Demografie

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Demografie in Hanau

Der Demografische Wandel beschreibt die Tendenzen der Bevölkerungsentwicklung. Der demografische Wandel stellt die Kommunen vor ganz besondere Herausforderungen, die weniger gefahrvoll als vielmehr chancenreich sind. Der demografische Wandel wird es auf allen Ebenen, im Bund, im Land, auf Kreis-, Stadt- und Gemeindeebene, ermöglichen, viele Maßnahmen neu zu erfinden. Auf dieser Seite erhalten Sie einen Überblick über interessante Reportagen und die Topografie der Stadt Hanau.
Der „Babyboom“ bezeichnet einen starken Anstieg der Fertilitätsraten und der absoluten Zahl der Geburten in zahlreichen Ländern unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg. Er trat zuerst in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland auf (1947-1961). Mit Verzögerung fand ein Babyboom auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz statt (1957-65). Die Ursache des Babybooms wird vor allem im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufschwung nach Ende des Weltkrieges gesehen.
Quelle: Online – Handbuch Demografie | Berlin – Institut für Bevölkerung und Entwicklung
Der erste demografische Übergang findet gegen Ende des 19.Jahrhunderts statt. Die Geburten- und die Sterberate befinden sich auf einem hohen Niveau. Die Folge ist ein hoher Bevölkerungsumsatz und eine entsprechend (rechnerisch) junge Bevölkerung. In der Medizin und in der Hygiene werden Fortschritte erzielt, so dass die Säuglings- und Kindersterblichkeit ebenso zurückgeht wie die Sterblichkeit der Mütter. Die Wohnverhältnisse verbessern sich ebenso wie die Ernährungslage. Die wirtschaftliche Situation im Alter wird durch die Einführung der Rentenversicherung verbessert. Diese Faktoren der Zivilisation führen dazu, dass immer mehr Menschen die Chance auf ein immer längeres und gesünderes Leben haben. Die Notwendigkeit, viele Kinder zur Welt zu bringen, um den Fortbestand der Familie und damit auch die wirtschaftliche Basis und die Altersversorgung zu sichern, geht zurück, so dass in Folge immer weniger Kinder geboren werden. Am Ende einer solchen Entwicklung sind sowohl die Geburten- als auch die Sterberate auf einem niedrigen Niveau. Die niedrigen Geburten- und Sterberaten führen dann zu einer Überalterung der Bevölkerung.
Der zweite demografische Übergang ist durch die gesellschaftlichen Veränderungen der politischen und wirtschaftlichen Lage der 1950er und 1960er Jahre gekennzeichnet. Die Menschen erreichen eine größere gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit und damit ein breiteres Spektrum an Entscheidungsmöglichkeiten. Diese (eigentlich positive) Entwicklung wirkt sich negativ auf die Geburtenzahl aus. Gleichzeitig wirkt sich der technische Fortschritt in der Berufswelt positiv aus; nimmt der Arbeitsschutz beispielsweise zu und Verringern sich die körperlichen Arbeiten. Technischer Fortschritt und Arbeitsschutz begünstigen die Gesunderhaltung insbesondere von Männern, was sich wiederum positiv auf die Lebenserwartung auswirkt.
Mit den demografischen Übergängen ist das demografisch-ökonomische Paradoxon verbunden.
Als demografisch-ökonomisches Paradoxon oder ökonom.-demograf. Paradoxon bezeichnen Ökonomie und Bevölkerungswissenschaft den Sachverhalt, dass die Bevölkerung in Industrienationen, in gleicher Weise aber auch der Mittelstand in Entwicklungs- und Schwellenländern, umso weniger Kinder in die Welt setzt, je mehr sie es sich auf Grund des gestiegenen Realeinkommens eigentlich leisten könnte. Die Kernthese lautet, dass die Geburtenrate mit dem Wohlstand eines Volkes abnimmt. Mit dem Begriff demograf.-ökonom. Paradoxon wird damit die global gültige Beobachtung beschrieben, wonach Gesellschaften umso weniger Kinder bekommen, je wohlhabender, freier und gebildeter sie sind.
Die demografischen Übergänge und das demografisch-ökonomische Paradoxon bewirken den demografischen Wandel unserer Tage.
„Im Zuge der Entwicklung und Etablierung demografiepolitischer Handlungsstrategien ist zu berücksichtigen, dass die Bevölkerungsentwicklung einem speziellen Trägheitseffekt, dem „demografischen Momentum“ unterliegt, da demografische Handlungsweisen früherer Kohorten die weitere Entwicklung einer Bevölkerung langfristig auch denn beeinflussen, wenn sich das Verhalten jüngerer Kohorten grundlegend verändert hat. So können Bevölkerungen trotz eines Anstiegs der Geburtenrate schrumpfen. Dies kann, jenseits von Wanderungsverlusten, dann geschehen, wenn zahlenmäßig kleine Elterngenerationen, trotz erhöhter Geburtenraten, im Vergleich zu den Großelternkohorten kleinere Kinderkohorten hervorbringen.“
Eine sinkende oder gleichbleibend niedrige Geburtenzahl und eine steigende Lebenserwartung führen zu einer Alterung der Bevölkerung und zu einem Bevölkerungsrückgang. Das Resultat ist ein unausgewogener Altersaufbau. …
Durch Zuwanderung und vor allem durch die kontinuierliche Steigerung der Lebensdauer wurde der befürchtete Bevölkerungsrückgang allerdings in die Zukunft geschoben.“
Die Folgen von Schrumpfung und Alterung werden dagegen erst mit dem Übergang der "Babyboomer„ in den Ruhestand in vollem Ausmaß spürbar.