Oberbürgermeister zu aktuellen Themen

Wir werden rasch entscheiden und handeln
Galeria Kaufhof Hanau

Oberbürgermeister Kaminsky will städtischen Gremien den Kauf der Kaufhof-Immobilie vorschlagen / Entscheidung nach der Sommerpause im September diesen Jahres

Hinter verschlossenen Türen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Der Galeria-Kaufhof-Karstadt-Konzern hatte am 13. März verkündet, mehrere Kaufhäuser in Deutschland zu schließen, für die Kaufhof-Filiale soll am 31. Januar 2024 Schluss sein.

Sofort hatte sich Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky klar positioniert: „Der Plan der Stadt Hanau heißt nun, das Haus in der Innenstadt zu übernehmen, ins Eigentum zu kommen. Einen langen Leerstand können und werden wir an dieser Stelle nicht akzeptieren.“ In den vergangenen Wochen hatte sich ein in Hanau bewährtes Experten-Team unter Führung von Stadtentwickler Martin Bieberle intensiv mit allen relevanten Themen auseinandergesetzt und in dieser Woche die Stadtspitze informiert. „Mit gewohnter Seriosität und Hanauer Tempohärte, einer gesunden Mischung aus Fachleuten der Unternehmung Stadt Hanau sowie externen Spezialisten, die nicht nur unsere Stadt sehr gut kennen, sind wir große Schritte weiter und grundsätzlich entscheidungsreif“, so Kaminsky. ...
Geprüft wurde unter anderem der technische Status des Gebäudes. Die gute Nachricht ist, dass die denkmalgeschützte Immobilie, die ab 1957 gebaut und am 27. November 1957 eröffnet wurde, grundsätzlich sanierungsfähig ist. Statik und Brandschutz, als harte Faktoren, werden als „in Ordnung“ bewertet, grundsätzlicher Sanierungsbedarf bestehe, insbesondere unter energetischen Gesichtspunkten. Die Fachgruppe kommt zu der Bewertung, dass die Immobilie am Marktplatz von ihrer Grundstruktur und offenen Gestaltung nach einer Sanierung Optionen für unterschiedlichste Nutzungen bietet. Von Büro bis Wohnen, Gastronomie bis Fitnessstudio, Gesundheitszentrum und anderen gewerbliche Nutzungen. Das Erdgeschoss soll, so die Empfehlung, auf jeden Fall für frequenzorientierte Nutzungen zur Verfügung stehen, etwa Handel. Das Untergeschoss mit seiner direkten Anbindung an die Tiefgarage „Am Markt“ sei ebenfalls multifunktional nutzbar, von Club über weitere Kulturangebote bis hin zum Supermarkt und einer möglichen Erweiterung der Tiefgarage wäre es auf vielfältige Weise nutzbar. „Wir werden alles erwägen. Diese Immobilie kann alles“, so Oberbürgermeister Kaminsky.

Rainer Krebs, der im Auftrag der Stadt das Kompetenzteam bei städtebaulichen und architektonischen Themen begleitet, vergleicht die Kaufhof-Immobile von ihrer Transformationsfähigkeit mit der „Berliner Altbauwohnung“. Er folgert, dass mit dem Gebäude alles möglich sei, dass es für die kommenden 100 Jahre an die jeweils sich verändernden Anforderungen anpassbar sei.

Neben architektonischen Fragen wurden durch Rechtsanwalt Dr. Olaf Otting die juristischen Themen aufbereitet. „Die Stadt Hanau hat durch das Vorkaufsrecht und die Möglichkeiten des besonderen Städtebaurechts grundsätzlich eine starke Position für ein Abwehrspiel. Niemand kann ohne unser Zutun kaufen oder die Immobilie mit von der Stadt nicht gewollten Nutzungen füllen“, so der Oberbürgermeister. „Unser Ziel ist natürlich eine zeitnahe Entwicklung der Immobilie.“
Aufgrund vieler verschiedener Einflüsse – von boomendem Online-Handel über Corona bis hin zu Preisanstiegen für Energie und inflationsbedingter Kaufzurückhaltung – sind viele Innenstädte unter Druck. „Wir stecken mitten im Schicksalsjahr der Innenstädte“, so der OB. Hanau hat in den vergangenen Jahren durch konsequente und stetige Anstrengungen – vom Stadtumbau bis zum Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN bundesweit beachtete Erfolge vorzuweisen. „Dies war nur möglich, weil wir mit breitem politischem Konsens und natürlich auch viel Aufwand immer mutig und innovativ gehandelt haben. Mut zieht Mutige an – diese Formel greift in Hanau“, so Kaminsky. Die weitere Perspektive der Kaufhof-Immobilie, die mit 16.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche nach dem „Forum Hanau“ die zweitgrößte Immobile in der Innenstadt ist, ist in diesem Kontext von strategischer Bedeutung. „Ein langer Leerstand würde unsere Anstrengungen konterkarieren. Umgekehrt bietet das Kaufhof-Gebäude die historische Chance, das Ringen um eine lebenswerte Innenstadt nachhaltig zu befördern“, so Kaminsky.

Das Fachteam beschäftigte sich in den vergangenen Wochen ebenfalls mit anderen Städten, insbesondere mit Standorten, die Kaufhäuser des Essener Galeria-Konzerns hatten oder noch haben. Die Entwicklungen in anderen Städten zeigen, dass Leerstand von Schlüsselimmobilien im Herzen der Stadt das gesamte Umfeld kaum mehr rückholbar nach unten ziehe. Das kann man auch in anderen Städten quer durch die Republik sehen. „In Bremen beispielsweise ist in vormals gut frequentierten innerstädtischen Einkaufspassagen erheblicher Leerstand zu beobachten. Auch der vor Jahren noch florierende Wochenmarkt nur noch ein Schatten seiner selbst“, so Daniel Freimuth, operative Leitung der Hanau Marketing GmbH. Die Gruppe setzte und setzt sich mit aktuellen Angeboten von privaten Anbietern auseinander, die in anderen Städten Immobilien des Galeria-Konzerns übernehmen oder übernehmen wollen. Dabei fällt kein Konzept auf, das nicht zu einem Ergebnis führt, dass das Problem auch langfristig löst. Studien, unter anderem des Bundeswirtschaftsministeriums, zeigen auf, dass ohne städtisches Zutun die Liegenschaften zehn Jahre und mehr leer standen oder minder genutzt wurden. Der Druck wachse so an, dass am Ende doch erworben werden muss.

„Wir sind entschlossen, die Chance für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung zu nutzen und für die nächsten Generationen eine lebenswerte Innenstadt zu gestalten“, so Kaminsky. Die möglichen Nachnutzungen sollen multifunktional sein, das Füllen von 11.000 Quadratmetern Fläche mit reinem Handel funktioniert heute nicht mehr. Mischungen aus Handel, Gastro, Gewerbe, Kultur und öffentlichen Nutzungen sind die Regel, so die Bewertung.

Eine weitere Bewertungsgrundlage ist die finanzielle. „Alles im Leben hat seinen Preis. Folglich haben wir uns intensiv, mit Unterstützung unter anderem von Thomas Müller, Terramag, mit einem möglichen Kaufpreis plus der anstehenden Sanierungskosten und möglicher Finanzierungen der Immobilie beschäftigt“, so Martin Bieberle. Der in Rede stehende Kaufpreis könne unter Berücksichtigung möglicher, einzupreisender Fördermittel, etwa für die energetische Sanierung, für die Stadt beziehungsweise für eine städtische Gesellschaft plausibilisiert werden.
Auswertungen von Kaufpreisen anderer Warenhaus-Immobilien zeigen auf, dass auf der einen Seite in den vergangenen Jahren über große Paketverkäufe an internationale Investoren überhöhte Preise realisiert wurden und gleichzeitig die aktuelle Marktlage einen zeitnahen Erwerb einer einzelnen Immobilie durch einen seriösen Investor unwahrscheinlich erscheinen lässt, bewertet das Fachteam. Die Herausforderung ist nun, mit dem Eigentümer einen zeitnahen Einzelverkauf der Immobilie an die Stadt zu erreichen und dies zu einem Kaufpreis, der wirtschaftlich vertretbar ist. Den bisherigen Verhandlungsstand macht Kaminsky zuversichtlich, dass dies erreichbar ist.

„Unser Ziel ist, die Immobilie zu erwerben und dann in einem strukturierten Verfahren mit privaten Partnern die Immobilie zu entwickeln. Sei es als Mieter und Nutzer oder als Mitinvestoren. Der wettbewerbliche Dialog und die bisherige Konversionsentwicklung, etwa im Pioneer Park, sind hier die Blaupause. Daneben prüfen wir nun weiter, welche aktuellen und zukünftigen städtischen Nutzungen hier funktional und wirtschaftlich sinnvoll platzierbar wären. Wir werden rasch entscheiden und handeln“, so Kaminsky abschließend.

Tag der Städtebauförderung 2023: Hanau präsentiert attraktives Programm im sanierten Neustädter Rathaus
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„Wir im Quartier“ – so lautet das Motto des Tags der Städtebauförderung 2023. Kommunen in ganz Deutschland werden am Samstag, 13. Mai, mit interessanten Programmen auf all jene Projekte aufmerksam machen, die mit Mittel aus der Städtebauförderung umgesetzt wurden. Auch die Stadt Hanau beteiligt sich in diesem Jahr wieder und wird dabei das nach jahrelangen umfangreichen Sanierungsarbeiten 2022 wieder eröffnete Neustädter Rathaus ins Zentrum des Geschehens rücken. ...
„Das Rathaus ist dabei ein prominentes Beispiel für Maßnahmen, die mit Hilfe der Städtebauförderungen umgesetzt werden konnten“, betont Oberbürgermeister Claus Kaminsky. So war das Neustädter Rathaus seit dem Wiederaufbau im Jahr 1964 die zentrale Wirkstätte der Hanauer Demokratie. Aufgrund gravierender baulicher Mängel musste in 2012 jedoch eine Nutzungseinschränkung für die Obergeschosse ausgesprochen werden. Damit war diese Funktion nicht mehr gegeben und über Jahre hinweg mussten die Stadtverordneten/ Fraktionen andere Räumlichkeiten nutzen. „Eine solche Sanierung ist immer mit hohen Kosten verbunden. Häufig waren andere Themen in der Stadt dringlicher und wichtiger, also wurde das Neustädter Rathaus immer wieder hintenangestellt“, so Kaminsky weiter. Erst 2018 beschloss die Stadtverordnetenversammlung die Sanierung und es dauerte bis September 2022, ehe die Arbeiten abgeschlossen werden konnten.

In diesen vier Jahren galt es, diverse, teilweise erhebliche bauliche Herausforderungen zu bewältigen. Jetzt erstrahlt das Wahrzeichen mit seiner historischen Fassade außen und innen in neuem Glanz und bietet mit der nun erzielten Barrierefreiheit allen Menschen die Möglichkeit zur Teilhabe. „Die Sanierungskosten beliefen sich am Ende auf rund elf Millionen Euro, wobei rund zwei Millionen Euro durch Fördermittel des Landes Hessen aus dem Städtebauförderprogramm Aktive Kernbereiche in Hessen abgedeckt wurden“, sagt der Oberbürgermeister. Darüber hinaus gab es objektbezogene Zuschüsse des Landesdenkmalamts für die Restaurierung des Balkongeländers sowie der Stiftung der Sparkasse Hanau für das Glockenspiel.

Nun also liegt der Fokus des diesjährigen Tags der Städtebauförderung auf dem Neustädter Rathaus. Neben den vielen Informationen zum Rathaus selbst, werden auch noch einmal weiteren Maßnahmen in der Innenstadt gezeigt, die ohne die Städtebaufördermittel nur schwerlich denkbar wären. Zudem findet im neu gestalteten Foyer auch eine Kunstausstellung statt: Anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens zeigt die Gemeinschaft Steinheimer Kunstschaffender aktuelle Werke ihrer Künstlerinnen und Künstler sowie eine Rückschau auf ihre 50-jährige Historie. Eine solche Ausstellung sollte bereits im Jahr 2021 stattfinden, dies war jedoch aufgrund von Einschränkungen durch die Corona-Pandemie nicht möglich.
Im Elisabeth-Selbert-Saal des Rathauses finden sich fortlaufende Multimediapräsentationen. Unter dem Titel „Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft. Zuversicht“ wird eine Tafel-Ausstellung und Bilderschau zur Renovierung und Wiedereinweihung des Neustädter Rathauses angeboten.  In einer zweiten Präsentation mit dem Titel „Die lokale Demokratie“ wird kurzweilig erklärt, wie Hanauerinnen und Hanauer Einfluss auf die Politik für ihre Stadt nehmen können.

Im 1. Obergeschoss des Rathauses informiert die BAUprojekt Hanau GmbH über die verschiedenen Städtebauförderprojekte in Hanau und wird dabei insbesondere auch ein Fokus auf das Projekt der Sanierung des Neustädter Rathauses legen. Jeweils um 10, 12, 14 und 16 Uhr können interessierte Bürgerinnen und Bürger an einer Führung durch das gesamte Rathaus teilnehmen. Dabei werden Geschichte, Bedeutung und Renovierung des Gebäudes in den Blick genommen. Der Treffpunkt für diese Führungen ist im Foyer.

Als weitere besondere Aktivität des Tages gibt es um 11 Uhr einen Rundgang durch die Hanauer Innenstadt. Mit dem Fokus „City-Konjunktur-Programm“, welches im Rahmen der „Aktive Kernbereiche“ in Hanau in Gang gesetzt wurde, erhalten Teilnehmende einen Eindruck davon, welche Projekte und Maßnahmen dank dieser Förderung in der Innenstadt umgesetzt wurden und welche weiteren Projekte noch in Planung sind. Interessierte für diese Führung treffen sich vor dem Neustädter Rathaus.

Das Bund- Land Förderprogramm “Aktive Kernbereiche“ unterstützt die Kommunen dabei, städtebaulich erforderliche Aufgaben in Angriff zu nehmen und umzusetzen. Ziel ist es, insbesondere die Innenstädte nachhaltig und lebenswert zu gestalten und deren Attraktivität zu erhalten bzw. zu steigern. Gefördert werden unter anderem Projekte im Bereich Barrierefreiheit, Umgestaltung des öffentlichen Raums, Fassadengestaltung, Begrünungen, Sanierung von Schaufensteranlagen sowie Themen wie Klimaschutz, Digitalisierung oder Strukturveränderungen in Handel und Gewerbe. Der Tag der Städtebauförderung soll diese Projekte vor Ort erlebbar machen und gleichzeitig über Planungen und Erfolge informieren.

Baustelle an der Römerstraße: Tiefgarage Marktplatz ist weiterhin geöffnet
Umleitung Tiefgarage Marktplatz

Am Dienstag begannen die Arbeiten anlässlich der umfassenden Neugestaltung der Römerstraße in der Hanauer Innenstadt. Damit einher geht auch eine veränderte Verkehrsführung, da während des ersten Bauabschnitts im Bereich zwischen Lindenstraße und Steinheimer Straße gearbeitet wird. Die Tiefgarage am Marktplatz steht auch weiterhin für Verkehrsteilnehmende zur Verfügung. ...
Um zur Tiefgarage zu gelangen, müssen Autofahrende entsprechend die ausgeschilderten Umleitungen nutzen. Von der Straße Am Steinheimer Tor aus kommend führt diese Umleitung zunächst über die Friedrich-Ebert-Anlage, anschließend über die Stresemannstraße, die Schützenstraße und die Kölnische Straße, ehe am Ende die Zufahrt an der Nürnberger Straße erreicht wird. Aus der Fahrtrichtung Kurt-Blaum-Platz hingegen führt die Umleitung zunächst über die Nürnberger Straße, anschließend über Gärtnerstraße, Schützenstraße und Kölnische Straße, an deren Ende wieder die Nürnberger Straße und damit auch die Zufahrt zur Tiefgarage erreicht wird.

Zeitgleich weist die Stadt Hanau darauf hin, dass im umliegenden Stadtgebiet auch alternative und attraktive Parkangebote zur Verfügung stehen. Die Tiefgarage Forum beispielsweise liegt zu Fuß nur 350 Meter entfernt vom Marktplatz. Dieselbe Distanz ist vom Parkhaus Nürnberger Straße sowie dem Parkhaus Am Forum zurückzulegen. Überdies sind auch die Parkhäuser Kinopolis und Kinopolis 2 nahe am Marktplatz sowie der Fußgängerzone gelegen. Zwischen 600 und 700 Meter Fußweg sind von dort aus zurückzulegen, ehe die Straße Am Markt erreicht wird.

Mehr Sicherheit, mehr Grün - Am 11. April beginnt der erste Bauabschnitt zur Umgestaltung der Römerstraße
Römerstraße

Eine umfassende Neugestaltung der Römerstraße im Innenstadtgebiet steht kurz bevor. Nachdem die Ausschreibung für Ausführungsplanung und Bauüberwachung bereits im Oktober 2021 weitgehend abgeschlossen war, beginnt am 11. April der erste von drei Bauabschnitten. Mit einer Fertigstellung des dritten und letzten Bauabschnitts ist Ende Februar 2024 zu rechnen. ...
Neben einer Erneuerung der Fahrbahnoberfläche wird die Römerstraße um einige Elemente erweitert. So ist beispielsweise zwischen Steinheimer Straße und der Einfahrt zur Marktplatz-Tiefgarage eine Busspur vorgesehen, die in der Mitte der Fahrbahn liegt. Außerdem werden an der Marktplatz-Südseite vier versenkbare Poller installiert, ähnlich denen, die bereits in der Langstraße existieren. „Damit soll das illegale Befahren der Fußgängerzone auf der Achse Marktplatz Südseite – Nürnberger Straße unterbunden werden“, führt Stadtrat Thomas Morlock aus.

Der erste Bauabschnitt beginnt am 11. April und wird voraussichtlich Ende Juli abgeschlossen sein. Dabei wird zunächst im Bereich zwischen Lindenstraße und Steinheimer Straße gearbeitet. Der darauffolgende zweite Bauabschnitt zwischen Steinheimer Straße und Heumarkt, bei dem auch auf Höhe der Paradiesgasse die vier versenkbaren Poller eingebaut werden, soll laut Planung bis Ende Oktober andauern. In einem finalen dritten Bauabschnitt werden die Straßenausbauarbeiten im Bereich zwischen dem Kanaltorplatz und der Glockenstraße ausgeführt. Ende Februar 2024 sollen dann alle Arbeiten abgeschlossen sein.

Die grundhafte Erneuerung wird deshalb notwendig, da die Römerstraße verschiedene Defizite aufweist und sich in einem schlechten Zustand befindet. „Die Fahrbahn ist stark mitgenommen aufgrund jahrzehntelanger Belastung, nicht zuletzt auch durch den Busverkehr“, erklärt Stadtrat Thomas Morlock. Entsprechend besteht Handlungsbedarf für die Stadt Hanau.

Daher hat sich die Stadt Hanau letztlich nicht für eine reine Sanierung der Fahrbahn entschieden. Stattdessen hat der Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) auf Basis des beschlossenen Mobilitätsbildes und in Absprache mit dem Ortsbeirat Innenstadt sowie dem Struktur- und Umweltausschuss eine umfassende Neugestaltung ausgearbeitet. Die Planung für die Römerstraße sieht insbesondere mehr Platz für den Bus-, Fuß- und Radverkehr vor. Doch noch ein weiteres Detail der rund 2,2 Millionen Euro teuren Erneuerungs- und Umbaumaßnahme ist bemerkenswert: „Zwischen Fischerstraße und Marktplatz ist künftig mehr Straßengrün statt -grau zu erwarten. So werden insgesamt 25 neue Bäume im Straßenprofil gepflanzt. Wir wollen allen Verkehrsträgern gerecht werden und insbesondere den Umweltverbund aus Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV stärken“, erklärt Morlock.

Die Planung sieht vor, dass Fußgängerinnen und Fußgänger die Römerstraße im Bereich des Marktplatzes künftig besser queren können. Im Abschnitt zwischen Fischerstraße und Heumarkt werden die Flächen zugunsten des Fußverkehrs neu aufgeteilt. Auch die Führung des Radverkehrs wurde in der Planung überarbeitet: Zwischen Fischer- und Glockenstraße sollen die vorhandenen sechs Parkplätze auf der Südseite verschwinden. Dadurch verringert sich die Unfallgefahr für den Radverkehr deutlich, da sogenannte Dooring-Unfälle vermieden werden. Dabei handelt es sich um Kollisionen, bei denen Radfahrende mit unachtsam geöffneten Autotüren zusammenprallen.

Zudem wird durch mehr Breite Platz für eine zusätzliche Baumreihe in der Fahrbahnmitte gewonnen. An den Kreuzungen mit der Glockenstraße und dem Heumarkt sowie mit der Steinheimer Straße entstehen zusätzlich Querungshilfen für den Fußverkehr.

Die Gestaltung orientiert sich dabei an der Nürnberger Straße. „Dort wurden sogenannte linienhafte Querungshilfen in Form eines Mittelstreifens angebracht. Dies hat sich in der Praxis bewährt und wurde zudem in Fachkreisen sehr wohlwollend aufgenommen", sagt HIS-Leiter Markus Henrich. Zwischen der Steinheimer Straße und der Einfahrt zur Marktplatz-Tiefgarage soll diese Mittelspur vor allem dem Busverkehr vorbehalten bleiben. Auch Radfahrende dürfen den Streifen in West-Ost-Richtung nutzen. „Dadurch erhoffen wir uns an dieser Stelle ein zügigeres Durchkommen für den ÖPNV. Auch ist davon auszugehen, dass Radfahrende an Markttagen nicht durch die Warteschlange vor der Tiefgarageneinfahrt behindert werden“, schließt Morlock ab.

Während der Bauzeit wird es mitunter notwendig sein, alternative Routen und Haltestellen für die Buslinien 5, 10 und 12 einzurichten (siehe Planänderung der Hanauer Straßenbahn GmbH, HSB, unten).
Während der gesamten Bauzeit wird die Befahrbarkeit der Tiefgarage Am Markt gewährleistet sein. Entsprechende Umleitungstrecken zur Erschließung werden jeweils vor Ort ausgewiesen. Vom Osten kommend führt die Umleitung über die Gärtnerstraße und Schützenstraße in die Kölnische Straße und weiter am Markt entlang zur Tiefgarage. Vom Südwesten kommend führt die Umleitung von der Friedrich-Ebert-Anlage über die Stresemannstraße weiter in die Schützenstraße, Kölnische Straße und weiter bis zum Marktplatz.

Ausgenommen ist die Zeit der Neugestaltung des Zufahrtsbereiches mittels Betonpflaster, was ungefähr eine Woche in Anspruch nehmen wird und voraussichtlich im September sein wird.
Alles Informationen im Detail: www.hanau.de/aktuelles/umbauroemerstrasse/index.html
 
Bauarbeiten in der Römerstraße: HSB ändert Linienführung ab 11. April
Ab Dienstag, 11.04.2023 wird die Römerstraße für mehrere Monate wegen Bauarbeiten gesperrt. Daher müssen die Linien 5, 10 und 12 der Hanau Straßenbahn GmbH (HSB) umgeleitet werden und es entfallen Haltestellen.
Die Linie 5 wird über Steinheimer Tor und Friedrich-Ebert-Anlage umgeleitet. Die Haltestellen „Heumarkt“, „Marktplatz“ und „Leimenstraße“ müssen entfallen. Auf der Umleitungsstrecke werden die Halte „Steinheimer Tor/Kino“ und „Friedrich-Ebert-Anlage“ bedient. Für Fahrgäste aus Kesselstadt/Weststadt bestehen am Westbahnhof Umsteigemöglichkeiten zu den Linien 4, 12 und MKK-23 zum Busbahnhof Freiheitsplatz. Alternativ kann die Linie 10 genutzt werden, die von Kesselstadt aus weiterhin direkt zum Freiheitsplatz fährt.
Die Linien 10 und 12 werden über die Nussallee umgeleitet. Die Haltestellen „Heumarkt“ und „Marktplatz“ können nicht bedient werden. Alternativ werden die Haltestellen „Nussallee“ und „Hospitalstraße“ angefahren.
Am Westbahnhof halten die Linien 5 und 10 in Fahrtrichtung Kesselstadt am Bussteig F, die Linie 12 nach Steinheim am Bussteig E (jeweils an der Postcarré-Seite), die Linie 5 zum Hauptbahnhof hält am Bussteig C, die Linien 10 und 12 in Fahrtrichtung Freiheitsplatz am Steig D (jeweils an der Grünanlage).
Alle Informationen finden Sie auch auf www.hsb.de

Sportliches Angebot für Kinder und Jugendliche an den Brückentagen - Hanauer Sportvereine THC, TGH, TVK und HSG stellen Sportarten vor
Sport an Brückentagen

An den beiden schulfreien Brückentagen, am 19. Mai und 9. Juni 2023, bieten Hanauer Sportvereine wieder ein Betreuungsangebot für Kindern und Jugendliche im Alter von 6 bis 14 Jahren an. Von 8.30 bis 16 Uhr können die Schülerinnen und Schüler viele unterschiedliche Sportarten kennen lernen.

Foto: von links nach rechts: Imran Uyar (TGH), Hannes Geist (HSG), Natascha Rohde (Lokales Bündnis für Familie Hanau), Gabriele Stenger (THC), Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Henrik Statz (THC), Cornelia Gasche (Kommunale Frauenbeauftragte/ Geschäftsführung Lokales Bündnis für Familie Hanau) ...
Das Besondere in diesem Jahr: Die vier beteiligten Hanauer Sportvereine, der 1. Hanauer Tennis- und Hockeyclub (THC), die Turngemeinde 1837 Hanau a. V. (TGH), der Turnverein Kesselstadt (TVK) und die Handballsportgemeinschaft Hanau (HSG) veranstalten die beiden Tage jeweils gemeinsam in der Main-Kinzig-Halle, in der Eberhardstraße in Hanau. Der Eigenbeitrag je Kind liegt bei 15 Euro, darin inbegriffen sind Getränke, Snacks und ein Mittagessen. Mit einem Geschwisterkind zahlt man nur 27 Euro und das dritte Geschwisterkind ist kostenfrei.

Finanziell und ideell wird das Angebot vom Lokalen Bündnis für Familien in Hanau unterstützt. Die dort zusammen geschlossenen Betriebe und Organisationen bewerben das stadtweite Angebot auch in ihrer Belegschaft und fördern es durch einen finanziellen Beitrag. „Mit diesem gemeinsamen Angebot,“ so Oberbürgermeister Claus Kaminsky in seinem Dank an die Vereine und deren Teams, „machen sie dem Label „SportVerein(t)“ alle Ehre.  Es ist schön, dass die Kooperation zwischen den Sportvereinen und dem Hanauer Familienbündnis seit Jahren so gut klappt und jährlich ein kleines aber feines Angebot an Familien in Hanau eröffnet werden kann, deren Kinder an den Brückentagen, wegen der Berufstätigkeit der Eltern, eine Betreuung benötigen.“

„In vielen Betrieben, aber vor allem auch in den Krankenhäusern, den Altenhilfeeinrichtungen, im Einzelhandel und unseren eigenen Kindertagesstätten arbeiten Mütter und Väter, die den Dienst auch an diesen Tagen sicherstellen müssen,“ berichtet die Hanauer Frauenbeauftragte Cornelia Gasche. „Hanau hat für diese Tage ein vielfältiges Angebot, der Sporttag von THC, TGH, TVK und HSG ist eine tolle Ergänzung,“ unterstreicht Natascha Rohde, die stellvertretend für das Lokale Bündnis für Familien ein herzliches Dankeschön überbrachte. „Wir leisten hierzu gerne einen finanziellen Beitrag,“ so Rohde.  

Da auch die Kosten der Vereine nicht stehen geblieben sind, ist diese erstmalige gemeinsame Veranstaltung auch für die Vereine ein Pilot-Projekt mit einem Format für die Zukunft und einem klaren gemeinsamen Mehrwert. „Wir haben uns schon länger überlegt, wie wir die Marke „SportVerein(t)“ weiter profilieren können“, unterstreicht Imran Uyar, der Assistent des Präsidenten der TGH, Rüdiger Arlt, der damals Initiator dieser Idee für den Hanauer Sport war.

„Hier haben wir nun ein gutes Beispiel, was für uns zu SportVerein(t) dazu gehört,“ betont Hannes Geist, Geschäftsführer der HSG und Erfolgstrainer des Handballmeisters in der 3. Liga 2022/2023, der die zündende Idee für dieses erstmals gemeinsame Angebot an einem Standort hatte.

Henrik Statz, Leiter Öffentlichkeitsarbeit, und Gabriele Stenger, Abteilungsleiterin Tennis, beim Tennis- und Hockey-Club, sind dafür ebenfalls sehr dankbar und unterstützen das gemeinsame Brückentagangebot aus Überzeugung: „Auch wir als THC, können in der Main-Kinzig-Halle unsere Sportarten Tennis und Hockeysport vorstellen und haben damit im Fall von schlechtem Wetter keine Probleme, anders als auf unserer eigenen Außenanlage, hier müssten wir dann kurzfristig in die Halle ausweichen.“ Anette Müller-Mickler, die Vorsitzende des TV Kesselstadt, ist sicher, dass es viele begeisterte Eltern und hoffentlich noch mehr begeisterte Kinder und Jugendliche geben wird, die mit diesem Angebot angesprochen werden können. „Das gemeinsame Modell eröffnet den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, an einem Tag ganz unterschiedliche Sportarten kennen zu lernen,“ sind sich alle Beteiligten einig.

Anmeldungen sind ganz einfach digital möglich, jeweils je Kind und je Brückentag getrennt. Auf den Seiten der Vereine und auf SocialMedia wird das Angebot bekannt gemacht. Mitzubringen sind Hallen-Turnschuhe, geeignete Sportkleidung, auch zum Wechseln und auch ein Handtuch, falls es dann doch mal schweißtreibend werden sollte. Die Platzzahl ist begrenzt.

Hier der Link zur Online-Anmeldung https://forms.office.com/r/Rd08x6tUTP

Segensreiches Wirken für die Stadt Hanau - 175. Geburtstag des Hanauer Ehrenbürgers Fritz Canthal
Fritz Canthal

Am 9. April 1848, vor 175 Jahren, wurde Fritz Canthal geboren. An das segensreiche Wirken des Ehrenbürgers der Stadt Hanau erinnern Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck und Oberbürgermeister Claus Kaminsky: „Er war eine ganz große Konstante der Hanauer Kommunalpolitik, Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte.“ ...
Friedrich Canthal wurde 1848 in der Schlossstraße geboren, übernahm 1863 die Spirituosenfirma seiner Eltern und baute sie zu einem der bedeutendsten Unternehmen in Südwestdeutschland aus. Canthal engagierte sich von 1876 in der Handwerkskammer und war 1891-1918 deren Präsident, von 1898 bis 1908 Stadtverordnetenvorsteher und danach bis 1916 Mitglied des Provinziallandtags.

Er förderte unter anderem den Bau des Mainhafens und die Zeichenakademie. Bereits 1904 erhielt er von Kaiser Wilhelm II. den Titel Kommerzienrat, 1918 den des Geheimen Kommerzienrats und 1916 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Hanau. Canthal war der erste jüdische Bürger der Brüder-Grimm-Stadt, der eine solch anerkannte berufliche wie gesellschaftliche Stellung erreichte. Er starb 1922 und wurde auf dem Hanauer Hauptfriedhof beigesetzt. Die Canthalstraße im Hafengebiet trägt seinen Namen.

In der 2021 neu eingerichteten Abteilung Moderne Zeiten im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe, die den Zeitraum 1848 bis 1946 zum Thema hat, erinnern gleich zwei Schlüsselexponate an ihn: Ein lebensgroßes Ölporträt von Friedrich Prölßs 1908 und eine silberne Schreibzeugkassette, die mit Deckelreliefs aus Elfenbein maßgeblich von Zeichen-Akademieprofessor Hugo Leven gestaltet und dem Geehrten 1911 anlässlich seines 20-jährigen IHK-Jubiläums als Präsident überreicht wurde. „Beide herausragend bedeutenden Stücke wurden den städtischen Museen dankenswerterweise von den Erben geschenkt und halten die Erinnerung an den bedeutenden Hanauer in der Dauerausstellung des Schlosses wach“, so Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur der Stadt Hanau. In der digitalen Reihe „Objekt der Woche“ auf www.museen-hanau.de wurde Fritz Canthal bereits zweimal mit den Nummern 31 und 136 gewürdigt.  

Hanau feiert das Erbe der Brüder Grimm Märchenaktionswochen, Rahmenprogramm und Gala-Konzert begleiten 39. Festspiel-Saison
Gala Brüder Grimm Festspiele

Hanau feiert in diesem Jahr das Erbe der Brüder Grimm mit einem besonders umfangreichen Programm. Die märchenhafte Saison, die sonst mit der ersten Premiere der Brüder Grimm Festspiele beginnt, startet in diesem Jahr schon zwei Wochen früher. Vom 1. bis 22. Mai sorgen Märchenaktionswochen in der gesamten Hanauer Innenstadt für magische Momente. Ihr krönender Abschluss ist die Brüder-Grimm-Konzert-Gala als gemeinsamer Event der Festspiele und der Neuen Philharmonie Frankfurt. ...
Oberbürgermeister Claus Kaminsky erinnerte bei der Vorstellung des Begleitprogramms daran, dass 2023 die erste Spielzeit ohne Einschränkungen durch die Pandemie ist und deshalb von vielen mit erwartungsvoller Ungeduld herbeigesehnt wird. „Dass diese Vorfreude nicht nur bei uns und den Akteuren der Festspiele sehr groß ist, sondern auch das Publikum dem Start der 39. Saison entgegenfiebert, zeigen nicht zuletzt die guten Vorverkaufszahlen. Inzwischen haben wir schon mehr als 30.000 Karten verkauft und liegen damit auf etwa dem Niveau von 2019 – eine höchst erfreuliche Entwicklung.“

Doch die Wartezeit bis zum Start der Festspiele wird erstmals von den „Hanauer Märchenwochen“ verkürzt. Vom 1. bis zum 22. Mai wird überall in der Stadt ein umfangreiches Programm für Groß und Klein geboten. Vom 2. bis 6. Mai sind zahlreiche Kindertheater-Aufführungen im Neustädter Rathaus zu sehen. Am 6. Mai findet ein märchenhafter Aktionstag in der ganzen Hanauer Innenstadt statt, mit Stelzenläufer und Figuren der Brüder Grimm, Mal- und Bastelaktionen im KunstKaufLADEN Tacheles sowie verschiedenen Aktionen im Einzelhandel.

Die Märchen werden jedoch nicht nur in der Innenstadt gefeiert, sondern auch online: Vom 2. bis 14. Mai findet erstmals eine “Scavenger Hunt“ statt, bei der die Teilnehmenden online und in der Stadt eine Schnitzeljagd absolvieren und viele märchenhafte Aufgaben lösen können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen so die Stadt Hanau und die Märchentradition der Brüder Grimm völlig neu kennen und haben die Chance, tolle Preise zu gewinnen. Etwa hundert Aufgaben stehen bereit, um sowohl online als auch offline gemeistert zu werden. Die Bandbreite ist so vielseitig wie das Thema selbst. Das Ensemble der Festspiele wird sicherlich eine der Aufgaben besonders genießen, bei der es darum geht, einen märchenhaften Kuchen zu backen und ihn bei den Festspielen abzugeben. Die Schauspielerinnen und Schauspieler werden den Kuchen probieren und bewerten. Auch das Forum Hanau ist als Sponsor beteiligt und belohnt erfolgreich gelöste Aufgaben mit kleinen Sofortpreisen. Am Ende erhält das siegreiche Team der Schnitzeljagd ein attraktives Incentive-Paket der Festspiele als Preis.

Mehr Informationen über die Hanauer Märchenwoche sind auf der Webseite von Hanau Erleben zu finden: https://www.hanau-erleben.de/tourismus.de/ausgehen/155239/index.html

Brüder-Grimm-Gala-Konzert
Krönender Abschluss der Märchen-Aktionswochen ist ein Brüder-Grimm-Gala-Konzert am Montag, 22. Mai im Amphitheater, bei dem die Brüder Grimm Festspiele auf die Neue Frankfurter Philharmonie treffen. Wie Dirk Eisermann, Geschäftsführer des Orchesters, erläutert, wurde dieses Konzert dank der Unterstützung durch die Initiative Musik, Neustart Kultur und dem Bundeskulturministerium möglich. „Gemeinsam werden hier die zwei kulturellen Leuchttürme der Stadt ein exklusives Abendprogramm mit Musical- und Festspielhits und symphonischer Musik darbieten“, verspricht er und unterstreicht, dass auf diese Weise ein gelungener Bogen zwischen Festspielen und Konzertsommer im Amphitheater geschlagen wird.

Für den Hanauer OB dokumentiert die Tatsache, dass es den Organisatoren gelungen ist, den bekannten Sänger Laith Al-Deen für die Moderation zu verpflichten, eindrucksvoll, dass sich das Publikum auf eine hochkarätige Veranstaltung freuen darf, die ihresgleichen sucht. „Es wäre schön, wenn sich daraus eine neue Tradition entwickeln würde“, verbindet Kaminsky seinen Dank an Eisermann für dessen Initiative mit der Hoffnung, dass es nicht bei einer einmaligen Veranstaltung bleibt.

Wie Eisermann zum Programm ausführte, haben Jens Troester, künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Orchesters und Frank Lorenz Engel, Intendant der Festspiele, eine unterhaltsame Auswahl zusammengestellt, in dem Highlights aus der aktuellen Produktion und aus vergangenen Spielzeiten ebenso zu hören sind wie tolle klassische Orchesterwerke.
Auch Frank-Lorenz Engel ist von der Zusammenarbeit begeistert: „Mich freut es ungeheuer, dass die Solisten der Festspiele zusammen mit der Neuen Philharmonie Frankfurt musizieren und so eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Orchester entsteht.“

Vom Vorspiel zu “Hänsel und Gretel“ aus Engelbert Humperdincks gleichnamiger Oper oder dem “Blumenwalzer“ aus Peter Tschaikowskys berühmtem Nussknacker-Ballett geht die Reise über Disneys schwungvolle “Beauty and the Beast“- Ouvertüre und Klassikern wie “Cabaret“ und “Les Miserables“ hin zu den Hits aus den Produktionen der Festspiele – “Vom Fischer und seiner Frau“, “Das tapfere Schneiderlein“ oder “Brüderchen und Schwesterchen“, und einen großen Medley aus dem brandneuen Musical “Aschenputtel“.
Mit von der Partie sind folgende Solisten aus dem Ensemble der Brüder Grimm Festspiele: Barbara Bach, Sophia Euskirchen, Myriam Akhoundov, Kevin Arand und Soufjan Ibrahim. Das Ganze wird moderiert von Laith Al-Deen, der dem Hanauer Konzertsommer seit Jahren eng verbunden ist, und der auch eigene Songs singen wird, darunter “Bilder von Dir“ und “Dein Lied“. Die Neue Philharmonie Frankfurt spielt alle Songs in exklusiv für diese Gala entstandenen Arrangements für Sinfonieorchester und Band. (Tickets & Infos: www.shooter.de)

Abwechslungsreiches Programm der Brüder Grimm Festspiele
Die märchenhaften Aktivitäten enden jedoch nicht am 22. Mai. Die Brüder Grimm Festspiele beleben bis zum 30. Juli das Amphitheater mit Aufführungen von “Aschenputtel“, “Hase und Igel“, “Hans im Glück“ und “Tartuffe“.

Am 12. Mai 2023 eröffnen die Festspiele mit dem Musical “Aschenputtel“ unter der Regie von Bart De Clerq. Der renommierte Choreograf präsentiert eine Neuinszenierung der 2014 uraufgeführten Produktion mit Live-Musik und einer komplett neuen Besetzung und Choreographie.

Am 3. Juni 2023 wird das Familienstück mit Musik “Hase und Igel“ Premiere feiern. Der stellvertretende künstlerische Leiter der Festspiele, Jan Radermacher, hat den Stoff des Märchens völlig neu interpretiert und aktualisiert. Die zentrale Thematik dieser Fassung ist die Herausforderung, wie man sich selbst treu bleiben kann, während man gleichzeitig seine Schwächen und Stärken akzeptiert.
Das dritte Märchen der Saison ist “Hans im Glück“, das am 10. Juni 2023 uraufgeführt wird. Die Regie führt Nina Pichler und das Buch stammt von Stephan Lack. Das Stück erzählt die Geschichte des Müllersjungen Hans und dessen Reise, bei der er lernt, dass wahres Glück nicht von materiellen Dingen abhängt.

In der Reihe "Grimm Zeitgenossen" wird dieses Jahr Molières “Tartuffe“ aufgeführt, in der Regie von Intendant Frank-Lorenz Engel. In der Komödie gibt Tartuffe sich als spiritistischer Guru, der es geschafft hat, den naiven Familienvater Orgon um den Finger zu wickeln und Orgons Frau und Vermögen begehrt.

In der Wallonischen Ruine in der Hanauer Innenstadt wird in der Reihe “Junge Talente“ die Inszenierung “Das kunstseidene Mädchen“ in der Regie von Leonie Rebentisch wiederaufgenommen.
Außerdem bieten die Festspiele in diesem Jahr ein umfangreiches Rahmenprogramm an. Einerseits gibt es die bekannte und beliebte Formate “Einblicke auf die Probenbühne“ am 3. Mai im Kulturforum Hanau und die Benefizveranstaltung “Open Stage“ am 3. Juli im Amphitheater. Außerdem bieten die Festspiele im Rahmenprogramm zwei Konzerte und einen Kabarettabend an, sowie auch den beliebte Vortrag “Einblicke hinter die Dornenhecke“ statt am 25. Juni und die Lesung “Kalle Komet“ für Kinder ab 4 Jahren mit Autorin Susanne Glanzner an.

Festspiele setzen weiter auf Inklusion
Die Brüder Grimm Festspiele haben seit 2018 ein inklusives Angebot auf ihrem Spielplan. Letztes Jahr boten sie als erste Festspiele in Deutschland eine Vorstellung mit Audiodeskription für Menschen mit Sehbehinderung an. Dabei wird das Bühnengeschehen unmittelbar beschrieben, damit die Handlung live erlebbar ist. Blinde und Sehbehinderte können sowohl das hörbare Geschehen auf der Bühne als auch die Sprecher-Kommentare verfolgen, die per Funkverbindung und Kopfhörer übermittelt werden.

Das Angebot wurde in der letzten Spielzeit gut angenommen und wird weiterhin angeboten. Am Sonntag, den 9. Juli um 14 Uhr wird das Stück "Hans im Glück" mit Simultanübersetzung in Gebärdensprache aufgeführt. Am Sonntag, den 23. Juli um 14 Uhr können Blinde und Sehbehinderte "Hans im Glück" mit Audiodeskription im Amphitheater erleben.
Das inklusive Angebot wird durch eine Förderung der Aktion Mensch und großzügiger Spende des Tankstellenbetreibers MTV Förster und des Logistikunternehmens Gebrüder Thomaidis ermöglicht.
Karten für alle Vorstellungen der Brüder Grimm Festspiele sind online bei Frankfurt Ticket, im Hanau Laden sowie bei anderen Vorverkaufsstellen erhältlich. Weitere Informationen und der detaillierte Spielplan sind auf www.festspiele-hanau.de verfügbar.

Begegnung steht im Fokus Stadt Hanau sucht Freiwillige für das „Host Town“-Projekt anlässlich der Special Olympics
Logo Special Olympics World Games Berlin 2023


Inklusion zu leben gelingt in Begegnungen zwischen Menschen. Das Host Town-Programm von Special Olympics bietet dafür viele Gelegenheiten. Die Stadt Hanau ist vom 12. bis 15. Juni Gastgeberin für eine Delegation aus Macau, die an den Weltspielen für Sportlerinnen und Sportler mit geistiger und mehrfacher Behinderung vom 17. bis 25. Juni in Berlin teilnimmt. ...
„Das Komitee der Special Olympics hat uns Macau zugeteilt und wir freuen uns schon darauf, die Delegation im Juni in Hanau begrüßen zu dürfen. Wir wollen den 65 Gästen eine unvergessliche Zeit in Hanau bescheren. Dafür wünschen wir uns Unterstützung durch Freiwillige, die Lust auf interkulturelle Begegnungen haben“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky

„Werden Sie Volunteers“, ruft Oberbürgermeister Kaminsky Menschen ab 16 Jahren zum Mitmachen auf.  „Seid dabei, wenn wir der Delegation Stadt, Land, Natur und Kultur zeigen.“   Auf dem Programm stehen unter anderem ein Ausflug in den Wildpark Alte Fasanerie sowie der Besuch einer Aufführung der Brüder-Grimm-Festspiele. Im Fokus stehen Begegnungen mit den Menschen aus Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis, mit dem die Stadt kooperiert. Mit einer großen Abschlussparty wird der Besuch aus Fernost enden.

„Inklusion und Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen, verstehen wir als einen Auftrag an uns alle“, betont der Oberbürgermeister. „Durch das Host Town-Programm können wir dies einer breiten Öffentlichkeit näherbringen.“ Dass Menschen aus der ganzen Welt nach Berlin kommen und sich vorher deutschlandweit in Kommunen und Landkreisen auf die Spiele einstimmen, zeige den Stellenwert des Host Town-Programms von Special Olympics.

Special Olympics ist die weltweit größte, vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) offiziell anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Ziel von Special Olympics ist die sportliche Betätigung von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung auf der Basis aktueller Entwicklungen der UN-Behindertenrechtskonvention und der Idee und Philosophie der Special Olympics-Bewegung zu fördern. Hierzu zählt vor allem die Verbesserung der Zugangs- und Wahlmöglichkeiten zur Teilhabe an Sportangeboten und dadurch am gesellschaftlichen Leben. In diesem Jahr findet die Veranstaltung erstmals in Deutschland statt.

Wer die Special Olympics-Mannschaft aus Macau in Hanau zusammen mit dem Organisationsteam des Amts für Demokratie, Vielfalt und Sport begleiten möchte, muss keine besonderen Sprachkenntnisse mitbringen. „Wichtig ist uns Offenheit für andere Menschen“, sagt Amtsleiter Andreas Jäger. „Kommunikation funktioniert auch mit Händen und Füßen.“ Die freiwilligen Helferinnen und Helfer sollten neben der Motivation für die Aufgabe auch die Bereitschaft mitbringen, an einer Einführungsveranstaltung vor den Einsatztagen teilzunehmen. Interessierte können sich bis Freitag, 28. April, mit ihren Kontaktdaten per E-Mail an sport@hanau.de wenden.  Nähere Informationen zu den Special Olympics und dem Host Town Programm finden Sie auch auf www.hanau.de unter dem Suchbegriff: Special Olympics.

Kaufhof-Angestellte bedanken sich bei Hanauern Stadt geht „ungewöhnliche strategische Partnerschaft mit Beschäftigen von Kaufhof“ ein / Erstes Gespräch von Hanauer Kaufhof-Betriebsrat mit Oberbürgermeister Kaminsky
Galeria Kaufhof


„Von der Hanauer Bevölkerung wird uns, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Kaufhof, viel Wertschätzung entgegengebracht. Für die Welle der Sympathie und Solidarität bedanken wir uns von Herzen“, brachten es die sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hanauer Kaufhof-Filiale am Mittwochabend im Rathaus auf den Punkt. ...
Die Betriebsrats-Mitglieder waren der Gesprächs-Einladung von Oberbürgermeister Claus Kaminsky gefolgt. Am Montagnachmittag hatte der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern die Schließung von bundesweit 52 Warenhäusern bekanntgegeben, der Kaufhof in Hanau schließt demnach am 31. Januar 2024.

„Wie können wir den Kaufhof-Beschäftigen helfen? Das ist die Überschrift für die ungewöhnliche strategische Partnerschaft zwischen Stadt und den Kaufhof-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so Oberbürgermeister Kaminsky. In einer ersten Stellungnahme hatte der OB am Montagnachmittag die „Solidarität der Stadt und städtischen Organe“ zugesagt. „Dass unser Traditionshaus am Marktplatz schließt, ist und bleibt eine Horrornachricht. Trauer und Wut leiten uns nicht, unser Ansporn ist, dass sich die Beschäftigten nicht auf eine lange Arbeitslosigkeit einstellen. Dass die Hanauerinnen und Hanauer den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in dieser schweren Zeit Trost spenden, Hoffnung signalisieren und konkrete Angebote machen, erfüllt mich mit Stolz. Hanau steht zusammen “, ordnet der OB ein. Bereits in den ersten Stunden und Tagen nach Bekanntwerden der Schließung hatten sich beim Oberbürgermeister direkt und über soziale Medien Unternehmen mit freien Stellen gemeldet.

„Wir prüfen nun konkret, wo wir zwischen Hanauer Unternehmen und den Kaufhof-Beschäftigen vermitteln können, etwa über das Komplizen-Netzwerk unserer Stadtentwicklungsprogramms Hanau aufLADEN. Dazu prüfen wir, wo wir als Stadt Job-Angebote machen können, in Verwaltung, Eigenbetrieben und städtischen Gesellschaften“, sagte Kaminsky den Kaufhof-Mitarbeitern im Rathaus. Der Oberbürgermeister und Martin Bieberle, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH, berichteten dem Betriebsrat, dass die Stadt den Erwerb der Immobilie anstrebt. Dabei gelte ein ambitionierter Zeitplan, „denn die Stadt wird alles unternehmen, um einen längerfristigen Leerstand zu verhindern“, so der OB. Schon im Mai sollen die Planungen so weit fortgeschritten sein, dass die städtischen Gremien entscheidungsreife Vorlagen bekommen.

Die Betriebsratsmitglieder bedankten sich im Gespräch: „Wir sind als Beschäftige eine große Familie, die nun auseinandergerissen wird. Mit Überzeugung können wir sagen, dass wir an anderen Stellen mit großem Engagement arbeiten werden, wir wissen, dass Menschen mit Herzblut gesucht werden. Wir halten hier zusammen, seit Bekanntwerden hat sich niemand krankgemeldet“, so die Kaufhof-Mitarbeitenden, die betonten: „Bei uns arbeiten auch viele junge Menschen und viele, die nicht nur Einzelhandels-Kompetenzen haben.“

Die Runde vereinbarte weitere Gespräche in den nächsten Wochen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kaufhof und ich sind mit der klaren Verabredung auseinandergegangenen, dass wir im engen Kontakt bleiben“, so der OB abschließend.

Horrornachricht für die Angestellten – große Aufgabe für die Stadt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky positioniert sich nach angekündigter Schließung des Kaufhofs zum 31. Januar 2024
Galeria Kaufhof

„Die nach langem Bangen verkündete Schließung des Galeria-Kaufhauses in Hanau trifft uns hart. Vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das eine Horrornachricht“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern hat am Montag angekündigt, mehr als 50 seiner bisherigen Filialen schließen zu wollen; darunter auch jene am Marktplatz in Hanau. ...
In dieser sollen zum 31. Januar 2024 die Lichter ausgehen. Kaminsky spricht von einer „großen Aufgabe“, die Hanau nun zu bewältigen habe: „Aber Hanau ist bekannt dafür, dass wir den Kopf nicht in den Sand stecken und uns auch großen Herausforderungen selbstbewusst stellen.“ Die Stadt strebt an, schnellstmöglich in den Besitz der Immobilie zu kommen. Entsprechende Gespräche mit der Eigentümergesellschaft liefen bereits, so der OB.

Seine Gedanken gelten im Moment aber in erster Linie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die nach monatelanger Hängepartie nun die traurige Gewissheit hätten, dass ihr Arbeitsplatz wegfällt. „Ihnen gilt die Solidarität der Stadt und der städtischen Organe. Ich stehe im Kontakt zum Betriebsrat. Und wir werden jetzt zeitnah weitere Gespräche führen und unsere Hilfe anbieten“, so der Oberbürgermeister: „Meine klare Botschaft an die Beschäftigten: Wir lassen Sie nicht alleine!“ Er sei seit Bekanntwerden der Galeria-Schieflage im Gespräch mit dem Betriebsrat und habe auch mehrfach versucht, mit der Konzernleitung in Essen ins Gespräch zu kommen. Kaminsky: „Unser Gesprächsangebot ist in der Chefetage allerdings ungehört verhallt. Weder den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch der Stadt Hanau wurde Wertschätzung entgegengebracht, es fand keinerlei Austausch statt. Dieses vordemokratische Gebaren des Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzerns und ihrer Eigentümer, der SIGNA-Holding, ist inakzeptabel, auch gegenüber allen anderen Kommunen, die nun von Schließungen betroffen sind.“

Dessen ungeachtet habe die Stadt Hanau aber selbstverständlich bereits ihre Hausaufgaben gemacht, hinter den Kulissen liefen die Überlegungen für die Nachnutzung des Gebäudes bereits seit Wochen. „Der Plan der Stadt Hanau heißt nun, das Haus in der Innenstadt zu übernehmen, ins Eigentum zu kommen. Der Eigentümer der Immobilie und der Betreiber des Warenhauses sind rechtlich und wirtschaftlich völlig unterschiedliche Einheiten. Wir stehen in Kontakt zum Eigentümer der Immobilie. Denn wir sehen es als unsere Pflicht an, für die weitere Entwicklung unserer Innenstadt aktiv und vorausschauend zu agieren“, unterstreicht der Oberbürgermeister. Priorität habe für die Stadt nun, so schnell wie möglich Verfügungsgewalt über die Immobilie zu bekommen. Kaminsky: „Auf keinen Fall wollen wir eine lange Hängepartie zu Lasten der Entwicklungschancen unserer Stadt zulassen. Wir prüfen folglich auch den Erwerb über eine städtische Gesellschaft mit privaten Partnern oder gegebenenfalls auch allein.“

Dass Überlegungen wie diese nicht utopisch sind, verdeutlichen Beispiele aus anderen Kommunen – so hat zum Beispiel die Hansestadt Lübeck vor wenigen Wochen eine ehemalige Karstadt-Sports-Fläche angekauft. „Wir haben mit unserem Stadtentwicklungsprogramm ‚Hanau aufLADEN‘, das bundesweit als Vorbild gelobt wird, zudem bereits mehrfach unter Beweis gestellt, dass wir mutig und offen für neue Ideen sind“, erklärt Martin Bieberle, Stadtentwickler und Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH. Er verweist hier unter anderem auf die Causa „Spielwaren Brachmann“: Auch hier hat die Stadt über eine ihrer Tochtergesellschaften eine strategisch wichtige Innenstadtimmobilie erworben und konnte mit weiteren intelligenten Instrumenten so die mehr als 170-jährige Tradition des Spielwarenverkaufs an der Stelle erhalten. „Wir haben mit unserer Vorkaufsrechtsatzung und den anderen Bausteinen von ‚Hanau aufLADEN‘ in den letzten Monaten bereits mehrfach gezeigt, dass die Stadt Hanau handlungsfähig und willens ist, im Sinne der Stadtgesellschaft zu gestalten.“

Das Kaufhof-Gebäude sei eine der wichtigsten und größten Flächen in der Innenstadt und von hoher strategischer Bedeutung. Und der Kaufhof hat eine lange Tradition, wodurch die weitere Entwicklung auch für das Stadtgefühl von immenser Bedeutung sei, so Bieberle. Die historische Bedeutung der Architektur komme auch darin zum Ausdruck, dass das Gebäude wegen seiner besonderen Fassade unter Denkmalschutz steht.
Der mögliche Erwerb der Immobilie bedeutet nicht, dass die Stadt darin selbst Einzelhandel betreiben wird. „Wir haben bereits Ideen gesammelt, wie so eine Fläche künftig genutzt werden könnte. Beispiele aus anderen Städten geben uns da gute Hinweise“, erklärt Bieberle. Mit den Erfolgen des Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“ habe die Stadt gezeigt, dass sie in der Lage sei, mit „unserem vielfältigen privatwirtschaftlichen Netzwerk kreative und gute Lösungen zu finden“, so Bieberle weiter. Diese würden sicherlich immer auch Handel in dieser 1A-Lage beinhalten. „Darüber hinaus gibt es für eine Stadt auf Wachstumskurs auch viele öffentliche Bedarfe, die dort ebenfalls im Herzen unserer Stadt ihren Platz finden könnten. Wichtig ist jetzt, dass wir als Stadt Hanau die Verantwortung übernehmen, dass keine Brache in 1A-Lage entsteht. Langfristiger Leerstand an dieser exponierten Stelle in der Innenstadt würde eine bleierne Wirkung mit sich bringen – und die werden wir verhindern“, bekräftigt der Oberbürgermeister: „Einen langen Leerstand können und werden wir an dieser Stelle nicht akzeptieren.“

Vor 15 Jahren hatte Hanau eine vergleichbare Herausforderung zu lösen, als das Karstadt-Kaufhaus am Freiheitsplatz aufgegeben wurde – knapp 80 Jahre hatte dort ein Warenhaus gestanden. „Die folgenden Monate des Leerstands haben gezeigt, dass sie das Einkaufserlebnis in einer Innenstadt massiv beeinträchtigen“, blickt Kaminsky zurück. Damals hatte sich HBB nach Abschluss des Wettbewerblichen Dialogs dazu entschieden, die Fläche zu erwerben und in das Forum Hanau zu integrieren. „Wir wollen und werden verhindern, dass die erreichten Erfolge unserer Innenstadtentwicklung durch das Gebaren des Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzerns in Gefahr geraten. Wir müssen jetzt handeln, und wir werden jetzt handeln. Denn es ist uns wichtig, was in unserer Stadt passiert – und die historische Chance, zu gestalten, nehmen wir wahr“, erklärt der Oberbürgermeister abschließend.

„Anreize schaffen für den Nachwuchs“ - Ehrenbürger Rudi Völler und Stadt Hanau fördern den Jugendfußball in der Stadt mit 6.600 Euro
OB Kaminsky, Rudi Völler


Dem Amateur- und Jugendfußball fehlt der Nachwuchs. Eine Erkenntnis, die für viele Städten in Deutschland und eben auch für Hanau gilt. Hanaus Ehrenbürger Rudi Völler ist davon überzeugt, dass es in modernen Zeiten notwendig ist, neue Anreize zu schaffen, um junge Menschen für den Sport zu begeistern. Gemeinsam mit der Stadt Hanau spendete er daher im Zuge der Preisverleihung „HANAUER Sportler des Jahres 2022“ des Hanauer Anzeiger 6.600 Euro an elf Fußballvereine der Stadt. ...
Die Geldsumme stammt aus dem Geburtstagsgeschenk, das die Stadt Hanau ihrem Ehrenbürger zu dessen 60. Geburtstag machte: Für jedes Lebensjahr erhielt Völler einen Hundert-Euro-Schein. Die insgesamt 6.000 Euro sollten anschließend einem wohltätigen Zweck zukommen. Völler entschied sich dazu, die Summe seiner Geburtsstadt zukommen zu lassen und entsprechend den Hanauer Fußballvereinen zuzuführen. Da es sich um elf Vereine handelt, hatte die Stadt Hanau den Geldbetrag noch einmal um 600 Euro aufgestockt, damit alle Vereine denselben Betrag erhalten. „Rudi Völler ist in seiner neuen Funktion als DFB-Direktor der Fußballnationalmannschaft eine verbindende Säule des deutschen Fußballs. Er vergisst nie, woher er kommt und er hat ein Herz für den Nachwuchs – wir freuen uns als Stadt Hanau, dass er unser Geburtstagsgeschenk so wertvoll einsetzt. Es bräuchte mehr Rudi Völlers – aber es gibt eben nur ein‘ Rudi Völler“, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky.

Das Geld erhielten: FC Mittelbuchen, FC Alemannia Klein-Auheim 1916 e.V., Hanauer Sportclub 1960 e.V., FC Rot-Weiß Großauheim 1975 e.V., Sportverein Wolfgang 1930 e.V., FC Türk Gücü 1979 e.V., VFR Kesselstadt 1925 e.V., FC Hanau 93, Hilalspor Hanau Rasensportverein, Sportverein 1910 Germania Steinheim e.V. und VFB Großauheim.

„Im Breiten- und im Profisport fehlt es an jungen, talentierten und engagierten Menschen, die auch in Zukunft die Fahne für ihre Vereine und Clubs hochhalten. Um diese Situation nachhaltig zu ändern, muss man junge Menschen animieren und wieder stärker vom Mannschaftssport überzeugen. Dafür gibt es sicherlich nicht den einen Weg, der überall funktioniert. Die Spende an die Hanauer Fußballvereine soll aber zumindest ein wenig darin unterstützen, Trainingszeiten, Sonderprogramme oder auch Trikots zu finanzieren“, so Rudi Völler.

Es geht um Zusammenhalt und Respekt
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Sehr geehrte Frau Stadtverordnetenvorsteherin,
werte Kolleginnen und Kollegen,
meine Damen und Herren,
 
vor zwei Wochen haben wir auf zahlreichen Veranstaltungen des schrecklichen Attentats vom 19. Februar 2020 gedacht. Viele Bürgerinnen und Bürger der Stadt haben die Möglichkeit wahrgenommen, an die Opfer dieses rassistischen Anschlages zu erinnern. Und sie haben damit ein klares Bekenntnis für ein friedliches Miteinander, für Toleranz sowie gegen Hass und Rassismus abgelegt.
 
Im Nachgang zum Gedenktag hat es einige Diskussionen gegeben wegen mancher Vorwürfe, die Einzelne und Vertreter von Initiativen öffentlich gegen die Stadt, die Stadtgesellschaft sowie verschiedene Institutionen erhoben haben. Vorwürfe, etwa die eines angeblichen strukturellen Rassismus, die viele unserer Bürgerinnen und Bürger –als ungerechtfertigt und überzogen empfunden haben. Ich sehe dies genauso und sage deshalb hier in aller Deutlichkeit: Ich weise die pauschalen Vorwürfe eines strukturellen Rassismus in unserer Stadt und einer intoleranten Gesellschaft entschieden zurück! ...
Mir ist sehr daran gelegen, einen Streit in der Stadtgesellschaft zu vermeiden und deutlich zu machen, wo wir stehen und für was wir stehen. Schuldzuweisungen und Pauschalurteile werden dem Andenken an die Opfer nicht gerecht und helfen auch nicht, ein friedliches Miteinander in dieser Stadt zu befördern.
 
Kritik an Andersdenkenden, Kritik an staatlichen und kommunalen Stellen ist zulässig. Der offene Diskurs ist das Lebenselixier unserer Gesellschaft. Selbst wenn Kritik objektiv unbegründet ist. Das hält unsere Demokratie nicht nur aus; das ist ein Wesensmerkmal unserer Demokratie.
 
Nicht tolerabel ist Kritik aber dann, wenn sie in Schmähungen, Beleidigungen und Verleumdungen ausartet. Wenn sie den Andern diskriminiert und herabsetzt. Wenn sie die Würde des Anderen verletzt.
 
Wer für sich selbst Mitmenschlichkeit und Respekt einfordert – zu Recht einfordert – der muss diese Mitmenschlichkeit und diesen Respekt auch gegenüber anderen walten lassen.
 
Wir in Hanau wissen, welche Folgen Hass und Rassismus haben können.
In wenigen Tagen werden wir der Zerstörung unserer Stadt am 19. März 1945 und der Opfer des Krieges gedenken.
 
Auch wenn der 19. März und der 19. Februar nicht vergleichbar sind, so haben sie doch die gleichen Wurzeln. Es ist der Hass, der zu Leid und Elend führt. Wir Hanauer und Hanauerinnen haben die Lehren aus unserer Geschichte gezogen und Tausende beweisen hier jeden Tag, das ein friedliches Miteinander unterschiedlichster Menschen möglich ist.
 
Ja, es gibt auch bei uns - wie überall im Land, wie überall auf diesem Globus – Fälle von Rassismus, Alltagsrassismus und Diskriminierung. Dem müssen wir uns entgegenstellen. Aber diese Fälle berechtigen nicht dazu, eine komplette Gesellschaft pauschal zu verurteilen und so ebenfalls zu diskriminieren. Das führt nicht zu einem besseren Verständnis untereinander, sondern schadet im Gegenteil einem friedlichen Miteinander. Insofern haben diejenigen und die Teile der Angehörigen, die den Gedenktag zu Schmähungen und Beleidigungen missbraucht haben, diesem Miteinander mehr geschadet als genutzt.
 
Ich will aber auch ausdrücklich an dieser Stelle nochmals betonen, dass ich all denen widerspreche, die sagen „es muss jetzt auch mal gut sein“.
 
Gegenüber den Angehörigen und ihrer Trauer ist dies eine Anmaßung und für unsere Gesellschaft im Allgemeinen und unsere Stadtgesellschaft im Besonderen wäre es schlichtweg falsch.
 
Der 19. Februar muss neben dem Gedenken an die Ermordeten ein dauerhafter Tag der Reflexion, der Prüfung, der Selbstvergewisserung sein.
 
Wir müssen uns vergewissern, wie weit wir in der Bekämpfung von Rassismus, Extremismus, ja in der Bekämpfung der Feinde unserer Werte und unserer Verfassung gekommen sind.
 
Meine Damen und Herren,
in Hanau hat es nach dem 19. Februar 2020 zahlreiche Initiativen und Aktionen gegeben, die dieses Miteinander, den Zusammenhalt befördern sollen. Das sind keine Eintagsfliegen, sondern nachhaltige Maßnahmen, von denen Ihre Entscheidung zur Schaffung eines Zentrums für Demokratie und Vielfalt nur ein Beispiel von vielen ist.
 
Ausdrücklich erwähne ich in diesem Zusammenhang auch die Schulen unserer Stadt, die sich vorbildlich dieses Themas angenommen haben – auch schon vor dem 19. Februar.
 
Unsere Schulen vermitteln nicht nur puren Lehrstoff, sondern sie vermitteln auch die Grundwerte unserer Gesellschaft, den Geist unseres Grundgesetzes, dessen Kern die Menschenrechte sind.
 
Natürlich kann man unterschiedlicher Meinung sein, ob eine Schule den Infostand einer Initiative, die aus dem 19. Februar entstanden ist, genehmigen soll oder nicht. Der berühmte „Beutelsbacher Konsens“ aus den 70er Jahren fordert dazu auf, Schüler in die Lage zu versetzen, „politische Situationen und Interessenlagen zu analysieren“ und auch kontroverse Positionen zu beachten. Aber bewerten und entscheiden müssen die Schulen nun einmal selbst, wie sie diesen Konsens umsetzen.
 
Man kann die Entscheidung der Karl-Rehbein-Schule für falsch halten, der „Bildungsinitiative Fervat Unvar“ im Gegensatz zu vielen anderen Schulen den Infostand nicht zu genehmigen.
 
Aber daraus abzuleiten, die Karl-Rehbein-Schule hänge rassistischem Gedankengut nach, ist inakzeptabel und deshalb weise ich dies entschieden zurück.
 
Gerade die Karl-Rehbein-Schule engagiert sich seit Jahren im sozialen Bereich, hat viele internationale Kontakte und Partnerschaften geknüpft und ihren Schülerinnen und Schülern so den Respekt vor anderen Menschen und Kulturen in vorbildlicher Weise vermittelt.
 
Serpil Unvar hat in ihrem offenen Brief den Wunsch geäußert, diese Kontroverse mit der KRS auszuräumen und wieder aufeinander zuzugehen. Ich unterstütze dies ausdrücklich.
 
Ich habe unseren ehemaligen Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Scheuermann, den ich als Mann des Ausgleichs und des Zusammenführens kennengelernt habe, um die Moderation solcher Gespräche gebeten. Ich bin sehr dankbar, dass er sich gestern telefonisch bei mir dazu bereit erklärt hat. Offene Gespräche und konstruktive Diskussionen sind immer noch das beste Mittel, Kontroversen zu lösen.
 
Meine Damen und Herren,
zur Demokratie gehört aber auch, dass sich manche Kontroversen nicht lösen lassen und am Ende eine demokratische Entscheidung steht, die von allen respektiert werden muss. Einer dieser Punkte ist der Standort für das Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des Attentats.
Auch dies war Thema bei den Gedenkveranstaltungen und ebenfalls verbunden mit massiven Vorwürfen gegen diejenigen, die den Marktplatz als Standort ablehnen.
 
Es ist das gute demokratische und zu respektierende Recht von Angehörigen und Bürgerinnen und Bürgern, den Marktplatz als den richtigen Standort für das Mahnmal anzusehen.
 
Es ist aber auch das gute demokratische und ebenfalls zu respektierende Recht einer – wie ich es empfinde: großen Mehrheit der Stadtgesellschaft, der Stadtverordnetenversammlung als obersten Organ unserer Kommunalverfassung, des Magistrats, aber auch von mir persönlich, den Marktplatz als ungeeignet anzusehen.
 
Dem Zusammenhalt in einer freiheitlichen Demokratie dient nur, wer die Toleranz aufbringt, die andere Auffassung zu respektieren. Toleranz heißt im Übrigen, die Auffassung der Andersdenkenden zu ertragen.
 
Diese Ablehnung des Marktplatzes als Standort für das Mahnmal hat nichts mit Rassismus zu tun oder dem vermeintlichen Wunsch, das Attentat aus dem Stadtgedächtnis zu verbannen.
 
Es gibt nicht nur viele sachliche und fachliche Gründe, die gegen den Marktplatz sprechen. Es ist auch der Wunsch der überwiegenden Mehrheit unserer Bürgerinnen und Bürger, den Marktplatz als zentralen Platz den Brüdern Grimm vorzubehalten.
 
Sie stehen für die Hoffnung, dass am Ende das Gute siegt, sie stehen für den Mut gegenüber Autokraten und für das Recht aller Menschen, ein Leben in Freiheit zu führen. Und deshalb steht ihr Denkmal auch als Solitär im Herzen unserer Stadt.
 
Ich habe - wie viele andere - für den Standort des Mahnmals an einem neu gestalteten Kanaltorplatz plädiert, vor dem entstehenden Zentrum für Demokratie und Vielfalt. Hier, direkt am Weg, den der Attentäter zwischen den beiden Tatorten zurückgelegt hat, erinnert das Mahnmal nicht nur an die Opfer.
 
Es erinnert zugleich auch diejenigen, die im Zentrum arbeiten oder Veranstaltungen besuchen, stets daran, weshalb sie sich hier engagieren und weshalb ihr Engagement so wichtig für unser Land ist.
 
In diesem Zusammenhang weise ich auch noch auf eine in den vergangenen Tagen erneut verbreitete Behauptung hin:
Ich habe nie versprochen, dass das Mahnmal auf dem Marktplatz aufgestellt werden kann.
 
Und auch wenn auch ich gerade Zielscheibe von heftiger Kritik, ja bisweilen Schmähkritik von einigen Angehörigen war – oder gerade deshalb - fühle ich mich aufgefordert, um Milde für derlei Äußerungen zu bitten.
 
Lassen Sie mich zwei Anmerkungen dazu machen:
1.            Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der damalige Ministerpräsident Bouffier und ich haben am Abend des 20. Februar 2020 im persönlichen Gespräch und Miteinander die grenzenlose Trauer und die Fassungslosigkeit der Angehörigen erlebt. Das dieses Erlebnis für mich bei allen nüchtern und sachlich vorzunehmenden Abwägungen und Beurteilungen eine Rolle spielt, wird man verstehen.
2.            Keiner der Angehörigen wurde auf diese öffentliche Rolle, die ihnen durch die rassistische Mordtat zugewiesen wurde, vorbereitet. Es ist deshalb angebracht, nicht jede Äußerung persönlich zu nehmen. Wo erforderlich, muss man sie klarstellen. Grundsätzlich gilt es auch weiterhin, die Hand zu reichen.
 
Nur dieses Verständnis, liebe Kolleginnen und Kollegen fördert den Zusammenhalt.
 
Manche Beobachtung bei der Gedenkveranstaltung, aber auch was mir von der Demonstration vermittelt wurde, bringt mich dazu, Folgendes zu sagen:
 
Aus diesem Verständnis und aus Sorge um den Zusammenhalt, erwächst auch meine Mahnung an die Angehörigen:
lassen Sie sich nicht von Kräften instrumentalisieren, die eine ganz eigene Agenda verfolgen, die nicht mit den Werten unseres Grundgesetzes im Einklang steht.
Um es ganz klar zu sagen: wir wollen und müssen an den Schwächen unserer Demokratie, unserer staatlichen Institutionen und Behörden arbeiten. Wir wollen aber keinen anderen Staat.
Es ist der freiheitlichste und demokratischste, den wir jemals in Deutschland hatten.
 
Ich bitte darüber hinaus eindringlich alle, sich nicht von denen verführen zu lassen, die ein falsches Bild von unserem Land und unserer Stadt zeichnen. Folgen Sie nicht denen - aus welcher politischen Ecke sie auch immer kommen mögen - die letztlich nur Hass und Zwietracht säen, um ihre eigene politische Agenda zu befördern.
 
Hanau ist eine Heimat für alle Menschen, die guten Willens sind. Egal wo sie herkommen, welchen Glauben sie haben, wer ihre Eltern sind. Es ist unsere Heimat. Und wir werden sie auch in Zukunft gegen die verteidigen, die uns spalten, die Hass sähen wollen.
 
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
unsere Stadt wird nur eine gute Zukunft haben, wenn die Menschen, die in unserer Brüder-Grimm-Stadt zu Hause sind, friedlich und respektvoll zusammenleben.
 
Dazu brauchen wir den Zusammenhalt aller Gutwilligen. Und ich weiß, dass dieser Zusammenhalt kein frommer Wunsch ist, sondern täglich an vielen Stellen und bei vielen Begegnungen in unserer Stadt gelebt wird.
 
 

Der 19. Februar 2023.
Fasching Am 19.februar

In den vergangenen Tagen bin ich oft auf den Faschingssonntag angesprochen worden. Es ist in diesem Jahr der 19. Februar. Es ist das Datum des schlimmsten Tages, den Hanau in Friedenszeiten erlebt hat.
Kann, darf, soll man an diesem Tag Fasching feiern? ...
Ich persönlich werde am Faschingssamstag am Innenstadtumzug teilnehmen, am Sonntag werde ich an den verschiedenen Veranstaltungen im Rahmen des Gedenkens an die Opfer des 19. Februar 2020 teilnehmen. Ein Wechsel zwischen Terminen des Gedenkens und Faschingsumzügen würde mich zugegebenermaßen emotional überfordern, deshalb nehme ich am Sonntag an keiner Faschingsveranstaltung teil. Doch als Stadt ermöglichen wir – und ich sage „ausdrücklich“ –, dass es in den Stadtteilen Lamboy-Tümpelgarten, Steinheim und Klein-Auheim am Faschingssonntag die traditionellen Umzüge geben wird.

Fasching ist ein hohes Kulturgut, das für fröhliches und buntes Feiern steht – und auch für Botschaften. Aus Hanau teile ich dazu mit Ihnen zwei aktuelle Begebenheiten: Das Motto des Faschingsumzuges am Samstag, dem 18. Februar, lautet „Stärker. Bunter. Hanau.“ Es signalisiert neben dem Zusammengehörigkeitsgefühl auch das Wissen um die gelebte Vielfalt, für die unsere Stadt steht. Und: für den Innenstadt-Zug am Samstag haben wir die Route geändert – sie führt nicht am Heumarkt, dem ersten Tatort vom 19. Februar 2020 vorbei. Ein „fröhliches Helau“ hielte ich dort für völlig unangebracht.

Weiterhin ist mir das das Zeichen der Karnevalisten beim sogenannten „Rathaussturm“ am vergangenen Wochenende positiv aufgefallen: Es wurde ohne die in der Zeit vor Corona üblichen Donner-, Böller- und Salutschüsse begangen, stattdessen wurden Hupen und Trillerpfeifen eingesetzt. Ein akustisches und sinnbildliches Zeichen vor allem für die vielen aus der Ukraine geflüchteten Menschen, die nach Hanau gekommen sind – und auch ein friedvolles Zeichen, wie ich finde. Den „Faschingsrummel“ wird es sicher an dem Wochenende nicht auf dem Marktplatz geben, bisher ist er auch noch nicht beantragt. Genehmigen würde ich ihn für den Freiheitsplatz, allerdings mit Ausnahme des Sonntags. Diese Bilder passen nicht zusammen.

Menschen tragen Trauer und Gedenken in sich, Freude und Frohsinn – und ich bin mir sicher, dass dies auch für die Gesellschaft im Allgemeinen und unsere Stadtgesellschaft im Besonderen gilt.
Dass wir im Jahr 2020 keinen Fasching in Hanau gefeiert und kurzfristig die Züge abgesagt haben, ordne ich heute noch als richtig ein. Über die Umzüge in diesem Jahr habe ich bereits im Oktober mit den Angehörigen der Opfer gesprochen. Es gab gemischte Reaktionen, aber keine einhellige Empörung. Auch mit den Faschingsvereinen habe ich mich abgestimmt. Ich denke, dass wir eine Balance finden müssen und können zwischen dem würdigen Gedenken an die Getöteten und der Freude am Leben. Dazu gehört auch, dass die Umzüge in den Stadtteilen am Sonntag erst starten, wenn die Gedenkveranstaltung auf dem Marktplatz beendet ist.
Am 19. Februar 2023 werden wir Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov, den Opfern des rassistischen Anschlags, gedenken. In kleinem Kreis in aller Stille auf dem Hauptfriedhof und am Vormittag auf dem Marktplatz mit der Hanauer Stadtgesellschaft.

Freude und Unbeschwertheit, Trauer und Erinnerung liegen nah beieinander und wir tragen sie in uns. „Hanau steht zusammen“ gilt heute umso mehr in der vielfältigen Brüder-Grimm-Stadt.
 
 

Alles dafür tun, dass Notunterkünfte in Hallen enden
Ende Notunterkünfte

Grundlage für Ende der Hallenbelegung: Vereinbarung zwischen Stadt Hanau und Kreis über Nutzung von Underwood-Kasernenfläche schafft zusätzliche Notunterkunftsplätze
Für die Schulen und Vereine in Birstein, Hanau-Mittelbuchen, Langenselbold und Wächtersbach ist das Ergebnis der geplanten Kooperation zwischen dem Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau eine gute Nachricht:
Durch eine Vereinbarung zwischen Kreis und der Brüder-Grimm-Stadt zum Kasernengelände Underwood sollen die Turn- und Mehrzweckhallen möglichst bald nicht mehr für die Unterbringung von Asylsuchenden und Geflüchteten herangezogen werden. Das sieht auch die Unterbringungsstrategie des Main-Kinzig-Kreises vor. ...
„Seit März mussten viele hundert Schülerinnen und Schüler auf andere Hallen ausweichen, ebenso Dutzende Vereine. Jetzt sind wir so weit, dass wir auch zeitlich klare Perspektiven geben können, wann dieser Zustand endet“, erklärt Landrat Thorsten Stolz. „Die Hallen können spätestens im Frühjahr wieder so genutzt werden wie vor dem russischen Angriffskrieg.“ Oberbürgermeister Claus Kaminsky ergänzt: „Stadt und Kreis haben gemeinsam einen Weg erarbeitet, wie wir das Gelände der Underwood-Kaserne bestmöglich nutzen können. Gleichzeitig werden wir damit unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht und tragen den berechtigten Anliegen von Schulen und Vereinen Rechnung. So wird beispielswiese die belegte Mehrzweckhalle in Hanau-Mittelbuchen wieder frei, was mich für die Vereinslandschaft dort freut. Wir wissen alle, dass eine Mehrzweckhalle wie in Mittelbuchen der zentrale Treffpunkt für Kultur, Feiern und die ehrenamtliche Arbeit ist.“

Möglich wird der kurzfristige Ausstieg aus den Turnhallen-Unterkünften zum einen, weil der Kreis mit Unterstützung von Städten und Gemeinden seit Monaten an anderen Stellen Unterkünfte aufbaut beziehungsweise schon betreibt. Zum anderen wird dies dadurch beschleunigt, dass auf einem angemieteten Grundstück der Hanauer Underwood-Kaserne bis Ende Februar 2023 Notunterkünfte entstehen können. Damit wird der Kreis zwischen Dezember und Ende Februar ähnlich viele Plätze zur Erstunterkunft und -betreuung neu geschaffen haben, wie sie in den derzeit belegten Hallen noch genutzt werden.

„Wir haben in den Notunterkünften in den drei Schulturnhallen und in der Halle in Mittelbuchen Schlafplätze für zirka 500 Menschen. In den neuen Unterkünften in Underwood und den Notunterkünften in Gelnhausen und Bad Soden-Salmünster werden wir diese Gesamtzahl in Kürze ebenfalls erreichen. Damit können wir die Hallen zurückbauen und den Schulen und Vereinen ein Stück Normalität zurückgeben“, so Landrat Thorsten Stolz. „Was wir also bereits unternehmen und insbesondere auf Underwood fortsetzen, wirkt sich direkt auf die Hallen-Öffnungen in Birstein, Hanau-Mittelbuchen, Langenselbold und Wächtersbach aus.“

„Große und tragende Einrichtungen vorbereitet und aufgebaut“
Susanne Simmler, Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernentin, hat die Unterbringungsstrategie des Kreises in den vergangenen Monaten an die veränderte Fluchtdynamik angepasst und den Aufbau neuer Unterkünfte koordiniert. „Für die Ehrenamtlichen, für die Vereine, für die Sportmannschaften hätten wir den Notunterkunftsbetrieb in den Turnhallen gerne schon früher beendet, weil dies für alle Seiten eigentlich keine gute Möglichkeit der Unterbringung bietet. Das war aber aufgrund des aktuellen Flucht- und Zuweisungsgeschehens des Landes Hessen in den vergangenen Wochen nicht möglich. Wo es geht, hat der Main-Kinzig-Kreis den Aufbau von Alternativstandorten vom Umfang her vergrößert und von der Umsetzung her beschleunigt“, so Simmler.

Die kommunale Ebene, also Landkreis und Kommunen, haben nun nach Einschätzung von Susanne Simmler mehrere große und tragende Einrichtungen im Kreisgebiet vorbereitet und aufgebaut. „Dadurch können wir fürs Frühjahr den Rückbau der Turnhallen-Unterkünfte wieder forcieren. Oberste Priorität hat, die Menschen gut und sicher unterzubringen. Aber klar ist auch: Die Aufgabe und die wechselnde Dynamik bringen die Landkreise und die Kommunen im Moment an ihre Grenzen“, sagt die Erste Kreisbeigeordnete und erneuert die Forderung des Main-Kinzig-Kreises an die Bundes- und Landesregierung, selbst mehr zu tun für eine Milderung der Situation für die kommunale Familie.

Unterstützung erhält die Erste Kreisbeigeordnete dabei von Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Der Landkreis, die Städte und Gemeinden und insbesondere wir in Hanau bekennen uns zu unserer Verpflichtung nach dem Grundgesetz. Dafür erwarten wir aber deutlich mehr Unterstützung insbesondere durch das Land Hessen, sowohl inhaltlich als auch finanziell“, macht der Oberbürgermeister deutlich.

Der Main-Kinzig-Kreis setzt bereits an der Kreisrealschule in Gelnhausen auf eine Notunterkunfts-Lösung mittels Leichtbauhalle. Zwei weitere solcher Hallen sollen in Kürze auf dem Gelände der Hanauer Underwood-Kaserne aufgebaut werden. Der Kreisausschuss hat sich am Dienstag (20.12.) mit einem entsprechenden Antrag befasst und diesen beschlossen. Demnach mietet der Main-Kinzig-Kreis zwei Leichtbauhallen von der städtischen BAUprojekt Hanau GmbH an. Sie sollen für ein Jahr – mit der Option zur Verlängerung – rund 300 Menschen eine erste Unterkunft bieten. Die Betreuung der Liegenschaft übernimmt ebenfalls die BAUprojekt Hanau in Zusammenarbeit mit einem Dienstleister. Senden die politischen Gremien sowohl im Kreis als auch in der Stadt grünes Licht und halten die beteiligten Firmen ihren veranschlagten Zeitrahmen ein, sollen die Hallen bis Ende Februar stehen.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky sieht in dem Vorhaben einen richtungsweisenden Schritt für das Kasernengelände. „Hanau hat im Bestand von Underwood eine Reihe von Gebäuden, die wir als Stadt für die Unterbringung von uns zugewiesenen Geflüchteten nutzen werden. Das ist für das nächste Jahr auch unser Ziel. Dafür brauchen wir aber ordentlich Vorlaufzeit, denn die Mannschaftsunterkünfte müssen erst mit einigem Aufwand bezugsfähig gemacht und baulich angepasst werden“, erklärt der Oberbürgermeister. Die Vorbereitung der Underwood-Kasernengebäude für ein dauerhaftes Wohnen von Geflüchteten wird im kommenden Jahr somit parallel laufen zum Betrieb der Notunterkunft. 

Das Gelände der ehemaligen Underwood-Kaserne in Hanau-Großauheim befindet sich im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Auf Beschluss des Flüchtlingsgipfels zwischen Bund und Ländern im Oktober dieses Jahres wurde die Fläche zur Unterbringung von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern seitens der Bima an die BAUprojekt Hanau  vermietet. Die Stadt Hanau wird über die BAUprojekt GmbH die auf dem Kasernengelände befindlichen Mannschaftsunterkünfte sanieren. Mittelfristig sollen dort die durch den Main-Kinzig-Kreis zugewiesenen Geflüchteten und Asylbewerberinnen und Asylbewerber einziehen. Da formal nur die Stadt Hanau Underwood nutzen kann, tritt der Main-Kinzig-Kreis mit der BAUprojekt Hanau GmbH in eine Mietpartnerschaft ein.

In konstruktiven Gesprächen zwischen dem Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau hatten beide Seiten in den vergangenen Wochen die Möglichkeit geprüft worden, auf einer Freifläche des Kasernengeländes von Underwood Gemeinschaftsunterkünfte in Form von Leichtbauhallen für die Belegung durch den Main-Kinzig-Kreis zu errichten und zu betreiben. Dies mündete, vor dem Hintergrund der rechtlichen Rahmenbedingungen, in nun gefundenen Kooperationslösung.

Landrat Thorsten Stolz richtet Worte des Dankes an die Brüder-Grimm-Stadt. „Landkreis und Stadt Hanau stehen in dieser sehr herausfordernden Situation zusammen und machen sehr deutlich: Wir sind als Kommunalpolitiker bereit, gemeinsam die Lage zu meistern. Die Zusammenarbeit funktioniert herausragend gut, das zeigt auch die Lösung für eine größere Notunterkunft“, so Stolz.
Auch Mittelbuchener Halle soll wieder freiwerden

Der Schuldezernent des Main-Kinzig-Kreises, Winfried Ottmann, skizziert das weitere Vorgehen: Wenn die Hallen nicht mehr belegt seien, erfolge im ersten Schritt der Rückbau, also der Abbau der Kabinen und das Wegräumen und Einlagern des Equipments, vor allem der Betten. Im zweiten Schritt würden notwendige Reparaturen durch den Main-Kinzig-Kreis beauftragt, um die Hallen in den Ursprungszustand zurückzuversetzen. Wie umfangreich diese Reparaturen würden, werde sich bei der Begutachtung der Räumlichkeiten zeigen, die im kommenden Jahr stattfinden. In Birstein schließt sich nach dem Rückbau eine umfassende Sanierung an, die ohnehin vorgesehen war.

Bürgermeister Axel Weiss-Thiel freut sich für die Mittelbuchener Vereinslandschaft. „Die Stadt und der Kreis haben zwar jetzt über mehrere Monate bei der Suche nach Übergangslösungen geholfen und Erleichterungen geschaffen, wo es ging. Aber nichts geht über das angestammte Domizil. Diese Perspektive ist daher ungemein wichtig“, so Weiss-Thiel.

Im Jahr 2022 sind bisher über 9.000 Asylsuchende und Geflüchtete in den Main-Kinzig-Kreis gekommen (2021: 772 Personen). Rund 7.600 befinden sich immer noch im Kreisgebiet. Mit bis zu 160 Menschen pro Woche nimmt der Main-Kinzig-Kreis derzeit hessenweit, in absoluter Zahl, die meisten Geflüchteten auf. Wie viele das Land Hessen dem Main-Kinzig-Kreis im ersten Quartal des neuen Jahres wöchentlich zuteilen wird, hat die Landesregierung bisher nicht bekanntgegeben. Der Main-Kinzig-Kreis und seine Städte und Gemeinden stellen sich auf eine ähnliche Größenordnung wie im laufenden Jahr ein und dafür werden derzeit die Vorbereitungen getroffen.

„Die Gesamtzahl der aufgenommenen Personen zeigt mehr als deutlich die große Kraftanstrengung für die kommunale Ebene“, erklärt Landrat Thorsten Stolz. „Meinen Appell richte ich daher im Namen aller hauptamtlichen Kräfte an die Bürgerinnen und Bürger: Haben Sie bitte Verständnis und Geduld in dieser Situation, die sich weder der Landkreis noch die Kommunen ausgesucht haben.“

"Hanau fordert von Ihnen persönlich klare Zeichen"
Galeria Kaufhof

In einem offenen Brief fordert Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky heute Miguel Müllenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH, auf, Klarheit zu schaffen, wie es um die Zukunft der Galeria-Filiale in Hanau steht. ...
Sehr geehrter Herr Müllenbach,
heute, vier Tage vor Heiligabend, wende ich mich mit dem dringenden Appell direkt an Sie: Im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Galeria-Filiale im Herzen der Hanauer Innenstadt, im Namen der Bürgerinnen und Bürger, im Namen der Brüder-Grimm-Stadt und ganz persönlich fordere ich Sie auf, noch in dieser Woche Klarheit zu schaffen, wie es um die Zukunft unseres Warenhauses steht, für das Sie Verantwortung tragen.

Ein klares Zeichen gebe ich Ihnen aus Hanau: Krise können wir. Nicht nur theoretisch, sondern sehr praktisch.

Dass die Innenstädte in Deutschland mitten im Schicksalsjahrzehnt stecken, bildet das fatale Fundament, nicht nur für unsere Stadt. Online-Boom, Immobilien-Spekulantentum, Pandemie, seit Februar der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der mindestens die Energiekrise mit sich bringt. Hanau verarbeitet zudem gemeinsam mit der Stadtgesellschaft das rassistische Attentat vom 19. Februar 2020. Die Ausgangssituation ist alles andere als einfach – aber wir in Hanau stellen uns. Unsere Haltung dabei ist, optimistisch, mutig, kraftvoll und offen anzupacken. Diese Transparenz, sehr geehrter Herr Müllenbach, vermisse ich von Ihnen.
Wir in Hanau wissen, dass die Innenstadt seit Jahrhunderten eine Marktplatz-Funktion hat. Die Agora ändert sich immer wieder in Aussehen und Ausprägung, gleich ist, dass Menschen sich treffen. Um zu handeln, zu erleben, zu genießen, zu leben, zu arbeiten. Gleich ist, dass nur Menschen für Veränderungen sorgen können. Mit dem großen Stadtumbau haben wir unserer Innenstadt ein neues Gesicht gegeben, der vielbesprochenen Aufenthaltsqualität Orte und Inhalte gegeben – und kurz vor Beginn der Pandemie, im Herbst 2019, die nächste Weiche auf „Zukunft Hanau“ gestellt. Gemeinsam mit Komplizen aus Handel und Gastronomie, mit Bürgerinnen und Bürgern haben wir unter Federführung unserer städtischen Hanau Marketing GmbH das mittlerweile in Deutschland vielbeachtete, gelobte und mit Millionenbeträgen von Bund und Land Hessen geförderte Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ aufgesetzt und ausgerollt. Und tun es noch.

Die Aufgabe, den Einkaufs- und Erlebnisort Innenstadt mit Emotionen weiter attraktiv zu halten, bleibt im Schicksalsjahrzehnt eine Herkulesaufgabe, die nur gemeinsam zu stemmen ist. Dafür müssen wir im Gespräch bleiben, ins Gespräch kommen. Das tun wir mit bestehenden Partnerinnen und neuen Partnern. Der Laden-Leerstand in Hanau geht gegen Null, mutige Händlerinnen und Händler bieten neue Konzepte an, bei unseren Pop-Up-Stores ist Musik drin – die Menschen danken es mit dem Besuch und Einkauf in der Hanauer Innenstadt – auch in Ihrer Galeria-Filiale, die als Ankerpunkt direkt am Marktplatz seit Jahrzehnten beheimatet ist, für Frequenz sorgt und von der neuen Frequenz partizipiert.

Wir arbeiten mit Ihrer örtlichen Geschäftsleitung sehr eng und vertrauensvoll zusammen. Denn wir wissen: Ein Kaufhaus funktioniert ohne vitale und agile Stadt nicht. Wir sind so selbstbewusst, festzuhalten: Hanau ist nicht irgendein Standort in Ihrem Konzern. In Hanau haben und hätten Sie die Chance, gemeinsam mit der Stadt, gemeinsamen mit den Akteuren der Innenstadt und gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Galeria zu zeigen, wie das Kaufhaus der Zukunft funktioniert.

Wir reden nicht nur, wir handeln. Sehr geehrter Herr Müllenbach, von Ihnen haben die Menschen, die seit vielen Jahren treu an Ihrem Standort Hanau arbeiten, noch nichts gehört. Es sind Existenzfragen, die für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht geklärt sind. Wird 2022 zum traurigsten Weihnachtsfest für sie? Die Wünsche fürs neue Jahr Luftblasen? Vier Tage vor Weihnachten bitten wir Sie, Ihre Intransparenz, die die Nerven der Betroffenen zum Zerreißen spannt, aufzugeben. Dass Weihnachtsgeschäft „mitzunehmen“ und danach die Schließung zu verkünden, wäre der traurige Höhepunkt der andauernden Hängepartie. So weit darf es nicht kommen.

Ich fordere von Ihnen Klarheit – und gehe gerne in Vorleistung: Hanau steht zum Hause Galeria-Karstadt-Kaufhof. Wir stehen solidarisch zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ich biete Ihnen an, direkt und sofort mit Ihnen ins Gespräch zu gehen, wie wir Sie als Stadt Hanau unterstützen können, Ihr und unser Kaufhaus in der Hanauer Innenstadt zu erhalten. Denn ich bin sicher, dass das Kaufhaus in seiner Grundausprägung eine wichtige Ankerfunktion im sicheren Hafen Hanau hat.

Im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Galeria Hanau und im Namen der Stadt Hanau stehe zu einem Gespräch mit Ihnen bereit.

Mit freundlichen Grüßen
Claus Kaminsky

Weihnachtsgruß und ein gutes neues Jahr
Weihnachtsmotiv 2022

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das ereignisreiche Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu, wir sehnen uns alle nach ein paar Tagen rund um den Weihnachtsbaum. Um innehalten zu können und uns zu besinnen. Leider werden wir die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine mit ins neue Jahr nehmen. Und auch Corona nötigt uns weiterhin besonnenes Handeln ab. Aber es gibt gerade für uns in Hanau bei der Rückschau auf 2022 auch viele positive Momente, die uns gütig zurück- und optimistisch nach vorne blicken lassen. ...
Die Weltkulisse stellt uns zurzeit vor besondere Aufgaben. Diese sind längst nicht mehr weit weg, sondern wirken sich direkt auf unsere Lebenswirklichkeit aus. Den Kopf in den Sand stecken ist nicht die Art für uns Hanauerinnen und Hanauer damit umzugehen. Mutig und optimistisch, mit kühlem Kopf und klarem Kompass – das passt zum Hanauer Weg.

Was wir in Hanau anpacken, und zum Besseren ändern können, gehen wir an. Ganz aktuell gilt mein persönlicher Dank denen, die anderen zur Seite stehen, die weniger haben oder sogar alles verloren haben. Ja, Sparen ist das Gebot der Stunde – aber eben auch Teilen und gemeinschaftliches Handeln.

Auch das konkrete Kümmern um unsere Innenstadt mit dem bundesweit beachteten Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ macht Mut. Dabei geht es nicht nur darum, neuen „Komplizinnen und Komplizen“ Räume für ihr Tun anzubieten, sondern frische Konzepte für ein zukunftsfähiges Miteinander anzubieten und gemeinsam zu entwickeln.

Auch in diesem Jahr werden zu Weihnachten in Hanau wieder Lichter leuchten. Sie stehen für Hoffnung, Harmonie und Herzenswärme. Daran sparen wir nicht, auch wenn wir die Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr an weniger Tagen und ausschließlich in den Abendstunden glänzen lassen. Sie stehen symbolisch für das, was ich Ihnen wünsche: besinnliche Stunden mit Ihren Liebsten, in denen wir uns darüber freuen, was wir haben. Aber auch eine Zeit, in der wir an die denken, denen es zurzeit nicht gut geht.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben in diesen außergewöhnlichen Zeiten ein besinnliches, friedvolles und hoffnungsvolles Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr.

Herzliche Grüße
Claus Kaminsky
Oberbürgermeister der Brüder-Grimm-Stadt Hanau

„Es ist uns Ehre und Ansporn gleichermaßen“ - Rahmenvertrag für Special Olympics Landesspiele 2025 unterzeichnet
Special Olympics Vertragsunterzeichnung

„Inklusion ist für Hanau ein definiertes Leuchtturm-Projekt der Stadtentwicklung. Ich freue mich daher schon sehr auf die Ausrichtung der Special Olympics Landesspiele, für die wir 2025 Gastgeber sein dürfen“, macht Oberbürgermeister Claus Kaminsky deutlich, dass dies Ehre und Ansporn gleichermaßen ist. „Gleichzeitig ist es auch eine Bestätigung dafür, dass wir in Sachen Inklusion grundsätzlich auf dem richtigen Weg sind.“ ...
Für gleich zwei inklusive Sportprogramme hatte sich die Stadt Hanau im vergangenen Jahr erfolgreich beworben. Zum einen wird die Stadt eine sogenannte „Host Town“, also eine inklusive Gastgeberstadt für die Special Olympics in Berlin 2023. Zum anderen hat die Brüder-Grimm-Stadt den Zuschlag als Austragungsort für die Landesspiele 2025 bekommen. Dieser Tage unterzeichneten Oberbürgermeister Claus Kaminsky und die Präsidentin von Special Olympics Hessen, Sylvia Ruppel, sowie der Vizepräsident Mark Behrend den Rahmenvertrag für die Ausrichtung. Besonders erfreulich nach den Worten von Ruppel war dabei die Tatsache, dass auch der Athletenrat als Gremium von Special Olympics Hessen an diesem Moment im Elisabeth-Selbert-Saal im Neustädter Rathaus teilhaben konnte.

OB Kaminsky versprach, dass sich die Stadt als guter Gastgeber präsentieren werde. Einen ersten Eindruck habe er sich bei den letzten Landesspielen in Darmstadt verschaffen können. „Aus sportlicher und auch aus gesellschaftlicher Sicht ist das eine tolle Chance für Hanau. Insbesondere auch für den Sport-Nachwuchs in den Hanauer Vereinen und Schulen wird solch eine Veranstaltung in der Stadt eine großartige Erfahrung sein.“

Wie er weiter erklärte, ist die Stadt hochmotiviert, weithin sichtbare Signale zu senden, welche Bedeutung das Thema Inklusion hat. „Wir wissen, dass es, um das Ziel von Inklusion im Sport zu verwirklichen, spannende Ideen, Herzblut, Förderung und die Vernetzung relevanter Akteure braucht.“ Indem sich in Hanau alle dafür engagieren, gemeinsam tolle Landesspiele für alle zu bieten, setze die Stadt ein wichtiges Zeichen für gelebte Inklusion. „Damit tragen wir auch dazu bei, das Bewusstsein in unserer Gesellschaft für Menschen mit Beeinträchtigungen zu stärken.“

Bei Special Olympics handelt es sich um die weltweit größte, vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung. Dass die Landesspiele in Darmstadt nun erst im Mai 2022 ausgetragen werden konnten, ist darauf zurückzuführen, dass der ursprünglich anberaumte Wettbewerbszeitraum coronabedingt verschoben werden musste. In diesem Jahr traten rund 400 Athletinnen und Athleten unter anderem in den Disziplinen Basketball, Badminton, Fußball, Leichtathletik und Schwimmen gegeneinander an.

2025 werden die Landesspiele dann in Hanau stattfinden. In der Vorbereitung wird das Amt für Demokratie, Vielfalt und Sport in enger Absprache mit dem Verein Special Olympics Deutschland in Hessen im ersten Schritt die Sportstätten auswählen, die sich für die Wettkämpfe am besten eignen. Größe und Ausprägung der jeweiligen Hallen und Sportplätze bestimmen am Ende, welche Disziplinen für die Athletinnen und Athleten angeboten werden können.

Blitz-Vermietung als bundesweite Premiere Hanau aufLADEN: Neue Komplizin eröffnet mit Spielwaren aus Manufakturen / Ansiedlungsplattform LeAn greift erstmals
Blitz-vermietung

„Diese Geschichte ist so gut, die kann man sich gar nicht besser ausdenken“, freut sich Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky über die schnelle Vermietung einer kurzzeitig leerstehenden Ladenfläche in der Innenstadt.
Kaminsky führt sie auf zwei Effekte zurück: Zum einen auf das im Rahmen des Stadtentwicklungs-Programms Hanau aufLADEN initiierte Komplizen-Netzwerk, in dem sich kreative Menschen vereinen, die die Brüder-Grimm-Stadt voranbringen wollen, und zum anderen auf die im Rahmen des bundesweiten Pilotprojekts „Stadtlabore für Deutschland“ neu entwickelte Datenbank LeAn. Mit dem Instrumentarium ist nun eine Blitz-Vermietung mit deutschlandweitem Pilotcharakter gelungen, in deren Rahmen an der Nürnberger Straße der neue Spielwaren-Laden „Wünsch Dir was“ von Armara Yeromian eröffnet hat. ...
„Die Innenstädte stehen mitten in einem Schicksalsjahrzehnt. Boomender Online-Handel, Inflation, Pandemie, Immobilien-Spekulanten und Energiekrise sind Faktoren, unter denen Innenstädte leiden. Wir stemmen und stellen uns in Hanau mit anderen und neuen Instrumenten wie etwa der Vorkaufsrechtsatzung dagegen“, erläutert Hanaus Oberbürgermeister. Dazu passt: Die Stadt Hanau ist eine von bundesweit 14 Modellstädten, die am vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ unter Regie des IFH KÖLN teilnehmen. Dort ist mit LeAn eine innovative Plattform entstanden, die Leerstand verhindern und die Ansiedlung neuer Betriebe professionalisieren soll. „LeAn ist die perfekte Ergänzung für den Instrumentenkasten von Hanau aufLADEN, in dem sich viele Bausteine zur Attraktivierung unserer Innenstadt befinden“, so Kaminsky. Die neue Vermietung ist der erste Erfolg, der bundesweit mit der neuen Ansiedlungsplattform erzielt worden ist.

Die jüngste Erfolgsgeschichte von Hanau aufLADEN ist dabei eine Blitz-Vermietung – im wahrsten Sinne des Wortes. Gerade mal eine Woche lagen zwischen Erstkontakt, Besichtigung, Gespräch mit dem bisherigen Ladenbetreiber, Mietvertrag und der Eröffnung. Neu in der Innenstadt, konkret in der Nürnberger Straße 37, befindet sich nun das Geschäft „Wünsch Dir was“. Hier vertreibt Besitzerin Armara Yeromian besondere Spielwaren, die in Manufakturen hergestellt werden und „nachhaltig und pädagogisch besonders wertvoll sowie langlebig sind“. Yeromian ist seit 2006 in der Spielzeugbranche, führt die erste von nun zwei „Wünsch Dir was“-Filialen in Bad Homburg. „Dort habe ich von Hanau aufLADEN gehört. Dass in Hanau ein besonders vitales Netzwerk aus agilen Menschen nicht nur überlegt, sondern direkt anpackt, hat mich sofort begeistert, als ich davon in der Zeitung gelesen habe.“

Über Petra Leroy, die mit „LEROYS’s Kulinarisches & Schönes“ im Modehaus Müller-Ditschler ebenfalls Komplizin des Stadtentwicklungs-Programms ist, bekam Yeromian Kontakt zur Hanau Marketing GmbH (HMG), die unter anderem mit dem Programm Hanau aufLADEN das City- und Standortmarketing für Bürgerinnen und Bürger, Besucherinnen und Besucher sowie Gewerbetreibende neugestaltet. HMG-„Headhunterin“ Susanne Schmitz und City-Manager Norbert Schalinksy nahmen sich Armara Yeromian an und zeigten ihr die Stadt. Anschließend luden sie sie spontan zum Komplizentreffen anlässlich der Eröffnung des Wintergold-Weihnachtsmarkts in die Kanzlei ein. „Ich habe dort mit anderen Händlerinnen und Händlern sowie Gastronominnen und Gastronomen gesprochen – also mit den Komplizen. Der enorme Entdecker- und Macher-Geist war dort mehr als spürbar. In Hanau wird das Wohl der Stadt nicht irgendwem überlassen, sondern gemeinsam angepackt“, so Yeromian.

Am nächsten Tag wurden die Anforderungen der Bad Homburgerin an ihre potenzielle neue Ladenfläche in LeAn, das erst wenige Tage zuvor offiziell vorgestellt worden war, eingegeben. Auf der digitalen Plattform, die unter Regie des IFH KÖLN von den bundesweit 14 Kommunen in monatelanger Detailarbeit entwickelt wurde, werden leerstehende Ladenlokale mit den Bedürfnissen potenzieller Mieter abgeglichen – im Fall von Yeromian passten Flächen- und Standortanforderungen sofort. Für LeAn, das umgangssprachlich auch „Immobilien-Tinder“ getauft wurde, ist das eine Premiere: Die Plattform, die künftig von allen Kommunen in Deutschland genutzt werden kann, feiert seine erste Ansiedlung in der Brüder-Grimm-Stadt Hanau.

Nach dem „Match“ ging es für Armara Yeromian dann Schlag auf Schlag. Am Montag das Gespräch mit dem bisherigen Mieter der Fläche, Dienstag die Unterschrift unter den Mietvertrag, Mittwoch der Einzug, Freitag die Eröffnung. „Ein leerstehendes Geschäft vom ersten Gespräch bis zur Eröffnung innerhalb von nur einer Woche zu vermieten, ist gerade in dieser Zeit atemberaubend schnell“, resümiert Kaminsky: „Mit Armara Yeromian hat unser Stadtentwicklungs-Programm eine neue Komplizin gewonnen, von der wir uns in Sachen Umsetzungsgeschwindigkeit noch eine Scheibe abschneiden können.“

Weitere Informationen: www.stadtlabore-deutschland.de www.hanauaufladen.jetzt

Hintergrund zur neuen Plattform: LeAn ist das Werkzeug für Kommunen zur Gestaltung von vitalen Innenstädten und Zentren. Als datenschutzkonforme Webanwendung ermöglicht die Plattform digitales Leerstands- und vorausschauendes Ansiedlungsmanagement – unter Federführung der Kommune und mit Beteiligung aller Nutzergruppen. Mithilfe von LeAn werden Immobilien und Nachnutzungskonzepte passgenau gematcht und eine nachhaltige Quartiersaufwertung sichergestellt. Entstanden im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekts „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ mit einer Laufzeit bis Dezember 2022 liefert LeAn die datenbasierte Grundlage für einen Dialog auf Augenhöhe aller Innenstadtakteurinnen und Akteuren und standardisierte Prozesse für eine zukunftsgewandte Gestaltung vitaler Zentren. Zu den beteiligten Modellstädten der „Stadtlabore für Deutschland“ zählen: Bremen, Erfurt, Hanau, Karlsruhe, Köln, Langenfeld, Leipzig, Lübeck, Lüneburg, Mönchengladbach, Nürnberg, Rostock, Saarbrücken und Würzburg.

Die Wilhelmsbader Sommernacht zieht an den Main
Hanauer Sommernacht

„Mit den Mainwiesen unterhalb von Schloss Philippsruhe haben wir einen perfekten neuen Standort gefunden, um die Sommernacht auch zukünftig in einem angemessenen Ambiente durchführen zu können,“ ist Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky sicher, dass sich der besondere Charme der beliebten Veranstaltung auch in der veränderten Umgebung entfalten wird. „Es wird anders, aber es wird genauso schön,“ macht er deutlich, dass der Wechsel letzten Endes unumgänglich war, um den einzigartigen Landschaftspark in Wilhelmsbad zu schützen. „Wenn wir es auf den Punkt bringen, ist der Wechsel des Standorts der „Sommernacht“ letztlich den für uns alle spürbaren klimatischen Veränderungen geschuldet.“ Aber ohne Zweifel werde die Neue Philharmonie Frankfurt die Vorteile des künftigen Areals voll ausschöpfen, um den besonderen Zauber des Konzerts auch in der Nachbarschaft zu Schloss und Main zu wecken. Und auch ein weiterer charakteristischer Aspekt der Sommernacht ist nach den Worten von Kaminsky unverändert: „Der Eintritt bleibt frei.“ ...
Die unmittelbar an den Schlosspark angrenzenden Mainwiesen sind nach Ansicht aller Beteiligter in vielerlei Hinsicht hervorragend geeignet, quasi die Nachfolge des Staatsparks anzutreten. Nicht nur, dass der dort vorhandene Baumbestand entlang des Radweges in einem erheblich besseren Vitalitätszustand ist, gibt es bereits einen guten Erfahrungsschatz für die Fläche, da hier auch seit 1988 das Hanauer Bürgerfest stattfindet. Das bedeutet, dass sowohl die nötige Infrastruktur als auch eine bewährte Logistik bereits vorhanden sind. Für das Publikum bedeutet der neue Standort, dass die Bühne, anders als in Wilhelmsbad, ohne Sichtbehinderung von allen Plätzen aus zu sehen ist. „Damit das auch so bleibt, sind mitgebrachte Pavillons nur entlang der Baumreihe am Mainufer zugelassen“, erläutert Bernd Michel vom Veranstaltungsbüro der Stadt Hanau, der die Pläne für die neue „Hanauer Sommernacht“ maßgeblich mitgestaltet hat.

Dass die Nachricht vom Umzug der traditionsreichen Wilhelmsbader Sommernacht an den Main sicher von einer gewissen Skepsis begleitet werde, könne er nachvollziehen. Doch alle Beteiligten waren sich einig, dass ein Fortführen unter den bisherigen Bedingungen keine Option war. Wie der OB ausführte, mussten nach den heißen, wasserarmen Sommern im Staatspark Wilhelmsbad in den letzten beiden Jahren rund 300, vor allem alte Bäume gefällt werden.

Neben den klimatischen Umständen, die besorgniserregende Bedingungen für den Park mit sich bringen, trägt jedoch auch die Sommernacht mit rund 7.000 bis 8.000 Besucherinnen und Besuchern zu einer unerwünschten Verdichtung des Bodens bei, die dazu führt, dass Regenwasser nicht mehr Boden versickert, sondern oberflächlich abläuft. „Selbst das Aufstellen von rund 1.000 Metern Absperrgitter hat es nicht geschafft, das gefährdete Wurzelwerk nachhaltig zu schützen, weil zu viele Menschen sich trotz der Hinweise in diesen Bereichen niedergelassen hatten.“

Nachdem geklärt war, dass die Wilhelmsbader Sommernacht ein neues Domizil benötigt, ist die Stadt gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service auf die Suche gegangen. Dabei wurde nach den Worten von OB Kaminsky auch der Schlosspark von Philippsruhe in Betracht gezogen. Nach einem Ortstermin musste „die durchaus charmante Idee“ wieder verworfen werden, denn auch der Schlosspark präsentiert sich in einem ähnlichen Stress-Zustand. „Die gesamte Vegetation im Park hat durch die extrem heißen und trocknen Sommer der vergangenen Jahre erheblichen Schaden genommen. Die parkprägenden alten Bäume zeigen einen erheblichen Vitalitätsverlust, was auch zum Absterben von bisher 91 Altbäumen geführt hat.“ Daneben sei auch hier bei den verbleibenden Bäumen eine erhöhte Totholzbildung zu beobachten. Die Stadt als Veranstalter eines solchen Großereignisses, wie es die Sommernacht dank gleichbleibendes Beliebtheit beim Publikum sei, trage darüber hinaus nicht nur Verantwortung für die Parkanlagen, sondern müsse auch den Schutz der Besucherinnen und Besucher im Blick behalten. „Von herabfallenden Ästen kranker Bäume kann ein unkalkulierbares Risiko ausgehen,“ zählt Kaminsky ein weiteres Argument gegen den Schlosspark auf.

Einen festen neuen Platz hat die Hanauer Sommernacht auch im Kalender gefunden: sie wird künftig immer am 1. Samstag im August stattfinden. „Die Verschiebung um eine Woche sorgt dafür, dass es keine Überschneidungen mit den Brüder Grimm Festspielen geben wird und das Amphitheater damit als Backstage-Raum für die Neue Philharmonie Frankfurt zur Verfügung steht“, begründet Bernd Michel das neue Datum. Das bedeutet, dass die Sommernacht am 5. August 2023 ihre Premiere auf dem neuen Gelände feiern wird. Unter dem Motto „SCHNELLER HÖHER HEITER!“ präsentiert das Orchester beeindruckende Rock-Rekorde. Das neue „sportliche“ Klassik-Crossover-Programm der Neuen Philharmonie Frankfurt bringt viele große bekannte und großartige Rock-Titel mit packender Klassik auf die Bühne am Main.

Auch wenn der Eintritt zur großen Abschlussverstaltung des Kultoursommers frei bleibt, wird es doch auch am Main den Service für jene Fans geben, die es gern ein wenig bequemer und komfortabler hätten: für eine Reservierungsgebühr in Höhe von 15 bis 19 Euro steht ein Stuhl im Bereich unmittelbar vor der Bühne bereit. Reservierungen sind vom 2. Dezember an unter www.frankfurt-ticket.de oder direkt im Hanau Laden möglich.
 

„Zentrum für Demokratie und Vielfalt“ ist „Nationales Projekt des Städtebaus“
Zentrum Für Demokratie

„Zentrum für Demokratie und Vielfalt“ ist „Nationales Projekt des Städtebaus“
Bundesbauministerin Geywitz übergibt Förderurkunde an Oberbürgermeister Kaminsky

Mit 75 Millionen Euro aus Bundesmitteln werden 18 „Vordenker“-Projekte in Deutschland gefördert. Aus 79 Bewerbungen wurde auch das „Zentrum für Demokratie und Vielfalt“ ausgewählt, die Förderurkunde als „Nationales Projekt des Städtebaus 2022“ mit dem Bescheid über 3,4 Millionen Euro übergab Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, nun in Berlin an Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Niemals vergessen wir in Hanau den 19. Februar 2020. Die Verteidigung unserer Demokratie nehmen wir hier in die Hand, geben Menschen und Ideen Raum und Räume, um sich um die wahren Werte, um Zusammenhalt und unsere friedliche Zukunft aktiv einzusetzen. Über die Förderung freue ich mich für meine Heimatstadt sehr“, so Kaminsky. ...
„Nicht erst die Corona-Pandemie zeigt uns, wie wichtig es ist, unsere Städte resilient und widerstandsfähig zu machen. Dazu gehören städtebaulich und baukulturell bedeutsame Ensembles und Gebäude, aber auch neue soziale Infrastrukturen und öffentliche Räume als Orte der Begegnung, des gemeinsamen Erlebens und des Zusammenseins. Gerade bei den Nationalen Projekten des Städtebaus werden Flächen und Bestandsgebäude so aufgewertet, dass in und mit ihnen neues gesellschaftliches Zusammenleben entstehen kann und neue Impulse für die Stadtgesellschaft gesetzt werden“, so Ministerin Geywitz. Seit 2014 wurden insgesamt 211 Projekte in das Programm aufgenommen und mit Bundesmitteln in Höhe von rund 670 Millionen Euro unterstützt. Eine Jury aus Fachjurorinnen und -juroren sowie Mitgliedern des Deutschen Bundestags, unter Vorsitz des Parlamentarischen Staatssekretärs Sören Bartol, hat die aktuelle Projektauswahl getroffen.

Ganz besonders hob Ministerin Geywitz Hanau hervor: „Mit dem Zentrum für Demokratie und Vielfalt in Hanau will man an die grausamen, rechtsextremen Morde im Jahr 2020 erinnern. Nicht Bitterkeit und Angst sollen die Stadt prägen, sondern Gemeinschaft und Hoffnung.“ Bei dem rassistischen Anschlag wurden am Abend des 19. Februar 2020 Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kenan Kurtovic, Vili Viorel Paun, Fatih Saracoglu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov ermordet.

Andreas Jäger, Leiter des Amtes für Demokratie, Vielfalt und Sport, ordnet ein: „Das Zentrum für Demokratie und Vielfalt soll ein politisches Zeichen für die Demokratie, des Zusammenhalts und gegen gesellschaftliche Spaltung sein. Vor allem soll es Platz bieten für Austausch, Beratung, Bildung, Dienstleistung und Vernetzung. Miteinander zu reden ist besser als übereinander.“ Das Zentrum wird am Kanaltorplatz Ecke Herrnstraße entstehen, zurzeit ist dort noch eine Corona-Impfstelle untergebracht. „Durch die Förderung durch den Bund haben wir jetzt auch konzeptionell neue Möglichkeiten. Deswegen werden wir den angefangenen Prozess neu aufstellen. Ein breiter Beteiligungsprozess ist dafür entscheidend. Es wird sicher eine große Herausforderung, alle Interessierten Gruppen, Institutionen und Bürgerinnen und Bürger einzubinden und zu beteiligen, ist aber für die Qualität und die Akzeptanz des Hauses alternativlos.“ Und Jäger weiter: „Auf dem Weg begleiten uns viele Partner sehr eng – an dieser Stelle bedanke ich mich ausdrücklich für die Zusammenarbeit mit der ,Projektstadt’ der Nassauischen Heimstätte, die uns bei dem Förderantrag exzellent unterstützt hat."

Zur Urkundenübergabe wurden Kaminsky und Jäger vom Hanauer Bundestagsabgeordneten Lennard Oehl (SPD) begleitet: „Wir haben es geschafft, dass das Zentrum für Demokratie und Vielfalt als Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vom Bund und auf Empfehlung einer unabhängigen Jury in die Förderung aufgenommen wird. Schon in meiner ersten Bundestagsrede habe ich mich dafür ausgesprochen, dass dieses Projekt als Antwort auf den furchtbaren rechtsextremen Anschlag in Hanau 2020 auch mit Bundesmitteln gefördert werden muss. Es freut mich, dass dieser Einsatz sich ausgezahlt hat, und ich werde die Umsetzung des Projektes weiter mit hohem Interesse verfolgen.“

In den vergangenen Monaten war es um die Pläne des Zentrums ruhiger geworden. „Wir verfolgen unsere Ziele nicht immer sofort öffentlich. Klar ist und bleibt, dass in Hanau kein Platz für Rassismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit ist“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky abschließend: „Wir stehen gemeinsam für Respekt, Toleranz und die Stärkung unserer Demokratie ein. Das ist eine Jahrhundertaufgabe.“

„Deutschland und ihre Heimatstadt Hanau fantastisch vertreten!“
Loreen Bender

„Deutschland und ihre Heimatstadt Hanau fantastisch vertreten!“
OB Kaminsky gratuliert Fußballerin Loreen Bender zum „Goldenen Schuh“

Die 17-jährige Hanauerin Loreen Bender wurde jüngst in Indien von der Fifa mit dem „Goldenen Schuh“ als beste WM-Torschützenkönigin in einer U-17-Nationalmannschaft ausgezeichnet. Oberbürgermeister Claus Kaminsky gratuliert herzlich zu der großartigen Leistung der Otto-Hahn-Schülerin. ...
„Fußball Weltmeisterschaft, Indien, 10.200 Zuschauer, WM-Halbfinale gegen Spanien… Nein, das ist kein Traum, sondern für Sie vor einigen Tagen Realität gewesen“, schreibt der OB. Trotz des unglücklich verlorenen Spiels um den 3. Platz können Bender und ihre Teamkameradinnen unglaublich stolz auf ihre Leistung sein, so der OB und betont: „Sie haben nicht nur Deutschland, sondern auch Ihre Heimatstadt Hanau fantastisch vertreten!  Mit Fug und Recht kann man behaupten, dass Sie mit Ihren vier Toren maßgeblich dazu beigetragen haben, dass das Team das Halbfinale überhaupt erst erreichen konnte (…) eine unglaubliche Leistung, zu der ich Ihnen herzlich gratuliere!“

Es freue ihn zudem umso mehr, dass Bender zudem bei seinem Lieblingsverein Eintracht Frankfurt die Fußballschuhe schnüre“, schrieb Kaminsky und wünscht der jungen Sportlerin „eine verletzungsfreie Zukunft“, denn dann stehe einer großen Karriere sicherlich nichts mehr im Wege. „Ich werde diese jedenfalls genau verfolgen“, verspricht der OB.

Weihnachtsmarkt mit neuen Attraktionen
Weihnachtsmarkt

Weihnachtsmarkt mit neuen Attraktionen
Erstmals doppelstöckiges Karussell auf dem Marktplatz – Marie-Luise Marjan eröffnet Rathaus-Adventskalender – Viele weitere märchenhafte Erlebnisse

Der Hanauer Weihnachtsmarkt, der am Montag, 21. November, eröffnet und bis einschließlich Donnerstag, 22. Dezember, laufen wird, wartet in diesem Jahr mit einem Novum auf: „Erstmals wird inmitten des Budenzaubers auf dem Marktplatz ein doppelstöckiges Karussell als besondere Attraktion aufgebaut“, kündigt Oberbürgermeister Claus Kaminsky an. Er freut sich außerdem, dass nach abgeschlossener Umbauphase des Neustädter Rathauses hinter den 24 Fenstern des historischen Gebäudes wieder Hessens größter Adventskalender erstrahlen wird und im Erdgeschoss der Künstlerweihnachtsmarkt stattfinden kann. ...
„Mit dem Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz und vielen weiteren Veranstaltungen wird Hanau wieder eine besondere und besinnliche Atmosphäre in der Vorweihnachtszeit bieten, sie aber angesichts der vielfältigen Krisen mit Augenmaß ausgestalten“, sagt der Oberbürgermeister. Zum Augenmaß gehört für Kaminsky, die ohnehin schon sparsame, weil im Vorjahr komplett auf energieeffiziente LED-Technik umgestellte Beleuchtung mit Märchenmotiven in diesem Jahr auf den Zeitraum von 16 bis 22 Uhr zu beschränken und bereits am 6. Januar wieder abzubauen. Auf eine Eisbahn werde die Stadt, wie von ihm schon angekündigt, angesichts der Energiekrise verzichten. „Wir wollen nach den zwei schweren Corona-Jahren und im Angesicht der aktuellen Krisen aber soweit es geht ein Stück weit Normalität ermöglichen, deshalb haben wir uns für maßvolle Einschränkungen entschieden“, ordnet Kaminsky das Festhalten an einem stimmungsvollen Ambiente ein. Unterstützt wird das (vor-)weihnachtliche Programm von der Sparkasse Hanau und den Stadtwerken Hanau.

Der Weihnachtsmarkt wird am Montag, 21. November, eröffnet und täglich bis einschließlich Donnerstag, 22. Dezember, von 11 bis 21 Uhr zum Budenzauber einladen – Corona-Beschränkungen wie im vergangenen Jahr sind zunächst nicht vorgesehen, die Stadt ist aber darauf vorbereitet, auf mögliche Auflagen auch kurzfristig reagieren zu können. Auf der Weihnachtsmarktbühne gibt es an allen Tagen Auftritte von zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern, von Bands, Musikvereinen und Chören.

Ebenfalls vom 21. November bis zum 22. Dezember findet im neu gestalteten Foyer des Neustädter Rathauses wieder der Künstlerweihnachtsmarkt statt. Montags bis freitags haben die Stände von 13 bis 20 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
Der Wochenmarkt zieht zum Aufbau des Weihnachtsmarktes bereits am Samstag, 12. November, ans Forum Hanau auf den Freiheitsplatz und wird dann nach Weihnachten ab Mittwoch, 28. Dezember, wieder auf den Marktplatz zurückkehren.

Zum 25-jährigen Bestehen des Rathaus-Adventskalenders stellt die Brüder-Grimm-Stadt das Thema Festspiele in den Mittelpunkt. Der Adventskalender zeigt in diesem Jahr Motivkunstwerke zu den drei Hauptstücken der bevorstehenden Brüder-Grimm-Festspiel-Saison, nämlich aus den Märchen „Hase & Igel“, „Hans im Glück“ und „Aschenputtel“. Zur Öffnung des ersten Fensters im Rathaus-Adventskalender wird am Donnerstag, 1. Dezember, 18 Uhr, Hanaus Märchenbotschafterin Marie-Luise Marjan ebenso wie Festspielintendant Franz Lorenz Engel zu Gast sein.

Die Besucherinnen und Besucher der Innenstadt dürfen sich neben dem Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz auch wieder auf die im Vorjahr erfolgreich in der Altstadt erprobte Veranstaltung „Wintergold“ freuen. Im Fronhof heißt es an den verlängerten Adventswochenenden vom 24. November bis 22. Dezember donnerstags bis sonntags und darüber hinaus wieder: Kunst, Musik und Genuss. An mehreren Ständen werden Kunsthandwerk und Leckereien angeboten, dazu gibt es ein umfangreiches Live-Musik-Angebot im Fronhof und der dort beheimateten Pop-up-Gastronomie „Wirtschaft im Hof“. Die Öffnungszeiten sind donnerstags und freitags von 15 bis 21 Uhr, samstags von 11 bis 21 Uhr und sonntags von 11 bis 19 Uhr. Ein Novum ist das Winter-Open-Air-Kino im Hof, das an drei Mittwochabenden mit Klassikern des Musikfilms für After-Work-Unterhaltung beim „3. Hanauer Frischluft-Festival“ sorgen wird. Gezeigt werden „Elvis“ (30. November, 19 Uhr), die Musikdoku „Stop making sense – Talking Heads“ (7. Dezember, 19 Uhr) und „Bohemian Rhapsody“ (14. Dezember, 19 Uhr). Zum Abschluss des Winter-Kinos und von „Wintergold“ gibt es dann am Donnerstag, 22. Dezember, als „Closing Special“ „Die Feuerzangenbowle“ (21 Uhr).

Darüber hinaus ist für das Wochenende von Freitag, 16. Dezember, bis einschließlich Sonntag, 18. Dezember, in Zusammenarbeit mit Hanauer Gastronomen auch auf dem Altstädter Markt vor dem Deutschen Goldschmiedehaus eine vorweihnachtliche Veranstaltung geplant.
Auch in den Hanauer Stadtteilen wird es an allen Adventswochenenden wieder kleine, aber feine Weihnachtsmärkte geben – und am RadWerk in Klein-Auheim eine Premiere, die sich am „Wintergold“ im Fronhof orientiert. Vom 9. bis 12. Dezember findet dort der erste „Drahtesel-Lounge“-Adventsmarkt auf dem Gelände der „Kulturstätte am Main“, Gutenbergstraße 7, statt. Über 15 Stände mit Kunsthandwerk, künstlerischen Produkten und Speisen bieten dort über drei Tage Produkte und Köstlichkeiten an. Für ein attraktives Rahmenprogramm für Groß und Klein ist, unter anderem auch mit Live-Musik und einer Nikolausparty gesorgt. Geöffnet ist am Freitag von 16 bis 21 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 12 bis 22 Uhr.

Den Auftakt der traditionellen Stadtteilweihnachtsmärkte macht am ersten Adventswochenende von Freitagabend, 25. November, bis Sonntag, 27. November, im Schlosshof der Weihnachtsmarkt in Steinheim. Zudem findet am Sonntag, 27. November, ab 14 Uhr der Weihnachtsmarkt im Tümpelgarten statt. Im Staatspark Hanau-Wilhelmsbad wird von einem privaten Veranstalter von Freitag bis Sonntag, 2. bis 4. Dezember, täglich von 11 bis 21 Uhr zur „Wilhelmsbader Weihnacht“ geladen.  Am Sonntag, 11. Dezember, lädt von 13 bis 20 Uhr die Interessengemeinschaft Großauheimer Vereine und Verbände zum Großauheimer Weihnachtsmarkt auf dem Hans-Gruber-Platz ein. Der Weihnachtsmarkt im kleinsten Stadtteil Mittelbuchen öffnet dann am Samstag, 17. Dezember, von 16 bis 22 Uhr zwischen Dorfplatz und Obertor seine Pforten.
In der Vorweihnachtszeit haben die Hanau Marketing GmbH (HMG) und die im Hanau Marketing Verein (HMV) zusammengeschlossenen Handelstreibenden, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe zudem wieder zahlreiche Aktionen vorbereitet. So wird am Freitag und Samstag, 25. und 26. November, zur Schnäppchenjagd beim Black-Weekend-Shopping eingeladen. Und wer sich beim passenden Geschenk für die Lieben nicht recht entscheiden kann, dem empfehlen HMG und HMV den neuen Grimmscheck (www.grimmscheck-hanau.de), den stadtweit einlösbaren Einkaufsgutschein.

Erster hessischer Zukunftskongress: 15 Millionen Euro Fördergeld in Hanau vergeben
Zukunftskongress

Erster hessischer Zukunftskongress: 15 Millionen Euro Fördergeld in Hanau vergeben
Bürgerpark Weststadt und Klima-Pioneer-Quartier mit einer Million Euro gefördert

„Die Stadt der Zukunft ist grün und lebenswert“ lautete das Motto des ersten „Zukunftskongresses Hessen“, der in Hanau stattgefunden hat. In Vorträgen und einer Podiumsdiskussion standen Klimaschutz und nachhaltige Stadtentwicklung im Fokus. Dazu bot das Land Hessen in Kooperation mit der städtischen BAUprojekt Hanau GmbH und der Hanau Marketing GmbH Exkursionen und eine Abschlussveranstaltung in der „Wirtschaft im Fronhof“ am Schlossplatz gegenüber des Tagungsortes Congress Park Hanau an. „Dass Hanau als Auftaktort für den Zukunftskongress vom Land Hessen gewählt worden ist und Menschen aus dem ganzen Land bei und mit uns über Stadtentwicklung diskutieren und sich unsere Ideen und Umsetzungen des Stadtentwicklungsprogramms Hanau aufLADEN sowie des Pioneer Parks anschauen und diskutieren, freut uns sehr“, ordnet Oberbürgermeister Claus Kaminsky ein. ...

In diesem Jahr fördert das Land Hessen erstmals mit dem „Klimakontingent“ „vorbildliche Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen“, so Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir in Hanau. 15 Millionen Euro aus Bund-Länder-Mitteln innerhalb des Städtebauförderungsprogrammes „Lebendige Zentren“ wurden im Rahmen des Kongresses an 23 hessische Städte und Gemeinden vergeben, 28 Maßnahmen werden gefördert. Al-Wazir übergab Kaminsky die Förderurkunde für die „Klimaanpassung im Grünen Bogen“ im Klima-Pioneer-Quartier in Höhe von 372.000 Euro, um die Grün- und Freiraumgestaltung etwa durch Pflanzung klimaresilienter Bäume und Versickerungsmulden sowie heller Wegdecken, um die Rückstrahlung zu senken, zu bezuschussen. Für die barrierearme Gestaltung und Begrünung sowie Beschattung im Bürgerpark in der Weststadt wurden weitere 640.000 Euro Fördergeld übergeben. Tarek Al-Wazir betonte, dass Städte und Gemeinden mit der „klimagerechten Umgestaltung von Freiflächen sowie der Begrünung und Energieeffizienz viel für ihre Attraktivität und Lebensqualität tun“ können: „Dabei werden wir die Kommunen auch weiterhin unterstützen.“

Zu den 270 Gästen des Zukunftskongresses zählten vor allem Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie Stadtentwicklern und Stadtentwicklerinnen aus ganz Hessen. Im Anschluss an Vorträge und Podiumsdiskussion nutzen viele von ihnen die Chance, an den drei angebotenen Themen-Exkursionen teilzunehmen: In Bruchköbel wurde das Programm „Stadtplatzgrün“, bei dem eine neue grüne Mitte entstanden ist, gezeigt. Im Pioneer Park gab es unter anderem Vorträge zum städtebaulichen Strukturkonzept, zur Grünflächenentwicklung und zur Kita, und bei einem Rundgang durch die Hanauer Innenstadt wurden die innovativen Konzepte des Programms Hanau aufLADEN vorgestellt. „Wir glauben an unsere Leute hier vor Ort und stehen ihnen zur Seite. Ich bin überzeugt, dass wir selbst mit Haltung und Überzeugung unsere Stadt weiterentwickeln können“, so Kaminsky abschließend, der das Land Hessen für das Förderprogramm lobte: „Zukunftsfähigkeit braucht Komplizen und Mut.“

„So etwas darf nie wieder passieren!“ - Nach brutalem Angriff auf Stadtpolizisten große Solidarität aus Bürgerschaft und Politik
Stadtpolizei

„So etwas darf nie wieder passieren!“
Nach brutalem Angriff auf Stadtpolizisten große Solidarität aus Bürgerschaft und Politik

Vor wenigen Wochen sorgte ein brutaler Angriff auf einen Hanauer Stadtpolizisten für Entsetzten in der gesamten Stadtgesellschaft. Der 37-jährige Mann, der ausnahmsweise allein in seinem Dienstwagen unterwegs war, wurde in der Hanauer Innenstadt aus dem Wagen gelockt und dann beschimpft, beleidigt und zusammengeschlagen. Die Verletzungen waren so schwer, der Stadtpolizist ins Krankenhaus eingeliefert wurde und dort mehrere Tage bleiben musste. Polizeiliche Ermittlungen gegen drei Verdächtige laufen seither. ...
Oberbürgermeister Claus Kaminsky zeigte sich beim Treffen mit den Hanauer Stadtpolizistinnen und Stadtpolizisten, Stadtrat Thomas Morlock und dem Leiter des Ordnungsamts, Thorsten Wünschmann, bestürzt und geschockt über den schrecklichen Vorfall: „Das ist absolut inakzeptabel und darf in unserer Stadt nie wieder passieren!“, bekräftige er und sicherte den Mitarbeitenden der Stadtpolizei seine volle Unterstützung zu. Gemeinsam mit Ordnungsamtsleiter Wünschmann habe man neue Maßnahmen beschlossen, die zukünftig für eine bessere Sicherheit der Stadtpolizisten sorgen sollen, berichtete Kaminsky: „Die Kolleginnen und Kollegen sollen keine Streifengänge mehr alleine erledigen und Einsatzbezogen nur noch mindestens als Doppelstreife eingesetzt werden“, kündigte er an. In absehbarer Zeit würden den Stadtpolizisten zudem auch Diensthunde zur Seite gestellt, die ebenfalls zum Schutz dienen sollen.

Kaminsky dankte den Bürgerinnen und Bürgern, die nach dem schockierenden Vorfall, auf verschiedenen Wegen ihre Anteilnahme und Bestürzung kundgetan und ihre Solidarität gegenüber dem verletzten Stadtpolizisten zum Ausdruck gebracht haben: „Die Kolleginnen und Kollegen der Stadtpolizei und ich wissen Ihre Unterstützung und Solidarität sehr zu schätzen. Es ist wichtig, dass viele zivilisierte und friedliebende Menschen ihre Stimme erheben und den brutalen Übergriff verurteilen. Wir werden nicht zulassen, dass einige wenige gewaltbereite Individuen den Frieden in unserer Stadt stören!“

9. Stadtgoldschmiedin Isabelle Enders trägt sich ins Goldene Buch ein
Stadtgoldschmiedin

9. Stadtgoldschmiedin Isabelle Enders trägt sich ins Goldene Buch ein

Die 9. Hanauer Stadtgoldschmiedin Isabelle Enders (*1979) aus Nürnberg nimmt in diesen Tagen die Gelegenheit wahr, ihren Aufenthalt in Hanau an der Staatlichen Zeichenakademie fortzusetzen. Die Künstlerin freut sich über die Möglichkeit, 20 Jahre nach ihrer eigenen Ausbildung zur Silberschmiedin Einblick in andere Techniken zu bekommen und wieder lernen zu dürfen. Sie will sich auch intensiv mit der Literatur beschäftigen, die die einmalige Fachbibliothek der Schule zu bieten hat. Im Juli leitete Enders für Schülerinnen und Schüler der Zeichenakademie einen Workshop unter dem Motto „food function“, es ging um die Erforschung neuer Nahrungsmittel und den Entwurf eines (Ess-) Bestecks oder Geräts, das speziell für ein neues Nahrungsmittel geeignet sein sollte. ...
Im Rahmen Ihres Aufenthaltes durfte die Stadtgoldschmiedin sich nun in Anwesenheit von Oberbürgermeister Claus Kaminsky und der Geschäftsführerin der Gesellschaft für Goldschmiedekunst, Dr. Christianne Weber-Stöber, ins Goldene Buch der Stadt Hanau eingetragen. Diese Ehre wurde regelmäßig allen Stadtgoldschmiedinnen und –goldschmieden zu Teil. Leider war es bislang nicht möglich diesen historischen Akt wie üblich im Rahmen der Ausstellungseröffnung zu begehen, da die Ausstellung aufgrund der Pandemie verschoben werden musste. Um nun nicht noch länger zu warten, wurde der Eintrag nun im gerade erst frisch renovierten Magistratssitzungszimmer des Neustädter Rathauses vorgenommen.
Isabelle Enders arbeitet seit 2015 als freischaffende Künstlerin und Lehrbeauftragte an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, bereits über zwanzig Jahre ist sie mit ihren Arbeiten in nationalen und internationalen Ausstellungsprojekten präsent. In diesem Winter wird es in der Zeichenakademie noch einen öffentlichen Vortrag der 9. Stadtgoldschmiedin geben.

Ihre zweite Einzelausstellung wird Isabelle Enders im März/April 2023 in der Kunstgalerie Fürth zeigen, 2024 ist eine Ausstellung im Deutschen Goldschmiedehaus Hanau geplant.

Für ihre ausgefallenen Ideen zum Thema Produktgestaltung wurde Isabelle Enders unter anderem mit dem Bayerischen Staatspreis (2013), dem Danner Preis (2014) und dem Grassipreis (2018) ausgezeichnet. Die Hanauer Stadtgoldschmiedin hat sich als gelernte Silberschmiedin dem funktionalen Gerät verschrieben, ihre ganz besondere Vorliebe gilt der Pfeffer- und Salzmühle, einem klassischen Alltagsgerät, das sie gerne auch als Kunstobjekt im Einsatz sieht. Sie möchte dem Thema Essen und Trinken mit neuen Ritualen begegnen.

„Ein wunderbares Ergebnis“ - Brüder Grimm Festspiele gewinnen in 2 Kategorien des Musical Preises
Musicalpreis Festspiele

„Ein wunderbares Ergebnis“
Brüder Grimm Festspiele gewinnen in 2 Kategorien des Musical Preises

Strahlende Gesichter in Hamburg beim Deutschen Musical Theater Preis 2022: Sowohl in der Kategorie „Bestes Kostüm- und Maskenbild“ als auch in der Kategorie „Beste Darstellerin in einer Nebenrolle“ konnten sich die Brüder Grimm Festspiele gegen die beachtliche Konkurrenz aus dem gesamten deutschsprachigen Raum durchsetzen. Erstmals seit fünf Jahren ist den Hanauern damit wieder der Sprung aufs Siegertreppchen gelungen. ...
Anke Küper, Kerstin Laackmann und Wiebke Quenzel knüpfen mit dieser Auszeichnung gleich in ihrem ersten Jahr als Team an die früheren Erfolge von Kostümbildnerin Ulla Röhrs an. Die drei erhielten die begehrte Trophäe für ihre Entwürfe für das Muscical „Drosselbart!“ einzuheimsen. Kira Primke, die im Stück „Brüderchen und Schwesterchen“ als Mutter brillierte, gewann in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“.

„Das ist ein wunderbares Ergebnis“, freut sich Intendant Frank-Lorenz Engel, der die Preisverleihung persönlich vor Ort verfolgte. „Ich bin unglaublich glücklich, dass die Arbeit der Brüder Grimm Festspiele wieder einmal so umfassend gewürdigt wurde.“ Es sei für Anke Küper, Kerstin Laackmann und Wiebke Quenzel ein besonderer Ansporn und Herausforderung für die Zukunft zugleich, schon in ihrem ersten Jahr solch ein Ausrufezeichen setzen zu können. Als sehr zugewandt und freundschaftlich hat der Intendant den besonderen Dank von Kira Primke an ihre ebenfalls nominierte Theatertochter und Konkurrentin Johanna Haas bezeichnet. „Kira betonte, dass die eigene Leistung nur volle Kraft entfalten kann, wenn das Gegenüber seinen Teil dazu beiträgt.“

„Schon die Tatsache, dass wir wieder in sieben Kategorien und mit zwei Stücken nominiert waren, unterstreicht eindrucksvoll die beachtliche Qualität und das Niveau der Inszenierungen, die meist als Uraufführungen für Furore sorgen“, unterstreicht Oberbürgermeister Claus Kaminsky, dass die Festspiele jedes Jahr aufs Neue eine enorme Strahlkraft weit in die Region entwickeln. „Wir können uns kaum besseren Botschafter für uns als Brüder-Grimm-Stadt wünschen als die Schauspielerinnen und Schauspieler, die während jeder neuen Spielzeit die Märchenwelt auf der Bühne lebendig werden lassen und dabei aufzeigen, dass die überlieferten Wahrheiten bis heute Bestand haben.“

Beim diesjährigen Musical Theater Preis war das Musical „Drosselbart!“ in den fünf Kategorien Beste Regie (Christoph Drewitz), Beste Liedtexte (Peter Lund), Beste Komposition (Wolfgang Böhmer), Bestes musikalisches Arrangement (Wolfgang Böhmer) sowie Bestes Kostüm- und Maskenbild nominiert. Geschafft hatte es darüber hinaus auch das Stück „Brüderchen und Schwesterchen“, das mit der zweifachen Nominierung für die Kategorie „Beste Nebendarstellerin“ zwei Konkurrentinnen aus dem gleichen Ensemble stellte.

Einen herzlichen Glückwünsch übermittelte Intendant Frank-Lorenz Engel an Bart Le Clerq, der seit vielen Jahren auch zum Ensemble der Festspiele gehört. Der Choreograph konnte sich in diesem Jahr mit seiner für die Freilichtspiele Tecklenburg (Der Besuch der alten Dame) in der Kategorie „Beste Choreographie“ durchsetzen.

Der Deutsche Musical Theater Preis wird seit 2014 verliehen. Ziel des Preises ist es, herausragende künstlerische Leistungen im Genre Musical zu würdigen und diesen eine größere öffentliche Aufmerksamkeit zu geben. Die Deutsche Musical Akademie lobt diesen Preis für die Musicalbranche jährlich aus. Es handelt sich um den einzigen Musical-Preis im deutschsprachigen Raum, der von Musicalprofis an Musicalprofis verliehen wird.
Die Musicals der Brüder Grimm Festspiele werden nicht nur regelmäßig für den Preis nominiert, sondern konnten ihn in der Vergangenheit auch schon mehrfach gewinnen: 2016 für das beste Kostüm- und Maskenbild („Rapunzel“/Ulla Röhrs und Wiebke Quenzel), sowie 2017 für die besten Liedtexte („Vom Fischer und seiner Frau“/Kevin Schroeder) und die beste Darstellerin in einer Hauptrolle („Vom Fischer und seiner Frau“/Anna Montanaro).

„Hanau unverwechselbarer gestalten“
Kunst Im öffentlichen Raum

„Hanau unverwechselbarer gestalten“
Zwei vom Land geförderte öffentliche Kunstwerke vollendet

Kunst in der Innenstadt und Kunst am Bau erfüllen wichtige Funktionen in einer Innenstadt. Erstmals hat das Land Hessen in diesem Jahr den Gestaltungs-Wettbewerb „Alles nur Fassade?“ ausgeschrieben. Zwei der drei Förderungen gingen an Projekte in Hanau. Beide Werke sind nun vollendet und die Gerüste abgebaut: Die Blicke auf das bunte Parkhaus „Am Forum“ und die in Schwarz-Weiß gehaltene Wand an der Hospitalstraße sind frei. ...
„Innenstadtbelebung ist mehr, als neue Einkaufserlebnisse zu schaffen. Die Kundinnen und Kunden wollen sich in der Innenstadt auch wohlfühlen. Deshalb ist es uns ein wichtiges Anliegen, Freiräume und Plätze aufzuwerten“, sagte Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, als Ende Juli im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“ 60.000 Euro Förderung von den hessischen Ministern für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, und Wirtschaft, Tarek Al-Wazir, übergeben wurden. Nach gut sieben Wochen ist die Fassade des 1972/73 erbauten Parkhauses „Am Forum“ (506 Parkplätze; 24 Stunden geöffnet) frei. „Schon der Entwurf des Hanauer Künstlers Engin Dogan hat uns überzeugt. Das Kunstwerk ist jetzt in ganzer Pracht zu sehen – und es macht große Freude“, so Markus Henrich, Geschäftsführer der städtischen Parkhaus Hanau GmbH.

Engin Dogan, der das Parkhaus-Kunstwerk mit mehr als 1.000 Sprühdosen und teils selbstgebauten Werkzeugen erschuf: „Es ist auf jeden Fall der farbenfroheste Ort, den man zurzeit in Hanau finden kann. Die Basis meines Schaffens ist die Linie an sich. Ich zeige grafische Formen auf dem Parkhaus.“ Benannt hat der Mural-Künstler sein Werk „Qualitäts-Kontrast“ und sagt: „Es ist der Farbkreis mal zwei, weil ich es möglichst farbenfroh möchte. Es löst einfach das Positivste im menschlichen Gehirn aus.“ „Es ist ein Blickfang, ein Hingucker im wahrsten Sinne des Wortes. Wir wollen die Stadt unverwechselbarer machen, attraktiver und origineller. Wir bringen Grün und Natur in die Stadt und auch Farbe. Das ist hier beispielhaft gelungen“, ordnet Stadtrat Thomas Morlock ein.

Mit 40.000 Euro wurde die Parkhaus-Gestaltung vom Land Hessen gefördert, 20.000 Euro Preisgeld gab es für die Fassade des Gebäudes in der Hospitalstraße, ins Rennen geschickt von der städtischen Baugesellschaft Hanau GmbH, die mit 4.200 Wohnungen zu den größten Wohnungsbaugesellschaften im Rhein-Main-Gebiet zählt. Baugesellschaft-Geschäftsführerin Mirja Dorny über das von der Hamburger Künstlerin Larissa Bertonasco produzierte Werk mit dem Namen „Communicationnation“: „Ich freue mich, dass sie sich für unsere Fläche entschieden hat. Ihr Werk passt hervorragend zu unserer Stadt.“ Stadtrat Morlock abschließend: „Beide Kunstwerke sind Bereicherungen für Hanau.“

„Herausragend und wegweisend für zukünftige Kitas“
Kita Pioneer

„Herausragend und wegweisend für zukünftige Kitas“
Kita Pioneer in Wolfgang mit vielen Gästen feierlich eröffnet

Die ersten 20 Kinder sind bereits vor wenigen Tagen in die neue Kita Pioneer am Alfred-Nobel Bogen in Wolfgang eingezogen. 120 weitere Kinder sollen im Laufe der Zeit noch folgen. Die insgesamt achtgruppige Kindertagesstätte wird zukünftig Kinder im Alter von null bis sechs Jahren beherbergen und zum Frühjahr 2023 zusätzlich noch eine Waldgruppe eröffnen. ...
Zur feierlichen Eröffnung mit Schlüsselübergabe am Freitag, 7. Oktober, sprach Oberbürgermeister Claus Kaminsky zu zahlreichen Gästen aus Politik und Gesellschaft. Diese waren gekommen, um das zukunftsweisende Kita-Projekt in Augenschein zu nehmen, das jetzt - nach fast genau zwei Jahren Bauzeit - vollendet wurde.

„In die Bildung von Kindern zu investieren ist wichtig und richtig. Es kann aber nicht nur unsere Aufgabe hier vor Ort sein, sondern muss als eine nationale Zukunftsausgabe verstanden werden, denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine verlässliche Betreuung für unsere Kinder sind unabdingbar für den Wohlstand unseres Landes“, betonte Kaminsky. Eine gute frühkindliche Bildung lege die entscheidenden Grundlagen für einen erfolgreichen Lebensweg. Frühe Bildung sei somit ein Schlüssel zur Chancengerechtigkeit.

Die Kita Pioneer, Hanaus 31ste Kindertagesstätte, sei gleich aus mehreren Gründen „herausragend und wegweisend“, fuhr der OB fort: Da sei zum einen die außergewöhnliche Architektur des Büros Behnisch Architekten aus Stuttgart, die sofort ins Auge falle und den Kindern und Betreuungspersonen vielfältige Möglichkeiten biete; des Weiteren die Lage im wegweisenden Wohngebiet der Zukunft „Pioneer Park Hanau“ die Konzeption, die sich dem ausgewiesenen Klima-Pionier-Quartier und der Nähe des Waldes anpasse sowie das pädagogische Konzept mit seinem Fokus auf Sprache, digitale Medien und Umwelt. „Hervorzuheben ist zudem, dass der Primärenergiebedarf des Gebäudes die Vorgaben der zurzeit gültigen Energieeinsparverordnung um 13 Prozent unterschreitet!“, betont Kaminsky. Da sowohl der Strom über die HEMG als auch die Nahwärme über das Blockheizkraftwerk des Pionierwerks Hanau CO2-neutral gestellt seien, lägen die CO2- Emissionen für das neue Gebäude zudem bei null.
Bezüglich der Kosten für die neue Kita teilte der OB mit: „Der Bau von Kita und Außenanlage wurde im Juni 2020 ursprünglich mit Kosten von 5,6 Millionen Euro veranschlagt. Auf Grund der leider seit einiger Zeit astronomisch steigenden Preise für Baumaterial und Dienstleistungen ist derzeit absehbar, dass die Gesamtkosten am Ende bei voraussichtlich rund 6.400.000 Euro liegen werden.“ Die Baumaßnahme werde jedoch großzügig mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ von Bund und dem Land Hessen mit insgesamt 3.974.800 Euro gefördert. „Wir sind sehr dankbar für diese beachtliche Unterstützung, die es möglich gemacht hat, eine wegweisende Konzeption zu realisieren, die dem innovativen Geist des Quartiers angemessen ist.“ Die Beantragung dieser Einzelmaßnahme war möglich, da sich die neue Kita innerhalb des Fördergebiets „Klima-Pionier-Quartier“ im Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ befindet“, erläuterte Kaminsky.

Bürgermeister Weiss-Thiel gab einen Einblick in die konzeptionelle Ausrichtung in der neuen Einrichtung: „Wir haben von Anfang an konsequent den Ansatz eines „inklusiven Zentrums für Bildung und Betreuung von 0-10 Jahren verfolgt: Schon in der Entwicklungsplanung für das Quartier wurden Kita, künftige Grundschule und Sporthalle auf einem Areal verortet und in der baulichen Umsetzung als eine Einheit betrachtet.“ Die Wissenschaft habe eindeutig belegt, dass in der Entwicklungsphase von Geburt bis zum Ende der Grundschulzeit die wichtigsten Grundlagen für den späteren Bildungs- und Berufserfolg gelegt werden. Deshalb sollten Erziehungs- und Bildungsansätze vielfältig, anregend, aufeinander abgestimmt und die Übergänge von der Kita in die Grundschule mit Ganztagsbetreuung möglichst fließend sein. „Die baulichen Voraussetzungen für die künftige inklusive Zusammenarbeit von Kita und Ganztags-Grundschule werden an dieser Stelle vorbildlich gelegt“, so der Bürgermeister.

In der Kita Pioneer sollen vor allem sprachliche Kompetenzen und pädagogische Inhalte zur kulturellen Vielfalt auf der Grundlage eines gemeinsamen Wertekataloges vermittelt werden“ Auch der Medienkompetenz durch die bewusste Nutzung digitaler Medien im Kita-Alltag wird ein besonderer Stellenwert zugewiesen. Weiterer Schwerpunkt der inhaltlichen Ausrichtung ist die Natur- und Umweltpädagogik. Gartenbau, Walderfahrung, eventuell auch mit tiergestützter Pädagogik, sollen die Sinneserfahrungen der Kinder anregen und fördern. "In der Einrichtung soll Kindern eine Erfahrungswelt angeboten werden, die die eigene Lernmotivation durch vielfältiges Erleben unterstützt und so kleine ‚Pioniere‘ bei ihrem Start in die Gesellschaft begleitet", meinte der Bürgermeister in Anlehnung an den Standort "Pioneer Park Hanau". Die Kita sei eine der ersten fest etablierten städtischen Einrichtungen in diesem Gebiet und sehe sich vor allem in ihrer Vernetzung mit vielen Akteuren im Stadtteil in einer besonderen Verantwortung“, so Weiss-Thiel.

„Wir haben hier – auch dank der beträchtlichen Fördermittel von Land und Bund - wirklich etwas ganz Besonderes geschaffen, dasnicht nur der Ausrichtung des modernen Quartiers Pioneer Park Hanau Rechnung trägt, sondern auch für zukünftige Kita-Neubauten und deren Gestaltung in Hanau wegweisend sein wird“, sind sich Oberbürgermeister Kaminsky und Bürgermeister Weiss-Thiel einig. Sie dankten den vielen beteiligten Parteien für ihren Einsatz – allen voran dem Eigenbetrieb Hanau Kindertagesbetreuung für die Konzeption und dem Eigenbetrieb Hanau-Immobilien und Baumanagement für die professionelle Projektleitung und Umsetzung.
Beim gemeinsamen Gang durch die Kindertagesstätte konnten sich die Gäste von der besonderen Architektur der Kita Pioneer selbst überzeugen: Das zweigeschossige klimaneutrale Gebäude -  nach dem Entwurf von Behnisch Architekten aus Stuttgart - besticht in der Fassade durch vertikale Lärchenholz-Lamellen, auskragende Decken, trapezförmige Terrassen und Dächer, die zukünftig begrünt werden sollen. „Der Entwurf, bestehend aus einzelnen in sich verschachtelnden organischen Baukörpern mit dazwischenliegenden Balkonen und Terrassen, ist inspiriert von der unmittelbaren Nähe zum Wald auch bei der Material- und Farbauswahl", erläutert Sibylle Jesgarz, vom Eigenbetrieb Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM), der als Bauherr agierte und für die Projektleitung zuständig war.

Das Erdgeschoss wird erschlossen über einen offenen großzügigen Eingangs- und Empfangsbereich mit angrenzendem Mehrzweckraum. Mit dem Aufzug kann das Obergeschoss barrierefrei erreicht werden. Die auf beiden Stockwerken befindlichen Gruppenräume für Kinder ermöglichen nicht nur einen direkten Ausgang nach außen, sondern auch einen schönen Ausblick ins Grüne. Die Waldgruppe im östlichen Bereich des Gebäudes verfügt über eine separate Außentreppe mit direktem Zugang zu Garten und Wald.

Im Obergeschoss sind trapezförmige Terrassen als Außenspielfläche angeordnet, die sowohl direkt vom Flurbereich als auch von den Gruppenräumen zugänglich sind. Mittels zweier Außentreppen wird über die Terrassen ein direkter Zugang zum Garten geschaffen, der auch den Fluchtweg der einzelnen Gruppen bildet. Auch das Zusammenspiel mit der gerade entstehenden Grundschule samt Einfeldturnhalle bietet zukünftig eine optimale Betreuung für Kinder von 0-10 Jahre für das neue Stadtquartier. 

Unter der Leitung von Brigitte Allmannsdörfer und ihrer Stellvertreterin Laura Schulz werden 19 Mitarbeitende an der Kita tätig sein. Der Aufbau einer neuen Kita in einem neuentstehenden Wohngebiet mit Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus hat großes Interesse hervorgerufen. Sowohl intern wie auch extern gibt es Fachkräfte, die sich voller Engagement dieser Aufgabe stellen. In den nächsten Wochen kommen weitere Erzieherinnen und Erzieher hinzu.“Es gehen nach wie vor Bewerbungen für diesen Standort ein“, berichtet Astrid Weiermann, Leiterin des Eigenbetriebs Hanau Kindertagesbetreuung. „Das Gebäude ist Garant für gute Rahmenbedingungen bei der Betreuungsqualität, weil sie kleinere Gruppengrößen und gezielte Förderung ermöglichen“, erklärt Weiermann abschließend.

Aktuell sind keine Betreuungsplätze in der Kita Pioneer mehr frei. Die Planungen sind bereits bis Mitte 2023 abgeschlossen. Eine Voranmeldung für das darauffolgende Kitajahr muss über das Kita Portal Hanau unter kita-portal.hanau.de erfolgen.
 

Das Hessische Statistische Landesamt bestätigt: Hanau ist Hessens kleinste Großstadt!
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Das Hessische Statistische Landesamt bestätigt: Hanau ist Hessens kleinste Großstadt!

Bereits Anfang Juni hatten Zahlen des Kommunalen Gebietsrechenzentrums darauf hingewiesen, nun hat es das Hessische Statistische Landesamt (HSL) noch einmal bestätigt: Hanau hat offiziell die Marke der 100.000 Einwohner geknackt. Damit bewahrheitet sich zugleich der Status der Brüder-Grimm-Stadt: Nachdem Hanau zunächst Hessens größte Kleinstadt war, ist die Kommune nun Hessens kleineste Großstadt. ...
Die Zeit des Spekulierens und der Rechenspiele ist damit vorbei. „Zuletzt lagen noch die Stichzahlen des 31. Dezember 2021 vor, laut denen das HSL uns eine Einwohnerzahl von 98.502 Personen bescheinigte. Nun liegen auf Basis des aktuellen Zensus neue Daten vor. Hier bestätigt das HSL, was wir bereits aus den bei uns gelisteten Einwohnermeldezahlen entnehmen konnten: Wir haben die magische Grenze von 100.000 Hanauerinnen und Hanauern überschritten“, freut sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Als Bevölkerungszahl für die Stadt gibt das HSL 100.307 Menschen an.

Die Entwicklung zeigt auf, dass Hanau schon vor etlichen Jahren die richtigen Entscheidungen getroffen und einen positiv wahrgenommenen Stadtumbau in die Wege geleitet hat. „Die Verschönerung der Innenstadt, moderne und bedarfsgerechte Baugebiete sowie die Bewältigung der Konversionsaufgaben waren wichtige Faktoren, um unsere Stadt noch attraktiver zu machen. Der Zuzug zeigt uns, dass wir hier genau auf dem richtigen Weg sind und Hanau eine äußerst lebens- und liebenswerte Kommune ist“, betont Kaminsky. „Mein Dank gilt allen, die dazu beigetragen haben, den Weg von Hessens größter Kleinstadt hin zu Hessens kleinster Großstadt zu gehen. Zu nennen sind allen voran die ehrenamtlich Tätigen in Ortsbeirat, Stadtverordnetenversammlung und Magistrat, die mit ihren politischen Entscheidungen den Weg geebnet haben. Danke sage ich aber auch allen Vereinen, Einrichtungen und Unternehmen, die uns auf diesem Weg unterstützt haben. Und nicht zuletzt bedanke ich mich bei allen Einwohnerinnen und Einwohnern, sowohl denen, die schon lange hier leben, als auch denen, die wir neu in unserer Mitte begrüßen durften.“

Für die Hanauerinnen und Hanauer werden sich durch den Schritt in Richtung Großstadt nur wenige Veränderungen ergeben. Wesentlich spürbarer ist hingegen der positive Effekt auf Hanau als Wirtschaftsstandort: „In der überregionalen Wahrnehmung rücken wir immer mehr in den Fokus von ansiedlungswilligen Unternehmen. Dies wird letztlich auch für die Bürgerinnen und Bürger viele positive Aspekte mit sich bringen, auf dem Arbeitsmarkt aber auch für den Wareneinkauf“, betont der OB.  So investieren viele Filialisten im Einzelhandel ausschließlich in Kommunen mit über 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Auch mit Blick auf die weitere Entwicklung von Kommunen ist die deutlich erhöhte Bevölkerungszahl ein positiver Fingerzeig: „Regionen, in denen Städte und Gemeinden schrumpfen, spüren dies immer auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Dort schrumpft in der Regel gleichzeitig auch das Angebot an Arbeitsplätzen, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten. Entsprechend tragen wir aktiv dazu bei, eine solche Entwicklung zu verhindern“, sagt Kaminsky.

Stadt Hanau und Main-Kinzig-Kreis verhandeln Bedingungen der Kreisfreiheit Hanaus
Einigung Kreisfreiheit

Weg zur gleichberechtigten Partnerschaft vorbereitet
Wichtige Voraussetzung für Hanaus Kreisfreiheit geschaffen - Zufriedenheit über einvernehmliche Lösung
 
Der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau haben in diesen Tagen einen entscheidenden Schritt zur Auskreisung und damit zur Kreisfreiheit der Brüder-Grimm-Stadt gemacht. Wie Landrat Thorsten Stolz und Oberbürgermeister Claus Kaminsky in einer gemeinsamen Pressekonferenz am Mittwoch (22. Juni) mitteilten, sind alle wesentlichen Punkte für die vertragliche Einigung geklärt und können in den kommenden Wochen und Monaten zur endgültigen Beschlussfassung in die jeweiligen Parlamente auf den Weg gebracht werden.
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Die Verhandlungskommission hatte in den vergangenen Monaten nach der coronabedingten Zwangspause die letzten offenen Themen mit besonderem Einsatz behandelt und die Optionen einer einvernehmlichen und rechtskonformen Lösung intensiv erörtert. Dabei ging es vornehmlich um die Bereiche der Abfallentsorgung, die Regelung zu Fragen der Personalwirtschaft  sowie die Zukunftssicherung der kreiseigenen Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (AQA). Hier konnten sich beide Seiten auf die Höhe der erforderlichen Ausgleichszahlungen, fortgesetzte Kooperationen sowie die entsprechenden Laufzeiten verbindlich verständigen.

„Es ist uns gelungen, für die sensiblen und komplexen Fragen ehrliche und verlässliche Antworten zu finden. Damit haben wir gezeigt, was zwei gleichberechtigte Partner im konstruktiven Dialog erreichen können. Vor allem wurde für bislang offene Themen die erforderliche Klarheit und Verbindlichkeit geschaffen“, zeigen sich Landrat Thorsten Stolz und Oberbürgermeister Claus Kaminsky mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Gemeinsam danken sie den Mitgliedern der Verhandlungskommission, den beteiligten Fachleuten aus beiden Verwaltungen sowie der Unterstützung aus dem Regierungspräsidium und dem Hessischen Innenministerium. Dort gab es Anfang Mai ein gemeinsames Gespräch, bei dem wesentliche Meilensteine festgelegt und rechtliche Einschätzungen geklärt werden konnten.

Vertragliche Einigung als Voraussetzung für angestrebte Grenzänderung
Auf dieser Basis sei auch der Fahrplan für die kommenden dreieinhalb Jahre aus Sicht der Stadt sowie des Landkreises festgeschrieben und der neue Status als kreisfreie Stadt für Hanau zum 1. Januar 2026 in verbindliche Nähe gerückt. Die Hessische Landesregierung hatte die vertragliche Einigung der beiden Partner Main-Kinzig-Kreis und Stadt Hanau als zentrale Voraussetzung formuliert, um die angestrebte Grenzänderung überhaupt vollziehen zu können.

„Mit unserem Anspruch, künftig als völlig eigenständige und kreisfreie Stadt agieren zu können, haben wir ein bisher in Hessen nicht erprobtes Verfahren angestoßen“, macht Oberbürgermeister Claus Kaminsky deutlich. Für diesen Prozess gab es keine Blaupause und kein Patenrezept, schildert er die Rahmenbedingungen. „Wir sind im Sommer 2018 auf die Zielgerade eingebogen und haben trotz zum Teil schwieriger Umstände, wie etwa die Corona-Pandemie die nötige Ausdauer bewiesen“, sagt Kaminsky.

Trotz unterschiedlicher Ausgangspositionen sei der Main-Kinzig-Kreis dabei ein verlässlicher und konstruktiver Verhandlungspartner gewesen. Gemeinsam habe man sich darauf verständigt, dass dieses Anliegen der Stadt Hanau eine faire Chance verdient und für die weiterhin gute Entwicklung der Region ein wichtiger Impuls sein kann. Dieser gemeinsame Geist finde sich auch in den jetzt getroffenen Regelungen zur künftigen Aufgabenverteilung.

„Wir streben die Kreisfreiheit nicht nur an, weil wir es wollen. Wir streben sie vor allem an, weil wir es können und weil wir es deshalb sollen. Das entspricht dem Grundgesetz und der Hessischen Gemeindeordnung, nach der die Kommunen alle Dinge, die sie selbst regeln können, auch vor Ort selbst regeln sollen“, so Claus Kaminsky. Und der Hanauer Oberbürgermeister blickt dabei zuversichtlich nach vorn: „Zwei ist mehr als eins. Künftig werden zwei kräftige Stimmen die Interessen des östlichen Rhein-Main-Gebietes im Ballungsraum und im Land vertreten.“

„Es ging hier nicht um eine Trennung um jeden Preis, sondern um eine neue Form des partnerschaftlichen Miteinanders zum Wohl der hier lebenden Menschen. Seitens des Kreises wurden die Verhandlungen dahingehend geführt, dass eine Auskreisung der Stadt Hanau nicht zum Nachteil der anderen 28 Städte und Gemeinden erfolgt“, beschreibt Landrat Thorsten Stolz den erzielten Konsens. Auch wenn der Main-Kinzig-Kreis durch diesen Schritt auf dem Papier kleiner werde, so sei das lediglich ein statistischer Wert. Für die Wirtschaftskraft, das Leistungsvermögen und die Attraktivität der Region sieht der Landrat eine ganz andere Tendenz: „Wir gehen ab dem Jahr 2026 auf zwei Wegen in die gleiche Richtung. Hanau übernimmt für sich und seine Bürgerinnen und Bürger mehr Verantwortung, und das wird der Stadt gut gelingen. Der Main-Kinzig-Kreis bleibt weiterhin der starke und verlässliche Partner der rund 323.000 Menschen in den 28 Städten und Gemeinden, der er seit fast 50 Jahren ist.“

„Ein klares Bekenntnis, dass wir für die Region gemeinsam eintreten.“
Zudem sieht Landrat Thorsten Stolz den Main-Kinzig-Kreis auch künftig an der Seite der Stadt Hanau: „Unsere Wege werden sich davor wie danach natürlich auch kreuzen. Wo wir uns gegenseitig unterstützen und in gemeinsamer Sache auftreten können, werden wir das tun. So wie wir dies beispielsweise bei der Zusammenarbeit im wichtigen Bereich der Schulen unter Beweis stellen“ Mit dem Ergebnis der „zum Teil herausfordernden Gespräche“ zeigt er sich absolut zufrieden. „Von der Einigung geht das Bekenntnis aus, dass wir für die Region gemeinsam eintreten. Für die weiteren Städte und Gemeinden haben wir zudem klare Vereinbarungen festgehalten: Keine Belastungen durch die Auskreisung und mehr statt weniger Bürgernähe“, fasst er das Resultat zusammen.

Ein erstes Ergebnis der neuen Partnerschaft ist ein gemeinsamer Zukunftsfonds, der in den kommenden Jahren wegweisende Projekte fördern und finanzieren soll. Der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau werden dafür mittelfristig mehrere Millionen Euro zur Verfügung stellen, kündigen Landrat Thorsten Stolz und Oberbürgermeister Claus Kaminsky an. Im Vordergrund stehen dabei die Förderung der Transformation der Wirtschafts- und Arbeitswelt sowie Investitionen in  erneuerbare Energien sowie weitere Maßnahmen im Sinne des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit. „Das werden die Schwerpunkte sein unseres gemeinsamen Zukunftsfonds, mit dem wir zusätzliche Impulse in der Region setzen“, kündigen Landrat und Oberbürgermeister an.

Doch zunächst geht es mit hoher Priorität darum, die getroffenen Regelungen mit allen Details in das finale Vertragswerk zu setzen. Dieses Papier soll bereits Ende des Monats (Juni) vorliegen, erforderliche Anlagen werden teilweise nachgereicht. Die Unterlagen gehen dann zur Vorprüfung an das Regierungspräsidium Darmstadt und zum Innenministerium in Wiesbaden. Der abgestimmte Vertrag soll dann voraussichtlich im Dezember im Kreistag und in der Stadtverordnetenversammlung behandelt werden. Nach entsprechender Beschlussfassung kann schließlich ab Mitte kommenden Jahres das Gesetzgebungsverfahren in Wiesbaden eingeleitet werden. Voraussichtlich 2025 wird dann die Übertragung der ersten Aufgaben an die Stadt Hanau beginnen, so dass zum 1. Januar 2026 der neue Status einer kreisfreien Stadt für Hanau wirksam wird.

„Dieser straffe Zeitplan und die enge Abstimmung der weiteren Schritte sind ein klares Signal, dass die Neuordnung nun bald Realität wird“, blicken Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Landrat Thorsten Stolz voraus. Auch wenn für alle Beteiligten noch einige Aufgaben zu erledigen sind, so ist das gemeinsame Ziel nun klar definiert. Zudem sei deutlich geworden, dass sich die Anstrengungen der vergangenen Monate gelohnt haben.

Stadt will Bildungscampus im Pioneer Park Hanau kaufen
Bildungscampus

Stadt will Bildungscampus im Pioneer Park Hanau kaufen
Neuer Raum für Weiterbildung, Integration, Zusammenkunft, Kommunikation und Freizeit

Der geplante Bildungscampus auf dem Gelände des Pioneer Park Hanau soll städtisches Eigentum werden. Dies besagt eine Vorlage an die Stadtverordnetenversammlung, der der Magistrat der Stadt Hanau in seiner letzten Sitzung zustimmte. Die Stadtverordnetenversammlung wird am 13. Juni 2022 abschließend über das Vorhaben entscheiden.
Wie Oberbürgermeister Claus Kaminsky in der letzten Magistratssitzung erläuterte, verfolgt die Stadt Hanau seit 2017 das Ziel, im Pioneer Park Hanau einen Bildungscampus zu errichten. Die Umsetzung soll bis 2026 erfolgen. Hier soll der neue Standort der Brüder Grimm Berufsakademie Hanau (BGBA) entstehen. Zudem wird in dem Gebäude eine Dependance der Volkshochschule Hanau (VHS) sowie ein Quartierstreff, ein „Dritter Ort“ beheimatet sein.
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„Der neue Bildungscampus im Pioneer Park Hanau wird eine absolute Vorzeigeadresse in Hanau!“, versicherte der OB. Der Bildungscampus solle ein zentraler Ort für Lehre, Weiterbildung, Integration, Zusammenkunft, Kommunikation und Freizeit werden. Er bestehe aus Funktions- und Schulungsräumen sowie Räumen für Ausstellungen und Vorträge. Aufenthaltsqualität innerhalb und außerhalb des Gebäudes solle geschaffen werden und Raum für Begegnung und Austausch im Quartier und im Stadtteil Wolfgang entstehen.

"Insbesondere in Bezug auf die Brüder Grimm Berufsakademie ist der Bildungscampus ein sehr wichtiger strategischer Vorwärtsschritt", erklärte Kaminsky. „Die Wettbewerbssituation auf dem Studienmarkt hat sich deutlich verschärft. Ein eigener Campus für die BGBA ist unerlässlich um weiter wahrnehmbar und attraktiv für Studieninteressierte zu sein und zu bleiben!“

Der Bildungscampus ist eine Maßnahme, die mit Mitteln des Städtebauförderprogramms „Nachhaltige Erneuerung“ im „Klima-Pionier-Quartier“ umgesetzt werden soll. Geplant ist, dass die Stadt Hanau den „Bruder 3“ aus dem historischen Gebäudeensemble der fünf westlichen Brüder mit einem Grundstück von rund 5050 Quadratmetern zu einem Kaufpreis von 250.000 Euro von der LEG Hessen-Hanau GmbH erwirbt und für die genannten Nutzungen herrichtet. Zu den Kosten erläuterte Martin Bieberle, Chef der Stadtentwicklung: „Für den Erwerb des Bildungscampus hat der Fördermittelgeber bereits förderfähige Gesamtkosten von 260.000 Euro bewilligt.“ Ebenso sei die Notwendigkeit einer Modernisierung und Instandsetzung des Bruders 3 für die zukünftige Nutzung als Bildungscampus vom Fördermittelgeber grundsätzlich anerkannt. Hierfür wurden bereits Fördermittel für Gesamtkosten von 7,8 Millionen Euro bewilligt. Nachdem sich im Laufe des Jahres 2021 die Nutzungen und die hierfür erforderlichen Umbaumaßnahmen konkretisierten, habe die Stadt Hanau mit dem Förderantrag 2022 weitere Kosten von 7,2 Millionen Euro zur Förderung angemeldet, der Zuwendungsbescheid werde im Herbst 2022 erwartet, so Bieberle. „Die Kosten für die Sanierung und den energetischen Umbau des Gebäudes und der klimaangepassten Anlage des Außengeländes von zur Zeit geschätzt circa 16 Millionen Euro werden somit zu rund zwei Drittel durch Fördermittel von Bund und Land getragen.“

Der Hauptnutzer des Bildungscampus, die Brüder Grimm Berufsakademie, bietet mit ihren ausbildungsintegrierten dualen Studiengängen Produktgestaltung, Designmanagement sowie und Innovationsmanagement und Marketing ein deutschlandweit einzigartiges Konzept. Sie ist aktuell noch in den Räumlichkeiten der Staatlichen Zeichenakademie Hanau untergebracht und bildet rund 100 Studierende aus. „Damit bleibt die BGBA weit hinter ihren Möglichkeiten zurück“, erklärte Geschäftsführerin Elke Hohmann. Eine weitere Entwicklung sei am aktuellen Standort jedoch aufgrund mehrerer Faktoren nicht möglich: „Zum einen wird die BGBA durch die räumliche Situation kaum wahrgenommen, was einen mangelnden Bekanntheitsgrad zur Folge hat und ihre Wettbewerbssituation beeinträchtigt. Zum anderen sind geringe Entfaltungsmöglichkeiten, mangelnde räumliche Kapazitäten und institutionelle Einschränkungen - bedingt durch das Untermieterverhältnis an einer Schule - begrenzende Faktoren und hemmen ebenfalls eine nachhaltige und erfolgreiche Weiterentwicklung der Akademie“, erläuterte Hohmann. Der für das Jahr 2026 angestrebte Umzug auf den Bildungscampus Pioneer Park sei für die weitere positive Entwicklung der Berufsakademie daher elementar. Die strategische Kooperation mit der Staatlichen Zeichenakademie bleibe auch in der Zukunft ein elementarer Bestandteil des Studiengangkonzepts der BGBA, betont Hohmann.

Zusätzlich soll im Pioneer Park Hanau eine Dependance der Volkshochschule Hanau (VHS) als kommunale Dienstleistungseinrichtung für Weiterbildung und Qualifizierung eingerichtet werden, damit diese ihr Angebot weiter ausbauen kann. „Insbesondere notwendig wird das durch den Zuzug von rund 5.000 Menschen allein auf dem Areal der ehemaligen Pioneer Kaserne aber auch durch die Entwicklungen in den ehemaligen Konversionsgebieten in Hanau-Wolfgang, die inzwischen zu den neuen Wohngebieten Lehrhöfer Park und Argonner Park geworden sind und dadurch bereits zu beträchtlichen Bevölkerungszuwächsen geführt haben“, erläuterte Kaminsky. Darüber hinaus solle in räumlicher Nähe zu „Sportsfield" für die dort lebenden Geflüchteten ein entsprechendes Angebot etabliert werden. „Volksbildung auch als wichtiger Bestandteil einer sich stark verändernden Gesellschaft, muss als kommunale Aufgabe einen Platz und einen Ort dort haben, wo die Menschen leben und direkt miteinander in Kontakt kommen“, bekräftigte der OB.

Auch aus diesem Grund soll neben den beiden Bildungseinrichtungen im Bildungscampus ein Quartierstreff als „Dritter Ort" entstehen, der neben dem „Ersten Ort" (Arbeitsstätte/ Schule) und dem „Zweiten Ort" (Familienleben) als Treffpunkt für die nachbarschaftliche Gemeinschaft genutzt werden kann. „Das Ziel besteht darin, einen kommunalen Kommunikations-, Kultur- und Lernort zu schaffen, an dem kulturelle und soziale Teilhabe gemeinwohlorientiert, generationenübergreifend und ohne jedwede Hürden möglich gemacht wird“, so Kaminsky. Dieser Treffpunkt solle barrierefrei zugänglich und für alle Bürgerinnen und Bürger nutzbar sein.
Im Außenbereich des „Bruders 3" ist nach jetzigem Planungsstand unter anderem eine Aktionsfläche in Form eines Amphitheaters vorgesehen, weiß der OB zu berichten. Sie biete nicht nur Raum für kleine Veranstaltungen, Aufführungen und Konzerte, sondern diene gleichzeitig als Lichthof und weiterer Zugang ins Gartengeschoss zum Quartierstreff, dem „Dritten Ort". Die Außenflächen sollen von allen Einrichtungen gemeinsam genutzt werden können und ein Lern-, Treff- und Kommunikationsort mit hoher Aufenthaltsqualität sein. „Die Gestaltung der Grünflächen wird die Erholungsbedarfe der Menschen ebenso berücksichtigen wie die Aspekte der Klimaanpassung. Hinzu kommen Flächen zum Parken, eine kleine Ladestation für E-Autos und E-Bikes, großzügige Fahrradabstellplätze mit Gründächern sowie eine gute Wegeführung in und mit der Umgebung“, erklärte Kaminsky. Der Außenbereich sie zudem für gelegentliche gastronomische Nutzungen im Kontext Campus und selbstorganisierte Campus- und Quartiersfeste geeignet.

Synergieeffekte mit den Entwicklungen im unmittelbaren Umfeld seien zu erwarten, berichtete der OB: Dazu zähle insbesondere der im „Bruder 5" ansässige Makerspace ,,PioneerMakers“, der Start-ups und Menschen ein Forum für neue Lebens­ und Arbeitskonzepte bietet. „PioneerMakers" offeriere neben der Möglichkeit des Co-Workings auch ein New Work-Trainingsgelände für Teams aus Unternehmen und funktioniere als Testumgebung für neue Geschäftsideen und Arbeitskonzepte. „Die räumliche Konzentration dieser innovativen Lern- und Arbeitsumgebungen ist ein sehr guter Nährboden, um neues Wissen generieren und transferieren zu können“, so Kaminsky.
In räumlicher Nähe zum Bildungscampus soll in der ehemaligen Kantine der US­ Army, dem denkmalgeschützten „Kasino", ein Ort für betreutes Wohnen entstehen. „Das Angebot im Bildungscampus ermöglicht es den Seniorinnen und Senioren ohne große Umstände und lange Wege am sozialen Leben teilzunehmen. Gleichzeitig bildet diese Nutzergruppe auch Potential für erweiterte Angebote der VHS und darüber hinaus für generationenübergreifende Aktionen, gegenseitige Bereicherung und Erfahrungsaustausch für alle Menschen im Quartier“, erläuterte Kaminsky

Die Bewohnerinnen und Bewohner im östlichen Teil von Sportsfield Housing leben in Wohnungen, die nach dem Abzug der US-Army zur Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden und nur durch die Aschaffenburger Straße räumlich vom Pioneer Park getrennt sind. „Auch sie werden von den Entwicklungen im Bildungscampus profitieren“, ist sich der OB sicher. Der Quartierstreff als „Dritter Ort" werde einen wesentlichen Beitrag zur sozialen und kulturellen Integration leisten. Aufgrund des angespannten Wohnungsmarkts in der Region sowie der weiterhin zu erwartenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sei absehbar, dass diese Wohnungen auf Sportsfield Housing perspektivisch noch über Jahre zur Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden müssen. „Es ist unsere erklärte Absicht, die Bedürfnisse der dort lebenden Menschen bei den im Stadtteil Wolfgang und auf Pioneer entstehenden sozialen Einrichtungen zu berücksichtigen“, so der OB.

Im westlichen Teil von Sportsfield, dem Gelände der ehemaligen Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen, wird ein Aus- und Fortbildungsstandort der Zollverwaltung Einzug halten. Mittelfristig werden hier rund 300 junge Menschen lernen und arbeiten. Auch die Einrichtung von Unterkünften ist in diesem Zusammenhang vorgesehen. Auch hier sind Synergieeffekte mit dem Bildungscampus zu erwarten.
„Der Bildungscampus im Pioneer Park Hanau wird unsere Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger um auf vielfältige Art und Weise bereichern und ist ein großer Schritt in die richtige Richtung“, so Kaminsky abschließend.

Ausstellung "Three Doors" kommt nach Hanau
Three Doors


Ausstellung "Three Doors" kommt nach Hanau
Vom 03.06. - 11.09-2022 ist die Ausstellung "Three Doors" in den Räumen des Frankfurter Kunstvereins zu sehen.
In der Ausstellung werden drei neue Arbeiten von Forensic Architecture/Forensis präsentiert, die rassistisch motivierte Vorfälle in Deutschland untersuchen. In jedem der drei Fälle wird eine Tür zu einem Sinnbild für die anhaltende und alarmierende Verwicklung staatlicher Behörden in rassistische Gewalt.

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Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dem rassistischen Attentats des 19. Februar in Hanau
Ich habe deshalb mit der Leiterin des Frankfurter Kunstvereins und Kuratorin der Ausstellung Franziska Nori besprochen, dass wir die Ausstellung anschließend auch nach Hanau holen.
Die Hanauerinnen und Hanauer sollen sich ein eigenes Bild von den Ergebnissen, zu denen Forensic Architecture/Forensis gekommen ist, machen können.
Ich persönlich werde mir die Ausstellung nächste Woche in Frankfurt ansehen.
Mehr zur Ausstellung erfahren Sie unter: https://www.fkv.de/…/three-doors-forensic-architecture-ini…/
 

Hessische Landesspiele von Special Olympics kommen 2025 nach Hanau
Special Olympics Landesspiele 2025

OB Kaminsky erhielt die offizielle Fahne / Während der World Games 2023 ist Hanau Gastgeber für Macau

Für gleich zwei inklusive Sportprogramme hat sich die Stadt Hanau im Spätsommer 2021 erfolgreich beworben. Zum einen wird die Stadt eine sogenannte „Host Town“, also eine inklusive Gastgeberstadt für die Special Olympics in Berlin 2023, zum anderen Austragungsort für die Landesspiele 2025 sein. Bei der Abschlussveranstaltung der diesjährigen Landesspiele in Darmstadt nahm Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky die Fahne der Landesspiele entgegen. Diese wird traditionell immer zu Beginn der Sportveranstaltung gehisst und zum Abschluss an die nächste, ausrichtende Stadt übergeben.
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„Auch wenn ich erst heute die Chance hatte, mir die Veranstaltung vor Ort anzusehen, muss ich dennoch sagen, dass ich beeindruckt bin – von der Leistung aller Athletinnen und Athleten, von der guten Organisation hier vor Ort und natürlich von dem Ehrgeiz und der Euphorie aller Beteiligter“, sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky bei der Fahnenübergabe.

Bei Special Olympics handelt es sich um die weltweit größte, vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung. Dass die Landesspiele in Darmstadt nun erst im Mai 2022 ausgetragen werden konnten, ist darauf zurückzuführen, dass der ursprünglich anberaumte Wettkampfzeitraum coronabedingt verschoben werden musste. In diesem Jahr traten rund 400 Athletinnen und Athleten unter anderem in den Disziplinen Basketball, Badminton, Fußball, Leichtathletik und Schwimmen gegeneinander an.
2025 werden die Landesspiele dann in Hanau stattfinden. In der Vorbereitung wird das Amt für Demokratie, Vielfalt und Sport in enger Absprache mit dem Verein Special Olympics Deutschland in Hessen im ersten Schritt die Sportstätten auswählen, die sich für die Wettkämpfe am besten eignen. Gerade Größe und Ausprägung der jeweiligen Hallen und Sportplätze bestimmen am Ende, welche Disziplinen für die Athletinnen und Athleten angeboten werden können.

In seiner Rede betonte Kaminsky, wie hoch die gesellschaftliche Bedeutung des Olympischen Eids einzuschätzen ist, den die Sportler zu Beginn leisteten. „Ihr Leitsatz lautet: „Ich will gewinnen, doch wenn ich nicht gewinnen kann, will ich mutig mein Bestes geben.“ Ich bin der Meinung, dass dieser Eid auf alle Ebenen des täglichen Lebens übertragen werden kann – und dass sich viele Menschen hiervon eine Scheibe abschneiden könnten. Unsere Gesellschaft würde immens davon profitieren, wenn wir alle täglich immer unser Bestes geben.“

Während bis zur Ausrichtung der Landesspiele in Hanau noch etwas Zeit bleibt, ist die Stadt Hanau bereits im kommenden Jahr Teil eines besonderen, inklusiven Sportevents. Als Host Town empfängt die Stadt mehr als 70 Sportlerinnen und Sportler der Gastdelegation Macau. Die Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China liegt etwa 50 Kilometer westlich von Hongkong. Im Vorfeld der weltweiten Special Olympics in Berlin werden die internationalen Gäste vom 12. bis 15. Juni 2023 in Hanau zu Gast sein.

Das Host-Town-Programm soll den Athletinnen und Athleten die Möglichkeit zum interkulturellen Austausch ermöglichen. Neben Training und sportlichen Aktivitäten wird ihnen daher auch der Austausch mit den Menschen vor Ort, ein kulturelles Rahmenprogramm sowie die Teilnahme an verschiedenen Freizeitaktivitäten ermöglicht. Der Main-Kinzig-Kreis wird als Kooperationspartner auftreten und die Stadt Hanau bei der Gestaltung des Programms tatkräftig unterstützen.

Insgesamt nehmen 190 Delegationen aus der ganzen Welt an den Special Olympics und dem damit verbundenen Host-Town-Programm teil, das von 216 Host Towns ausgerichtet wird. Somit ist die Stadt Hanau Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik. Für die Stadt Hanau ist es eine Ehre, an beiden Projekten teilnehmen zu können, wie Kaminsky betonte.

Stadtbibliothek Hanau erhält den Hessischen Bibliothekspreis 2022 - Ausgezeichnet als „Dritter Ort“ von hoher Qualität
Hessischer Bibliothekspreis

Der Hessische Bibliothekspreis 2022 geht an die Stadtbibliothek Hanau. Oberbürgermeister Claus Kaminsky nahm die Mitteilung während des Hessischen Bibliothekstages am 9. Mai 2022, der unter dem Motto des „Aufbruch in die Veränderung“ – Bibliotheken als Orte der Zukunft“ stand, virtuell entgegen. Ausgezeichnet wurde die Stadtbibliothek insbesondere für ihre Qualität als „Dritter Ort“. „Dritte Orte“ sind niedrigschwellige und identitätsstiftende Treffpunkte für die Mitglieder einer lokalen Community neben dem Zuhause („Erster Ort“) und dem „Arbeitsplatz“ („Zweiter Ort“). ...
Neben dem Dank für die Auszeichnung würdigte Kaminsky das gesamte Team des Kulturforums samt Leiterin Beate Schwartz-Simon, ohne deren immensen Einsatz der Erfolg der Bibliothek insgesamt und die hohe Auszeichnung nicht möglich wäre. „Mit dem Kulturforum Hanau wollten wir einen zentralen Ort des Wissens, Lernens, der Kreativität und des Austauschs in Hanau schaffen, an dem Menschen sich gerne aufhalten. Ich denke das ist uns gelungen. Unsere Stadtbibliothek und das gesamte Kulturforum sind zukunftsweisend und werden von den Menschen sehr gut angenommen“, so der OB. Die Stadtbibliothek habe ihre Arbeit und ihre Angebote mit dem Umzug in das Kulturforum Hanau konzeptionell neu ausgerichtet und den Transformationsprozess zum sogenannten „Dritten Ort“ bereits sehr erfolgreich beschritten, sagte Kaminsky.

„Auch für das Team der Stadtbibliothek Hanau war die Neuausrichtung zum Dritten Ort ein Lern‐ und Entwicklungsprozess, denn das Managen von Raum und Aktivitäten erfordert andere Kompetenzen als das Managen von Bibliotheksbeständen“, so deren Leiterin Beate Schwartz-Simon. Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur, ergänzt: „Die Besucher‐ und Nutzungszahlen der Stadtbibliothek zeigen eindrucksvoll, dass die Bibliothek ein zentraler Ort der Hanauer Stadtgesellschaft geworden ist. Rund 440.000 Besucherinnen und Besucher im Jahr zählte die Stadtbibliothek vor der Corona-Pandemie.“

Veranstalter des Bibliothekstages ist der Landesverband Hessen im Deutschen Bibliotheksverband (dbv). Die Auszeichnung wird seit 1998 von der Sparkassen‐Kulturstiftung Hessen‐Thüringen gemeinsam mit dem Landesverband Hessen im dbv für innovative Bibliotheksarbeit in öffentlichen Bibliotheken verliehen.

Am Samstag, 14. Mai 2022, wird der 24. Hessische Bibliothekspreis , der mit 10.000 Euro dotiert ist, durch Matthias Haupt, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, und Sylvia Beiser, Landesverband Hessen im Deutschen Bibliotheksverband im Kulturforum übergeben.

Hintergrund:
Bibliotheken schaffen Wissen, indem sie Informationen und Menschen verbinden – sie sind Orte der Kommunikation, der Vernetzung und der Kreativität. Der amerikanische Soziologe Ray Oldenburg bezeichnet solche Orte als „Dritte Orte“, da sie neben dem Zuhause („Erster Ort“) und dem „Arbeitsplatz“ („Zweiter Ort“) niedrigschwellige und identitätsstiftende Treffpunkte für die Mitglieder einer lokalen Community sind.

„Bibliotheken sind schon lange keine reinen „Ausleihstationen“ mehr, sondern entwickeln sich zu Orten mit einem breiten Informations‐ und Bildungsangebot und einer hohen Aufenthaltsqualität“, betonte der Landrat des Kreises Bergstraße und Vorsitzender des Landesverbandes Hessen im deutschen Bibliotheksverband, Christian Engelhardt, anlässlich des Hessischen Bibliothekstages. „Deshalb erleben Bibliotheken seit vielen Jahren einen Transformationsprozess.“

Digitale Medien, Dienste und Kompetenzen seien aus dem Serviceangebot wissenschaftlicher und öffentlicher Bibliotheken nicht mehr wegzudenken, aber auch Auftrag und Selbstverständnis der Bibliotheken haben sich verändert. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen dabei die unterschiedlichen Menschen, die die Bibliothek und ihre Angebote benutzen. Die Bibliothek versteht sich als offener, neutraler, zentral gelegener Ort ohne Konsumzwang, der gemeinsam mit unterschiedlichen kulturellen Akteuren und der Stadtgesellschaft Medien‐ und Veranstaltungsangebote sowie Lern‐, Kommunikations‐ und Kreativräume entwickelt und anbietet.
 

Heiko Hünnerkopf gewinnt Wettbewerb zum Mahnmal 19. Februar
Mahnmal Hünnerkopf

Die Opferangehörigen vom 19. Februar 2020 und die Fraktionsvorsitzenden der in der Hanauer Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien kamen dieser Tage zur Entscheidungssitzung über das geplante Mahnmal zusammen. Unter Leitung von Oberbürgermeister Claus Kaminsky wurde nach eingehender Diskussion einstimmig das Modell von Heiko Hünnerkopf als Gewinner des Wettbewerbs gekürt. Der Künstler aus Wertheim schlägt ein aus Stahl gearbeitetes Halbrund mit den Namen der Opfer des rassistischen Anschlags vor (siehe Abbildung). Susanne Lorenz aus Berlin erlangte den 2. Platz. Es gab insgesamt 118 zum Teil internationale Einreichungen. ...
Über den Standort wurde noch keine Einigkeit erzielt. Favorisieren die Familien den Standort Marktplatz, wollen die Vertretungen aus Magistrat und Stadtverordnetenversammlung die Alternativvorschläge Freiheitsplatz und Kanaltorplatz weiter in Diskussion behalten. Am Kanaltorplatz wird das Zentrum für Demokratie und Vielfalt entstehen. Oberbürgermeister Claus Kaminsky informierte, dass für die Einrichtung des Zentrums und die Neugestaltung des Straßenumfeldes erhebliche Bundesmittel beantragt wurden. Entsprechende Visualisierungen, wie sich das Denkmal dort einpassen könnte, sollten abgewartet werden.

Aus dem Kreis der Angehörigen wurde betont, dass, wenn der Markplatz als Standort nicht mehrheitsfähig sei, das Mahnmal besser nicht realisiert werden sollte. Die politischen Vertreter warben dafür, dass das Mahnmal bei den Angehörigen sowie den Bürgerinnen und Bürgern Anklang finden muss. Eine Ablehnung des Mahnmals durch die Stadtgesellschaft, so einhellige Meinung aller Beteiligten, müsse vermieden werden.

Beschluss im Magistrat: Plangebiet für Freiflächen-Photovoltaikanlage in Großauheim leicht abgeändert
Photovoltaik Freifläche

„Das ist ein großer Schritt zur Versorgung mit klimaschonender Energie, der wir mit der Freiflächen-Photovoltaikanlage auf dem Gelände der Großauheim-Kaserne näherkommen.“ So ordnet Oberbürgermeister Claus Kaminsky den ergänzenden Aufstellungs-, Entwurfs- und Offenlagebeschluss zur entsprechenden Bauleitplanung ein. Der Magistrat hat der Vorlage des Stadtplanungsamts bereits zugestimmt, weitere Gremien inklusive der Stadtverordnetenversammlung befassen sich noch damit. Die Ergänzung ist nötig geworden, weil auf dem insgesamt 9,2 Hektar großen Plangebiet eine Gasabriegelungsstation mit einer Fläche von rund 0,15 Hektar zu bauen ist, welche zur Sicherstellung und Regelung der Versorgung der benachbarten Gebiete mit Erdgas benötigt wird. ...
Davon nicht beeinträchtigt ist die Größe der rund 7 Hektar messenden Photovoltaik (PV)-Anlage. „Sie wird rund 7,5 Megawatt Leistung erzeugen können. Damit lassen sich beispielsweise mehr als 2000 Haushalte in Hanau mit Strom aus Sonnenkraft versorgen“, erläutert Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau.

Die Stadtwerke und das Unternehmen AHS Solar aus Biebergemünd werden die Fläche zunächst über 20 Jahre pachten, wobei eine Verlängerung auf 30 Jahre möglich ist. Eigentümerin des Geländes des Vorhaben- und Erschließungsplans ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).
Die gewonnene Energie der PV-Module wird in  noch zu errichtende Trafostationen geleitet. Die Trafostationen werden entlang der Grundstücksgrenze aufgestellt und mit dem Netz der Hanau Netz GmbH verbunden.

Die Solarmodule sollen auf einer Unterkonstruktion befestigt werden. „Damit ist der tatsächliche Flächenversiegelungsgrad relativ gering“, betont OB Kaminsky. Um den Eingriff in den Naturhaushalt so weit wie möglich zu mindern, sei im Laufe der Planung auch die Zahl der zu erhaltenden Bäume auf rund 50 erhöht worden; insgesamt stehen rund 118 Bäume auf dem Gelände.

„Mit der Unteren Wasserschutzbehörde wurde gemeinsam eine tragfähige Lösung erarbeitet, die eine Installation der Solarmodule im Wasserschutzgebiet ermöglicht und  dauerhaft das Grundwasservorkommen sichert“, führt der Oberbürgermeister weiter aus. Im Süden des Planbereichs bleibe ein „großzügiger Grünstreifen“ erhalten, der dem Erhalt von Vegetation und dem Tierschutz dienen und Lebensraum für Eidechsen und Vögel sichern soll.

Zum weiteren Planungsablauf erklärt Kaminsky, dass der Durchführungsvertrag mit Stadtwerken und AHS Solar in einem Entwurf vorliege. Darin werden über den Bebauungsplan hinausgehende Inhalte des Vorhabens geregelt, dass beispielsweise der Umsetzungszeitraum beginnend mit dem künftigen Stellen des Bauantrags und dem Fertigstellungstermin rund vier Jahre umfassen darf. Weitere Details sind darin geregelt wie zum Umsetzen artenschutzrechtlicher Maßnahmen, zum Bodendenkmalschutz und zur ökologischen Baubegleitung geregelt; ebenso Vertragsstrafen, falls sich der Bau verzögert oder Unterlassungen seitens des Vorhabenträgers entstünden.

Die Erschließung des Plangebiets erfolgt über die Adalbert-Eisenhuth-Straße und Teilflächen des Bebauungsplanes für das künftig benachbarte Rechenzentrum P3, das nördlich der PV-Anlage im Freien liegen wird. Sie herzustellen, hat die Stadt Hanau mit den Betreibern des Rechenzentrums abgesichert.

Die Firma AHS Solar hat in Hanau und Umgebung bereits zahlreiche öffentliche und private Solar-Projekte umgesetzt.  Dazu zählen PV-Module auf den Dächern der August-Schärttner-Halle und der Hohen Landesschule.
 

„Ein echter Gewinn für Hanau“ Marie-Luise Marjan wieder Märchenbotschafterin der Brüder-Grimm-Stadt
Märchenbotschafterin

Marie-Luise Marjan, eine der bekanntesten Schauspielerinnen Deutschlands, wird auch in diesem Jahr wieder als „Märchenbotschafterin“ die Brüder-Grimm-Stadt Hanau repräsentieren. Gerade in so bewegenden und erschütternden Zeiten wie diesen könnten Märchen ein Zeichen der Hoffnung setzen, so die Schauspielerin erfreut über ihre Aufgabe. ...
„Wir freuen uns riesig, dass Marie-Luise Marjan wieder unsere Märchenbotschafterin ist“, kommentiert Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Die Schauspielerin habe sich durch ihre offene, unkomplizierte und den Menschen zugewandte Art sofort die Herzen der Hanauerinnen und Hanauer erobert. Zudem engagiere sie sich in vielen Hilfsprojekten für Kinder, so als Unicef-Botschafterin und beim Kinderhilfswerk Plan international. „Marie-Luise Marjan ist ein echter Gewinn für Hanau“, so der Oberbürgermeister.

Marjan hat bereits in den vergangenen Jahren als „Märchenbotschafterin“ die Stadt, in der die weltberühmten Märchensammler und Sprachforscher Jacob und Wilhelm Grimm geboren wurden, bei verschiedenen Anlässen vertreten. „Ich freue mich besonders, dass auch die Brüder Grimm Festspiele nach dem pandemiebedingten Ausfall und den Einschränkungen im vergangenen Jahr wieder im gewohnten Rahmen stattfinden“, so Marjan. Gerade in diesen Zeiten, in denen die schrecklichen Bilder aus der Ukraine die Menschen bewegen, sei es wichtig, an eine andere, eine bessere Welt zu erinnern. „Märchen vermitteln Werte und geben uns die Hoffnung, dass am Ende das Gute siegt“, so das Credo der Schauspielerin, die vor allem als „Mutter Beimer“ in der TV-Dauerserie „Lindenstraße“ bundesweit bekannt wurde.

Sie freue sich auf die Eröffnung der Festspiele mit dem Musical „Drosselbart!“ am 13. Mai. Auf dem Programm der Festspiele, die bis zum 31. Juli stattfinden, stehen außerdem die Geschichte von „Brüderchen und Schwesterchen“, als internationales Märchen „Aladin und die Wunderlampe“, in der Klassikreihe der „Sommernachtstraum“ sowie in der Reihe „Junge Talente“ das Stück „Das kunstseidene Mädchen“. Hinzu kommen verschiedene Veranstaltungen im Rahmenprogramm, darunter Theater-Workshops für Kinder.

Marjan, die als Theaterschauspielerin auf verschiedenen Bühnen und in Filmen mit bekannten Regisseuren wie Wolfgang Petersen, Rainer Werner Fassbinder und Claus Peymann gearbeitet hat, freut sich insbesondere auf die verschiedenen Inszenierungen. Bei den Inszenierungen der Brüder Grimm Festspiele handelt es sich immer um „Uraufführungen“, da die Originaltexte neu interpretiert und die Drehbücher extra für die Festspiele geschrieben werden. „Die Ideen der oftmals jungen Autoren, das tolle Ensemble, das beeindruckende Bühnenbild im Hanauer Amphitheater und vor allem auch die fantasievollen Kostüme begeistern mich immer wieder aufs Neue“, so Marjan. Durch die Neu-Interpretationen und die vielen beeindruckenden Details seien die Festspiele nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei Erwachsenen so beliebt, wie die Besucherzahlen und das gemischte Publikum quer durch alle Altersklassen immer wieder zeigen, meint die Schauspielerin.

Marie-Luise Marjan wird die „Märchenstadt“ nicht nur bei den Festspielen, sondern auch bei anderen Gelegenheiten repräsentieren. So ist eine Lesung anlässlich der Eröffnung des diesjährigen Weihnachtsmarktes geplant. Dabei wird auch nach Jahren der Sanierung das historische Rathaus erstmals wieder zu einem der größten Adventskalender Deutschlands umgestaltet. „Hanau tut viel, um das Andenken an seine größten Söhne zu ehren“, lobt Marjan und erinnert unter anderem an den künstlerischen „Märchenpfad“, der durch die Stadt führt, und an „GrimmsMärchenReich“, das erste Märchen-Mitmachmuseum für Kinder.
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Hintergrund:
Mit den Brüder Grimm Festspielen ehrt die Stadt Hanau die deutschen Märchensammler und Sprachforscher Jacob und Wilhelm Grimm, die in Hanau geboren wurden. Jedes Jahr locken die preisgekrönten Festspiele rund 80.000 Besucher an. In diesem Jahr finden die Festspiele im Hanauer Amphitheater vom 13. Mai bis 31. Juli statt. Aufgeführt werden „Drosselbart!“ (Musical/Premiere am 13. Mai), „Aladin und die Wunderlampe“ (Premiere am 21. Mai), „Brüderchen und Schwesterchen“ (Premiere am 4. Juni), sowie das Klassikstück „Ein Sommernachtstraum“ (Premiere am 11. Juni). In der Reihe „Junge Talente“ wird das Stück „Das kunstseidene Mädchen“ gegeben (Premiere am 15. Juli). Traditionell finden die Aufführungen dieser Reihe jeweils in der Ruine der Niederländisch-Wallonischen Kirche statt. Weitere Informationen über die Brüder Grimm Festspiele gibt es unter www.festspiele-hanau.de im Internet. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Internet unter www.frankfurt-ticket.de oder auch unter der Telefonnummer 069 / 13 40 400.

Bund öffnet Sportsfield Housing für Geflüchtete
Sportsfield Flüchtlinge

Das ging wirklich schnell: Vor wenigen Tagen hatten Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und die Erste Kreisbeigeordnete des
Main-Kinzig-Kreises, Susanne Simmler, den Bund gebeten, seinen leerstehenden Teil von Sportsfield Housing an der Aschaffenburger Straße
für Ukraine-Flüchtlinge zu öffnen. Jetzt liegt ein entsprechender Überlassungsvertrag der zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
(BIMA) vor. Damit können Stadt und Kreis kurzfristig auch in diesen Gebäuden der ehemaligen Wohnanlage der US-Army an der Aschaffenburger Straße Kriegsflüchtlinge unterbringen. ...
Bekanntlich nutzte und nutzt die Stadt mehrere Gebäude zur Aufnahme von Geflüchteten aus verschiedenen Krisengebieten. Die andere Hälfte steht
leer, nachdem das Land die dort 2015 eingerichtete Erstaufnahme im Jahr 2019 geschlossen hatte. Die sieben zusätzlichen Mehrfamilienhäuser mit
einer Gesamtnutzfläche von mehr als 15.000 Quadratmetern stehen nunmehr der Stadt und dem Main-Kinzig-Kreis zur Verfügung. „Wir sind
dankbar, dass die zuständige Bundesanstalt hier sehr schnell entschieden hat,“ so Claus Kaminsky. Dies sei eine große Hilfe für die Unterbringung der Menschen, die vor dem Krieg flüchten, erklärt Susanne Simmler in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Stadt und Kreis.
In den letzten Tagen war auch in Stadt und Kreis die Zahl der Geflüchteten stetig angestiegen. Die sofort aktivierten Unterbringungsmöglichkeiten sind jedoch endlich. So hat die Stadt Hanau freie Kapazitäten in ihrer Erstaufnahmeeinrichtung sowie bei der Baugesellschaft genutzt. Der Main-Kinzig-Kreis hat unter anderem das Jugendzentrum Ronneburg zur Verfügung gestellt,  Hotel-Kapazitäten genutzt und richtet derzeit die  erste Turnhalle in Birstein für eine Erstaufnahme ein. In Hanau soll kurzfristig die Mehrzweckhalle Mittelbuchen als Aufnahmestelle genutzt werden.
Außerdem haben Stadt und Kreis kurzfristig Kontakt- und Informationsstellen und über die Hilfsorganisationen zentrale Sammelstellen für Hilfsgüter
eingerichtet.

„Die Menschen, die vor dem schrecklichen Krieg fliehen, brauchen jetzt unsere konkrete Hilfe“, unterstreicht Susanne Simmler. Dafür würden der
Kreis sowie die Städte und Gemeinden alles aktivieren, was möglich sei. Beeindruckend sei zudem die großartige und breite Unterstützung der
Bürgerinnen und Bürger, aus Unternehmen, Organisationen und Institutionen, aus Handel, Handwerk und Gewerbe sowie den Vereinen.
Inzwischen sind bereits mehrere Konvois mit Hilfsgütern aus dem Kreisgebiet Richtung Ukraine abgegangen, oftmals organisiert von privaten Initiativen.
Dies zeige die große Solidarität mit den Menschen, die in der Ukraine unter dem Terror von Putins Truppen leiden und auch mit den Geflüchteten, die hier Schutz suchen.
Die Überlassung des leerstehenden Teils von Sportfields Housing durch die BIMA sei ein wichtiger Baustein für die akzeptable Unterbringung der
Geflüchteten, so Claus Kaminsky. Die offizielle Schlüsselübergabe an die Stadt soll in den nächsten Tagen erfolgen, berichtet Hanaus Oberbürgermeister. Bereits im Vorfeld hatte die BIMA der Stadt eine Begehung der Anlage ermöglicht. Man arbeite jetzt mit Hochdruck daran, die
Gebäude bewohnbar zu machen, berichtet dazu Sven Holzschuh, Leiter der Koordinierungsstelle Ukraine-Flüchtlinge. Strom, Gas und Wasser müssen wieder angeschlossen werden, baulicher Zustand und zum Beispiel der Brandschutz überprüft werden. Hier sei man bereits in engem Kontakt mit den Stadtwerken Hanau und zuständigen Handwerkern, so Holzschuh.
Genaue Zahlen kann man noch nicht nennen, aber die Stadt geht davon aus, dass bis zu 700 Geflüchtete in diesem Teil von Sportsfield Housing
untergebracht werden können. Das hänge auch von der Größe der ankommenden Familien ab. Ein entscheidender Vorteil sei aber die räumliche Nähe zur städtischen Erstaufnahme-Einrichtung, wo die entsprechende behördliche Infrastruktur vorhanden sei und auch Fragen wie Kinderbetreuung, ärztliche Versorgung und andere Dinge geregelt werden können. Die Stadt hat hier auch allgemeine Sprechstunden mit Dolmetschern eingerichtet.
Die Stadt weist in diesem Zusammenhang noch auf die Registrierungsmöglichkeit hin. Diese wird auch Geflüchteten empfohlen, die privat Unterkunft gefunden haben. Zwar gibt es wegen des besonderen Status´ der Menschen aus der Ukraine keine Pflicht, allerdings ermöglicht die offizielle Registrierung unter anderem den Zugang zu staatlicher Unterstützung und medizinischer Versorgung. Die Meldung kann formlos bei der Ausländerbehörde der Stadt Hanau unter Angabe der Daten aus den biometrischen Pässen oder Ausweisen erfolgen, zum Beispiel unter auslaenderbehörde@hanau.de per Mail. Der Main-Kinzig-Kreis bietet Informationen gebündelt auf seiner Internetseite unter www.mkk.de an, ebenso wie die Stadt auf der wieder aktivierten Homepage www.hanau-engagiert.de

Neue Heimstatt für 200 Geflüchtete Oberbürgermeister informiert sich vor Ort in der Mehrzweckhalle Mittelbuchen
Mzh Mittelbuchen Flüchtlinge

Die Stadt Hanau hat in dieser Woche zusätzliche Plätze für rund 200 Geflüchtete aus der Ukraine zur Verfügung gestellt. Dazu hat die Stadt dem Main-Kinzig-Kreis die Mehrzweckhalle Mittelbuchen überlassen. Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky informierte sich jetzt vor Ort über die Einrichtung und lobte den schnellen und professionellen Einsatz der Organisation. ...
Mit der Ausrichtung und dem Betrieb der Unterkunft hat der Main-Kinzig-Kreis einen ehemaligen Hanauer und seine Firma beauftragt: Khosrau „Rocky“ Musleh, früher bekannter Gastronom und Eventveranstalter in der Region, hat mit seiner neu gegründeten Firma „planet care“ parallel auch die Flüchtlings-Unterkunft des Kreises in Birstein eingerichtet. Der Unternehmer hatte nach dem Gastronomie-Lockdown erfolgreich zahlreiche Corona-Testzentren im Bundesgebiet aufgebaut und hilft nun mit seiner Firma „planet care“ Kommunen in Krisensituationen bei der Unterbringung von Geflüchteten. Musleh weiß aus eigener Erfahrung, was Flüchtlinge am meisten brauchen. „Wir wollen jetzt das anbieten, was es vor 25 Jahren so noch nicht gab, als unsere Familie aus Afghanistan nach Deutschland flüchtete“, so Musleh über seine Motivation.

Die mehrfach aufgestellte Forderung von Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, die Kriegsflüchtlinge müssten in der Stadt menschenwürdig untergebracht werden, sollen auch in der Mehrzweckhalle erfüllt werden – soweit es die Umstände eben erlauben. So wurden mit Trennwänden insgesamt 50 Wohnbereiche erstellt, die den Familien eine gewisse Privatsphäre ermöglichen. Alle Bereiche sind vollmöbliert, mit Stromanschlüssen versehen und mit allem Notwendigen ausgestattet. Musleh nutzt dabei sein bundesweites Netzwerk und hat hier viel Unterstützung erfahren. Bei der Einrichtung der Räume half ein großes Messebauunternehmen. Großspenden eines Elektrounternehmens in Form von Föns und elektrischen Zahnbürsten gehören ebenso dazu, wie Spielzeug für die oftmals traumatisierten Kinder. Eingerichtet wurden zudem Kinderspielecken, Wickelräume, ein Waschraum mit Waschmaschine und Trockner. Catering, Pflanzen und Lesecken gehören ebenfalls zur Ausstattung und vor allem ein W-LAN-Netz, dass für die Kommunikation mit den Daheimgebliebenen, vor allem den kämpfenden Männern und Vätern, besonders wichtig ist.
Geplant wird zudem ein hoher Personalaufwand, berichtete Musleh dem Oberbürgermeister. Zwei Unterkunftsleitungen stehen zur Verfügung, Sicherheitskräfte, Sozialarbeiter und Kinderbetreuer, Hauswirtschaftshilfen und geschulte Mitarbeiter aus seinem Unternehmen für die Hygienestation samt Testzentrum und Maskenausgabe. Zudem versuche er mit den Nachbarn und Hilfsorganisationen Kontakt aufzunehmen, um ein ehrenamtliches Netzwerk aufzubauen, dass vor allem für die Kinder zum Beispiel sportliche Angebote organisiert und ihnen hilft, die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.

Zwar wohne er nicht mehr in Hanau, habe aber weiterhin enge Verbindungen in die Stadt und besonders auch nach Mittelbuchen, wo sein Sohn den Kindergarten besucht hat, so Musleh. Ein Mitarbeiter habe sein Engagement mit dem Satz „Einmal Hanauer, immer Hanauer!“ kommentiert, und das stimme wohl auch, so der Unternehmer schmunzelnd.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky zeigte sich beeindruckt von der Professionalität und der Effizienz, mit der die Unterkunft innerhalb kürzester Zeit eingerichtet wurde. Hanau habe eine große und lange Tradition bei der Aufnahme von Flüchtlingen, so Kaminsky, und werde seinem Anspruch auch hier gerecht. Es werde weiterhin großer Anstrengungen bedürfen, um den Menschen zu helfen, die vor dem Terror in ihrer Heimat fliehen. „Aber wir werden uns mit aller Kraft für diejenigen einsetzen, die unserer Hilfe bedürfen“, so der OB abschließend.
 

Kreis und Stadt Hanau bekräftigen Solidarität mit Ukraine und bereiten Hilfe für Geflüchtete vor
Solidarität Mit Der Ukraine

Kreisspitze und Stadt Hanau verurteilen russischen Angriffskrieg und bereiten  konkrete Unterstützung durch Wohnraum vor / Solidaritätskundgebung geplant

PM des Main-Kinzig-Kreis. – Mit großer Bestürzung, Fassungslosigkeit und Sorge haben Kreisspitze und Stadt Hanau auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine reagiert. In einer gemeinsamen Stellungnahme verurteilen Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann sowie Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Bürgermeister Axel Weiss-Thiel und Stadtrat Thomas Morlock den vom russischen Machthaber Putin befohlenen Überfall auf die Ukraine und bekräftigen ihre Anteilnahme und Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung. Stadt und Kreis bereiten neben der konkreten Unterstützung für geflüchtete Menschen aus der Ukraine auch eine Solidaritätskundgebung vor. Über den genauen Termin und auch darüber, wie Bürgerinnen und Bürger Unterbringungsmöglichkeiten melden können, wird zeitnah informiert. ...
„Der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau verurteilen die Invasion Russlands auf die Ukraine  aufs Schärfste. Dieser klare Völkerrechtsbruch bringt Tod und großes Leid über die Menschen. Deshalb ist es für uns im Main-Kinzig-Kreis eine Selbstverständlichkeit, dass wir das Land Hessen bei der Aufnahme von Menschen unterstützen, die durch den russischen Überfall zur Flucht gezwungen werden“, erklären Landrat Thorsten Stolz und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky in einer gemeinsamen Erklärung.

Ein aktives, militärisches Einschreiten der NATO und der Europäischen Union seien keine Optionen, denn das würde die Welt an den Rand eines Weltkrieg führen mit unabsehbaren Folgen. Gleichwohl müsse jetzt alles dafür getan werden, um harte und wirkungsvolle Sanktionen auf den Weg zu bringen, die Russland als Aggressor schmerzhaft treffen und zur Rückkehr an den Verhandlungstisch zwingen. Vor allem gehe es hier auch um finanzielle Sanktionen, die das direkte Umfeld des russischen Präsidenten und die Kreise treffen, die ihn und seine Politik stützen. „Das gilt auch dann, wenn uns diese Sanktionen in Europa oder in Deutschland selbst an der ein und anderen Stelle härter treffen und auch wehtun werden“, erklären Thorsten Stolz und Claus Kaminsky. „Die Menschen im Main-Kinzig-Kreis müssen sich darauf einstellen, dass sie die Auswirkungen dieses ungerechtfertigten Krieges auch hierzulande deutlich zu spüren bekommen“, betonen Claus Kaminsky und Thorsten Stolz.

„Nach dem ersten Schock über den Einfall russischer Truppen in der Ukraine heißt es nun, sich auf das zu konzentrieren, was uns hier im Main-Kinzig-Kreis an Unterstützung möglich ist. Das heißt, wir richten uns auf die Ankunft von Menschen ein, die auf der Flucht vor Krieg und Zerstörung ihre Familien und Freunde, all ihr Hab und Gut zurücklassen mussten, die nicht wissen, ob sie diese Menschen jemals wiedersehen werden. Das ist jetzt unsere dringlichste Aufgabe“, erklären Landrat Stolz und Oberbürgermeister Kaminsky. „Die ersten Vorbereitungen hierfür sind bereits angelaufen, Stadt und Kreis stehen seit Freitag in engem Kontakt, um so schnell es geht, Wohnraum und andere dringend benötigte Hilfsgüter für die Unterbringung zur Verfügung stellen zu können“, erklärt Thorsten Stolz. „Allein mit Solidaritätsbekundungen ist es nicht getan, deshalb wird die Stadt Hanau gemeinsam mit dem Main-Kinzig-Kreis die nächsten Schritte vorantreiben, um den flüchtenden Menschen eine sichere Unterkunft anbieten zu können. Wir werden deshalb zentral Wohnungsangebote und Unterbringungsmöglichkeiten sammeln“, unterstreicht Claus Kaminsky.

Thorsten Stolz, Susanne Simmler, Winfried Ottmann sowie Claus Kaminsky, Axel Weiss-Thiel und Thomas Morlock verurteilen das Mittel eines Krieges zur Lösung von Konflikten im 21. Jahrhundert aufs Schärfste: „Frieden ist das, was die Menschen in der Ukraine, in Europa und auf der ganzen Welt brauchen. Daran gilt es mit aller Kraft festzuhalten. Deshalb erklären wir uns solidarisch mit der Ukraine, die entgegen der Behauptungen aus dem Kreml diesen Krieg nicht provoziert hat. Die russische Invasion ist nicht nur ein Angriff auf ein direktes Nachbarland, in dem Familie und Freunde leben, sondern sie ist auch ein direkter Angriff auf die Demokratie, die Wahrheit und die Freiheit.“
 

Aufbruch in eine neue Service-Ära: BürgerservicePLUS+ startet am 1. März
Buergerserviceplus

Die Tage, in denen man noch im „Amt“ Schlange stehen musste, um Unterlagen zu beantragen sind zum Glück vorbei. Viele Anliegen können Bürgerinnen und Bürger inzwischen online oder auch telefonisch erledigen. Für alle anderen gibt es eine Terminvergabe, die die Wartezeit vor Ort auf ein Minimum reduziert.

Mit dem neuen BürgerservicePLUS+ erweitert die Stadt Hanau ab dem 1. März 2022 ihr Servicekonzept für Menschen, die hilfebedürftig oder mobilitätseingeschränkt sind und/oder keinen Zugang zu digitalen Medien haben und setzt sich damit an die Spitze derartiger Angebote für Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. „Wir bieten mit dem BürgerservicePLUS+ ein bedarfsgerechtes Hilfsangebot mit individuellen unbürokratischen Lösungen. Zusammen mit dem zentralen Bürgerservice vor Ort und der Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen wird es den Hanauer Bürgerservice effizient und effektiv voranbringen und das Servicekonzept auf lange Sicht ergänzen“, erläutert Oberbürgermeister Claus Kaminsky.  ...
Durch die Pandemie und den daraus folgenden Lockdowns seien die vier Stadtteilbüros seit nunmehr zwei Jahren geschlossen. „Wir haben unsere Kräfte zusammengezogen und im neuen modernen Bürgerservice am Kurt-Blaum-Platz 8 in der Innenstadt zentralisiert. Zum Glück hatten wir den Prozess der Digitalisierung schon lange vorher eingeleitet, sodass der Aufbruch in diese neue Service-Ära dadurch deutlich erleichtert wurde“, so der OB. Es mache keinen Sinn diese Entwicklung wieder rückgängig zu machen und eine Wiedereröffnung der Stadtteilbüros anzustreben. „Perspektivisch ist ein zentrales ‚Digitales Rathaus‘ das Ziel, das allen Menschen rund um die Uhr Zugang zu unseren Dienstleistungen bietet. Hier sind wir auf einem sehr guten Weg und ergänzen unser Online-Angebot ständig“, erläutert Kaminsky, „klar ist aber auch, dass wir die Menschen, die mit den digitalen Medien nicht vertraut oder nicht mobil sind nicht im Stich lassen – ob in den Stadtteilen oder der Kernstadt. Genau an diese Menschen richtet sich unser neuer BürgerservicePLUS+, der in allen Situationen unbürokratische und individuell maßgeschneiderte Hilfe leistet.

Wie Stadtrat Thomas Morlock, in dessen Zuständigkeitsbereich der Bürgerservice in Hanau fällt, erläutert, sind die BürgerservicePLUS+-Mitarbeitenden unter einer eigenen Service-Nummer und E-Mail zu erreichen. „Sie sind geschult, für alle hilfebedürftigen Menschen, die ein Anliegen haben, zufriedenstellende Lösungen zu finden: Wer sich online nicht zurechtfindet, erhält Unterstützung per Telefon oder Unterlagen per E-Mail. Wer keinen Computer oder Internetzugang hat, der bekommt Unterlagen per Post mit frankiertem Rückantwort-Umschlag. Wer persönlich vorsprechen muss – beispielsweise bei der Beantragung von Ausweispapieren – und nicht mobil ist oder keine Unterstützung hat, der bekommt ein Taxi geschickt. Notfalls bringen wir - oder Mitarbeitende der Hilfezentrale - Ausweispapiere, für die wir eine Unterschrift benötigen, sogar persönlich vorbei“, zählt er auf. Zu den weiteren Service-Angeboten zählten auch kurzfristige Sondertermine - auch außerhalb der regulären Servicezeiten – sodass sich der Gang zum Bürgerservice eventuell auch mit einem anderen Termin in der Innenstadt oder dem Terminkalender einer Begleitperson abstimmen ließe. „Wir kommen den Bürgerinnen und Bürgern hier auf allen möglichen Wegen entgegen und versuchen sie zu unterstützen so gut es geht, um ihnen die Erledigung ihres Anliegens zu erleichtern“, fasst Stadtrat Morlock zusammen.

Manuela Pfirrmann, stellvertretende Leiterin des Bürgerservice, stellte das neue Konzept BürgerservicePLUS+ jüngst im Seniorenbeirat der Stadt Hanau vor, wo es ebenfalls sehr positiv aufgenommen wurde: „Das ist auch für ältere Menschen in Hanau und den Stadtteilen eine sehr gute Perspektive“, war man sich im Seniorenrat einig.

„Die Welt verändert sich und wird digitaler und zentraler. Das macht Vieles leichter, doch insbesondere für die ältere Generation ist dieser Prozess manchmal schwierig zu bewältigen“, stellt Oberbürgermeister Kaminsky fest und verspricht: „Wir lassen niemanden zurück und verlieren niemanden aus den Augen! Der Bürgerservice ist für alle da. Diese Botschaft verkünden wir mit unserem neue Angebot BürgerservicePLUS+ laut und deutlich!“, so der OB abschließend.
 
Wer kann BürgerservicePLUS+ nutzen?
Das Angebot richtet sich an alle Hanauer Bürgerinnen und Bürger aus dem gesamten Stadtgebiet

  • mit körperlichen Einschränkungen aufgrund von Alter, Behinderung oder Krankheit
  • die keine Familienangehörigen, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Betreuer für eine Hilfestellung beim Behördengang haben
  • die keine Möglichkeit zur elektronischen Kontaktaufnahme mit der Bürgerservicestelle haben
  • die den öffentlichen Nahverkehr nicht oder nur mit erheblichem Aufwand nutzen können oder kein eigenes Fahrzeug besitzen
  • denen das Aufsuchen der Bürgerservicestelle Innenstadt aufgrund dessen Schwierigkeiten bereitet
 
Erreichbarkeit
Kontaktaufnahme für Beratung und konkrete Absprachen:
E-Mail: buergerserviceplus@hanau.de 
Telefon: 06181 67660-2035
Erreichbarkeit: Montag bis Freitag von 9:00 – 13:00 Uhr (ausgenommen Feiertage)
 
Unter www.hanau-digital.de oder www.hanau.de sind alle Antragsformulare, oder Informationen und Online-Services bereitgestellt.
 
Anschrift
Bürgerservice Hanau
Kurt-Blaum-Platz 8
63450 Hanau
 

Stadt übernimmt das Traditionshaus Brachmann BauPro erwirbt Gebäude, HMG führt Spielwaren-Laden fort – „Stadtwicklungsprogramm ‚Hanau aufLADEN‘ wirkt“
Spielwaren Brachmann

Die Stadt Hanau will die erfolgserprobten Instrumente ihres Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“ anwenden, um das ansonsten drohende Aus für das Traditionsgeschäft Spielwaren Brachmann zu verhindern. Hintergrund ist, dass die Inhaber keinen Nachfolger finden konnten und die Immobilie zum Verkauf anbieten wollten. Für das Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Rosen-/Salzstraße sollen Leerstand und ungewollte Nutzung abgewendet, eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der Stadt eingeleitet, die Kündigung der betroffenen Mitarbeiter vermieden und eine Tradition fortgeführt werden, kündigt Oberbürgermeister Claus Kaminsky an. Es ist geplant, den Gebäudekomplex über die städtische BauProjekt GmbH zu erwerben und das seit 176 Jahren bestehende Geschäft samt Personal und Waren durch die Hanau Marketing GmbH (HMG) zu übernehmen, um es von ihr mit einem neuen Konzept weiter zu betreiben. Die Stadtverordnetenversammlung muss der dafür erforderlichen Bürgschaft zum Immobilienerwerb durch die BauProjekt noch zustimmen, der Magistrat hat bereits zugestimmt. ...
„Wir stehen in besonderer Verantwortung, nicht nur eine zukunftsfähige Innenstadt für morgen zu gestalten, sondern auch dafür, Spekulantentum abzuwenden“, betont Kaminsky, der die Mechanismen des Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“ auch in diesem Fall „bestens und rechtzeitig greifen“ sieht. Dabei gehe es auch darum, ein Stück „Hanauer Kulturgut“ mit dem über 175 Jahre bestehenden Spielwarenladen an dieser prominenten Lage in der Innenstadt zu erhalten, sagt der Oberbürgermeister. „Nahezu jedes Kind und jeder Erwachsene in Hanau kennt dieses Traditionsgeschäft, das genauso wie das Hessische Puppenmuseum mit der Stadt verwachsen ist, und das dort aufgrund seiner langen Geschichte ganze Vitrinen mit kulturhistorischen Spielzeugen füllen könnte.“

Ausgelöst durch die Vorkaufsrechtssatzung, einem wesentlichen Instrument des Stadtentwicklungsprogramms, das die Stadt Hanau Ende 2019 erlassen hat, war der Immobilieneigentümer proaktiv in Verhandlungen mit der Stadt eingetreten. „Ein großartiges Beispiel, welche Wirkungen das Vorkaufsrecht hat, schon bevor es überhaupt ausgeübt wird. Unser Ziel war und ist es, über dieses Instrument frühzeitig in den Dialog mit Verkäufern und Käufern zu kommen, um gemeinsam Zukunftsideen zu finden. Das hat bei der Immobilie Brachmann ganz herausragend funktioniert“, sagt Kaminsky, der der Familie Lülow für „die vorbildliche Vorgehensweise im Sinne der Entwicklung unserer Innenstadt“ dankt. Kaminsky: „Damit beweist Edgar Lülow einmal mehr, dass ihm Hanau und die Innenstadt sehr am Herzen liegen – eine Eigenschaft, die ihn schon als Vorsitzender der einstigen Citywerbung, Initiator des Hanau Marketing Vereins und als langjähriger Sprecher des Einzelhandelsverbands ausgezeichnet hat.“

Mit dem bundesweit beachteten und prämierten Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ steuert Hanau angesichts wachsender Probleme für den stationären Einzelhandel allgemeinen Trading-down-Effekten entgegen. Neben der zunehmenden Konkurrenz durch große Online-Anbieter gibt es für viele inhabergeführte Geschäfte das zusätzliche Problem, keine Nachfolger zu finden. Wenn sie ausbleiben, droht den betroffenen Lagen Leerstand oder angesichts steigender Immobilienpreise eine Nachnutzung, die nicht im Sinne einer lebendigen und nachhaltigen Einkaufsstadt sind. Durch Anmietung oder Kauf entsprechender Einzelhandelsimmobilien seitens der Stadt soll im Rahmen des umfassenden Programms ein insgesamt attraktiver Mix aus inhabergeführtem Handel und Filialisten, aus Gastronomie, kulturellen Veranstaltungen, Märkten und neuen Konzepten wie Pop-up-Läden geschaffen beziehungsweise erhalten werden.

„Die Immobilien sind dabei der Schlüssel zur Stadtentwicklung, denn überlassen wir sie allein dem Markt, treten Entwicklungen entgegen unserer städtebaulichen Ziele ein, und dem Spekulantentum werden Tür und Tor geöffnet“, erläutert Kaminsky. Er betont ausdrücklich, dass die Stadt mit dem Erwerb der Brachmann-Immobilie kein finanzielles Abenteuer eingeht: „Die Kostenkalkulation zeigt, dass bei einer Gegenüberstellung der Finanzierungskosten zu den Bestandsmieten ein Liquiditätsüberschuss erzielt wird.“ Es handele sich also um „eine Win-Win-Situation“, bei der Leerstand vermieden, Spekulation unterbunden und ein traditionsreiches Angebot in der Stadt erhalten und erneuert werde, stellt der Oberbürgermeister fest. Gleichwohl werde es sicherlich nicht der Regelfall sein können, dass sich eine städtische Gesellschaft als Einzelhändler betätige.

Marina und Edgar Lülow, Geschäftsführer und Inhaber der Heinrich Brachmann GmbH, werden den Spielzeugladen noch bis Ende Juni betreiben. Geplant ist, dass die Hanau Marketing GmbH die Namensrechte und damit die Firmierung Spielwaren Brachmann übernimmt, ab 1. Juli das 300 Quadratmeter große Ladengeschäft bei der städtischen Baupro GmbH anmietet und unter neuem Konzept weiter betreibt. Dafür wird die HMG einen Storemanager einsetzen und auch Personal der Heinrich Brachmann GmbH übernehmen. „Uns kommt dabei die Erfahrung mit dem äußerst erfolgreichen KunstKaufLADEN Tacheles zugute, der - als bislang einziger von der Hanau Marketing GmbH selbst betriebener Laden - einen echten Akzent zur Innenstadtbelebung gesetzt hat“, sagt HMG-Geschäftsführer Martin Bieberle. Ziel sei es, durch moderne Konzepte und Ideen das Geschäft anzukurbeln und dabei die große Tradition von Brachmann aufzugreifen und zu erhalten. Das Spielwaren-Geschäft soll auf die heutigen Anforderungen der Kunden ausgerichtet und die Marke damit zukunftsfähig gemacht werden.

Das Traditionshaus ist im Jahr 1846 von der Familie Brachmann in Hanau gegründet worden und bringt seitdem mit seinem Spielwaren-Angebot ganze Generationen von Kinderaugen zum Leuchten. Das Gebäude an der Rosenstraße war wie der überwiegende Teil der Stadt beim Bombenangriff vom 19. März 1945 zerstört worden. Sieben Jahre nach dem 1954 abgeschlossenen Wiederaufbau verkaufte Gertrud Brachmann, die letzte Inhaberin der Familie in fünfter Generation, das Geschäft. Von den damaligen Erwerbern Gisela und Karl Huster übernahm 1992 das Ehepaar Marina und Edgar Lülow den Spielwarenladen. „Jetzt sind wir auch ins Rentenalter gekommen. Angesichts der Corona-Auswirkungen und verschärfter Bankenrichtlinien bei Firmenübernahmen war es nicht möglich, einen Nachfolger zu finden. Deshalb sind wir froh, dass wir mit der Stadt eine Lösung gefunden haben, dass das Traditionshaus Brachmann weiterbestehen kann“, freuen sich Marina und Edgar Lülow, die Spielwaren Brachmann Ende Juni an die HMG übergeben werden.

Inklusion als Leuchtturm-Projekt der Stadtentwicklung - Hanau wird Host Town im Gastgeberprogramm der Special Olympics World Games 2023
Special Olympics Hosttown

Hanaus Engagement in Sachen Inklusion wird belohnt: Die Brüder-Grimm-Stadt wurde zur Host Town, also zur inklusiven Gastgeberstadt, bei den Sommerspielen der Special Olympics World Games 2023 ernannt. Das Organisationskomitee der größten inklusiven Sportveranstaltung der Welt, die dann in Berlin stattfinden wird, hat Hanau als eine von 216 deutschen Kommunen ausgewählt, die die Teams aus den teilnehmenden Nationen mit einem großen Willkommensprogramm in Deutschland empfangen werden. „Inklusion ist für Hanau ein definiertes Leuchtturm-Projekt der Stadtentwicklung. Ich freue mich daher sehr, dass unsere Bewerbung um die Teilnahme am Host-Town-Programm der Special Olympics erfolgreich war“, stellt Oberbürgermeister Claus Kaminsky fest. „Das ist eine sehr große Ehre. Zugleich ist es die Bestätigung dafür, dass wir in Sachen Inklusion auf dem richtigen Weg sind.“ ...
Das Organisationskomitee hat seine Entscheidung für Hanau als Gastgeberstadt heute bei einer öffentlichen, virtuellen Veranstaltung bekanntgegeben. „Das Komitee hat uns wissen lassen, dass wir eine der besten Bewerbungen eingereicht haben. Dieses positive Feedback macht uns natürlich stolz und zeigt uns gleichzeitig, dass wir die Aufgabe ‚Inklusion im Sport‘ offensichtlich gut verstanden haben“, erklärt Hanaus Sportamtsleiter Andreas Jäger. Als Host Town wird Hanau vom 12.06.2023 bis 15.06.2023 die Sportlerinnen und Sportler einer Gastdelegation mit einem großen Sport- und Kulturprogramm willkommen heißen. Anfang Mai 2022 wird bekannt gegeben, aus welchem Land die Delegation anreisen wird. Bis dahin finden noch Gespräche zwischen dem Organisationskomitee und den Host Towns statt, um für alle Nationen den bestmöglichen Gastgeber zu finden.

„Sehr dankbar sind wir, dass uns der Main-Kinzig-Kreis dabei unterstützen wird. Mit dem Kreis als Kooperationspartner war es uns auch möglich, auf die Anfrage des Organisationskomitees die Zahl der zu beherbergenden Delegationsmitglieder von 30 auf 80 zu erhöhen“, berichtet Jäger. Auch Oberbürgermeister Kaminsky freut sich über die Unterstützung vom Main-Kinzig-Kreis: „Gemeinsam setzen wir ein wichtiges Zeichen für gelebte Inklusion und tragen dazu bei, anlässlich eines großen Sport- und Kulturereignisses das Bewusstsein in unserer Gesellschaft für Menschen mit Beeinträchtigungen zu stärken.“
Für Kaminsky ist die Ernennung auch der Startschuss für weitere Vorhaben, mit denen Hanau Inklusion stärken wird. „Wir legen jetzt mit dem Aufbau eines Netzwerks los und werden es mit Hochdruck kontinuierlich intensivieren“, so der OB. „Der Ernennung zur Host Town folgt hoffentlich zeitnah die Bestätigung, dass Hanau Ausrichterstadt für die Special Olympics Hessen 2025 wird.“
 
Das Host Town Program der Special Olympics World Games Berlin 2023
216 Host Towns, 216 kommunale Projekte werden eine offene, vielfältige Gesellschaft prägen. Das größte kommunale Inklusionsprojekt in der Geschichte der Bundesrepublik stiftet ein neues Miteinander und öffnet den Raum für Begegnungen weit über die Special Olympics World Games Berlin 2023 (17. bis 25. Juni 2023) hinaus.

Mit den Special Olympics World Games Berlin 2023, dem weltweit größten inklusiven Sportevent, wird Inklusion (be-)greifbarer. Menschen mit geistiger Behinderung werden sichtbar, Begegnungen einfacher, Austausch selbstverständlicher. Im Berliner Olympiastadion, auf dem Alexanderplatz – und dank des Programms auch bundesweit in den 216 Host Towns.

Die Host Towns bereiten den Empfang für die internationalen Delegationen. Über vier Tage, vom 12. und 15. Juni 2023, sind sie Gastgeber für die Athletinnen und Athleten und deren Angehörige vor Beginn der Wettbewerbe in Berlin. Die Delegationen lernen Land und Leute kennen. Aus der Nähe erfahren sie die regionalen Besonderheiten und Einzigartigkeiten in allen Bundesländern. So werden die Kommunen- Städte, Landkreise und Gemeinden- das Bild Deutschlands in der Welt formen. Inklusion wird zur Inspiration – 216 Host Towns sind in Vielfältigkeit vereint.

„Das Programm ist ein Baustein der Special Olympics World Games Berlin 2023 für eine nachhaltig inklusive Gesellschaft. Umso größer ist unsere Freude über die riesige Resonanz, die es bundesweit in Städten, Gemeinden und Landkreisen gefunden hat“, sagt Christiane Krajewski, Präsidentin von Special Olympics Deutschland (SOD). „Das Programm zielt auf die Etablierung inklusiver Strukturen und auf selbstbestimmte Teilhabe vor Ort. Damit ist es Ausdruck unserer ganzheitlichen Strategie, über den Sport hinaus die Lebenswelten von Menschen mit geistiger Behinderung und deren Wahrnehmung in der Gesellschaft im Blick zu haben. Die 216 Host Towns gehen mit dem Programm einen großen Schritt in Richtung Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und senden einen starken Impuls für eine bundesweite Bewusstseinsbildung.“

„Ein großartiger Tag für unsere Stadt“ Hanau siegt im Kampf gegen neues atomares Zwischenlager
PM Urteil NCS

„Das ist ein großartiger Tag für die zukünftige Entwicklung unserer Stadt“, kommentiert Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky die heutige Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig zugunsten der Stadt Hanau und gegen die Firma Orano NCS GmbH (ehemals Daher Nuclear Technologies (DNT) GmbH), die als Nachfolge-Unternehmen von Nuclear Cargo Service (NCS) im Technologiepark Wolfgang ein weiteres Zwischenlager für radioaktive Abfälle errichten will. Die Stadt Hanau hat die dafür notwendige Baugenehmigung bisher mit dem Hinweis auf die Unverträglichkeit mit der städtebaulichen Ordnung und Entwicklungsperspektive versagt. ...
Das Unternehmen bemüht sich seither, die Baugenehmigung auf juristischem Weg zu erstreiten. Nachdem im Februar 2018 das Verwaltungsgericht Frankfurt der Klage stattgegeben hatte, konnte sich die Stadt beim Verwaltungsgerichtshof in Kassel im Februar 2020 mit ihrer Argumentation durchsetzen. Der Bundesverwaltungsgerichtshof schloss sich am Dienstag (25.1.) der vorinstanzlichen Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs an und wies die Revision ab. „"Unsere Rechtsauffassung wurde mit dieser Entscheidung in vollem Umfang bestätigt," freut sich Hanaus OB, dass die juristische Auseinandersetzung nun endlich ein Ende hat.

Im Mittelpunkt des langjährigen Rechtsstreits, der mit der Entscheidung des BVG zu Ende geht, steht die Forderung des Unternehmens nach einer Baugenehmigung für ein weiteres atomares Zwischenlager im Technologiepark Wolfgang. Bereits in den Jahren zwischen 2005 und 2009 hatte das DNT-Vorgängerunternehmen NCS versucht, auf juristischem Wege zu erstreiten, eine Lagermöglichkeit für radioaktive Abfälle aus dem gesamten Bundesgebiet bauen zu dürfen. Im Mai 2009 hatte schließlich das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig abschließend zugunsten der Stadt Hanau entschieden.

2011 wurde erneut ein Bauantrag für das angestrebte atomare Zwischenlager gestellt, den die Stadt wieder ablehnte. Dabei bezog man sich auf die Unverträglichkeit der Pläne mit der städtebaulichen Ordnung und Entwicklungsperspektive. Nachdem im Februar 2018 das Verwaltungsgericht Frankfurt in erster Instanz zunächst der Klage des Unternehmens stattgegeben hatte, konnte sich die Stadt in der Berufungsverhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof mit ihrer Argumentation durchsetzen, wonach das Zwischenlager für radioaktive Abfälle aus dem gesamten Bundesgebiet der Festsetzung des Gewerbegebietes widerspricht. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Rechtsfrage hatte der VGH jedoch gleichzeitig die Revision beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zugelassen. DNT hat daraufhin die Möglichkeit genutzt, Rechtsmittel einzulegen.

„Unser Ziel war und ist es, unsere Bedeutung als High-Tech-Standort im Rhein-Main-Gebiet auszubauen“, freut sich Hanaus OB jetzt darüber, dass die Gefahr für die weitere positive Entwicklung des Stadtteils gebannt ist und erinnert daran, dass dieser Erfolg „viele Mütter und Väter hat, deren Einsatz es zu würdigen gilt.“ Allen voran sei hier Elmar Diez zu danken, der sich bereits in dem ersten Verfahren mit viel Engagement und Sachkenntnis eingebracht habe. Daneben gelte sein ausdrücklicher Dank allen Beteiligten innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung, die dazu beigetragen haben, dass dieses juristische Tauziehen ein gutes Ende genommen habe. „Angefangen beim Technologiepark über den Industriepark bis hin zu den Konversionsflächen, die bedeutenden Unternehmen der Materialwirtschaft Expansions- und Ansiedlungsmöglichkeiten geboten haben, ist uns der angestrebte Imagewandel in den letzten Jahren erfolgreich geglückt und wir können jetzt diesen Kurs weitergehen“, so Kaminsky und ergänzt: „Dieser Sieg löst bei mir das gleiche Gefühl aus, wie 2018 das 3:1 von Mijat Gaćinović im Pokal-Endspiel Eintracht Frankfurt gegen Bayern München – beides zeigt, dass man auch als David gegen Goliath gewinnen kann.“

„Jede und jeder kann Gesicht zeigen“ - OB Kaminsky wirbt in Bürgerschaft und Politik für Zustimmung
Erklärung Für Toleranz Respekt Und Solidarität

Unter dem Titel „Wir zeigen Gesicht für Offenheit, Respekt und Solidarität“ steht eine Erklärung, die von einem breiten Bündnis aus Politik und Zivilgesellschaft getragen wird. Die Unterzeichnenden warnen darin vor einer Verharmlosung der auch im Main-Kinzig-Kreis zunehmend zu beobachtenden sogenannten „Spaziergänge“ und rufen zu einer kritischen Distanz gegenüber den nichtangemeldeten Demonstrationen und Aufmärschen sowie gegenüber der Querdenkerbewegung auf. Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der gemeinsam den politisch Verantwortlichen des Kreises und der kreisangehörigen Kommunen zu den Erstunterzeichnern der Erklärung gehört, wirbt jetzt in der Hanauer Bürgerschaft dafür, die Erklärung digital ebenfalls zu unterschreiben. „Jede und jeder kann so eindrucksvoll dokumentieren, dass es sich bei den demokratiefeindlichen Akteuren um eine Minderheit handelt.“ ...
Wie der OB erläutert, wird deutschlandweit vermehrt zu sogenannten „Spaziergängen“ aufgerufen, um sich unangemeldet zu versammeln und gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Die daran teilnehmenden Menschen geben dabei vor, mit guten Absichten und im Sinne des Freiheitsgedankens zu agieren, missachten dabei jedoch eklatant das Grundgesetz und das Versammlungsrecht. Was vordergründig als harmlose Kritik an der Corona-Politik deklariert wird, führe zudem vielerorts zu gewalttätigen Übergriffen, verbalen Attacken und sonstigen Angriffen vor allem gegenüber Ordnungskräften. „Wir unterstellen den Teilnehmenden an den sogenannten ‚Spaziergängen‘ nicht pauschal rechtswidrige oder verletzende Absichten, doch wer sich dieser Gruppe anschließt, solidarisiert sich mit der verbalen und körperlichen Gewalt, die nachweislich in diesem Umfeld propagiert wird,“ macht Hanaus OB deutlich, warum es so wichtig ist, jetzt nicht länger tatenlos zuzuschauen. Aus diesem Grund wird auf seine Initiative hin am Montag im Magistrat eine Vorlage behandelt, die dem Gremium ebenso wie der Hanauer Stadtverordnetenversammlung die Gelegenheit gibt, der Erklärung geschlossen zuzustimmen.
Denn vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung, die auch vor Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis nicht Halt macht, ist es nach Kaminsky Überzeugung zwingend notwendig, jetzt die verantwortlichen Personen, die demokratisch-rechtstaatlich handeln und in Bezug auf Corona-Themen wissenschaftlich fundiert entscheiden, zu unterstützen. Gleichzeitig soll ein Zeichen der Solidarität mit allen Privatpersonen und Initiativen in der Region gesetzt werden, die sich gegen die demokratiefeindlichen Bestrebungen richten.
 
Die Erklärung im Wortlaut ist hier zu finden: https://www.mkk.de/aktuelles/themen_1/erklerung_offenheit/erklaerung.html
Direkt zur Unterzeichnung geht es hier: https://www.mkk.de/aktuelles/themen_1/erklerung_offenheit/erklaerung_offenheit_1.html

Eine Vergewaltigung ist kein Grund, sich zu schämen
733 Plakataktion Soforthilfe Nach Vergewaltigung

„Gehen Sie zum Arzt – und nicht zum Alltag über“, so die Botschaft einer öffentlichen Plakataktion für von Vergewaltigung betroffene Menschen, die in den nächsten Tagen im Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau beginnt. Ziel der Plakataktion, die vom Hessischen Sozialministerium in Kooperation mit dem Frauennotruf Frankfurt finanziert wird, ist es, Betroffene niedrigschwellig aufmerksam zu machen und zu ermutigen, Hilfe in der Notlage anzunehmen. ...
Die meisten Vergewaltigungen werden nicht angezeigt. Es ist traurige Realität, dass Opfer aus Angst vor einer Anzeige häufig keine notwendige medizinische Versorgung und psychologische Nachbetreuung suchen, da sie das traumatische Ereignis für sich behalten. „Wir stellen die medizinische Versorgung und Unterstützung zur Bewältigung der Tat in den Vordergrund“, erklären Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Jede und jeder soll sich ernst genommen fühlen, und zwar in der individuellen Lage, auf Wunsch anonym, ohne Angst vor einer zwingenden Anzeige.“ Dafür sind die örtlichen Krankenhäuser – die Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen, das Klinikum Hanau und das St. Vincenz Krankenhaus Hanau rund um die Uhr erste Anlaufstelle.

„Das Projekt ,Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung‘ existiert bereits erfolgreich seit 2015 in unserer Region, dank der Beratungsstelle Frauennotruf in Frankfurt. Dort hat das Projekt seine Wurzeln und wir durften von den Erfahrungen profitieren sowie die Materialien übernehmen“, erläutern Simmler und Kaminsky.

Sexuelle Übergriffe durch Partner, Bekanntschaften oder im Familienumfeld erschweren vielen Frauen in besonderem Maße, sich anderen anzuvertrauen. Nicht selten wird gerade hier die Situation verharmlost oder falsch eingeschätzt. Ungefähr 90 Prozent der Täter kommen aus dem direkten Umfeld der Betroffenen.

Die Einschätzung, dass es sich tatsächlich um eine „Vergewaltigung“ handelt, wird von den Opfern nicht immer als solche wahrgenommen, so die Erfahrungen der Fachleute in Beratungsstellen. Nach Übergriffen mit K.O.-Tropfen wissen manche Frauen gar nicht, ob eine Vergewaltigung stattgefunden hat. Auch hier sollten sie immer an die entsprechende vertrauliche Spurensicherung und Möglichkeit, sich ärztlich versorgen zu lassen denken.

„Vertraulich“ bedeutet: Eine Anzeige erfolgt nicht, weder durch ein Krankenhaus, noch durch eine Praxis oder die Polizei. Darüber entscheidet ganz allein die betroffene Person, auch zu einem späteren Zeitpunkt. Im Vordergrund stehen eine sofortige sensible medizinische Versorgung, auf Wunsch auch anonym, das Angebot einer vorsorglichen Beweissicherung und der Zugang zu örtlichen Beratungsstellen für die weitere psychologische Begleitung. Somit besteht für Betroffene die Möglichkeit, ganz in Ruhe über weitere Schritte zu entscheiden, erläutern Grit Ciani und Cornelia Gasche, die Koordinatorinnen des Referates für Frauenfragen und Chancengleichheit beim Main-Kinzig-Kreis und des Frauenbüros der Stadt Hanau.

Besonders in der gegenwärtig angespannten Lage durch die Corona-Pandemie sei anzunehmen, dass Opfer größere Scheu haben, eine Notaufnahme aufzusuchen, was aber unbegründet ist. Die zentralen Notaufnahmen, Pflegekräfte und gynäkologischen Fachabteilungen sind gut geschult.

Die Informationskampagne auf großen Plakatwänden im öffentlichen Raum soll das Thema in den nächsten Wochen erneut in den Blick rücken. Bereits im Sommer dieses Jahres gab es eine solche Kampagne in Bussen des öffentlichen Nahverkehrs.

Nähere Informationen und Tipps für betroffene Frauen und Männer, Angehörige und Fachkräfte gibt es unter www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de 
Fragen rund um das Projekt beantworten:

Das Referat für Frauenfragen und Chancengleichheit, www.mkk.de
Telefon (06051) 8512316 frauenbuero@mkk.de

Das Frauenbüro Hanau www.hanau.de 
Telefon (06181) 295-467 frauenbuero@hanau.de

An folgende Kliniken können sich Betroffene wenden:

Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen
Organisationsbüro Telefon (06051) 87 2353 oder auf Station B 3.1: Telefon (06051) 872383 Danach in der Ambulanz der Frauenklinik melden bzw. nach 17 Uhr und am Wochenende in der Station B3.1, beides im Gebäude B, 3. Stock

Klinikum Hanau
Gynäkologischen Ambulanz, Telefon (06181) 296-2632 Dort ist auch abends/nachts und am Wochenende durch die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe eine vollständige gynäkologische Notfallversorgung gewährleistet.

St. Vinzenz Krankenhaus
Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und Freitag von 8 bis 13 Uhr können sich die Frauen im Sekretariat Gynäkologie, Telefon (06181) 272-371 melden oder zu allen anderen Zeiten über die Zentrale Notaufnahme, Telefon (06181) 272-340 oder -315 Kontakt aufnehmen.

Rechenzentrumsprojekt auf Großauheim-Kaserne nimmt Gestalt an - Magistrat stimmt Bebauungsplan für Gewerbegebiet in Großauheim zu
Großauheim Kaserne


Der Magistrat der Stadt Hanau stimmte kürzlich dem Bebauungsplan für das „Gewerbegebiet Großauheim-Kaserne“ zu. Die Stadtverordnetenversammlung wird am 13. Dezember final über die Vorlage entscheiden.
Wie Oberbürgermeister Claus Kaminsky erläuterte, soll auf einer Fläche von rund 24 Hektar auf dem Gelände der ehemaligen Großauheim-Kaserne ein Gewerbegebiet festgesetzt werden. Vorgesehen sei dort die Errichtung von mehreren Rechenzentrumsgebäuden, sowie eines Umspannwerks für deren Stromversorgung. ...
„Die Stadtwerke und Mainova werden auf einer Teilfläche ein Blockheizkraftwerk errichten. Nach Auslauf der Verträge mit Uniper/ Kraftwerk Staudinger 2024 wird die Fernwärmeversorgung der Stadt dort modern und klimafreundlich bereitgestellt“, erläuterte der OB. Südlich angrenzend werde auf einer Teilfläche des Kasernengeländes parallel ein weiterer Plan für eine Freiflächenphotovoltaikanlage aufgestellt, doch dieser stehe jetzt noch nicht zur Beschlussfassung an, so Kaminsky. Durch die ortsnahe Erzeugung von Wärme und Strom entstehe die Möglichkeit von Synergieeffekten, beispielsweise durch die mögliche Einspeisung des geernteten Solarstroms in die Energieversorgung der Rechenzentren.

„Rechenzentren sind eine erforderliche Infrastruktur der Daseinsvorsorge, um die rasch fortschreitende Digitalisierung von Wirtschaft, Arbeitswelt, Mobilität und Bildungswesen zu ermöglichen“, betonte Kaminsky. "Die Stadt Hanau ist Teil einer Region, in der aufgrund der Nähe zum in Frankfurt beheimateten Internetknoten DE-CIX eine besondere Standortgunst für die räumliche Konzentration von Rechenzentren besteht. Wenn die Stadt auf ihrer eigenen Gemarkung sich gegen ein solches Großprojekt wenden würde, so entstünden in Kommunen im näheren Umfeld zahlreiche Anlagen, deren Auswirkungen auf Hanau ausstrahlen", erläuterte der Oberbürgermeister. Die Stadt wäre von Wirkungen betroffen und könnten keinerlei Einfluss darauf nehmen und das auch noch ohne an den oben dargestellten Chancen zu partizipieren. „Daher haben wir städtischerseits ein Konzept für das gesamte Stadtgebiet hinsichtlich der Eignung für die Ansiedlung von Rechenzentren erarbeitet, das von der Stadtverordnetenversammlung am 8. November 2021 beschlossen wurde“, erinnerte der OB. Aufgrund der städtebaulichen Zielsetzungen, der eingeschränkten Eignung des Gebiets für verkehrserzeugende Nutzungen sowie der Realisierbarkeit der Stromversorgung sei das Plangebiet ganz klar einer von drei für Rechenzentren geeigneten und mittelfristig im Stadtgebiet realisierbaren Standorten.
„Die für die Großauheim-Kaserne vorgesehene Nutzung hat eine Dimension, die selbst im europäischen Kontext beachtlich ist“, betonte Kaminsky.  Für den Standort Großauheim-Kaserne plant der Projektentwickler P3 Gebäude für die Ansiedlung von Rechenzentren mit einer Anschlussleistung im Endausbau von 180 MW (https://www.p3parks.com/de). Dies entspricht etwa der doppelten Jahresleistung der Stadt Hanau inklusive der Großindustrie der letzten Jahre. Diese Dimension ist in der bundesweiten Gesamtschau der Entwicklung von Rechenzentren als Großprojekt ("Hyperscale Data Center") einzustufen.
Die Stadt Hanau hat mit dem Investor messbare Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele und ein regelmäßiges Monitoring für das Projekt im städtebaulichen Vertrag verankert. „Der partnerschaftlich ausgehandelte Vertragsentwurf ist richtungsweisen und hat nach Meinung von Branchenkennern Modellcharakter“, hob der Oberbürgermeister hervor.

„Wir machen damit auch einen ersten Aufschlag, um mit benachbarten Kommunen und regionalen Institutionen über gemeinsam abgestimmte Leitlinien und Qualitätsanforderungen für zukünftige Ansiedlungen von Rechenzentren im Rhein-Main-Gebiet zu diskutieren", betonte Kaminsky. "Insbesondere die Frage der Stromversorgung, der Beanspruchung von Ressourcen wie Fläche und Trinkwasser sowie die Emissionen, die nicht vor Gemeindegrenzen haltmachen, zeigten, dass es sich bei der Standortnachfrage von Rechenzentren mindestens um ein Thema mit einer regionalen Dimension handele, erklärte der OB.
„Rechenzentren bieten für Hanau große Chancen, sind aber auch mit Herausforderungen verbunden – wir sind der Überzeugung, dass es uns mit diesem Bebauungsplan und insbesondre dem städtebaulichen Vertrag gelungen ist, diese in Einklang zu bringen und im Interesse aller zu gestalten!“, so Kaminsky abschließend. 

Bereits im Mai hatten sich die städtischen Gremien mit der Planung auseinandergesetzt und die Offenlage des Planentwurfs beschlossen. Vom 09.06.2021 bis zum 16.07.2021 fand die öffentliche Auslegung sowie die Beteiligung der Behörden statt. Stellungnahmen zum Planentwurf gab es in erster Linie von anderen Behörden zu verkehrlichen Themen oder zu Boden- und Grundwasserverunreinigungen. Alle darin aufgeworfenen Fragen konnten zügig geklärt werden. Aus der Öffentlichkeit gab es eine einzige Anregung, die sich auf die Gestaltung und das Erscheinungsbild der zukünftigen Gebäude bezog.

Eine geringfügige Abänderung der Planzeichnung war noch erforderlich, um für eventuelle zukünftige Ausbaupläne der Deutschen Bahn vorsorglich einen schmalen Geländestreifen entlang der Gleisanlagen als Fläche für Bahnbetriebszwecke zu kennzeichnen. Die von dieser Änderung berührten Fachstellen haben in einer zweiten beschränkten Offenlage dem Plan zugestimmt, sodass er nun von den Stadtverordneten als Satzung beschlossen werden kann.

„Klaus Remer Foyer“ im Congress Park Hanau feierlich eingeweiht - Benannt nach früherem Kulturdezernenten und Kulturbeauftragten
Einweihung Klaus-Remer-Foyer CPH


Zum fünften Todestag des früheren Hanauer Kulturdezernenten und ehrenamtlichen Kulturbeauftragten der Stadt, Klaus Remer (27.6.1939 - 25.11.2016), wurde das Südfoyer im Congress Park Hanau in „Klaus Remer Foyer“ umbenannt. ...
„Kultur in all ihren Facetten ist in Hanau untrennbar mit dem Namen Klaus Remer verbunden. Er hat sich mehr als 30 Jahre für ein reichhaltiges kulturelles Leben in unserer Stadt engagiert. Mit der Umwidmung des Südfoyers im Congress Park Hanau würdigen wir das Engagement dieses großartigen Hanauers und rücken sein vielfältiges Wirken zum Wohle seiner Heimatstadt in die öffentliche Wahrnehmung“, erklärte Oberbürgermeister Claus Kaminsky anlässlich der Umbenennung im kleinen, Corona-bedingt, nichtöffentlichen Rahmen.
Anschließend enthüllte er eine Stele mit Remers Portrait und Informationen zu seinem Wirken in Hanau.

Das Südfoyer, in dem seit 2004 die wechselnden Ausstellungen der Reihe „Kunst im CPH“ zu sehen sind, sei – so der OB - geradezu prädestiniert den Namen des Kulturförderers Remer zu tragen. Der Name Remer sei darüber hinaus von Anbeginn mit dem CPH verknüpft. „Auch Remers Initiative ist die Gründung des  Fördervereins ‚Hanauer Theater- und Kulturzentrum‘ zu verdanken“, führte Kaminsky aus. Klaus Remer war darüber hinaus dem CPH ab 2011 als Mitglied des Kuratoriums für die künstlerische Gestaltung des Hauses verbunden.

Ausführliche Informationen zum vielfältigen Wirken Remers finden sich ab sofort auf der Website cphhanau.de, wo Klaus Remer als einer der Namensgeber der Räume im Congress Park Hanau geführt wird.

Übergabe Baugenehmigung für Gewerbepark von HubOne Auf dem ehemaligen Goodyear-Firmengelände entsteht ein zukunftsweisendes Projekt
Baugenehmigungsübergabe HubOne


Die HubOne Real Estate GmbH, eine Gesellschaft der Unternehmensgruppe Fäth, hat einen Teilbereich des Firmengeländes von Goodyear in Hanau erworben. Hier plant das Unternehmen einen zukunftsweisenden Gewerbepark zu errichten. Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Wirtschaftsförderin Erika Schulte übergaben vor Ort die Baugenehmigung für das ehrgeizige Projekt. ...
„Das Konzept ist derzeit einzigartig“, so Firmengründer Frank Fäth: „Der Gewerbepark wird – unter anderem durch Solarzellen - mehr Energie produzieren als verbrauchen. Er wird eine DGNB Gold-Zertifizierung erhalten. Planung, Betrieb und Drittnutzung sind nachhaltig und ganzheitlich. Selbst nach Nutzungsende des Parks ist ein nachhaltiges Recycling schon eingeplant.“ Heiko Sattler, Geschäftsführer von HubOne, ergänzt: „Neben den umweltfreundlichen Aspekten wie emissionsfreie Energieerzeugung und eine Infrastruktur für E-Mobilität sind für uns höchstmögliche Flexibilität der Nutzung, Gestaltung der Fläche und Architektur der Gebäude wichtig. Wir orientieren uns bei der Designintelligenz an Tesla und Apple.“
Der erste Bauabschnitt des Gewerbeparks mit circa 12.600 Quadratmetern wird im ersten Quartal 2023 stehen. „Der erste Mieter mit 8.000 Quadratmetern hat schon unterschrieben: Der Getränkelieferant ‚Flaschenpost‘ zieht ein“, berichtet Geschäftsführer Sattler. Bei der Suche nach Nutzern sei den Projektentwicklern von HubOne wichtig, dass hier vor allem viele Arbeitsplätze statt reine Lagerkapazität geschaffen werden. „Wenn alles nach Plan läuft, werden im Jahr 2023 rund 300 Menschen im Park einen neuen Arbeitsplatz in Voll- oder Teilzeit haben“, verspricht Sattler. Für ein bis zwei weitere Gewerbeansiedlungen sei derzeit noch Platz.

„Das sind sehr erfreuliche Aussichten für Hanau und die Region“, sagte Oberbürgermeister Kaminsky. „Arbeitsplätze sind immer herzlich willkommen und ein finanziell gut aufgestelltes Dienstleistungsunternehmen wie Flaschenpost natürlich auch. Von der schnellen Getränkelieferung bis zur Wohnungstür können in Zukunft Bürgerinnen und Bürger in der ganzen Region profitieren!“. Beeindruckt zeigte sich Kaminsky zudem über die nachhaltige Planung und angestrebte DGNB Gold-Zertifizierung des Gewerbeparks. „Das hört sich wirklich sehr zukunftsweisend an. Es freut mich, dass Sie hier mit gutem Beispiel vorangehen.“

Die Projektentwickler haben bereits zahlreiche erfolgreiche Gewerbeparks in der Region gebaut, zum Beispiel in Steinheim, Büttelborn und Neu-Isenburg, die allesamt neue Maßstäbe gesetzt haben. „Wir wissen aus Erfahrung, dass Projekte wie der Gewerbepark in Hanau gerade für Kommunen eine Herausforderung sind. Darum möchten wir uns für die exzellente Zusammenarbeit mit der Stadt Hanau bedanken. Unsere Vorstellung, einen Gewerbepark zu schaffen, der seiner Zeit voraus ist, stieß von Anfang an auf offene Ohren. Unser Dank gilt unserem Nachbarn Goodyear, der Stadt Hanau – hier insbesondere dem Bauamt, dem Umweltamt und der Wirtschaftsförderung ­– sowie dem Regierungspräsidium Darmstadt“, so Frank Fäth.

Auch Goodyear sieht die Entwicklung sehr positiv. Der Reifenhersteller verkaufte die bereits seit längerer Zeit nicht mehr genutzten Grundstücke im Rahmen der Weiterentwicklung des Nutzungskonzeptes für das Firmengelände am Standort Hanau. Der Verkauf war zudem Teil eines bereits vor zwei Jahren angekündigten, langfristig angelegten Investitions- und Maßnahmenplanes, der die Modernisierung und Neustrukturierung des Goodyear-Produktionsstandortes in Hanau zum Ziel hat. „In den vergangenen beiden Jahren haben wir erfolgreich in die automatisierte Produktion von Premium-Reifen investiert und auch zahlreiche Veränderungen am Layout des Werkes vorgenommen. Diese Maßnahmen haben zu erheblichen Effizienzsteigerungen und damit zur Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit geführt“, so Marco Schmidt, Produktionsdirektor des Goodyear-Werkes in Hanau. „Der Verkauf der von uns nicht produktiv genutzten Flächen wird hier einen weiteren positiven Beitrag leisten“, so Schmidt weiter. Daher freue man sich, mit HubOne einen Käufer gefunden zu haben, der die Grundstücke nunmehr auch wieder einer gewerblichen Nutzung zuführen werde.

„Erheblicher Schub für Hanaus Innenstadt“ Bund fördert Stadtentwicklung mit 3,75 Millionen Euro
Tacheles KunstKaufLaden


„Das ist eine klare Bestätigung für unser konzentriertes Handeln für unsere Stadt, das ist ein Schub für unsere Innenstadt, ein Schub für Hanau“, freut sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky über die jetzt zugesagte Förderung aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“: „Unsere Stadt bekommt bis zu 3,75 Millionen Euro, um das Stadtentwicklungsprogramm Hanau aufLADEN fortzuführen. Diese Summe wird uns dabei helfen, bereits laufende Maßnahmen und Projekte zu verstetigen und die Herausforderungen einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung zu anzupacken.“ ...
Das Programm des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) fördert bundesweit Projektvorschläge für innovative Konzepte und Handlungsstrategien, die eine Innenstadt resilienter gegen Krisen machen und dazu beitragen soll, den anhaltenden Strukturwandel vor allem im Einzelhandel aufzuhalten. Die Brüder-Grimm-Stadt hat unter Federführung der Hanau Marketing GmbH dafür bereits 2019 das Programm „Hanau aufLADEN“ gestartet. Das für Hanau avisierte Fördervolumen sei „außergewöhnlich hoch“, stellt Kaminsky fest. Maximal fünf Millionen Euro konnten an Zuschüssen beantragt werden, nur eine Handvoll der insgesamt 238 geförderten Kommunen bekomme mehr Fördergeld als Hanau. „Wir spielen dabei in einer Liga mit Hamburg, Leipzig oder Frankfurt“, freut sich Kaminsky.

Wie geht es mit den Innenstädten nach der Corona-Krise weiter? Der auch pandemiebedingt boomende Online-Handels sowie bestehende und drohende Ladenleerstände erschweren es, landauf landab Innenstädte sowohl für Gewerbetreibende als auch Besucherinnen und Besucher attraktiv zu halten. „Eine zukunftsfähige Stadtentwicklung kommt niemals zum Stillstand“, stellt Kaminsky fest. „Wir müssen uns den Trends in den Innenstädten entschlossen entgegenstellen. Der Innenstadtumbau, das Förderprogramm Aktive Kerne und städtische Programme wie ‚Hanau aufLADEN‘ haben unsere Stadt bereits in außergewöhnlicher Weise weiterentwickelt und gestärkt.“ Die zugesagte Fördersumme bringe Hanau nun enorm weiter dabei, neue, wichtige Impulse zu setzen und weitere Komplizen zu gewinnen, die von Hanau überzeugt seien. Kaminsky. „Wir bieten ihnen dazu den Rahmen. Dass wir die Förderung bekommen, stärkt unsere Überzeugung, auf dem richtigen Weg zu sein. Unsere bisher bewiesene Tatkraft können wir jetzt mit den nötigen finanziellen Mitteln beherzt weiter an den Tag legen.“

Mit den bis zu 3,75 Millionen Euro will die Stadt zentrale Vorhaben und Maßnahmen verstetigen beziehungsweise neue anstoßen. Das erfolgreiche Konzept der Pop-up-Stores und -Gastronomien soll ausgeweitet und gefestigt werden. „Weitere Pop-up-Läden werden das Angebot in der Innenstadt bereichern, Leerstände revitalisieren und neue Möglichkeiten für Existenzgründerinnen und -gründer entfalten“, erklärt der OB. Auch der über den KunstKaufLADEN Tacheles überaus erfolgreich verlaufene Test, dass die Stadt an strategisch wichtigen Stellen selber die Betreiberschaft eines Ladengeschäfts übernimmt, könne nun – bei Bedarf - ausgebaut werden. Geplant ist zudem die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Handel, Immobilien und Digitalisierung als zentrale Anlaufstelle für die Innenstadtentwicklung mit einem breiten Beratungsspektrum und vielfältigen neuartigen Unterstützungsangeboten.

Um proaktiv auf abzusehende größere Leerstände reagieren zu können, soll auch in eine Machbarkeitsstudie zum möglichen Erwerb von großen Immobilien und zur Entwicklung von Nachnutzungspotentialen Geld fließen. Gutachten und Erhebungen sollen Erwartungshaltungen ermitteln und Entscheidungen auf fundierte Füße stellen. Darüber hinaus sollen Belebungsmaßnahmen und Kampagnen für die Innenstadt ausgebaut werden, auch das Förderprogramm „Newcomer-Starterhilfe“ soll fortgeführt werden. Auch in bauliche Maßnahmen könne nun gezielt investiert werden, um den öffentlichen Raum attraktiver machen: „So wie wir es mit modularen Möblierungen im Fronhof und neuen Lichtkonzepten in der Altstadt schon probiert haben“, so Kaminsky.

„Zusammen mit den Fördergeldern, die wir bereits vom Land Hessen zugesagt bekommen haben, verfügen wir nun über eine sehr gute Basis, um die Hanauer Innenstadt weiterzuentwickeln“, stellt der Oberbürgermeister fest, verdeutlicht aber zugleich: „Diese Fördermaßnahmen dürfen nicht nur einmalig erfolgen, sie müssen verstetigt werden. Die Innenstädte stehen vor einem Schicksals-Jahrzehnt, das europäische Kulturgut ist in akuter Gefahr. Die Kommunen alleine werden sie nicht retten können.“

Eine erhebliche Beeinträchtigung unserer Entwicklungschancen“ Stadt Hanau wehrt sich gegen neues atomares Zwischenlager

Die juristische Auseinandersetzung zwischen der Stadt Hanau und der Firma Daher Nuclear Technologies (DNT) GmbH als Nachfolge-Unternehmen von Nuclear Cargo Service (NCS) geht in die nächste Runde. Das Bundesverwaltungsgericht hat die mündliche Verhandlung für den 25. Januar 2022 terminiert. "Nachdem unsere Rechtsauffassung vom Verwaltungsgerichtshof bereits in vollem Umfang bestätigt worden ist, hoffen wir darauf, dass wir auch dieses Mal in höchster Instanz obsiegen", erinnert Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, dass sich die Stadt bereits einmal erfolgreich gegen die Pläne von DNT zur Wehr setzen konnte.
 
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Im Mittelpunkt des langjährigen Rechtsstreits steht die Forderung des Unternehmens nach einer Baugenehmigung für ein weiteres atomares Zwischenlager im Technologiepark Wolfgang. Bereits in den Jahren zwischen 2005 und 2009 hatte das DNT-Vorgängerunternehmen NCS versucht, auf juristischem Wege zu erstreiten, eine Lagermöglichkeit für radioaktive Abfälle aus dem gesamten Bundesgebiet bauen zu dürfen. Im Mai 2009 hatte schließlich das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig abschließend zugunsten der Stadt Hanau entschieden.
 
2011 wurde erneut ein Bauantrag für das angestrebte atomare Zwischenlager gestellt, den die Stadt wieder ablehnte. Dabei bezog man sich auf die Unverträglichkeit der Pläne mit der städtebaulichen Ordnung und Entwicklungsperspektive. Nachdem im Februar 2018 das Verwaltungsgericht Frankfurt in erster Instanz zunächst der Klage des Unternehmens stattgegeben hatte, konnte sich die Stadt in der Berufungsverhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof mit ihrer Argumentation durchsetzen, wonach das Zwischenlager für radioaktive Abfälle aus dem gesamten Bundesgebiet der Festsetzung des Gewerbegebietes widerspricht. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Rechtsfrage hatte der VGH jedoch gleichzeitig die Revision beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zugelassen. DNT hat daraufhin die Möglichkeit genutzt, Rechtsmittel einzulegen.
 
"Unser Ziel war und bleibt es, unsere Bedeutung als High-Tech-Standort im Rhein-Main-Gebiet auszubauen", sieht Hanaus OB eine Gefahr für die positive Entwicklung des gesamten Stadtteils, sollten die Pläne von DNT doch realisiert werden. Angefangen beim Technologiepark über den Industriepark bis hin zu den Konversionsflächen, die bedeutenden Unternehmen der Materialwirtschaft Expansions- und Ansiedlungsmöglichkeiten geboten haben, sei der angestrebte Imagewandel in den letzten Jahren offensichtlich geglückt, so Kaminsky und ergänzt: "Die Errichtung eines Zwischenlagers für radioaktive Abfälle an dieser Stelle wäre eine erhebliche Beeinträchtigung unserer weiteren Entwicklungschancen. Auch der VGH hat schon ausgeführt, dass das Zwischenlager für radioaktive Abfälle gebietsunverträglich ist und seine Ansiedlung den Gebietscharakter gefährdet."

Offener Brief - Ihr Filmprojekt „HANAU“

Sehr geehrter Herr Dr. Boll,
mit fassungslosem Entsetzen haben wir die Berichterstattung in der BILD Zeitung zu Ihrem jüngsten Filmprojekt über das Attentat in Hanau aufgenommen. Wir alle – die Familien der Opfer, der Magistrat sowie die Stadtverordnetenvorsteherin und die Fraktionen – fordern Sie mit Nachdruck auf, die Vorbereitungen sofort einzustellen und auf die Dreharbeiten zur Realisierung dieses Films zu verzichten. Die pseudodokumentarische Ausrichtung kann nicht davon ablenken, dass es Ihnen hier allein darum geht, einen persönlichen Nutzen aus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu ziehen, die das schreckliche Attentat in unserer Stadt nach wie vor erhält. Unter dem Deckmäntelchen der Aufklärung und Kunst nutzen Sie das unbeschreibliche Leid der Opfer und ihrer Angehörigen, um Ihren Wunsch nach Publicity und die blutrünstige Sensationsgier Ihres Publikums zu befriedigen.
Das Attentat des 19. Februars 2020 hat viele Wunden gerissen – in den betroffenen Familien, in der ganzen Stadtgesellschaft. Die Stadt ist seither nicht mehr dieselbe und wir alle tun unser Bestes, um die Ereignisse angemessen zu verarbeiten. Es übersteigt unsere Vorstellungskraft, welche Geisteshaltung notwendig ist, um den gewaltsamen Tod von neun Mitmenschen in einer Art und Weise filmisch umzusetzen, die nach Ihren eigenen Worten zu hart für die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ist. Die Unverfrorenheit Ihres Vorgehens zeigt sich auch darin, dass Sie im Vorfeld keinen Kontakt zu den betroffenen Familien gesucht haben. Diese haben von Ihren Plänen ebenso wie die Opfervereine und wir aus der Presse erfahren. Die dabei veröffentlichten Szenenbilder sind für die Angehörigen der Ermordeten unerträglich und verunglimpfen die Toten mit einer kaum zu überbietenden Respektlosigkeit. Wir appellieren noch einmal alle gemeinsam an Sie, den dringenden Wunsch der Angehörigen anzuerkennen und auf die sensationslüsterne filmische Aufarbeitung des Attentats zu verzichten.

Sollten Sie sich über das große Entsetzen und die Trauer der Familien hinwegsetzen und den Film dennoch drehen, so fordern wir Sie dringend auf, die Persönlichkeitsrechte der Angehörigen, deren Pietätsempfinden und die fortwirkende Menschenwürde der Verstorbenen zu beachten. Andernfalls werden wir umgehend Strafanzeige erstatten und Unterlassungsklage erheben.
Gleiches gilt für unwahre Tatsachenbehauptungen: In der Presse werden Sie mit den Worten „Das Ordnungsamt Hanau versagte jahrelang“ zitiert. Da die Stadt Hanau nicht zuständige Waffenbehörde ist, fordern wir Sie auf, diese Aussage zu unterlassen. Auch hier müssen Sie sonst mit juristischen Schritten rechnen.

Sehr geehrter Herr Dr. Boll, seien Sie versichert: Wir werden gemeinsam alle Hebel in Bewegung setzen, um dieser Verzerrung der schrecklichen Ereignisse vom 19. Februar 2020 entgegenzutreten.

Hochachtungsvoll

Claus Kaminsky                                                                    
Oberbürgermeister

Beate Funck
Stadtverordnetenvorsteherin
                                                                     
W.-Axel Weiss-Thiel
Bürgermeister

Thomas Morlock
Stadtrat

Für die Parteien in der Stadtverordnetenversammlung
                                

Dr. Max Bieri
SPD-Fraktion

Isabelle Hemsley
CDU-Fraktion

Stefan Weiß
Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen
                            
Bert-Rüdiger Förster
Fraktion Die Republikaner

Oliver Rehbein
Fraktion Bürger für Hanau

Holger B. Vogt
FDP-Fraktion

Robert Erkan
Fraktionslos
 
Die Familien der Opfer

Gültekin, Gürbüz, Hashemi, Kierpacz, Kurtović, Păun, Saraçoğlu, Unvar, Velkov
 
Hanau Steht Zusammen Logo
Liebe Hanauerinnen und Hanauer,

das rassistische Attentat des 19. Februar 2020 hat Hanau nachhaltig geprägt. Das Schicksal der neun Menschen, die dem rassistischen Anschlag zum Opfer gefallen sind, wird auf alle Zeiten im kollektiven Gedächtnis der Stadtgesellschaft verankert bleiben. Wir alle müssen mit der Erinnerung an diesen dunkelsten Tag in der Geschichte Hanaus in Friedenszeiten weiterleben.
Wir werden den Tag und diese Gräueltaten niemals vergessen. Der 19. Februar wird als Gedenktag uns und die Stadtgesellschaft fortan immer daran erinnern, dass die Hanauerinnen und Hanauer für ein friedliches Miteinander zusammenstehen. Die stadtweite Trauerbeflaggung wird ein unübersehbares Zeichen dafür sein, dass wir in unserem Gedenken an der Seite der Angehörigen stehen.
Zum ersten Jahrestag des Anschlags werden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Hanaus Ehrenbürger Rudi Völler gemeinsam mit den Angehörigen und mir in einer Gedenkfeier des Landes Hessen und der Stadt Hanau, die im Congress Park Hanau stattfindet, an die neun Opfer der Tat erinnern.
Die Pandemie prägt leider die Rahmung des Gedenktages. Die Corona-Auflagen unterbinden manches, was denkbar und wünschenswert gewesen wäre. Dennoch finden eine Vielzahl von Aktivitäten statt, mit denen die Hanauer Stadtgesellschaft den Opfern des rassistischen Attentats gedenkt und zeigt, dass wir eine weltoffene Stadt sind.
Als Stadt werden wir am ersten Jahrestag des Attentats auf der Internetseite www.hanau-steht-zusammen.de ein Digitales Denkmal eröffnen. Zum Gedenken an die Opfer, die keine Fremden waren. Und als Mahnung, dass so eine Tat nie wieder geschehen darf. Daneben liefert die Internetseite viele Anregungen, sich mit dem Anschlag auseinanderzusetzen. Nachrufe zu den Opfern sind dort ebenso zu lesen wie Interviews, in denen Familienangehörige ihre Empfindungen und Einschätzungen schildern. Das Kondolenzbuch zeigt auf bewegende Weise, dass die Tat Menschen auf der ganzen Welt erschüttert hat. Die Seite bietet Raum zum Erinnern und Nachvorneschauen, zum stillen Gedenken und setzt gleichzeitig ein Ausrufezeichen dafür, wie die Stadt gegen Rassismus und Extremismus sowie für Demokratie und Vielfalt kämpft.
Ich lade Sie ein, sich einzureihen in das gemeinsame Gedenken: aus dem CPH überträgt der Hessische Rundfunk ab 17.45 Uhr. Auf der Internetseite www.hanau-steht-zusammen.de gibt es eine Sondersendung, die bereits um 17.30 Uhr beginnt.
Mit einem Glockenläuten der Hanauer Kirchen um 19.02 Uhr werden die Menschen unserer Stadt aufgerufen, innezuhalten und sich der stadtweiten Gedenkminute anzuschließen.

Lassen Sie uns gemeinsam gedenken und die Erinnerung wachhalten.
Ihr Claus Kaminsky
Claus Kaminsky 2020
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Was für ein Weihnachtsfest, was für ein Jahr! Die Stadt Hanau, unsere Stadt, war und ist doppelt herausgefordert. Neben dem Ausbruch der Pandemie steht das Entsetzen und die Trauer über den Terroranschlag vom 19. Februar. Beides wird uns auch weit über den Jahreswechsel hinaus bewegen.
Aber ich bin mir sicher: Wir werden diese Herausforderungen bestehen, weil der Satz „Hanau steht zusammen“ nicht einfach nur ein Wunsch, sondern gelebte Realität ist. Wir werden Tendenzen zum Hass oder Versuchen zu spalten keinen Raum geben. Wir werden bestehende Brücken stärken. Und aus den Steinen, die man uns in den Weg legt, werden wir neue Brücken bauen. Dass die Hanauerinnen und Hanauer die Kraft dazu haben, hat sich gerade auch in diesem Krisenjahr gezeigt - mit vielen privaten Initiativen oder auch durch den städtischen Beschluss zur Schaffung eines „Zentrums für Demokratie und Vielfalt“.
Und wir werden auch im neuen Jahr kraftvoll alle anderen Aufgaben weiter angehen. Die Herausforderungen, die sich ökonomisch, ökologisch, sozial, kulturell und in Fragen der inneren Sicherheit stellen, sind immens. Hier gilt schon jetzt mein Dank allen, die an der Bewältigung in 2021 mitarbeiten. Und ein besonderer Dank gilt denen, die besonders gefordert waren und sind, für die ich stellvertretend Sicherheitskräfte und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheits- und Pflegewesens nenne.
Das vor uns liegende Weihnachtsfest wird anders sein als das, was wir bisher gekannt haben. Wir werden auf manches verzichten müssen. Aber wir haben im Vergleich zu anderen Menschen auf der Welt immer noch sehr viel. Wir sollten die in diesem Jahr besonders stille Zeit nützen, um nicht an das zu denken, was wir nicht haben, sondern uns über das freuen, was uns bleibt. Frieden, trotz manchem Hass. Freiheit, trotz vorübergehender Beschränkungen. Eine Gemeinschaft, die bei aller Individualität immer noch zur Solidarität, zum Miteinander fähig ist.
Vor allem eint die Hoffnung, dass es uns gelingen wird, alle Herausforderungen zu bestehen. Hoffnung ist schließlich auch eine Kernbotschaft der Weihnachtstage.
Solange uns die Menschlichkeit miteinander verbindet, ist egal, was uns trennt. Ich finde dieser Satz von Ernst Ferstl trifft es gut.
Ich wünsche Ihnen trotz dieser ungewöhnlichen Zeiten ein besinnliches, hoffnungsvolles und friedliches Weihnachtsfest sowie ein gutes, ein besseres neues Jahr.

Ihr
Claus Kaminsky

Zur Videobotschaft
Der Weg zur Großstadt, das schreckliche Attentat am 19. Februar, die Corona-Krise und ihre Konsequenzen – im Interview mit Peter Nickel geht Oberbürgermeister Claus Kaminsky auf die aktuellen Fragen ein, die die Stadt zur Zeit bewegen. Daneben gibt er im Entscheidertalk auf RheinMain TV auch kleine Einblicke in seinen Alltag: wie er den Tag beginnt, was ihn antreibt und warum Politik auch immer ein wenig an Kampfsport erinnert.
Der Entscheidertalk ist ein Format, das Peter Nickel entwickelt hat und das regelmäßig auf RheinMain TV gesendet wird. OB Kaminsky war am 19. Juli zu Gast.
Das ist ein großartiger Tag für uns und eine der besten Nachrichten, die es in diesem Jahr für Hanau geben kann. Ich freue mich sehr über das Urteil des Verwaltungsgerichtshofes (VGH) in Kassel, der zugunsten der Stadt Hanau entschieden hat. Mit dieser Entscheidung wurde unsere Rechtsauffassung im vollem Umfang bestätigt.
 
Die Firma Daher Nuclear Technologies (DNT) GmbH als Nachfolge-Unternehmen von Nuclear Cargo Service (NCS) hat keinen Anspruch auf die geforderte Baugenehmigung für ein weiteres atomares Zwischenlager im Technologiepark Wolfgang.
 
Die Richter des VGH haben mit ihrer Entscheidung das entgegengesetzte Urteil des Verwaltungsgerichts Frankfurt von Februar 2018 aufgehoben und die Klage des Unternehmens abgewiesen.
 
Bisher haben wir die Baugenehmigung für das geplante Zwischenlager für radioaktive Abfälle mit dem Hinweis auf die Unverträglichkeit mit der städtebaulichen Ordnung und Entwicklungsperspektive versagt. Das Unternehmen bemühte sich seither, die Baugenehmigung auf juristischem Weg zu erstreiten.
Nachdem im Februar 2018 das Verwaltungsgericht Frankfurt bereits der Klage stattgegeben hatte, konnten wir uns nun in der Berufungsverhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof mit den vorgebrachten Argumentationen durchsetzen.
 
Das Verwaltungsgericht Frankfurt bewertete den Sachverhalt im Februar 2018 anders und hatte ausgeführt, dass es ein Zwischenlager für radioaktive Abfälle trotz der Festsetzungen des Bebauungsplans für zulässig und in einem Gewerbegebiet für verträglich hält.
 
Dass der VGH zu einer anderen Einschätzung und Bewertung gekommen ist, dürfte auch eine gewisse Erleichterung bei bisher nicht betroffenen Kommunen führen. Dass in einem Gewerbegebiet, in dem nach Paragraph 8 Baunutzungsverordnung vorwiegend nicht erheblich belästigende Gewerbebetriebe zulässig sind, keine Zwischenlager für radioaktive Abfälle errichtet werden dürften, ist eine grundsätzliche Entscheidung, die alle Kommunen in Deutschland betrifft. Vor allem vor dem Hintergrund, dass in den nächsten Jahren weitere Kernkraftwerke stillgelegt werden und in erheblichem Umfang radioaktive Abfälle anfallen.
 
Ich danke allen, die mit großen Engagement das Verfahren begleitet und so den Erfolg des heutigen Tages erst möglich gemacht haben.
 
Allerdings können wir heute noch nicht aufatmen, denn der VGH hat wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Rechtsfrage die Revision beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bereits zugelassen. Es bleibt also abzuwarten, ob DNT Rechtsmittel gegen die Entscheidung des VGH einlegen wird.
Der Innenausschuss des Hessischen Landtags Wiesbaden hat mir die Gelegenheit gegeben, Stellung zur beabsichtigen Neufassung der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) zu beziehen.
 
Der Innenausschuss beschäftigte sich mit dem Gesetzentwurf zur Änderung der HGO, der unter anderem erstmals klare Kriterien für die Anerkennung einer Stadt als "kreisfreie Stadt" und "Sonderstatus – Stadt" festgeschrieben werden. Unter anderem sieht der Entwurf vor, dass künftig Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern auf Antrag durch Gesetz zur kreisfreien Stadt erklärt werden können.
 
Hanau hat sich als erste Stadt Hessens bereits 2018 auf den Weg in die Kreisfreiheit gemacht.
Die Novelle der HGO dokumentiert eindrucksvoll, dass die Stadt Hanau einen zukunftsorientierten Kurs eingeschlagen hat.
 
Da am 1. April 2021 die neue Wahlzeit beginnen wird, hatten wir ursprünglich diesen Termin als Abschluss des Auskreisungs-Prozesses gewählt. Hanauer Wahlberechtigte hätten dann auch einen Kreistag nicht mehr mitwählen müssen. Es hat sich zwischenzeitlich aber herausgestellt, dass eine Jahresregelung in vielen Bereichen sinnvoller und zweckmäßiger ist. Deshalb streben wir die Kreisfreiheit nunmehr zum 01.01.2022 an.
 
In meinen Ausführungen habe ich deutlich gemacht, dass ich die Neuregelung ausdrücklich begrüße, da sie für die Zukunft Rechtssicherheit schafft. Allerdings kann dies nur für Verfahren gelten, die nach Inkrafttreten des Gesetzes auf den Weg gebracht werden.
Die Stadt Hanau hat ihren Weg zur Kreisfreiheit bereits durch Beschluss und Antragstellung vom 20. August 2018 begonnen, so dass die neue gesetzliche Regelung auf Hanau keine Anwendung finden kann. Nach der damaligen und heutigen Rechtslage ist der Status einer kreisfreien Stadt nicht an eine bestimmte Einwohnerzahl geknüpft, sondern an das öffentliche Wohl und den verfassungsrechtlichen Anspruch aus Artikel 28 Abs. 2 Grundgesetz und Artikel 137 Hessische Verfassung.
 
Ungeachtet dessen wird die Brüder-Grimm-Stadt wohl noch im Jahr 2020 die Einwohnerzahl von 100.000 überschreiten. Nach einer von uns in Auftrag gegebenen Prognose wird sich Hanaus Einwohnerzahl bis zum Jahr 2035 bis auf 114.000 erhöhen. Schon heute weist das städtische Melderegister zum 31. Januar diesen Jahres 98.858 Einwohner aus. Dies stellt gegenüber Januar 2010 einen Zuwachs von 10.910 Einwohnern dar. Uns ist bewusst, dass die maßgeblichen Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamtes (HSL) davon abweichen. Doch wir werden in absehbarer Zeit auch nach den Zahlen des HSL die 100.000-Einwohner-Marke überschreiten. Ich bin der Meinung, dass die Differenz zwischen Melderegister und HSL deshalb auf den laufenden Prozess keinen Einfluss haben kann.
 
Ich habe im Innenausschuss daran erinnert, dass der partei-, fraktions- und gremienübergreifende Antrag auf Auskreisung im August 2018 einstimmig ohne Gegenstimmen  von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde. Noch am gleichen Tag ist dieser Beschluss dem hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier übersandt worden, mit der Bitte, ein Gesetz zur Auskreisung der Stadt Hanau zu veranlassen. Das daraufhin von der Landesregierung geforderte Konzept zur Kreisfreiheit wurde zeitnah erstellt. Darin hat die Stadt ihre Leistungsfähigkeit nachgewiesen und nachvollziehbar dargestellt, wie sie zusätzliche Aufgaben wahrnehmen wird.
 
Der Entwurf eines Auseinandersetzungsvertrages wurde erstellt und dem Kreis im Oktober 2019 übersandt. Im November hat schließlich auch der Kreistag des Main-Kinzig-Kreises beschlossen, Verhandlungen mit Hanau zur Auskreisung zu führen. Nach einem ersten Treffen der Verhandlungskommission werde jetzt auf Arbeitsebene nach Lösungen für offene Fragen in Sachen Personal, Finanzen, Gesundheit, aber auch mit Blick auf das künftige Zusammenarbeiten gesucht. An dieser Stelle danke ich ausdrücklich Landrat Thorsten Stolz stellvertretend für allen seitens des Main-Kinzig-Kreises Beteiligten für die  - unter Wahrung der jeweiligen Interessen - konstruktive Zusammenarbeit und das Engagement. Am Ende des Prozesses werden sich zwei gleichberechtigte Gebietskörperschaften gemeinsam mit starker Stimme im Osten des Rhein-Main-Gebiets für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger einsetzen. Ich bin überzeugt davon, dass der eingeschlagene Weg auch für den Main-Kinzig-Kreis Vorteile bringen und am Ende die gesamte Region von dieser epochalen Entscheidung profitieren wird.
Einen offensiveren Kurs will die Stadt Hanau einschlagen, um in der Innenstadt und der Altstadt flexibler und schneller auf städtebauliche Missstände und Fehlentwicklungen insbesondere im Einzelhandel reagieren zu können. Gleichzeitig will sie ihre Einflussmöglichkeiten bei der Neuansiedlung von Ladenkonzepten zugunsten einer inhaltlichen Steuerung vergrößern. Der Magistrat ist am Montag dem Vorschlag von Oberbürgermeister Claus Kaminsky gefolgt und hat sowohl der Einleitung städtebaulicher Maßnahmen als auch zwei Vorkaufsrechtssatzungen zugestimmt. Die Stadtverordneten werden sich mit beiden Vorlagen in der Dezember-Sitzung beschäftigen. OB Kaminsky: "Hinter vielen Immobilienverkäufen steckt keine Idee, unsere Stadt schöner oder besser zu machen. Wir müssen mit aller Kraft gegen einen Trend arbeiten, der vom Ergebnis her zu einem neuen Trading Down Effekt führt."
 
Wie der OB weiter erläutert, ist es Hanau in den letzten Jahren gelungen, die Innenstadt zu stärken und einem Abzug von Kaufkraft entgegenzuwirken. Angefangen beim Wettbewerblichen Dialog mit der Entwicklung des Forums und dem City-Konjunkturprogramm über die Neugestaltung der wichtigsten öffentlichen Plätze bis hin zu laufenden Sanierung des Neustädter Rathauses und der Konzeptvergabe für das Schlossplatz-Areal hat die Stadt wichtige Impulse gegeben. Durch den Einsatz von zeitgemäßen Instrumenten zur Innenentwicklung, die über die vergangenen 18 Jahre zu einer stetigen Verbesserung der Lebens-, Wohn- und Einkaufssituation im Innenstadtbereich Hanaus geführt haben, ist eine nachhaltige Aufwertung des Zentrums gelungen.
 
"Auf diesen unbestrittenen Erfolgen dürfen und wollen wir uns aber nicht ausruhen", bringt es Martin Bieberle, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung und gleichzeitig Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH, auf den Punkt. Rein am maximalen Verkaufserlös orientierte Immobilienverkäufe, die nicht nur dem Hanauer Einzelhandel das Überleben erschweren, führen nach seinen Worten dazu, dass sich in Teilen der Innenstadt bereits erste gegenläufige Tendenzen abzeichnen. "Diese Effekte bringen den typischen Rückgang des Angebotes mit zunehmenden Leerständen inklusive ausbleibender Kundschaft mit sich. "Wir werden in der Innenstadt höhere Bedeutung auf Handels- und auch Gastronomie-Konzepte legen müssen, die im Sinne einer Nachvermietung eine strategische Bedeutung für die Stadt haben. Hier wollen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, die das Baurecht bietet", sagt Bieberle.
 
Den unerwünschten Entwicklungen will die Stadt jetzt aktiv entgegentreten, indem sie für den Innenstadtbereich städtebauliche Maßnahmen anstößt, um Gewerbe- und Einzelhandel zu unterstützen. "Wir wollen alles daransetzen, die Erfolge und Fortschritte der letzten Jahre, die unter anderem durch der Förderprogramme Aktive Kerne (Hanau Innenstadt) und Soziale Stadt (Hanau Südliche Innenstadt, Freigerichtviertel) geschaffen wurden, langfristig und nachhaltig zu sichern," so Bieberle.
 
Die Brüder-Grimm-Stadt nutzt für diese neue Strategie die Möglichkeiten, die das Baugesetzbuch (BauGB) bietet, um eine geordnete städtebauliche Entwicklung zu steuern und zu sichern. Kurzfristig soll unter der Federführung der stadteigenen Bauprojekt Hanau GmbH geprüft werden, für welche Teilbereiche der Innenstadt welche konkreten Instrumente zielführend sind. Im Rahmen einer dafür notwendigen Voruntersuchung sollen die sozialen, strukturellen und städtebaulichen Verhältnisse sowie die Zusammenhänge und Ziele dokumentiert werden. Als Ergebnis dieser Untersuchungen werden Vorschläge für konkrete städtebauliche Maßnahmen für die Innenstadt wie die Aufstellung qualifizierter Bebauungspläne, Erhaltungs- oder Sanierungssatzungen stehen. Folgt die Stadtverordnetenversammlung dem Beschluss des Magistrats, wird die Bauprojekt diese städtebauliche Voruntersuchung bis zum 31. Dezember 2020 abschließen.
 
Zur Sicherung künftiger städtebaulicher Maßnahmen ist zweiter wesentlicher Baustein schon jetzt die Abwendung negativer Entwicklungen der Nutzer- und Eigentümerstruktur, die den Zielen der künftigen Maßnahmen zuwiderlaufen würde. "So können wir uns Handlungsspielräume schaffen, um schneller auf die Problemlagen zu reagieren," erläutert OB Kaminsky den Hintergrund für zwei Satzungen, die der Stadt künftig im Gebiet der Innenstadt und für das "Urbane Gebiet Altstadt Hanau" ein Vorkaufsrecht sichern sollen. "Das Baugesetzbuch (BauGB) räumt Kommunen in Gebieten, in denen sie städtebauliche Maßnahmen in Betracht ziehen, dass Recht ein, per Satzung zur Sicherung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung ein Vorkaufsrecht festzuschreiben." Dabei ist die wesentliche Zielsetzung immer die Sicherung der Versorgungsfunktion und Weiterentwicklung der Stadtmitte.
 
Die Stadt Hanau sieht nach den Worten des OB für die vorgestellten Vorkaufsrechtssatzungen eine dringende Notwendigkeit, weil die aktuelle Entwicklung zeigt, dass durch Grundstückstransaktionen in der Innenstadt und daraus resultierende Nutzungsänderungen die Umsetzung der städtebaulichen Ziele gefährdet werden könnten. "Im Einzelfall wollen wir durch die Ausübung unseres Vorkaufsrechts eine Änderung der Eigentümerstruktur unterbinden, um so eine weitere städtebaulich problematische Verwendung innerstädtischer Immobilien zu verhindern.
 
Der Beschluss der Vorkaufsrechtssatzung ist ein Teil eines ganzen Maßnahmenbündels, welches die Hanau Marketing GmbH zur Zeit mit Vertretern des Einzelhandels, des Hanau Marketing Vereins, der IHK, Haus und Grund und weiteren Akteuren erarbeitet und diskutiert. Dieses Bündel beschäftigt sich auch mit der Frage, wie zukünftig gute Einzelhandelskonzepte im Bestand erhalten und neue Konzepte angesiedelt werden können. Das Gesamtpaket soll Anfang des nächsten Jahres im Struktur- und Umweltausschuss ausführlich vorgestellt werden.
„Landrat Thorsten Stolz hat mit seinen Worten zum Prognos-Gutachten die Tür aufgemacht und wir ergreifen die Gelegenheit, um durchzugehen“, fasst Oberbürgermeister Claus Kaminsky die nächsten Schritte Hanaus in Sachen Kreisfreiheit zusammen, nachdem der Main-Kinzig-Kreis dieser Tage das von ihm in Auftrag gegebene Gutachten vorgestellt hat.
Auch wenn die Stadt die Wertungen des Gutachtens zur angestrebten Auskreisung Hanaus in einigen Punkten nicht teile, wolle man sich nicht in Details verzetteln, sondern darauf konzentrieren, die offenen Fragen zu klären. „Ich habe dem Landrat heute unseren Entwurf für einen Auseinandersetzungsvertrag zukommen lassen, in dem wir zu allen Punkten, angefangen von der Finanzierung der Hessenkasse und den Rekultivierungskosten der Deponien über die Pensionsverpflichtungen bis hin zur Zukunft der Mitarbeiterschaft von AQA konkret ausgearbeitete Vorschläge unterbreiten.“ Auf dieser Basis sollen nach dem Willen von Hanaus OB jetzt die Gespräche geführt werden. Er sei sich aber sicher, so Kaminsky weiter, dass mit den von Hanau vorgelegten Lösungsvorschlägen die Bedenken im Kreis ausgeräumt werden können. „Wir sind dem Main-Kinzig-Kreis in hohem Maße entgegengekommen“, beschreibt er den Grundtenor des Vertrags, ohne weiter ins Details zu gehen.
Der OB und seine Magistratskollegen sind zuversichtlich, dass auf Basis des Auseinander-setzungsvertrags und den darin getroffenen Regelungen in Kürze auch die notwendigen politischen Entscheidungen gefällt werden können, damit der Kreisfreiheit nichts mehr im Wege steht. „Wir hoffen, dass dann auch die Landesregierung schnell nachzieht und auf der Basis der Verständigung vor Ort das Gesetzgebungsverfahren zügig auf den Weg bringt.“
Schließlich werde die von Hanau angestrebte Kreisfreiheit auch Vorteile für den Main-Kinzig-Kreis bringen. „Eine schärfere Profilierung des Kreises einerseits und die klare Positionierung einer kreisfreien Stadt Hanau auf der anderen Seite werden dazu führen, dass künftig zwei starke Stimmen im Osten der Rhein-Main-Region für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu hören sein werden,“ ist OB Kaminsky zuversichtlich, dass am Ende die gesamte Region von zwei gleichberechtigten und starken Gebietskörperschaften profitieren wird.
Am Schlossplatz sollen die städtische Baugesellschaft und das private Hanauer Planungsbüro Terramag das Kanzleigebäude sanieren und an Stelle des benachbarten Hauses des Handwerks einen Neubau errichten. So empfahl es der hauptamtliche Magistrat dem Ortsbeirat Innenstadt sowie dem Struktur- und Umweltausschuss der Stadtverordneten am gestrigen Donnerstag in nicht öffentlicher Sitzung. Den Schlossplatz entwickelt die Stadt Hanau parkplatzfrei. Er soll steinern bleiben, während der Fronhof zwischen Kanzleigebäude und Nachbarbebauung viel Grün erhalten soll. Sowohl das Lamboyfest auf dem Platz als auch Kulturveranstaltungen im Fronhof sind möglich wie eh und je. Die Bauarbeiten sollen im Sommer 2020 beginnen.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky sieht in dem seit rund einem Jahr währenden Verfahren einen "deutlichen Beleg für die intensive fachliche wie inhaltliche Auseinandersetzung". Die Entwürfe von der Bietergemeinschaft Baugesellschaft/Terramag, KCI und 3W hätten es verdient, sie bis ins Detail auszuleuchten. Alle Drei hätten sich auch dank der öffentlichen Debatte beim Bürgerwochenende im vorigen März "deutlich weiterentwickelt".
Die Konzeptvergabe fußt auf den Grundgedanken des Wettbewerblichen Dialogs und des Innenstadtumbaus im Verkauf der letzten Jahre. Dazu gehöre die Erkenntnis, dass Hanau mit seiner Abfolge von fünf Plätzen vom Areal am Kanzleigebäude bis zu dem derzeit im Umbau befindlichen an der Wallonisch-Niederländischen Kirche über einen "städtebaulich besonderen Schatz" verfüge, so Kaminsky weiter. Den gelte es gebührend zu pflegen. Die Stadtverordneten hätten mit ihrem Beschluss vom Juni 2018 der Konzeptvergabe bewusst den Vorrang vor einem Bieterverfahrung für die Gestaltung der Schlossplatz-Westseite. Denn es gehe nicht darum, den Höchstpreis beim Grundstücksverkauf zu erzielen. Vielmehr seien von Anfang an Kriterien für den Zuschlagsvorschlag vorgegeben gewesen.   Unter den Bewertungskriterien, welche die Bieter zu beachten haben, wiegt das Nutzungskonzept mit 30 Prozent, städtebauliches Konzept und Architekturkonzept/Denkmalschutz mit je 15 Prozent sowie mit je fünf Prozent für Freiflächenkonzept, Verkehrskonzept und Mobilität, Ökologie und Klimaschutz, zehn Prozent für den Realisierungszeitraum und 15 Prozent für die Vertragsstruktur. Bei der Beratung über städtebauliche Gewichtung und Architektur unterstützte der Hanauer Architekt Rainer Krebs die Stadt. Er und Stadtentwickler Martin Bieberle sagte, dass für die Beurteilung des Schlossplatzes die Zäsur der Kriegszerstörung 1945 entscheidend sei und nicht der städtebauliche und architektonische Zustand zuvor. Mittlerweile sei die Hanauer Altstadt als Ensemble denkmalgeschützt. Mit dem 2003 eröffneten Congress Park Hanau habe sich der östliche Schlossplatz "modern weiterentwickelt", nun gehe es auf der Westseite entsprechend weiter.
Als "leitende Idee" bei der Konzeptvergabe stellt Oberbürgermeister Kaminsky die Mischung aus Wohnen, Arbeiten und kultureller Nutzung in den Vordergrund. Das sei der Bietergemeinschaft Baugesellschaft/Terramag "besonders überzeugend gelungen" mit Wohnungen, dem neuen geplanten Dienstsitz des Planungsbüros, Ausschöpfen von Wohnraum und der Tanzschule Berné als "Frequenzringer für den Schlossplatz". Die beiden Mitbewerber KCI und 3W hätten ebenfalls gute Entwürfe geliefert, wobei 3W die Debatte über ein nötiges neues Hotel in Hanau wieder auf die Agenda gebracht habe. "Aber der Feind des Guten ist das Bessere", bewertet der OB den Ausschlag für Baugesellschaft und Terramag. Die Stadtverordnetenvorlage sieht einen jährlichen Erbbauzins für das 1497 Quadratmeter messende städtische Grundstück des Kanzleigebäudes von 19.800 Euro vor. Das insgesamt 2352 Quadratmeer große Areal des Hauses des Handwerks will die Stadt für 470.000 Euro verkaufen und hat dafür zuvor die Bewertung des Gutachterausschusses für den Main-Kinzig-Kreis eingeholt.
Die Vorlage steht am 2. September auf der Tagesordnung des Magistrats und am 5. September auf einer gemeinsamen Sitzung von Ortsbeirat Innenstadt sowie Struktur- und Umweltausschuss, ehe die Stadtverordneten am 23. September entscheiden. OB Kaminsky freut sich nun über den weiteren öffentlichen Diskurs über dieses Stück Stadtentwicklung. Nun gehe es um den "letzten großen Baustein des Stadtumbaus, der die Altstadt weiter aufwertet". Dafür sorgten neben der Umgestaltung auf der Schlossplatz-Westseite auch das Haus des Jugendrechts mit Gastronomie auf der Südseite und das Umwidmen der Graf-Philipp-Ludwig-Straße dort als Fußgängerzone bis zum Altstädter Markt.
Schlossplatz 1
 
„400 Wohnungen auf Sportsfield Housing dürfen nicht abgerissen werden!“
Hanau strebt Änderung im Baurecht an, um neuen Wohnraum zu schaffen
Bezahlbarer Wohnraum werden in der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main immer knapper. Mieten und Immobilienpreise steigen stetig an.
Auf dem Gelände der ehemaligen Sportsfield Housing Area im Hanauer Stadtteil Wolfgang stehen 22 guterhaltene Wohnblocks mit rund 400 Wohneinheiten, die jahrzehntelang als Unterkünfte für US-Soldaten und ihre Familien dienten. In den vergangenen Jahren wurden sie zudem teilweise als Flüchtlingsunterkünfte genutzt. Sie befinden sich aktuell im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).
Mit der Nutzung der vorhandenen Wohnungen könnte kurzfristig das Angebot an bezahlbarem Wohnraum in Hanau deutlich erhöht werden. Doch dem stehen rechtliche Hindernisse entgegen, die mit der Nähe zum Industriebetrieb Goodyear Dunlop GmbH zu tun haben. Die Ausweisung eines Wohngebietes ist hier nach geltendem Baurechte derzeit nicht möglich, da es Lärm- und Geruchsimmissionen seitens des angrenzenden Betriebs geben könnte, die die zulässigen Werte überschreiten.
Gleichwohl hat die Stadt Hanau vor kurzem ihren Erstzugriff auf das Areal erklärt und damit ihren Willen bekundet, dass Areal zu entwickeln. „Es kann nicht sein, dass wir bei all der Wohnungsknappheit gut erhaltene Wohngebäude abreißen müssen!“, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky und fordert eine tabulose Inventur der bau- und immissionsschutzrechtlichen Regelwerke. „Wir brauchen mehr Planungshoheit. Die Städte im Ballungsraum müssen in der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt selbst entscheiden können, an welchen Stellen eine Wohngebietsentwicklung als sinnvoll erachtet wird!“, so Kaminsky.
In einer vielbeachteten Pressekonferenz auf dem Sportsfield-Gelände präsentierte OB Kaminsky mehrere Thesen, die als Anregung für eine Änderung des Baurechts dienen sollen. Unterstützt wurde er dabei von Martin Bieberle, Fachbereichsleiter Planen, Bauen & Umwelt, Dr. Michael Denkel und Dipl.-Ing. Lutz Krämer-Heid von Albert Speer und Partner (AS+P) und Dr. Olaf Otting, Fachanwalt für Verwaltungsrecht bei Allen & Overy LLP.
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