425 Jahre Neustadt und
Wallonisch-Niederländische Kirche Hanau

Vor 425 Jahren wurde die Neustadt Hanau gegründet. Graf Philipp Ludwig II. von Hanau­ Münzenberg schloss am 1. Juni 1597 die sog. Capitulation mit calvinistischen Glaubensflüchtlingen. Ein Vertragswerk, das Rechte und Pflichten für beide Seiten regelte. Die Neusiedlerinnen und Neusiedler kamen aus den durch Spanien besetzten heutigen Niederlanden, Nordfrankreich und Belgien. Neuhanau wurde südlich der Altstadt errichtet, die bereits 1303 Stadt- und Marktrechte erhalten hatte. Kauf- und Handelsleute legten mit ihren Familien den Grundstein Hanaus als aufstrebende Kommune im Rhein-Main-Gebiet.
Philipp Ludwig handelte mit einem überlegten „Staatsprogramm". Er widmete sich auch dem Ausbau des Stadtschlosses, der Reform der Verwaltung, der Gründung der Hohen Landesschule (als Universität) und einer sog. Judenstättigkeit zur Ansiedlung einer jüdischen Gemeinde.

Die Neustadt wurde wie einem Schachbrett gleich in Carres angelegt. Eindrucksvolles Beispiel des Selbstverständnisses der Neustädterinnen und Neustädter ist die Wallonisch-Niederländische Kirche, in der 1609 der erste Gottesdienst gefeiert wurde. Hanaus Innenstadt wurde zu Ende des Zweiten Weltkrieges durch einen alliierten Luftangriff bis auf wenige Gebäude zerstört. Der niederländische Teil der Kirche konnte wiederaufgebaut werden, der wallonische Teil dient als Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung mit Familienakademie der Kathinka-Platzhoff-Stiftung.

Das Jubiläumsprogramm soll die Vergangenheit mit dem Heute verbinden, Orientierung bieten und Begegnungen in Vielfalt ermöglichen.
Die einzelnen Angebote stehen in Verantwortung der jeweiligen Veranstalterinnen und Veranstalter, ebenso unter Vorbehalt der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der Corona-Pandemie.