Das Lamboyfest gehört zu den ältesten hessischen Volksfesten überhaupt. Benannt nach einem Belagerer der Stadt im Dreißigjährigen Krieg, würdigt das Fest die Befreiung Hanaus am 13. Juni 1636. Die Truppen von Landgraf Wilhelm V. hatten an diesem Tag die von General Wilhelm von Lamboy befehligte kaiserliche Armee in die Flucht geschlagen. Zur Erinnerung an das Ende der neunmonatigen Belagerung wird seit Beginn des 19. Jahrhunderts alljährlich im Juni das Lamboyfest gefeiert. Dazu verwandeln sich die Gassen, Straßen und Plätze der Hanauer Altstadt in eine große Festzone mit Dutzenden Ständen und Bühnen. Dort gibt es über mehrere Tage ein umfangreiches und breit gefächertes Musikprogramm und ein vielfältiges gastronomisches Angebot. Verschiedene Ausstellungen, die an die historischen Bezüge des Festes erinnern, runden alljährlich das Hanauer Lamboyfest ab.
Weitere Informationen zum Lamboyfest
Entsatz der Festung Hanau im Dreißigjährigen Krieg
Am 13. Juni 1636 befreite nach neunmonatiger Belagerung durch kaiserliche
Amelia Elisabeth
Truppen Landgraf Wilhelm V. mit einem hessen-schwedischen Entsatzheer Hanau. Möglicherweise auf Bitten seiner Gemahlin Amelia Elisabeth, einer Tochter des Neustadtgründers Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg, aber eher aus politisch-militärischen Überlegungen, schlug er General Wilhelm von Lamboy und seine Armee in die Flucht.
Aus einem ursprünglichen Buß- und Bettag zur Erinnerung an die Ereignisse entstand Ende des 18. Jahrhunderts eines der heute ältesten hessischen Volksfeste, das in der Nähe der „Lamboybrücke“ im „Lamboywald“ begangen wurde. So würdigt der im Volksmund genannte „Lambewald“ nicht den Belagerer, die Bezeichnung bezieht sich vielmehr auf den Ort, an dem es stattfand.
Nach einigen Höhen und Tiefen wird das Lamboyfest seit 2003 wieder kommunikativ und bürgerschaftlich verankert in Alt-Hanau gefeiert-mitten in der Brüder-Grimm-Stadt.
Der Eintritt zum Lamboyfest ist frei. Der Becher kostet einmalig 2,-€ beim ersten Getränkekauf - Pfand wird nicht erhoben.
Sie leisten damit einen Beitrag zur Finanzierung des Festprogramms. Vielen Dank!
UPF
Lucaskuehn
Samstag und Sonntag, jeweils ab 13 Uhr Im Schlosshof/Ecke Karl-Rehbein-Schule
Für die kleinsten Besucher gibt es mit dem LamboyKEKS ein abwechslungsreiches Kinderfest. Hier kann man beim Spielmobil Augustinchen spielen, basteln und malen. Mit Hanauer Goldschmiedinnen kann man ein eigenes Schmuckstück gestalten. Auf der Eventfläche treten verschiedene Tanzvereine mit ihren Kindergruppen auf und auch andere Aufführungen können bestaunt werden.
Hier ist Spaß garantiert!
VAB
Der schlimmste Krieg in der Geschichte
Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) entstand durch eine Verzahnung verschiedener Gegensätze und Interessen unter den deutschen und europäischen Mächten. Am Kriegsende waren etliche Landstriche Mitteleuropas, darunter die Region um Hanau, verwüstet und die Bevölkerung fast halbiert. Ein Grund dafür war die Blockade der unter dem Kommando von Jakob Ramsay stehenden Stadt und Festung Hanau durch kaiserliche Truppen unter Wilhelm Lamboy. Dieser Zustand, geprägt durch Hunger und katastrophale hygienische Verhält-
nisse, dauerte 9 Monate. Bis Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel im Bündnis mit schwedischen Truppen die Stadt am 13. Juni 1636 befreite. Aus Dank für die Befreiung aus Hungersnot, Angst und furchtbaren hygienischen Verhältnissen verordnete Graf Philipp Moritz von Hanau-Münzenberg einen Dank-, Bet- und Bußtag. Daraus ist das Lamboyfest hervorgegangen – eines der ältesten Volksfeste in Hessen!
Diesem wichtigen historischen Ereignis widmen sich eine Tafeldokumentation, zahlreiche attraktive Dioramen, zeitgenössische Literatur, Vorträge, Lesungen und Führungen in der Alten
Johanneskirche. Die Veranstaltungen sollen das Bild einer kriegerischen, aber auch künstlerisch hochinteressanten Epoche nachzeichnen.
Lassen Sie sich beeindrucken!
Ausstellung mit zahlreichen Dioramen
Der Ausstellung „Die schlimmsten Jahre des Großen Krieges in der Grafschaft Hanau-Münzenberg“ gelingt es, mit verständlichen Texten sowie eindrucksvollen Abbildungen die schrecklichen Ereignisse des Großen Krieges in unserer Region auf 11 Tafeln zu verdeutlichen und´den historischen Kontext zu erläutern. Ergänzung findet die Tafelausstellung durch sehenswerte Dioramen. Schon vor Jahren hat Matthäus Steiger(†) aus Hanau Schaukästen mit Szenen zu den Geschehnissen in Hanau während des Dreißigjährigen Krieges gebaut. Peter Arlt (Hanau) ergänzte die Sammlung und Ferdinand Noweski (Hanau) schuf das Stadtmodell von 1635. Mittlerweile hat Rainer Stephan (Windecken) mit Hilfe von Dirk Klitsch (Altenstadt) die inhaltlichen Vorgaben von Erhard Bus (Windecken) umgesetzt und weitere 9 detailgetreue Dioramen geschaffen. Die Schaubilder zeigen Begebenheiten in Zusammenhang mit der Blockade Hanaus und Ereignisse im Umland. In diesem Jahr erhält das Altstädter Rathaus (Deutsches Goldschmiedehaus) und seine Rolle in der Stadtgeschichte eine hervorgehobene Präsentation im Aufgang zur Ausstellung.
Impressionen vergangener Lamboyfeste
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