4.) 1 Pyramideneiche - Sonnemannwiese - 170 Jahre
  • (5.) 4.Platanen - Kesselstadt, Philippsruher Allee - 140-160 Jahre
  • (14.) 2 Stieleichen - Otto-Hahn-Schule - 270-320 Jahre
  • (19.) 3 Fächerblattbäume - Kesselstadt, Olof-Palme-Haus - 80-110 Jahre
  • (24.) 1 Stieleiche - Wilhelmsbad, Schneckenberg - 370 Jahre
  • (25.) 1 Platane - Wilhelmsbad, östlich des Kurhaus - 170 Jahre
  • (26.) 1 Stieleiche (Tischbeimeische) - Wilhelmsbad, SW des Kurhauses -420 Jahre
  • (27.) 1 Stieleiche - Wilhelmsbad, SW des Kurhauses - 420 Jahre
  • (28.) 3 Tulpenbäume - Wilhelmsbad, westlich des Kurhauses - 80-100 Jahre
  • (29.) 2 Blutbuchen - Wilhelmsbad, hinter dem Kurhaus - 170-200 Jahre
In Steinheim sind neun Bäume bzw. Baumgruppen als Naturdenkmale ausgewiesen. Diese stehen z.T. im Wald, an öffentlichen Plätzen, auf Privatgrundstücken oder sogar ganz dicht an der B45. Meist handelt es sich um Eichen.
Besonders imposant ist eine ca. 320 Jahre alte Eiche am Sportplatz Rabenstein. Da sie rundum genügend Platz zum Wachsen hatte, hat sie eine mächtig ausladende Krone gebildet.
Historisch bedeutendstes Naturdenkmal in Steinheim und sogar ganz Hanau ist die Gerichtslinde am Druckhaus (s.u.).
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  • (7.) 1 Stieleiche (7-Geschwistereiche) - Steinheim, Stadtwald - 180 Jahre
  • (8.) 1 Stieleiche (7-Geschwistereiche) - Steinheim, Nähe Maintor - 320 Jahre
  • (9.) 1 Winterlinde (Gerichtslinde) - Steinheim, Am Rabenstein - 320 Jahre
  • (10.) 1 Stieleiche - Steinheim, Hellenwald - 420 Jahre
  • (11.) 1 Stieleiche - Steinheim, B45 - 320 Jahre
  • (34.) 1 Stieleiche - Rabenstein - 320 Jahre
  • (35.) 1 Stieleiche - Ludwigstraße, ev. Kirche / Kindergarten - 270 Jahre
  • (36.) 9 Stieleichen - Steinheim, Eichenwald - 220-270 Jahre
  • (45.) 2 Speierling-Bäume - Steinheim, Friedhof-Süd - 70-100 Jahre
Gerichtslinde in Steinheim
Die Gerichts- oder auch Zentlinde (Naturdenkmal Nr. 8) am Steinheimer Druckhaus ist das letzte Überbleibsel des ehemals siebenstämmigen Baumriesen, unter dem bereits im 15. Jahrhundert Gericht gehalten wurde. Heute lässt sich die ehemalige Größe der Gerichtslinde nicht mehr erahnen.
Die Linde hat vermutlich schon viel "gesehen" und überlebt, zuletzt einen Brand des Druckhauses in 2009.
Der Maler Georg Cornicelius hat die Gerichtslinde mehrfach auf seinen Bildern gemalt.
Aus einem Buch von Dr. Imgram aus 1931:
Der Lindenstamm, der heute noch steht, ist der Rest einer Jahrhunderte alten Linde, die durch einen Blitz in sieben Teile gespalten worden sein soll, welche dann als selbständige Stämme weiter wuchsen. ... Um 1900 sind die Stämme bis auf einen dem Wetter zum Opfer gefallen. .... Die Mauer, die diese Linde umzog und vor einigen Jahren erneuert wurde, ist schon im 16. Jahrhundert genannt. In diesem umfriedeten Bezirk unter der Linde fand bis zum 15. Jahrhundert das "Ding" oder das Gericht des alten Siedlungsbezirkes statt. ...
In Klein-Auheim steht zwar nur eines der Naturdenkmale Hanaus, doch dafür handelt es sich um den mächtigsten und ältesten Baum Hanaus. Die ca. 520 Jahre alte Eiche hat einen Stammumfang von 7,20 m und dürfte aus rund 610 Kubikmeter Holz bestehen. Sie steht im Naturschutzgebiet Alte Fasanerie mitten im Wald und ist vom Weg aus leider nicht zu erkennen.
  • (37.) 1 Stieleiche - Alte Fasanerie - 520 Jahre
Vier Eichen in Großauheim genießen den besonderen Schutzstatus. Darunter ist die Grenzwalleiche bei Neuwirtshaus am Limes.
  • (38.) 1 Stieleiche - Großauheim, Wasserturm - 320 Jahre
  • (39.) 1 Stieleiche - Auf der Lindenau - 320 Jahre
  • (40.) 1 Stieleiche, Grenzwalleiche - Limes - 420 Jahre
  • (41.) 1 Platane - Großauheim, St. Josef-Mädchenschule - 160 Jahre
Im Stadtteil Wolfgang wurden zwei mächtige Baumalleen unter Schutz gestellt. Die Pyramideneichenallee besteht aus 24 Einzelbäumen, die Lindenreihe aus 23 Bäumen.
(42.) Pyramideneichenallee (24 Bäume) - 110 Jahre
(43.) 1 Stieleiche - 320 Jahre
(44.) Lindenreihe (23 Bäume) - 60-120 Jahre