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18.04.2024

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Übersicht der Hanauer Oberbürgermeister

Erster gemeinsamer (Ober-)Bürgermeister von Alt- und Neustadt Hanau.

1770 als Sohn des Drehers und hessen-kassel´schen Wegekommissars Johann Adam Carl in Kassel geboren. Ab 1791 Studium der Rechte in Marburg, 1798 hochfürstlich-hessischer Hofgerichtsadvokat, ab 1804 auch Syndicus und 1817 Procurator des evangelisch-lutherischen Konsistoriums in Hanau. 1822 nach der kurhessischen Verwaltungsreform (1821) als kurfürstlich-hessischer Bürgermeister der Alt- und Neustadt Hanau verpflichtet, 1824 als „Oberbürgermeister“ bezeichnet (auch wenn dieser Titel erst 1835 offiziell durch die kurhessische Gemeindeordnung eingeführt wurde), 1826 vom kurfürstlichen Staatsministerium bestätigt. Carl heiratete 1798 Louise Charlotte, geb. Kaufmann (1772-1836), das Paar hatte 5 Kinder. Er verstarb am 30. August 1826 in Hanau.
Oberbürgermeister von 1827 bis 1848.

Geboren am 6. April 1795 in Schlüchtern. Studium der Rechtswissenschaften in Marburg, Gießen und Wetzlar. 1817 als Hofgerichtsadvokat und Prokurator in Hanau zugelassen, 1822 Staatsanwalt, später auch Notar.
1827 von den Stadträten der Alt- und Neustadt zum Oberbürgermeister auf Lebenszeit gewählt. Leistungen u.a.: grundlegende Reorganisation der Verwaltung, Neuordnung des Hanauer Schulwesens, Gründung der Sparkasse Hanau, einer Armenversorgung, der Feuerwehr, des Hauptfriedhofs, einer Kleinkinderschule. Mitglied mehrerer kurhessischer Ständeversammlungen, Vorsitzender der Hanauer Volkskommission, Mitunterzeichner des Hanauer Ultimatums vom 9. März 1848. Vom 11. März 1848 an Regierungsrat und Kurhessischer Minister des Innern mit Sitz in Kassel bis 22. Februar 1850, Ernennung zum Staatsrat am 14. September 1848. Als Pensionär lebte er kurze Zeit in Kassel und siedelte dann wieder nach Hanau über, wo er am 29. Februar 1860 verstarb.
Oberbürgermeister vom 13. April 1848 bis 20. Juli 1850.

Geboren am 19. Februar 1815 in Hanau. Jurastudium, Tabakfabrikant. Mitglied der Hanauer Volkskommission. Maßgeblicher Verfasser des "Hanauer Ultimatums", einer revolutionären Petition an den Kurfürsten von Hessen, deren Freiheitsforderungen vollends erfüllt wurden. 1848 Wahl in das Deutsche Vorparlament, sodann Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung (Paulskirche, Wahlkreis 10 - Kurhessen, Vertreter der "teutschen Hofs", dann der Donnersberger / äußerste Linke), auch des Stuttgarter Rumpfparlaments. Präsident des Hanauer Märzvereins. Als Nachfolger Bernhard Eberhards Hanaus Oberbürgermeister von 1848 bis 1850. Verstarb 1850 an den Folgen eines Reitunfalls während eines Kuraufentalts in Arolsen.

Nach dem Tode Rühls dauerte die Oberbürgermeisternachfolge bis 1855; entweder die Kandidaten lehnten ab oder wurden vom Kurfürsten nicht bestätigt (Kandidaten Michael, Blum, Schüler, Hünersdorf, Cassian, Wille, von Bischofshausen).
Oberbürgermeister von 1855-1879.

Geboren am 10. Februar 1817 in Hanau. Jurist und bis zur Übernahme des Hanauer Oberbürgermeisteramtes Landesassessor in Fulda. Wahl am 10. Mai 1855. In seine 24-jährige Amtszeit fallen u. a. die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Hanau (1862) sowie die Eröffnung der Eisenbahnbrücke zwischen Hanau und Steinheim (1873). 1879 Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen. Verstorben am 1. Juni 1882 in Hanau.
Oberbürgermeister von 1879-1887

Geboren am 20. August 1844 in Cappeln. Studium der Rechtswissenschaften und Nationalökonomie in Kopenhagen, Kiel und Leipzig 1863-1868, erstes juristisches Staatsexamen 1868. Tätigkeiten bei den Amts-, Kreisgerichten, Staatsanwaltschaften von Altona (heute Hamburg) und Kiel 1870-1872, im königlichen Appellationsgericht Kiel 1872. Bürgermeister von Mölln / Schleswig-Holstein 1872-1877, erster Beigeordneter der Stadt Düsseldorf 1877-1879. Oberbürgermeister von Hanau 1879-1887; er führte Hanau am 1. April 1886 in die Kreisfreiheit. Dann Oberbürgermeister von Wandsbek (heute Hamburg) 1888-1912, zum Dienstende Auszeichnung mit dem Roten Adler-Orden III. Klasse, Ehrenbürger 1913. Verstorben am 15.11.1931 in Siems / Lübeck.
Oberbürgermeister von 1887-1893.

Geboren am 27. März 1846 in Kettenbach/Nassau. Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Heidelberg, Leipzig und Berlin. 1872-1873 Regierungsassessor im Justizministerium Berlin, bis 1885 Hilfs- und Landrichter in Brilon und Duisburg. Abgeordneter des Rheinischen Landtags für Barmen-Elberfeld (Fortschrittspartei). 1885-1887 Stadtrat in Frankfurt/Main. 1887-1893 Oberbürgermeister von Hanau, führte hier u. a. umfangreiche Sielarbeiten durch und bereitete den Bau des Hanauer Mainhafens vor. 1893-1898 Oberbürgermeister von Kassel. Verstorben am 3. Juli 1903 in Bad Godesberg.
Oberbürgermeister vom 5.6.1893 bis 31.12.1916.

Geboren am 12. Dezember 1855 in Demmin/Pommern. Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen und Greifswald. Nach dem Assessorexamen von 1883-1888 Rechtsanwalt und Notar in St. Goarshausen. 1889 bis 1883 Bürgermeister von Höchst am Main (heute Frankfurt-Höchst). 1893-1916 Oberbürgermeister von Hanau, in seiner Amtszeit entstanden u. a. die ausgedehnten Kasernenanlagen im heutigen Stadtteil Hanau-Lamboy. 1916 Ernennung zum Ehrenbürger (siehe auch Seite Ehrenbürger). U. a. Vorsitzender des Landesausschusses in Kassel, des Hessen-Nassauisch-Waldeck´schen Sparkassenverbandes, des evangelischen Waisenhauses. Verstorben 1936 in Hanau.
Oberbürgermeister vom 1.1.1917 bis 28.12.1921.

Geboren 1873 in Benneckenstein/Harz. Von 1901 bis 1907 Stadtrat in Nordhausen, von 1907 bis 1908 Erster besoldeter Beigeordneter und danach bis zur Wahl zum Oberbürgermeister Zweiter Bürgermeister in Hanau. Seine Amtszeit war geprägt durch die Revolutionszeit mit Arbeiter- und Soldatenrat unter Dr. Wagner. Ab 1922 Regierungsdirektor.
Oberbürgermeister vom 29.12.1921 bis 31.3.1933 (Deutsche Demokratische Partei).

Geboren am 10. April 1884 in Straßburg als Sohn eines Gymnasialprofessors. Jurastudium in Kiel und Straßburg mit Promotion 1907. Gerichtsassessor, 1912-1919 Verwaltungsdirektor des Armenwesens in der elsässischen Metropole, 1914-1916 Soldat. 1919-1921 vortragender Rat und Regierungsrat im Württembergischen Innenministerium in Stuttgart.
1921 Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Hanau. In seine Amtszeit fielen u. a. die Hanauer Verwaltungsreform, Einweihung des Mainhafens (1924), der Stadthalle (1928), es entstanden die Wohnbauprojekte Beethovenplatz ("Zirkus Blaum") und Hafen. Mit Wirkung zum 1. April 1933 wegen seiner antinationalsozialistischen Einstellung beurlaubt, endgültige Versetzung in den Ruhestand zum 28.12.1933 (Bürgermeister Dr. Müller übernahm seine Vertretung). Tätig als wissenschaftlicher Publizist und Wirtschaftsberater, 1937 Umzug nach Oberursel, 1943 / 1944 dienstverpflichtet als Betriebsführer einer Flugzeugmotorenfabrik in Oberursel.

Während der Jahre 1933 bis 1945 wurden die Oberbürgermeister nicht mehr gewählt, sondern durch das NS-Regime eingesetzt. Dem letzten demokratisch gewählten Stadtoberhaupt Dr. Kurt Blaum folgten die Nationalsozialisten.
Kommissarischer Oberbürgermeister vom 1.6.1933 bis 31.3.1934 (NSDAP).

Geboren am 23. Januar 1893 in Groß-Steinheim. 1912 Eintritt in das Infanterieregiment 88 Hanau, Teilnahme am Ersten Weltkrieg. Danach Vorsteher des Konstruktionsbüros der Fa. Dunlop, Betriebsleiter der Stempelwerke Mainkur und Mauserwerke Waldeck als Ingenieur. 1930 Eintritt in die NSDAP, Mitgründer der Ortsgruppe Großauheim. Ortsgruppenleiter, 1932 Gauredner und Wahlorganisator der NSDAP. 1932 Kreisleiter, damit Organisator der "nationalsozialistischen Revolution" im Raum Hanau. Unter seiner Verantwortung wurden politische Gegner verfolgt, in Konzentrationslager und Zuchthäuser verschleppt.
Nachdem Landrat Eugen Kaiser (SPD) am 1. März durch Verfügung des Regierungspräsidenten aus politischen Gründen in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden war (er kam 1945 im KZ Dachau um), wurde Löser am 13. März 1933 zum kommissarischen Landrat und Polizeidirektor bestellt. Beim Zusammentritt der neu gewählten Hanauer Stadtverordnetenversammlung am 28. März 1933 wurde die Stelle des Oberbürgermeisters im Stellenplan der Stadt 1933/34 gestrichen. Löser übernahm kommissarisch auch die Führung der Stadt. Ab 1. Mai 1933 zusätzlich Leiter der Gestapo-Außenstelle Hanau.
1934 wurde durch die Gemeindeordnung in Hanau wieder ein Oberbürgermeister installiert. Löser übergab sein Amt an Dr. Friedrich Müller-Starke. 1937, bei der Trennung der Ämter von Staat und Partei, entschied er sich für die Dienststellungen Landrat und Polizeidirektor (Max Else wurde sein Nachfolger in der Funktion des NSDAP-Kreisleiters). Nach dem Einmarsch der US-Army am 28. März 1945 als belasteter Nationalsozialist inhaftiert, 1948 wegen fortgesetzter Aussageerpressung und Körperverletzung im Amt zu fünf Jahren Zuchthaus unter Anrechnung seiner Lagerhaft verurteilt. Ende 1949 entlassen, war er als Ingenieur bei der Dampfkesselüberwachung tätig. Verstarb am 3. Mai 1973 in Großauheim.
Am 21.12.1877 in Chemnitz / Sachsen geboren, nach Volksschule und Gymnasium dort Abitur 1897. Jurastudium in Lausanne, München und Leipzig 1897-1904, juristische Staatsprüfungen 1900 und 1906. Militärdienst als Einjähriger 1901/1902. Promotion 1903 an der Universität Leipzig: „Die Vollmacht in ihrem Verhältnis zum Auftrag“. Assessor am Amtsgericht Auerbach 1906, Polizeiassessor in Chemnitz 1909, Ratsassessor in Chemnitz 1908, Stadtrat in Döbeln 1909, Stadtrat in Greifswald 1912. Soldat im Ersten Weltkrieg 1914-1918 (Oberleutnant), Ratsherr und Polizeidirektor in Greifswald 1918.
Ab 1.9.1920 Erster Beigeordneter und Bürgermeister der Stadt Hanau, Finanz- und Wirtschaftsdezernent unter Oberbürgermeister Dr. Kurt Blaum, 1932 Wiederwahl. Seit 1928 Vorsitzender des Deutschen Alpenvereins Zweig Hanau. Mitglied der NSDAP seit 1. Mai 1933. Ab 19.7.1934 bis zu seiner Pensionierung am 30.9.1943 Oberbürgermeister. Ab 1.10.1943 bis 8. Mai 1945 Indienststellung als Beamter auf Widerruf mit Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. In seine 23-jährige Amtszeit fallen die Konsolidierung der städtischen Finanzen nach der Inflation wie auch die „Arisierungen“ jüdischen Eigentums unter dem NS-Regime.
Das Kammerspruchverfahren wurde am 1.4.1949 gegen Zahlung einer einmaligen Geldsühne mit „minderbelastet“ eingestellt, im Bewährungsverfahren vom 14.7.1949 als „Mitläufer“. Lebte bis zu seinem Tod am 5. Mai 1967 in Hanau.
1905 in Marburg geboren, Besuch der Oberrealschule Hanau, Abitur 1925. Studium der Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften in Marburg und München 1925-1933, seit 1929 Mitglied der NSDAP. Gerichtsreferendar in Hanau 1929, ehrenamtlicher Geschäftsstellenleiter der NSDAP-Ortsgruppe Hanau. Seine Agitationstätigkeit für Hitler führte zu einem Disziplinarverfahren und Unterbrechung der juristischen Ausbildung 1932 am Landgericht und der Staatsanwaltschaft Hanau. 1933 Gerichtsassessor-Examen. Ab 12. März 1933 Mitglied der NSDAP-Stadtverordnetenfraktion in Hanau. Amtsjurist im Landratsamt Gelnhausen 1934, dann in Lüneburg 1935. Regierungsassessor in der Dienststelle von Reichsstatthalter Sprenger in Darmstadt 1935, ab 15. Juni 1935 dessen Adjutant, Gauredner und Mitarbeiter im Gauamt für Kommunalpolitik.
Ab 1. Juli 1937 Bürgermeister und Stadtkämmerer von Hanau. In seine Amtszeit fallen die „Arisierung“ und Verschleppung mit Ermordung der jüdischen Bevölkerung, wie auch die Restaurierung der Altstadt und die Eröffnung des Deutschen Goldschmiedehauses 1942. Zwischenzeitlich freiwillige Meldung als Soldat an die "Heimatfront". 30. Januar 1944 Ernennung zum Oberbürgermeister.
Setzte sich vor dem Einmarsch der Amerikaner mit seiner Familie Mitte März 1945 nach Thüringen ab, wohnte dann in Marburg und Bad Pyrmont. Bei der „Entnazifizierung“ als „minderbelastet“ eingestuft, arbeitete in der Kleiderfabrik seiner Frau „Heidi Moden“. Umzüge nach Ulmen und Daun / Eifel, Koblenz. 1957 Wiederzulassung als Rechtsanwalt. 1984 Übersiedlung nach Neunkirchen / Saar, wo er 80-jährig im Mai 1986 verstarb.  
Kommissarischer Oberbürgermeister vom 28.3. bis 1.4.1945.

Geboren am 31. Oktober 1880 in Kahl am Main. Expedient, seit 1897 Beamter in der Steuerverwaltung der Stadt Hanau, zuletzt Steuerinspektor.
Unmittelbar nach dem Einmarsch der US-Armee auf Hanauer Stadtgebiet von den Alliierten als dienstältester Beamter der Stadtverwaltung als kommissarischer Bürgermeister beauftragt. Gestorben am 1. Januar 1948.
Nach seiner OB-Zeit von 1921 bis 1933 erneut als kommissarischer Oberbürgermeister vom 2.4.1945 bis 10.6.1945 (CDU) eingesetzt. Organisation der Trümmerräumung.

Ab 11. Juni 1945 Stellvertreter des kommissarischen Oberbürgermeisters Wilhelm Hollbach in Frankfurt, am 4. Juli 1945 selbst zum kommissarischen Oberbürgermeister in Frankfurt/Main durch die US-Army ernannt. Gründung der dortigen Trümmerverwertungsgesellschaft, Wiedereröffnung der Universität. Bei der OB-Wahl 1946 Gegenkandidat von Walter Kolb, Düsseldorfer Oberstadtdirektor (SPD), der gewann. 1947 Präsident des Landesamtes für Vermögenskontrolle Hessen, 1947-1948 geschäftsführender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft deutscher Sparkassen- und Giroverbände und Girozentralen, Mitarbeit an der Währungsreform 1948, Aufsichtsratsvorsitzender der Bavaria-Schifffahrts- und Speditions-AG, Mitbegründer und Mitglied des Hauptausschusses des Deutschen Alpenvereins, Präsident des Landesverbandes Hessen des Deutschen Roten Kreuzes, Präsident der Polytechnischen Gesellschaft in Frankfurt am Main, Vorstandsmitglied des paritätischen Wohlfahrtsverbandes. 1952 erhielt er das große Bundesverdienstkreuz. 1955 Aufruf zum Wiederaufbau der Alten Oper. Verstorben am 26.11.1970 in Bad Homburg. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Hanauer Hauptfriedhof.
Kommissarischer Oberbürgermeister vom 6.7.1945 bis 24.4.1946.

Karl Wilhelm Adolph Molitor wurde am 20. August 1883 in Hanau als Sohn einer Goldarbeiterfamilie geboren. Soldat im Ersten Weltkrieg. Seit 1920 als Großvertreter im Schuhwarenhandel tätig, Mitinhaber der Hanauer Filiale der "Mitteldeutschen Schuhgesellschaft" Molitor & Kämmerer. Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), Vorsitzender des später im TSV Hanau 1860 Hanau aufgegangenen FC Viktoria 1894 und des Hanauer Wandervereins. Verdienste um die Enttrümmerung des völlig zerstörten Stadtgebietes von Hanau; in seiner Amtszeit Einrichtung des "Hanauer Ehrendienstes" unter Leitung von Philipp Daßbach zur Schuttbeseitigung. Ab 1950 Vorsitzender der "Vereinigung zur Wahrung Demokratischer Rechte Hanau", einer Diskussionsplattform, die seitens des bürgerlichen Lagers versuchte den demokratischen Fortschritt in der Bundesrepublik zu befördern.
Verstorben am 26. August 1953 in Hanau, beigesetzt auf dem Hanauer Hauptfriedhof.
Dr. Hermann Krause
Kommissarischer Oberbürgermeister vom 11.6.1945 bis 5.7.1945 und 25.4.1946 bis 18.7.1946 (CDU).

Geboren am 13.8.1908 in Hanau, 1927 Abitur an der Hohen Landesschule, bis 1930 Studium der Rechtswissenschaften, Geschichte, Volkswirtschaftslehre und evangelische Theologie in Frankfurt am Main, 1931-1934 Referendariate am Amtsgericht Gelnhausen, Amts- und Landgericht Hanau, Oberlandesgericht Kassel, Staatsanwaltschaft Hanau, 1932 Dissertation, 1.5.1933 Eintritt in die NSDAP, 1934 zweites Juristisches Staatsexamen, Gerichtsassessor. 1934-1936 tätig am Evangelischen Konsistorium Magdeburg, 1936-1945 Konsistorialassessor, juristischer Oberkonsistorialrat am Evangelischen Konsistorium Königsberg. 1945 Rückkehr nach Hanau, ab 1. Mai juristischer Mitarbeiter von Oberbürgermeister Dr. Blaum, Stellvertreter Molitors, kommissarischer Oberbürgermeister. Oktober 1946 Einstellung des Spruchkammerverfahrens durch „Nicht-Betroffenen-Bescheid“. 1946 Gründungsmitglied der Hanauer CDU. 18.7.1946 Wahl zum Bürgermeister und Kämmerer der Stadt Hanau (bis 1966). Über 21 Jahre im kommunalen Dienst initiierte und begleitete Dr. Krause maßgeblich alle Wiederaufbaumaßnahmen nach dem Zweiten Weltkrieg. 1954-1970 Mitglied des Hessischen Landtags, u. a. Vorsitzender des Haus- und Grundbesitzerverbandes Hessen, Mitglied der Verbandsversammlung und des Verwaltungsausschusses des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen. 1959 Mitglied der dritten Bundesversammlung. Sein Grab befindet sich auf dem Hanauer Hauptfriedhof. Im Wohngebiet Francoisgärten / Lamboy wurde eine Straße nach ihm benannt.
Oberbürgermeister vom 18.7.1946 bis 3.3.1956 (SPD).

Geboren am 14. Oktober 1885 in Hanau. Goldschmied und später Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Hanau. 1919 Stadtverordneter, 1924-1933 Magistratsmitglied, 1924-1933 Mitglied des Preußischen Landtags. Während der NS-Zeit als SPD-Mitglied Verfolgung und Haft. Nach Kriegsende von der US-Militärverwaltung zum Hanauer Polizeidirektor ernannt. Am 18. Juli 1946 erstes frei gewähltes Stadtoberhaupt nach dem Krieg. Alle Wiederaufbauleistungen nach dem Krieg sind mit seinem Namen verknüpft. Verstarb während seiner 3. Amtszeit am 3. März 1956. Sein Grab befindet sich auf dem Hanauer Hauptfriedhof.
Die Karl-Rehbein-Schule trägt seinen Namen.
Oberbürgermeister vom 25.4.1956 bis 24.4.1962 (SPD).

Geboren am 8. Juli 1895 in Hanau. Volksschule, Werkzeugmacher, Werkmeister. 1910 Mitglied der sozialistischen Arbeiterjugend und im Deutschen Metallarbeiterverband. 1918 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates (KPD), 1920-1924 Mitglied des Hanauer Stadtparlaments (SPD). 1925 Gewerkschaftssekretär, dann Geschäftsführer der Fabrikarbeiterverbände in Hanau, Gießen und Merseburg-Leuna, dort auch SPD-Stadtverordneter. Während der NS-Zeit Verfolgung und Haft. Nach 1945 Aufbau der Gewerkschaftsbewegung und der SPD in Hanau, 1945-1949 Leiter des Arbeitsamtes Hanau und Vorsitzender des Arbeitsgerichts Hanau. 1946-1948 Stadtverordnetenvorsteher, 1946-1970 Mitglied des Hessischen Landtags, zeitweise stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion, Alterspräsident, 1949 Mitglied der Bundesversammlung 1949 Ministerialrat im Hessischen Arbeitsministerium, 1951-1954 Hessischer Minister für Arbeit, Wirtschaft, Verkehr und zeitweise Landwirtschaft ("Vater" des hessischen Betriebsrätegesetzes und der Dorfgemeinschaftshäuser), Vorsitzender des hr-Rundfunkrates. 1956 Wahl zum Hanauer Oberbürgermeister. In seine Amtszeit fallen u. a. der Wiederaufbau des Deutschen Goldschmiedehauses, diverse Schulbauten, das erste kombinierte Hallen- und Freibad sowie das Dorfgemeinschaftshaus Mittelbuchen (die seinen Namen tragen) und die Stiftung des Bürgerfestes ("Hei-Fisch-Fest"). Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern 1960, 1970 Ehrenbürger der Stadt hanau, Wilhelm-Leuschner-Medaille 1971. Verstorben am 9. August 1973 in Hanau, beigesetzt auf dem Hanauer Hauptfriedhof.
Oberbürgermeister vom 2.5.1962 bis 31.12.1971 (SPD).

Geboren am 3. Mai 1908 in Lippehne/Neumark. Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Tübingen, Jena, Berlin und Greifswald. Gerichtsreferendar am Amtsgericht Soldin 1934. Große Staatsprüfung 1938. Stadtassessor, dann Stadtrechtsrat in Emden. Einberufung zum Heeresdienst am 1. November 1939, Kriegsdienst und Gefangenschaft, Niederlassung in Schleswig-Holstein. Regierungs- und Landeskulturrat im Landwirtschaftsministerium Kiel. 1954 Umzug nach Hessen und Leiter der Landeskultusabteilung des Hessischen Landwirtschaftsministeriums. 1962 Wahl zum Oberbürgermeister von Hanau, in seine Amtszeit fielen: Hessentag in Hanau (1963), Bettenhochhaus Stadtkrankenhaus (1965), Marktplatz-Tiefgarage, Bürgerhaus Stadthalle, Hanauer Hauptbahnhof und Kläranlage (1966), Eröffnung Historisches Museum Schloss Philippsruhe und Wiederinbetriebnahme Comoedienhaus Wilhelmsbad (1967). Nach der Pensionierung Präsident des Landesverbandes Hessen des Deutschen Roten Kreuzes und Mitglied des DRK-Präsidiums auf Bundesebene. Herbert Dröse starb am 24. September 1979 und wurde auf dem Hanauer Hauptfriedhof beigesetzt.
Oberbürgermeister vom 10.1.1972 bis 9.1.1984 (SPD).

Geboren am 18. Oktober 1930 in Frankfurt/Main. 1951 Abitur in Bad Homburg, Verwaltungslehre bei der Stadt Frankfurt. 1952-1957 neben der praktischen Tätigkeit Jurastudium an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. 1961 Anstellung bei der Stadt Frankfurt als Magistratsassessor, zuletzt Magistratsdirektor im Rechneiamt mit Schwerpunkt Finanzverwaltung und Universitätsangelegenheiten.
1966 Wahl zum Bürgermeister der Stadt Hanau, 1972 bis 1984 Oberbürgermeister. In seine Amtszeit fielen u. a. die Verwaltungs- und Gebietsreform mit Eingliederung der neuen Hanauer Stadtteile Mittelbuchen, Großauheim mit Wolfgang, Klein-Auheim und Steinheim (1972/74), die Vollendung der Neubaugebiete Tümpelgarten und Weststadt, Schul- und Sporthallenbauten, die Beseitigung des "Schienenpanzers" durch Bahnüber- und unterführungen, Trassenverlauf der A 66. 1984 Abwahl durch neue CDU-FDP-Koalition, bis zur Wiederwahl 1985 freiberufliche Tätigkeit als Rechtsanwalt.
Oberbürgermeister vom 10.1.1984 bis 20.5.1985 (CDU).

Geboren am 11. August 1931 in Offenbach. Abitur am Leibniz-Realgymnasium Offenbach (1952), Studium der BWL, VWL, Jura und Pädagogik in Frankfurt, Diplom-Handelslehrer (1955). Dienst an der Theodor-Heuss-Schule Offenbach, von 1959-1970 Personalratsvorsitzender. Studiendirektor (1971), ab 1974 Oberstudiendirektor an den Kaufmännischen Schulen I in Hanau.
Stadtverordneter in Steinheim (1972-1974), ehrenamtlicher Stadtrat in Hanau (1974-1977), Vorsitzender der CDU-Stadtverordnetenfraktion (1977-1984). Von Januar 1984 bis Mai 1985 Oberbürgermeister der Stadt Hanau. In seine Amtszeit fielen u. a. die Eröffnung des Bürgerhauses Großauheim, Restaurierungsarbeiten nach dem Schlossbrand Philippsruhe, der Umbau Marktplatz mit Tiefgarage (1984) und die ersten Brüder Grimm-Märchenfestspiele (1985). Ehrenbürger von Hanau-Steinheims Partnerstadt Francheville (1984), Abwahl 1985, Rückkehr in den Schuldienst, Pensionierung 1997.
Oberbürgermeister vom 10.6.1985 bis 30.6.1994 (SPD).

Vita siehe oben. Nach Änderung der Mehrheitsverhältnisse in der Kommunalwahl im März 1985 zu Gunsten der SPD erneute Wahl zum Oberbürgermeister, in seine zweite Amtszeit fielen u. a. die Errichtung mehrerer Bürgerhauser, Eröffnung Museum Schloss Steinheim und der August-Schärttner-Großsporthalle. Am 30. Juni 1994 Eintritt in den Ruhestand auf eigenen Antrag. 1994 Ehrenbürger der Stadt Hanau. Er war zudem ehrenamtlicher Vorsitzender des Vorstandes der Martin-Luther-Stiftung.
Oberbürgermeisterin vom 1.7.1994 bis 15.5.2003 (CDU).

Geboren am 21.12.1943 in Elz / Westerwald. Schulbesuch in Limburg und Hanau. Ausbildung als Fotolaborantin, Besuch der Berufsfachschule für Fotografie Frankfurt, Tätigkeit in verschiedenen Fotofachgeschäften. Weitere Ausbildung beim Postscheckamt Frankfurt. Verheiratet, Mutter von 4 Kindern. 1972-1985 Stadtverordnete, 1985-1989 ehrenamtliches Magistratsmitglied, 1989-1994 CDU-Fraktionsvorsitzende. Ab 1. Juli 1994 erste direkt gewählte Oberbürgermeisterin der Stadt Hanau. 2000 Wiederwahl. In ihre Amtszeit fielen u. a. die Feierlichkeiten zu 400 Jahre Neustadt und Wallonisch-Niederländische Gemeinde (1997), Umwandlung der aufgelassenen US-Militärflächen Lamboy in Wohn- und Dienstleistungsareale (ab 1998), Hanau wurde Oberzentrum, Grundsteinlegung Congress Park Hanau (2001), Landesgartenschau (2002). Mai 2003 Abberufung durch Bürgerentscheid. Präsidentin des Fördervereins zum Jubiläum 175 Jahre Turngemeinde 1837 Hanau a.V.
Oberbürgermeister seit dem 17.11.2003 (SPD).

Geboren am 7. November 1959 in Hanau. Nach dem Abitur (1980) Studium an der Verwaltungsfachhochschule Wiesbaden, Diplom-Verwaltungswirt (1983). Tätig in der Kämmerei des Main-Kinzig-Kreises (1983-1986), Aus- und Fortbilder der Kreisverwaltung (1986-1994), Mitglied der Projektleitung des Main-Kinzig-Kreises (1994-1995).
Mitglied des Ortsbeirates Großauheim (1985-1989), Stadtverordneter (1989-1995), SPD-Fraktionsvorsitzender (1994-1995), Bürgermeister der Stadt Hanau (1995-2003). Seitdem Oberbürgermeister, Wiederwahl 2009 mit 75 %, 2015 mit 63 % und 2021 mit 56 % der abgegebenen Stimmen im jeweils ersten Wahlgang. Derzeitige Masterprojekte: Konversion der ehemaligen Kasernenareale, Stadtumbau Innenstadt nach erfolgreichem Wettbewerblichem Dialog, „Hanau steht zusammen“ nach dem rassistischen Anschlag vom 19.2.2020, Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Pandemie und Kreisfreiheit.